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#1514501 - 13.11.22 16:16 Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
irg
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 6.560
Grüß euch!

Die einzigen Scheibenbremsen, die an unserem besseren Tandem, sind schon wieder kaputt. Ich bin ja an sich ein eher geduldiger Mensch, aber langsam reicht es mir:

Vor 5 Jahren habe ich das Tandem gebraucht gekauft. Die Luise-Bremsen hatten hängende Bremsen, die nicht mehr sauber gängig zu bekommen waren. Ist ok., das Radl war gebraucht. Ich habe also neue Shimano Deore eingebaut, nach Auskunft meines Händlers am ehesten die, die keine Zicken haben. Dann hatte die Vorderbremse einen undichte Zange, die tauschten wir. Seitdem funktioniert die Vorderbremse. Die Hinterbremse konnte ich, auch mit Anwendung aller Tricks, nie dazu bringen, nicht seitlich zu schleifen. Vor nicht all zu langer Zeit blockierte die Hinterbremse fast, und es wurde klar: Ein Kolben war immer schon schwergängig, das war das Problem.

Unlängst haben wir die Bremszange getauscht, und kurzzeitig funktionierte sie störungsfrei. Seit ein paar Tagen begann sie verdächtig zu quietschen. Heute hat das blöde Machwerk gekreischt und gar nicht mehr gebremst. Die neue Bremszange suppt, dass es eine Freude ist.

Die Bremsen dieses Tandems, die einzigen Scheibenbremsen in unserem Fuhrpark, machen mehr Ärger als allen anderen Bremsen aller anderen Räder zusammen. Langsam bekomme ich Lust, einen Brief zu schreiben: "Lieber Herr Shimano! Könntest du bitte auch einmal in Erwägung ziehen, eine Scheibenbremse zu bauen, die einfach funktioniert?" Nicht, dass ich der Illusion anhinge, dass das dort irgendwen interessieren würde. Aber das Glump die vorzüglichen Fabrikationen dieser Pfuscher technisch überaus versierten Konstrukteure geht mir auf den Wecker, auch wenn die Scheibenbremsen natürlich am Tandem besser verzögern als die Felgenbremsen.

Ich hoffe, ich #ärgere niemanden von euch. Aber den Frust musste ich mir von der Seele schreiben!

lg!
georg
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#1514503 - 13.11.22 16:23 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Sickgirl
Mitglied
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Beiträge: 6.958
Falsche Marke gekauft zwinker

Meine Hope von 2009 funktioniert wie am ersten Tag, allerdings muss man alle drei bis vier Jahre die Bremsflüssigkeit tauschen. Aber das geht recht flott
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#1514504 - 13.11.22 16:30 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Falk
Mitglied
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Beiträge: 33.840
Denk doch mal an die anderen Mütter, die auch schöne Töchter haben. Es verlangt doch niemand, dass Du Dein Geld ausgerechnet nach Osaka schicken musst.

Andererseits läuft mein Birdy seit Indienststellung mit Geschwindigkeitsvernichtern aus derselben Dorfschmiede völlig mackenfrei. Zur Niebelungentreue treibt mich aber auch das nicht.

Wenn es richtig dumm kommt, hast Du zum wiederholten Mal Teile erwischt, die freitags nach der Mittagspause zuammengeschustert wurden. Wenn die Bremszange aber erst seit kurzem läuft und schon undicht ist, dann ist das doch ein klarer Fall für die Gewährleistung. Da würde ich gar nichts dran machen und dem aufs Dach steigen, der sie verkauft hat. Selber einbauen und entlüften bricht die Gewährleistung nicht, das ist der übliche Gebrauch. Nur für den Fall, dass es darauf geschoben wird.
Falk, SchwLAbt
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#1514506 - 13.11.22 17:14 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Pedalpetter
Mitglied
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Beiträge: 1.376
Moin,

ich hatte nur Ärger mit den Magura Bremsen die an meinen Rädern verbaut waren. Seitdem ich auf Shimano umgestellt habe, habe ich keine Sorgen mehr, außer ab und zu die Beläge zu wechseln.
Die Sram X0 war mit Bremsflüssigkeit und hat ständig Wasser gezogen. Die Sorgen bin ich aber auch los, da ich das Rad verkaufen konnte.

Wenn mich jemand fragt, würde ich immer die Shimano empfehlen. Habe ja nur gute Erfahrungen damit gesammelt.

Hilft Dir das jetzt weiter? (Ich denke nicht) teuflisch
Gruß
Volker
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#1514509 - 13.11.22 17:39 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.263
Nee, die Zeiten, als wir, also nicht wir alle aber einige von uns, persönlich gekränkt waren, wenn Teile, die wir selbst nutzten, kritisiert wurden, sind vorbei und müssen auch nicht wiederkommen. Aber solche Posts, wenn mich meine Scheiben wieder nervten, hätte ich auch immer wieder schreiben können.
Ob dich die beiden Hinweise, du hättest ganz andere Bremsen kaufen sollen, als du sie jetzt am Rad hast, wirklich trösten, weiß ich nicht. Sind ja auch schon die zweiten, wie ich lese. Also ne dritte Sorte versuchen. Geht auf die Dauer ein wenig ins Geld, vermute ich.

Jetzt mal Glaubenkriege aus Vorzeiten hintenan gestellt. Gelegentlich helfe ich beim ADFC bei öffentlichen oder betrieblichen Fahrradchecks. Ich bin jetzt nicht der geniale Schrauber aber kann, wie ich glaube, mit den meisten Problemen am Rad umgehen. Bei den Freunden, die sowas sonst mitmachen, sind auch etliche dabei, die richtig gut sind.
Im Laufe der Zeiten haben wir zusammen bestimmt hunderte Räder geprüft. Eigentlich fährt bei uns keiner, der mit einer mechanischen Felgenbremse kommt, weg, ohne dass er danach gescheit bremsen kann.
Wer mit Problemen mit der Scheibenbremse ankommt, und das sind etliche, wird freundlich aber bestimmt an die Werkstatt verwiesen. Wir können nicht helfen. Wir haben das Werkzeug nicht, wir können keine Pads aus diesem Zoo von verschiedenen Sorten bereithalten, wir können nicht entlüften, wir können keine beschädigten Leitungen wechseln....

Jeder zweite Besitzer eines solchen Rades, das bei mir landete, klagte über Geräusche. Da kann ich manchmal, wenn auch selten, was machen, meist aber nur Trost spenden: das gehört dazu, mach dir keine Sorgen. Es läuft sonst ok.

Schätze, dass dir meine Erzählung auch nicht richtig nützt. Was aber hilft dir? Die dritte Sorte Scheibenbremse verbauen....
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#1514510 - 13.11.22 17:43 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Falk]
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
Mein Händler schiebt die Sache sicher nicht ab. Der hat die letzte auch diskussionslos getauscht.

Ich bin ja auch kein Scheibenbremsenhasser. Im Prinzip funktionieren sie, und sie verzögern bei geringerer Handkraft auch schon stark. Aber die, die wir haben, die sind zum Abgewöhnen. Eines bin ich mir sicher: So lange ich nicht muss, verbaue ich an einem (Single-)Tourenrad keine Scheibenbremse. Die sind mir nach diesen Erfahrungen viel zu "krankheitsanfällig".

Auf Tour kann ich mich in 46 Jahren an ein gerissenes Bremsseil erinnern (was die ohnehin schon dünnen Espandrillen am Weg nach Griechenland büßen mussten, knapp, bevor die Fußsohlen zu leiden hatten). Sonst kann ich mich an kein Problem unterwegs mit Felgenbremsen unterwegs erinnern. Die Schwierigkeiten dieses eines Tandems sind natürlich nicht repräsentativ, das ist klar. Aber sie nerven ungemein!

lg!
georg
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#1514514 - 13.11.22 20:12 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
iassu
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Beiträge: 24.797
Hat denn die Deore eine Tandemzulassung?
...in diesem Sinne. Andreas
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#1514518 - 13.11.22 22:40 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
FordPrefect
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abwesend abwesend
Beiträge: 3.231
Hallo Georg, ich hatte bisher Glück mit SHIMANO-Scheibenbremsen:

Meine ersten Scheibenbremsen waren die, die ich vor 10 Jahren mit meinem SCOTT gekauft habe. Es war eine ziemlich einfache SHIMANO-Bremsanlage (unterhalb von DEORE im Prestigekatalog). Nachdem sie 9 Jahre im 12-Monatsbetrieb bei jedem Wetter und auch in den Alpen ca. 60.000km unauffällig ihren Dienst getan hat, habe ich meinem SCOTT zum 10.Geburtstag eine komplette neue SHIMANO-Anlage mit 4-Keramik-Kolben pro Sattel montiert (keiner Gruppen zugeordnet - aber entspricht DEORE). Nach 60.000km waren die mechanischen Hebelgelenke der alten Bremsgriffe verschlissen und fingen an zu knacken. Seit meiner Alpentour Ende September ist die neue Bremsanlage richtig eingebremst und bisher problemlos. Aber natürlich könnte das morgen schon anders aussehen....

Liebe Grüße / Micha
-------------------------------------------------------
Always look on the bright side of life !

Geändert von FordPrefect (13.11.22 22:43)
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#1514520 - 14.11.22 00:38 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.840
Zitat:
Auf Tour kann ich mich in 46 Jahren an ein gerissenes Bremsseil erinnern (was die ohnehin schon dünnen Espandrillen am Weg nach Griechenland büßen mussten, knapp, bevor die Fußsohlen zu leiden hatten). Sonst kann ich mich an kein Problem unterwegs mit Felgenbremsen unterwegs erinnern.

Kein Felgenverschleiß? Der war bei mir schon 1995 ausschlaggebend, die Felgenbeißer abzuschaffen und ich kann inzwischen nicht mehr sagen, wie viele mich auch hier dafür in die Anstalt schicken wollten, und das in jeder Richtung. Ein Felgenbruch bei einer langen Talfahrt im Gebirge wäre tatsächlich die Chance der direkten Abkürzung zum Friedhof. Es einmal zu sehen, hat mir gereicht. Dagegen ist jede andere denkbare Bremsstörung wirklich Kindergeburtstag.

Naja, und auch mit Keramikflankenfelgen war der entscheidende Sündenfall die wirklich bescheuerte Idee, die Parallelogrammführung der Bremssohlen aufzugeben.
Falk, SchwLAbt
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#1514521 - 14.11.22 01:22 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Falk]
iassu
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abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: Falk
Ein Felgenbruch bei einer langen Talfahrt im Gebirge wäre tatsächlich die Chance der direkten Abkürzung zum Friedhof. Es einmal zu sehen, hat mir gereicht.
Hmmm, ja, stimmt. Allerdings kommt dann gleich meine Standardrückfrage: Relation? Wie oft? Klar, wenn man das einmal erlebt mit Abflug in die ewigen Jagdgründe, dann reicht es einem für die nächsten Stunden. Aber allgemein gesehen: wie oft passiert das?

(Und den Weg direkt in die Hölle kann man auch anders beschreiten, bzw mit Glück vermeiden. Nach einer Paßabfahrt mit bis zu 78 km/h platzte mir am nächsten Morgen ein Reifen, schön harmlos beim Warten an einer Kreuzung im Flachland. Es gibt einem zu denken.)
...in diesem Sinne. Andreas
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#1514522 - 14.11.22 04:59 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
Uwe Radholz
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abwesend abwesend
Beiträge: 7.263
In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: Falk
Ein Felgenbruch bei einer langen Talfahrt im Gebirge wäre tatsächlich die Chance der direkten Abkürzung zum Friedhof. Es einmal zu sehen, hat mir gereicht.
Hmmm, ja, stimmt. Allerdings kommt dann gleich meine Standardrückfrage: Relation? Wie oft? Klar, wenn man das einmal erlebt mit Abflug in die ewigen Jagdgründe, dann reicht es einem für die nächsten Stunden. Aber allgemein gesehen: wie oft passiert das?

......


Ja, wir wissen es nicht. Wir wissen nicht mal, ob es überhaupt passiert. Wir haben nichts in der Hand, um solche Annahmen zu objektivieren.
Müsste so was wie die ADAC Mängelstatitik oder die von TÜV für Autos geben.

Ich habe tatsächlich vor vielen Jahren, schätze es sind 25, im Odenwald eine Radlerin mit durchgebremster Felge getroffen. War aber auf der Straße, nicht in der Hölle. Sah gemein aus. Ein ca. 20 cm langes Stück, wie ein Span, hatte sich gelöst. Der war noch am Laufrad. Das Rad selbst war nicht kollabiert und auch nicht blockiert. Die Frau berichtete von irren Geräuschen und dass das Rad nicht mehr richtig lief. Kunststück.
Das ganze Rad war auch sonst vollkommen verwahrlost.

Bei den checks, von denen ich oben schrieb, hast du viele heruntergekommene Räder und wir weisen, wenn wir es sehen können, darauf, dass Felgen oder eher das ganze Laufrad gewechselt werden müssen. Keine Ahnung, ob das jemals getan wird.
Ich selber habe nie eine durchgebremste Flanke gehabt. Felge oder Laufrad halten nicht lang genug bei mir. Risse im Felgenboden oder eine „weich" gewordene Felge fordern eher eine Aktion. Es lässt sich dann nicht mehr gut zentrieren.

Aber ich werde nicht müde, darauf zu verweisen, dass solche eigenen Erfahrungen im Prinzip gar nichts beweisen, nichts beweisen können. Aber siehe oben: wir haben nichts, um unsere Annahmen zu objektivieren oder andere zu widerlegen.
Vielleicht können große Werkstätten, die tausende Räder im Jahre bearbeiten oder die Polizei, die Unfälle erfasst, relevanteres bieten. Habe aber nie davon gehört, dass es so was gibt.
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#1514523 - 14.11.22 05:01 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Sickgirl
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Beiträge: 6.958
Selber fahre ich seit 2002 Scheibenbremsen und habe diverse Hersteller durch, bis auf die XTR (da haben mir die Hebel nicht so gepasst und die hat wirklich extreme Geräusche gemacht) und die Sram Guide (da waren die Kolben im Geber nach einem kalten Winter Standzeit in der Garage fest, die kriegt man zwar als Erstzteil aber jeden Winter will ich die nicht tauschen) liefen alle gut.

Sehr zufrieden bin ich mit der Formula Cura, auch eine Mineralöl Bremse, die macht das Überwintern in Ungarn auch nichts aus.

Ich hatte Formula, Hope, Shimano, Sram, Magura, Trickstuff und die TRP.

Nur mechanische kommen mir nicht mehr ans Rad.
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#1514524 - 14.11.22 06:38 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: Sickgirl
Selber fahre ich seit 2002 Scheibenbremsen und habe diverse Hersteller durch, bis auf die XTR (da haben mir die Hebel nicht so gepasst und die hat wirklich extreme Geräusche gemacht) und die Sram Guide (da waren die Kolben im Geber nach einem kalten Winter Standzeit in der Garage fest, die kriegt man zwar als Erstzteil aber jeden Winter will ich die nicht tauschen) liefen alle gut.

Sehr zufrieden bin ich mit der Formula Cura, auch eine Mineralöl Bremse, die macht das Überwintern in Ungarn auch nichts aus.

Ich hatte Formula, Hope, Shimano, Sram, Magura, Trickstuff und die TRP.

Nur mechanische kommen mir nicht mehr ans Rad.


Im Prinzip beschreibst du mit deinem Post das ganze Problem mit den Scheiben. Auch wenn das sicher nicht deine Absicht war.

Auf Anhieb nennst du zwei Typen, die (für dich) nicht funktionierten. Ich weiß nicht, ob die beiden von dir genannten mechanisch angesteuert waren. Falls nicht, kommen die noch zu denen, die nicht zufriedenstellend arbeiteten. Jedenfalls schließt du aus, sowas, also mechanische Scheibenbremsen, nochmal zu verwenden. Daraus schließe ich, dass du die schon am Rad hattest. Ich würde ohne zu zögern die vielverwendete BB7, die ich fahre, zu den problematischen hinzufügen. Dann eine mechanische von SRAM, die an einem Rad verbaut war, um das ich mich dereinst intensiv kümmerte. Nehmen wir die beiden des TO noch dazu?
Usw, usf.

Wird das nicht irgendwann zur Lotterie? So wie du hier im Forum schreibst, ist schrauben dein Hobby und du wirst wahrscheinlich einiges an Freizeit dafür aufwenden und es wird Spaß machen. Die meisten Menschen wollen bloß fahren (und bremsen) und werden, wenn sie sich ein Rad kaufen, nicht im Traum in der Lage sein, dabei auf die "richtige" Scheibenbremse zu achten. Das wird nicht mal hier im Forum, wo einige Vielfahrer und in jeden Fall aber am Rad Interessierte unterwegs sind, der Fall sein.

Wer von uns oder Menschen, für die das Rad für Touren, Sport oder ständiges Berufspendeln wichtig ist, sich für die Scheibe, noch dazu eine bestimmte, entscheidet, wird wissen was er tut und die Entscheidung wird meist die richtige sein, weil es die für ihn funktionierende ist. Schätze, dass ist eine Minderheit.

Ich werde immer mal gefragt, ob das Rad eine Scheibenbremse haben soll. Mal als Hilfe bei der Kaufentscheidung, mal einfach wegen der Unterhaltung. Klar, wer selber Ahnung hat und schrauben kann, braucht und wird mich nicht fragen.
Was dann erzählen: Du wirst immer, wenn etwas an der Bremse zu machen ist, die Werkstatt brauchen. Wenn du eine hast, die zuverlässig ist und Aufträge schnell erledigen kann, wenn Geld keine Rolle spielt, wenn du ggf alles austauschen lassen kannst, weil es nicht so läuft, dann spricht alles weitere für die Scheibe. Ich werde dir nicht helfen können, du wirst dir nicht helfen können. Und das ist bei Felgenbremsen definitiv anders.
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#1514525 - 14.11.22 06:44 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Uwe Radholz]
Pedalpetter
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In Antwort auf: Uwe Radholz
Ich selber habe nie eine durchgebremste Flanke gehabt.


Ich schon. Ca. eine Woche nach einer 700km langen Radreise, ich war zum Glück schon wieder zu Hause, wollte sich das Hinterrad nicht mehr drehen. Nach genauer Inspektion habe ich dann fest gestellt, das sich die Felgenflanke auf ca. 15 cm nach außen dehnte und somit an der Felgenbremse blockierte.
Wenn es irgendwie geht, sind meine Räder mit Scheibe von Shimano. träller
Gruß
Volker
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#1514526 - 14.11.22 06:45 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
irg
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In Antwort auf: iassu
Hat denn die Deore eine Tandemzulassung?


Keine Ahnung. Wahrscheinlich nicht. Im praktischen Betrieb bin ich mir sicher, dass wir die Bremsen nicht überfordern. Deshalb denke ich, dass eine Tandemzulassung nicht nötig ist. Mit den Problemen, die wir bisher hatten, kann der Betrieb am Tandem nichts zu tun haben.

lg!
georg
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Off-topic #1514527 - 14.11.22 06:48 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Pedalpetter]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: Pedalpetter
In Antwort auf: Uwe Radholz
Ich selber habe nie eine durchgebremste Flanke gehabt.


Ich schon. Ca. eine Woche nach einer 700km langen Radreise, ich war zum Glück schon wieder zu Hause, wollte sich das Hinterrad nicht mehr drehen. Nach genauer Inspektion habe ich dann fest gestellt, das sich die Felgenflanke auf ca. 15 cm nach außen dehnte und somit an der Felgenbremse blockierte.
......


