Genau das denke ich. Mir kommt es so vor, als ob viele Leute in ihrem Bewusstsein ausblenden, dass einzig alleine das Gesamtgewicht der Fuhre incl Fahrer, Kleidung und Gepäck zählt.
Und geben ein Heidengeld dafür aus, ihr Fahrrad von sagen wir 10 kg auf 9 kg zu trimmen. Besonders interessant bei Leuten, die einen 15 kg Ranzen um die Hüften tragen (wird hier in AC auch als Kartoffelfriedhof bezeichnet).
Die wundern sich dann noch ernsthaft, wenn sie vom "Spargel" mit vergleichsweise billigem 11 kg Rad versägt werden. Eine Differenz von 1 kg ist für den Rennradler richtig viel, auch er vergißt gern, daß der Unterschied zwischen einer 89 kg und 90 kg Fuhre (Gesamtgewicht) nur marginal ist.
Gerade die großen Vorteile der neuesten Entwicklungen auf der Eurobike (Stichwort Carbon Rahmen) verlangen dem Käufer Unsummen ab, liefern dafür einen auf der Briefwaage Messbaren aber keineswegs fühlbaren oder erlebbaren Gegenwert.
Darum geht es ja auch eigentlich nicht, die Industrie hat zahlungskräftige Kundschaft, die Profis machen Reklame für die Produkte und die Kundschaft will auch oft genug einfach den Luxusartikel. Es gibt aus meiner Sicht keinen vernünftigen Grund, sich eine Rolex Armbanduhr zu kaufen, eine z.B. Junghans Funkuhr zeigt eh genauere Zeit, aber der Kauf eines Luxusartikels ist einfach eine Bauch- und Gefühlssache. Dem Kunden wird erzählt, wie edel und exklusiv das Teil ist und der Kunde glaubt nur zu gern das, was er eh glauben möchte.
Ich z.B. werde mir über Winter ein Pedersen (volraussichtlich von Kemper) bauen lassen, das ist auch kein vernünftiges Rad, aber mir gefällt's einfach und ich bin bereit dafür entsprechend zu zahlen. Insofern versteh ich den Rennradler, der halt andere Interessen hat und sich den Luxusrahmen gönnen möchte.
Liebe Grüße Frederick