Endlich hab ich ein vernünftiges Forum gefunden, in dem man vielleicht mal auf eine Antwort hoffen kann...

Also ich such ja schon seit längerem verzweifelt nach Infos über Bosnien, aber das Internet scheint leer davon zu sein. Wir wollen im Sommer vor allem durch Slowenien & Kroatien radeln, aber ein kleiner Abstecher nach Sarajevo und Mostar würde mich unheimlich reizen. Kann mir jemand dazu etwas erzählen? Wie sieht es mit Minen, Straßenverhältnissen, allgemeiner Sicherheit, Zelten usw. aus? Hab rausgefunden, dass es wohl eine Bahnlinie Sarajevo-Zagreb geben muss - ob man dort Fahrräder mitnehmen kann? Kennt jemand einen aktuellen Reiseführer über das Land?

Schöne Grüße
Henning

Grüezi

ich wollte auch diesen Sommer dorthin, kenne die Gegend, aber Eltern von Musikschülern von mir, die Bosniaken sind, raten dringend ab, da noch jede Menge Minen vorhanden sind. Wer "nur" auf grossen Strassen fährt, (nicht alleine) mag ja gut durchkommen, da ich aber viel lieber Gelände fahre, dafür nicht so weit, kommt es für mich und meine Frau nicht in Frage. Tatsächlich ist der Schnittpunkt zwischen islamischer und christlicher Kulturlandschaft spannend, aber vieleicht momentan noch nicht gescheit möglcih, ausser, der Kitzel besteht, möglcihst an den verrücktesten Orten der Welt halbwegs heil durchzukommen...
Was traumhaft ist und wesentlich sicherer: Bucht von Kotor, Montenegro.
und eine der schönsten Gegenden europas, meiner Meinung nach: Ochridsee Prespasee in Mazedonien an der Grenze Griechenland/ Albanien.

Zu meiner Schande: schludrig geschriebene, fehlerhafte Texte sollte man nicht schreiben, also äxgüsi oder Entschuldigung für vielleicht mit 1x l etc!

Es sind jedenfalls schon einige Leute in Bosnien mit dem Fahrrad gewesen, meist aber als Teil einer größeren Tour, was bedeutet, daß sie über den Bosnischen Teil nicht viel geschrieben haben:
http://www.velofahren.de/suedosteuropa.html
Ich selbst war noch nicht dort.

Hallo Henning,

ich träume auch schon seit ein paar Jahren von einer Radtour durch Bosnien, zu der ich bis jetzt leider nicht gekommen bin.
Es hängst wirklich sehr davon ab, welche Risiken Du auf Reisen einzugehen bereit bist.
Es ist mir durchaus bewusst, dass fast alle Bosnier und Leute, die schon mal mit Hilforganisationen o.ä. dort waren, Dir sehr von einer solchen Radreise abraten. Dabei solltest Du aber eines nicht vergessen. Der durchschnittliche Bosniake fährt absolut kein Fahrrad und die Leute der Hilforganisationen fahren auch nur den liebenlangen Tag mit dem Auto durchs Land. Die allerwenigsten von diesen Menschen werden also richtig einschätzen können, was einen dort als Reiseradler erwarten würde.

Das größte Problem sind wohl wirklich die Minen. Sinnvoll wäre es wohl, wenn Du bei jeder Möglichkeit ein Mine Action Center (so in etwa heißen die) anfährst, und die Leute dort über die folgende Strecke befragst. In der Regel sind das sehr hilfsbereite nette Menschen. Frag doch einfach schon an der Grenze nach dem nächsten Büro dieser UN-Organisation. Im Internet findest Du kaum Material von denen außer diesem hier.

Ich war 2000 zweimal mit einer Hilforganisation in Bosnien. Neben den Minen soll es wohl eine recht hohe Kriminalitätsrate in den Städten geben, allerdings habe ich mich in Mostar, Sarajevo und Banja Luka immer relativ sicher gefühlt (Caracas in Venezuela ist dagegen die Hölle - nur so als Vergleich).

Zu dieser Zeit hatte ich auch einmal dieses Foto von der Mine Position Map Sarajevos gemacht. Das sollte deutlich machen, dass Du dieses Problem nicht vernachlässigen solltest. Allerdings sind selbst die meisten nicht asphaltierten Straßen inzwischen mit relativ (es ist eben alles nur relativ!) hoher Sicherheit geräumt worden.