Das muss ja auch gemein ausgesehen haben. Gruselig.
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Off-topic #1514528 - 14.11.22 06:57 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Falk]
irg
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Beiträge: 6.560
In Antwort auf: Falk

Kein Felgenverschleiß? Der war bei mir schon 1995 ausschlaggebend, die Felgenbeißer abzuschaffen und ich kann inzwischen nicht mehr sagen, wie viele mich auch hier dafür in die Anstalt schicken wollten, und das in jeder Richtung. Ein Felgenbruch bei einer langen Talfahrt im Gebirge wäre tatsächlich die Chance der direkten Abkürzung zum Friedhof. Es einmal zu sehen, hat mir gereicht. Dagegen ist jede andere denkbare Bremsstörung wirklich Kindergeburtstag.

Naja, und auch mit Keramikflankenfelgen war der entscheidende Sündenfall die wirklich bescheuerte Idee, die Parallelogrammführung der Bremssohlen aufzugeben.


Ich verstehe deine Entscheidung vollkommen. Natürlich hatten wir ab und zu, aber nur sehr selten, hohl gebremste Felgen. Das lässt sich im Allgemeinen gut vor der Tour abschätzen und damit vermeiden. Ich hatte im Gegensatz zu dir einfach Glück und hatte sehr selten miese Felgen im Fuhrpark. Deshalb haben mich einzelne Ausreißer (Mavic, Araya) nicht von Felgenbremsen abgebracht.

Einen einzigen Bruch einer Felgenflanke hatten wir zu Hause. Am Tandem hat sich die Flanke einer Felge abgelöst, die ich schon unter Beobachtung hatte. Das war glücklicher weise harmlos. Ich speiche keine extremen Leichtgewichte ein, die sind mir zu fragil. Meistens verwende ich stabile und günstige Alltagsfelgen, manchmal, wie an den Tandems, besonders stabile.

Ich kann mich spontan an 6 hohl gebremste Felgen erinnern, in einem reichhaltigen Fuhrpark mit, sagen wir, 10-15000km/Jahr Fahrleistung, in 30 Jahren. 3 Felgen waren von unterirdischer Qualität, die anderen brauchbar bis gut. Teilweise habe ich die Felgen nach dem Ende von Naben wieder eingespeicht. Deshalb stören mich Felgenbremsen nicht.

lg!
georg
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#1514529 - 14.11.22 07:01 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
irg
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In Antwort auf: Sickgirl
Selber fahre ich seit 2002 Scheibenbremsen und habe diverse Hersteller durch, bis auf die XTR (da haben mir die Hebel nicht so gepasst und die hat wirklich extreme Geräusche gemacht) und die Sram Guide (da waren die Kolben im Geber nach einem kalten Winter Standzeit in der Garage fest, die kriegt man zwar als Erstzteil aber jeden Winter will ich die nicht tauschen) liefen alle gut.

Sehr zufrieden bin ich mit der Formula Cura, auch eine Mineralöl Bremse, die macht das Überwintern in Ungarn auch nichts aus.

Ich hatte Formula, Hope, Shimano, Sram, Magura, Trickstuff und die TRP.

Nur mechanische kommen mir nicht mehr ans Rad.


Danke für deine Tipps! Vor einem Neukauf sammle ich sicher Erfahrungen aus dem Forum. Aktuell fahre ich einfach mit dem, was ich gerade habe. Ich hoffe, dass diese hartnäckige Serie am Tandem nach dem anstehenden Tausch der Zange erledigt ist.

lg!
georg
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#1514530 - 14.11.22 07:04 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Uwe Radholz]
Sickgirl
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Beiträge: 6.958
Habe gerade mal so durchgezählt, habe in den 20 Jahren ca 25 verschiedene Modelle mit Hydraulik und drei mechanische gehabt

Die mechanischen habe zwar auch funktioniert aber waren halt auf Dauer wegen dem manuellen nachstellen nervig

Von den hydraulischen ist die Guide durch gefallen da sie unter meinen Bedingungen (nur im Urlaub drei Wochen benutzen) nicht funktioniert hat

Die XTR war nicht so meins aber hat auch funktioniert. Hätte ich mit ein paar Probefahrten auch nicht genommen. Also mehr eine Geschmacksfrage

Eine von 25 Hat also wirklich nicht funktioniert, das sind Vier Prozent. Und die hätte ich mir auch ersparen können wenn ich dem schlechten Ruf mehr Gehör geschenkt hätte

Ich glaube so eine Quote erreichst du auch mit V-Brakes
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#1514531 - 14.11.22 07:08 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Sickgirl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.958
Hättest auch mal eine Shigura ausprobieren können und den defekten Shimano Sattel gegen einen Magura tauschen

Das soll ja ganz gut funktionieren

Ich habe an einem Rad eine Forgura. Hebel Formula und einen MT5 Bremssattel. Langzeiterfahrungen fehlen zwar noch aber erste Testfahrt war sehr gut.
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#1514533 - 14.11.22 07:58 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
StefanMKA
Mitglied
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Beiträge: 223
Hallo,

ich bin mit meinen einfachen Matura MT4 sehr zufrieden. Quietschen vorne hatte ich an meinem Velotraum nur mit den ausgelieferten "Leichtbauscheiben". Als ich mal einen defekt am Hebel nach 35000 km hatte, wechselte ich das komplette System aus (Hebel & Sattel).
Man muss etwas Geduld beim Einstellen haben, aber ich bekomme das selbst bei meinem Trike (einseitige Aufhängung, Querkräfte) hin.
Wenn ich mir die Meldungen aus velomobil und RadreiseForum, eigene Erfahrungen & der von Kollegen zusammentue, habe ich den Eindruck, dass die Reproduzierbarkeit & Qualität der Fertigung bei den Radkomponenten (egal welcher Hersteller) häufig nicht wirklich dolle ist.
- Dichtung HOLLOWTECH-Tretlager bescheiden, ich zerstöre sie reproduzierbar alle 12000 km ± 2000
- immer wieder mal Leckagen an Scheibenbremsen (insbesondere im Bereich der Kolben müsste Fertigung-Problem sein)
- einige Felgenbremsen halten, bei Eingen sind die Züge und Hülsen bei Auslieferung schon schlecht.
- Rausgewackelte Standlicht-Kondensatoren (BUMM)

Grüße Stefan
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#1514534 - 14.11.22 08:15 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: irg
In Antwort auf: iassu
Hat denn die Deore eine Tandemzulassung?


Keine Ahnung. Wahrscheinlich nicht.


In aller Regel gibt es so etwas wie eine 'Tandemzulassung' einfach nicht. Denn dazu müsste es ein anerkanntes Testprozedere geben, mit der man die Tandemeignung feststellen kann. Das gibt es aber nicht. Das Höchste der Gefühle ist, dass ein Hersteller die Nutzung am Tandem nicht kategorisch ausschließt. Zumindest war das die Auskunft eines kleinen lokalen Herstellers, den man tatsächlich noch persönlich zu solchen Dingen fragen kann. Er persönlich war der Meinung, seine Teile würden sich für ein Tandem eignen, aber eine offizielle 'Zulassung' hatten sie nicht.

On Topic: wir sind mit den mechanischen Scheibenbremsen an unserem Tandem erstaunlich zufrieden. Ja man muss die Beläge manuell nachstellen, aber das finde ich jetzt nicht weiter tragisch. Dafür ist die Mechanik simpel und einleuchtend und undicht werden kann auch nichts.
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#1514535 - 14.11.22 08:15 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
KaivK
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 455
Undichte Sättel sind bei hydraulischen Scheibenbremsen aus eigener Erfahrung gar nicht so selten: ich hatte einen bei meiner Deore (ca.10Mm) und einmal einen bei einer Magura MT4 (ca.18Mm).

Auf der anderen Seite habe ich mir auch schon zwei Felgen durchgespant nach 20Mm, ich hab das nur rechtzeitig bemerkt, wie auch das mit der Scheibenbremse. Zusätzlich hatte ich bei den Felgenbremsen aber auch nicht Bremsende wegen Vereisung, loses Kabel (meine eigene Schuld), schlechte Bremswirkung wegen Schnee, festgefrorene Züge... Die Scheibenbremsen waren problemlos bis die Bremswirkung wegen Undichtigkeit merklich nachlies.
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#1514536 - 14.11.22 08:17 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.263
In Antwort auf: Sickgirl
Habe gerade mal so durchgezählt, habe in den 20 Jahren ca 25 verschiedene Modelle mit Hydraulik und drei mechanische gehabt

Die mechanischen habe zwar auch funktioniert aber waren halt auf Dauer wegen dem manuellen nachstellen nervig

Von den hydraulischen ist die Guide durch gefallen da sie unter meinen Bedingungen (nur im Urlaub drei Wochen benutzen) nicht funktioniert hat

Die XTR war nicht so meins aber hat auch funktioniert. Hätte ich mit ein paar Probefahrten auch nicht genommen. Also mehr eine Geschmacksfrage

Eine von 25 Hat also wirklich nicht funktioniert, das sind Vier Prozent. Und die hätte ich mir auch ersparen können wenn ich dem schlechten Ruf mehr Gehör geschenkt hätte

Ich glaube so eine Quote erreichst du auch mit V-Brakes



Aber richtig viel Zeit zu versagen, hatte dann eigentlich kaum eine von denen? Wenn du, ich setzte jetzt einfach mal ne Zahl, weil ich es nicht besser weiß, 10.000 Kilometer im Jahr fährst, kommen im Durchschnitt weniger als die auf eine Bremse?
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#1514537 - 14.11.22 08:17 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.206
Ich kenne mich mit Scheibenbremsen nicht aus, kann nur meinen Radhändler zitieren, der mir jetzt, wo er in Rente ist, sagte: "Während meines gesamten Berufslebens hatten wir am wenigsten Ärger mit den XT- Scheibenbremsen."
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#1514538 - 14.11.22 08:18 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: KaivK]
Sickgirl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.958
Na, dann habe ich ein gutes Händchen bei der Auswahl oder Glück

Undichter Bremssattel hatte ich in 20 Jahren keinen
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#1514539 - 14.11.22 08:23 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Uwe Radholz]
Sickgirl
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Im Schnitt fahre ich 8000 km im Jahr hatte aber auch ein paar Ausreißer nach oben mit bis zu 18 000 km

Die meisten km waren aber mit der BB7, die hydraulischen die ich gerade im Betrieb habe. 5000 bis fast neu

Verteilt sich im Moment auf sechs Räder plus das eine im Ferienhaus.
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#1514543 - 14.11.22 08:44 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Uwe Radholz]
Sickgirl
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Habe gerade mal nachgeschaut, mit der BB7 waren es 20 000 km, die Force HRD lief etwa 10 000 km
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#1514545 - 14.11.22 08:57 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Uwe Radholz]
Rennrädle
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In Antwort auf: Uwe Radholz
.

Ich werde immer mal gefragt, ob das Rad eine Scheibenbremse haben soll. Mal als Hilfe bei der Kaufentscheidung, mal einfach wegen der Unterhaltung. Klar, wer selber Ahnung hat und schrauben kann, braucht und wird mich nicht fragen.
Was dann erzählen: Du wirst immer, wenn etwas an der Bremse zu machen ist, die Werkstatt brauchen…..


Warum eigentlich?

Habe auch schon gelesen, dass man in einer Selbsthilfewerkstadt bei Scheibenbremsen zu einer Fahrradwerkstadt geschickt wird.

Wir haben drei verbaut - eine hydraulische am Rennrad und zwei mechanische an Liegerad und Trike.

Vom mechanischen Aufwand und technisch notwendigen Know How kann ich jetzt nicht so den Unterschied zu den Felgenbremsen erkennen.

Rennrädle
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#1514547 - 14.11.22 08:59 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Martina
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In Antwort auf: Sickgirl
Habe gerade mal nachgeschaut, mit der BB7 waren es 20 000 km, die Force HRD lief etwa 10 000 km


D.h. du hast im Grunde genommen jede Bremse ausgetauscht, ehe sie die Chance hatte, Probleme zu machen? zwinker
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#1514549 - 14.11.22 09:07 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Rennrädle]
kaman
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Ich denke du hast einfach Pech mit deinen Scheibenbremsen oder deine Bremse ist nicht für Tandems geeignet.
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#1514550 - 14.11.22 09:08 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Martina]
Sickgirl
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Ich glaube 20 000 bzw 10 000 dürfte weit über der Durchschnittlichen Kilometer Leistung eines Normalen Rades liegen

Außer natürlich in der kleinen Nische hier im Forum
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#1514553 - 14.11.22 09:16 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
ro-77654
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Hallo,
bei mir im Laden haben wir bei Scheibenbremsen fast keine Reparaturen. Meist laufen die unauffällig und problemlos.
Kürzlich hatten wir einen undichten Bremskörper bei einer neuen XT. Bei der Montage und Testfahrt alles okay. Als der Kunde das Rad zur Probe fuhr, konnte er den Griff durchziehen und das Mineralöl suppte heraus.
Zweiter defekt war ein Bremskörper, bei dem eine Backe fest ging, d.h. die Scheibe wurde einseitig gedrückt. Tektro.
Das wars in zwei Jahren (bisher).

D.h. du hast etwas Pech.
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih
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#1514554 - 14.11.22 09:17 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Martina
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In Antwort auf: Sickgirl
Ich glaube 20 000 bzw 10 000 dürfte weit über der Durchschnittlichen Kilometer Leistung eines Normalen Rades liegen



Das stimmt schon und es kann sogar sein, dass ich nochmals ne Nische innerhalb der Nische darstelle, denn ich bin nicht schraubbegeistert und würde niemals ohne Not eine Komponente austauschen. 10.000 km hat bisher fast alles gehalten, sogar am Tandem. Aber das empfinde ich bei einem Teil, das nicht explizit als Verschleißteil konzipiert ist als entschieden zu wenig.
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#1514560 - 14.11.22 10:08 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Rennrädle]
Uwe Radholz
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Ob sich viele der Auffassung anschließen, dass Aufwand und Wissen um die Scheibe zu warten dem der Felgenbremse entsprechen, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich selbst stimmt dem nicht zu.
Warum wir bei den Fahrradchecks so handeln müssen, habe ich im ersten Beitrag was geschrieben.
Um das zu vertiefen nur ein Gedanke: verschlissene Züge, Bremsklötze, Außenhüllen haben wir reichlich. Auch wenn wir die Zeit hätten, könnten wir bei hydraulischen Scheibenbremsen nicht schnell die Leitung wechseln, wir haben nicht den Zoo verschiedener Pads zur Hand, wir haben nicht die verschiedene Werkzeuge für verschiedene Systeme, um Bremsen zu entlüften, wir haben nicht die verschiedenen Arten Flüssigkeit dabei. Habe ich was vergessen?

Das wird in keiner Selbsthilfewerkstatt andres sein können. Ein Berliner Forumistos ist viel in einer solchen Werkstatt tätig, hat richtig viel Erfahrung und wird doch jeden fortschicken müssen, der nicht ausnahmslos alles benötigte selbst mitbringt.
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#1514565 - 14.11.22 10:44 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Martina]
elflobert
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es hängt ja auch immer von der Belastung ab. Ein Freund von mir in Hamburg fährt bei schönem Wetter viele 1000 km und muss nur alle paar Jahre mal neue Beläge drauf machen.
Mein Alltagsrad fährt ganzjährlich geschätzt 4000 km und locker 60.000 Höhenmeter, teilweise auch mit Kindern und ich baller 2-3 Scheibenbremsbeläge pro Jahr durch.
Immer pünktlich gegen Verschleißende des Belags entstehen nervige Schleifgeräusche, weil einer der Kolben nicht mehr so recht zurückgehen möchte. Das ist zwar sehr nervig, erinnert mich aber stets rechtzeitig daran, die Beläge zu erneuern und den Kolben zu reinigen.

Ich bevorzuge prinzipiell Felgenbremsen an Sport- und Spaßrädern, die ich eher bei trockenem Wetter fahre. Da erfreue ich mich vor allem an der simplen Konstruktion.
Wenn wenig Nässe vorliegt, halten die Felgen extrem lange. Und abgesehen davon vertraue ich auf entsprechende Indikatoren. Damit hatte ich bisher noch nie ein Problem.

Am Allwetter-Ganzjahres-Alltagsrad fahre ich v/h Scheibenbremse. Auch wenn ich nichts dagegen hätte, hinten auf V-Brake zu wechseln. Der Rahmen hat aber keine Sockel...
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#1514566 - 14.11.22 10:51 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Uwe Radholz]
Sickgirl
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Das mag ärgerlich sein aber Bremsleitungen müsste ich auch extra bestellen falls mal eine fällig ist. Verschiedene Beläge für meine Scheiben habe ich daheim. Die Beläge für die Felgenbremsen am Rennrad und Stadtrad muss ich aber auch bei Bedarf besorgen

Zum entlüften habe ich je einmal das Universalkit von Jagwire für DOT und Mineralöl gekauft. Das deckt alles ab was es aktuell so gibt
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#1514568 - 14.11.22 10:56 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: elflobert]
Martina
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In Antwort auf: elflobert
es hängt ja auch immer von der Belastung ab. Ein Freund von mir in Hamburg fährt bei schönem Wetter viele 1000 km und muss nur alle paar Jahre mal neue Beläge drauf machen.
Mein Alltagsrad fährt ganzjährlich geschätzt 4000 km und locker 60.000 Höhenmeter, teilweise auch mit Kindern und ich baller 2-3 Scheibenbremsbeläge pro Jahr durch.


Wie gesagt, mir geht es nicht um Beläge, die sind als Verschleißteil konzipiert und wenn sie runter sind, werden sie halt getauscht. Das ist ja bei allen Bremsen so und ich werde ganz bestimmt nicht anfangen, nicht mehr bei Dreck und Nässe zu fahren, weil ich Beläge sparen will. Ich finde es aber z.B. nicht normal, wenn eine Bremse nach 10.000 km prinzipiell nicht mehr funktioniert.

Zitat:

Da erfreue ich mich vor allem an der simplen Konstruktion.
Wenn wenig Nässe vorliegt, halten die Felgen extrem lange. Und abgesehen davon vertraue ich auf entsprechende Indikatoren. Damit hatte ich bisher noch nie ein Problem.


Wir hatten schon mehrfach geplatzte Reifen wegen Überhitzung, das ist auch nicht so prickelnd. Felgen sind uns ebenfalls schon mehrfach an der Bremsflanke aufgerissen, ob die wirklich durchgebremst oder nur nicht stabil genug waren ist dabei nicht endgültig geklärt.


Trotzdem sehe ich keinen Grund, unsere alten Räder mit Felgenbremsen nicht mehr zu benutzen. Ein neues Rad ohne Scheibenbremsaufnahmen zu kaufen halte ich aber schon deshalb für keine gute Idee, weil es kaum noch Felgen mit Bremsflanken gibt.
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#1514569 - 14.11.22 11:10 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
iassu
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In Antwort auf: irg
In Antwort auf: iassu
Hat denn die Deore eine Tandemzulassung?
Keine Ahnung. Wahrscheinlich nicht. Im praktischen Betrieb bin ich mir sicher, dass wir die Bremsen nicht überfordern. Deshalb denke ich, dass eine Tandemzulassung nicht nötig ist. Mit den Problemen, die wir bisher hatten, kann der Betrieb am Tandem nichts zu tun haben.
Warum nicht? Was habt ihr auf dem Tandem für ein Gesamtgewicht? Das möchte auch bei Nicht-Paßabfahrten verzögert werden. Es wird immer gerne das Killerargument vom "Betrieb außerhalb der Spezifikation" gefaselt. Aber eine Kombination aus Montagsexemplaren, (zu?) hoher Belastung und nicht auszuschließenden Montagefehlern (du schreibst, beim Tandem naturgemäß, immer von Austausch der Zange - der Leitungsanschluß kann schonmal zunächst unemerkt fehlerhaft geraten) würde ich mal als Ursachenkombi annehmen.

