Hallo zusammen,
ich plane für das nächste Jahr eine Tour quer durch Spanien, ich habe mir mal eine Tour ausgeguckt und würde gerne wissen, ob es etwas gibt, was ich ausgelassen habe aber auf jeden Fall noch ansehen sollte...
Ich möchte viel in der Natur sein, das Zelt wird wahrscheinlich zuhause bleiben ( ich starte Mitte April und treffe mich mit meiner Frau in Valencia um den 7. Mai). Ich fahre so pro Tag um die 79 km, habe also noch ein wenig Zeit, um die Gegend zu erkunden.
Hier ist mal meine Idee bisher:
https://www.komoot.de/tour/1383090422

Ach so, was ich vergaß, ich möchte mit der Bahn von Straßburg nach Bordeaux fahren, da gibt es wohl einen Zug, der durchfährt, kann ich nur noch nicht buchen.
Hat jemand Erfahrung, wie das auf dem Bahnhof von Straßburg ist? Wieviel Zeit brauche ich, der Zug geht um 14:01, ich wollte mit der Bahn bis Offenburg und dann rüberradeln...

Fragen und Anregungen immer gerne,
Gruß aus Bonn
Gerd

Die Bahn geht auch von Offenburg direkt nach Strassburg, würd ich nehmen. Ne pPanne und Du bist deinen Zug nach Bordeaux los.

Gruß Detlef

Stimmt. Dazu kommt, dass die Oberrheinebene gerade dort nicht unbedingt sehenswert ist. Wenn es mit den Fahrpreisen für den Grenzstreckenabschnitt zu derb ist, dann reicht es, von Kehl aus zum Hauptbahnhof von Straßburg zu fahren.

Der zweite Teil deiner projektierten Route wurde vor kurzem hier im Forum ausführlich diskutiert, unter Reisepartner "Von Madrid nach Valencia".

@Gerd
Warum willst Du Offenburg - Straßburg radeln? Es fährt stündlich ein Zug, teils häufiger. Allein für Kehl - Straßburg benötigst Du 30 Minuten.
In Frankreich darfst Du nur mit Fahrkarte auf den Bahnsteig - das wird auch kontrolliert. Komme deshalb nicht zu knapp in Straßburg an.
Gruß, Gerd

Hallo Gerd,
ich schließe mich zunächst mal den obigen Bemerkungen an, Offenburg - Strasbourg nicht mit Velo zu fahren. Ergänzend noch: Der Bahnhof liegt im Osten von Straßburg, du musst also ganz durch. Ich habe mich schon mehrfach da verirrt, owohl ich immre mal wieder im Elsass un der Stadt war. Mittlerweile ist die Ausschilderung vielleicht etwas besser, aber ich würde dafür nicht garantieren. Es gibt auch immer irgendwelche Baustellen auf dieser Strecke. Offenburg - Kehl ist wirklich öde zu fahren.

Zur Reiseroute: Ich kenne nur den baskischen Teil und der ist sehr oft nahe an den Hauptverkehrrsachsen entlang geplant. Keine gute Idee, denn die Basken sind nicht nur begeisterte Radfahrer, sondern auch Autofanatiker bei hoher Wirtschaftskraft und bei engen Tälern/wenig Platz.

Ab Hondarribia gibt es eine tolle Panoramaroute über der Küste (Jaizkibel) - unbedingte Empfehlung, ggf. mit Küstenwanderung wegen der besonderen Steinwelten. Pasai Donebane ist als Ort sehr sehenswert, Victor-Hugo-Museum (der war immer dort, wo es schön ist). Wenn du es waldreicher magst mit Aussichtsplateau, gibt es eine sehr ruhige Naturparkroute südlich (G-3454). Es gibt weitere reizvolle Route ab Irún z.B. über den Bidasoa-Radweg. Du kannst dann von Doneztebe über zwei Varianten nach Westen fahren (Leitza), sehr schöne Passroute mit noch Pyrenäencharakter in beiden Fällen. Nach Leitza kommst du aber auch vom Großraum Donostia ab Hernani durch wildromantische Urumea-Tal oder per Radpiste "El Plazaola" ab Andoain, ebenfalls urwaldmäßig mit vielen kleinen Tunnels (ebenfalls Pistem manchmnal teils matschig). Von Leitza kommt man recht leicht mit 1-2 Zwischenhügeln nach Tolosa.

