hallo zusammen,

vielleicht kann ich ja mit Eurer Unterstützung rechnen - oder mit einem spontanen Tip/Idee?

Es geht um meine Nachbarin, die gerne gesellige Radtouren unternehmen will und ein neues Rad benötigt. Sie ist untrainiert aber "rüstig" u.ich glaub, schon deutlich über 60.

Sie bildet sich folgendes ein:

Leichtgewicht (möglichst unter 12 kg)
26 oder 28 Zoll: egal
Schaltung: um die 20 Gang (könnte ich ihr auch ausreden)
wichtig: tiefer Einstieg
transportabel im/am PKW
güüüüünstig

alles andere genannte unterschlag ich jetzt mal (ist sekundär bzw. austauschbar)

Was ich bisher gefunden habe: von Simplon gibts das "Alulite pro": liegt bei ca. 1800 Euronen je nach Ausstattung

Oder soll ich eher nen Schwenk machen zu den kleinzolligen Klapprädern? Hat jemand Fahrerfahrung mit so nem Zeug?

Ehrlich gesagt - ich weißirgendwie nicht mehr weiter. Gibt es eine Paradelösung?

LG,
Hobo61

Hallo Hobo61,

ich hab ein Faltrad, ein Dahon My24. Das passt super in jeden Kofferraum. Wobei, bei "Kleinstwagen" sollte man es wohl ausprobieren.
Zu diesem Faltrad kann ich folgende Erfahrungen mitteilen:
- Touren bis 100km sind von mir schon geradelt worden
- sehr direkte Lenkung, da kein Vorbau vorhanden
- unebene (Schotter-, Wald- Matsch- und Kopfsteinpflasterwege) Wege reduzieren stark die Geschwindigkeit und das Vergnügen zu fahren
- super bergtauglich aufgrund der Sram Dual Drive mit 24 Gängen (Untersetzung)
- das Gewicht ist aber deutlich höher als 12kg (14,5kg)

Ich finde das Rad sehr empfehlenswert. Man muss es aber unbedingt vorher ausprobieren, da es doch ein anderes Fahrgefühl ist, als auf einem "normalen" Rad.
Gruss
Volker

Stevens Avantgarde, 28 zoll, komplett XT, Hs33, B/M Lichtanlage, ND, fährt unter allen Bedingungen super, Preis ca 1 400€

20 Gänge => vermutlich eine 2x RR-Gruppe; die Übersetzung dürfte für eine Einsteigerin deutlich zu lang sein.


andre

Wie wärs denn mit einem 26 Faltrad zB Dahon Cadenza oder Dahon MTX.

Quasi ein vollwertiges Rad, aber auch recht schnell zu falten.

Allerdings kein Tiefeinsteiger ...

Die Tipps mit den Falträdern sind ja schön und gut, ber es gab da noch die Anforderung das haben die Falträder in der Regel nicht. Wobei hier nicht genau klar ist, ich stelle mir da so etwas vor. Nur passten da die anderen Anforderungen nicht.

Gruß
Thomas

Also tendenziell gibt es auch bei den Falträdern tieferen Einstieg, aber nicht so extrem wie bei Deinem Beispiel.
Dahon Glide

und noch tieferen Einstieg - aber nur 20 Zoll: Dahon Ciao

Ich habe ein solches für meine Mutter besorgt. Ist eine 8g-Nabenschaltung und ein Nabendynamo drin. aufgerüstet mit HS33 ergibt das ein sorglos-alltagsrad. Der gepäckträger ist auch sehr robust. Sie fährt damit viel lieber als mit ihrem 26er Cityrad mit ähnlicher Ausstattung. Vor allem kann sie es allein die Treppe rauftragen. Die gefederte Sattelstütze ist ein Placebo. Die Rahmensteife ist ganz ordentlich. Mit dem tief liegendem Gelenk muss man an Bordsteinkanten ein wenig aufpassen.
Mit einer Lösung für einen Frontgepäckträger könnte ich mir schon vorstellen, das man damit auch verreisen kann.

noch was: Falträder sind meist nicht besonders leichtgewichtig. Die Faltfunktion erfordert verstärkungen und zusätzliche Teile, die ein Faltrad deutlich schwerer machen, als ein gleiches, unfaltbares Rad. Leider haben die Compactbikes, welche von Derby (Epple, Fahrradmanufaktur etc. ) mal angeboten worden sind, keine Verbreitung gefunden und sind daher wieder verschwunden. http://www.compactbike.de/
So ein Ciao P8 kostete vor 2 j. ca 600€.