Nebenbei gesagt: ich bin im Gegensatz zum meist weitererzählten Erkenntnisstand nicht wirklich mit XT Scheibenbremsen glücklich geworden. Die Zweikolbenserie 785 hat trotz Servowave immer gezickt beim Rückstellen nach längeren Starkbremsungen. 1 Mio mal habe ich dann die Scheiben auf Verzug hin kontrolliert - sie waren es nie. Seit ich 2 Räder portemonnaieblutend auf Saint ungestellt habe, ist das Vergangenheit. Die letzte XT bremst jetzt noch Tante Ju aus, da kann ich das verkraften.

Richtige Kolbenklemmer, defekte Griffe, kollabierende Leitungen udgl hatte ich aber nie. Wobei ich auch nicht 5stellig pro Rad unterwegs bin, das sei dazu gesagt.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (14.11.22 11:10)
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#1514570 - 14.11.22 11:13 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Hartmut.L
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Natürlich ist die Beanspruchung immer schwer abzuschätzen, aber am Tandem würde ich - schon wegen des höheren Systemgewichts einse "grössere" sprich 4-Kolben-Bremse in Kombination mit mindestens einer 180er Scheibe bevorzugen. Einiges srricht dafür, dass Deine Bremse schlicht überlastet ist - funktioniert doch die Deore-Bremse nach meiner Beobachtung an vielen Rädern klaglos und problemlos....
Ich würde Dir raten denk mal über eine kräftigere Bremse nach- die mehr Wärme abführen kann....
Freundliche Tandemgrüsse von Hartmut
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#1514571 - 14.11.22 11:31 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Hartmut.L]
derSammy
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Mir ist gar keine Scheibenbremse bekannt, die eine offizielle "Tandemfreigabe" hätte. Wobei das auch schon daran scheitert genau zu definieren, was das denn beinhalten soll. Es ist nicht nur das Gesamtgewicht. Das spielt natürlich bei der Dauerfestigkeit, z.B. bei Abfahrten mit kontinuierlichem Wärmeeinrag eine Rolle.

In Sachen Maximalkraft kann man mit dem Tandem ganz andere Nummern fahren als auf dem Solorad. Wenn ich da vorn den Wurfanker werfe, mache ich einen Abflug über den Lenker, das begrenzt die maximale Bremskraft. Mit dem Tandem passiert das so nicht, der Stoker hat da so einen langen Hebel, dass es das Hinterrad nicht aushebt und man bis zur Reibungsgrenze von Vorderrad und Straßengrund bremsen kann.

Ob das aber das Problem vom Georg ist - da bin ich mir nicht so sicher. Ich unterstelle mal, dass er schon weiß, wie er "mit Kopf" zu bremsen hat und das auch macht. Aber ja, am Tandem votiere ich auch für Vierkolbenbremsen und maximal möglichen Scheibendurchmesser. Einfach um die entsprechenden Reserven zu haben.
Obgleich ich auch die Erfahrung machen durfte, dass von acht Kolben die Chance groß ist, dass einer mal "hängen" möchte und es so zum Klingeln/Schleifen kommen kann. In der Regel kann man das aber ignorieren, bremst nicht mehr als zu stramm eingestellte Pedallager oder andere "Bremsquellen".

Bei unserer Tandembremse hatten wir einmal Undichtigkeit. Nach Erstmontage. Kann vorkommen, zumal man Tandembremsen nicht "out of the box" installieren kann, sondern immer zur Montage öffnen und entlüften oder gar neu befüllen muss.
Zweimal ist unsere Avid-Code-R-Hinterradbremse bei der Lagerung (eher senkrecht, am hochgezogenen Vorderrad) festgegangen. Totalblockade. Keine Ahnung was dafür die Ursache war - ließ sich aber durch Entlüftung beheben.

Ich betreibe zwar keine Selbsthilfewerkstatt, aber dafür würde ich mir auch zwei Universalkits (DOT und Mineralöl) anschaffen - mit Entlüftung oder ggf. Bremsmittelaustausch bekommt man schon viele Problemchen behoben.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
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#1514573 - 14.11.22 11:33 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Falk]
joese
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In Antwort auf: Falk


Naja, und auch mit Keramikflankenfelgen war der entscheidende Sündenfall die wirklich bescheuerte Idee, die Parallelogrammführung der Bremssohlen aufzugeben.


Das ist, mit Verlaub, kein gutes Argument.

Ich fahre seit Jahren eine V-Brake ( Deore LX mit Parallelogrammführung) am MTB, und eine AVID Sigle Digit ohne Parallelogrammführung am Crossbike.

Weder hinsichtlich Verschleiß noch hinsichtlich Bremswirkung gibt es irgendwelche nennenswerten Unterschiede.
Parallelogrammführung ist ein typischer Fall von "overengineering" ohne praktische Vorteile.
Dein Argument ist ein klarer Fall von " auf die Werbung reingefallen und es nicht mal gemerkt... zwinker "


Geändert von joese (14.11.22 11:33)
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#1514578 - 14.11.22 11:50 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: joese]
iassu
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Sehe ich anders. Wenn man mal ausreichend viele Fälle von Beihnahekatastrophen, sprich multidirektional abgewetzten Belägen gesehen hat, die durch den Kreisbogen, in dem sie an die Felge herangeführt werden, bemerkenswerte Profilgestaltungen erfahren haben, die dann womöglich nur noch sehr teilweise die untere Kante der Felge kontaktieren, dann findet man eine parallele Ansteuerung garnicht so verkehrt.

Das Problem des Ausleierns der Gelenke und des daraufhin gerne auftretenden pseudomusikalischen Nebeneffekts ist dann die Schattenseite. Ich vermute mal, daß die schlicht aus Produktionskostengründen wieder verschwunden sind, nicht wegen overengineering.
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1514583 - 14.11.22 12:01 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Falk
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Zitat:
Ich kann mich spontan an 6 hohl gebremste Felgen erinnern, in einem reichhaltigen Fuhrpark mit, sagen wir, 10-15000km/Jahr Fahrleistung, in 30 Jahren. 3 Felgen waren von unterirdischer Qualität, die anderen brauchbar bis gut. Teilweise habe ich die Felgen nach dem Ende von Naben wieder eingespeicht. Deshalb stören mich Felgenbremsen nicht.

Soweit klar, aber Aus- und Einspeichen von Laufrädern ist eine so öde Tätigkeit, die ich mir soweit wie nur möglich vom Hals halte. Wenn Du das gerne machst, dann nur zu. Der Tausch einer Bremsscheibe erfordert neben dem Aus- und Einbau des Laufrades je nach Einbauposition das Lösen und wieder Anziehen von vier oder sechs Schrauben, und das ganz ohne irgendwelche Einstell- oder Justierarbeiten. Eben deshalb gewannen Alternativen zu Felgenbremsen sofort nach Verfügbarkeit. Beim Verschleißverhalten waren auch die alten Sachs-Trommelbremsen jedem Felgenreißer haushoch überlegen und bei ordentlich anströmender Kühlluft hatten sie auch nie Abwärmeprobleme. Die eine, die auf Madeira bei der Talfahrt von der Encumeada nach Ribeira Brava schrottreif wurde, war meine eigene Schuld. Was versuche ich auch, hinter einem Lkw herzufahren, anstatt eine Viertelstunde zu warten und den Ausblick zu genießen. Es ging doch sowieso in den Stall. Weil die Nabe aber noch Konuslager hatte (noch so eine Baustelle mit unnötigen Murkskonstruktionen, ohne die ich bestens auskomme) war es letzten Endes nicht schade drum.
Falk, SchwLAbt
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#1514589 - 14.11.22 12:26 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: joese]
Falk
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Zitat:
Weder hinsichtlich Verschleiß noch hinsichtlich Bremswirkung gibt es irgendwelche nennenswerten Unterschiede.
Parallelogrammführung ist ein typischer Fall von "overengineering" ohne praktische Vorteile.
Dein Argument ist ein klarer Fall von " auf die Werbung reingefallen und es nicht mal gemerkt...

Nein, ein Fall einer schönen und frisch geräucherten Knoblauchbockwurst, die ich nur einmal aus dem Fenster hängen musste. Hat nicht lange gedauert, bis es es aus allen Richtungen bellte.

Der Unterschied besteht in der Unterhaltung (technisch, nicht die von RTL). Vorausgesetzt, die Bremssohlen sind einzeln unter Beibehaltung der dazugehörenden Schuhe tauschbar, bleibt ihr Winkel immer gleich und nach der Einstellung beim Einbau muss man nie wieder was dran ändern. Wenn ich sehe, wie viele Mühlen mit einteiligen Bremssohlen herumfahren, greife ich mich an den Kopf. Das besonders traurige ist, dass sich das in den letzten zwanzig Jahren nicht gegeben hat. Das hat dann wohl doch was mit im Büro sitzen zu tun. (Protestgeschrei bitte jetzt!)
Ob man sich die Einstellfuddelei selber antut oder dafür blecht, ist mir inzwischen Wurscht. Ich kann jeden Zweiradmechaniker verstehen, der dafür ordentlich zur Kasse bittet. Darüber Nachdenken, wie man sich das Leben leichter machen kann, ist durchaus zulässig. Meine ganz persönlichen Erfahrungen lasse ich mir nicht nehmen und ich weiß bis heute nicht, wieso es immer wieder versucht wird. Vergleichbar waren übrigens die V-Bremsen von ArchRival mit der Bogenführung mit deutlich größeren Radius. Die hatte ich über zehn Jahre am Hinterrad des ersten Birdys. Kein Vergleich mit dem Schrott, den der Hersteller mitlieferte.

Aber selbstverständlich kann jeder die Jacke anziehen, die ihm passt.
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #1514591 - 14.11.22 12:42 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: joese]
noireg-b
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Ich habe schon mehrere Räder von V-Bremse nach längerer Nutzung auf Magura HS umgerüstet.
Letztere sind ja systembedingt eigentlich immer rechtwinklig zur Felgenbremsfläche geführt.
Meine Erfahrung war, dass die hydraulischen die Beläge viel gleichmäßiger abnutzten und auch der Felgenverschleiß geringer war. Insbesonders das Späneziehen aus der Felgenflanke trat bei HS praktisch nicht mehr auf.
In allen Fällen störend sind die Verschleiss-Indikator-Rillen: Egal ob V oder HS auf dem Belag bildet sich ein Grad, mit dem sich die Felge gerne einklickt. Folge sind ungleichmäßige Bremswirkung und seltsames Rattern oder Geräusche.
Beim Inspizieren reibe ich die Beläge an der Schleifscheibe plan. Falls unterwegs eignet sich auch Betonpflaster hervorragend.
Grüße Gereon
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#1514608 - 14.11.22 13:30 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
irg
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Unser Tandem hat 205-er Scheiben, oder knapp dran. (Ich kenne die Normen nicht alle auswendig.) Besonders lange und steile Abfahrten fahren wir nicht. Meine Tochter ist behindert, deshalb tritt sie nicht sehr fest. Deshalb muss ich bei Höhenmetern ökonomisch vorgehen. Wenn wir einmal 250Hm in einem Stück abfahren, ist das eher viel. Intervallbremsen bin ich als alter Ösi gewohnt und mache das selbstverständlich auch am Rad.

Auch sonst habe ich es noch nie geschafft, einen reifen zum Platzen zu bringen. Das Materialmorden ist nicht so meines. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, wo ich die Deores überlasten könnte. Die Scheiben bekamen bisher ein einziges Mal einen leicht braunen Anflug, das war nach einer längeren Abfahrt in Griechenland.

Heute habe ich entdeckt, dass die Bremsflüssigkeit nicht bei einem Kolben, sondern außen austritt. Da steckt ein eher loses Gummikapperl, von unten nach oben aufgedrückt, an der Außenseite der Zange. Dort suppt es. Ich kann auf die Schnelle nur kein Foto einstellen, werde aber berichten, was da genauer los ist. Eine lose Entlüftungsschraube ist es sicher nicht.

lg!
georg
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#1514609 - 14.11.22 13:34 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
iassu
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Dieses Gummihütchen sitzt aber genau auf der Entlüftungsschraube.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1514610 - 14.11.22 13:51 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Falk
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Der Weg von der Entlüftungsöffnung bis zu den Bremssohlen ist allerdings nicht weit und wenn es so sein sollte, dann mach die Bremszange und die Scheibe wirklich penibel mit Bremsenreiniger sauber. Bei den Bremssohlen musst Du Dich entscheiden, ob Du es dogmatisch oder pragmatisch sieht. Im ersten Fall würde es heißen »wegschmeißen und neue einbauen«, im zweiten dagegen ausbauen, auf ein Blech oder ähnlich unbrennbares legen, Spiritus drauftropfen, anzünden, ausbrennen lassen, dann vorsichtig anschleifen und wieder einbauen.

Die Dogmatiker werden zwar mit dem Scheiterhaufen drohen, doch zumindest bei mir prallt das ab. Die Strafvollzugsordnung enthält diese Vollzugsform schon länger nicht mehr.
Falk, SchwLAbt
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#1514621 - 14.11.22 16:29 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
derSammy
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In Antwort auf: irg

Heute habe ich entdeckt, dass die Bremsflüssigkeit nicht bei einem Kolben, sondern außen austritt. Da steckt ein eher loses Gummikapperl, von unten nach oben aufgedrückt, an der Außenseite der Zange.

Das ist höchstwahrscheinlich die Verschlusskappe der Entlüftungsschraube. Die Kappe selbst hat nur ne Schutzfunktion, die ist eigentlich nicht relevant. Aber die Schraube darunter hat z.B. ne Gummidichtung, die undicht sein könnte. Oder generell diese Schraube zu locker drin.
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#1514623 - 14.11.22 17:46 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
buche
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In Antwort auf: derSammy
Oder generell diese Schraube zu locker drin.
Das wäre auch meine allererste Vermutung.

Diese Schraube ist bei vielen neueren Shimano-Bremssätteln das Ventil, das beim Entlüften um nur eine halbe Umdrehung aufgedreht und hinterher wieder zugedreht werden muss, und zwar mit Gefühl. Möglicherweise ist das Problem weg, wenn du's zudrehst.

Mich verbindet mit der Scheibenbremse eher so eine Art Hassliebe zwinker
Mein Spiel-und-Spaß-MTB, das das ganze Jahr durch bewegt wird, im Heidesand, bei Regen, Matsch und auch Streusalz, braucht alle 2-3 Jahre neue Bremssättel, weil die alten undicht werden oder Kolben klemmen oder die Belagnachstellung nicht mehr funktioniert oder was auch immer. Felgenbremsen sind da wesentlich freundlicher, und um den Faktor 10 billiger im Austausch. Leider bremsen sie erheblich schlechter, ganz besonders bei Heidesand, bei Regen, Matsch und auch Streusalz wirr

Eine mechanische Scheibenbremse hab ich nach ein paar hundert Kilometern weggeworfen und die Sache unter Erfahrung verbucht; das mechanische System verbindet das schlechteste beider Welten...

LG Erik (an meinen anderen Rädern laufen die Scheibenbremsen bisher unauffällig)
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#1514644 - 14.11.22 22:13 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
FordPrefect
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In Antwort auf: derSammy

Zweimal ist unsere Avid-Code-R-Hinterradbremse bei der Lagerung (eher senkrecht, am hochgezogenen Vorderrad) festgegangen. Totalblockade. Keine Ahnung was dafür die Ursache war - ließ sich aber durch Entlüftung beheben.




Die Ursache ist ganz einfach: DOT-Flüssigkeit (DOT3 - DOT4 und DOT5.1) ist hydroskopisch - das bedeutet, daß sie Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft aufnimmt. Dadurch wird das Volumen der DOT-Flüssigkeit im Laufe der Zeit immer größer, und da Fahrradbremsen ein geschlossenes System sind (KFZ-DOT-Bremsen haben einen großen Ausgleichsbehälter, in dem sich die Flüssigkeit ausdehnen kann), presst dieses Volumen irgendwann die Bremsbeläge an die Scheibe und das Rad wird blockiert. Die Hersteller von DOT-Bremsen schreiben in der Regel einen jährlichen DOT-Flüssigkeitswechsel vor. Bei KFZ-Bremsen muß das DOT spätestens nach 2 Jahren gewechselt werden. Je höher der Wassergehalt, um so größer das Volumen und um so niedriger ist der Siedepunkt.

ACHTUNG: DOT5 ist chemisch etwas ganz anderes als DOT5.1 und darf nicht verwechselt werden: DOT5 ist SILIKONÖL und wird z.B. bei Harley-Davidson verwendet. DOT3 - DOT 4 und DOT5.1 haben die gleiche chemische Basis und sind untereinander mischbar. Bei Fahrradbremsen wird mindestens DOT4 benötigt, meist aber das höherwertige (höherer Siedepunkt) DOT5.1 verwendet oder vorgeschrieben.

Ich habe dazu noch einen guten Link: DOT , der aber nur über DOT-Bremsflüssigkeiten informiert.

MAGURA, TEKTRO und SHIMANO verwenden keine DOT-Flüssigkeit, sondern dünnflüssiges Hydrauliköl.

Liebe Grüße / Micha

P.S.: Ich bevorzuge Hydraulikölbremsen gegenüber DOT-Bremsen, da sie wartungsärmer sind und das Öl Lack und Haut nicht so angreifen, wie die hochaggressiven DOT-Flüssigkeiten. Wenn ich DOT auf die Haut bekomme, wird sehr schnell mein schlummerndes Hautekzem an den Händen wieder akut und ich brauche Cortison, um es zu unterdrücken.....
-------------------------------------------------------
Always look on the bright side of life !

Geändert von FordPrefect (14.11.22 22:16)
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#1514653 - 15.11.22 04:44 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
Sickgirl
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Campagnolo und die neue Formula Cura haben jetzt auch Mineralöl

Habe noch zwei DOT Bremsen im Haushalt. Ein Vorteil beim entlüftet, die Reste der Flüssigkeit einfach großzügig mit Wasser wegspülen. Bei Mineralöl braucht man Alkohol zum hinter reinigen. Habe mir auch deshalb einmal die Beläge ruiniert. Da ich es nicht ganz sauber gekriegt habe

Und das ausbrennen mit Alkohol hat die Beläge nichts gebracht.
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#1514665 - 15.11.22 06:53 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
Uwe Radholz
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Danke für den Link mit dem Text zur Alterung von Bremsflussigkeiten. So, wie es da steht, habe ich es vor Wochen erlebt. Eine Bekannte berichtete mir, dass sie das Fahrrad ihres vor Jahren verstorbenen Ehemannes in die Werkstatt geben wollte, um es durchsehen und instandsetzen zu lassen. Mit ziemlicher Empörung erzählte sie mir unter anderem, dass die Werkstatt die Bremsflüssigkeit wechseln wollte. „Das Rad wurde doch überhaupt nicht gefahren! "
Konnte ich erst mal nichts dazu sagen. Jetzt weiß ich mehr.

