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#1531873 - 21.07.23 12:21 Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen)
oktopus
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 489
Unterwegs in Österreich

Dauer:17 Tage
Zeitraum:1.7.2023 bis 17.7.2023
Entfernung:0 Kilometer
Bereiste Länder:itItalien
atÖsterreich

Am 1. Juli fuhr ich mit dem Rad in die Berge.

Konkret fuhr ich einen 8-er durch Südtirol. Ein paar Pässe in den Dolomiten sowie in den Ortler-Alpen waren dabei. Ich fuhr aber auch Flüsse und Seen entlang, teils auf Radwegen teils auf Bundesstraßen.

Zur Vorgeschichte:
Einige Tage vor meiner Abfahrt erwischten mich noch "multiple Insektenstiche" an beiden Beinen jeweils in Knöchelnähe, auf die ich recht heftig reagierte. Am Dienstagabend war ich daher noch im AKH in der Notaufnahme (damit mir ned fad wird).
Und so stieg ich – gerüstet mit 3 Packungen Antibiotika (3-mal täglich!), Cortisonsalbe und einer Portion "ich bin eh gesund und fit, den Blutbefund ignorier ich schlichtweg" – am 1. Juli in den Zug Richtung Innsbruck.
Motto: was mich nicht umbringt, macht mich nur stärker.

Tag 1 (Zugfahrt Wien-Innsbruck und verkürzte erste Etappe bis Unterberg):
Zugfahrt nach Innsbruck, Spazierfahrt durch die Innenstadt und Start Richtung Süden. Meine erste Kurz-Etappe führte mich nach Unterberg Nähe Mutters an der Brennerbundesstraße. Hier machte ich gleich meinen ersten Pausetag, um meinen Insektenstichen und vor allem meinen rot geschwollenen und gehitzten Knöcheln/Schienbeinen noch ein bissl Ruhe zu gönnen, bevor ich mich an die ersten Steigungen wagte.

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Tag 2 (PAUSE in Unterberg):
In der Nähe von Unterberg befindet sich die Europabrücke, die ich noch nie aus der Nähe gesehen hatte. Ich machte an meinem ersten Pausetag einen ausgedehnten Spaziergang und schaute ein bissl den Bungee-Jumpern zu. Oh weh, …. das würde ich mich NIE trauen! Auf dem Rückweg besuchte ich eine historische Steinbrücke in Unterberg – die Stefansbrücke.

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Tag 3 (Unterberg – Bruneck):
Die Vermieter im Hotel in Unterberg richteten mir schon für 7 Uhr mein Frühstück her, damit ich zeitig losradeln konnte. Auffi auf den Brenner. Auf der Bundesstraße namens Brennerstraße. Wenigstens war sie nicht stark frequentiert, da die nahegelegene Autobahn vermutlich trotz Maut für die meisten Autofahrer die bevorzugte Wahl ist. Die letzten 2,5 km bis zur Passhöhe waren etwas steiler, aber insgesamt war es easy, auf den Brenner raufzufahren. Kaum war ich auf der Passhöhe, sah ich ein Radwegschild und verließ die Bundesstraße. Auf der italienischen Seite gibt es einen richtig schönen Radweg, auf dem ich bis Sterzing blieb. Landschaftlich schön, Blick auf die Autobahn aus sicherer Entfernung. Dadurch konnte man die Autobahn bewundern. Die Autobahn ist ein wirklich beeindruckendes Bauwerk! Nicht nur die Europabrücke ist auf Stelzen gebaut, sondern die gesamte Brennerautobahn.

Bei der Festung Franzensfeste verließ ich den Eisack, den ich seit dem Brenner entlanggefahren war, und wechselte zur Rienza, meinem nächsten Fluss, den ich bis Bruneck begleitete. 5 km vor Bruneck begann es dermaßen zu schütten, dass ich binnen ein paar Sekunden bis auf die Haut nass war. Regensachen auspacken war überflüssig.

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Tag 4 (Bruneck – Pieve di Cadore):
Stahlend blauer Himmel und wieder ein frühes Frühstück! So lob ich mir das. Mein nächster Fluss hieß Piave, den ich auf einem Radweg entlangfuhr. Die Radwegqualität ließ allerdings bald nach und der Weg wurde immer schottriger und holpriger, so dass ich kurz vor dem Passo Cimabanche das Handtuch warf und auf der Straße weiterfuhr. Ein kurzer Regenguss in Cortina d'Ampezzo war rasch wieder vorbei.

Mein Etappenziel Pieve di Cadore erreichte ich um 16 Uhr.

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Tag 5 (Pieve di Cadore – Feltre):
Fürs erste blieb ich auf der Bundesstraße, um nicht wieder auf Schotter dahinzurumpeln. Die Wetterprognosen sagten außerdem Regen voraus, und Schlechtwetter ist mir auf der Straße noch immer lieber als auf Pisten. Das angekündigte Schlechtwetter verzog sich wieder, und ab 10 Uhr hatte ich strahlenden Sonnenschein. Man muss nur die richtige Wetter-APP nutzen, dann passt auch das Wetter! Oder so. Zeitweise fuhr ich auf Nebenstraßen, zeitweise auch wieder auf Radwegen. Bis … ja, bis der Radweg unterbrochen war (wegen Unwetterschäden?) und ich wieder auf der Bundesstraße landete. Auch gut. Dem Piave blieb ich weiterhin treu.
In Feltre hatte ich ein Bed and Breakfast vorgebucht. In den Richtlinien stand "Frühstück wird serviert". Dem war nicht so. Falschinformation. Mein Frühstück musste ich mir in der Tankstelle nebenan kaufen. Auch die Zimmerqualität ließ zu wünschen übrig.

