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#1531317 - 11.07.23 11:36 Rad und Metal an der Teufelsmauer bei 38 Grad
buche
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Beiträge: 1.763
Dauer:
Zeitraum:
Entfernung:525 Kilometer
Bereiste Länder:
Externe URL:https://dps.informatik.uni-leipzig.de/buchmann/23-rockharz/index.html

Metal und Rad an der Teufelsmauer

Der Anlass für diesen Reisebericht ist Brittas "Mittellandkanal - ein Gravel-Traum" (mein großes Lob dafür!). Nach der Lektüre einer stillen Tour bei Kälte und Nebel, immer geradeaus auf ebenen Schotterpisten am Mittellandkanal entlang, hatte ich Lust auf einen komplett entgegengesetzten Bericht zwinker

Ich wollte zum Rockharz-Festival, das dieses Jahr sein 30. Jubiläum feiert. Ist das dann eine echte Radreise? Na klar! Um die 120-140km An- und Abreise mit Zwischenübernachtung und tägliche Rundfahrten am Zielort haben für 525km und 5100 Höhenmeter an 5 1/2 Tagen gereicht.


04.07.23: Leipzig - Teutschenthal

Unmittelbar vor Beginn des Festivals stelle ich (wie jedes Jahr) fest, dass ich keine Lust auf Zelten im Gedränge habe, und finde ein schönes Hotel direkt unterhalb von Burg Falkenstein im Selketal, 10km vor dem Festivalgelände. Damit ich Mittwoch Nachmittag auf dem Festivalgelände ankomme, will ich am Dienstag nach Feierabend losfahren und auf halber Strecke übernachten. Der Wetterbericht sagt kräftigen 40km/h-Gegenwind voraus.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Nach Feierabend gehts erst mal bis Wesmar auf dem gut bekannten Elster-Radweg. Danach suche ich mir nördlich einen Weg über die Äcker nach Halle. Erstaunlich hübsch hier, kurz vorm Hufeisensee.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Um 16.59 Uhr bin ich pünktlich zur Öffnungszeit am Brauhaus in Halle. Da Google in Teutschenthal nur Imbißbuden kennt, gibts hier ein ordentliches Abendessen. Nachdem die leckere gebratene Leber verputzt ist, nimmt die Bedienung meine Bestellung der Sülze entgegen, ohne eine Mine zu verziehen. Offenbar kehren hier öfter ernsthaft hungrige Leute ein zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Schloss Teutschenthal ist tatsächlich eine spannende Unterkunft! Die Familie Wentzel ist wohl durch Landwirtschaft wohlhabend geworden und hat sich Ende des 19. Jh. eine riesengroße Gründerzeit-Villa mit Schlosspark an eine Seite eines typischen Vierseitenhofs gebaut. Ein Nachkomme hat das Gelände '95 übernommen, saniert und zu einem Hotel ausgebaut. Gefällt mir!

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
An sonsten hat Teutschenthal noch einen sehr malerischen Wasserturm im "Rapunzel"-Stil zu bieten.

67km und 280 Höhenmeter, Maximalhöhe 184m, 21 Grad, leicht bewölkt, kräftiger Gegenwind.



05.07.23: Teutschenthal - Meisdorf

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Nachmittags will ich vor der Bühne stehen. Also sehe ich zu, dass ich zeitig loskomme. Erstes Ziel: der Süße See. Als Premiere nehme ich diesmal das Südufer. Das Nordufer mit dem Weinbaugebiet ist für die Rückfahrt reserviert.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Kurz vorm Kloster Helfta komme ich an "Luthers Kalter Stelle" vorbei - dem Ort, an dem Luther sein Ende nahen fühlte. Außerdem steht da eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel. In mir reift ein Plan... zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
An der Touristen-Info in Eisleben hole ich mir ein Stempelheftchen mit zugehöriger Wanderkarte. Für 8 Stempel gibts eine Wandernadel in Bronze, für 16 in Silber, für 24 in Gold. Mal sehen.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Hinter Eisleben kommt das Mannsfelder Land mit seinen vielen Abraumhalden vom Kupferschiefer-Bergbau in Sicht.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Der übliche Blick aufs Abstellgleis der MaLoWa Bahnwerkstätten darf natürlich auch nicht fehlen zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Mansfeld hat ein Schloß! Sogar ein recht großes! Hier war ich noch nicht. Das Schloss-Cafe öffnet 13 Uhr, ich habe aber jetzt schon Hunger. Nunja.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Der Blick in den Himmel sagt: Lieber etwas südlicher halten. Der Blick in die Wanderkarte sagt: nächste Stempelstelle in der Richtung ist das Bisongehege in Stangerode. Passt!

