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#914031 - 27.02.13 06:34 Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad
sanchez
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 16
Unterwegs in Kolumbien

Hallo,

ich bin seit nun fünf Monaten mit dem ATL (AllTagsLieger) Falter von
Radnabel auf einer längeren Reise unterwegs. Wir sind zu zweit von
Berlin aus gestartet, ~7500km durch die Tschechische Republik, die
Slowakei, Ungarn und Rumänien gefahren, haben dann einen Sprung in die
Türkei gemacht, die Türkei gequert, durch den Iran und in die Emirate.
Von dort sind wir nach Jakarta geflogen, und nun auf dem Weg die
Westküste Sumatras entlang. Wir wollen Südostasien weiter hoch fahren,
Richtung China.

Ich hatte mir den Falter als Reisegefährt gekauft, und ihn vor dieser
Reise kaum gefahren. Da ich vor dem Kauf auch hier im Forum gesucht
aber wenig dazu gefunden hatte, will ich ein bisschen berichten, wie
sich der Falter als Reiserad für eine längere Reise macht. Vielleicht
überlegt sich der eine oder andere, sich einen atl anzuschaffen - ich
kann auf jeden Fall dazu empfehlen.

Die Zusammenfassung vorweg: Der atl Falter ist ein klasse Reiserad,
man fährt auch lange Strecken super komfortabel und entspannt. Wenn es
regnet ist die Verkleidung große Klasse, drinnen bleibt man selbst im
strömenden Regen oder bei eisiger Kälte trocken und warm. Das
Einfalten ist für das Überbrücken von Strecken mit kleinem Bus, PKW,
Pickup oder Flugzeug, oder auch wenn man das Rad abends hinein in ein
Zimmer nehmen will sehr geschickt. Das Rad ist super solide und robust
gebaut, und bis in die Details durchdacht.

Der Alltagslieger ist ein Langlieger mit Obenlenker und 20"-Rädern.
Diese Kombination ist ziemlich speziell und relativ ungewöhnlich für
ein Liegerad. Man sitzt - für ein Liegerad - relativ aufrecht und der
Kopf ist immer noch etwas höher als der eines PKW-Fahrers. Durch den
Obenlenker hat man die Lenkung direkt in der Hand. Mit 20"-Rädern ist
das Rad auch bei höheren Geschwindigkeiten ziemlich wendig und dafür
auch weniger richtungsstabil als ein 26" oder 28" rad.

Die Federung des Falters (vorne eine Parallelogrammfederung, hinten
ein dicker Gummiblock) ist große Klasse, man kann auch über sehr
holprige Piste komfortabel fahren. Besonders für ein Liegerad ist
denke ich die Federung wichtig, da man sonst Probleme mit der
Wirbelsäule bekommen kann.

Auf dem vorderen Gepäckträger hat man einen Vorbau (wir nennen ihn
"Caddy", eigentlich heißt die Verkleidung "delfin"), in dem man
geschickt Trinkflasche, Kekse, Fotoapparat, Poncho, Werkzeug, Navi,
oder auch die grade am Straßenrand gekauften Bananen und so weiter
immer griffbereit hat. Der super-clou ist wirklich der Poncho
(Alfred's AllWetterSchutz) - er wird vorne am Caddy eingehängt, und
unter ihm ist man komplett vor Wettern geschützt und kann auch im
strömenden Regen fahren.

Das tolle am Liegerad ist, daß der Oberkörper komplett entspannt ist,
und man nicht über den Rücken und die Arme den Druck auf die Pedale
ausgleichen muß, man hat hier die Rückenstütze als Gegenpunkt für die
Kräfte. Dadurch zieht auch nach einem langen Radeltag der Rücken nicht
oder nur sehr wenig. Ich fahre mit Klickpedalen, um auch Kraft beim
Zug ausüben zu können.

Da man bei diesem Rad nach vorne und nicht nach unten tritt, braucht
es eine ziemliche Weile, bis sich die entsprechenden Muskeln aufgebaut
haben. Bei mir ist die Kondition erst nach etwa eineinhalb Monaten
gekommen - allerdings war ich vorher zwei Jahre auch komplett faul im
körperlich untätigen Stadtleben.