Na ja … ich hab schon schlimmer übernachtet. Beispielsweise in Rumänien. Aber das ist eine andere Geschichte.

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Tag 6 (Feltre – Nave San Rocca):
Frühstück in der Tankstelle bedeutete, dass ich früh losfahren konnte. Die Tankstelle hatte bereits um 6 Uhr geöffnet.

Ich wollte wie gewohnt auf die Autobahn – äh nein, auf die Strada Statale. Geht nicht! Da war doch tatsächlich eine Verbotstafel für Fahrräder. Auch gut, dann fahr ich eben Nebenstraßen. Und wie konnte es anders sein? Es begann zu regnen. Singing in the rain …..

Die Landschaft und die Luft sind zwar bei Regen ganz besonders sauber, sagt man, und ich war eh "dicht" mit meiner Regenausrüstung. Trotzdem hätte ich mir irgendwann ein Regen-Ende und ein bissl blauen Himmel gewünscht. Der Regen hielt nämlich bis 15 Uhr an!
In Primolano fuhr ich an einer alten Festungsanlage vorbei: Forte Tombion. Ab hier fuhr ich die Brenta entlang. Und ich wagte mich sogar wieder an einen Radweg. Der Radweg entlang der Brenta war wider Erwarten sehr schön ausgebaut, asphaltiert und hatte sogar immer wieder Infrastruktur am Wegesrand. Das Tal entlang des Oberlaufs der Brenta nennt sich "Valsugana".

Um 15 Uhr hörte es auf zu regnen, der Himmel wurde immer blauer, und die Sonne kam heraus. Warum nicht gleich so …

In Trient fuhr ich ein paar Zickzacklinien, bevor ich die Etsch erreichte und den Etsch-Radweg weiterfuhr. Ein paar Kilometer nach Trient erreichte ich meine Unterkunft – ein nagelneues Bed & Breakfast mit Campingplatz. Ich hatte ein Zimmer gebucht, Zelt hatte ich keines dabei. Das Haus und die Zimmer waren sehr gepflegt und sehr schön. Diesmal war auch Frühstück dabei.

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Tag 7 (Nave San Rocca – Brixen – Feldthurns):
Nach einem herrlichen Frühstück bereits um 7 Uhr startete ich in einen strahlend sonnigen Tag auf dem tollen Radweg an der Etsch, den ich am Vortag bereits ein paar km entlang gefahren war. In Bozen leiteten mich baustellenbedingt Umleitungsschilder durch die Stadt, und ich konnte danach den Eisack entlangfahren, den ich im oberen Abschnitt bereits kannte. Ich fuhr nämlich ein Stück den Brenner-Radweg (oder eigentlich Eisacktal-Radweg) entlang. Allerdings nicht wieder rauf bis zum Brenner, sondern nur bis Brixen. In Brixen war ich auch nicht mehr weit entfernt von meiner ersten Etappe, die mich ab der Franzensfeste zur Rienza geführt hatte.

Ich schaute mir in Brixen nur die Mündung der Rienza in den Eisack an und machte gleich wieder eine Kehrtwendung. Ich hatte eine andere Destination!

Mein Hotel in Feldthurns an der Brennerstraße erreichte ich um 15 Uhr 30.

AN DER BRENNERSTRASSE!
Ja, das war wohl ein Fehler. Ich konnte die Fenster in der Nacht nicht offenlassen, da ich die ganze Nacht Straßenlärm von der Brennerstraße hörte. Mit geschlossenen Fenstern war es etwas weniger laut, aber gut schlafen konnte ich trotzdem nicht.
Man lernt nicht aus! Nächstes Mal mach ich es schlauer!

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Tag 8 (Feldthurns – Gomagoi an der Stilfserjoch Passstraße):
Ich fuhr zurück nach Bozen auf dem gleichen Brenner-Radweg den Eisack entlang, folgte noch einmal den Umleitungsschildern und fuhr ab Bozen wieder die Etsch entlang. Diesmal aber in westlicher Richtung. Piste blieb mir heute ab Göflan bei Schlanders nicht erspart. Aber die Piste war gut befahrbar. Sie war hier übrigens Teil der Via Claudia Augusta.

Google gibt Auskunft: Die Via Claudia Augusta ist ein rund 700 km langer Fernradweg, der sich großteils an der gleichnamigen historischen Römerstraße, der Via Claudia Augusta, orientiert. Der Radweg führt vom bayerischen Donauwörth über die Alpen ins italienische Ostiglia am Po bzw. alternativ nach Quarto d’Altino bei Venedig an der Adria.

Prad an der Stilfserjoch Passstraße erreichte ich um 16 Uhr. Hier beginnt die Passstraße aufs Stilfserjoch. Ich nahm die ersten 6 km der Passstraße bereits heute vorweg und fuhr nach Gomagoi an der Stilfserjoch Passstraße.

Hier machte ich PAUSE!

