Hallo zusammen,

unser Sommerurlaub in Österreich/Italien/Kroatien naht. Oft sind wir dort schon von Gewittern und Starkregen überrascht worden. Manchmal kann man sich ja auf die Vorhersagen nicht verlassen.

Schön wäre im Bedarfsfall ein schneller Zugriff auf eine Karte, die Schutzhütten und Unterständen in der Nähe anzeigt.

In der Regel navigiere ich mit Komoot. Dort gibt es ja auch die Option "Schutzhütten", aber ich weiß nicht recht, ob alle Standorte aufgeführt, bzw. aktuell sind.

Eine Papierkarte wäre natürlich auch eine Option, aber da wir überregional unterwegs und flexibel sind, müsste ich wohl gleich einen ganzen Packen mitschleppen. Also bevorzuge ich ein App- oder Online-Lösung.

Ist vielleicht Google-Maps die richtige Wahl, oder gibt es irgendeine OSM-Lösung?

Wer bitte kann Tipps geben?

Danke vorab.

Bei der Suche Hütten/Shelterplätzen/Campingmöglichkeiten in Schweden sind wir auf https://map.campwild.org/ gestoßen.
Wie gut die Datenqualität ist kann ich noch nicht sagen, das wissen wir erst nach unserer Tour in Schweden (Ende Juli). Es gibt übrigens einen gpx/kml-Export

Ich nutze dafür die App mapy.cz und suche nach 'touristisches Schutzdach in der Umgebung'. Zum Zelten sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen, es werden auch Buswartehäuschen und Scheunen angezeigt. Zum Unterstellen sollte es aber allemal klappen und fürs Zelten muss man halt die Umgebung des angezeigten Unterstands berücksichtigen.
Zur Datenqualität in den genannten Ländern kann ich nichts sagen, habe die App überwiegend während Corona in D zur Suche nach Plätzen zum Wildzelten genutzt.
Gruß, Anne

Für Frankreich gibt es refuges.info.

Ansonsten kann man Schutzhütten nicht nur bei Mapy suchern, sondern auch bei Brouter einblenden lassen. Das ist vor allem praktisch, wenn in diesem Programm geplant wird.
Weil ich aber auch vor wildem Zelten am abgemähten Ackerrand nicht zurück schrecke. habe ich während einer Tour bislang nur selten von solchen Hilfen Gebrauch gemacht.

Gruß

Nat

Es gibt nicht sonderlich viele Geodatenbanken. Insbesondere kenne ich Google und Openstreetmap. Diverse Apps greifen dann darauf zurück, Komoot nutzt meines Wissens auch hauptsächlich OSM-Daten.

Und beide Datenbanken sind natürlich nur so aktuell, wie die Daten gepflegt werden. Google hat als proprietäres System noch den Nachteil, dass sie alles selbst nachpflegen müssen, die OSM-Daten kann jeder updaten und aktuell halten. Dann liegts an den Apps das zeitnahe nachzupflegen bzw. die Daten passend zu extrahieren und darzustellen.

Google mag für Straßendaten super sein und weil sie die Mobilgeräte ihrer Nutzer tracken, können sie darüber auch Dinge wie Baustellen, Wegführungen, etc. automatisiert aktuell halten.
Aber Schutzhütten haben ja POI-Charakter und wie soll ein Mobilgerät eine Schutzhütte von einer Rastbank unterscheiden, wie wissen, ob sie noch aktiv ist oder nur aus Jahreszeitgründen z.B. gerade nicht genutzt wird? Aktiv eintragen in die Google-Daten kann man diese Information nicht. Also grundsätzlich halte ich den OSM-Ansatz für den sinnvolleren Zugang.

Wer dann die OSM-Daten am besten anzeigt, da bin ich überfragt. Aber ich würde es in der Tat mit Wander-/Radfahr-/Freizeit-Karten probieren.

Ich erinne mich an eine Story vor etwa 10 Jahren in Polen. Sind mitten in einen monumentalen Wolkenbruch gekommen. GPS-Gerät war da eigentlich gar nicht mehr ablesbar. Also Augen auf und nen Bushaltehäuschen erspäht. Hingesprintet, drunter gehechtet und ... wir werden weiterhin nass, das Dach war schlicht kaputt. Drei gemauerte Wände ringsrum, aber ohne Dach bei Regen halt witzlos.

