Der in so manchen Bereichen wenig ausgeprägte ÖPNV ist ein anderes Thema. Das Problem kann durch irgendwelche Tarifreformen kaum behoben werden. Da müsste das Angebot ausgebaut werden.
Hier habe ich auch andere Erfahrungen. Bei meinen Eltern auf dem Land git es einen 30 Minutentakt mit der Regionalbahn in die nächste Großstadt. Das Angebot wird kaum angenommen; wenn ich sie mal besuche, erlebe ich immer leere Bahnen (auch an Wochentagen morgens oder abends).
Ja, es gibt abseits von mit ÖPNV gut versorgten Gebieten sehr große Unterschiede. Da fahren auf manchen Strecken in der Tat oft kaum genutzte Busse oder Bahnen durch die Gegend. Eines meiner Lieblingsbeispiele ist der Busverkehr von Emmerich ins benachbarte niederländische s'Heerenberg. Bei mir vor der Haustür gibt's an Wochentagen eine halbstündige Busverbindung zum nächsten Bahnhof. Aber an Wochenenden und an Feiertagen sieht's mit nur noch stündlich mit einer ersten Verbindung morgens um halb Zehn schon deutlich schlechter aus. Wenn ich dann etwas weiter in die Region schaue, sehe ich viele Orte mit noch schlechterer Versorgung. Leider gibt es bei diesen Angeboten auch noch erwähnenswert häufig kurzfristige Ausfälle infolge von Personalmangel. Da hat das Deutschlandticket, welches im Pauschalpreis auch Fahrten abseits meiner Region erlaubt, oft nur einen sehr eingeschränkten Nutzen, obwohl das Ticket zu einem erheblichen Anteil aus dem allgemeinen Steueraufkommen finanziert wird.
Wie bereits erwähnt, würde ich eine Regelung wie mit der OV-Card in den mir benachbarten Niederlanden bevorzugen.
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Wenn die Bewohner es nicht nutzen wollen und fast alt mindestens zwei Autos besitzt, dann sollte man das Angebot einstellen. Wer kein Auto hat und darauf angewiesen ist, der muss dann halt woanders hinziehen.
ob ein solcher Ansatz angemessen ist möchte ich doch zumindest etwas bezweifeln.
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Meiner Meinung nach müssen wir auch effizient bleiben bzw. effizienter werden und sollten uns nur solche Services leisten, die ausreichend nachgefragt werden.
vielleicht weniger Flatrates. Statt dessen mehr Abrechnung nach tatsächlicher individueller Nutzung, wie mit der bereits erwähnten OV-Card der Niederlande.
Aber irgendwie wird man sich auf Kompromisse einstellen müssen. Eine wirklich gleichwertige Versorgung im ÖPNV, finanziert aus allgemeinen Steuermitteln, wird es in absehbarer Zeit wohl kaum geben.