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#1409038 - 14.12.19 11:56 Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
Britta
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Beiträge: 349
Tag 20: Syracuse - Schleuse 20 92 km
Beim Frühstück merken wir schnell wieder, was uns an diesem Land so missfällt. Es gibt lauter fettigen Süßkram – Pfannkuchen, Waffeln, Muffins und wieder mal alles auf Papptellern mit Einwegbesteck. Die Mülleimer quellen schon nach kurzer Zeit über.
Auch die Strecke aus Syracuse raus ist nicht wirklich schön. Den Erie-Canal Trail haben wir irgendwie verloren und brauchen eine ganze Weile, bis wir wieder am Kanal sind. Dort angekommen geht es aber wieder bei Sonnenschein und auf schönstem Flussradweg weiter.

[ von up.picr.de]

Für einen kurzen Schreckmoment sorgt dieser Kandidat hier, der einem vorbeigehenden Spaziergänger blitzschnell fast ins Bein schnappt.

[ von up.picr.de]
…schaut auch ganz grimmig….

Der Weg bleibt jetzt aber wieder lieblich, bei Sonnenschein am alten Kanal entlang. Wir passieren ein kleines Freilichtmuseum, in dem man sich über die Geschichte des Kanals informieren kann.

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]
…schaut wesentlich freundlicher als sein gepanzerter Kollege….

Heute ist die Wegführung etwas abwechslungsreicher – Kanalweg, Straße und Waldwege wechseln sich in schöner Regelmäßigkeit ab.

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]
…was soll man dazu sagen….

[ von up.picr.de]

Vorsicht ist dennoch immer geboten. Auch wenn sich in Amerika doch zahlreiche Warn- und Verbotsschilder finden – manchmal muss auch ein Autoreifen reichen.

[ von up.picr.de]

Wir steuern Schleuse 20 für die Nachtruhe an und stolpern kurz vorher noch über diese entzückende Einrichtung – eine Hundewaschanlage.

[ von up.picr.de]

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Die Schleuse haben wir für uns alleine. Es gibt Grillplätze und Sitzgruppen, nur die Sanitärgebäude für Radfahrer sind leider schon geschlossen. Für Notfälle ist aber immerhin noch ein Dixi-Klo vorhanden.

[ von up.picr.de]

Tag 21: Schleuse 20 – Schleuse 12 107 km
Da die Schleuse in Nähe einer größeren Ortschaft liegt, machen wir uns am nächsten Morgen auf die Suche nach einem Café, um ein kleines zweites Frühstück einzunehmen.
Es besteht die Wahl zwischen Donuts, Donuts, Pizza, Burger, Donuts... bäh

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

Wie zuvor auch schon reihen sich an den Ortseinfahrten die Fast Food Restaurants nur so aneinander. Uns kommt der Mampf langsam aus den Ohren raus.
Für eine ganze Weile verläuft der Radweg jetzt über Landstraßen und Städte. Zum Teil wird er sogar über autobahnähnliche Schnellstraßen geführt. Die verlassen wir gleich an der nächsten Abfahrt wieder und schlagen uns parallel dazu durch, das ist dann doch nicht wirklich spaßig.
Auch als es dann später wieder auf einem separaten Radweg weitergeht, bleibt der Wegverlauf eintönig und wenig spannend, noch dazu immer direkt parallel zur Autobahn. Dieser Abschnitt heute ist nicht wirklich ein Höhepunkt.
Einzig für Unterhaltung sorgen Situationen wie diese:

[ von up.picr.de]

Ein Mc Donalds drive thru – mit langer Warteschlange außen. Der Laden drinnen ist gähnend leer. Würden die Herrschaften sich aus dem Auto bequemen und zu Fuß ihren Hamburger abholen, wären sie in 3 Minuten fertig. So stehen sie lieber eine viertel Stunde mit laufendem Motor in der Warteschlange.
Ich lese während des Urlaubs gerade das Buch „Streiflichter aus Amerika“ von Bill Bryson. Es ist verrückt - immer wieder denke ich mir „jetzt übertreibt er aber“ - und erlebe dann gleich am nächsten Tag die beschriebene Situation. Auch diese Mc-Donalds Szene ist darin beschrieben. Das Buch kann ich nur empfehlen, es gibt wirklich ein sehr treffendes Bild dieses Landes wieder. schmunzel

Es gibt aber auch einige schöne Abschnitte am heutigen Tag, und immer mal wieder finden sich Versorgungsmöglichkeiten für Radler.