Gewöhnungssache ist auch das Kurven fahren - wenn man sich anfangs mit
Knien und Lenker ins Gehege kommt, lernt man sehr schnell, das
richtige Pedal unten zu haben, die Knie nach innen zur Seite zu legen,
oder auch O-beinig zu fahren. Der atl hat einen erstaunlich kleinen
Wendkreis, da man das Vorderrad sehr weit einschlagen kann.

Die Aerodynamik des Liegers ist natürlich besser als die eines
Hochrads, sodaß man normalerweise recht flott vorwärts kommt und auch
bei heftigen Gegenwinden, zum Beispiel in der Wüste, immer noch
anständig fahren kann ohne frustriert zu werden. Mein Bruder, der ein
normales Mountainbike meist hinter mir fährt, freut sich über den
Windschatten - und kann dennoch über mich drüber die Landschaft
genießen. Apropos Aussicht - in der Liegeposition, die etwa so wie in
einem komfortablen Sessel ist, kann man die Umgebung besonders gut
genießen, in der entspannten Haltung ist der Blick nach vorne, nicht
nach unten gerichtet.

Berge kann man mit dem atl auch gut hochpedalen - wegen dem weiten
Radstand hat man nicht das Gefühl, nach hinten zu kippen. Sogar sehr
steile Straßen (Lykien, Sumatra!) kann man fahren. Nur wenn es
rutschig und sehr steil ist, zum Beispiel eine matschige Rampe, geht
es schwieriger, vor allem wegen den kleinen Rädern.

Ich habe zusätzlich zum Caddy vier Ortlieb classic Taschen, zwei unter
dem Sitz, zwei an einem extra Gepäckträger der hinten am Sitz
drangeschraubt ist. Am Anfang hatte ich sehr viel Gepäck, habe das
meiste schwere auch in den Taschen hinten, da es dann das
Fahrverhalten wenig beeinflußt. Außer natürlich wenn man Berge hoch
fährt, spürt man vom Gepäck nicht sehr viel. Wenn man aber zu viel
schweres vorne in den Caddy packt, wird es beim Lenken wackelig.

Ich fahre eine Rohloff Speedhub, da läuft die Kette fast komplett in
einem Plastikröhrchen und ist so geschützt, und man ist vor der
Kettenschmiere geschützt, vor allem wichtig beim Einfalten. Die
Speedhub ist natürlich super Luxus und Komfort. Der Nachteil ist daß
die Kette bei holpriger Straße im Röhrchen scheppert - man gewöhnt
sich dran, aber es ist nicht ganz lautlos. Auch bei glatter Straße
macht die Kette etwas Geräusch wenn sie ins Röhrchen geht, etwa so wie
die Speedhub.

Der SON macht Strom für eine Menge Licht, auch wenn man nur langsam
fährt, echt erstaunlich. Dazu habe ich auch noch einen
Spannungswandler um ein Handy per USB zu laden, das hat mit Navi und
allem super funktioniert, bis nach vier Monaten die USB-Buchse im
Handy abgebrochen ist, aber das ist wohl eine andere Geschichte.

Auf dem SON ist eine Sturmey-Archer Trommelbremse, die soll sehr
robust und langlebig sein. Hinten habe ich eine HS33. Gute Bremsen
sind finde ich ungemein wichtig für die Sicherheit, vor allem wenn man
bepackt und schnell fährt.