Die Route Bergara - Vitoria-Gasteiz ist ganz okay, östlicher hat es aber noch deutlich reizvollere Routen. Schau dir mal die Routen via Zumarraga und vor allem Zegama an. Verläuft durch einen recht alpinen Naturpark mit wilden Tälern. Als Anschluss würde sich auch noch eine Querung des Urbasa-Naturpark sehr empfehlen, Altsasu - Zudaire (Exkursion zum Wasserfall!), dann westlich zur Hauptstadt über Larraona und Maestu.

Südlich der Hauptstadt war die Fahrt nach Laguardia (samt Stadt) noch ein Highlight, liegt allerdings auch etwas ungünstig zu deinem Routenplan. Mehr findest du auch in meinem Bericht EUSKAL HERRIA – Land des Baskischen (Reiseberichte).

Danke für die schönen Tips, bin dabei, vieles einzubauen.
Die Bahnfahrt nach Straßburg werde ich auch nehmen!

Gruß Gerd

Für den zweiten Teil der Route schließe ich mich Indalos Hinweis auf den anderen Faden zu einer Spaniendurchquerung von Madrid nach Valencia an. Für das erste Drittel hat Veloträumer ja schon einige wertvolle Hinweise gegeben, daher beschränke ich mich auf Hinweise zum Abschnitt zwischen Burgos und Medinaceli: Für den Abschnitt südlich von Burgos kann ich Dir als Alternative einen Abstecher ins Tal des Río Arlanza empfehlen, der mir attraktiver zu sein scheint als Deine Planung über Salas de los Infantes. Das würde bedeuten, ab Cojóbar von Deiner geplanten Route abzuweichen und über Hontoria de la Cantera auf Covarrubias zuzufahren. Der Ort ist absolut mittelalterlich und sehenswert, danach könntest Du weiter südlich über Santo Domingo de Silos fahren und das dortige Kloster mit seinem herrlichen Kreuzgang besichtigen. Lohnenswert wäre es dort auch, den gregorianischen Gesängen der Mönche zu lauschen (vorher informieren, wann in der Klosterkirche gesungen wird, mein letzter Besuch dort war an einem Montag und die Kirche geschlossen). Eine anschließend lohnenswerte Fortsetzung wäre ein Abstecher zur Templerkirche San Bartolomé am südlichen Ende des Cañón del Río Lobos. Man kann die Schlucht auch komplett durchfahren, die Landschaft ist wunderschön, die Strecke aber nur mit mountainbike-basierten Reiserädern einigermaßen fahrbar. Dass im weiteren Verlauf San Esteban de Gormaz auf Deiner Route liegt, verstehe ich so, dass dies dem Besuch der sich in der Nähe befindlichen größten arabischen Burg auf der Iberischen Halbinsel geschuldet ist - sie ist gleichzeitig die längste Festungsanlage Europas. Deine Route zwischen San Esteban de Gormaz und Medinaceli kenne ich nicht, da ich damals über Almazán auf der N-111 gefahren bin. Damals war die nunmehr in unmittelbarer Nähe verlaufende Autobahn A-15 noch im Bau. Ich habe die Strecke auf der Nationalstraße noch als stark befahren in Erinnerung, sodass Deine Variante hier deutlich ruhiger zu sein scheint. Medinaceli bietet sich als Übernachtungsort an (ich habe damals in einer Casa rural direkt an der historischen Plaza übernachtet). Bis Ciruelos del Pinar bin ich damals Deiner geplanten Route gefolgt, dann aber Richtung Molina de Aragón weitergefahren. Deine Planung durch das Tal des Río Gallo dürfte aber sehr naturnah und interessant sein - da wäre ich an Deinen Erfahrungen interessiert.
Grüße
Martin

Hallo Martin,
die Planung durch das Tal des Río Gallo steht noch nicht fest, bin noch unschlüssig, ob ich das fahre oder über Molina de Aragón, weiß halt nicht, wie die Wegequalität ist.
Die anderen Vorschläge hab ich eingebaut, Danke!