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

Immerhin, die letzten Kilometer zur nächsten Schleuse sind frisch geteert und so rollen wir geschwind die letzten Meter, um gerade so bei Einbruch der Dunkelheit unser Zelt aufzustellen.

[ von up.picr.de]

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Tag 22: Schleuse 12 – Albany 85 km
Letzte Nacht im Zelt – wir schlafen nochmal selig und rollen gegen 9:00 wieder los.

[ von up.picr.de]

Heute ist der Weg wieder deutlich attraktiver als gestern. Es geht auf schönen Radwegen durchs Grüne und es gibt zahlreiche Informationstafeln und alte Rudimente des Kanals, die über die Geschichte hier in der Gegend erzählen.

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

Und auch wenn wir ja gleich in unserer ersten Nacht der Tour recht intensiven Kontakt mit den nordamerikanischen Güterzügen hatten – die Massen, die hier bewegt werden beeindrucken uns bei jedem Zug den wir sehen immer wieder.

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Langsam nähern wir uns Albany. Wir passieren das kleine, durchaus nette Städtchen Schenectady, offensichtlich ein Forschungsstandort mehrerer Großunternehmen. Hier sehen wir dann das erste Mal auch Radler, die etwas sportlicher unterwegs sind und hier ihre Nachmittagsrunde auf dem Erie-Kanalweg fahren.

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

Und dieses Banner zeugt davon, dass es in diesem Land offensichtlich auch noch was anderes als Trump-Anhänger gibt. schmunzel

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Hinter Schenectady führt uns der Weg tatsächlich eine kurze steile Anhöhe hinauf, gefolgt von einer kurzen Abfahrt. Wir wären nicht in Amerika, würde vor dieser riskanten Abfahrt nicht entsprechend gewarnt…

[ von up.picr.de]

Das ist aber auch steil! :
[ von up.picr.de]

Und wo wir grad bei Warnhinweisen sind – auch gut zu wissen, dass diese Schutzhütte bei schlechtem Wetter keinen Schutz bietet.

[ von up.picr.de]

Kurz vor Albany machen wir in einem kleinen Ort in Ermangelung alternativer Versorgungsmöglichkeiten in einem Dunkin Donuts halt. In der irrigen Annahme, aus der Auswahl irgendwas einigermaßen gesundes rauszusuchen, bestelle ich einen Blaubeermuffin. Dass der eine panzerdicke Zuckerkruste trägt, war tatsächlich auf den ersten Blick auf die Auslage nicht zu erkennen.

[ von up.picr.de]

Am späten Nachmittag rollen wir bei Alex Familie vor der Haustür vor. Wir laden ab, freuen uns auf die Dusche und erzählen noch eine Weile, bevor wir dann ins kuschelig weiche Gästebett springen.

Tag 23-26: Albany – Boston - Berlin
Den nächsten Tag – Samstag – nutzen wir dazu, noch einmal mit dem Rad bis nach Albany Zentrum zu fahren. Der Weg führt weiterhin sehr schön entlang des Wassers - hier jetzt entlang des Hudson Rivers. Und wieder sind wir verblüfft, wie wenig Menschen wir sehen. Es ist Samstag, herrliches Spätsommerwetter, aber die Personenzahl, die sich im Park am Fluss die Zeit vertreibt ist überschaubar.

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

Auch der Platz mitten im Zentrum ist leer gefegt und erinnert uns architektonisch entfernt and den zentralen Platz vor dem Palast in Ulan Bator...