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Zu meiner Freude gehört zum Bisongehege ein Restaurant. Mit dry-aged Bison-Rumpsteaks. Das kommt mir jetzt gerade recht lach

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Sieht hier tatsächlich ein bisschen nach Prärie aus! Hätte nicht gedacht, dass Bisons so riesig sind.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Mein erster Stempel für die Harzer Wandernadel am Bisongehege zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Wetter und Landschaft gefallen mir außerordentlich gut! Der 40km/h-Gegenwind ist zwar übel, aber es ist warm, und das Ziel ist nahe. Ich habe ein Stimmungshoch. Das Gebäudeensemble im Wäldchen mitte rechts ist schon die Konradsburg, meine nächste Stempelstelle.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Die Gegend wird immer vertrauter. Pfeil links: Meisdorf, mein Hotel. Pfeil mitte: Brocken. Pfeil rechts: Großer Gegenstein, das Rockharz ist unmittelbar dahinter auf dem Flugplatz Asmusstedt schmunzel

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Ins Hotel, Fahrradklamotten kurz durchspülen, duschen, und ab aufs Festival! Ziel zu 99% erreicht. 100%, sobald ich den Stand mit der Sau am Spieß wiedergefunden habe lach

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Tolles Wetter, super Essen, schöne Unterkunft, Blind Guardian auf der Bühne - bin überaus zufrieden, so kanns bleiben zwinker

Die interessantesten Bands heute:
18:35 LETZTE INSTANZ
19:25 ANGUS MC SIX
20:10 BATTLE BEAST
22:05 MONO INC.
23:05 BLIND GUARDIAN

102km und 1150 Höhenmeter, Maximalhöhe 305m, 22 Grad, leicht bewölkt, kräftiger Gegenwind.

Geändert von buche (11.07.23 12:08)
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#1531318 - 11.07.23 11:37 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer [Re: buche]
buche
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Beiträge: 1.763
06.07.23: Rundtour Harzgerode

Ich erwache mit einem leichten Kater und beschließe, ab sofort den Met auszulassen. Erste interessante Band spielt 17:50 Uhr -- ich habe Zeit, um ein paar Stempelchen zu sammeln und eine meiner Lieblingsrunden hier in der Gegend zu drehen.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Auf Burg Falkenstein bin ich tatsächlich bei jedem Rockharz bisher gewesen. Das ist meine Lieblingsburg aus Kindertagen, hier spielt der DDR-Kinderfilm "Spuk unterm Riesenrad" zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Ein Highlight ist die Falkner-Vorführung um 11:30 Uhr mit den dicht über den Köpfen der Besucher fliegenden Greifvögeln. Im Bild eine junge Eule. Greifvögel werden wohl nicht in dem Sinne dressiert, sondern entscheiden selbst, ob das Futter in der Hand des Falkners interessant genug ist, um auf Handzeichen zurückzukehren zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Die Landschaft ist eine tolle Radel-Gegend. Wetter passt!