Und nun: Viel Spaß beim Planen.

Grüsse
Sasa

Hallo Henki,
Also ich war 15 Monate in Bosnien, Sarajevo (dienstlich mit der Bw als Feldjäger). Landschaftlich ein Traum, Kriminalität finde ich nicht erwähnenswert, obwohl die Menscher sehr arm sind. Ich würde die Hauptverkehrsstrassen meiden, wegen des kriminell gefährlichen Verkehrs. (Die Einheinmischen haben die Einstellung: Wir haben den Krieg überstanden, dann bringt us auch nichts anderes mehr um.) Aber auch die Nebenstrassen sind traumhaft schön, und auf den Wegen auch Mienenfrei, (Einheimische fahren da auch lang.) Nur die Wege solltest du nicht verlassen, bzw Wildcampen würde ich auch unterlassen. Selbst Privatgrundstücke würde ich meiden, da auch diese vermient sein kö nnetn.
Viel Spass, und ich würds machen
Gruß, Poppino

hallo henki,

ich bin letzten sommer mit meinem bruder v. südtirol - österreich - slowenien -kroatische küste - bosnien - kroatien - slowenien - österreich - südtirol gefahren.

zu bosnien selbst:
wir sind von split kommend über livno nach zenica u. dann nach zagreb rauf. landschaftlich ist es sehr schön. wir sind eigentlich immer auf den hauptstraßen gefahren. sie waren in gutem zustand. nur die tunnels sind nicht beleuchtet u. zwar nicht nur die kurzen. wir hatten leider gemeinsam nur ein front- u. 2 rücklichter: nicht empfehlenswert!!!!! also: gute beleuchtung am rad ist von vorteil. die leute sind sehr nett u. wir hatten keinerlei probleme.
achja nochwas: cevapcici sind super

lg

Sorry, war einige Tage nicht online... Vielen Dank für die Antworten - hört sich ja insgesamt eher nach "machen" als nach "nicht machen" an!!! *freu* Ich denke wir werden uns in Kroatien bei anderen Radlern nochmal umhören und dann vor Ort entscheiden. Würde mich natürlich trotzdem noch über weitere Beiträge freuen!

Noch ne Frage an Adler: Wo habt ihr in Bosnien übernachtet? Da es anscheinend keine Reiseführer gibt und man nicht wild zelten sollte, ist das alles etwas schwierig zu planen. Kann man sich darauf verlassen, dass es in den Dörfern irgendwelche günstigen Unterkünfte gibt? Oder habt ihr Leute gefragt, ob ihr im Garten zelten dürft?

Schöne Grüße aus dem Güllegürtel
Henki

Einige Teile von Bosnien sollten wol fahrbar sein. Als ich meine Jugoslavien-reise plante (anfang 2002), sagten mir einige Bosniaken das es im prinzip möglich ist in Bosniën zu fahren. Ich muss noch einige E-mails inklusive Streckenvorschläge haben, brauche aber was Zeit um die auszukramen.

Ivo

hallo,
wir haben nur einen bekannten in zenica gehabt. ansonsten sind wir einfach geradelt u. haben uns dann ab einem best. zeitpunkt umgeschaut ob wir eine unterkunft finden. wenn nicht: wieterrgeradelt. die leute sind freundlich u. hilfsbereit. in größeren orten sollte es keine probleme geben.
wir haben nie leute gefragt ob wir bei ihnen im garten zelten können.
lg