Ich werde mal, wenn ich im kommenden Jahr wieder an Fahrradchecks teilnehmen kann, fragen, wer solche Wechsel macht, wenn man eine hydraulische Anlage am Rad hat. Mal so aus Interesse. Ich glaube nicht, dass es viele sind.
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#1514671 - 15.11.22 07:33 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Uwe Radholz]
irg
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Ein Vorteil der Mineralöle: Die braucht man gar nicht tauschen. In der Vorderbremse der HS 33 ist immer noch das erste Öl drin, seit 21 Jahren. Das Öl der Hinterbremse hat beim Wechseln der Leitung nicht gut aus geschaut, aber vollkommen normal gebremst.

lg!
georg
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#1514677 - 15.11.22 08:17 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
derSammy
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Das mit der Hygroskopie von DOT (5.1 in meinem Fall) und den recht regelmäßig vorgeschriebenen Wechselintervallen war mir bekannt, aber ich hätte nicht eine derart extreme Volumenzunahme erwartet. Zumal das doch eigentlich auch über den Ausgleichsbehälter regelbar sein sollte, oder? Bei einem Belagwechsel drückt man ja auch einfach die Kolben zurück und gut.
Wenn ich mich recht erinnere, stand bei dem letzten Vorkommnis das Rad etwa einen Winter so im Keller, also jetzt auch nicht megalange.

Gibt es eigentlich Forumistos die das mit der DOT-Wechsel-Frist über die Vorgabe hinaus ausreizen und damit Erfahrung haben? Wie gesagt, etwas Druckablass via Entlüftung hat bei mir gereicht und auch mit Wasser angereichertes DOT bremst ja erst mal, gibt ja sogar Bremsen auf Wasserbasis (BrakeForceOne). Klar, die Theorie mit DOT erreicht Wassersidetemperatur => Ausgasung => schlagartiger Druckpunktverlust ist mir bekannt. Und gerade am Tandem muss man ja nichts riskieren. Andererseits gibts ja zwei Scheibenbremsen und als Backup hat dieses Tandem sogar noch zwei Felgenbremsen. Stinkende Bremse hatte ich schon mehrfach bei langen, steilen Abfahrten. Fading noch nie.
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#1514678 - 15.11.22 08:21 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
derSammy
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In Antwort auf: Sickgirl
Habe mir auch deshalb einmal die Beläge ruiniert. Da ich es nicht ganz sauber gekriegt habe


Ich baue die Beläge (und Laufrad) daher prohpylaktisch bei Eingriffen an Mineralölbremsen immer aus. Ja, Entlüften geht theoretisch auch ohne, aber das ist immer auch gleich mal ne gute Gelgenheit für ne Reinigung.
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#1514679 - 15.11.22 09:02 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
salbedo
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Wir haben am Pino SRAM Guide R mit DOT. Das ist unterdessen ca. 4 jährig (3 Jahre bei uns) und ich habe vorne vor ca. 1.5Jahren mal das DOT gewechselt weil ich die Kolben nicht mehr genug zurückdrücken konnte. Somit ist die Wechselfrist schon ziemlich überschritten. ;-D

Hinten ist immer noch das original-Dot drinn und das funktioniert problemlos.

Auch bei einem MTB habe/hatte ich DOT-Bremsen. Da habe ich über 10 Jahre nie gewechselt, nur einmal beim einzigen Mal entlüften etwas abgelassen.

Und wie du auch: Fading hatte ich noch nie, aber stinkende Bremsen schon öfters...
Gruss
Christian
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#1514683 - 15.11.22 09:27 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
Sickgirl
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Ich baue die Beläge natürlich auch aus zum entlüften, es muss ja auch der Entlüftungsblock eingesetzt werden

Könnte jetzt fast beleidigt sein das du mir zu traust das nicht zu tun

Aber den Bremssattel habe ich nicht ganz sauber bekommen und diese kleine Verschmutzung hat gereicht um die Beläge zu kontaminieren

Man muss bei Mineralöl wirklich jede Ecke mit Alkohol abwischen

DOT kann man einfach mit viel Wasser wegspülen (Deswegen entlüfte ich auch auf dem Balkon)

Geändert von Sickgirl (15.11.22 09:28)
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Off-topic #1514700 - 15.11.22 12:15 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
derSammy
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In Antwort auf: Sickgirl

Könnte jetzt fast beleidigt sein das du mir zu traust das nicht zu tun

Nimms als Kompliment, dass ich deiner chirurgischen Präzission und deinem ruhigen Händchen zutraue, dass du das ohne Ausbau hinbekommst.
Bin kürzlich übrigens auch erst über ein YT-Video gestolpert, wo jemand das Entlüften von Shimano-Bremsen vorgeführt hat - ohne den Ausbau. Fand ich mutig, aber wer kann, der kann. lach
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#1514723 - 15.11.22 18:10 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: salbedo]
FordPrefect
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In Antwort auf: salbedo

a: Hinten ist immer noch das original-Dot drin und das funktioniert problemlos.

b.:Auch bei einem MTB habe/hatte ich DOT-Bremsen. Da habe ich über 10 Jahre nie gewechselt, nur einmal beim einzigen Mal entlüften etwas abgelassen.



Der Grund bei a. wird sein, daß die Beläge (und vielleicht auch die Scheibe) so weit abgefahren sind, daß die Kolben unten soweit rausgefahren sind, daß der Flüssigkeitsvolumenausgleich darüber ausweicht. Warscheinlich würde sie mit neuen Belägen (und evtl. Scheibe) auch blockieren.

zu b. vermute ich, daß du beim "Entlüften" nur abgelassen hast, aber nicht das ganze System mit neuer DOT-Flüssigkeit befüllt hast.


Generell ist es bei modernen Fahrradscheibenbremsen so, daß sie im Neuzustand 100% mit Flüssigkeit gefüllt sind und der Ausgleichsbehälter nur in die Richtung vom vollen Ausgleichsbehälter ins Bremssystem Flüssigkeit ausgleicht, um den Bremsbelagverschleiß auszugleichen (die Kolben werden weiter rausgedrückt). Wenn du ein nagelneues und 100% gefülltes Rad ohne zu Fahren ein paar Jahre einlagerst, müssen die Bremsen bei DOT blockieren, da das Flüssigkeitsvolumen durch Wasser zunimmt. Dies passiert auch wenn die Bremse gar nicht benutzt wird (so wie Reifen auch wenn sie kein Loch haben, ganz langsam Druck verlieren, auch wenn das Rad nicht benutzt wird. Ölhydraulikbremsen sind da problemlos.

SHIMANO und MAGURA schreiben trotzdem einen regelmäßigen Ölwechsel vor. Ich habe aber bei meinen SHIMANO-Ölhydraulikbremsen aber die Probe aufs Exempel gemacht und 9 Jahre und 60.000km nie gewechselt: Funktion bis zum Schluß absolut problemlos und mit knackigem Druckpunkt.

Allerdings kontrolliere ich bei jedem Bremsbelagwechsel den Füllstand im Ausgleichsbehälter und habe zwei oder drei mal ein paar Tropfen SHIMANO-Öl mit einer kleinen Spritze (Einwegspritze mit Nadel aus Apotheke) nachgefüllt. Ein minimaler Ölverlust ist über die Dichtflächen nach einigen Tausend Kilometern an den Kolben normal und unkritisch.

Liebe Grüße / Micha
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#1514725 - 15.11.22 18:43 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
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Ergänzung (zuerst für Ölbremsen - weiter unten für DOT-Bremsen)

Beim Belagwechsel mobilisiere ich auch immer die Bremskolben: Die alten Beläge raus - die Kolben von außen mit Bremsenreiniger abspülen und wenn der Bremsenreiniger abgelüftet ist, gebe ich ein paar Tropfen Öl (Bremsöl oder Ballistol) an die Kolben im Bereich, wo sie aus den Satteldichtungen schieben und pumpe die Kolben vorsichtig etwas heraus und schiebe sie anschließend vorsichtig mit einem Kunststoffreifenheber wieder zurück. Der Kolben, der sich leichter bewegt wird zurückgehalten (auch mit Reifenheber oder ähnlichem), damit sich der schwergängigere Kolben bewegen muß. Dabei nicht zu weit herauspumpen, denn sonst fallen die Kolben raus und die Sauerei ist groß. Auch bei Keramikkolben ist größte Vorsicht geboten, da sie beim Zurückdrücken nicht verkanten dürfen, denn dann können sie platzen/brechen (Keramik ist extrem spröde!!!). Das Rein- und Rausdrücken wiederhole ich ein paar mal, bis die Kolben wieder "flutschen", drücke sie dann vorsichtig ganz zurück, entfette das Ganze gründlich mit Bremsenreiniger und montiere die neuen Beläge. Wenn das Rad mit der Bremsscheibe wieder montiert ist, pumpe ich die Beläge wieder bis zur Scheibe, justiere den Bremssattel sauber (mittig) und stelle die Bremse schleiffrei ein (manchmal muß die Scheibe etwas gerichtet/zentriert werden). Ganz zum Schluß öffne ich den Ausgleichsbehälter und fülle gegebenenfalls mit einer Spritze ein paar Tropfen Öl nach.

Bei DOT gehe ich ähnlich vor: Zur Mobilisierung darf hier aber kein Öl verwendet werden, sondern ein oder zwei kleine Tropfen DOT. Danach alles wieder reinigen und die DOT-Flüssigkeit komplett wechseln (das abschließende Ausgleichsbehälter kontrollieren/auffüllen wie bei den Ölbremsen entfällt bei DOT, da ja die ganze Flüssigkeit gewechselt und entlüftet wird.

Zum Reinigen des Arbeitsbereichs nehme ich sowohl bei DOT- als auch bei Ölbremsen immer Bremsenreiniger....

Bei beiden Systemen hänge ich das Rad so in den Ständer, daß die Leitungen immer leicht ansteigend verlaufen, so daß eventuelle Luftbläschen im System während des Entlüftens und Belagwechsels frei im System nach oben wandern können (manchmal hängt das Rad dabei senkrecht, da viele Leitungen in Auf-und Abwärtsbögen am Rad verlegt sind und sich sonst Syphons bilden, in denen die Luftbläschen hängen bleiben würden....

Geringe Mengen Luft im Bremshebel sind unkritisch, da sie sich immer oben im Ausgleichsbehälter sammeln und meist noch genug Flüssigkeit darunter ist, weshalb die Luft nicht vom Druckkolben angesaugt wird.

Bei SHIMANO-Ölbremsen entferne ich diese Restluft aus dem Ausgleichsbehälter, indem ich die Ausgleichsbehälterdeckelschraube öffne und mit einer kleinen Spritze mit Nadel solange nachtropfe, bis keine Luft mehr im Ausgleichsbehälter ist (dabei ein paar mal ganz leicht Pumpen).

Scheibenbremsen sind kein Hexenwerk, aber da man nicht reinschauen kann, sind sie etwas schwerer zu durchschauen als Bowdenzugbremsen. Aber Hydraulik ist auch nur Mechanik und viel einfacher zu verstehen, als Elektronik in Chips.....

Liebe Grüße / Micha
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Geändert von FordPrefect (15.11.22 18:48)
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#1514726 - 15.11.22 19:00 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
Uwe Radholz
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Wenn ich so was mal machen muss, weiß ich jetzt wo es steht zwinker
Aber dem unvoreingenommen Leser wird verständlich sein, dass man den Hilfesuchenden, der das nicht selbst kann, sonst würde er es ja machen, auf die Werkstatt verweisen muss.

Aber die Frage: ist die Art der verwendeten Bremsflüssigkeit an der Bauart der Bremse zu erkennen, steht das irgendwo aufgeprägt oder muss man sich die Dokumentation der Bremse suchen?
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#1514727 - 15.11.22 19:30 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Uwe Radholz]
Sickgirl
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Normalerweise steht das aufgedruckt in der Nähe der Entlüftungsschraube

Mag zwar Ausnahmen geben aber eigentlich ist das Standard

Eigentlich haben bis auf Shimano alle Hersteller Video Tutorials auf YouTube eingestellt


Geändert von Sickgirl (15.11.22 19:33)
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#1514740 - 15.11.22 22:53 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
Falk
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Zitat:
SHIMANO und MAGURA schreiben trotzdem einen regelmäßigen Ölwechsel vor.

Hm, und wo steht das? Bei mir haben es beide Hersteller noch nicht getan. Im Gegenteil, Magura betonte immer, dass ein Hydraulikölwechsel nicht erforderlich wäre. Ich hätte auch noch grünes Öl, wenn der dazugehörene Traktor nicht überraschend an ein anderes und mir nicht bekanntes Bw abgegeben worden wäre. Die Bremse war noch eine alte Niederdruck-Julie und sie tat es ohne Mucken bis zur letzten Fahrt.
Falk, SchwLAbt
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#1514743 - 16.11.22 05:30 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Falk]
Sickgirl
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Bei Shimano im Handbuch, wenn sich das Öl verfärbt hat muss es getauscht werden
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#1514745 - 16.11.22 07:01 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Wendekreis
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Woher weiß ich, welches im Einzelfall die Originalfarbe des Öls war?
Gruß Sepp
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#1514746 - 16.11.22 07:04 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Wendekreis]
Sickgirl
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Wenn ich anfange nach der Bremse zu schauen wäre es sehr clever schon frische Brensflüssigkeit griffbereit zu haben

Dann kann man ja vergleichen
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#1514751 - 16.11.22 08:19 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Uwe Radholz]
derSammy
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Man korrigiere mich, aber bis auf wohl wenige Ausnahmen ist das recht herstellerspezifisch:
Compagnolo, Magura, Shimano: Mineralöl
SRAM: DOT
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#1514753 - 16.11.22 08:30 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
irg
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So, mein hoffentlich, letztes Update zu unseren Bremsen:

Gestern habe ich noch einmal, wenn auch kürzer, den Drucktest gemacht. (Bremshebel länger auf Druck gebracht, damit Flüssigkeit bei den Undichtigkeiten rausgedrückt wird.) Das Seltsame dabei: Im Bereich der Entlüftungsschraube ist gar nichts mehr aus getreten, dort war beim ersten Test alles voll. (Die Schraube war auch beim ersten Ölverlust zu.) Hinter dem rechten Kolben war eindeutig Öl zu erkennen, das dort ausgetreten ist. Wie allerdings Öl vom rechten Kolben auf den linken hinteren Teil des Sattels geraten kann, und das in großer Menge, ist mir nicht klar. Das Tandem ist ja immer gestanden.

Heute früh hat der Radmechaniker den Sattel getauscht, und jetzt hoffen wir, dass die Bremsen mit dem insgesamt 4. Sattel endlich tun, was sie sollen: Bremsen und sonst Ruhe geben.

lg!
georg
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#1514798 - 16.11.22 20:29 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Falk]
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In Antwort auf: Falk
Zitat:
SHIMANO und MAGURA schreiben trotzdem einen regelmäßigen Ölwechsel vor.

Hm, und wo steht das? Bei mir haben es beide Hersteller noch nicht getan. Im Gegenteil, Magura betonte immer, dass ein Hydraulikölwechsel nicht erforderlich wäre.


Falk - Asche auf mein Haupt: du hast recht ! Ich dachte, ich hätte das irgendwo in den technischen Unterlagen gelesen - aber das war warscheinlich bei den Unterlagen der Getriebeöle (Rohloff - Alfine - Pinion).

Ich habe heute beim Magura-Service angerufen und der Kollege von Magura hat zuerst empfohlen 1x jährlich das Öl zu wechseln - er mache das bei seinem Rad auch so. Als ich ihn dann aber gefragt habe, ob dies Vorschrift sei, wollte er erst noch genau nachschauen. Eine halbe Stunde später kam dann sein Rückruf: "Magura-Hydraulikbremsöl altert nicht und muß nicht gewechselt werden. Nur wenn Luft im System sei, müsse entlüftet werden!"

Bei SHIMANO war die Aussage des Technikers ähnlich : "SHIMANO-Bremsöl muß nicht gewechselt werden, außer es wäre stark verfärbt. Empfehlenswert sei es trotzdem, nach ein paar Jahren mal das Öl zu wechseln."

Also habe ich ja bei meinem Rad alles richtig gemacht und 9 Jahre kein Öl gewechselt grins

Liebe Grüße / Micha
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Geändert von FordPrefect (16.11.22 20:32)
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#1514804 - 17.11.22 04:55 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
Sickgirl
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Wenn ich die schwarze Brühe anschaue die ich mal bei einem Kollegen beim entlüften gesehen habe kann ich mir nicht vorstellen das das so gut für die Bremse ist.

Mineralöl Bremsen fahre ich jetzt erst wieder seit zwei Jahren aber ich werde das Turnusmäßig kontrollieren und dann bei Bedarf wechseln.
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Off-topic #1514805 - 17.11.22 05:09 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
panta-rhei
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Lieber Micha,

da merkt man den Profi ... ich muss mich bald wieder mit dem Befüllen von SBs beschaeftigen, da mein Faltreiserad ENDLICH fertig fuer einen Probeaufbau ist. Habe schon einen Horror davor ....
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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Off-topic #1514816 - 17.11.22 08:02 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: panta-rhei]
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Musst du öfters machen, ich habe in den letzten Wochen vier Stück entlüftet, geht jetzt wie‘s Katzen machen
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Off-topic #1514819 - 17.11.22 08:24 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: panta-rhei]
trecka.de
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#1514859 - 17.11.22 18:09 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: trecka.de]
FordPrefect
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Nettes Video - nur an einer Stelle mußte ich lachen:

Um die kleine Entlüfterschraube am Bremssattel zu öffnen, nehmen die einen fetten Rollgabelschlüssel (Engländer): sowas ist wirklich peinlich ! Ein kleiner 8mm Ringgabelschlüssel in guter Qualität sollte in jeder halbwegs ernst zu nehmenden Hobbywerkstatt (immer dabei in meinem kleinen Set am Fahrrad) vorhanden sein, und der sitzt viel besser und kann den Sechskant nicht beschädigen.

Tipp: Je wärmer es in der Werkstatt ist, um so besser fließt das Öl (also besser nicht im Winter in der eiskalten Garage).


Liebe Grüße / Micha
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Geändert von FordPrefect (17.11.22 18:10)
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#1514880 - 17.11.22 21:38 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
amichelic
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In Antwort auf: derSammy
Gibt es eigentlich Forumistos die das mit der DOT-Wechsel-Frist über die Vorgabe hinaus ausreizen und damit Erfahrung haben? Wie gesagt, etwas Druckablass via Entlüftung hat bei mir gereicht und auch mit Wasser angereichertes DOT bremst ja erst mal, gibt ja sogar Bremsen auf Wasserbasis (BrakeForceOne). Klar, die Theorie mit DOT erreicht Wassersidetemperatur => Ausgasung => schlagartiger Druckpunktverlust ist mir bekannt.


Ich war bei der hinteren Bremse mit dem Wechsel der Bremsfluessigkeit eher nachlässig. Nicht, um irgendwas zu sparen, sondern weil ich bei der letzten Wechselaktion nicht mehr genug Zeit hatte, und ich mich anderen Aktivitäten widmen musste. Da ist das DOT jetzt etwas ueber 4 Jahre drinnen und war bis dato nicht (negativ) auffällig.

Im Sommer bin hatte ich einen kleinen Ausflug mit dem Zug in Richtung Oslo gemacht, und nach Hause dann über die Berge getreten. Da waren knappe 5000 Höhenmeter dabei, die musste ich auch runter. Keine der Bremsen hatte sich negativ bemerkbar gemacht. Ich habe allerdings die Abfahrten eher gemütlich genommen – durchaus höhere Geschwindigkeiten, aber auch immer wieder kurze Pausen für Fotos etc., sodass die Bremsen nicht wirklich heiss wurden.