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Die Stempelstelle auf Burg Anhalt erfordert eine längere Schiebeetappe, weil ich den richtigen Weg verpasst habe, und einen halb zugewachsenen Wanderweg auf die Hügelkuppe über dem Selketal hinauf muss. Der Bär im Landeswappen von Sachsen-Anhalt geht auf Albrecht den Bären zurück, der die Burg Anhalt im 12. Jh errichten ließ unnd Begründer des Fürstentums Anhalt war.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Wegen der Schiebeetappe bin ich ein bisschen spät in Harzgerode. Zu Mittag gegessen habe ich schon bei Burg Falkenstein. Darum gibts in der Marktklause nur einen Walnußeisbecher. Die Wirtin freut sich, dass ich die interessanteren Teile der Speisekarte noch vom letzten Jahr auswendig kenne (Harzer Schnitzel, ein Schnitzel mit reifem Harzer Käse überbacken, ich bekomme schon beim schreiben Appetit).

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Wenn ich schon mal in der Gegend bin, kann ich auch auf die Klippen über Alexisbad hinaufsteigen und mir noch einen Stempel holen (den 4. heute).

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Langsam wird es Zeit für Musik. Ich sause durchs Selketal Richtung Hotel, duschen und umziehen.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Da die Brücke in Meisdorf derzeit gesperrt ist, muss ich 2km Selketal-Wanderweg nehmen, um zum Festival zu gelangen. Am Weg ist das Mausoleum der Herren zu Asseburg, heute eine Fledermausunterkunft, was man am Fiepen aus der dunklen Öffnung deutlich mitbekommt. Die Rückfahrt zum Hotel nach Mitternacht hier vorbei ist jedesmal lustig schmunzel

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Bester Platz direkt an der Bühne bei den Apokalyptischen Reitern, ca. 20.000 Mann hinter mir, läuft!

Die interessantesten Bands heute:
17:50 MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN
18:45 DIE APOKALYPTISCHEN REITER
19:40 HÄMATOM
20:35 PARADISE LOST
22:45 IN FLAMES

70km und 830 Höhenmeter, Maximalhöhe 410m, 24 Grad, sonnig.


07.07.23: Rundtour Blankenburg

Ein Freund hat mich nach der Teufelsmauer gefragt. Stempelchen gibts dort auch. Quedlinburg liegt für ein Mittagessen am Weg. Und es wäre auch nicht schlimm, wenn ich erst 18:45 Uhr vor der Bühne stehe. Plan für heute steht zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Als erstes heißt es schieben, schieben, schieben. 28% auf Schotter fahre ich nicht mehr. Genau genommen würde ich den Lumpenstieg hinter dem Hotel nicht mal bergab fahren können, so voller Steine und Wurzeln ist er. Nachdem ich nach 130m Höhendifferenz klatschnaß geschwitzt oben ankomme, kann ich ein paar km über eine Hochebene fahren und habe dann nochmal eine Schiebeetappe bis zum Bismarkturm oberhalb von Opperode.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Die Aussicht ist super. Mitte rechts im Bild wieder der Große Gegenstein, hinter dem mein Festivalgelände liegt. Der Gegenstein ist das östliche Ende der Teufelsmauer, die bei Blankenburg ihren westlichen Anfang hat.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Ich habe in meinem Hotel im superruhigen, friedlichen Selketal gründlich verschlafen. Darum muss ich ein bisschen aufs Tempo drücken, um Quedlinburg zur Mittagszeit zu erreichen. Da ist es schon!

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Eine bekannte Einkehr ist eine, bei dem sich das Handy schon von den letzten Jahren her automatisch ins WLAN einbucht. Sowohl Essen als auch Ambiente auf dem Freisitz im "Bären" direkt am Markt von Quedlinburg sind toll zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Ein schöner Nebeneffekt der Stempeljagt ist, dass man auch mal an Orte kommt, die man noch nicht kennt. Das hier sind Kuhstall und Hamburger Wappen, beides Teil der Teufelsmauer bei Timmenrode. Die drei Felszinnen erinnern aus dem richtigen Blickwinkel an die Türme im Stadtwappen von Hamburg.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Mein nächstes Ziel ist der Großvater-Felsen bei Blankenburg, den ich auch noch nicht kenne. Um vom Hamburger Wappen ohne vielbefahrene Landstraße zum Großvater zu kommen, ist wieder Fahrrad tragen angesagt zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Vom Feldweg zwischen Benneckenrode und Thale aus sieht man weitere Teile der Teufelsmauer, die wie der Stachelkamm einer Eidechse aus der Landschaft ragen.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Der Königstein bei Neinstedt, das spektakulärste Stück der Teufelsmauer. Weil ich keine Lust habe, mein Rad stehenzulassen und zurück zu laufen, ist wieder tragen angesagt zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Zu Equilibrium aufm Festival, bei 30 Grad, mit einem kalten Bier und einer heißen Bud-Spencer-Pfanne, so habe ich mir das vorgestellt!

