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#11043 - 28.05.02 13:37 Radreise mit Kleinkind/Baby
JoJo
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 492
Ein herzliches Hallo an alle Eltern,
im letzten Jahr war unsere Tochter Johanna 8 Monate jung, als wir mit ihr unsere erste Radreise unternahmen.
Wir hatten ganz vorsichtig geplant, wußten wir ja nicht, wie lange es Johanna in ihrem Anhänger aushalten würde und da sie ja noch nicht frei sitzen konnte, war unsere Fahrzeit auch begrenzt(sie sollen ja nich so lange in der Babyschale-wegen der Wirbelsäule).
Die Radreise war super-Johanna war immer gut gelaunt und sehr "pflegeleicht"und der Liebling auf den Campingplätzen.
Nun ist Johanna ein anderthalbjähriges Kleinkind, das mit Vorliebe Schränke ausräumt, Blumen abzupft, Rosen ausbuddelt , grüne Erdbeeren erntet, ihre Mama auf der Terasse aussperrt und noch viel mehr Schabernack auf Lager hat.zwinker
Unseren Radurlaub haben wir heuer wieder ganz großzügig geplant, da Kleinkinder doch etwas unberechenbar sind.
Im Hänger sitzt sie nach wie vor noch gern, aber beim Probezelten im Garten macht sie ganz schön Rabatz.
Sie bleibt partout nicht in ihrem Schlafsack liegen und betrachtet das Zelt als Abenteuerhöhle.
3 Nächte haben wir das nun schon getestet, sie ist immer erst gegen Mitternacht unter viel Geschrei eingeschlafen-sonst ist sie eigentlich eine gute Schläferin.
Habt ihr Erfahrungen mit Kleinkindern auf dem Campingplatz?
Wie plant Ihr Radreisen mit Kleinkindern-Fahrzeit,Km pro Tag etc.-?
bin gespannt auf eure Erfahrungen, den leider trifft man so wenige Reiseradler mit Kleinkind oder Baby

Gruß Katja
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#11045 - 28.05.02 14:19 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: JoJo]
bikebiene
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.704
Hallo Katja,

auch wenn wir in diesem Alter mit unseren Kindern wenig gezeltet haben hier ein paar Gedanken.
Kinder in dem Alter haben meist viel Entdeckerfreude, die aber beim Schlafengehn aufhört, da soll meist alles sein wie immer, sprich: gleiches Bett, das übliche Einschlafritual, den Lieblingsteddy oder so.
Habt ihr da schon mal überlegt, was man sozusagen als "Fixpunkt" von zu Hause mitnehmen kann?
Was hat eure Kleine denn für einen Schlafsack, wir hatten am Anfang immer zwei, den zum Anziehen, wie ihn viele Babys und Kleinkinder haben und dann rein in einen wärmenden Schlafsack. Das hat den Vorteil, wenn sie nachts im Schlaf immerweiter rauskriecht, ist sie nicht ganz so aufgedeckt.
Unsere Jüngste lag mit Zwei Jahren eigentlich fast immer außerhalb des richtigen Schlafsacks, wie sie das gemacht hat, ist mir unklar.
Wenn Eure Kleine das Zelt mehr als Abenteuerspielplatz ansieht, dann ist sie eventuell noch nicht richtig müde, bzw. das Neue, Aufregende überdeckt die Müdigkeit.
Am Anfang haben wir mit unseren Kindern ausgiebige Autotouren durch Skandinavien gemacht, mit Zelt. Da sie im auto ja auch nur sitzen mußten, waren sie dann meist abends auch ewiglang nicht müde, außerdem wars lange hell. Vor halb zehn sind die abends kaum ins Bett. Und dann staffelweise, sonst hätten sie sich gegenseitig muntergehaltenzwinker. Wichtig war, daß sie sich abends und tagsüber bei den Pausen richtig austoben konnten.
Übrigens, ich finde, das Zelt ist eine abenteuerhöhle, wenn ich im Zelt schlafen kann fühle ich mich immer irgendwie abenteuerlich, und neugierig auf kommendes.

Ich hoffe, ein bischen konnt ich helfen, auch wenn unser Jüngste in drei Wochen schon Zehn wird.
Bikebiene
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#11064 - 28.05.02 18:51 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: JoJo]
Tine
Nicht registriert
Hallo Katja,
ich fahre mit Florian, der auf der Reise 2 Jahre alt wird, nach Norwegen. Ich gehe nach unserem Pensum an Wochenenden von ca. 35-40 km pro Tag aus, je nach Höhenprofil, wobei ich stressige Strecken (viel Verkehr oder wirklich erhebliche Steigungen) auslasse und daher die Route so gewählt habe, dass wir für alle Fälle nie weit weg sind von der Bahnlinie an der südnorwegischen Küste entlang. Ich habe ein Drei-Tage-Bahn-Ticket, so dass ich neben der Fahrt am ersten Tag und der Rückreise Bergen-Oslo noch einen weiteren Tag Bahn in Reserve haben werde, mit dem ich das anstrengendste Stück auf unserer Route wohl überbrücken werde.