Probleme hatte ich, außer ein paar Platten, folgende:
- Die ersten 4000 km oder so ist fast regelmäßig alle 800 km eine
Speiche des Hinterrads gebrochen. Wahrscheinlich war es die
Kombination von viel Gewicht (120 - 150kg, das meiste auf dem
Hinterrad), gebogenen Speichen (Durchmesser der Speedhub, und nicht
präparierte Löcher in der Felge), und aber vor allem zu lasch
angezogene Speichen. Nachdem ich sie stärker gespannt habe, ist die
letzten paar tausend km keine mehr gebrochen, also wird es das wohl
gewesen sein. Wenn ich das Rad neu einspeichen würde, würde ich die
Löcher in der Felge etwas schräg punzen, damit die Speiche so aus der
Felge kommt, daß sie dort keine Biegung macht, oder andere Nippel
verwenden.
- Nach ein paar Monaten ist die Befestigung des vorderen
Taschenhalters vom Rahmen abgebrochen. Das haben wir mit einem
Metallteil aus dem Haushaltswarenladen und Schlauchschellen behoben,
sieht jetzt nicht so toll aus, aber hält sicher eine ganze Weile.
- Das vordere Schutzblech ist in der Mitte quer durch gebrochen, ich
nehme an daß es zu viele Aufsetzer hatte wenn ich Bordsteine oder so
runter gefahren bin. Das hatte ich mit tape geklebt und nun an einem neuen
Loch angeschraubt, das wird hoffentlich halten, sonst gibt es eine
mäßig angenehme Dusche von unten wenn Wasser auf der Straße ist.
- Das untere Umlenkröllchen, wo die Kette vom vorderen Kettenblatt in
das Röhrchen geht, kann in Schwingungen geraten und sich mit der
Kurbel verhaken, was ein ziemlich lautes Klacken produziert. Ich habe
es mit Gummibändern oder Haargummi an die untere Schnalle gespannt.
- Nicht wirklich ein Problem - man muß es aber beachten: Die Federung
vorne ist einmal bei einem Schlagloch oder so teilweise
durchgerutscht, dann muß man sie entspannen indem man die Schrauben
lockert und wieder anzieht, sonst wird die Lenkung schwammig. Das
hatte ich zwar gewußt aber nicht realisiert, und so hat es mich beim
Abbiegen auf Kies zwei Mal hingelegt, bis ich auch das gelernt hatte.

Für fünf Monate, acht Länder, 7500km, den Anfang einer Radreise ist
das denke ich eine gute Pannenstatistik.

Man ist mit dem atl in vielen Ländern schon eine Sehenswürdigkeit. Das
reicht von Bewunderung (in den meisten Ländern) bis dahin, daß einen
alle Kinder auslachen (Rumänien) - wenn man's mit Humor nimmt, kann
man da viel Spaß haben.

Nachteilig finde ich die kleinen (20") Räder, wegen denen man auch bei
hohen Geschwindigkeiten nicht so viel Richtungsstabilität hat wie bei
größeren Rädern. Auch bei sehr matschiger Piste oder im Sand ist man
mit einem Mountainbike besser dran. Ein anderes Manko ist der Ständer
- man muß die Hinterradschwinge einfalten, um ihn zu benutzen, und mit
Gepäck hält er nicht. Wer also mit dem atl auf Reise geht, kann den
getrost zuhause lassen. Hier könnte man noch etwas konstruieren,
vielleicht ein Teleskop-Dreibein unten am Rahmen oder so.

Der falter wiegt ca 18 kg, mit Caddy, Poncho und Gepäckträger etwa
20kg. Wenn man ihn zum Beispiel in der Stadt mit Gepäck über hohe
Leitplanken heben muß, ist das manövrieren da schon anspruchsvoller.

Ein anderer Nachteil ist natürlich der hohe Preis des Alltagsliegers,
vielleicht so viel wie man in einem oder eineinhalb Jahren radreisen
unterwegs ausgeben würde. Der Preis wird zwar verständlich, wenn man
die Genialität der Konstruktion und die Qualität des Rades bis in die
Details sieht, und auch weiß daß es großenteils per Handarbeit in
Kleinserie in Deutschland produziert wird. Mit so einem teuren Stück
durch die Gegend zu fahren, heißt aber leider auch daß man ein
schweres Schloß mitnehmen und vor allem immer besonders acht geben
muß. Glücklicherweise sieht das Rad nicht so teuer aus wie es ist.
Gut, wenn man trotzdem entspannt sein kann und nicht mit Mißtrauen den
Menschen begegnen muß. Allerdings sind wir auch anderen Radlern
begegnet, die für ein relativ normales Rad beinahe so viel ausgegeben
haben.

Spezielle Ersatzteile habe ich eigentlich kaum dabei. Abgelängte Züge
für die Speedhub, Ersatzschlauch für die Hydraulikbremse, zwei Sätze
Magura-Bremsklötze. 20"-schläuche mit "französischem" Ventil scheint
es nicht so oft zu geben, wenn ich Pech habe muß ich wohl doch das
Loch aufbohren.