Sollte mal wieder wechseln. Vorne ists nämlich jetzt auch schon etwas über 2 Jahre alt, und ich habe keine Lust, Fading mal zu erleben.

Lg,
Adalbert
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#1514884 - 18.11.22 04:51 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: amichelic]
Sickgirl
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Meine Erfahrung mit überalterten DOT, die Bremse macht zu bei großer Wärme zu.

Bei mir war es einmal bei einer Mittagspause, das Rad stand in der prallen Sonne und beim losfahren hat die hintere Bremse stark geschliffen. Habe sie mit Wasser erstmal runter gekühlt, dann ging es wieder.

Und natürlich danach die Bremsflüssigkeit gewechselt.
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#1514887 - 18.11.22 06:33 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
irg
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Interessant! DOT ist doch nicht hygroskopisch, soweit ich weiß.

Wenn die Flüssigkeit zu genommen hat, ist es bei den HS-Bremsen unseres Fuhrparkes nie auf gefallen. Die älteste Bremsflüssigkeit bei uns ist jetzt 21 Jahre alt, in einer HS 33. Aber ich stelle (die Perfektionisten werden sich vor Unbehagen krümmen!) die Bremsen nie auf 1mm Abstand zur Felge ein.

Intervallbremsen ist bei langen Abfahrten das Mittel der Wahl. Also bremsen, dann laufen lassen, usw. Lernt jeder Ösi in der Fahrschule (wenn er lernt, es gibt sicher auch andere), und es funktioniert idiotensicher, auch mit dem Radl. Bei keiner einzigen meiner vielen Passabfahrten habe ich irgendetwas überhitzt. Das Material zu schonen ist ganz einfach.

lg!
georg

Geändert von irg (18.11.22 06:34)
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#1514888 - 18.11.22 07:05 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
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In Antwort auf: irg


a. Interessant! DOT ist doch nicht hygroskopisch, soweit ich weiß.

b. Wenn die Flüssigkeit zu genommen hat, ist es bei den HS-Bremsen unseres Fuhrparkes nie auf gefallen. Die älteste Bremsflüssigkeit bei uns ist jetzt 21 Jahre alt, in einer HS 33. Aber ich stelle (die Perfektionisten werden sich vor Unbehagen krümmen!) die Bremsen nie auf 1mm Abstand zur Felge ein.


georg


Hallo Georg:

zu a.: DOT ist hygroskopisch !

Das ist auch so gewollt, da in KFZ-Bremsen die Bremssättel und Schlauchverbindungen und Bremsleitungen teilweise aus Stahl sind. Stahl würde mit Wassertröpfchen reagieren und rosten, was zu Problemen führen würde. Genau deshalb wurde eine stark hygroskopische Flüssigkeit für diesen Bremsentyp entwickelt.
Fahrradscheibenbremsen haben keine rostenden Bauteile, die mit der Hydraulikflüssigkeit in Berührung kommen, deshalb funktionieren sie auch zuverlässig mit nicht hygroskopischer Hydraulikflüssigkeit / Öl. Sie werden aus Aluminium, Kunststoff und Keramik gefertigt.

zu b.: HS-Bremsen haben keinen Ausgleichsbehälter und werden auf etwas größeren Abstand zur Felge eingestellt
- bei ihnen wird über die Nachstellschrauben am Hebel nachgestellt. Daher fehlt auch viel Flüssigkeitsvolumen, welches sich deshalb auch nicht ausdehnen kann.

Scheibenbremsen haben relativ viel Flüssigkeitsvolumen im Ausgleichsbehälter, da sie selbstnachstellend sind und sich dafür das durch den Bremsbelags- und Scheibenverschleiß nötige Nachstellvolumen aus dem Ausgleichsbehälter ziehen. Mehr Flüssigkeitsvolumen nimmt entsprechend mehr Wasservolumen auf, wodurch sich auch die Volumenänderung vergrößert.

Und dann ist der Abstand zwischen Bremsbelägen und Scheibe nur hauchdünn.

Scheibenbremsen sind sehr logisch, allerdings muß man sich in diese Logik hineindenken. Das ist aber schwerer, als bei offen sichtbaren und dadurch anschaulicheren Funktionskomponenten. Deshalb habe ich mal ein anschauliches Filmchen angehängt, wo erstens die Bremsbelagrückstellung und zweitens die Verschleißnachstellung der Kolben anschaulich gezeigt wird.
was stellt den Bremskolben zurück ?

Liebe Grüße / Micha





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Geändert von FordPrefect (18.11.22 07:12)
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#1514898 - 18.11.22 07:56 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Sickgirl
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In der Magura ist ja auch kein DOT sondern Mineralöl. Und das ist in der Tat nicht hygroskopisch
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#1514905 - 18.11.22 08:34 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
irg
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Genau, das habe ich übersehen. Unsere hydraulischen Bremsen funktionieren mit Öl.

lg!
georg
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Off-topic #1514936 - 18.11.22 13:58 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
panta-rhei
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Intervallbremsen ist bei langen Abfahrten das Mittel der Wahl. Also bremsen, dann laufen lassen, usw. Lernt jeder Ösi in der Fahrschule (wenn er lernt, es gibt sicher auch andere), und es funktioniert idiotensicher, auch mit dem Radl. Bei keiner einzigen meiner vielen Passabfahrten habe ich irgendetwas überhitzt.


Naja, dass hängt aber auch ein bisschen von der Strecke ab: sehr kurvig, steil und kleine Scheiben reichen locker für Fading. Auch auf Asphalt und gerade beim Tandem ...
Liebe Grüsse - Panta Rhei
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Off-topic #1514940 - 18.11.22 14:05 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: panta-rhei]
Martina
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Intervallbremsen ist bei langen Abfahrten das Mittel der Wahl. Also bremsen, dann laufen lassen, usw. Lernt jeder Ösi in der Fahrschule (wenn er lernt, es gibt sicher auch andere), und es funktioniert idiotensicher, auch mit dem Radl. Bei keiner einzigen meiner vielen Passabfahrten habe ich irgendetwas überhitzt.


Naja, dass hängt aber auch ein bisschen von der Strecke ab: sehr kurvig, steil und kleine Scheiben reichen locker für Fading. Auch auf Asphalt und gerade beim Tandem ...


Sehe ich auch so. Ob man laufenlassen kann, hängt sehr stark von der Strecke und auch vom Verkehr ab. Unseren letzten Schlauch haben wir im Schwarzwald zum Platzen gebracht: uns hat ein Auto überholt und ist dann vor uns her geschlichen. Zurücküberholen wäre vielleicht gegangen, aber sehr mutig gewesen. Und eine halbwegs nette Stelle zum Pause machen, bis das Auto weg ist, haben wir nicht gefunden. Da die Abfahrt nicht sehr lang war, haben wir mal gehofft, dass es funktioniert. Wir sind auch noch unten angekommen, gerade als wir dort anhalten wollten, ist der Schlauch mit lautem Knall geplatzt,
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#1514988 - 19.11.22 03:40 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Falk]
Nordisch
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Siehst, mir hat der hintere Mini-V Felgenkneifer den Arsch gerettet als die vordere Scheibenbremse ausfiel.

Hab in meinem Leben lediglich 4 Felgen durchgebremst, davon 3 beim Cyclocross über stark sandige Strecken. Das war aber noch zu Zeiten als ich mehr hinten bremste. Die andere war eine Mavic Open zw. 40.000 und 50.000 km am damals einzigen Rad.

Unter dem Hintern knackte mir nie eine Felge weg. Gibt x Möglichkeiten das vorher eine Felge rechtzeitig zu wechseln.

Was auch nervt bei der Disk. Die höhere Belastung der Speichen. Das wird mir gerade an DT Swiss Laufradsätzen im Gelände klar. Wo sonst 16-20 Speichen vorn reichten, kommen nun 24 Speichen ziemlich hörbar ins Arbeiten, trotz Erhöhung der Speichenspannung auf ein Maximum. Und preislich ist das ganze Diskgedöns für
Rennlenker auch eine ziemliche Hausnummer, vor Allem bei gleichem Gewicht des Rades.

Fahre 2 Diskräder. Die restlichen vielen Räder sind mit Felgenbremsen unterwegs und nebenbei auch in der Front nicht so steif zu fahren. Die Diskräder haben folglich die breitesten Reifen um die steiferen Gabeln zu kompensieren.

Hat Alles seine Vor- und Nachteile.
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#1514989 - 19.11.22 03:51 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Hartmut.L]
Nordisch
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Fürs Tandem sind 180er wohl ein bisschen lütt. Das ist ja schon bei mir gepäcklos das Minimum, wenn ich in den Bergen nicht ständig zum Abkühlen der Disk anhalten will.

Die 160er vorn verzieht gern bei sportlichen Abfahrten mit hartem Anbremsen vor jeder Serpentine. Mit Felgenbremsen war das stets problemlos.

Keine geplatzten Schläuche nicht mal an 415 g Felgen. Am Reiserad mit Ryde Big Bull und Sputnik schon gar nicht.
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Off-topic #1514990 - 19.11.22 06:40 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
panta-rhei
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Fürs Tandem sind 180er wohl ein bisschen lütt. Das ist ja schon bei mir gepäcklos das Minimum, wenn ich in den Bergen nicht ständig zum Abkühlen der Disk anhalten will.


Mein Faltreiserad bekommt 2x 203
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Die 160er vorn verzieht gern bei sportlichen Abfahrten mit hartem Anbremsen vor jeder Serpentine. Mit Felgenbremsen war das stets problemlos.


Klar. Verziehn mit anschliessendem Bremsschleifen hatte ich vorne am PinoTandem (203er).
Aber man wird bescheiden...
Liebe Grüsse - Panta Rhei
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#1514995 - 19.11.22 09:58 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Bei mir steht es 7 zu 4 für Disc und kann deine ganzen Probleme nicht teilen

Habe aber auch nur noch hydraulische Scheibenbremsen in Gebrauch

Vier Räder mit Starrgabeln laufen auch sehr gut und für mich hinreichend komfortabel

Zwei davon fahre ich auf leichten Trails
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#1514997 - 19.11.22 11:20 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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Du bist ein Fliegengewicht und hast eventuell einen anderen Fahrstil?

Und hydraulisch am Rennbügel gibt es nur mit Kunststoffschaltwerken. Die haben für mich an Gelände- und Reiserädern nichts zu suchen.

Davon abgesehen, dass meine mechanischen Diskbremsen oft einen besseren Druckpunkt haben als viele hydraulische, die mir über den Weg gelaufen sind.

Die Hitzeproblematik, das Schleifen und die Gewichts-/Steifigkeitsproblematik in Relation zum Preis haben sie alle. Das ist konstruktionsbedingt. Eine Disk belastet Gabel und Speichen (und den Flansch einer Nabe) nun einmal mehr.
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#1515000 - 19.11.22 11:36 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Ich lass dir deine Meinung, aber ich fahre wohl schon ein paar Jahre mehr Scheibenbremsen (seit 2002)

Wie gesagt deine Probleme kann ich nicht teilen, das älteste Disc Rad mit Starrgabel ist jetzt über 30 000 km gelaufen. Weder die Speichen, noch die Felgen, noch die Gabel, noch der Steuersatz hat bisher Probleme gemacht.

Die Plasteschaltwerk halten auch, eines hat auch im Sommer den Astkontakt ohne Schaden überstanden
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Off-topic #1515001 - 19.11.22 11:37 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
panta-rhei
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Fürs Tandem sind 180er wohl ein bisschen lütt. Das ist ja schon bei mir gepäcklos das Minimum, wenn ich in den Bergen nicht ständig zum Abkühlen der Disk anhalten will.


Bei sergio gomez waren 160er anem Liegetandem ...gut hatte ich auf einer V Brake zusaetzlich bestanden cool
Liebe Grüsse - Panta Rhei
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#1515003 - 19.11.22 12:03 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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Da wo Metallschaltwerke verbiegen und mit Zurechtbiegen wenigstens ein paar Gänge schaltbar bleiben, knacken Plasteschaltwerke (auch faserverstärkt) weg. Hab schon ein Rad mit umständlichem Kettekürzen zum Singlespeeder umwandeln müssen und mit Aufkommen der Plasteschaltwerke ab 105 11x kamen bei uns ein paar Fahrer aus dem Wald auch häufiger mit geschrotteten Schaltwerken zurück. Mein Vertrauen hat gelitten.

Ich schrieb nie, dass Disk nicht funktioniert. Aber es gibt höhere Anforderungen ans Material, das sollte man im Blick behalten. Das manifestiert sich in mechanischen Nachteilen und/oder beim Preis. Wie gesagt, es betrifft primär die Front bei Starrgabelrädern.


Geändert von Nordisch (19.11.22 12:05)
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Off-topic #1515005 - 19.11.22 12:12 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: panta-rhei]
Nordisch
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Hat man am Liegetandem so viel Übersicht, dass man hohe Geschwindigkeiten bergab provoziert, die man kurz vor jeder Kurve schlagartig in Wärme umwandelt?

Ich denke mit Disk in den Bergen werde ich mir eine defensiveren Fahrweise angewöhnen müssen.

Der Test mit meinem Salsa Journeyer in den Bergen steht noch aus. Hab nun erst einmal eine Diskbremse mit Kühlrippen an den Belägen verbaut und eine Scheibe mit größerer Dicke wartet auch auf ihren Einsatz. Was ein Aufwand, den ich von Felgenbremsen in dem Ausmaß nicht kenne.

Die Schwäche der Felgenbremse liegt bei nassen Bedingungen. Aufgrund nachlassender Reibung der Reifen und schlechter Sicht wird meine Fahrweise dann aber eh schon defensiv. Und Viele sind eh dazu geneigt nicht bei dem größten Mistwetter zu fahren.




Geändert von Nordisch (19.11.22 12:20)
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#1515010 - 19.11.22 12:40 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
FordPrefect
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In Antwort auf: Nordisch


Ich denke mit Disk in den Bergen werde ich mir eine defensiveren Fahrweise angewöhnen müssen.



Gerade in den Bergen ist für mich eine Starrgabel mit großer Scheibe genial: In der Schweiz und Slovenien bin ich schon steile Pässe mit 14-18% und viel Gepäck runtergebraten. Vor 2 Monaten in Slovenien hatte ich 30kg Ballast dabei - dadurch rollte die Fuhre wirklich so schnell bergab, daß es eine wahre Freude war. Mit Scheiben und Starrgabel kann ich den Bremspunkt viel später setzen. Aber ich bin früher über 200.000km Motorrad gefahren - und da habe ich mir wohl einen anderen Fahrstil angewöhnt. Damals, mit Felgenbremsen, mußte ich immer vom Motorrad aufs Fahrrad umdenken und viel früher bremsen.
Nach 70.000km Scheibenbremse will ich nichts anderes mehr für meine Reiseräder. Mein 406er Faltrad habe ich deshalb vorne mit anderer Gabel und Scheibenbremse nachgerüstet (Felgenbremse hi. ist kein Problem, da hinten bei kräftigen Bremsungen sowieso nicht mehr viel Gewicht auf den Reifen drückt).

Viele Grüße / Micha
-------------------------------------------------------
Always look on the bright side of life !
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Off-topic #1515014 - 19.11.22 13:19 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
iassu
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Ich habe den Eindruck schon seit langem, daß deine Probleme mit Scheibenbremsen in erster Linie persönliche Probleme sein dürften. Das meine ich wertfrei. Auch ich treffe Entscheidungen nicht allzuselten nach meinem Sympathie-Antipathie-Profil.

Von daher: interessant zu lesen, aber kaum allgemeingültig relevant.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (19.11.22 13:21)
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#1515015 - 19.11.22 13:21 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
Nordisch
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Problem. Es gibt kaum Starrgabeln für große Scheiben. Und wenn sind sie unbeladen brutal steif und schwer.

Ich hatte Glück, dass mein Salsa Journeyer wohl für eine 180er Scheibe zugelassen ist. Oft ist schon bei 160 Schluss. Und ganz so hart ist sie auch nicht. Dafür hat das Journeyer Rahmenset mit dieser Carbongabel so viel gekostet wie das Journeyman Komplettrad mit einer Claris Gruppe.

Im Bereich 380 bis 410 mm Einbauhöhe gibt es meines Wissens nur Velotraum Gabeln, die große Scheiben zulassen. Aber die möchte ich nicht im Alltag fahren.

Oder versuch mal eine 350 Gramm Markengabel für 250 € für einen Diskrenner zu bekommen, die einen 90 kg Fahrer sicher abbremst. Meine Columbusgabel am Merida tut das.
Das haben selbst schlanke Stahl- und Alugabeln mit 1 Zoll Schaft getan.

Mit einer leichten Maxlight Stahlgabel mit 1 1/8 Schaft hab ich selbst 40 kg Gepäck bei Vollbremsungen sicher gehändelt bekommen. Ok ich wog auf der Reise lediglich 85 bis 78 kg.
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Off-topic #1515017 - 19.11.22 13:27 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
Nordisch
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Wie gesagt, ich werde mir wohl eine defensivere Fahrweise (im Vergleich zum Surly Crosscheck und Long Haul Trucker)) angewöhnen müssen, wenn ich mein Salsa Journeyer in den Bergen mit Gepäck einsetze.
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Off-topic #1515034 - 19.11.22 15:38 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
panta-rhei
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Hat man am Liegetandem so viel Übersicht, dass man hohe Geschwindigkeiten bergab provoziert, die man kurz vor jeder Kurve schlagartig in Wärme umwandelt?


Naja, Übersicht hat man schon ... aber:
auf Grund der geringen Querschnittsfläche (weniger Luftwiderstand) beschleunigt man bergab NOCH schneller als auf nem Normaltandem. Ganz ohne das "Provozieren" zu wollen schockiert ... meine Fadingerfahrungen am Tandem mögen die Ausnahme sein, aber immerhin handelte es sich um ein Tandem in Serienausstattung (was die SBs angeht).

Wenn man dann steile und kurvige Strecken langsam angeht (gehen MUSS!), kommen SBs gerade an Tandems halt schnell an ihre thermische DauerGrenzen. Das ist auch nix neues, im Internet gibts jede Menge physikaffine Leute, die das (gerade fuer Tandems) ausgerechnet haben und zeigen, wieso das so sein muss. Das führt dann dazu, dass Leute sich Gedanken über DoppelSBs vorne (und die dazugehörige Tandemgabel) machen vgl. SCHUCHARD in Fahrradzukunft 11

Das gleiche passiert (seltener) auch an Reiserädern (zB hohes Gewicht, steile, kurvige Strecke, wo "laufenlassen und abbremsen" nicht geht, kleine Scheiben).

Ich denke, dass das vielen ReiseradlerInnen schlicht nicht auffällt, weil Schwergewichtler*innen (u.a. Tandemteams mit Reisegebaeck) seltener in schwierigem, Asphaltterrain unterwegs sind. Das "raufkommen müssen" ist halt schon der limitierende Faktor listig
Liebe Grüsse - Panta Rhei
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Geändert von panta-rhei (19.11.22 15:45)
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Off-topic #1515035 - 19.11.22 15:44 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: panta-rhei]
iassu
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In Antwort auf: panta-rhei
Das gleiche passiert (seltener) auch an Reiserädern (zB hohes Gewicht, steile, kurvige Strecke, wo "laufenlassen und abbremsen" nicht geht, kleine Scheiben).
Gleich wird Falk aufkreuzen und dir am Beispiel der Irgendwoinderschweizbergbahn zeigen, daß es das nicht gibt, dieses "nicht geht"... unsicher
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1515037 - 19.11.22 15:55 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: panta-rhei]
panta-rhei
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In Antwort auf: panta-rhei
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Fürs Tandem sind 180er wohl ein bisschen lütt. Das ist ja schon bei mir gepäcklos das Minimum, wenn ich in den Bergen nicht ständig zum Abkühlen der Disk anhalten will.