Meine km habe ich kalkuliert mit zweimal zwei Stunden Fahrt, unterbrochen von einer ausgiebigen Mittagspause. Florian schläft, wenn er körperlich gefordert wird, noch etwa zwei Stunden tagsüber, so dass ich davon ausgehe, dass zwei wache Stunden für ihn im Anhänger gut auszuhalten sind. Wir machen es aber auch oft so - und werden es im Urlaub nicht anders halten - dass er aussteigen darf, wenn ihm zu langweilig wird und wir dann ein Stück laufen und er die Umgebung erkunden darf, meist ist er spätestens nach 20 Minuten dann wieder zufrieden, im Anhänger weiterfahren zu dürfen.

Was das Zelten angeht, so ist unser Probe-Camping am Edersee ja am Gesundheitszustand des Kindes gescheitert traurig und hier zuhause weigert er sich beharrlich, in den Schlafsack zu klettern. Das hilft ihm aber nix, in Norwegen muss er - und frieren wird er nicht wollen.

Aufregung genug wird es eh geben, ich vermute eher, dass wir beide abends spätestens um neun erschöpft in unser Zelt fallen und in einen komaähnlichen Schlaf versinken werden, da mache ich mir gar keine Gedanken, dass er da an dauerhafte Weigerungen noch denken wird schmunzel. Und Abenteuerhöhle - ja genau das will ich ihm ja auch zeigen, ein Abenteuer ist das Ganze doch auf jeden Fall! Und da müssen dann bestimmte Sachen funktionieren und wenn ich diese als selbstverständlich ansehe, dann wird es auch für ihn selbstverständlich sein.

Und dann gehe ich einfach davon aus, dass alles ganz anders kommt, als ich mir das jetzt vorstellen kann: Vielleicht kommen wir an guten Tagen auf 60 km und Florian ist ganz begeistert, stundenlang aus dem Anhänger die Welt zu betrachten? Vielleicht entscheiden wir spontan, eine ganze Woche an einem Strand zu bleiben und fahren dafür über die halbe Strecke mit dem Zug? Ich habe für jeden dritten Tag einen "Präsenztag" einkalkuliert, d.h. einen Tag, an dem wir nicht radeln, sondern ich waschen kann grins und Florian seinen Bewegungsdrang ungehindert ausleben darf. Also auch hier schon eine Einschränkung der zu bewältigenden Strecke.

Das Problem, wenig Erfahrungsberichte von reiseradelnden Familien mit Kleinkindern zu finden, habe ich auch. Aber schau doch z.B. mal bei 39Grad.de oder bei 4unterwegs.de nach, letztere sind auch in diesem Forum zu finden. Zu meinem Bedauern habe ich noch keinen Bericht von Alleinerziehenden mit ähnlichen Vorhaben gefunden, dass verändert die Situation ja doch noch mal ein wenig.

Wo geht es denn bei Euch hin?

Gruß,
Tine
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#11067 - 28.05.02 19:14 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: JoJo]
4unterwegs
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 246
Hallo Katja !

Wir sind gerade von einer Tour zurück. Vielleicht findest Du hier ein paar Anregungen.

Gruß

Rainer und Jakob von 4unterwegs
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#11079 - 28.05.02 20:38 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: bikebiene]
JoJo
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 492
Hi Biene,
ich hab sie normal hingelegt mit Einschlafritual und ihrem Schlafaffen und Spieluhr-wie immer also nur ein anderer Ort.
Das mit dem Bettschlafsack hab ich mir auch schon überlegt, mal sehn, ob ich dafür noch irgendwo ne Ecke in den Ortliebs frei hab.
Danke für die netten Tipps.
Ne Frage hätt ich da allerdings noch, haben Deine Kinder immer Spaß am Radfahren und -reisen gehabt oder kam da auch mal ne Phase, wo sie das nicht so toll gefunden haben?
dankende Grüße
Katja
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#11084 - 28.05.02 21:07 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: ]
JoJo
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 492
Hallo Tine,
Hut ab, ich würde nicht alleine mit Johanna in den Fahrradurlaub fahren.
Ich würde wahrscheinlich Stunden zum Zeltaufbau brauchen, weil ich alle 5 Minuten Johanna einfangen müßte.zwinker
Liebe Tine so in etwa haben wir doch die gleichen Gedankengänge, was km und Pausen anbelangt, der Boss ist nun mal der Zwerg zwinker
Wir fahren von Kipfenberg(Nähe Ingolstadt) an den Bodensee und haben das Ganze auch gaaaanz locker geplant.
Was das Zelt als Abenteuerhöhle anbelangt, so wäre es mir dann doch lieber, wenn sie es ab ca. 21-22 Uhr als Schlafhöhle betrachten würde.
Aber ich denk, ich mach mir da auch keinen Stress und laß mich überraschen.
Meine Befürchtungen gehen in die Richtung, was die anderen Camper sagen werden, wenn Johanna mal richtig Rabatz macht.
Im letzten Jahr war das alles noch ganz einfach, da ich sie in den Schlaf gestillt habe.
Danke für Deine Tipps
und einen schönen Urlaub wünscht Katja
Ich bin schon auf Deinen Reisebericht gespannt.lach
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#11085 - 28.05.02 21:13 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: 4unterwegs]
JoJo
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 492
Hallo Ihr von 4 auf Tour,
Eure Site hab ich schon lang in meinem Marker.grins
Der Bericht von der Tour de Frosch ist richtig witzig und niedlich geschrieben, es war mir ein riesen Vergnügen, Ihn zu lesen.
Liebe Grüße
Katja
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#11106 - 29.05.02 06:21 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: JoJo]
bikebiene
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.704
Hallo Katja,