Ich bin noch eine Weile unterwegs, werde also auch weiterhin
berichten. Ich beantworte auch gerne auch alle Fragen, weil wir aber
meistens mit Radeln beschäftigt sind und nicht so oft im Internet,
kann das eine Weile dauern...

Schöne Grüße
Stefan

cyclingmemories.net
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#914073 - 27.02.13 09:32 Re: Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad [Re: sanchez]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.661
Hallo,

Dein Beitrag enthält in fast jeder Zeile unnötige Absatzmarken und damit Umbrüche mitten in den Sätzen. In den Hinweisen an die Beitragsschreiber steht deshalb:

Zitat:
Gliederung von Texten:
Der Zeilenumbruch im Forum geschieht automatisch, es ist also nicht notwendig, den Umbruch zu erzwingen. Dies ist auch der Lesbarkeit nicht unbedingt förderlich. Also verwendet bitte die Enter-Taste nur für das Schalten von Absätzen bzw Leerzeilen.

Mit der Bitte um Beachtung.
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#914147 - 27.02.13 12:23 Re: Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad [Re: sanchez]
der tourist
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.330
Hast Du auch ein Bild oder einen Link von Deinem Rad? Für mich wäre dann alles besser vorstellbar.

Ansonsten sehr schöner (Reise-)Bericht!


Sigi
Nic squis was maneth!
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#914158 - 27.02.13 12:46 Re: Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad [Re: der tourist]
Thomas S
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.497
Servus Sigi,

das ging mir genauso. Eine gängige Suchmaschine hat mich auf diese Seite von Radnabel gebracht. Das dürfte Stefans Rad sein.
Gruß
Thomas
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#914274 - 27.02.13 18:57 Re: Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad [Re: sanchez]
Balou
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 44
Hallo Stefan,

Es gibt schon witzige Zufälle. Am Wochenende habe ich mir auf einer kleinen Radmesse in Oberursel den ATL Falter angeschaut und mich eine Zeit mit dem Verkäufer unterhalten. Da ich mit dem Gedanken spiele mir ein Liegerad zu kaufen.
Zuhause habe ich dann gleich mal ins Internet geschaut aber nicht wirklich viel gefunden.
Deshalb vielen Dank für deinen Bericht.

Weiterhin eine gute Reise...

Klaus
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#914297 - 27.02.13 20:03 Re: Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad [Re: sanchez]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.972
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

Lieber Sanchez


Vorweg: Finde Deine Reise toll und ich wünsch Dir viel Freude!
Auch: Der ATL ist ein geniales Alltagsrad und Dieter Baumann ein Genie. Und für den Grips und die Entwicklungsarbeit, die da drin steckt, sind die Teile billich! Es waere prima, wenn noch mehr Menschen das Ding nutzen, es würde die Alltagsradler weniger "WInternehmichdochdasAuto" machen lassen.

Auf so eine Reise haette ich das Teil dennoch nicht mitgenommen:

In Antwort auf: sanchez

...
... zum Beispiel eine matschige Rampe, geht
es schwieriger, vor allem wegen den kleinen Rädern.
...
Probleme hatte ich, außer ein paar Platten, folgende:
...
Nachteilig finde ich die kleinen (20") Räder, wegen denen man auch bei
hohen Geschwindigkeiten nicht so viel Richtungsstabilität hat wie bei
größeren Rädern. Auch bei sehr matschiger Piste oder im Sand ist man
mit einem Mountainbike besser dran.
......
. 20"-schläuche mit "französischem" Ventil scheint
es nicht so oft zu geben, wenn ich Pech habe muß ich wohl doch das
Loch aufbohren.


Auf Gebirgspisten ists mitnem Lieger nicht so dolle, da langsam fahren (für mich Nicht-Sportler schmunzel ) schlechter geht und die kleinen Räder Unebenheiten schlechter verkraften. Ausserdem das Spezialteilproblem.

Aber das ist letztendlich nicht wichtig - auch auf Hochrad ist sone Tour ein tolles Erlebnis.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#914311 - 27.02.13 20:51 Re: Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad [Re: sanchez]
D-ULI
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 119
In Antwort auf: sanchez
......