Die interessantesten Bands heute:
17:55 EQUILIBRIUM
18:45 SONATA ARCTICA
20:40 KORPIKLAANI
22:50 ARCH ENEMY

94km und 1115 Höhenmeter, Maximalhöhe 343m, 28 Grad, sonnig.

08.07.23: Rundtour Friedrichsbrunn

Letzter Festivaltag, leider. Ich möchte schon um 4 zu Legion of the Damned auf dem Platz sein, also heute nur kurze Tour.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Ich bin heftig in Versuchung, mir auch den Stempel an der Selke-Sicht an der Ackeburg zu holen. Aber ich war schon mal hier und weiß, das der Weg nicht fahrbar ist. Also schiebe ich schon wieder nach dem Frühstück die 130 Höhenmeter Lumpenstieg hoch, und dann noch ein Stückchen zur Ruine der Ackeburg. Die Aussicht ist wirklich phantastisch! Man blickt über das Selketal bis zu Burg Falkenstein auf der gegenüberliegenden Talseite.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Mein Plan für den Rest des Tages ist es, erst mal auf der Hochfläche Richtung Friedrichsbrunn zu fahren, und dann übers Selketal zurück. Dabei kommt man irgendwann am Denkmal für den letzten in Sachsen-Anhalt geschossenen Bären vorbei. Das war Ende des 17. Jh!

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Ich mache einen Schlenker über den Bergrat-Müller-Teich, und fahre weiter zur Victorshöhe.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Vorbei an ungezählten Fingerhüten. Herrlich schmunzel

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Auf dem Weg zur Victorshöhe liegen die kleine und die große Teufelsmühle. Nicht zu verwechseln mit der Teufelsmühle im Zittauer Gebirge oder der Teufelsmühle im Nordschwarzwald zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Durch den Borkenkäfer sind auf der Victorshöhe die Fichten-Monokulturen verschwunden und große Freiflächen mit Aussicht auf den Vorharz entstanden. Die Kiefern und Eichen stehen noch.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Das Sternhaus hat wieder auf! Ich habe nachgesehen: 2018 hat man dort die Tore geschlossen, ich hatte schon befürchtet, für immer. Ich freue mich sehr über den historischen Gasthof am Weg-Stern über Gernrode, und über ein tolles Schnitzel mit Pfifferlingen!

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Ich habe noch Zeit. Und mich wurmt, dass ich vorgestern aus Zeitgründen eine Stempelstelle übersprungen habe, die nur fußläufig zu erreichen ist. Also schließe ich mein Fahrrad in Drahtzug im Selketal an einen Pfosten, und marschiere mal wieder einen Klippenpfad bergauf zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Da ist sie, die Köthener Hütte auf dem Kapellenfelsen mit Blick auf den Ramberg, oberhalb vom Selke-Fall! Hier war ich auch noch nicht.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Ich komme genau zur rechten Zeit wieder aufs Festivalgelände. Ein Feuerwehrschlauch sorgt für Abkühlung vor der Bühne schmunzel

Die interessantesten Bands heute:
16:15 LEGION OF THE DAMNED
17:05 MOONSPELL
18:45 CARCASS
21:45 SALTATIO MORTIS
22.45 AMON AMARTH

62km und 820 Höhenmeter, Maximalhöhe 571m, 32 Grad, sonnig.