das ist eine Frage, die man nicht in drei Sätzen= Anzahl der Kinder bentworten kann.
Also, da werd ich mal weit ausholenzwinker
Mein Mann ist eigentlich schon immer begeisterter Radfahrer, seine Familie hatte auch kein Auto und sein Vater hat mit den Jungs schon zeitig Radtouren unternommen, Räder ohne Gangschaltung, riesenrucksäcke auf dem Gepäckträger und dan quer durchs Erzgebirge, ich weiß nicht ob da bei mir die rechte Freude aufgekommen wäre.
Als wir heirateten, haben wir die Hochzeitsreise (zur Ostsee, wo konnte man sonst schon groß hin 1986) natürlich mit dem Rad gemacht. Leider haben wir damals die Route nicht aufgeschrieben, so daß wir uns nur noch bruchstückhaft daran erinnern, mal sehen vielleicht radeln wir sie ja 2011 noch mal abzwinker
Kurz nach der Hochzeit kauften wir uns ein DDR-Tandem auf dem natürlich bald der erste Kindersitz kamschmunzel. Dann fuhren wir damit nebst einem alten Fahrradhänger, der schon im leerzustand sauschwer war in die Dübner Heide (ca 45 km) dort hatte ein Bekannter ein Häuschen, daß er vermietete.
Als wir dann zu viert waren, haben wir noch einige Touren mit dem Tandem gemacht, daß wir inzwischen mit einer Dreigangnabe (Mitbringsel von einer Westreise! noch vor dem Mauerfall) aufgerüstet hatten. Als unsere Kinder noch recht klein waren, war Radfahren kein Problem, da mußte man halt bloß mal eine Pause machen.
Wirklich schwierig wurde es immer ers, wenn mal wieder jemand aufs eigene Rad umstieg, unser Großer und die Jüngste haben nicht unbedingt den Geschwindigkeitsrauschzwinker. Dafür hat die Mittlere ziemlichen Ergeiz, möchte immer als Erste fahren, manchmal anstrengend, dafür könnte man mit ihr sicher auch 100 km Etappenleistung problemlos schaffen.
Vor zwei Jahren habe ich die Erste große Tour mit unsern beiden Älteren gemacht, ging durch Südschweden, da das eigentlich auch erst meine zweite größere Tour war, war ich doch überrascht, daß wir mit einem Tag Pause immerhin 425 km geschafft hatten, und das bei häufigem Gegenwind und ziemlich viel rauf und runter. Die beiden waren damals Elf und Dreizehn und es gab kaum Probleme, will ja nicht verschweigen, daß ich einen Durchhänger hatte und die Kinder auf mich warten mußenpeinlich
Voriges Jahr in Polen wurde es schwieriger, da war die ganze Familie unterwegs. Teilweise mit zehn km und drunter bewegten wir uns in der Landschaft, oder warteten an der nächsten Kreuzung. Trotzdem hats Spaß gemacht, auch unserer Jüngsten, die ja die langsamste ist. (hat auch seine Vorteile, durch das viele anhalten kann einem wenigstens nicht der Hintern wehtungrins)
Natürlich gibts immer Phasen, wo´s mal nicht so gut geht, aber da wir versuchen, auf unsere Kinder einzugehen gibts wenig Probleme.
Tagesablau: Zwischen Acht und neun schälen wir uns aus den Schlafsäcken dann wird abgebaut und ich mach das Frühstück irgendwann so nach zwei Stunden ist alles gepackt und wir können langsam los. Dann radeln wir ca, 2,5 Stunden und machen Mittagspause, ausgiebig natürlichlach. Dann fahren wir nochmal bis ca 17 Uhr und unser Augen schweifen schon, um ein geeignetes Plätzchen zum Zelten zu finden.
Dann haben die Kinder noch massig zeit, um zu spielen oder die Gegend zu erkunden. Außerdem gibts ja noch diverse Päuschen beim Einkaufen, eisessen usw.
Voriges Jahr hatten wir bis auf die drei Tage bei der Hochzeit unseres Bruder-Schwager-Onkels keine Pausentage aber es ging sehr gut.
Sind schon sehr gespannt wie es dies Jahr wird.
Als wir unsere ersten heute hier, morgen dort- Urlaube gemacht haben (mit dem Auto), war die Jüngste zwei und die anderen beiden fünf und sieben. Wir haben versuchtzwinker etwas Struktur in das Chaos zu bringen, sprich einigermaßen geregelten Tagesablauf zu finden, ansonsten warten wie´s wird. unsere Kinder haben aber im Zelt eigentlich immer friedlich geschlafen und kaum einschlafprobleme gehabt, die viele frische Luft macht ja zum Glück müdeschmunzel
Puh, ist ja wirklich lang geworden, das Ganze, hoffe, du kannst was damit anfangen.
Auf der Seite von Karl Brodowsky gibts auch noch was über Radeln mit kleinen Kindern hier mußt die Reiseberichte der Familie Brodowsky raussuchen
Bikebiene
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#11116 - 29.05.02 07:15 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: JoJo]
martinX
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 68
Hallo Katja,
wir (m+w+Tochter, zum Reisezeitpunkt etwa 2 1/4 Jahre) haben im letzten Jahr eine Radtour durch Dänemark (Ostsee) gemacht, mit Hänger. Im Frühjahr des gleichen Jahres war der erste Zelttest auf einem Zeltplatz - erste Nacht ziemlich anstrengend, die zweite schon etwas besser. Allerdings wunderte uns das nicht so sehr, denn in Hörweite war ein Open Air, wie sich leider herausstellte. Der zweite Test war dann auf einer 3-Tagsradtour mit einer anderen Familie und weiteren 2 Kindern. Das war schon weitgehend problemlos (u.a., weil es viel Zeit zum spielen am Wasser gab). Bei der Radtour selbst gabs nur die ersten beiden Tage Einschlafprobleme, ich denke, weil die letzte Tour schon so lange zurücklag, weil sich soviel Vorfreude / Erwartung aufgestaut hatte und weil die Anreise (Bahn, Fähre) wenig "Austobepotential" hatte. Auf der Tour hat es sich so eingespielt, dass wir uns gemeinsam fertig gemacht haben und wir dann zusammen im Zelt noch etwas gespielt & Buch angesehen haben (das übliche Ritual). Dabei recht warme Klamotten (dickes Fleece), so dass auch bei aus-dem-Schlafsack-krabbeln keine Erkältung zu erwarten war. Wir haben ersz weit nach der Tour auf eine normale Bettdecke umgestellt, zuhause war schon immer ein Schlafsack zum ärmeldurchstecken. Den Schlafsack für die Tour haben wir aus einem alten Schlafsack selbst genäht. Erst gab es Probleme (weil die Arme nun ja drin waren), aber das hatte sich nach einer Woche gut eingespielt.
Übernachtet haben wir vorzugsweise auf den umsonst-bis-billig Zeltplätzen für Wanderer und Radfahrer, die es recht oft in Dänemark gibt. Der Hauptgrund dafür ist, dass es viel ruhiger ist und die Lage meistens viel schöner als bei "normalen" Zeltplätzen ist. Nachteil ist aber, dass nur in seltenen Ausnahmen eine Dusche existiert, machmal muss sogar das Wasser mitgebracht werden, also gute Planung während der Tour vonnöten. Gegen Ende der Tour waren die dänischen Ferien vorbei, da waren auch die normalen Zeltplätze leer und angenehm. Ich würde eine Tour wie diese sofort nochmal machen, es war einfach prima. In Norwegen erlaubt das Jedermannrecht ja das Zelten auf vieleb Flächen. Nach unseren Erfahrungen würde ich das, insbesondere mit Kind, öfters machen. Bei schlechtem Wetter oder für größere Waschaktionen gibt es dann ja noch Campingplätze oder "Hytter", die auch tageweise, häufig auch auf Campingplätzen, gemietet werden können.