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Tag 9 (PAUSE in Gomagoi an der Stilfserjoch Passstraße):
In Prad hatte es am Vortag noch 32 Grad, in Gomagoi waren es um die Mittagszeit 29 Grad. Bei meinem Spaziergang flüchtete ich daher bald auf Waldwege. Viel zu sehen gab es in Gomagoi nicht, aber ich wollte meinen nächsten Pass bzw. meinen ersten großen Pass der Tour ausgeruht fahren.

Interessant war die Straßensperre Gomagoi, die in den Jahren 1860/62 erbaut wurde. Sie hatte die Aufgabe, die Straße vom Stilfserjoch in das Vinschgau sowie über den Reschenpass in das Inntal zu sperren. Sie gehörte zum Gesamtsystem des österreichischen Abwehrriegels an der Reichsgrenze zu Italien. Um die Sperre (südwärts) zu passieren musste man zwischen der rechten Flanke des Werkes und der etwa vier Meter entfernten Stützmauer des hier beginnenden Steilhanges des Obergrimm-Kammes durch das innere Tor hindurch, an einer Wachkasematte vorbei, durch das äußere Tor und dann über eine Zugbrücke. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges bereits hoffnungslos veraltet (die Mauern sind aus Stein ausgeführt), wurde die Sperre 1914 trotzdem in Verteidigungsbereitschaft versetzt.

Leider wurde im Zuge des Baus der Stilfserjoch Passstraße der komplette Mittelteil durchbrochen, um die Straße hindurchzuführen.

Das Werk dient heute als Lager und kann nicht besichtigt werden.

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Fortsetzung folgt
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#1531875 - 21.07.23 12:38 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: oktopus]
oktopus
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Unterwegs in Österreich

Tag 10 (Gomagoi an der Stilfserjoch Passstraße – Stilfserjoch – Passo Umbrail – Bormio):
Es geht los!

Ich war leicht bis schwer nervös. Den Großteil meines Frühstücks, das mir die Wirtin wunschgemäß schon um 7 Uhr vorbereitet hatte, ließ ich stehen und packte es ein.
Als ich mein Rad fahrbereit machte, stieg ein Radfahrer auf der anderen Straßenseite ab, um ein wenig zu verschnaufen – ebenfalls mit Packtaschen beladen, hochrot im Gesicht, schweißtriefend. Keine Ahnung, woher er kam. Ich vermutete, dass er in Prad gestartet war. Ich stieg auf mein Rad, der Radfahrer überholte mich bald, und ich sah ihn eine Zeitlang vor mir. Bis nach Trafoi war er immer in Sichtweite.

Die morgendlichen Temperaturen waren angenehm kühl. Ich fuhr auch die erste Zeit im Schatten. Ein Tunnel, eine kurze Doppelkehre, eine Gerade und noch eine kurze Doppelkehre, und ich war in Trafoi, wo ich durch zwei Baustellenabschnitte fahren musste. Was macht man als Radfahrer, wenn man sich einer Baustelle mit Ampelregelung nähert? Ganz genau. Man fährt bei rot hinein. Wozu soll ich absteigen, wenn mir eh nix entgegenkommt. Beide Baustellen konnten gut eingesehen werden. Ich steig doch nicht unnötig ab!

Bis hierher hielt sich der Steigungsgrad in Grenzen (bzw. war ich noch fit und mir machte die Steigung noch nichts aus). Nach Trafoi ging es in den Wald und die Kehren häuften sich. Die Kehrengruppe im Wald fand ich super. Maximal 10 %, die Kehren brachten Abwechslung in den Anstieg, die Landschaft war schön. Ich konnte sogar unterm Fahren fotografieren. Ich mag Kehren! Steile Abschnitte fahren sich viel leichter auf einer kurvigen Straße als auf einer Geraden. Lange steile Geraden sind zäh, aber Kehren lockern den Anstieg auf. Und ich hab meinen Trick 17 bei Kehren. Ich fahr vorher diagonal, nehm die Kehre auf der Außenkante und fahr danach wieder diagonal. Das geht natürlich nur, wenn die Straße leer ist.  Und zu diesem Zeitpunkt war sie das noch!

Irgendwo im Wald fuhr ich an dem bepackelten Radfahrer vorbei. Danach sah ich ihn nicht mehr. Ob er je oben angekommen ist, weiß ich nicht.
Auf einmal wurde es doch steiler. 13 %, 14 %. Die vorletzte Kehre im Wald hatte 14 %. Uiiii. Es blieb bei 14 %. Die letzte Kehre im Wald hatte ebenfalls 14 %. Und auch danach blieb es bei 13 bis 14 %. Es wurde zach.

In einer leichten Rechtskurve sah ich ein Chalet und einen Parkplatz auf der linken Seite. Zeit für einen Stopp!

Weiter ging's nach einer Banane und ein paar Schluck Wasser. Gerade – steil – Durststrecke. Unter 10 % sah ich nichts mehr auf meinem Navi, eher so gegen 11 bis 12 %. Aber es kamen weitere Kehren. Super! Steil – Kehren. Besser als Steil und gerade. Auf der linken Seite sah ich die Franzenshöhe mit einem Bergrestaurant. Ursprünglich hatte ich gedacht, dort meinen nächsten Stopp zu machen. Aber ich fuhr daran vorbei und machte meinen nächsten Stopp erst in der nächsten Kehrengruppe.

Dahinter sah ich bereits das Kehren-Nirvana. Auch das Stilfserjoch war ab der Franzenshöhe bereits in Sicht!