Bei sergio gomez waren 160er anem Liegetandem ...gut hatte ich auf einer V Brake zusaetzlich bestanden cool


Die Debatte geht jetzt ja an IRGs initialem SB Problem vorbei.

Es ist aber sicher für REISEtandemteams, die nicht nur am Fluss entlang unterwegs sind, wichtig, zu wissen, dass 2 "superdolle" SBs, die mit schön wenig Handkraft bei der Proberunde sagenhaft verzögern, im Gebirge mit Gebäck ev. doch nicht ausreichen.

Ich hatte 2 Tandems mit Hydrodisks und würde für den Reisebetrieb immer eine 3. und 4 Bremse (Felge / Trommel etc) fest einplanen.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
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Off-topic #1515043 - 19.11.22 16:49 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: panta-rhei]
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Die Sache mit dem Raufkommen ist wohl der nicht zu vernachlässigende Faktor.

Und klar Aerodynamik/Windwidersyand ist das A und O. Zusätzlich Aufrichten wie am üblichen Fahrrad ist mit dem Lieger nicht in dem Maße möglich.
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Off-topic #1515046 - 19.11.22 16:53 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: panta-rhei]
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Mal eine andere Frage. Wie reagieren Dichtungen auf sehr hohe Temperaturen und sehr hohe Temperaturunterschiede?

Kann mir vorstellen, dass denen auch thermische Grenzen gesetzt sind bzw. diese thermischen Verschleiß unterliegen.
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#1515050 - 19.11.22 17:48 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Gut, ich fahre auch keine Shimano Plaste Schaltwerke
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Off-topic #1515061 - 19.11.22 19:51 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
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Das ist kein Alleinstellungsmerkmal von Shimano. SRAM und Campa sind mit schlechtem Beispiel vorangegangen bei den mittelpreisigen Gruppen und aufwärts. Nebenbei sind zumindest Campa Schaltwerke sündhaft teuer und sehen billig aus.

65 € Onlinepreis für einen schlechteren Eindruck als bei einem 20-25 € Sora Schaltwerk.

https://www.campagnolo.com/DE/de/Komponenten/centaur_schaltwerk
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#1515062 - 19.11.22 20:10 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: panta-rhei]
irg
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In Antwort auf: panta-rhei

Naja, Übersicht hat man schon ... aber:
auf Grund der geringen Querschnittsfläche (weniger Luftwiderstand) beschleunigt man bergab NOCH schneller als auf nem Normaltandem. Ganz ohne das "Provozieren" zu wollen schockiert ... meine Fadingerfahrungen am Tandem mögen die Ausnahme sein, aber immerhin handelte es sich um ein Tandem in Serienausstattung (was die SBs angeht).

Wenn man dann steile und kurvige Strecken langsam angeht (gehen MUSS!), kommen SBs gerade an Tandems halt schnell an ihre thermische DauerGrenzen. Das ist auch nix neues, im Internet gibts jede Menge physikaffine Leute, die das (gerade fuer Tandems) ausgerechnet haben und zeigen, wieso das so sein muss. Das führt dann dazu, dass Leute sich Gedanken über DoppelSBs vorne (und die dazugehörige Tandemgabel) machen vgl. SCHUCHARD in Fahrradzukunft 11

Das gleiche passiert (seltener) auch an Reiserädern (zB hohes Gewicht, steile, kurvige Strecke, wo "laufenlassen und abbremsen" nicht geht, kleine Scheiben).


Klar kann man nicht immer Bremsen und laufen Lassen alleine (Intervallbremsen), Bremsen und Stehen geht aber immer.

Irgendwie wundere ich mich nach wie vor, dass manche sogar kein Gefühl dafür bekommen, womit sie ihr Rad quälen. Nicht, dass ich mein Radl aus Liebe ins Bett mitnehme, aber manches tut mir gefühlt weh, wenn ich weiß, dass es das Radl überlastet. Einen hohen Pass mit durchgehendem Gefälle dauerbremsend hinunterfahren gehört dazu. Aber ich wiederhole mich: Als bergsteigender Ösi aus der Zeit der Trommelbremsen beim Auto ist mir das Gefühl, was gescheit ist, und was nicht, nie verloren gegangen. Gar nicht selten überholen mich bergab Leute, die dauerbremsend mit dem Auto bergab rasen, nur, um die eine oder andere Minute, wenn überhaupt, zu "gewinnen". Wahrscheinlich dreht es sich nur um Sekunden. Mit dem Radl ist es nicht anders. Nach den vielleicht Stunden bergauf kann ich gerne im Renntempo bergab sausen, nur muss ich dann ganz selten eine Pause einlegen. (Bei mir mit Felgenbremsen bisher 2x bei ungezählten Pässen: 1x auf der Sella di Carnizza, 1x am Pass unter dem Dalsnibba, also sehr selten.)

lg!
georg
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Off-topic #1515064 - 19.11.22 20:15 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Über Geschmack lässt sich streiten, zumindest habe ich keines dieser Schaltwerke im Wald zerstört. Nur mal ein Shimano Aluguss XT Schaltwerk hat mal dran glauben müssen.
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#1515071 - 19.11.22 21:19 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Nordisch
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Dalsnibba runter mit ca. 90 kg Lebendgewicht war mit langen Shimano 451 Bremszangen ein Traum im Vergleich zur BB7 das Sognefjell herunter. Mit der BB7 vorn habe ich Angst bekommen.
Jahre später mit Ultegra Bremszangen gab es am Sognefjell wie gewohnt keine Probleme.
Die vordere Felge für meine Felgenkneifer ist meist die leichte DT RR415 in den Bergen.
Am Hinterad ist meist die R460 oder R511.

Sognefjell mit BB7 vorn

https://www.strava.com/activities/386660401/overview
u.a. Dalsnibba mit R451

https://www.strava.com/activities/677579655/overview

Sognefjell mit Ultegra 6700

https://www.strava.com/activities/3843909473/overview
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Off-topic #1515072 - 19.11.22 21:25 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
iassu
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Ich verstehe sehr gut, was du meinst. So manches, was getan wird, verläuft an der Grenze oder schon dahinter dessen, wofür Komponenten am Fahrrad gedacht und gemacht sind. Hier komme ich jetzt selbst mit dem Spruch von "außerhalb der Spezifikation".

Meine zweiten Erfahrungen mit hydraulischen Scheibenbremsen (über das Thema Magura Louise breite ich lieber den Mantel des Vergessens), hatten mit der Auriga zu tun. Ich war damals sehr überzeugt davon, schon allein vom P/L-Verhältnis her.

Claudius hatte das aufgegriffen und Lust gehabt, die oben erwähnten Grenzen auszuloten. Er fuhr mit seinem Lastenrad bei einem Bruttogewicht von >200 kg eine längere Abfahrt runter. Er und der Großteil der Fuhre haben das überlebt, die Bremse nicht.

Tandem und erst recht Reisetandem den Paß runter: dürfte in jedem Fall außerhalb der Spezifikation zweier normaler Scheibenbremsen liegen. Mit V-Bremsen dürfte das anders sein, einfach deswegen, weil deren Verzögerungswerte nicht auf vergleichbarem Niveau liegen. Schließlich stehen Handkräfte am Bremshebel nicht unbegrenzt zur Verfügung.

Fazit für mich: man kann Technik, die für einen begrenzten Bereich gedacht und gemacht ist, nicht einfach auf größere Bereiche ausdehnen, nur weil man das gerne so hätte.

Von der gelegentlich grenzenlosen Naivität mancher Flachlandtiroler, die mit Adidas zur Hörnlihütte hochsteigen und sich am nächsten Frühmorgen wundern, daß sie kein Schuhwerk vorfinden, ganz zu schweigen. Der Hüttenwart hat dann mal wieder vorbeugend das Matterhorn und die Bergwacht vor unnützem Ärger bewahrt....

...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von Uli (20.11.22 08:46)
Änderungsgrund: ot
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#1515073 - 19.11.22 21:35 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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Meine 2000er Deore V-Brake hatte deutlich mehr auf dem Buckel als sie 2010 auf große Reise durch Großbritannien geschickt wurde. Läuft bis heute am Resterad ohne Probleme. Musste 2010 nur 20 € für Tektro RL-520 Hebel investierten, die auch bis heute laufen trotz Sturz mit schwerem Gepäck und Knabberattacken unserer Katze.
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#1515075 - 19.11.22 21:47 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
Nordisch
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Bei den einfacheren hydraulischen Bremsen, egal ob Magura Felgenkneifer oder verschiedene hydraulische Disk war die maximale Bremskraft auch nicht zwangsläufig besser. Hab wenige Monate in einem Radladen gearbeitet, der leider direkt am Hang lag. Mit meinem Fitnesstand war ich derjenige der die Probefahrten machen durfte.

Klar beim Dauerbremsen entlastet die hydraulische ziemlich. Ist aber nicht gut für die Bremspartner.
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#1515078 - 19.11.22 22:11 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Das ist doch schön für dich.

Mir hält das moderne Zeug, macht mir mehr Fahrspass. Habe erst vor kurzem am Halben Fuhrpark den Umwerfer wegrationalisiert. Das macht mir das fahren weitaus komfortabler. Fahre jetzt auch nicht mehr so dicke Gänge.

Ich fahre ja auch mein Reiserad mit Felgenbremse aber am Freitag hat es auf dem Weg zur Arbeit geregnet. Der Sound der schmirgelnden V-Brake hat mir schon wieder gereicht. Längere Toure bei schlechten Wetter will ich mir damit nicht mehr antun
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Off-topic #1515080 - 19.11.22 23:08 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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Das verstehe ich nicht:

Je weniger Gänge ich zur Verfügung habe, um so dicker werden die Gänge in der Regel ...

Hatte dieses Jahr in Norwegen (gepäcklos) mein TripleRad mitgenommen. Hügel hoch das 30er oder 39er. Hügel runter das 50er. In der Ebene das 50er.
Da musste ich keine Kompromisse machen.


35 km/ 500+ Höhenmeter Fahrt entlang des Fjordes:

TF war im Schnitt 89. Maximale TF 139.

Ich bin wegen der Kälte und des Regens nicht mehr den Berg gefahren. Gesundheit geht vor, ich war völlig durchweicht. Am Berg wäre dann sicherlich ein 28er oder 26er Blatt hilfreich, um im angenehmen TF Bereich weiterzufahren. Auf großer Reise mit 30-40 kg Gepäck hatte ich ein 24er und hätte mir ein noch kleineres Blatt gewünscht.


Jupp, das Schleifen einer Felgenbremse nervt bei Nässe genau wie das Schleifen einer heißen, versandeten oder dauerhaft verzogenen Disk. Nerviger finde ich bei Nässe den Aluschleim bei Felgenbremsen. Wie gesagt, es hat Alles seine Vor- und Nachteile.
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Off-topic #1515082 - 20.11.22 00:20 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Vorne schalten ist einfach nicht so geschmeidig wie hinten, deswegen habe ich kurze Rampe oft auf dem großen Gang hoch gedrückt. Jetzt habe ich auf der Kassette eine ausreichend kleine Übersetzung und schalte schneller und intuitiver in die leichteren Gänge.

Gerade bei kleinen Wellen, bis man da aufs große Blatt geschaltet hat ist man schon wieder im Gegenanstieg. Auf der Kassette ist der Gangwechsel schnell und präzise.

Im Juni war ich mit dem 1x13 Rad in den Hochalpen und habe da nichts vermisst. Stilfser Joch war kein Problem, und in der Abfahrt muss ich nicht mehr bis 60 mit treten.

Ich bin aber auch nie mit 30-40 kg Gepäck gefahren, und inzwischen fahre ich mit noch weniger Gepäck.


Geändert von Sickgirl (20.11.22 00:22)
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#1515084 - 20.11.22 00:32 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
derSammy
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In Antwort auf: iassu

Tandem und erst recht Reisetandem den Paß runter: dürfte in jedem Fall außerhalb der Spezifikation zweier normaler Scheibenbremsen liegen. Mit V-Bremsen dürfte das anders sein, einfach deswegen, weil deren Verzögerungswerte nicht auf vergleichbarem Niveau liegen. Schließlich stehen Handkräfte am Bremshebel nicht unbegrenzt zur Verfügung.

Das mit der Handkraft wäre ein Argument bei der Dimensionierung einer Tandemgabel. Aber wir reden doch hier von der thermischen Dauerbelastbarkeit. Da spielt die Handkraft keine Rolle. Sondern es geht lediglich darum, welche Bremsleistung (= Bremskraft*Geschwindigkeit) die Bremsanlage wie lange (am besten dauerhaft) verträgt. Und nee, da sind V-Bremsen nicht per se besser als Scheibenbremsen ( klick mich ).

Natürlich habe ich ein Gefühl dafür, was die Bremsanlage so richtig striezt. Aber wo die Grenze liegt - kann ich ganz schwer sagen. Kann sein, dass man trotz stinkenden Bremse so gefahrlos ins Tal kommt, kann aber auch sein, dass das kurz vor Totalausfall ist. Die "Zuviel"-Grenze lernt man erst durch Überschreitung kennen.

Vielleicht sollte ich wirklich mal das Infrarot-Thermometer mitnehmen und nachmessen. Bei der Felge sollte es so ab 90°C kritisch werden, bei der Scheibenbremse kann die Bremsscheibe deutlich mehr ab, ist 400°C noch ok?
Am schwierigsten messbar dürfte die Bremsflüssigkeit sein. Wenn das DOT (oder das Wasser darin) sieden, ist defintiv auch ne kritische Grenze überschritten.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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Off-topic #1515085 - 20.11.22 02:04 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
iassu
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In Antwort auf: derSammy
In Antwort auf: iassu

Tandem und erst recht Reisetandem den Paß runter: dürfte in jedem Fall außerhalb der Spezifikation zweier normaler Scheibenbremsen liegen. Mit V-Bremsen dürfte das anders sein, einfach deswegen, weil deren Verzögerungswerte nicht auf vergleichbarem Niveau liegen. Schließlich stehen Handkräfte am Bremshebel nicht unbegrenzt zur Verfügung.

Das mit der Handkraft wäre ein Argument bei der Dimensionierung einer Tandemgabel. Aber wir reden doch hier von der thermischen Dauerbelastbarkeit. Da spielt die Handkraft keine Rolle.
Ich habe mich vielleicht mißverständlich ausgedrückt. V-Bremsen erzeugen bei gleicher Handkraft weniger Verzögerung als hydraulische Scheibenbremsen. Könnte er die Handkraft soweit erhöhen, daß die Verzögerung der V-Bremse dasselbe Niveau erreicht, könnte man sich darüber unterhalten, was das mit Felge, Schlauch, Reifen und Bremsanlage machen würde.

Da das aber in aller Regel nicht geht, ist der Fahrer daher gezwungen, sich von vornherein auf ein anderes Fahr- und Bremsverhalten einzustellen. Er kann zB nicht so lange vor einer Kurve ungebremst weiterrollen, wie er das mit Scheibenbremse könnte.

Dadurch kommt er auch nicht zu so hohen Geschwindigkeiten, die das System verarbeiten muß. Dauerbremsen schadet der ganzen V-Bremsanlage meiner Meinung nach auch, aber weniger als bei Scheibenbremsen. Insofern finde ich die unterschiedlichen Bremsen nicht wirklich vergleichbar.

So und jetzt kommt mein kleiner Laienrevoluzzerbeitrag:
Ich habe, und das auch durchaus aus Erfahrung an Alpenpässen, den Verdacht, daß bei geraden Strecken, wo man es laufen lassen kann, die weniger als 200 m lang sind, sich der Gewinn des Abkühlenlassens in der dann vor der Kurve erforderlichen stärkeren Bremsleistung verflüchtigt.

Mein laienhaftes Physikverständnis suggeriert mir, daß es bei sonst gleichen Bedingungen unterm Strich für die Wärmeentwicklung egal ist, ob ich mehrfach/dauerhaft aus niedrigerer Geschwindigkeit abbremse oder einmalig aus höherer. Zumindest, wenn Hangabtriebskraft, Windverhältnisse und Temperatur unverändert bleiben. Den Faktor Luftwiderstand habe ich jetzt mal unbeachtet gelassen.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (20.11.22 02:12)
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Off-topic #1515086 - 20.11.22 02:57 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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Wie mehrfach geschrieben, du wiegst deutlich weniger als ich. Und damit ist es schwer vergleichbar in Sachen Schaltung wie Bremsen.
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#1515088 - 20.11.22 03:55 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
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https://www.yumpu.com/de/document/view/1608844/special-bremsen

Zumindest hier kommt die mechanische Avid SD7 V-Brake in Sachen Handkraft zu maximaler Bremskraft nicht so schlecht weg.
Im Nassbremsverhalten ist sie gar besser als die hydraulische HS33 Felgenbremse.

Die Sternstunde der hydraulischen XT 755 Disk kommt im Nassbremsverhalten, das sich kaum von ihrem Trockenbremsverhalten unterscheidet.

Einzig die bessere Dosierbarkeit ist das herausragende Alleinstellungsmerkmal hydraulischer Bremsen.
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#1515089 - 20.11.22 04:43 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Nordisch
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Hab in ein paar Tests gestöbert. Demnach ist die Deore eine solide Bremse, aber etwas schwach auf der Brust.

Auch solltest du über 200 mm Scheiben besser 220 mm am Rad haben mit einem Tandem.

Ansonsten wird die Sache zu hitzig.

In Tests werden bereits 85 und 90 kg Garer als besondere Belastung dargestellt, wo selbst die Kombi 180 vorn und 160 hinten in steilen Abfahrten als grenzwertig gilt.

Die Alukerne von Shimanos Bremsscheiben neigen noch immer bei hohen Belastungen zu schmelzen.

Jupp, Energievernichtung über die Disk ist und bleibt ein heißes Eisen.
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Off-topic #1515094 - 20.11.22 08:38 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
derSammy
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Die hohen Geschwindigkeiten sind gar nicht das Problem (im Gegenteil, bei denen bremst der Luftwiderstand ja), das entscheidende Argument gibst du mit "Laienphysikexperimenten" ja selbst: Ob nun kurz, scharf bremsen, oder länger und weniger stark, das erzeugt unter vergleichbaren Voraussetzungen etwa die selbe Abwärme, die die Bremse verdauen muss.

Das mit den Hitzepeaks durch Scharfbremsungen sollte in der Theorie minimal besser sein (weil das etwas besser für den Wärmeabtransport (höhere Anströmgeschwindigkeit der kühlenden Luft, bessere Temperaturgradienten) ist, aber das dürfte sich in dem von dir beschriebenen Szenario in der Praxis kaum auswirken.

Warum eine V-Bremse Dauerbremsen besser wegstecken können sollte als eine Scheibenbremse, wüsste ich gern mal.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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Off-topic #1515096 - 20.11.22 08:51 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Uli
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Zitat:
Die Alukerne von Shimanos Bremsscheiben neigen noch immer bei hohen Belastungen zu schmelzen.

