Zum eigentlichen Thema kann ich zum Glück sagen, dass mir das Zelten auch noch auf überteuerten Glampings Spaß macht. Warum? Weil ich es mir inzwischen leisten kann. Das wäre früher nicht so gewesen. Wir sind damals mit Aldi-Salami, H-Camenbert und Pumpernickelbrot losgefahren. Überwiegend in Italien, wo wir uns dann für 3000 Lire (entspricht ca. 1,5 €) und preisgleich 1/2 Liter Rotwein geleistet haben. Missen möchte ich diese Zeit nicht. Wir haben uns aber urlaubskulinarisch hochgearbeitet und genießen das heute entsprechend.
Dass Radreisen nie zum Boom geworden ist, genießen wir auch, wenn wir manchmal in Küstenbereichen an überfüllten Stränden vorbeiradeln.
Im Bekanntenkreis wissen alle, dass wir seit nunmehr über 45 Jahren unsere Urlaubsreisen mit dem Rad machen. Das hat noch nie jemand komisch kommentiert (wahrscheinlich, weil die gewohnt sind, dass ich nicht ganz der Norm entspreche).
Wie andere Urlaub machen, hat mich bislang eher gar nicht interessiert. Verwundert war ich nur, als ich die ersten 20-Jährigen erlebte, die einen Wellnessurlaub buchten. Ich dachte immer, das ist eher so was für die ältere Generation.
Bis zu meinem 30. Geburtstag war es mir auch völlig unklar, was ein Reisebüro verkauft. Ich dachte immer, ich fahr halt los und reise. Das muß ich doch nicht kaufen. Naivität kann auch erfrischend sein. Hab mich natürlich belehren lassen.
Neugierig bin ich trotzdem, wie sich der Urlaubsstil entwickeln wird. Es gibt ja auch ganz interessante Erscheinungen auf diesem Gebiet.