Hallo Henning,
wir fuhren vom 15.5. – 9.6.04 dieses Jahres von Salzburg aus durch Slowenien und Kroatien bis Montenegro und besuchten auch Mostar. Slowenien durchfuhren wir von Tarvisio (Italien) kommend ab der Grenze auf einem herrlichen Radweg über Kranjska Gora und den Julischen Alpen entlang nach Jesenice. Von dort ging es weiter nach Bled. Die Hauptstrasse nach Ljubljana ist für Radfahrer verboten. Teilweise ist es schwierig, den richtigen Weiterweg auf Nebenstrecken ausfindig zu machen. Das Zentrum von Ljubljana ist wirklich sehenswert. Die Weiterfahrt führte an der Sava entlang. Landschaftlich sehr schön und verkehrsarm führt die Strecke direkt an der Sava entlang. Probleme gab es an der Grenze Dobova. Die Slowenen ließen uns zwar ausreisen, die Kroaten jedoch nicht einreisen, da die Grenze nur für Anlieger geöffnet ist. Um größere Umwege nach Zagreb zu vermeiden fuhren wir nach Dobova zurück und legten die wenigen km bis Zagreb mit der Bahn zurück. Auch Zagreb war durchaus sehenswert und um dem Verkehrsgewühl aus Zagreb hinaus zu entgehen fuhren wir die Strecke bis Karlovac mit der Bahn. Von dort aus ging es wieder mit den Rädern weiter zu den Plittwitzer Seen, einem der Höhepunkte unserer Tour. Zwischen den Plittwitzer Seen und Gracac gibt es nur noch auf den ersten 15 km Übernachtungsmöglichkeiten. Danach sind die meisten Unterkünfte und Gaststätten geschlossen, ausgebrannt oder verlassen. Auch Privatunterkünfte waren nicht zu finden. Von Gracac aus fuhren wir Richtung Zadar weiter, wurden unterwegs jedoch durch eine neue Autobahn gebremst. Wir fuhren wieder ein Stück zurück und wollten über Maslenica nach Zadar weiter fahren. Leider fehlte hier die Brücke über einen Meeresarm und erst nach längerem Verhandeln mit einigen Kroaten am Hafen schipperte uns ein Fischer auf die andere Seite und so gelangten wir doch noch ohne größere Umwege nach Zadar. Solltest du von Gracac kommen, so fährst du am besten über Obrovac, Smilcic Donji nach Zadar. Wir befuhren ab Zadar die Küstenstrasse über Sibenik, Trogir , Split, Makarska bis nach Ploce. Nach 12 Tagen, die wir seit unserem Start in Salzburg unterwegs waren, sollte ein Ruhetag folgen. Daher nutzten wir am nächsten Tag den Bus, um nach Mostar zu gelangen. Mostar selbst ist im Moment eine riesige Baustelle mit vielen völlig zerstörten Gebäuden und teilweise wieder neu errichteten Objekten. Die wiedererbaute berühmte Brücke von Mostar samt ihrer unmittelbaren Umgebung wirkt zur Zeit noch wie ein Fremdkörper zwischen der alten Bausubstanz. Solltest du per Rad nach Mostar fahren, so ist dies problemlos möglich. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es sowohl unterwegs als auch in Mostar ausreichend. Die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird problematisch, weil man am Busbahnhof in Ploce keine Auskunft über eine Rückfahrmöglichkeit ab Mostar erhielt. Man wird darauf hingewiesen, sich in Mostar nach einer Rückfahrmöglichkeit zu erkundigen. Außerdem stehen Abfahrtszeiten oft nur auf dem Fahrplan, werden aber bei weitem nicht eingehalten (Vielleicht hatten wir ja auch nur Pech). Von Ploce aus ging es bei uns dann weiter nach Dubrovnik und von dort aus nach Herceg-Novi in Montenegro. Die Fahrt um die fjordartigen Meeresarme bis Kotor und zurück waren traumhaft schön. Montenegro ist Euroland und noch recht preiswert. Zurück ging es wieder nach Dubrovnik und mit der Fähre bis Rijeka. Von dort aus umrundeten wir Istrien und fuhren über Triest, Monfalcone, Pordenone, Valle di Cadore, Ponte Pieve, Cortina d`Ampezzo, Toblach, Pustertal, Brenner, Innsbruck nach Kufstein. Die Strecke durch die Dolomiten war wirklich traumhaft schön und rundete unsere Tour ab. Insgesamt fuhren wir 2185 km bei 15985 Höhenmetern. Die Strassenverhältnisse waren nicht überall gut, viele Baustellen und auch Umleitungen mussten in Kauf genommen werden. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, da die Küstenstrasse durch die teilweise neue Autobahn bzw. Autostrasse entlastet wird. Wir fühlten uns während der gesamten Tour überall sehr wohl und sicher. Trotzdem sollte man die üblichen Vorsichtsmaßnahmen nicht außer Acht lassen. Die Temperaturenwaren mit 24°C zum Radeln ideal. Dir wünschen wir eine ebenso erlebnisreiche wie gesunde Reise.
Grüße aus Oberschwaben von
Norbert und Frieda

hallo norfri,

wieviele tage habt ihr benötigt? (ruhetage bzw. tage unterwegs)

lg

Hallo Adler,

wir waren insgesamt 26 Tage unterwegs. Darin sind die An- bzw. Rückreisetage sowie 2 Ruhetage enthalten. Auch unterwegs legten wir immer wieder kurze Etappen ein, um Zeit für Sehenswürdigkeiten zu haben.