Unsere Planung war relativ flexibel, nur die grobe Richtung war abgesteckt. Insgesamt (auf gut 2 Wochen) haben wir 3 Tage das Zelt nicht abgebaut und kleinere Ausflüge gemacht. Wir haben an jedem Tag überlegt, wie wir weiterfahren wollen, gerade mit Kind kann sich so vieles ganz schnell ändern, und das Wetter... . Ich erinnere mich nicht mehr genau, aber maximal waren es wohl so gut 60 km, meistens eher 40-50. Erstens ist auch Dänemark (Ostseeinseln) mit Hänger und voller Ausrüstung recht anstrengend (es würde mich nicht wundern, wenn das Gespann ohne Fahrer 1 1/2 Zentner gewogen hätte).
Tagesablauf war i.d.R. so: Aufstehen mit gemütlichem Frühstück, Abbau des dann trockenen Zelts etc. und dann los. Bis zum Mittag dann so ca. 2 (waren es 2??) Stunden Fahrt, inclusive eventueller Stopps für Einkauf, Besichtigung, ..., und dann was essen (kalt). Nach dem Essen schlief unsere Tochter meist im Hänger ein. Wir haben diese Zeit dann meistens genutzt, wenn etwas "Strecke" gemacht werden sollte. Wir haben versucht, ab dem Aufwachen nur noch wenig zu fahren und das Zelt früh aufzubauen, um dann noch etwas zu Fuß zu machen. Essenkochen abends war meistens eine prima Gemeinschaftsaktion!