Gewöhnungssache ist auch das Kurven fahren - wenn man sich anfangs mit
Knien und Lenker ins Gehege kommt, lernt man sehr schnell, das
richtige Pedal unten zu haben, die Knie nach innen zur Seite zu legen,
oder auch O-beinig zu fahren. Der atl hat einen erstaunlich kleinen
Wendkreis, da man das Vorderrad sehr weit einschlagen kann.

...........
Schöne Grüße
Stefan

cyclingmemories.net


Das Kurvenfahren ist dann doch eher ein No Go für dieses geniale Rad. Oder?
Gruß
Uli
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#914342 - 28.02.13 00:54 Re: Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad [Re: der tourist]
sanchez
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 16
Unterwegs in Kolumbien

Hallo,
In Antwort auf: der tourist
Hast Du auch ein Bild oder einen Link von Deinem Rad? Für mich wäre dann alles besser vorstellbar
...

Sigi


Klar - Bilder kommen wenn ich mal wieder bei einer nicht so wackligen internetverbindung bin, versprochen.

Schöne Grüße
Stefan
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#914343 - 28.02.13 01:03 Re: Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad [Re: panta-rhei]
sanchez
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 16
Unterwegs in Kolumbien

In Antwort auf: panta-rhei
Lieber Sanchez

Auf so eine Reise haette ich das Teil dennoch nicht mitgenommen:

In Antwort auf: sanchez

...
... zum Beispiel eine matschige Rampe, geht
es schwieriger, vor allem wegen den kleinen Rädern.
...
Probleme hatte ich, außer ein paar Platten, folgende:
...
Nachteilig finde ich die kleinen (20") Räder, wegen denen man auch bei
hohen Geschwindigkeiten nicht so viel Richtungsstabilität hat wie bei
größeren Rädern. Auch bei sehr matschiger Piste oder im Sand ist man
mit einem Mountainbike besser dran.
......
. 20"-schläuche mit "französischem" Ventil scheint
es nicht so oft zu geben, wenn ich Pech habe muß ich wohl doch das
Loch aufbohren.


Auf Gebirgspisten ists mitnem Lieger nicht so dolle, da langsam fahren (für mich Nicht-Sportler schmunzel ) schlechter geht und die kleinen Räder Unebenheiten schlechter verkraften.

Ausserdem das Spezialteilproblem.
.


Treten muss man mit dem atl natürlich trotzdem...spaß beiseite: langsam den berg rauf fahren geht mit dem atl einwandfrei, wegen dem langen radstand hat man nicht das gefühl, umzukippen. Mit der speedhub (wie es mit kettenschaltung ist weiss ich nicht) hat man im ersten Gang eine kleinere Entfaltung als ein normales 26" MTB mit 32er ritzeln (hoffe ich hab das korrekt ausgedrückt - es geht einfacher). Aber es ist schon etwas Gewöhnungssache.

Große Unebenheiten ja - kleinere merkt man wenig weil die Federung klasse ist.

Ich würde auf jeden Fall wieder mit dem falter aufbrechen.

Schöne Grüße
Stefan
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#914344 - 28.02.13 01:19 Re: Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad [Re: D-ULI]
sanchez
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 16
Unterwegs in Kolumbien

In Antwort auf: D-ULI
In Antwort auf: sanchez
......

Gewöhnungssache ist auch das Kurven fahren - wenn man sich anfangs mit
Knien und Lenker ins Gehege kommt, lernt man sehr schnell, das
richtige Pedal unten zu haben, die Knie nach innen zur Seite zu legen,
oder auch O-beinig zu fahren. Der atl hat einen erstaunlich kleinen
Wendkreis, da man das Vorderrad sehr weit einschlagen kann.

...........
Schöne Grüße
Stefan

cyclingmemories.net


Das Kurvenfahren ist dann doch eher ein No Go für dieses geniale Rad. Oder?


Dann wär es ja schön albern. Nach einer kleinen Weile (5 min bis ein tag vielleicht=) lernt man, in enger kurve das äußere Bein nach unten zu tun, und die Knie eher nach innen. Man kann dann allerdings natürlich keine kraft ausüben. Wenn man langsam fährt, zB. Wendet, geht das - O-beinig, allerdings natürlich auch mit nicht voller kraft. Zum rangieren hat man vielleicht auch schneller die Füße auf dem Boden.