Jupp, Energievernichtung über die Disk ist und bleibt ein heißes Eisen

Was denn jetzt: Alu oder Eisen? zwinker
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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Off-topic #1515098 - 20.11.22 09:05 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
iassu
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In Antwort auf: derSammy
Warum eine V-Bremse Dauerbremsen besser wegstecken können sollte als eine Scheibenbremse, wüsste ich gern mal.
Weil die "Scheibe" aka Felge größer ist als jede Bremsscheibe? Weil die Felge geometrisch per Speichen in Dreiecksform mit den Nabenflanschen verbunden ist und sich so auch in der Hitze kaum verziehen wird? Wenn allerdings das System anfängt zu glühen und die Schläuche auffrißt, dann gute Nacht. Nicht daß wir uns falsch verstehen: ich ziehe Scheibenbremsen in jedem Fall vor. Aber alles hat sein Für und Wider.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1515099 - 20.11.22 09:23 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
Lenkerzerrer
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In Antwort auf: derSammy
Aber wir reden doch hier von der thermischen Dauerbelastbarkeit. Da spielt die Handkraft keine Rolle. Sondern es geht lediglich darum, welche Bremsleistung (= Bremskraft*Geschwindigkeit) die Bremsanlage wie lange (am besten dauerhaft) verträgt. Und nee, da sind V-Bremsen nicht per se besser als Scheibenbremsen ( klick mich ).
Danke für den Link, interessante Berechnung. Ähnliches habe ich vor einiger Zeit mal selbst in einer Excel-Tabelle versucht, um die Zusammenhänge zu verstehen. Ich komme (bei Standard-Bedingungen 0°C und 0 m ü. NN) bei gleichen Parametern auf die gleichen Werte (Endgeschwindigkeit). Bei Scheibenbremsen lassen sich die Temperaturen relativ einfach berechnen. Wenn man mit den Parametern spielt, bekommt man ein Gefühl dafür was die Temperatur in die Höhe treibt. Was mir da stark auffällt, ist der Einfluss der Höhe. Auf Pässen z. B. 2000m nimmt die Luftdichte merklich ab, logischerweise auch der Luftwiderstand (Fuhre wird also schneller) und dazu auch noch weniger Kühlung der Scheiben.

In Antwort auf: derSammy
Vielleicht sollte ich wirklich mal das Infrarot-Thermometer mitnehmen und nachmessen.
Genau das ist der Punkt, wo die theoretischen Werte durch Messungen verfeinert werden müssten. Das kann aber beliebig kompliziert werden... (der größte Unsicherheitsfaktor ist der, wieviel % der Bremsleistung tatsächlich in die Scheibe gehen, und nicht in Nabe, Zange, Strahlung & Co).

In Antwort auf: derSammy
Bei der Felge sollte es so ab 90°C kritisch werden, bei der Scheibenbremse kann die Bremsscheibe deutlich mehr ab, ist 400°C noch ok?
Selbst wenn die Berechnung exakt stimmen würde, dann wäre die Bewertung "wie viel Temperatur ist eigentlich zulässig" ist immer noch offen.

Ich könnte auch versuchen, das Modell auf Felgenbremse zu erweitern, wird aber nochmal komplizierter wegen dem Materialmix, Wärmeleitfähigkeit Reifen, Wärmeabfuhr in Speichen etc...

Wer die Excel-Tabelle haben möchte, um mit den Parametern herumzuspielen, schreibe mir eine PN.
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Off-topic #1515108 - 20.11.22 10:10 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Dann schreiben wir jetzt jedesmal dazu nach meiner Erfahrung hält das Zeug oder auch nicht.

So generell schlecht wie du es immer schreibst ist das aktuelle Zeugs eben nicht.
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#1515111 - 20.11.22 11:02 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
KaivK
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Das mit den höheren Belastungen auf die Speichen kann ich unterschreiben. Ich habe schon zwei Speichen an meinem Vorderrad dadurch zerstört bei 140kg Systemgewicht und einer 203mm Scheibe (Magura MT4).

Generell gilt bei Scheiben, je größer und massiver desto bessere Leistung bringen sie: nicht nur haben sie mehr Gewicht und können erstmal mehr Wärme speichern bei kürzeren Bremsungen, sondern sie können auch mehr Wärme abgeben durch konvektion und Strahlungswärme. Also sind Scheiben wie die Trickstuff Dächle HD deutlich besser am Tandem als Bremsen die fast nur als Löchern bestehen.

Nebenbei schmerzten mir nach ca. 1000hm über Schotter selbst mit 203mm Scheiben und einem Systemgewicht von 140kg die Hände vom ständigen Bremsen, weil ich halt immer zwischen 30-50km/h pendelte durch Intervallbremsungen. Die Bremsbeläge waren kurz danach komplett runter, aber die Bremsleistung war immer da.
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Off-topic #1515117 - 20.11.22 12:54 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
rolf7977
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In Antwort auf: iassu


So und jetzt kommt mein kleiner Laienrevoluzzerbeitrag:
Ich habe, und das auch durchaus aus Erfahrung an Alpenpässen, den Verdacht, daß bei geraden Strecken, wo man es laufen lassen kann, die weniger als 200 m lang sind, sich der Gewinn des Abkühlenlassens in der dann vor der Kurve erforderlichen stärkeren Bremsleistung verflüchtigt.


Dein Verdacht ist richtig. Du brauchst dafür noch nicht mal Alpenpässe. Mittlerer Schwarzwald reicht. Die kleinen kurvenreichen Straßen in Seitentälern sind tödlich für hydraulische SB. Wir sind ein recht schweres Team und das Tandem hat 2x XT Vierkolben an 203mm-Scheiben. Die Bremskraft ist brachial. Die Bremsleistung ist nicht ausreichend.

Rolf
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Off-topic #1515118 - 20.11.22 13:10 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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Eigentlich bestätigen die Tests gemachte Erfahrungen.

Und noch einmal, du bist ein Fliegengewicht und daher für meine Anwendungen keine Referenz und schon gar nicht für Tandems um 180 kg.

Geändert von Nordisch (20.11.22 13:11)
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Off-topic #1515119 - 20.11.22 13:27 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
Nordisch
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Und Alu leitet und verteilt die Wärme besser als Stahl.

In Sachen Schlauch bin ich an steilen Bergen meist mit 70 bis 110g Butyl unterwegs gewesen. Bei Latex hätte ich dann doch Bedenken.

Gibt es eigentlich Erfahrungen zu Tubeless und aufgeheizte Felgen? Hier könnte die Schwachstelle das dünne Kunststofffelgenband sein. Aber eventuell schützt hier die Dichtmilch vor zu starker Erwärmung. Aber egal, das ist nur ein Szenario mit schmalen Reifen. Felgen für Tubeless und Felgenbremsen sind rar und schon gar nicht tandemgeeignet. Für Reisezwecke auf fällt mir nur dir RR 511 ein, dann jedoch auf schlanken Reifen.


Geändert von Nordisch (20.11.22 13:28)
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Off-topic #1515120 - 20.11.22 13:32 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Das mag sein, fasse wir zusammen für normal Gewichtige Menschen reicht die aktuelle Technik und das Zeugs hält

Im Moment habe ich noch ein wenig Corona Speck und das Zeugs hält trotzdem

Auch in meiner Radgruppe gibt es keine gravierende Ausfälle und die modernen Plastik Schaltwerke überleben die Ausflüge in den Wald
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Off-topic #1515121 - 20.11.22 13:36 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
tomrad
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In Antwort auf: Nordisch
https://www.yumpu.com/de/document/view/1608844/special-bremsen

Zumindest hier kommt die mechanische Avid SD7 V-Brake in Sachen Handkraft zu maximaler Bremskraft nicht so schlecht weg.
Im Nassbremsverhalten ist sie gar besser als die hydraulische HS33 Felgenbremse.

Die Sternstunde der hydraulischen XT 755 Disk kommt im Nassbremsverhalten, das sich kaum von ihrem Trockenbremsverhalten unterscheidet.

Einzig die bessere Dosierbarkeit ist das herausragende Alleinstellungsmerkmal hydraulischer Bremsen.


Vielen Dank für den verlinkten Artikel. Bestätigt meine Erfahrung.
Ich habe einige Räder mit V-Bremsen und HS33-Bremsen.
Auf unbeschichteten Felgen ist das Nassbremsverhalten tatsächlich besser bei V als bei HS33. Ich vermute, dass es an der Breite des Bremsklotzes liegt. Bei V sind die schmäler und räumen das Wasser schneller weg bzw. erzeugen schneller einen Bremsschmier aus Alu, Bremsgummi und Straßendreck, so meine Vermutung. Ich denke, dass die Kraft, mit der der Bremsbelag auf die Felge drückt, nicht sehr unterschiedlich ist.
Noch schlechter ist das Nassbremsverhalten von beschichteten Felgen. CSS ist schon ziemlich schlecht (wird auch im Zuge der Abnutzung schlechter), Keramik ist katastrophal. Egal, ob bei speziellen Belägen oder für unbeschichtete Felgen (meist Koolstopbremsbeläge).

Der Felgenverschleiß durch die Felgenbremsen ist sicherlich ein Argument für Scheibenbremsen, aber noch öfter, als durch Durchbremsen sind mir Felgen anderweitig kaputt gegangen.
Liebe Grüße Tom
Sämtliche Rechtschreibfehler würden durch Autokorrektur verursacht.
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Off-topic #1515122 - 20.11.22 13:52 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: tomrad]
Nordisch
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Ich bin Mini-Vs mit den langen V-Brake Belägen und mit den kurzen Rennbremsschuhen gefahren. Die Version mit den kurzen Bremsschuhen war am Ende mein Favorit. Ob es nun an der Bremskraft lag, vermag ich nicht genau zu sagen, aber die Dosierbarkeit war deutlich besser. In Sachen mechanischer Bremsen ist eh eins ganz entscheidend, Verluste zu reduzieren. Steife Bremszangen und druckfeste, sauber verarbeitete und verlegte Hüllen machen sehr viel aus. Und dann natürlich der passende Bremsbelag zur Felge. Koolstop Dual Compound ist ein ziemlich guter Universalbelag. Ich bin aber primär auf lachsrot unterwegs, weil die im Nassen sehr gut greifen und sehr schonend zu den Felgen sind.

In Sachen mechanischer Diskbremsen bin ich von der Sora ziemlich angetan. Ihr Bremskörper scheint recht steif zu sein, was sich in einem knackigen Bremsgefühl am Hebel ausdrückt.

Geändert von Nordisch (20.11.22 14:02)
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Off-topic #1515123 - 20.11.22 14:00 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
iassu
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Euer ich-muß-aber-das-letzte-Wort-haben-Wettbewerb ist wirklich sehr unterhaltsam. Ich versuche mir schon immer vorzustellen, was gleich für ein pushback kommen könnte.

Note 1 auch für die Originalität bezüglich der Themen!


verärgert
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (20.11.22 14:02)
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Off-topic #1515130 - 20.11.22 15:51 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
Sickgirl
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Ich weiß ich sollte die Räuberpistolen einfach stehen lassen. Aber mich triggert das einfach wenn immer die gleichen Geschichten als die Wahrheit dar gestellt werden

In meinem Bekanntenkreis macht das Zeugs lange nicht so Probleme

Zum Beispiel fand ich die Mini V-Brakes die der Andreas als den größten Fehlkauf und führten zur Neubestellung eines Rahmen mit Scheibenbremsaufnahmen
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Off-topic #1515131 - 20.11.22 16:08 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
KaivK
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Für mich spricht dann die ganze Debatte für drei Bremsen: Scheibenbremsen als Hauptbremse und eine V-Brake für die wenigen steilen Abfahrten wo die Scheibenbremse wirklich and due Grenzen kommt
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#1515132 - 20.11.22 16:10 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: KaivK]
FordPrefect
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...und nach der Diskussion ist mir nur eines klar geworden: ich werde nie Tandem fahren....

bier2 Micha
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Always look on the bright side of life !

Geändert von FordPrefect (20.11.22 16:12)
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Off-topic #1515134 - 20.11.22 16:35 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
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In Antwort auf: FordPrefect
...und nach der Diskussion ist mir nur eines klar geworden: ich werde nie Tandem fahren....

bier2 Micha

... und am besten ohne Bremsen fahren. Die einen machen die Felge kaputt, die anderen die Speichen ... schmunzel
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Off-topic #1515137 - 20.11.22 16:51 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
iassu
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In Antwort auf: Sickgirl
Ich weiß ich sollte die Räuberpistolen einfach stehen lassen. Aber mich triggert das einfach wenn immer die gleichen Geschichten als die Wahrheit dar gestellt werden
Das kann ich sofort nachvollziehen. Allerdigs sind das nunmal seine von ihm in seinem Leben gemachten Erfahrungen. Mehr ist es nicht. Nur das. Aber das ist es dann doch. Und das sollte man stehen lassen können. Nicht immer einfach.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (20.11.22 16:52)
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Off-topic #1515138 - 20.11.22 16:55 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: kaman]
iassu
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grins

Analog zur salomonischen Entscheidung des Zugbegleiters. In einem Abteil zoffen sich zwei Damen:
1: Ich komme um, wenn es keine Frischluft gibt, das Fenster muß auf!
2: Ich sterbe in der Zugluft. Das Fenster bleibt zu!

Der freundliche Zugbegleiter: Wir machen zuerst das Fenster auf, dann verr...t die eine, dann machen wir es zu, dann krep...t die andere, dann ist Ruhe hier.
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1515146 - 20.11.22 18:09 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
Nordisch
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Nur dass ich Zugluft und Frischluft (und beide in Variationen) habe und weiß, wann mir etwas gut tut. grins

Nur bekomme ich mit der gemischten Linie eventuell mit beiden Damen Ärger. Blöde Situation.


Geändert von Nordisch (20.11.22 18:13)
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Off-topic #1515170 - 21.11.22 00:06 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
derSammy
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In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: derSammy
Warum eine V-Bremse Dauerbremsen besser wegstecken können sollte als eine Scheibenbremse, wüsste ich gern mal.
Weil die "Scheibe" aka Felge größer ist als jede Bremsscheibe?

Hm, habs mal überschlagen. Die spezifische Wärmekapazität von Alu ist etwa doppelt so hoch wie von Stahl. Eine Alufelge wiegt (je nach Ausführung) irgendwas zwischen 400 und 800g, ne 200er Bremsscheibe etwa 200g. Macht also noch mal Faktor 2 bis 4 auf der "Habenseite" der Felge. Bleibt insgesamt also Faktor 4 bis 8, was die Felge bei gleicher Temperaturerhöhung mehr an Energie aufnehmen kann.

Andererseits kann man der Bremsscheibe ja mehr Energie zuführen, bevor sie versagt. Der Schlauch platzt etwa bei 100°C, nehmen wir eine Umgebungstemperatur von 25°C an, liegt die Differenz bei 75K.

Für die Bremsscheibe muss ich schätzen, was tolerabel ist (oder kennt jemand konkretere Werte?). Die ICE-Scheiben, wo der Alukern geschmolzen ist, dürften an die 600°C erreicht haben (Alu schmilzt bei 660°C, dürfte sich aber schon eher plastisch verformen). Gehen wir mal davon aus, dass bei einer Stahlscheibe 500°C noch ok sind? Dann bleibt eine Temperaturdifferenz von 475K, also mindestens Faktor sechs auf der "Habenseite" der Bremsscheibe. Das ist also fast pari, hängt davon ab, wie schwer die verbauten Felgen/Bremsscheiben sind.
Andererseits ist der Wärmefluss proportional zum Temperaturgradienten. Was sehr dafür spricht, dass die Bremsscheibe schneller die Wärme auch wieder los werden kann

In Antwort auf: iassu

Weil die Felge geometrisch per Speichen in Dreiecksform mit den Nabenflanschen verbunden ist und sich so auch in der Hitze kaum verziehen wird?

Das Verziehen mag über das Klingelgeräusch nerven, aber wirklich die Bremsphysik ändert das nicht. Im Übrigens gibt es ja auch die mehrteiligen Bremsscheiben, mit "schwimmender" Lagerung des Reibrings.

So überschlagsweise ist das für mich pari, wenn man es genau ausreizen will, müsste man es wirklich mal experimentell überprüfen. Was mir beim Überschlagen wirklich als Erkenntnis neu war: Felgenbremsen reagieren im Vergleich viel sensibler auf hohe Umgebungstemperaturen. 0°C erlauben gegenüber 40°C fast doppelt so viel Wärmeeintrag bei der Felgenbremse; bei der Scheibenbremse fällt der Unterschied kaum ins Gewicht.
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Geändert von derSammy (21.11.22 00:08)
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Off-topic #1515171 - 21.11.22 02:33 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
iassu
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In Antwort auf: derSammy
Das Verziehen mag über das Klingelgeräusch nerven, aber wirklich die Bremsphysik ändert das nicht.
Ähm - doch. Wenn es nämlich nicht bei Klingeln bleibt, sondern zur Blockade kommt. Allerdings: ein geplatzter Schlauch kann ebenfalls sehr unerfreulich blockieren, befürchte ich.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1515173 - 21.11.22 07:22 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
irg
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...und nach der Diskussion ist mir nur eines klar geworden: ich werde nie Tandem fahren....

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Radfahren ist überhaupt eine der gefährlichsten Sportarten weltweit. Überall sterben welche! Also auf in den Biergarten, aber nur zu Fuß!

Zum Thema:
Intervallbremsen versus Dauerbremsen: 2 mögliche Vorteile des Intervallbremsens: Wer ab und zu stärker bremst, merkt leichter, wann die Bremse an ihre Grenzen gerät. Wer noch Spielraum fürs Intervallbremsen braucht, kann die Bremsleistung kaum auf Dauer ausreizen. (Dieses Ausreizen der physikalischen Grenzen sehe ich derzeit bei Autofahrern in den Bergen. Da frage ich mich oft, wie knapp sie an das Bremsversagen heranbremsen.)

Sammy hat sicher recht, dass Scheibenbremsen bei hohen Temperaturen mehr weg stecken können als Felgenbremsen. Ich möchte nur die praktische Erfahrung dazu bemerken, dass nach einer (an sich harmlosen) Abfahrt in Griechenland an den Bremsscheiben an den Rändern der Stege im Inneren der Bremsscheiben ein braunen Rand zu sehen wurde. Bei eher höherem Tempo mit den Felgenbremsen auf der selben Abfahrt war gar nichts zu bemerken. Ich habe uns dabei mit keinem der Tandems irgendwie gefährdet empfunden. Aber die Scheiben mussten schon eine gewisse Temperatur gehabt haben, wenn sie sich zu verfärben begannen.

Zu den Erwartungen, die an Räder, in diesem Fall v.a. Tandems, gestellt werden:
Vielleicht liegen die Schwierigkeiten mit den Bremsen eigentlich darin. Wir erwarten selbstverständlich, dass die Räder alles weg stecken und nicht das geringste Mitdenken brauchen. Ich glaube, diese Erwartung ist einfach falsch. Natürlich lässt sich ein Rad bauen, das so große Scheibenbremsen mit Kühlrippen, ev. mit elektrischer Luftkühlung verstärkt, hat, dass man es jeden bekannten Pass hinunter bremsen kann, ohne zu überhitzen. Es ist nur unsinnig. Deshalb sind die Bremsen, die wir haben, das Resultat eines Kompromisses. Der funktioniert, wenn man das im Hinterkopf behält.

lg!
georg
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#1515182 - 21.11.22 08:35 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
KaivK
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Braun spricht für 250°C, i.d.R. können die Scheiben mindestens 300°C, wenn nicht 400°C wegstecken (dazu habe ich aber keine Quelle gefunden, nur dass es ab 500°C wohl ungünstig wird; rotglut ist zu vermeiden).