:job

Wenns rel. leicht aber nicht zu falten sein soll, würde ich mal bei Gudereit schauen.

Die Sportline liegt da zwar inzwischen bei ca. 13kg, ist aber bei quasi allen Modellen auch mit dem Rahmenform New Line zuhältlich.

Noch leicher wären die Räder der Fitnessline - aber ohne Beleuchtung, Schutzbleche etc.

hi Olaf,

Gudereit hat in der Sportline das leichte CX-45. Vielleicht geht das in ihre Richtung.
Spannend aber wird es, ob sie sich grundsätzlich eher für ein klassisches oder aber Falt - Rad entscheidet. Ein Faltrad ist im Alter bestimmt auch vorteilhaft und leichter in ihrem kleinen PKW zu verstauen. Alle genannten Argumente werde ich ihr näherbringen.

Zunächst mal vielen Dank an Alle! Ich werde Euch informieren, was sie dann wirklich kaufen wird und welche Features ihr am wichtigsten sind.

LG,
Hobo61

Hallo!

Ein weiterer Vorschlag: Einrohrrahmen, leicht, brauchbare Bremsen (V-Brakes, Rücktritt möchte ich nicht einmal mehr meinen Feinden antun) und je nach Geschmack Naben- oder Kettenschaltung, Starrgabel, die Geld und Gewicht spart.
Hercules zB. hat sowas. Meiner Frau habe ich nach langer Suche (incl. Anfrage im Forum) ein Rad auf der Basis des Lola 2.6/21 aufgebaut. (Dazu muss ich sagen, dass dieses Rad wirklich sehr billig ist, um die 360.-, aber ich habe v.a. Rahmen und Gabel für den Neuaufbau gebraucht, die sind ja stabil.)
Die haben noch mehr für deine Nachbarin interessante Räder zur Auswahl, bis hin zum leichten Qualitätsmodell (ich weiß, es gibt immer noch weit Besseres, bitte nicht meckern!) um 999.-, dem Avanos Lite.

lg! georg

Hallo Hobo,
vielleicht noch als kleiner Denkanstoß.
Wie leicht wird es Deiner Nachbarin fallen, ein Rad zu falten und dann mehr als 15kg in einen Kofferraum über eine mehr oder weniger hohe Ladekante zu heben?
Da wäre dann vielleicht eine nachträglich angebaute Hängerkupplung mit aufgesetztem Fahrradträger einfacher, wo Sie dann das Rad nur ca 30cm hochheben und reinstellen muß?
Kostet natürlich ziemlich Geld.
Ist Deine Nachbarin "Anfängerin" oder "Wiedereinsteiger"?
Wird Sie mit einer Kettenschaltung zurechtkommen?
Machst Du die Wartung, kann Sie das vielleicht sogar selber oder ist ein guter Händler/Werkstatt in der Nähe notwendig?
Welche Räder kann Sie ohne Zeit/Kaufdruck probefahren?

Ältere Dame, weit über 60!

Also mindestens 65.

Die Anforderungen, die du nennst sind nur schwer miteinander zu kombinieren.

Ich würde der älteren Damen raten, einen Fahrradhändler ihres - oder deines Vertrauens - aufzusuchen und sich hier für jeweils eine Woche ein Fahrrad zu leihen.

Ein Faltrad kann interessant sein. Ebenfalls interessant finde ich in dem Alter ein Fahrrad mit elektrischer Unterstützung. Denn wer mit 65 (wieder) anfängt, möchte mit 75 auch noch fahren, sofern es die Gesundheit zulässt.