Sind dann 500m weiter gefahren und haben unter dem Vordach eines kleinen Sägebetriebes abgewettert und uns umgekleidet.

Ich bezweifle, dass ne App beide Stellen korrekt eingeschätzt/gefunden hätte. Manchmal bringt einen auch der "gesune Menschenverstand" weiter.

Vielleicht ist es das hier "Camp Wild" interessant?

Selbstverständlich kann man das machen - sogar wesentlich einfacher, intuitiver und vor Allem schneller - auch die Veröffentlichung der neuen Daten dauert höchstens mal 24 Stunden.
Dafür gibt es bei jedem Google-Eintrag den Button "Änderung vorschlagen", auf der Karte selbst den Menüpunkt "neuen Ort vorschlagen".

Och, das hast Du bei Komoot auch Wenn Dir ein Ort oder sonst was fehlt, machst einfach ein neues Highlight. Geht ganz einfach, nur einen klitzekleinen gpx-Track, z.B. mit BRouter oder Caminaro erstellt, als gemachte Tour hochladen ... Da hab ich schon mehr schöne Rastplätze gefunden als bei OSM, wo ich nur das Bank-Symbol sehe.

Bei eingetragenen Hütten weiß man selten, welchen Status und Zustand die haben. Es gibt Grill- oder Schutzhütten, die sich ggf. nicht zum Nächtigen eignen, meistens ist es zumindest offiziell auch nicht erlaubt, jedenfalls in Deutschland (gewiss interessiert mich das wenig). Ferner können Grillhütten an attraktriven Abenden von Feiervolk belagert sein, seltener sind schon mal andere Radler vor Ort. Es gibt ferner viele Hütten, die abgeschlossen sind, einige sind buchbar, andere sind einfach so abgeschlossen, dienen ggf. anderen Zwecken, nicht öffentlich. Meistens hat es auch keine großen Vordächer, dass man wenigstens Notunterstand hätte. Andernorts hat es hingegen wieder Hütten, wo es Kerzen gibt, ggf. sogar einen Kochherd, Matratzen und Schlaflageretagen usw., in den Pyrenäen kenne ich eine sogar mit Dusche und WC. Manchmal sind die Hütten trotzdem unbrauchbar, weil durch Vandalismus oder übermäßige Rauch- und Rußspuren verunstaltet. Das Extremum war die Belagerung durch einen Obdachlosen in besagter Pyrenäenhütte, die ich allerdings im späteren Wiederholungsfall auch wieder ordentlich vorfand.

Genau, und zwar unter Ebenen > Mehr > Wilderness hut und Shelter.

mapy und bikerouter wurden ja schon genannt.

Bei OSMAnd kann man nach "Unterstand" suchen und sich die Suchergebnisse dann im Kartenausschnitt anzeigen lassen. Diese Funktion benutze öfter wenn schnell ein Dach her muss.

Die Suche mit mapy finde ich aufwendiger, weil die Suchergebnisse gelistet werden und man sich dann Eintrag für Eintrag durchklicken muss. Die Funktion alle zusammen auf der Karte anzukucken habe zumindest ich bis jetzt noch nicht gefunden.

Mir kommt allerdings vor, dass mapy mehr "Touristische Schutzdächer" in der Datenbank gespeichert hat als Open Street Map. Bei mapy zoome ich mich in die Gegend rein und wisch nach links und rechts und oben und und unten, solange bis ich ein Dach gefunden habe, dafür muss man aber ganz schön weit rein zoomen.

Bikerouter funktioniert halt nur mit Netz oder Wlan, für mapy und OSMAnd gibts auch offline-Karten.

Bikerouter ist doch nur ne Webanwendung von brouter. Letzteres gibts auch als offline-Engine ("App") fürs Handy, z.B. in Kombination mit OSM einsetzbar. Wobei ich zugeben muss, dass der Routingprofilwechsel und die tabellarische Darstellung des Tracks bei der Onlineapp schon cooler sind, als sich das aufm Handy darstellt.

Wenn Du bei mapy das die Karte überlagernde Register nach unten ziehst, werden die gesuchten Schutzhütten auf dem angezeigten Kartenauschnitt als rote Tropfen dargestellt.

Gruß

Nat

Ach kuck, so einfach kann´s manchmal sein!
Merci vielmals!