Weiter ging's. Ich sah nur noch 12 %, 13 %, 14 % und wieder 12 % auf meinem Navi. Von moderat wie zu Beginn war keine Rede mehr. Kehre um Kehre kletterte ich im Kehren-Nirvana höher und höher. Entweder sah ich das Stilfserjoch vor mir und die vielen vielen vielen Kehren über mir – oder ich sah den Ortler, wenn der Hang an meiner linken Seite war.
In der Kehre 9 – mitten im Kehren-Nirvana – musste ich noch einmal absteigen.
Den Rest fuhr ich dann Kehre um Kehre bis rauf!

Bist du g'scheit ist das steil! Steil – zach – endlos – aber ich war tatsächlich OBEN!!!!

2.758 m ist der höchste Punkt, den ich je mit meinem Fahrrad erreicht habe.
Auf der Passhöhe ging's zu wie auf der Südosttangente. Ein Trubel, ein Lärm. Auch auf dem letzten Kehrenabschnitt war ich nicht mehr allein unterwegs. Motorradfahrer, Autos und Radfahrer fuhren mit mir den Pass rauf. Aber ich hatte in Bezug auf Motorräder und Autos viel Schlimmeres erwartet bzw. befürchtet.

Nach einem Eisbecher auf der Passhöhe fuhr ich weiter bzw. auf der anderen Seite wieder runter. Und da sah ich noch eine weitere Passtafel. So lob ich mir das. Ein ordentlicher Pass hat gleich 3 Passtafeln :-)

Nach ein paar Kehren erreichte ich die Abzweigung zum Umbrail Pass. Den konnte ich quasi im Vorbeifahren mitnehmen, bevor ich eine lange Abfahrt nach Bormio genießen konnte.

Die lange Abfahrt nach Bormio war herrlich!

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Tag 11 (Bormio – Passo Gavia – Ponte di Legno – Beginn des Passo del Tonale):
Der nächste Pass. Und auch der war kein kleiner Hügel.

Zu Beginn fuhr ich moderat bergauf und hatte nur ab und zu steilere Anstiege. Bis Santa Caterina. Hier wurde es doch steiler und auch zäher. Nach insgesamt 20 km wusste ich, dass ein Steilstück auf mich wartete. Ich sah es auch bereits nach einer Linkskurve. 12 %, 13 %, noch steiler? 14 %. 15 %. 16 %!!!! 1,5 km lang war dieses Steilstück, danach ließ es nach und wurde fast schon flach. Ich fuhr an einem See vorbei (Lago Bianco) und sah schon eine Hütte mit einer Tafel davor. Angegeben waren 2.652 m, aber diese Angabe bezweifle ich. Im Internet gibt es unterschiedliche Angaben zwischen 2.625 m und 2.652 m, mein Navi zeigte 2.623 m an.

Von nun an ging's bergab. Die Landschaft bei der Abfahrt war wunderschön! Ich fuhr auf einer teilweise sehr schmalen Passstraße, sah einen weiteren See tief unter mir (Lago Nero), schneebedeckte Berge und grüne Täler unter mir. Eine tolle Abfahrt. Nur den grausigen unbeleuchteten Tunnel hätte ich nicht gebraucht.

Ponte di Legno streifte ich nur, um die Passstraße zu wechseln. Da meine nächste Etappe zwei Pässe enthielt, wollte ich den ersten der beiden Pässe noch ein Stück rauffahren. 200 Höhenmeter des Passo del Tonale gönnte ich mir daher noch auf der SS 42. An der Passstraße fand ich ein Restaurant, das Zimmer vermietete.

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Tag 12 (Passo del Tonale-Fortsetzung – Passo delle Palade (Gampenpass) – Meran):
Es geht nichts über eine gute Kommunikation mit den Vermietern einer Unterkunft. Frühstück um ¾ 7, Wünsche konnte ich auch äußern. Und als Draufgabe bekam ich noch den Wetterbericht serviert: Heute wird es regnen.

Neeeeinnnn – das wollte ich eigentlich nicht hören. Es hatte in der Nacht schon gewittert und geregnet. Und in der Früh dachte ich, damit ist es erledigt. Dem war aber leider nicht so.

Bei leichtem Tröpfeln fuhr ich los. Mit Regenhose, Regenjacke, Regenschutz über dem Helm. Der Regen wurde bald stärker und penetranter. Dazu kamen Blitze und Donner. Ich begann mitzuzählen – 13 Sekunden. Das Gewitter ist noch weit weg. Passt schon so. Ich erreichte die Passhöhe im strömenden Regen. – 15 Sekunden. Das ist gut! Das Gewitter rollte weiter.
Von nun an ging's weiterhin im strömenden Regen bergab. 10 Sekunden. Was soll das? Kommt das Gewitter zurück? 7 Sekunden. 4 Sekunden. 2 Sekunden. Wie war das noch einmal mit dem Gewitter? Baum ist schlecht, weil mich der erschlägt, wenn er vom Blitz getroffen wird. Fahrrad ist auch schlecht, weil es aus Metall ist. Haus? Wo ist ein Haus? Aaaah ich sah ein Haus mit einem vorstehenden Dach! Rad drunter – weg vom Rad – ich drunter. 1 Sekunde. Es krachte, es blitzte. Ich war mittendrin im Gewitter.

Ich wartete und wartete. Gewitter ziehen eh rasch wieder ab. Die Abstände wurden wieder länger. Der Donner wurde leiser. Die Blitze hörten auf. So weit so gut.