Tip noch zum Fahren mit Hänger: Ich hatte "nur" die schon etwas betagten, aber schon scharf eingestellten Shimano Low-Profile Cantileverbremsen am Rad. Die nächste Tour fahre ich entweder mit dem delite (das hat Magura Hydraulikbremsen) oder wechsle die Bremsen aus. Die Schubkraft des Hängers ist nicht ohne, insbesondere mit Gepäck! Falls ich nochmal einen Hänger kaufen sollte (für Kinder), dann einen mit Auflaufbremse! Ich bin jedenfalls deutlich defensiver als sonst gefahren. Und: Rückspiegel ist gerade mit Hänger hilfreich. Noch ein Tip zum schlafen im Hänger: normal fällt der Kopf ja dann nach vorne, das wollten wir unserer Tochter nicht zumuten. Alle Versuche mit Kissen etc. schlugen fehl. Ich habe schließlich (nach Überwindung des Gefühls, sie anzubinden) den Helm mit einem leichten Gummigurt leicht nach hinten gespannt, so dass sie den Kopf rechts-mitte-oder links bewegen/anlegen kann, aber er nicht nach vorne fallen kann. Ich fine die Vorstellung immer noch irgendwie gemein, es hat sich aber wirkich super bewährt!! Ich habe dann aber sehr aufgepasst umd natürlich beim aufwachen den Gurt sofort abgemacht.
Noch mehr Infos?
Martin
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#11125 - 29.05.02 08:18 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: martinX]
Tine
Nicht registriert
Hallo Martin,

wie habt Ihr das mit dem Kochen gemacht? Hattet Ihr einen Kocher dabei und welchen kannst Du mir empfehlen bzgl. Standsicherheit etc. Ich bin selbst nicht die Mutigste, was den Umgang mit brennbaren Materialien angeht und habe ausserdem ein ungutes Gefühl, den Kocher auf dem Boden stehen zu haben und ein freilaufendes Kind drumherum. Also tendiere ich eigentlich zur Küchennutzung auf Campingplätzen, andererseits hätte ich ja auch gerne maximale Unabhängigkeit...

Mit den Bremsen ging es mir ähnlich, mit den Cantilever habe ich mich kaum noch getraut, einen Hügel hinunterzufahren; nun habe ich die Magura HS 33 und bringe meine Fuhre überall zum Stehen - ein völlig anderes Fahr-/ Sicherheitsgefühl.

Ich denke ausserdem gerade über Deinen Tipp mit dem Rückspiegel nach. Das Umdrehen nervt mich und es ist weder sicher noch gesund, ich will aber auch nicht wegen jedem Protestgeschrei von hinten anhalten, um festzustellen, dass lediglich eine der fünf Playmobilfiguren in die Bodenwanne gefallen ist *ggg* - also wäre ein Spiegel, der mir hilft, das Ausmass der Katastrophe zwinker abzuschätzen, ohne anhalten zu müssen, schon ganz hilfreich.