Grüße von Norfri

Hallo Norbert & Frieda,

vielen Dank für eure ausführlichen Infos. Ihr habt ja ganz schön Strecke geschafft, trotz zweier Ruhetage durchschnittlich 84 km. Ich denke auf soviel werden wir nicht kommen, denn wir wollen unterwegs auch mal die eine oder andere Wanderung unternehmen. Außerdem werden wir wohl eher 34 als 24°C haben...
Anscheinend seit ihr ja auf der Küstenstraße trotz mancher Probleme ganz gut vorangekommen. Wie weit geht denn mittlerweile die neue Autobahn? Auf meiner Karte ist sie bis Höhe Zadar eingezeichnet.
Mal gucken wie wir zeitlich hinkommen - die Alternative, einen Tagesausflug nach Mostar per Bus zu machen finde ich sonst auch nicht schlecht!

Danke & gute Nacht
Henning

Hallo Norberet und Frieda,

ihr schreibt, dass Montenegro relativ preiswert sei. Was kann man sich denn darunter vorstellen? Und wie liegen im Vergleich dazu die Kosten in Kroation (z.B. fuer Uebernachtung)?

Hallo Henning,

leider können wir Dir die Frage nach der Autobahn ab Zadar nicht beantworten. Vielleicht kannst Du darüber bei einer ADAC Geschäftsstelle mehr erfahren. Grundsätlich war jedoch festzustellen, dass der Verkehr immer immer geringer wurde, je weiter wir Richtung Süden kamen. Ausnahme war jeweils der Einzugsbereich größerer Städte. Wie es mit dem Verkehrsaufkommen in der Hauptsaison aussieht wissen wir leider auch nicht.

Viele Grüße und eine tolle Reise wünschen
Norbert und Frieda

Hallo Zaher ahmad,

in Montenegro gönnten wir uns etwas besonderes, da wir dort unseren 31. Hochzeitstag feierten. Wir verbrachten 2 Tage in einem 4 Sterne Hotel in Herceg Novi, das direkt am Meer gelegen war. Für Übernachtung, 3 Gänge Menü und einem hervorragenden Frühstück sowie allerbestem Service bezahlten wir 29,-- Euro pro Peron und Nacht. Die Hotelpreise mit niedrigerer Kategorie und ohne Halbpension lagen in Kroatien zwischen 50,-- Euro und 100,-- Euro pro Zimmer mit Frühstück. Privatunterkünfte teils mit, teils ohne Frühstück, lagen in Kroatien zwischen 20,-- Euro und 30,-- Euro pro Doppelzimmer. Wie die Preise in der Hauptsaison aussehen wissen wir leider nicht.
Viele Grüße

Norbert und Frieda

So niedrig das ich mich gar nicht mehr darum bemühte das Zelt aufzubauen. Eine Nacht im Hotel kostete mir dort zwischen 10 und 20 Euro. Nur in Kotor musste ich warten bis zum 2. Hotel um einen anständigen Preis zu zahlen, in den anderen Orten einfach ins erste Hotel hereingegangen.

Ivo

Zum Thema Autobahn in Kroatien findet ihr auf dieser Seite sehr aktuelle Infos.
Außerdem finden sich in diesem Forum unzählige Informationen zum Reiseverkehr nach und in Kroatien.