Warum hörte der Regen nicht auf? Ich konnte hier nicht ewig warten. Ich setzte mich wieder aufs Rad und fuhr im strömenden Regen weiter bzw. runter. In einer Ortschaft sah ich ein Haus mit einer offenen Garage. Nix wie rein. G'wand-Wechsel. Ich fror wie ein Schneider. Meine Hände waren auch schon ganz klamm. Ich holte mir eine dickere Wetterjacke aus meiner Packtasche, meine Goretex-Winterhandschuhe und fuhr weiter.

In einer Ortschaft in den Niederungen gönnte ich mir einen Kaffee. Als ich das Lokal wieder verließ, hatte der Regen aufgehört. Na so was! Eine Stunde später zeigte der Himmel blaue Flecken. Und die Sonne kam sogar heraus. Um die Mittagszeit hatte ich strahlenden Sonnenschein.

In Fondo (bis dahin hatte ich bereits wieder 470 Höhenmeter bergauf gemacht) gönnte ich mir ein Eis und fuhr den nächsten Pass rauf. Den Gampenpass oder Passo Palade. Diesmal war es ein wirklich moderater Anstieg. Nix schweres, gemütlich auf einer fast nicht befahrenen Straße. In der Nähe der Passhöhe gibt es einen Bunker (auch Mussolini hatte einen Bunker – den Gampenbunker). Heute wird er als Museum genutzt.

Von nun an ging's bergab. Nach Meran.

PAUSE!

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Tag 13 (PAUSE in Meran):
Zwischen mehreren Regengüssen spazierte ich durch die Innenstadt.

Hier merkte ich ganz deutlich den Temperaturunterschied zwischen den Pässen der letzten Tage und der viel niedriger liegenden Stadt Meran. Während ich auf allen Pässen oben jeweils gefroren hatte und mir für die ersten Höhenmeter bergab eine Jacke anziehen musste, hatte ich in Meran trotz Regen tropische Bedingungen und Temperaturen um die 30 Grad oder mehr.

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Fortsetzung folgt.
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt (oder dem ersten Tritt in die Pedale)

Geändert von Juergen (21.07.23 13:24)
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#1531877 - 21.07.23 12:55 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: oktopus]
oktopus
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Unterwegs in Österreich

Tag 14 (Meran – Jaufenpass – Sterzing):
Es ging wieder bergauf.

Nach einem frühen Frühstück fuhr ich einmal ums Eck auf die Strada Statale Nr. SS44. Es hätte zwar einen Radweg entlang der Passer bis St. Leonhard in Passeier gegeben, aber der war laut Internet geschottert. Und darauf hatte ich heute keine Lust.

Es geht doch auch auf der Staatsstraße zusammen mit 14.267 LKWs und ebenso vielen PKWs und Motorrädern. Uff… Je weiter ich mich jedoch von Meran entfernte, desto weniger war auf der Staatsstraße los. Halb so wild! Nach 20 km hatte ich St. Leonhard erreicht. Bis hierher hatte ich zwar auch bereits 370 Höhenmeter gemacht, aber ab hier ging der Anstieg eigentlich erst los.

Mit mehreren Kehren bei bis zu 12 % Steigungsgrad gewann ich rasch an Höhe und konnte auf die Stadt runterschauen. Ein schöner Blick! Da der Steigungsgrad nicht nachließ und sich immer zwischen 9 und 12 % bewegte, wurde der Anstieg mit der Zeit zach. Ohne Pause ging's für mich doch nicht. Immerhin war ich mit Gepäck unterwegs! 32 Kilo Gesamtgewicht! Und das merkte ich bei den Anstiegen deutlich.

Am zachsten war der letzte Abschnitt. Nicht weil es steiler wurde. Der gesamte Anstieg ist gleichmäßig steil. Sondern weil der Anstieg einfach lang ist, vor allem wenn man ihn ab Meran fährt.

Aber die Aussicht während des Anstiegs war umwerfend, und von der Passhöhe selbst erst recht. Eine tolle Landschaft! Und eine Hütte gab's auf der Passhöhe auch.

Bei der Hütte kam ich mit zwei Motorradfahrern ins Gespräch.
- Ist das ein E-Bike? - Nein, ein Bio-Bike.
- Was? Echt? Sie fahren ein normales Fahrrad? - Ja! Echt.
- Na das könnte ich ja nie! Ich wär ja viel zu schwer dafür. Wir fahren lieber mit Motor :-)

Die Abfahrt nach Sterzing war wieder ein Traum.

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Tag 15 (Sterzing – Pfitscherjoch – Zell am Ziller):
Ich hätte es nicht gedacht, aber diese Etappe fiel mir von allen am schwersten.

Weil es der letzte Pass war und ich davor schon 7 Pässe gefahren war? Weil ich am Vortag keine Pause gemacht hatte? Weil es ein Schotterpass war? Oder alles zusammen?

Auf jeden Fall war es eine Wahnsinnsetappe. Was für eine Fahrt, was für eine Strecke, was für ein Abenteuer! Und dabei landschaftlich traumhaft schön.

