Grüß euch alle!

Weil ich mit dem Tandem ein paar Quadratmeter Spiegeleis übersehen habe , habe ich eine vordere Kurbel verbogen (die Kinder haben mitgeholfen, ohne sich was zu tun). Diese Kurbel (Suntour, älteres Baujahr, weil noch zu langer Achse mit 129mm passend) war in der Mitte über einen langen Bereich gleichmäßig um ca 2-3mm verbogen.
Da ich sie überraschend leicht im Schraubstock ohne Punktbelastung zurückbiegen konnte, frage ich mich, ob sie beim Treten brechen könnte. Habt ihr da Erfahrungen?
Wenns keine vordere Tandemkurbel wäre, würde ich sie wegwerfen, aber bei den Preisen...

lg irg

Wenn Aluminium, dann stofflich recyclen *, wenn Stahl, dann eher ungefährlich.....

HeinzH., mal Metallflugzeugbauer gewesen


*Verschrotten

WELLE

Ich erinnere mich an mehrere Zurueckbiege-Aktionen, aber an keinen Bruch.

hallo dauerwelle ,
denke ich auch. hab's zwar noch nicht bei kurbeln getestet, aber alu-teile brechen oft zwischen dem 4. bis 10. biegeversuch, dann aber leider ohne jegliche vorwarnung. trotzdem hätte ich bei der kurbel ein ungutes gefühl und würde sie im schraubstock zumindest mal testhalber unter extrembelastung stellen (z.b. 150 kg ranhängen, soweit der schraubstock was taugt)
gruß
dauer-uniglide

Wenn du Bedenken hast und dir die Preise zu hoch sind gibts für Tandemkurbeln zwei Möglichkeiten:
1. eine "normale"Kurbel nehmen und das "falsche"Pedal mit Loctite mittelfest einkleben..HÄLT!
2. Ebay USA---dort werden ständig von einem Tandemhersteller alte 4kant Kurbeln für ca.10.25$ angeboten, kostet ca. 10$Aufschlag an Porto und wenn es bis 20Euro Wert deklariert wird keinen Zoll.
ach ja und 3. bietet bei Ebay Deutschland auch einer Tandemkurbeln für 98Euro an, haben aber hinten nur ein Kettenblatt.
Gruß Edgar

Moin,

natürlich "kann" die Kurbel noch jahrelang halten, aber eben nur "kann"...

Abhängig von der Legierung und dem Verarbeitungsverfahren reagieren ausgehärtete Aluminiumlegierungen meist ungut auf kalte Verformungen. Deshalb sind z.B. beim Abkanten von ausgehärteten Aluminiumblechen, z.B. der Bezeichnung 2024 T3 (Aluminium-Kupfer-Zink), genau einzuhaltende (recht große) Biegeradien vorgegben.

Die Dauerbelastung der Kurbel ist nicht das Entscheidende, Aluminium mag nicht gern Wechselbelastungen, und so rund kann niemand pedalieren, als das keine solchen auftreten.

Wenn man die Legierung und das Herstellungsverfahren wüßte, könnte man die Kurbel u.U. im Rahmen einer exakt definierter Warmbehandlung richten, das Verfahren ist für ein Teil aber zu aufwendig und ich wüßte auch nicht, wer so etwas "privat" macht.

Mein Fazit: Wenn Du ein Wirbelstrommeßgerät zum Aufspüren von Rissen hast und die Kurbel nach jeder Fahrt kontrollieren würdest, wäre das Risiko eingrenzbar.

Gruß aus HH,
HeinzH.

Hallo,
wenn schon die Kurbel beschädigt ist, wird wahrscheinlich auch das Tretlager beschädigt sein.

Mikrorisse sind mit den aufgezeigten Methoden nicht zu erkennen, ich würde die Kurbeln plus Tretlager austauschen.

mfg Bulzgf

Hallo!

Dank euch allen! Weil also, wie ich befürchtet habe, das Aluminiumbiegen so seine Tücken hat, habe ich mit meinem Radhändler (ein selten freundlicher Mensch! ) eine andere Lösung gefunden: In eine fast nicht gebrauchte linke Kurbel der richtigen Länge haben wir ein rechtes Gewinde geschnitten , das Pedal hineingeschraubt und angeknallt. Das hält erst einmal. Ist zwar nicht ganz die feine englische Art, aber wenns nicht beim sehr Festziehen durchdreht, sollts doch beim Treten auch halten. Und wenn die Geschichte einmal locker wird, kanns eigentlich keinen plötzlichen Bruch geben. Mit dem tretlager werd ich auch noch schauen, ob da ein Tausch nötig ist, verbogen ist sicher nichts.

lg von irg, der jetzt mit 5 verschiedenen Kurbeln am Tandem durch die Gegend kurvt