Gruß,
Tine
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#11149 - 29.05.02 12:34 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: ]
martinX
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 68
Hallo Tine,
-sorry, ist etwas länglich geraten-
wir haben im Urlaub eigentlich immer einen Kocher dabei. Unserer ist der schon recht alte MSR Whisperlite-international Benzinkocher. Mässig, aber ausreichend standfest (notfalls legen wir unser kleines Sperrholz-Schneidebrettchen unter). Gas (-kartuschen-) Kocher würde ich keinesfalls empfehlen. Erstens ist die Heizleistung nicht ausreichend (insbesondere bei teilentleerter Kartusche) und auf die Dauer sind die Kartuschen unverschämt teuer. Gas klingt auf den ersten Blick sicher, aber wenn ein Gaskocher mit voller Kartusche umfällt spritzt flüssiges Gas in den Brenner. Dieser kommt damit nicht klar und wird so eine Art Flammenwerfer. Benzin klingt erstmal heikel und nach Gestank, das ist aber prima beherrschbar. Wir nehmen (insbesondere jetzt mit Kind) ausreichend (1L/Woche ist schon reichlich) Reinigungsbenzin mit (Baumarkt/Chemikalienhandel). Das brennt sehr sauber, der Geruch nach Umfüllen etc. haftet nicht wie bei Tankstellenbenzin und -sehr wichtig- das Zeug enthält anders als Autobenzin so gut wie kein Benzol. (selbiges krebserregend und nicht besonders nett, verbrennt u.a. auch meist nicht vollständig) um einige Vorteile zu nennen. Ach ja, wir kochen recht viel, morgens/abends Tee und natürlich ein Menü (nicht nur Nudeln, auch Reis, Kartoffeln, Couscous...) und Soße meistens ohne Fertigkram (90%), das frisst etwas mehr Brennstoff als sonst üblich. Unseren Kocher würde ich nicht mehr kaufen, da er uns nicht fein genug regulierbar ist (Soße auf kleiner Flamme köcheln lassen etc.). Mittlerweile gibt es einige Kocher, über die wir schon nachgedacht haben (als Ersatz). Bei Bedarf schau ich mal nach, welche das waren (leider alle recht teuer).
Der m.E. einzige heikle Punkt bei Benzinkochern ist das Starten. Mit etwas Übung geht das aber ganz gut. In dieser Zeit sollte kein Kind daneben sein, da die Flamme schon mal etwas hochschlagen kann. Unserer Tochter habe ich das gezeigt (stand direkt neben mir) und sie hat es begriffen, danach nie auch nur andeutungsweise Probleme gehabt. Ich bin in Sachen Sicherheit & Kind eher recht vorsichtig. Nach dem Start brennt so ein Kocher extrem stabil, auch bei Wind, und Kinder können -machen sie auch gerne- mit zuschauen. Insgesamt versuche ich sie -soweit das möglich ist- zu integrieren. In der Gemeinschaftsküche ist das viel gefährlicher (heißes Zeug/Bratfett (Kochnachbarn!!) kann von oben kommen) bis unmöglich (ein Arm zum Kind hochhalten, einen zum Gemüse festhalten und schneiden mit?). Mit eigenem Kocher bleibt alles beim Zelt, keine Räumaktionen (...xyz doch vergessen in die Küche zu nehmen...), umfallen des Topfes sollte harmlos sein und ist uns auch noch nie passiert, es macht ausserdem allen Spass. Und geht auch ohne -machmal überfüllte- Campingküchen.
Martin
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#11150 - 29.05.02 12:42 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: martinX]
bikebiene
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.704
Hi Martin,

muß dir etwas wiedersprechen, da es auch Gaskocher gibt, die nicht oben auf die Gasflasche draufkommen und damit genausowenig gefährlich umkippen können, wie euer Benzinkocher. Solche Gaskocher wo man den Brenner oben auf die Gasflasche steckt oder schraubt würde ich aber auch nicht nehmen. Unsere stehen sicher flach auf dem Boden die Flasche steht daneben, rein theoretisch kann man sie auch mal legen, wenn fast leer, da passiert statistisch gesehen genausuviel wie bei eurem Benzinkocher. Und Wasser kocht superschnell (drei Min. ein Liter, wenn ich mich recht entsinn auch nicht langsamer als ein Benziner)
Bikebiene
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#11152 - 29.05.02 13:37 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: bikebiene]
martinX
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 68
Hallo Bikebiene,
stimmt, ich habe aber auch nicht (nicht explizit genug?) von diesen Edel-Gaskochern geschrieben. Schön, wenn es das Flammwerferprobem nicht mehr gibt (ich hab's mal live auf einem Zeltplatz und bei einer Lötlampe gesehen). Edel ist sicher auch die Regulierbarkeit. Aber der Gaspreis bzw. Nachschub? Gasfüllung in gramm * Heizwert / Preis ist exorbitant teurer als Benzin, selbst Reinigungsbenzin. Aber ich hab' nix gegen Gaskocher! (Leider zuhause nur Elektrokocher)
Wie ist die Leistung deines Gaskochers wenn die Kartusche nur noch 1/4 voll ist und er schon ein weilchen brennt? Interessiert mich wirklich!
Martin
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#11156 - 29.05.02 14:09 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: martinX]
bikebiene
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.704
Hi Martin,