Ich verhandelte wieder einmal mit dem Vermieter meines Hotels/Restaurants über ein Frühstück um 7 Uhr. Das klappte gut, und mein Frühstück war wirklich vom Feinsten.
Bei strahlendem Sonnenschein fuhr ich auf dem kürzesten Weg raus aus der Innenstadt von Sterzing auf die Via Val di Vizze – die Pfitscherjochstraße. Anfangs moderat bergauf, ab und zu etwas deutlicher. Aber kein anstrengender Anstieg auf den ersten paar Hundert Höhenmetern. Nach den ersten 10 km wurde die Straße fast flach. Nach insgesamt 20 km ging es wieder leicht bergauf, bis ich Pfitsch erreichte.

Am Ende des Pfitscher Tals war es aus mit Asphalt, und ich fuhr auf einer Schotterpiste weiter.

Auf diesen letzten 9 km (noch 750 Höhenmeter) verläuft eine alte Militärstraße aus dem Ersten Weltkrieg bis zur Passhöhe. Eine Schotterpiste, die teils sandig mit Furchen, teils grob steinig und schottrig ist und einen Steigungsgrad von bis zu 13 % hat. Vor allem im mittleren Abschnitt fiel mir der Anstieg sehr schwer.

Diese Passstraße ist die einzige, bei der ich sogar kurzzeitig mein Rad schob. Asphalt bergauf ist noch immer anders als Schotter bergauf, noch dazu mit Gepäck.
*schnaufffff*

Ich war tatsächlich irgendwann oben auf der Passhöhe und besuchte noch das Pfitscherjoch Haus, das oberhalb der Passhöhe liegt.

Ein traumhafter Ausblick, der die Anstrengung allemal gelohnt hat!

DAS war aber noch nicht alles. Die "Abfahrt" auf der anderen Seite war auf einem Trail! Ein Pfad, den sich Fußgänger und Radfahrer teilen dürfen. Steine, Schotter, Platten, Flussbett. Fahren war nicht durchgehend möglich. Ich musste immer wieder schieben, mein Rad heben, ein Gatter öffnen, ein paar Kühe beiseite schieben. Nach einer Stunde war ich am Schlegeis Speicher und wieder auf Asphalt. Auf der Straße fuhr ich bis ins Zillertal, wo ich wieder einen Radweg nutzen konnte.

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Tag 16 (Zell am Ziller – Innsbruck):
A g'mahde Wiesn :-)
Zillertalradweg, Inntalradweg und Mittagessen in Innsbruck.

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Die Tour war eine Aneinanderreihung von einem Highlight nach dem anderen. Sehr anspruchsvoll, sehr anstrengend, Traumpässe, Traumlandschaft. Sollte ich diese Tour oder eine Tour dieser Art noch einmal machen, lass ich entweder das Gepäck weg oder ich mach mehr Pausen.

DAS GEPÄCK HÄNGT SICH AN!!!!

Gaby

Ein Album mit einer größeren Auswahl an Fotos hab ich hier angelegt:

https://www.icloud.com/sharedalbum/#B11GDdyTv0pGNd
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt (oder dem ersten Tritt in die Pedale)
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#1531879 - 21.07.23 13:05 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: oktopus]
oktopus
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Beiträge: 489
Unterwegs in Österreich

Die statistischen Daten:

Tag 1 (Zugfahrt Wien-Innsbruck und verkürzte erste Etappe bis Unterberg):
9,94 km, 157 hm

Tag 2 (PAUSE in Unterberg): nix

Tag 3 (Unterberg – Bruneck):
108,93 km, 1379 hm

Tag 4 (Bruneck – Pieve di Cadore):
88,25 km, 960 hm

Tag 5 (Pieve di Cadore – Feltre):
84,13 km, 612 hm

Tag 6 (Feltre – Nave San Rocca):
108,73 km, 924 hm

Tag 7 (Nave San Rocca – Brixen – Feldthurns):
96,30 km, 565 hm

Tag 8 (Feldthurns – Gomagoi an der Stilfserjoch Passstraße):
121,94 km, 1234 hm

Tag 9 (PAUSE in Gomagoi an der Stilfserjoch Passstraße): nix

Tag 10 (Gomagoi an der Stilfserjoch Passstraße – Stilfserjoch – Passo Umbrail – Bormio):
41,31 km, 1513 hm

Tag 11 (Bormio – Passo Gavia – Ponte di Legno – Beginn des Passo del Tonale):
47,27 km, 1730 hm

Tag 12 (Passo del Tonale-Fortsetzung – Passo delle Palade (Gampenpass) – Meran):
104,70 km, 1762 hm

Tag 13 (PAUSE in Meran): nix

Tag 14 (Meran – Jaufenpass – Sterzing):
57,73 km, 1846 hm

Tag 15 (Sterzing – Pfitscherjoch – Zell am Ziller):
71,81 km, 1409 hm

Tag 16 (Zell am Ziller – Innsbruck):
66,74 km, 182 hm


Gaby
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#1531892 - 21.07.23 15:29 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: oktopus]
natash
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Servus Gaby,
eine schöne Tour hast Du da gemacht, wenn auch eine gelegentlich feuchte.
Vom Stilfser Joch habe ich meistens übele Dinge in Bezug auf das Verkehrsaufkommen gehört und weil zusätzlich immer wenn ich in der Nähe war, meist das Wetter nicht passte, habe ich es mir geklemmt. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und ich glaube, dass ich lieber die engen Kehren hoch als hinunter fahren wollte, also so wie Du das getan hast, obwohl es sich andersherum ausgeht, wenn man aus dem Engadin anradelt (bei mir der wahrscheinlichste Fall).
Danke für den anschaulichen Bericht und Chapeau für die Leistung. 32 Kilo habe ich sogar als Zelterin nicht dabei, ich glaube, das ließe sich noch erleichtern.