Allerdings liegt ein E-bike bei ca. 2000 Euro und ist schwer. Dafür macht es älteren Leute bei Gegenwind und bergauf einfach mehr Spaß, mit diesem Rad zu fahren.

Auf meiner vorletzten Radtour u. a. durch den Thüringer Wald (Tagesleistung bis zu 100 km) waren drei Leute mit E-bikes unterwegs. Die hatten viel Vergnügen.

Herzliche Grüße aus Ostfriesland

DCU

grüß Dich,

vllt. hab ich mit "weit über 60" übertrieben und sie würde mich dafür erschlagen - ich weiß es nicht.

Sie ist aber körperlich recht mobil und radfahren kann sie schon, sie tut es bisher da wo es flach ist - z. B. an Flüssen lang. Ich frag sie mal bzgl. Motorunterstützung, hab sie aber so verstanden, daß sie völlig aus eigener Kraft fahren will.

Eine meiner Omas ist bis dicht an die 80 noch geradelt, damals mit nem schweren Drahtesel. Heutzutage hat mein Daddy (jetzt auch dicht an die 80) das Minirad aus den 70ern wieder entdeckt. Davon scheint er sich nicht mehr trennen zu wollen trotz 2 künstlicher Knie, kaputte Lunge und gefährlichem Bergabsturz. Er könnte was besseres radeln, doch er gönnt sowohl anderen als auch sich selbst nix

LG,
Hobo61

Hallo!

Die Nachbarin kann noch lange radeln, wenn sie nur ein bisschen Glück hat! Mein Vater hat letztes Jahr mit 87 eine längere Radtour durch Italien gemacht, und meine Stiefmutter, deutlich jünger als er und auch mit, hat sich dabei weit mehr gestresst.
Sowas wie elektrische Unterstützung würde mein Vater als Zumutung empfinden. Gerade im Flachen ist sie wenig nötig, leicht laufende Reifen sind da oft besser. (Ausnahme: Großer Leistungsunterschied zwischen den Radlern in der Gruppe. Da kann es auch einmal Sinn machen, elektrisch anschieben zu können.)

Einen Denkanreiz möchte ich dir noch geben: Wer älter wird, gewöhnt sich nicht mehr so leicht um. Das merkt man v.a. bei den heutzutage verwendeten Rahmen und Gabeln, die großteils weit nervöser designt sind, als die Vorgänger vor vielleicht 15-20 Jahren. Da tun sich manche schwer.
Beim Testradeln hat mein Vater, ein alter und trainierter Radfahrer schenll heraus gefunden, dass das Rad seiner Enkelin für ihn aufgrund der Agilität nicht mehr sicher zu fahren ist. Und meine Frau, zwar nicht alt, aber was das Fahrverhalten von Rädern empfindlich, hatte das gleiche Problem. Deshalb frage ich mich, ob ein Faltrad für deine Nachbarin wirklich erste Wahl wäre. Falträder benehmen sich anders als "normale" Räder. Deshalb auch mein Vorschlag: Testradeln, Testradeln, Testradeln! (Und, wenn die Nachbarin ein möglichst friedliches Radl brauchen sollte, könnte es sich lohnen, das Lola 2.6 von hercules zu testen. Das hat meiner Frau noch am ehesten entsprochen.) (Ich krieg übrigens keine Prozente von irgendwem.)

lg! georg

Probefahren stimmt, das andere Verhalten von zusammenlegbaren Fahrrädern stimmt so pauschal nicht. Nicht eigenstabil laufen vor allem Kleinradfahrzeuge. Pkw-Transport ist machmal schon mit Gelenk ein Krampf, ohne dieses sieht es damit in der Regel ganz schlecht aus. Ob ein Heckträger so eine gute Lösung ist? Vor allem werden Fahrräder dreckig, wenn es mal regnen sollte (und das tut es meiner Meinung nach viel zu oft).

Falk, SchwLAbt