Es sind dann doch, wie erwartet in einem Forum, unterschieliche Vorlieben zu erkennen.
Die Weisheit "never change a running system" hat auch hier seine Berechtigung.
Das ist auch der Grund, weshalb ich selbst noch keinen Kaufdrang für ein neues Reiserad verspüre.
Generell dürfte auch sehr komplexe moderne Technik am Rad sehr zuverlässig sein. Nur wenn halt was ausfällt....
Man befördert ja auf einer Radreise auch so einiges im Kopf mit. Da ist der Gedanke, was mache ich, wenn ein Bowdenzug reißt, nicht sehr beunruhigend.
Für mich ist auch eine defekte Hydraulikleitung kein Drama. Auch kein Grund, Entlüftungswerkzeug und Leitungen mitzunehmen.In Frankreich, Italien und Österreich sollte der nächste Radladen nicht so weit entfernt sein, damit das repariert werden kann.
Wie sicher man seine Ausrüstung einschätzt, hängt also auch von der Gegend ab, die man bereist, was jetzt auch nicht neu ist.
Einen gewissen Trend zur "Einfachtechnik", sehe ich bei den meisten alten Radreisehasen aber schon. Je nach Können, variiert natürlich die Einschätzung, was man als einfach bewertet.
Nach all den Capriolen bezüglich der Laufradgrößen, sehe ich die 28er beinahe wieder als Favoriten.
Hydraulik und Scheibe setzt sich durch (sogar bei Rennmaschinen).
Das Rahmenmaterial ist außer "philosophisch" betrachtet kein großes Thema mehr. Ich mag natürlich nach wie vor Stahl.
Von 3-fach-Kettenblättern, war ich noch nie überzeugt. 1-fach halte ich für zu eingeschränkt bei der Entfaltung ==> also wenn Kettenschaltung, 2-fach. Damit kriege ich mit entsprechendem Schaltwerk eine Entfaltung von 1,3m im 1. Gang und kann locker bis 30 Sachen mittreten. Mehr macht man kaum mit dem Reiserad (gut,das ginge fast auch mit 1-fach aber mit größerem Kettenquerlauf).
Pinion und Rohloff polarisiert sichtlich.
Viele Neuheiten haben letztlich die vorangegangene Technik nicht aussterben lassen. So gibt es noch Felgenkneifer, Kettenwürger und manuelle Seilzugschaltungen.
Wenn ich mit meinem inzwischen 32-Jahre alten Müsing Salinas Renner eine Runde drehe, dann sehe ich immer noch keinelei Grund, die Präzision meiner ebenso alten Ultegra-Schaltung zu bemängeln.