Gruß

Nat
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#1531895 - 21.07.23 16:06 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: natash]
oktopus
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In Antwort auf: natash
Servus Gaby,
eine schöne Tour hast Du da gemacht, wenn auch eine gelegentlich feuchte.
Vom Stilfser Joch habe ich meistens übele Dinge in Bezug auf das Verkehrsaufkommen gehört und weil zusätzlich immer wenn ich in der Nähe war, meist das Wetter nicht passte, habe ich es mir geklemmt. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und ich glaube, dass ich lieber die engen Kehren hoch als hinunter fahren wollte, also so wie Du das getan hast, obwohl es sich andersherum ausgeht, wenn man aus dem Engadin anradelt (bei mir der wahrscheinlichste Fall).
Danke für den anschaulichen Bericht und Chapeau für die Leistung. 32 Kilo habe ich sogar als Zelterin nicht dabei, ich glaube, das ließe sich noch erleichtern.


Gruß

Nat

Danke!

Ein paarmal feucht, ja. Aber auf die gesamte Tour bezogen hatte ich schon auch viel Schönwetter.

Aus der Schweiz würdest du ja über den Umbrail Pass raufradeln. Die Seite kenn ich nicht. Ich hab meine Fahrt bewusst auf einen Monat gelegt, um weniger Verkehrsaufkommen zu haben. Früh los hat auch viel gebracht, weil es erst um die Mittagszeit dichter wurde. Und ich hab viel schlimmeres gehört, so schlimm war das Verkehrsaufkommen gar nicht.

Das Wetter ist Glückssache. Am Tonale hatte ich ja ein heftiges Gewitter. Ich bin froh, dass das Wetter auf dem Stilfserjoch so gut gehalten hat.

Gewicht zu reduzieren, hätte ich vielleicht noch können. Weniger Werkzeug, nur einen Reserveschlauch, kein Fahrradschloss. Ich hab das nie nutzen müssen.

LG
Gaby
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#1531933 - 22.07.23 19:32 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: oktopus]
LaBici
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Wow - ich bin schwerst beeindruckt. Das ist ja mal wirklich eine Mammuttour! Ich ziehe meinen Hut!
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#1531942 - 23.07.23 08:37 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: oktopus]
buche
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Huhu Gaby,

vielen Dank für den schönen Reisebericht! Eine ganze Menge davon erkenne ich wieder, was nicht, steht noch auf meiner Liste. Wir scheinen auch ähnliche Vorstellungen von einem Reiserad und einer Radreise zu haben. Daher wäre ich an einem GPS-Track aus deinem Navi interessiert, falls du den hergeben möchtest zwinker

Meine größte Hochachtung, dass du mit drei Packungen Antibiotika in eine Alpentour startest! Ich hätte mich das wohl nicht getraut zwinker

Viele liebe Grüße,
Erik
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#1531948 - 23.07.23 13:07 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: buche]
oktopus
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Danke!


@ Erik:
den gesamten Verlauf hab ich in ein google MyMaps hochgeladen:

Dolomiten - die gefahrene Tour

Wenn du die einzelnen gpx-Dateien brauchst, kann ich sie dir per Mail schicken.

Ich hab mehrere Fahrräder bzw. auch noch ein weiteres Reiserad - ein Tern Tour (Faltrad). Für lange Touren nehm ich das Tern, mit dem ich für die Rückfahrt auch in jeden Zug einsteigen kann. Bei dieser Tour über Alpenpässe war das MTB die bessere Wahl. Alleine schon, weil das Tern um 4,5 kg schwerer ist als das MTB.

LG
Gaby
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Geändert von oktopus (23.07.23 13:13)
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#1531970 - 23.07.23 20:30 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: oktopus]
buche
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Hallo Gaby,

vielen Dank für den MyMaps-Upload, mit KML kann ich etwas anfangen!
Deine Route überschneidet sich tatsächlich sehr wenig mit meinen bisher gefahrenen Touren, und ist auch gut mit dem Zug erreichbar -- da werde ich mir Ideen "ausborgen" zwinker

Wenn man Rahmenfarbe und Spiegel außen vor lässt, sieht mein Reiserad wirklich aus wie deines. Wo du schiebenderweise durchgekommen bist, sollte ich das auch schaffen grins

Viele liebe Grüße, Erik
(der sich bisher noch nicht an höhere Schotter-Pässe getraut hat)
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#1531983 - 24.07.23 08:05 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: buche]
oktopus
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Du fährst ohne Spiegel? Den finde ich sehr praktisch, wenn man auch auf Straßen unterwegs ist. Da er einklappbar ist, stört er auch nicht, wenn es beim Abstellen in der Unterkunft oder beim Einsteigen in den Zug zu knapp werden könnte.

Rahmenfarbe ist Geschmackssache. Und dass auf deinem Rad nicht "Gaby" draufsteht, versteht sich von selbst :_)

Höhere Schotterpässe sind nicht so schlimm, wie ich es befürchtet hatte. :-)

Liebe Grüße
Gaby
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#1532036 - 25.07.23 06:48 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: oktopus]
Hansflo
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Hallo Gaby,

in Ehrfurcht neige ich mein Haupt! bravo

Was für eine beeindruckende Tour, die du bei teilweise grausigen Bedingungen durchgezogen hast. Etwa die Hälfte deiner Strecke kenne ich aus eigener Erfahrung, die großen Pässe habe ich bislang vermieden und ich bin sicher, das Pfitscherjoch wird in meiner Radreiseplanung auch niemals vorkommen.