09.07.23: Meisdorf - Leipzig

Heute stehen 130km Heimfahrt auf dem Programm. Da ich morgen Termine habe, wird das eine Tagesetappe. Der Wetterbericht verkündet mindestens 36 Grad und (trommelwirbel) wieder Gegenwind zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
4.5l Wasser bekomme ich an mein Rad, mal sehen wie weit das reicht zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Mein erstes Ziel ist der Landschaftspark Degenershausen. Ich war zwar schon mal hier, aber hole mir jetzt den 23. und letzten Stempel für diese Tour ab. Ganz reichts also nicht für die Wandernadel in Gold zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Die Landwirte ernten in der hitzeflirrenden Luft ihr Getreide, umkreist von zahllosen hungrigen Milanen und Bussarden auf der Suche nach aufgescheuchten Mäusen.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Die Ruine der Burg Arnstein aus dem 12. Jh. liegt am Weg. Natürlich muss ich da auch bei 35 Grad rauf zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Woran erkennt man das Mansfelder Land? Die Feldwege sind mit schwarzer, gemahlener Hochofenschlacke "befestigt" zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Welch kreativer Mastermind mag sich "Gasi" als Maskottchen der Stadtwerke Lutherstadt Eisleben ausgedacht haben? Und warum steht so ein bezaubendes Kunstwerk in Polleben, einem winzigen Nest, wo es kaum die gebührende Bewunderung empfangen kann? zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Abraumhalde, Acker, krumpeliger Feldweg und Windräder: Hier ist das Mansfelder Land am mansfeldigsten.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Die Gegend macht Durst. Außerdem hatte ich erst ein Eis in Siersleben. Da kommt mir das Weinanbaugebiet Höhnstedt gerade recht! Höhnstedt ist der nördlichste Teil des nördlichsten Weinanbaugebiet Deutschlands, der Saale-Unstrut-Region. Den Wein kann ich empfehlen, die Küche auf dem Kelterberg auch zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Weiter gehts durch die hitzeflirrende Luft. Mein Thermometer zeigt mittlerweile 38 Grad im Schatten, aber es gibt keinen Schatten (außer unter dem Sattel, wo das Thermometer steckt). Der Petersberg kommt in Sicht, Halle ist nicht mehr weit.

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Saaleschleuse bei Halle erreicht! Hier hab ich mich mal auf einem FKK-Gelände verfahren und musste einen Nackschen nach dem Weg fragen zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Das letzte Hindernis des Tages: Der Weinkeller in Wallendorf. Quest: durch die Speisekarte durchessen, um weiter zu kommen. Der Lammrollbraten ist aber auch außerordentlich lecker! Man begrüßt mich als Stammgast, der Heimweg ist nicht mehr weit zwinker

[ von dps.informatik.uni-leipzig.de]
Auf den letzen 35km nach Hause fotografiere ich noch ein bisschen die Nutrias im Angerteich von Zweimen, die hier schon seit Jahren leben und nur mäßig scheu sind.

130km und 880 Höhenmeter, Maximalhöhe 343m, 38 Grad, sonnig, Gegenwind.

Abschluss

Dieser Rockharz-Besuch war wieder super! Die Kombination aus Radfahren und Metal-Festival funktioniert für mich sehr gut. Zumal das Rockharz 30jähriges Jubiläum gefeiert und ein wirklich herausragendes Lineup mit tollen Bands hatte. Das Wetter war auch super - mit Hitze und Gegenwind komme ich klar.
Ich habe an 5 1/2 Tagen insgesamt 525km und 5100 Höhenmeter zurückgelegt. Da sind auch die Schiebe- und Trageetappen mit dabei.
Ein bisschen fühlt es sich schon an, als wäre ich im eigenen Garten unterwegs, weil ich seit 2017 regelmäßig zum Rockharz radle, und auch davor immer mal wieder über den Harz gefahren bin. Aber das hat auch den Vorteil, dass ich recht gut weiß, wo es schöne Sehenwürdigkeiten oder Einkehren gibt. Es war nicht die Spur langweilig! Ich finde auch noch unbekannte Ecken. Dazu hat auch das Stempelheftchen beigetragen. Zu einigen, eher schwer zu erwandernden Aussichtspunkten wäre ich sonst nicht gekommen, und auch das phantastische Restaurant am Bisongehege in Stangerode hätte ich sonst nicht gefunden zwinker
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#1531323 - 11.07.23 14:10 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer [Re: buche]
LaLa-Berlin
Nicht registriert
Danke, ein sehr schöner Reisebericht mit ausgezeichneten Fotos und Beitext! Der ganze Landstrich vom Harz bis Halle ist voll mit historisch interessanten Stellen.

