ich hab mal ne Frage an die Randonneure/Langstreckenfahrer unter euch ... also ich will mal schauen wie weit ich in 24 Stunden komme. Tagesetappen von 180km mit viel Gepäck bin ich früher schon öfter mal gefahren. Jetzt will ich aber mit dem Rennrad und nur dem nötigsten los, idealerweise den Neckar runter weil der liegt direkt vor der Haustür. 300+ km ist das Ziel.
Grundlagenausdauer und dass man sich an lange Distanzen sukzessive rantasten muss ist klar. Pacing und regelmäßig essen und trinken auch. Dass Sattel, Hose und Rad passen sollten ist eh klar.
Aber was kann man tun - was tut ihr - um potentiellen Sitzproblemen/Rückenschmerzen zu begegnen? Öfter mal Pause machen? Regelmäßig Katzenbuckel machen? Gezieltes Krafttraining vorab? Lockerungsübungen unterwegs, und wenn ja, welche?
wie fast alles beim Radfahren ist die Antwort darauf sehr individuell. Ich habe das Glück, dass mein Hintern und auch mein Rücken ziemlich unempfindlich sind. Habe vor meinem ersten PBP 2015 ein Bike Fit gemacht, und seitdem sehr wenig verändert an der Sitzposition. Fahre in der Regel beschwerdefrei, und nutze auch fast gar keine Sitzcreme. Guter, für dich passender Sattel, für die gut passende Radhose und gute Sitzposition sind das A und O.
Wenn ich mehrere Monate keine Brevets gefahren bin, zwickt es durchaus ab 150/160km ein bisschen im Rücken, das gibt sich dann aber beim zweiten oder dritten Brevet. Und im Zweifel - ich weiß: für viele hier ein no go - nehme ich halt eine oder zwei Ibu 400er, wenn es zu unangenehm wird.
Aber was kann man tun - was tut ihr - um potentiellen Sitzproblemen/Rückenschmerzen zu begegnen?
So banal das auch klingen mag - (1) das Rad von vornherein so einstellen, dass es gut passt und (2) eine passende Radhose anziehen.
In Antwort auf: macrusher
Lockerungsübungen unterwegs, und wenn ja, welche?
Ja, mache ich, und zwar Beine dehnen. Da gibts verschiedenes:
- Hürdensitz (dazu muss ich auf den Boden) - ein Bein auf dem Boden und eins ausgestreckt auf den Sattel legen - klassisch den Oberschenkel dehnen (im Einbeinstand eine Wade an den Hintern ziehen)
bzw. auch einiges aus diesem Repertoire:
Das mache ich aber nur bei sehr langen Touren oder nach anstrengenden Anstiegen.
Mein Orthopäde hatte mir auch empfohlen, halbwegs regelmäßig ein paar Liegestütze zu machen, idealerweise mit den Beinen auf einem großen Ball. Nicht auf Tour, sondern generell. Das stärkt den Schultergürtel für die langen Touren. Aber ich muss gestehen... ich bin da recht undiszipliniert.
Mein Orthopäde hatte mir auch empfohlen, halbwegs regelmäßig ein paar Liegestütze zu machen, idealerweise mit den Beinen auf einem großen Ball. Nicht auf Tour, sondern generell.
Hm, wenn das die Voraussetzung für lange Touren ist, sehe ich aber rabenrabenschwarz für mich
Bezüglich Vorbereitung: Sehr lange auf der Rolle fahren, gern 2-3h Einheiten, das härtet die Sitzknochen und den Rücken sehr gut ab.
Da würde ich aber vor Langeweile tot vom Rad fallen. Alles über 1 Stunde auf der Rolle finde ich selbst bei heftigen Intervallen und aktivem Netflix-Abo nicht zum aushalten, und auch nur im Winter...
Man kann beides verbinden. Vor Jahren fuhr ich an einer Frau vorbei, die war an einem freundlichen Sonntagmorgen mit ihrem Auto raus ins Grüne gefahren, hatte ihren hometrainer ausgeladen uns strampelte im hellen Trechcoat in der Wiese drauflos. Blick nach Süden.
So banal das auch klingen mag - (1) das Rad von vornherein so einstellen, dass es gut passt und (2) eine passende Radhose anziehen.
Ja, macht Sinn. Ist aber oft gar nicht so einfach in Bezug auf "Reach". Mal sitzt man weiter vorne auf dem Sattel oder weiter hinten. Aber klar, viel zu lang oder viel zu kurz geht natürlich nicht.
Ansonsten bin ich eigentlich ganz zufrieden, keine Knieprobleme oder so. Mein größtes Problem ist, dass ich unsymetrisch sitze, d.h. wenn ich Probleme hab dann tendenziell rechts. Kann natürlich an allem möglichen liegen was auch nicht so schnell korrigierbar ist, ist aber schon besser geworden seit ich sportlicher, also nicht mehr so aufrecht sitze. Experimentie gerade auch damit den Sattel leicht nach links zu stellen.
So banal das auch klingen mag - (1) das Rad von vornherein so einstellen, dass es gut passt und (2) eine passende Radhose anziehen.
Ja, macht Sinn. Ist aber oft gar nicht so einfach in Bezug auf "Reach". Mal sitzt man weiter vorne auf dem Sattel oder weiter hinten. Aber klar, viel zu lang oder viel zu kurz geht natürlich nicht.
Ansonsten bin ich eigentlich ganz zufrieden, keine Knieprobleme oder so. Mein größtes Problem ist, dass ich unsymetrisch sitze, d.h. wenn ich Probleme hab dann tendenziell rechts. Kann natürlich an allem möglichen liegen was auch nicht so schnell korrigierbar ist, ist aber schon besser geworden seit ich sportlicher, also nicht mehr so aufrecht sitze. Experimentie gerade auch damit den Sattel leicht nach links zu stellen.
Neulich mal ne 184Km Tour gefahren - asymetrisch sitzen war wider Erwarten kein Problem - scheint so als ob die Übungen was gebracht haben.