Ich gratuliere zur außergewöhnlichen Tour und bedanke mich für den Bericht.

Hans
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Off-topic #1532046 - 25.07.23 11:12 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: oktopus]
buche
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In Antwort auf: oktopus
Rahmenfarbe ist Geschmackssache. Und dass auf deinem Rad nicht "Gaby" draufsteht, versteht sich von selbst :_)
Mit den gelb-schwarzen Ortliebs werde ich gelegentlich gefragt, ob ich Fan von Borussia Dortmund bin (klares nein). Ich kann mir vorstellen, wie die Fragen aussähen, wenn auf meinem Rad auch noch "Gaby" stünde lach

In Antwort auf: oktopus
Höhere Schotterpässe sind nicht so schlimm, wie ich es befürchtet hatte. :-)
Hast du schon die nächsten ins Auge gefasst? So als Probebefahrung? träller

Liebe Grüße,
Erik
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Off-topic #1532059 - 25.07.23 15:15 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: buche]
oktopus
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In Antwort auf: buche
In Antwort auf: oktopus
Rahmenfarbe ist Geschmackssache. Und dass auf deinem Rad nicht "Gaby" draufsteht, versteht sich von selbst :_)
Mit den gelb-schwarzen Ortliebs werde ich gelegentlich gefragt, ob ich Fan von Borussia Dortmund bin (klares nein). Ich kann mir vorstellen, wie die Fragen aussähen, wenn auf meinem Rad auch noch "Gaby" stünde lach

In Antwort auf: oktopus
Höhere Schotterpässe sind nicht so schlimm, wie ich es befürchtet hatte. :-)
Hast du schon die nächsten ins Auge gefasst? So als Probebefahrung? träller

Liebe Grüße,
Erik

Was hast du gegen gelbscharze Ortliebs? Mit Fußball hab ich aber sowieso nichts am Hut. Fahrrad ohne "Gaby" drauf lass ich gelten :-)

Die nächsten Pässe? Och ... da gibt's in den Alpen noch einiges, wo ich gerne drüberfahren würde. Auch in Frankreich, nicht nur in Südtirol.

Liebe Grüße
Gaby
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#1532074 - 25.07.23 22:04 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: oktopus]
Muskatreibe
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Beiträge: 145
In Antwort auf: oktopus
[…]
[ von blogger.googleusercontent.com]
[…]

Nicht schön: Der Gletscher sehr weit oberhalb des "Schleck-Eis"-Speichers mit niedrigem Pegel … "Besuchen Sie Europa,solange es noch steht!" … oder halt bevor es wegschmilzt oder abbrennt.

Sehr schön: Wenn ein Reisebericht es vermag, Reiseziele aus dem Stapel 'da-muss-man-nicht-hin,-denn-da-war-man-schon-in-der-Nähe' schnurstracks auf den Stapel 'da-will-man-mögichst-bald-auch-(wieder)-hin' verschiebt. Danke dafür.
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#1532084 - 26.07.23 07:28 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: Muskatreibe]
oktopus
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Ja, leider schmelzen die Gletscher dahin. Auch die Pasterze ist schon sehr bedrohlich klein geworden.

Gaby
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#1532115 - 26.07.23 15:19 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: oktopus]
talybont
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Sehr schöne Tour! Interessant, dass mal jemand das Pfitscherjoch entgegen der Hauptrichtung befährt. Der klassische Alpencrosser kommt von Norden. Evtl. ist die Südvariante die klar bessere.
Stilfser Joch ist immer eine Reise wert, egal von welcher Seite. Die klassische von Prad ist die einfachere und optisch reizvollere. Um dem Verkehr zu entgehen hilft nur, vo. 10 Uhr oben zu sein. Sonst wird es laut.
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#1532140 - 26.07.23 20:33 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: talybont]
oktopus
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Die Südvariante des Pfitscherjochs ist definitiv die einfachere. Ehrlich gesagt, möchte ich nicht die Platten, Treppen und Pfadabschnitte bergauf schieben müssen. Fahren geht kaum von Norden kommend. Mir sind nur schiebende Radfahrer entgegengekommen. Und es waren nur einzelne, die andersrum unterwegs waren.

@ Stilfser Joch: Früh losfahren auf alle Fälle. Und das Wochenende meiden. Ich bin an einem Montag gefahren. Und ich glaube, das war eine gute Entscheidung.
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#1533201 - 11.08.23 09:36 Re: Südtirol (Dolomiten und Ortler-Alpen) [Re: oktopus]
Need5Speed
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Hallo Gaby,

holla! Respekt für eure Leistung, vielen Dank für den Bericht und die schönen Fotos.

Nach deinem Parenzana-Bericht ist dieser Bericht auch wieder sehr inspirierend. Da könnte ich mich gleich wieder auf den Weg machen und es euch gleichtun. Leider muss ich noch ein Jahr warten.

Gute Fahrten und viele Grüße aus Köln
Mit sportlichen Grüßen aus Köln und allzeit gute Fahrt! geRADeRaus.com

Heinz
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