Ich hatte heute noch kein Mittagessen und mir lief das Wasser im Mund zusammen ... das Foto des Schnitzels mit Pfifferlingen fehlte noch...
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#1531324 - 11.07.23 14:36 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer [Re: buche]
slatibart
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.528
Jetzt habe ich Hunger. Mal ein anderer Reisebericht. Sehr schön bravo
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#1531334 - 11.07.23 17:39 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer [Re: buche]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.683
ein echter Erik, diese Schiebe-Fress-Sauftour mit Musikpausen und unterhaltsam dazubravo
Die Eule schaut aus wie ein junger Uhu (die ausgewachsenen finde ich ganz schön riesig) und Harz und Umgebung könnten nir auch gefallen, ebenso die Bisonecke oder sind das vielleicht sogar Wisente?
Die Musik wäre weniger mein Fall, obwohl ich zwischen Punk und Klassik recht viel höre, aber das macht ja nichts. Nach einigen Bieren hätte es mir sicher auch gefallen.
Mich hätte der Krach äh die Musik zusammen mit der Stempeljagerei und dem vielen Essen vermutlich eher gestresst, aber vielleicht werde ich auch nur einfach alt. Für Dich wars, das ist ja einwandfrei herübergeschwappt, das reine Vergnügen. So soll es sein!

Gruß

Nat
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#1531344 - 11.07.23 19:42 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer [Re: ]
buche
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.763
In Antwort auf: LaLa-Berlin
das Foto des Schnitzels mit Pfifferlingen fehlte noch...
Bitte sehr grins
[]
Ein Schnitzel, wie's meine Mutter gemacht hätte, kaum geklopft, dicke Panade, scharf angebraten und die Pifferlinge schön mit Lauchzwiebeln. Lecker schmunzel

@Nat: Der Betreiber schreibt, es wäre die größte Bisonherde Deutschlands. Er muss es wissen zwinker

Viele liebe Grüße, Erik
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#1531347 - 11.07.23 20:01 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer [Re: buche]
Indalo
Mitglied
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Beiträge: 265
Dass das dein Beitrag Numero 1.666 war zum Zeitpunkt des Erstellens passt ja wie ein i-Tüpfelchen.
Cooler Bericht! Mal ein alternativer Schwerpunkt

[ von up.picr.de]
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#1531348 - 11.07.23 20:44 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer [Re: buche]
Margit
Mitglied
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Beiträge: 5.904
In Antwort auf: buche
Es war nicht die Spur langweilig! Ich finde auch noch unbekannte Ecken.
Danke für diesen wunderbaren Bericht. Eine Radreise ganz nach meinem Geschmack bier
Viele Grüße
Margit
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#1531395 - 12.07.23 17:20 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer [Re: buche]
Tauchervater
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 893
Der 4. Stempel (Bild mit der Urne auf der Stele) ist die Verlobungsurne. Den Stempel habe ich auch schon. Bei 140 gesammelten Stempeln fehlen mir noch einige, insbesondere im Ostharz. Ansonsten wird es jetzt schwieriger, weil man auf einer Runde nicht mehr 4 oder 5 Kästen anlaufen kann, sondern die abgelegenen einzeln aufsuchen muß.

Aber viel Spaß dabei.