wenn die Flasche noch viertel voll ist ist die Brennleistung in Ordnung. Wenn aber nur noch "ein Tröpfchen" drin ist reicht es grad so zum Zahnputzwasser anwärmengrins Aber da macht man eben dann ne Neue Flasche dran. Wir nehmen immer die großen 500 g Flaschen, da kommen wir so circa ne Woche hin ( mit abends warm Essen, massenweise Tee kochen fürs Frühstück und die Radflaschen), aber keinesfalls länger.
Zur Zeit kosten die Flaschen bei Globetrotter 5,95 (Beim heimischen Outdoorgeschäft 7, 45€) Sicher gibt es billigeres, aber wir haben die Kocher nunmal und da ich zu Hause leider auch kein Gas mehr hab, gönnen wir uns den Luxus im Urlaublach, denn von der Bedienung sind die Dinger wirklich fast problemlos, es sei den du läßt die suppe überkochen und verpestest damit die Düseschockiert.

Bikebienecool
Bikebiene
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#11178 - 29.05.02 17:37 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: JoJo]
kanis livas
Nicht registriert
Hi Outbikingalex und alle Eltern im Forum,

Kennt ihr den Site www.39grad.de (Reisen mit Baby, techn. Tips für den Baby-Anhänger, Reiseberichte, etc.)?

Wir reisten viel mit unseren beiden Kindern, auch als sie nur zwei Monate alt waren, jedoch mit dem VW-Bus damals. Allg. kann man sagen, dass Camping mit Kleinkindern unkompliziert ist. Die Probleme fangen an, wenn die Kinder grösser sind. Da wollen sie nicht mehr mit, weil ihre Freunde zu Hause sind, oder jedes Kind will woanders hin, nicht dies und jenes besuchen, etc. Also vor allem: Nützt die Zeit noch voll aus. Wenn sie dann 15 J. sind, wirds kompliziert.

Eine Familienmutter,

Kanis Livas
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#11192 - 29.05.02 20:25 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: JoJo]
JoJo
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 492
Hallo und danke für alle Antworten,
bin jetzt erstmal schwer beschäftigt, alle links abzuklapperngrinsgrins
Johanna liegt übrigens in diesem Moment im Zelt und schläft ganz friedlich.

@MartinX-
auch wenn man einen Hänger mit Auflaufbremse hat, fühlt man sich mit der von Dir genannten Bremse nicht wirklich sicher.
Mir wurde bergab manchmal Himmelangst. Aus diesem Grunde hat mein Mann die Bremsen ausgetauscht und jetzt ist es kein Problem mehr.
Wenn Du wirklich noch einen neuen Kinderanhäger Kaufen solltest, empfehle ich Dir den Ritschie 2 von Weber, dann hast Du das Problem mit nach vorne fallendem Kopf nicht mehr, der Sitz läßt sich in "Liegeposition" bringen und er hat Kopfstützen, uns ist das mit diesem Hänger jedenfalls noch nie passiert.

Einen Rückspiegel werde ich mir auch zulegen, danke für den Tipp, hätte man eigentlich auch selbst drauf kommen können.zwinker

.....übrigens
Jetzt habt ihr mir in Bezug auf Skandinavien ganz schön der Mund wässrig gemacht.lach

seid ganz lieb gegrüßt
Katja
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#11197 - 29.05.02 21:28 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: martinX]
Gerhard
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 701
Hallo Martin,

wir fahren zwar nur ab und zu mal mit unserem 8monatigem Leihkind, aber folgenden Satz in Deinem sehr lesenswerten Beitrag verstehe ich nicht: "Noch ein Tip zum schlafen im Hänger: normal fällt der Kopf ja dann nach vorne, das wollten wir unserer Tochter nicht zumuten."

Was ist bei einem nach vorne oder hinten fallenden Kopf besser oder schlechter?
Wieso gebt Ihr Euch da so Mühe, eine Richtung vorzugeben?

Aus der Unfallforschung (siehe NACKENstützen im Auto) weiß man ja, daß eher die starke Rückwärtsbewegung für die HWS gefährlich?