Wenn du etwas über Bosnien erfahren möchtest, dann schau die mal diese Seite an:

http://www.adfc-ratingen.de/reisen/YU-2003/index.htm

Gruß Jogi

Chuta Jogi,

das ist ja genau das, was ich immer gesucht habe!!! Wie hast du die Seite bloß gefunden? Vielen Dank! *freu*

Henning

Der Sommer ist nun vorbei und Bosnien-Herzegowina auch schon wieder Erinnerung...
Ein paar Dinge, die fuer Radreisende interessant sein koennten:
Seit ein paar Monaten gibt es einen Reisefuehrer (Tim Clancy: Bosnia Hercegovina. The Bradt Travel Guide. ISBN 1 84162 094 7).
Der ist zwar alles andere als erschoepfend, stellt aber das Land und sein Drumherum sehr gut dar und war uns bei der Planung eine grosse Hilfe.
Die Hotelsituation hat sich entspannt. Mittelweile gibt es in allen groesseren Siedlungen Hotels/Motels zu einem Preisniveau, das sich irgendwo zwischen Kroatien und Montenegro bewegt. Dazu gibt es gute Tipps im Reisefuehrer.
Zelten problemlos moeglich, an touristisch interessanten Orten, v.a. an Fluessen mit Raftingmoeglichkeit, entstehen laufend neue Campingplaetze, ansonsten haben wir immer irgendwo gefragt und wurden immer sehr freundlich aufgenommen und teilweise auch noch mit Essen versorgt. Generell grosse Hilfsbereitschaft und Offenheit der Einheimischen uns gegenueber.

Alle Strassen, auch sehr kleine Nebenwege, sind minenfrei und problemlos befahrbar. Eine Uebersicht ueber die Minen gibt es hier: http://www.bhmac.org, Minenuebersichtskarte (3MB!)
Der Verkehr haelt sich in sehr ueberschaubaren Grenzen, zumindest auf den Nebenstrecken. Generell Verkehrsarm sind auch alle Verbindungen zwischen den beiden Entities. Viel Verkehr hingegen in der Krajina und um Bihac, rund um Livno, im Grossraum Mostar und auf allen Nord-Sued verlaufenden Transitstrecken. Die Fahrweise unterscheidet sich meiner Erahrung nach nicht von Kroatien oder Montenegro, wo ich mich auf vielbefahrenen Hauptstrassen wesentlich unwohler fuehlte als irgendwo in Bosnien-Herzegowina.

Schwierig ist es teilweise, abzusehen, wann die naechste Versorgungsmoeglichkeit kommt, da auf den aktuellen Karten alle Doerfer gleichermassen vermerkt sind, egal ob es dort bluehendes Leben gibt oder nur noch gepluenderte und verlassene Ruinen herumstehen. Wenn man sich bei den Einheimischen vorher erkundigt kriegt man das allerdings auch raus.

Ansonsten unproblematisches Genussradeln durch oft wunderschoene, spektakulaere Landschaften und einen einzigartigen kulturellen Uebergangsraum fast vor unserer Haustuer!

Hallo Zaher Ahmad,

was du da über Bosnien schreibst, hört sich richtig gut an. Ich wäre zu gern auch ein Stückchen durch das Land gefahren, aber meine Freundin hat sich trotz guter Argumente partout geweigert, nicht einmal die paar Kilometer von den Plitwitzer Seen über Bihac nach Gracac konnte ich ihr abringen... Ich denke immer, da leben doch auch Menschen, dann wird man dort auch radeln können. Naja, immerhin konnte ich das Land auf dem Rückflug von oben sehen!

Schöne Grüße
Henning

Stimmt. In den Gebieten noerdlich von Dalmatien sind das meist auch Kroaten. Da flattert dann die kroatische Nationalflagge im Wind, in manchen Laeden verlangt man eher Kuna als Mark beim bezahlen etc.
Einzig die Landschaft (viel mehr Wasser und Wald) ist ganz anders als an der Kueste. Und natuerlich die gepluenderten ehemals serbischen Doerfer, aber das kann man in Kroatien ja auch finden...
Bosnien-Herzegowina ist eben doch ein von aussen aufgezwungenes Konstrukt, das zwar momentan Ruhe bringt aber in meinen Augen keine dauerhafte Zukunft hat....
Serben in der Republika Srpska, Kroaten und Muslime in der Foederation, aber Bosnier an sich oder gar eine bosnisches Identitaetsgefuehl gibt es praktisch nicht, auch wenn die meisten genug vom Krieg und seinen Folgen haben.
Aber Du hast schon recht, dort leben Menschen, unter verschiedensten Bedingungen und Vorzeichen - und gerade die zufaelligen Gespraeche und Begegnungen machen eine Reise durch das Land heute so interessant.