Lutz
Á bientôt et bon voyage!
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#1531446 - 13.07.23 19:09 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer [Re: buche]
Uwe Radholz
Mitglied
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Beiträge: 7.306
So einen Kurztripp in den Harz hatte ich auch auf dem Schirm. Aber jetzt warte ich erstmal, bis die da die Möglichkeit hatten, ihre Lebensmittelvorräte wieder aufzufüllen grins
Das mit den Bisons kannte ich nicht. Muss ich auch mal sehen. Hoffe, du hast die nicht alle aufgegessen....
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#1531447 - 13.07.23 19:22 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer [Re: Tauchervater]
buche
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Beiträge: 1.763
Wow, 140 - wie lange machst du das denn schon, Lutz?
Ich war ja vor allem neugierig, ob mich das an Stellen führt, die ich noch nicht kannte. Hat geklappt schmunzel

Indalo, WAS genau ist mit deinem Monitor passiert, kurz bevor du das Foto gemacht hast? Oder arbeitest du als CNC-Fräser an einem Industrie-PC in der Werkhalle? zwinker

Uwe, ein oder zwei Bisons konnten flüchten grins

Viele Grüße,
Erik
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#1531520 - 15.07.23 18:35 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer [Re: buche]
Tauchervater
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 893
Wir, meine Christel und ich, machen das schon ein paar Jahre. Wir haben eine Ferienwohnung in Lautenthal und wandern im Harz gerne und haben festgestellt, daß man Wege geht, die man ohne den Stempelanreiz, nicht unbedingt gegangen wäre.

Lutz
Á bientôt et bon voyage!
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#1531527 - 16.07.23 05:41 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer [Re: buche]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.114
Super! Ich war zwar schon en paar Mal im Harz, aber immer nur auf Durchreise.
Deshalb kenne ich kaum eine der beschriebenen Sehenswürdigkeiten. Da muss ich doch noch einmal hinfahren.

VG aus Budapest
Martin
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#1531817 - 20.07.23 16:35 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer bei 38 Grad [Re: buche]
Britta
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 317
In Antwort auf: buche
Metal und Rad an der Teufelsmauer

Der Anlass für diesen Reisebericht ist Brittas "Mittellandkanal - ein Gravel-Traum" (mein großes Lob dafür!). Nach der Lektüre einer stillen Tour bei Kälte und Nebel, immer geradeaus auf ebenen Schotterpisten am Mittellandkanal entlang, hatte ich Lust auf einen komplett entgegengesetzten Bericht zwinker

Ich werde das Gefühl nicht los, dass es mir nicht ganz gelungen ist, den besonderen Zauber dieser Reise zu vermitteln... träller zwinker

Danke dir für das Gegenprogramm! Sehr unterhaltsam und durchaus abwechslungsreich. Und ja, es klingt zugegebenermaßen auch attraktiv... lach

Viele Grüße
Britta
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#1531871 - 21.07.23 12:15 Re: Rad und Metal an der Teufelsmauer bei 38 Grad [Re: Britta]
buche
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Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.763
In Antwort auf: Britta
In Antwort auf: buche
Der Anlass für diesen Reisebericht ist Brittas "Mittellandkanal - ein Gravel-Traum"

Ich werde das Gefühl nicht los, dass es mir nicht ganz gelungen ist, den besonderen Zauber dieser Reise zu vermitteln... träller zwinker
Ich mag ja auch solche HerbstWinterFrühjahrstouren, bei denen es nebelig, ruhig, etwas düster und etwas kälter ist, keine große Fernsicht herrscht, aber noch kein Schnee liegt, sodass man trotzdem mit dem Rad gut Strecke machen kann. Solche Touren haben ihren ganz eigenen Charme, den man so gar nicht mit Sommertouren bei gutem Wetter vergleichen kann. Mir hat dein Reisebericht darum tatsächlich sehr gefallen! Wegen fast komplett fehlender Einkehrmöglichkeiten würde ich die Tour trotzdem nicht fahren - ich kenne den Mittellandkanal von Braunschweig bis Magdeburg gut, bin da schließlich aufgewachsen zwinker

Viele liebe Grüße, Erik
(Am Wasserschloss in Flechtingen konnte man gut speisen, aber auch das ist nicht direkt am Kanal)
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