Hört sich jetzt kompliziert an, ist aber ganz einfach und nach ganz kurzem gelernt und automatisch (vielleicht ungefähr so gelernt wie daß man bei einer Kettenschaltung beim schalten weniger kraft gibt). Am besten probiert man's mal aus wenn man im schönen Tübingen ist.

Ist insgesamt kein wirklich großer Nachteil, eher Gewöhnungssache, und der Fahrstil ist halt bissle anders.

Schöne Grüße
Stefan
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#916579 - 07.03.13 05:28 Re: Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad [Re: der tourist]
sanchez
Mitglied
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Unterwegs in Kolumbien

Hallo,

hier das Rad beim Start, sauber und ziemlich bepackt:


Navi und was man so braucht im Caddy, sehr praktisch:


Da macht's Spaß zu radeln...


...auch ein bisschen weitere Strecken:


meist auch ganz schön flott


und in tolle Landschaften


Hier mit extra viel Gepäck


Eingefaltet und eingepackt in Pappe und 'cleanwrapping' für den Flieger (das hintere mit 'Fragile' ist das Rad, vorne das andere Aufgabegepäckstück, rechts die 'Laptoptasche' zusätzlich zum einen zulässigen Handgepäckstück oben):


...und ab in die Tropen, hier mit weniger Gepäck:


Mehr infos über den atl falter auf der Webseite von Radnabel.

Schöne Grüße
Stefan
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#936318 - 09.05.13 16:23 Re: Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad [Re: sanchez]
sanchez
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Unterwegs in Kolumbien

Hallo,

knapp vor den 10000km sind die unteren Hebelchen der Federgabel gebrochen. Glücklicherweise ist das eine Parallelogrammfederung und daher doppelt ausgelegt, sodaß ich mit den anderen beiden in die nächste Stadt (Goeorgetown) fahren und sie mir zusammenschweissen lassen konnte. Wenn die Spezialteile also aus Stahl sind, sind sie vielerorts leicht wieder repariert. Neue Hebelchen sind nun auch mit der Post unterwegs - ein großer Dank für die super Unterstützung an Dieter von radnabel!

Bei einer Etappe in der ich mit Schiffen, Booten und Bussen unterwegs war hat sich gezeigt, wie geschickt ein Faltrad ist. Eingefaltet und mit Hülle drüber, zählt das Rad einfach als Gepäckstück. Man hat keine komplizierten Verhandlungen vor sich, muß nicht auf besondere Busse warten oder höhere Preise bezahlen. Zuvor hätte ich das Falten als nicht so wichtig erachtet, da es praktisch immer eine Möglichkeit gibt, Fahrräder zu transportieren - nun denke ich aber, bei einer längeren Reise ist es doch von Vorteil, da über kurz oder lang doch meist auch andere Transportmittel dabei sind.

Das Beste ist allerdings, daß es mittlerweile einen gescheiten Ständer für den atl Falter gibt. Dieter hat mir einen Zweibeinständer mitbringen lassen, der an der niedrigsten Rahmenstelle angeschraubt wird und auf festem Boden auch mit Gepäck sicher steht. Eine klasse Sache! Wo man kurz anhalten will, kann man schnell auch vom Rad springen, ohne eine Möglichkeit zum Anlehnen suchen zu müssen. Das mag sich nun etwas albern anhören, ist aber tatsächlich im Radelalltag von großer Bedeutung: Man will ja nicht nur überall vorbeifahren, sondern sich auch hier und da etwas anschauen oder etwas plaudern.

Ein großer Dank an Dieter für ein erstklassiges Reisegefährt, und Hut ab vor solch einer Konstruktions-, Ingenieurs- und Fertigungsleistung!

Beste Grüße
Stefan
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#956576 - 14.07.13 12:23 Re: Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad [Re: sanchez]
D-ULI
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 119
Wer fährt noch ein ATL und kann hier von seinen Erfahrungen berichten?
Gruß
Uli
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#957335 - 17.07.13 13:36 Re: Erfahrungsbericht: ATL Falter als Reiserad [Re: D-ULI]
sanchez
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 16
Unterwegs in Kolumbien

Hallo,

diese beiden sind auch auf ATLs unterwegs:
http://www.radeln-fuers-bleiberecht.org/

Schöne Grüße
Stefan
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www.bikefreaks.de