@ Anregung an alle: Es ist immer sehr anschaulich, wenn man das gerade beschriebene Detail im Bild sieht, (ich weiß z.B. nicht, was eine Auflaufbremse ist? peinlich)... und meistens hat man doch das Kind im Hänger x-mal fotographiert.
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#11213 - 30.05.02 06:59 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: Gerhard]
martinX
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 68
Hallo Gerhard,
bei unserem letzten Urlaub waren wir Fotomäßig sehr zurückhaltend - es gibt nicht eines vom "im Hänger", sorry. Hat mich selbst schon geärgert, aber was hilfts?
Ich hole mal etwas aus, vielleicht schaffe ich es Problem und Lösung deutlich zu machen. Unser Hänger hat (wie alle, glaube ich) einn Sitz aus Nylongewebe. Der reicht bis sehr weit nach oben, auf alle Fälle aber so hoch, dass der Kopf des Kindes hinten komplett aufliegen kann, d.h. ein Abknicken oder auch nur Biegen der HWS nach hinten ist unter normalen Umständen nicht möglich. Dazu kommt ein Problem, dass durch den Helm entsteht: da dieser nach hinten über den Kopf übersteht und überstehen muss, wenn er funktionieren soll, ist bei sitzendem Kind der Kopf zwangsläufig schon leicht nach vorne gebeugt (das lässt sich aber mit geschicktem Auspolstern des Sitzes kompensieren). Evtl. ist der Sitz in unserem Hänger (Kool Stop Original) auch nur so, bei Freunden (Chariot) war das aber, wenn ich mich richtig entsinne, auch nicht besser gelöst. Beim Einschlafen des Kindes fällt der Kopf damit fast zwangsläufig nach vorne, einfach, weil schon eine Anfangsbeugung und damit ein Übergewicht nach vorne vorhanden ist! Das sieht dann in der Praxis überhaupt nicht gut aus, der Kopf mit Helm hängt sehr stark nach vorne und pendelt hin und her. Ich jedenfalls fände das extrem ungemütlich. Hinzu kommt, dass bei einer 2 1/4-jährigen der Kopf im Verhältnis zu Hals etc. (mit Helm) viel schwerer als bei uns Erwachsenen ist. Daher die Idee, dieses nach-vorne-kippen zu verhindern und die Sitzhaltung eher so wie "ich kuschel mich in eine Ecke" zu gestalten. Der Versuch mit dem Gurt erzielt genau das, d.h. sie kann sich an die Sitenwand des Hängers anlehnen oder auch gegen den anderen Sitz (dort bei uns meist ein kleiner Rucksack) lehnen. Das hat sie auch getan. Wir beide hatten wirklich erst ein schlechtes Gewissen, das Kind so "anzubinden", ich bin aber wirklich überzeugt dass es mit Gurt für das Kind besser ist. Der Gurt ist auch nicht starr sondern ein leichter Gummigurt. Ach ja, im Hänger sind natürlich auch (Hosenträger-) Gurte.

Unser Hänger bietet auch die Möglichkeit, den Sitz in eine Schlafposition zu bringen. Das ist aber zu umständlich und mit einem Umräumen des sonstigen Gepäcks im Hänger und nur ohne Kind möglich - danach ist natürlich an Schlaf nicht mehr zu denken!!

Ein Bild von einer Auflaufbremse habe ich leider auch nicht, daher hier das Prinzip. Auflaufbremsen sind bei allen etwas schwereren Autohängern Standard und auch notwendig. Prinzip ist, dass beim Abbremsen des Fahrrades der Hänger (da er mit gebremst wird) das Fahrrad "schiebt". Diese Kraft kann zur Betätigung einer Bremse des Hängers genutzt werden. Dazu ist dann Deichsel oder Kupplung etwas gegen den Hänger in Fahrtrichtung verschiebbar. Eine kleine Feder drückt den Hänger beim Fahren nach hinten, so dass die Bremse nicht bremst. Wird am Fahrrad gebremst, drückt der Schub des Hängers die Feder zusammen und die Hängerbremse wird auch betätigt. Die maximale Gesamtbremsleistung des Gespanns kann so (je nach Verhältnis des Hänger / Fahrradgewichts) deutlich gesteigert werden, bzw der Bremsweg verkürzt. Nachteile sind halt die zusätzlichen Teile und die Bremse muss (bei Hänger mit 2 Rädern) rechts/links gut synchron bremsen - es gibt sonst eine seitliche Kraft auf die Deichsel/das Rad. Hänger mit derartigen Bremsen gibt es schon, sie sind aber deutlich teuerer. Beantwortet?
Martin
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#11225 - 30.05.02 07:58 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: martinX]
Gerhard
Mitglied
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Auch ohne Bild sehr anschaulich erklärt. Danke für die Mühe!
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#11703 - 06.06.02 18:51 Re: Radreise mit Kleinkind/Baby [Re: martinX]
manu
Nicht registriert
Hallo Martin,

das Problem mit dem nach vorne über sinken des Kopfes habe ich duch ein Rückenpolster gelöst. Einfach 5cm dicken Schaumstoff aus dem Baumarkt auf die Breite des Hängers bis max. Schulterhöhe des Kindes zuschneiden, evtl. einen Bezug nähen fertig. Dadurch kann das Kind den Kopf trotz Helm frei halten, aber auch ablegen. Das ganze ist abgeschaut bei den neuen Modelen von Chariot.

manu
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