Ungute Tendenz: Im Verlaufe der Jahre und Jahrzehnte wurde die Größenvielfalt bei Fahrradrahmen immer weiter eingeschränkt.
Ein anerkannter Hersteller bietet ein bestimmtes Reiseradmodell aktuell nur noch in zwei Rahmenhöhen an. Anderswo sieht es ähnlich aus.
Die Vielfalt an unterschiedlichen verfügbaren Größen war immer ein Qualitätsmerkmal für den Fahrradhandel und die Hersteller.
Dass eine Reduzierung der Zahl der verfügbaren Rahmenhöhen aus betriebswirtschaftlicher Sicht Sinn macht, muss nicht erwähnt werden.
Dass auch die zunehmende Verbreitung der "Sloping"-Geometrie eine Rolle spielt, ist auch erkennbar.
Positive Ausnahmen gibt es natürlich: Der Hersteller, bei dem ich vor Jahren mein Rennrad gekauft habe, bietet ein und dasselbe Modell in 15 verschiedenen Größen an (zusätzlich dann noch die Option auf Maßrahmen). Ein anderer Hersteller bietet sogar 24 (!) Standardgrößen bei einem Modell...
Ich bedauere diese Einschränkung in der Größenvielfalt - ein Herrenhemd das nur in drei verschiedenen Größen verkauft wird, möchte ich nicht kaufen. Auch kein Paar Schuhe, das nur in den Größen 39, 42 und 46 verfügbar ist.
Wenn jetzt der erwartbare Einwand kommt: "Das kann man doch gar nicht vergleichen!", dann sage ich: "Doch, man kann!"
Viele Forenmitglieder legen auf dem Rad bedeutend mehr Kilometer zurück als in ihren Schuhen, und verbringen fast so viel Zeit auf dem Rad, wie mit dem Tragen ihrer Schuhe.
Ein Rad, das im Alltag mehrfach am Tag benutzt wird, das unter Umständen mehrere Zehntausenden Kilometer benutzt wird, sollte so genau wie möglich an den Körper des Fahrers angepasst werden können. Bei lediglich zwei verfügbaren RH ist das (für die meisten Fahrer!) nicht der Fall.