[ von up.picr.de]

Am nächsten Tag machen wir noch einen Ausflug nach Saratoga – quasi dem Baden-Baden von New York. Leider bei strömendem Regenwetter. Hier sind dann allerdings tatsächlich eine Menge Menschen anzutreffen. Sie sitzen in den Cafés und Restaurants und essen Kuchen, Burger und Sandwich. Wir auch – übrigens, das war die erste Radreise, bei der wir kein einziges Gramm abgenommen haben – um nicht zu sagen…. träller erstaunt
Am Montag dann geht es für uns nach Boston. Wir haben einen Mietwagen gebucht, in dem wir – diesmal ganz ohne Tetris zu spielen– die Räder und Gepäck unterbringen und die letzten Kilometer zum Flughafen fahren.

[ von up.picr.de]

Unser Flug geht erst am nächsten Tag, so bleiben uns auch noch 1 ½ Tage Zeit, um noch ein bisschen durch Boston zu schlendern. Eine deutlich lebendigere Stadt als die sonst auf dieser Reise von uns passierten Städte.

[ von up.picr.de]

Auch in Boston wird gegen zu hohe Mieten demonstriert, allerdings in sehr überschaubarem Ausmaß.

[ von up.picr.de]

Und auch in Boston können wir dem Müll nicht entgehen. Das hier ist die absolut landesübliche Servierweise von 2 Sandwiches, ein Stück Kuchen und 2 Kaffee/Tee zum HIER ESSEN. Schön, dass bei uns jetzt die Plastikstrohhalme verboten sind.

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

Und so geht sie zu Ende, die Reise. Der Rückflug klappt problemlos. Pünktlich landen wir in Berlin und nach den letzten Kilometern vom Flughafen nach Hause schließen wir nachmittags um zwei wieder unsere Haustüre auf.

Eigentlich war es eine schöne Tour – leider dominiert in der Erinnerung die verkorkste erste Woche.
Ein paar Worte zur Statistik:
Von 25 Urlaubstage haben wir ganze 12 auf dem Rad verbracht. bäh Wir sind in Summe etwa 1150 km gefahren. - Davon immerhin 190 mit dem Carbon-Renner. lach Keine Pannen oder Defekte.
Im Auto haben wir auf dieser Reise mehr Kilometer zurückgelegt, als wir das sonst im gesamten Jahr tun. Die Ernährung mit den unausweichlichen Burgern, Sandwiches oder Wraps in Kombination mit Pommes, Chips oder in Einzelfällen auch Salat kam uns schon sehr bald aus den Ohren raus.
Erstaunlich auch, welche Berge an Verpackungsmüll sich so bei Einkaufen und Essen gehen ansammeln. Berge! – und das nicht in Summe sondern bei einer einzigen Rast. schockiert
Absolut positiv allerdings die unbedingte und spontane Hilfsbereitschaft der Kanadier in unserer Busreisewoche – der B&B Inhaber der mal eben 170km fährt, um uns unsere Taschen zu bringen, der Verkäufer, der uns ohne zu zögern seine Bikepacking-Ausrüstung leiht, oder auch die Hotel-Eigentümer, die dann mitten in der Nacht unser zweites Rad entgegengenommen haben. bravo
Ganz deutlich wurde aber auch: die Sandpisten, das Schwitzen, das Frieren und das Fluchen haben uns echt gefehlt! Beim nächsten mal darf es wieder Piste sein. lach

Britta

Geändert von Holger (11.02.25 05:19)
Änderungsgrund: Bildlinks korrigiert
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Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 Britta 14.12.19 11:56
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 Britta 14.12.19 11:56
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 snoopy-226k 14.12.19 13:33
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 thomas56 14.12.19 21:18
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 qrt 15.12.19 14:28
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 Britta 17.12.19 19:50
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 Rennrädle 15.12.19 17:14
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 Britta 17.12.19 19:56
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 natash 25.01.20 18:11
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 Juergen 15.12.19 17:42
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 Britta 17.12.19 20:05
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Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 BeBor 17.12.19 13:54
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 Britta 17.12.19 20:06
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 uwe EF 20.12.19 20:40
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 theslayer90 08.01.20 19:02
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 globetrottel 19.01.20 19:47
Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 Stefan aus B 24.01.20 17:19
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