Der Kunde will aber gerade durchgehende Züge, auch wir mit unseren schweren Fahrrädern.
Da ja nun der Radreisende für die Bahn im Fernverker im homöopatischen Bereich angesiedelt ist, würde ich mal eher auf die Neigungen der "normalen" Bahnkunden schauen.
In dem, was bei der DB derzeit Standard geworden ist, wären Umstiege, die aber funktionieren, bei denen Start und Ziel pünktlich sind und bei denen nichts ausfällt, weder Züge noch Klimaanlagen noch Heizungen noch Türen noch Toiletten, schon eine Art Paradies.
Ich schätze gefühlt 120% der Kunden würden 10% längere Fahrzeiten incl einem oder zwei Umstiegen liebend gerne in Kauf nehmen, wenn dafür die oben genannten Voraussetzungen, die woanders Selbstverständlichkeiten sind, gegeben wären.
Außerdem finde ich es keinesfalls selbsterklärend, daß ein Mix aus drei Verbindungen leichter zu organisieren sein soll als eine durchgehende Verbindung.
Und ja, ich habe den EIndruck, die Bahnen in Italien und der Schweiz sind gerade deswegen besser, WEIL auf den Kunden geschaut wird. Dort müssen nach meiner Kenntnis eben nicht in erster Linie Gewinne erwirtschaftet werden, sondern man sieht im öffentlichen Verkehr ein Grundbedürfnis der Bevölkerung.
Ja, nein, ich meine: jein.
Die SBB ist eine AG, wie die DB. Sie muss also schon Gewinn erzielen wollen. Auch in der Schweiz gibt es Kapitalisten. Eine Langstrecke wie z.B. Basel-Hamburg ist auch mit 1 Zug realisierbar, wenn man Zwischenhalte mit Wartezeit einplant. Abseits vom Geld an sich gibt es viele erfolgreiche Bahnmodelle in der Welt. Mit integriertem Netz, mit separiertem Netz, mit privaten Betreibern dazu oder nicht.
Die ganzen Diskussionen sind sinnlos: der Eigentümer des Unternehmens weiß nicht, was er mit dem Eigentum anfangen will. Und er will darüber auch keine ernsthafte Diskussion führen.