Hier der Link zur neuesten Planung:
https://www.komoot.de/tour/1383090422/edit

Gruß Gerd

Hallo Gerd,
eine schöne Strecke, die Du Dir da ausgesucht hast - Du wirst speziell südöstlich von Burgos durch das "leere Spanien" unterwegs sein. Was die Wegequalität am Río Gallo anbelangt, so musst Du offenbar teilweise mit nicht optimalen Verhältnissen auf sandigem Untergrund rechnen, wenn man sich an den Angaben auf einer spanischen Radfahrseite orientiert:
Parque Natural del Alto Tajo
Ab der Mündung des Río Gallo in en Río Tajo bist Du mit Erreichen der CM-2015 auf asphaltierter Straße, doch mit Abbiegen auf die GR-10 wohl wieder auf ungeteertem Untergrund unterwegs. Ich weiß ja nicht, mit was für einem Rad Du unterwegs sein wirst, doch mir wäre es den Versuch wert, dort langzufahren. Landschaftlich dürfte das einer der schönsten Abschnitte Deiner Route sein. Molina de Aragón bietet sich dagegen als Übernachtungsort an - die dortige Burg ist auch spektakulär. Da Du ja ohne Zelt fahren willst, ist die Berücksichtigung geeigneter Übernachtungsorte in dieser weitgehend menschenleeren Gegend auch ein Kriterium für die Routenplanung.
Viele Grüße
Martin

Hallo Martin,
ich werde mit einem Fahrradmanufaktur-Reiserad, dass mich schon 16 Jahre begleitet, unterwegs sein. Ich bin damit schon häufiger über nicht asphaltierte Pisten gefahren, solange es nicht zu sandig ist, geht das. Ich habe mir zwei Übernachtungsmöglichkeiten im Park ausgeguckt, in Olmeda de Cometa und in Checa, dazwischen würden halt gute 70 km unbefestigt liegen...
Im Moment neige ich dazu, das so zu machen, aber ich plane ja noch etwas!
Ich fahre natürlich auch noch mit Gepäck, will ich zwar möglichst leicht halten, mal sehen.

Gruß Gerd

Das Tal vom Ro Tajo ist einfach zu fahren, durchs Tal läuft eine Piste, die auch für den öffentlichen Verkehr freigegeben und definitiv PKW-tauglich ist, sprich gut gewalzt und verdichtet, wenig Schlaglöcher und Schotter. Ich habe da den ganzen Tag zwar nur ein einziges Auto gesehen, aber das war so ein ganz kleines Ding, a la Fiat 500 oder so.
Nur hinter den Casas de Salto muss man mal wenige hundert Meter absteigen und zum Fluss runter schieben, aber auf der anderen Seite kommt wieder eine gute Piste. Das Tal selbst ist wirklich wunderschön.
Bei den Casas del Salto könntest du auch übernachten, es gibt eine Bar und Ferienhäuschen zur Vermietung, sind aber eher teuer. Ich hatte aus Neugier gefragt, zuerst haben sie 120€ aufgerufen, als ich dankend abgelehnt habe, wären 60€ auch ok gewesen.
In Peralejos de la Truchas gibt es auch mehrere Pensionen und vor allem einen Lebensmittelladen, der einzige weit und breit.
Nach Albarrazin folgt deine Strecke der Cid-Route über Geas de Albarrazin, da gibt es eine schönere und auch kürzere Variante nach Teruel, aber diesen Abschnitt habe ich im oben erwähnten Parallelfaden schon ausführlich erörtert.

Danke Dir auch, hab jetzt noch einiges eingebaut...

https://www.komoot.de/tour/1383090422

Gruß Gerd

Du hast da noch recht am Anfang nach der Via Verde Placaola einen Schlenker drin nach Leitza in Navarra und dann gehts ein paar Kilometer zurück auf gleicher Strecke. Planst Du da eine Übernachtung, oder wie kommts?
Die Via Verde Placaola ist sehr empfehlenswert, nur in den vielen kurzen Tunneln muss man ein bisschen auf den Boden kucken.

Den Ber Jekzibel kann ich auch nur empfehlen, wunderschöne Aussichten. Bei der Abfahrt kommt rechterhand eine "cantina", eine Art Imbissbude mit Biergarten, sehr schöner Platz für eine stärkende Pause.

Das wird ne schicke Route!

Ja genau, in Leitza hab ich ne Übernachtung geplant.
Es sind ja noch ein paar Monate bis dahin, aber ich bin schon so im Fahrmodus...
Ich werde gemeinsam mit meiner Frau noch ein paar Wochen durch Nordspanien radeln, da kommen noch einige Fragen von mir!

Danke für Eure Tips,
Gruß Gerd

Zum Jaizkibel, den auch ich aus zweimaliger Erfahrung unbedingt empfehlen kann, noch ein Hinweis (ohne jetzt genau gelesen zu haben, wo deine geplante Route langgeht): wenn man im Westen nach der Passabfahrt ans Ufer der Flussmümdung kommt (ich weiß gerade nicht mehr, wie der Fluss heißt), kann man eine kleine Personenfähre, die auch das Fahrrad mitnimmt, rüber nach Donostia/San Sebastián nehmen.