Anlaufffarbe -- Wikipedia
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#1515194 - 21.11.22 09:58 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: KaivK]
derSammy
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Genau, an den Anlassfarben kann man ganz gut erkennen, wie heiß die Scheibe schon mal geworden ist.
Bei unseren Tandemscheiben sieht man an den Stegen, die den Reibring halten, eigentlich den gesamten "Regenbogen". Sprich an der Nabe waren es noch unter 170°C, der Reibring liegt ja jenseits der hellblauen Verfärbung, der dürfte schon mal über 380°C erlebt haben.
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Off-topic #1515195 - 21.11.22 10:04 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
derSammy
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In Antwort auf: derSammy
Das Verziehen mag über das Klingelgeräusch nerven, aber wirklich die Bremsphysik ändert das nicht.
Ähm - doch. Wenn es nämlich nicht bei Klingeln bleibt, sondern zur Blockade kommt.

Ich hab das erst einmal erlebt, dass eine Scheibenbremse wegen Überhitzung blockiert hat. Soweit ich mich erinnere, war die mechanisch. Und das ganze passierte nicht abrupt, sondern das Ding fing halt irgendwann an immer mehr zu Schleifen und als die Mühle dann stand, war klar, das Laufrad dreht nicht mehr frei. Nach Abkühlpause (und damaliger jugendlicher Leichtsinnigkeit in Form von Wasserkühlung) ging es wieder.

Ich hab mehr Angst vor dem Fading, dass da Flüssigkeit im Bremsmittel sidet und schlagartig der Druckpunkt weg ist und man den Bremshebel bis zum Lenker durchziehen kann... entsetzt
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Geändert von derSammy (21.11.22 10:04)
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Off-topic #1515196 - 21.11.22 10:20 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
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Was mich nur nervt, dass stark überhitzte Scheiben dauerhaft leicht verzogen bleiben. Hab sie wieder einigermaßen gerichtet bekommen, aber bei der nächsten mittleren Erwärmung eierte sie noch undefinierter.

Bei hohen Temperaturen einen Berg hochzufahren (um später runterzufahren) ist eh ungesund. Von der Strahlenbelastung für die Haut ganz zu schweigen. Mir haben schon die gut 30 Grad bei Rad am Ring gereicht. Mein 660 Gramm Vorderrad (nicht Felge) am Renner blieb aber schlauchplatzerfrei, das Hinterrad natürlich auch.
In der Nacht der 160 mm Vorderraddisccrosser lief auch ganz gut. Hatte aber nicht die hohen Temperaturen und nicht ganz die hohen Geschwindigkeiten, aerodynamisch bedingt und durch eine defensivere Fahrweise.
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#1515197 - 21.11.22 10:34 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
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Meine 160er Shimano RT64 war rötlich blau. Um 90 kg wog ich. Gut 10 kg das Rad. Vermute, dass die ganz hohen Temperaturen auch durch den metallversetzten Belag der BB7 zustande kamen. Die Umgebungstemperaturen vom Sognefjell herunter lagen unter 10 Grad C.

Am Salsa Journeyer will ich es in Verbindung mit leichtem Gepäck mit 160er und 180er dicken Dächle HD Scheiben ausprobieren.
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#1515200 - 21.11.22 10:42 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
derSammy
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Wie ich oben schon ausgeführt habe, ist bei Scheibenbremsen die Umgebungstemperatur kein so großes Thema. 30K mehr oder weniger machen da das Kraut kaum fett, die Bremse operiert mit den potentiell mehrere hundert Kelvin Unterschied zwischen Scheibe und Umgebungstemperatur.
Bei der Felgenbremsen ist das anders, da ist zu den kritischen 100°C prozentual gesehen bei hoher Umgebungstemperatur viel "weniger Luft" als in kalter Umgebung.
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#1515204 - 21.11.22 10:53 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
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Aus meiner Erfahrung.

Kurzes starkes Anbremsen aus hohen Geschw. scheint auch unterdimensinierte Scheibenbremsen zu überfordern. Denn ich hab es nie Schleifen lassen mit dem Diskrad.

Und ich hatte einen Skoda Octavia Kombi mit Scheibenbremse vorn und TROMMELbremse hinten. Vollbeladen in Norwegen (auch Dalsnibba) mit viel Schleifen lassen, gab es keine Probleme. Eine Vollbremsung aus hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn genügte, dass die Scheiben dauerhaft leicht eierten, auf dem einen Rad so stark, dass die diese Felge im Flachland stets leicht erwärmt war, die andere hingegen kühl.


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#1515207 - 21.11.22 11:01 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: derSammy]
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Wenn die Bremsanlage aber schon grenzwertig hohe Temperaturen produziert, kann vermutlich doch ein Schwellenwert überschritten werden.

Wenn ich in MTB Foren lese, dass dickere Scheiben oder etwas größere Scheiben die Probleme mindern, liegt diese Vermutung auch nahe. Es sei denn , dass solche Maßnahmen mal eben zu sehr großen Temperatursenkungen beitragen.
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#1515217 - 21.11.22 12:05 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Nordisch
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Was haltet ihr von der These, dass hohe Temperaturen die Dichtungen von hydraulischen Scheibenbremsen angreifen können?

Bei mechanischen Scheibenbremsen wie der BB7 gab es auch schon geschmolzene Einstellrädchen zu sehen. Da ist wohl reichlich Energie in die Zange übertragen worden.

Was heißt das für die Wahl von hydraulischen Scheibenbremsen unter Extrembelastungen? Sind Keramikkolben, die Wärme nicht so stark leiten, Pflicht?
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#1515220 - 21.11.22 12:31 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
irg
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Irgendeine Dichtung werden die Scheibenbremsen schon haben, egal mit welchem Kolben. Ich tippe auch eher auf diese Teile als begrenzenden Faktor, natürlich mit dem Risiko, dass die Bremsflüssigkeit sieden kann. In letztem Fall ist es allerdings Schluss mit jeder Bremswirkung!

lg!
georg
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#1515229 - 21.11.22 13:10 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Sickgirl
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Auf den Kolben sitzen die sogenannten Quadringe die auch für die Kolbenrückstellung sorgen
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#1515239 - 21.11.22 14:47 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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https://ntkd.ch/product/quadringe/

Dort sind Temperatureinsatzbereiche abgebildet.

Sind das schon leistungsfähige Ringe oder finden in Scheibenbremsen noch bessere Ringe Einsatz?
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#1515249 - 21.11.22 15:38 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
iassu
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Danke. Das war für mich bisher ein weißer Fleck auf der Landkarte.
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1515250 - 21.11.22 15:48 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
Wendekreis
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"terra incognito"
schrieb kürzlich ein Forumist
Gruß Sepp

Geändert von Wendekreis (21.11.22 15:49)
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#1515251 - 21.11.22 15:49 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
Sickgirl
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Bei Trickstuff gibt es ein wenig Infos zu Scheibenbremsen. Da ist es auch erklärt wie das mit dem automatischen Belag nachstellen funktioniert

Da steht auch was zu den Quadringen und ihren Temperaturbereichen.

Geändert von Sickgirl (21.11.22 15:50)
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#1515267 - 21.11.22 18:07 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
FordPrefect
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Ich hatte es schon einmal verlinkt - in diesem schematischen Kurzfilm wird die Funktion der "Quadringe" oder Rechteckringe (so hießen sie vor 40 Jahren auf Deutsch) sehr gut gezeigt: was stellt den Bremskolben zurück ?

Das ganze wird hier noch einmal von einem Fachbetrieb für KFZ-Bremsen sehr gut erklärt: Funktion Rechteckring

Diese Rechteckringe/Quadringe sind das A und O beim Verständnis der Scheibenbremsfunktion.

Liebe Grüße / Micha





[/zitat]
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Geändert von FordPrefect (21.11.22 18:08)
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#1515274 - 21.11.22 18:31 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
iassu
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und ich hatte immer gedacht, da sitzen kleine grüne Männlein drin, die die Kolben unermüdlich wieder zurückschieben und sich von in Royal Blood getränktem Sintermetallstaub ernähren.....
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (21.11.22 18:31)
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#1515278 - 21.11.22 19:55 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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Bei "Überhitzung" steht auch, dass Dichtungen spröde werden können durch dieselbige. *1

100 bis 150 Grad wird als Obergrenze für die Dichtungen angegeben. NBR HNBR Dichtungen in Verbindung mit Mineralöl.

Allerdings ist hier von Dauertemperatur die Rede. An dieses Grenze kann der Ring weit über 100 Betriebsstunden erreichen. Nur kaum einer bremst so viel dauerhaft.

https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.o-ring-prueflabor.de/download/Temperatureinsatzgrenzen.pdf&ved=2ahUKEwjLquyChMD7AhXARvEDHX9WB6UQFnoECBsQAQ&usg=AOvVaw2rPhqYAM-A1y8EvwwWASMy

Daher wäre die Maximaltemperatur für kurzzeitige Erhitzung relevant. Die Temperaturen, die den Ring schnell verspröden lassen.

Außerdem sollte man berücksichtigen, dass die DichtungsRinge auch ohne/bei geringer Beanspruchung eine begrenzte Lebensdauer haben.

*1

"Überhitzt der Bremssattel, können sich Dampfblasen in der Bremsflüssigkeit bilden (Druckpunktverlust!) bzw. die Gummidichtungen spröde werden."

Quelle: https://trickstuff.de/know-how/ Überhitzung


Geändert von Nordisch (21.11.22 20:06)
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#1515280 - 21.11.22 20:12 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Deswegen fahre ich fast nur Bremsen wo man diese als Ersatzteil bekommt.
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#1515282 - 21.11.22 20:16 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Nordisch
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Maximaltemperaturen lassen sich nicht definieren für die Werkstoffe der Dichtringe.

https://www.instandhaltung.de/praxisanwe...rsache-110.html
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#1515285 - 21.11.22 20:22 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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Also kein Shimano. Die EV PDFs der BR-RX400 und 810 weisen sie jedenfalls nicht als Ersatzteil aus. Wird bei der Deore wohl nicht anders sein.
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#1515287 - 21.11.22 20:25 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Ja, das dürfte ja inzwischen bekannt sein das es da von Shimano und Magura nichts gibt.

Gerade mal geschaut, für meine Cura kostet so ein Sett 6,99
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#1515292 - 21.11.22 20:53 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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Bei Campas Ekar sieht es auch schlecht aus.
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#1515304 - 22.11.22 04:25 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Ich fahre an einem Rad die Ekar Hebel mit den Trickstuff Sattel. Für die gibt es alle Ersatzteile. Die habe ich sogar umbauen lassen, von DOT Dichtungen auf Mineralöl

Habe also nur noch ein Rad mit reiner Ekar

Ansonsten nur Hope, Formula Cura und Trickstuff , für die man alle Ersatzteile bekommt

keine so Einwegspritze Bremsen wie Shimano und Magura
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#1515319 - 22.11.22 10:04 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
rayno
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Bevor ich für die Trickstuff Ersatzteile brauche, möchte ich erst mal die kompletten Sättel haben. Die gibt es aber seit Monaten nicht.
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#1515320 - 22.11.22 10:19 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: rayno]
Sickgirl
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Da braucht es wirklich Geduld und Spucke. Ich habe au letzten die es noch bunt eloxiert gab bestimmt 18 Monate gewartet

Aber scheint besser geworden sein. Bei Bike24 gab es komplette Bremsen die Letzten Tage direkt auf Lager
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#1515364 - 22.11.22 20:13 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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Gut zu wissen, danke.
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Off-topic #1515367 - 22.11.22 21:20 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
KaivK
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In Antwort auf: Nordisch
Gut zu wissen, danke.


Leider schon heute Mittag nicht mehr. Ich hatte gleich geschaut, als ich das las.
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Off-topic #1515383 - 23.11.22 07:40 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
FordPrefect
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In Antwort auf: Sickgirl
Da braucht es wirklich Geduld und Spucke. Ich habe au letzten die es noch bunt eloxiert gab bestimmt 18 Monate gewartet



Dann lieber Stempelbremse - jetzt! - als 18 Monate warten: Weiß ich , ob ich dann noch lebe ?!?

party Micha
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Geändert von FordPrefect (23.11.22 07:41)
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Off-topic #1515386 - 23.11.22 07:55 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: FordPrefect]
Sickgirl
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Wieso nicht, ich ging ja auch nicht in Vorkasse
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#1515481 - 24.11.22 06:29 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
schneller66
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Hi,

also ich habe nie Probleme gehabt auch nicht mit schweren Anhängern am Trike. Das über zig tausende Kilometer.

Grund: Mechanische Scheibenbremsen. Bei mir BB7 wobei die Tektro oder wie die heißen bei denen sich beide Backen bewegen wohl noch besser sind. Mir reicht BB7 aber. Mehr wie das Rad zum Blockieren zu bekommen muss eine Bremse nicht tun.

und bei der mechanischen Scheibenbremse darf die Scheibe glühen ohne Versagen der Bremse. Ev. verglasen die Beläge dann aber die sind bei BB7 in China für 1 USD das Paar zu haben...

Mein Gespann in Griechenland (bergig) hat inklusive allem ca. 360kg gehabt. Allerding mit Auflaufbremse BB7 vorne und am Hänger. Vorne Trike (70% der Bremsleistung geschätzt)nur 160mm Scheibe aber 20 Zoll und hinten 180mm Scheibe auch 20 Zoll in der Auflaufbremse...
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Off-topic #1516457 - 09.12.22 04:49 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
Falk
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Zitat:
Euer ich-muß-aber-das-letzte-Wort-haben-Wettbewerb ist wirklich sehr unterhaltsam. Ich versuche mir schon immer vorzustellen, was gleich für ein pushback kommen könnte.

In solchen Fällen sagte mein Lehrfachrbeiter, ein alter Fuchs, der genau wusste, was er kann und auch, was nicht (woraus er auch keinen Hehl machte und was ihn bei mir wirklich Hochachtung einbrachte) »Rede mit der Kuh französisch!«.

(Davon abgesehen, was kann der Gaul dafür, dass der Kutscher nicht fahren kann?)
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #1516753 - 13.12.22 00:08 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Falk]
Nordisch
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Mein Meister sagte damals stets zu meinen Mit-Lehrlingen: "Fuchs sein, heißt nicht nur einen buschigen Schwanz zu haben."

Da ich bei extremeren Belastung sehr sorgenfrei mit Felgenbremsen bin und Diskbremsen viel zu schnell an ihre Grenzen kamen, setze ich für höchste Belastungen weiterhin Felgenbremsen ein.
Den Fahrspaß lass ich mir nicht unterdimensioniertes Disk-Brems-Material verderben. (Grenzen setzen die Rahmsets, besonders die Gabel, die übermäßig durch die Disk gefordert wird). Außerdem ist das Zeug an für mich ergonomischeren Rennbügelrädern hoffnungslos überteuert.

Die Disk darf bei mir jedoch gern unter verschleißträchtigen Bedingungen arbeiten, jetzt wo man eh schon viel Geld in diese an bestimmten Fahrradtypen nicht ausgereifte Technologie gesteckt hat.






Geändert von Nordisch (13.12.22 00:10)
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Off-topic #1516755 - 13.12.22 00:33 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Falk
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Lass es. Wir werden nie einer Meinung sein und ehe ich Deinen Ideen folge, springe ich lieber aus dem dem Fenster. Der buschige Schwanz hätte bei meinem Lehrfacharbeiter Herbert heftiges Gelächter ausgelöst. Er lebt leider nicht mehr und wäre heute 93, sonst würde ich im das hier weiterreichen.
Hast Du noch immer nicht gemerkt, dass ich keinen Herdentrieb habe und meinen Kurs steuere? Der Felgenbremsausstieg begann bei mir 1995 und er ist aus guten Gründen unumkehrbar. Es gibt Jacken, die ziehe ich einfach nicht nochmal an.
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #1516758 - 13.12.22 05:10 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Schön für dich, und ich komme bei extremen Belastungen mit Scheibenbremsen sicher zum stehen.

Lass mir den Fahrspaß nicht mehr von Felgenbremsen und mechanischen Scheibenbremsen verderben.

Vielleicht solltest du nicht mit unterdimensionierten Discmaterial rum ärgern und mal richtig investieren
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Off-topic #1516765 - 13.12.22 06:59 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
iassu
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Don´t feed the troll.
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1516775 - 13.12.22 08:53 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
Juergen
Moderator
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Der Legende nach hat es morgens um 4 Uhr auf Forumstreffen immer heftige Diskussionen ob Felgen- oder Scheibenbremsen gegeben. Auf meinem ersten Treffen in Hattingen war das tatsächlich so.
Auf den nächsten Treffen empfand ich es weniger aufreibend. Aber wie man sieht, sind alle Diskussionen für die Katz. Hier in dem Laden hat noch keiner seine Meinung geändert. Reiseradler sind ebend beratungsresistent und haben alle dicke Schädel. grins
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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Off-topic #1516779 - 13.12.22 09:21 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: iassu]
Sickgirl
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Stimmt da hast du recht, vielleicht sollte man nicht so ernst nehmen was mitten in der Nacht gepostet wird
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Off-topic #1516780 - 13.12.22 09:22 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Juergen]
irg
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Das ist ja auch gut so. Dazu kommt, dass die Bedürfnisse verschieden sind, daher auch die Lösungen. Ich z.B. als Felgenbremsenfreund plane gerade, auf einem weiteren Tandem Scheibenbremsen zu montieren. Ich sehe das alles recht pragmatisch.

lg!
georg
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Off-topic #1516828 - 14.12.22 02:30 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Falk]
Nordisch
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Es ging nicht darum, dich zu bekehren, sondern aufzuzeigen, dass es thermische Grenzen der Disktechnik gibt, die ich mit der Felgenbremse noch nicht erreicht habe.
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Off-topic #1516829 - 14.12.22 03:14 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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Hm, das was ich von Felgenbremsen bekomme, gibt es für kein Geld bei der Disktechnik.

Leichte und komfortable Gabeln z.B. ...

Und 380-410 mm Starrgabeln für 203 mm Scheiben gibt es kaum, und wenn ja sind sie stark übergewichtig und brutal steif.
Steifer sind bereits Gabeln für 160 mm Scheiben. Entsprechend fahre ich an meinen beiden Diskrädern die breitesten Reifen in meinem Fuhrpark.

Ja, bescheiden teuer ist die Disktechnik am Renner. Im Einstiegssegment sind es 20 Prozent und mehr für Kompletträder. Hydraulisch wird es deutlich teurer.
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Off-topic #1516833 - 14.12.22 04:51 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
panta-rhei
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Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: Nordisch
Es ging nicht darum, dich zu bekehren, sondern aufzuzeigen, dass es thermische Grenzen der Disktechnik gibt, die ich mit der Felgenbremse noch nicht erreicht habe.

Womit Du Recht hast.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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Off-topic #1516836 - 14.12.22 05:48 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Kann mich nicht beklagen, fahre drei Räder mit Starrgabel, zwei davon auf leichten Trails ohne das es mir die Plomben raus haut

Aber ich lass es jetzt auch gut sein. Könntest du jetzt auch. Für dich passt es mit dem einfachen Material und ich bin froh das es Weiterentwicklungen gibt mit denen ich sehr glücklich bin

Wäre ja schlimm wenn die Techniker auf dein Bauchgefühl gehört hätten und bei V-Brakes das Verbessern eingestellt hätten

Bist du so ein Frühaufsteher oder noch wach?


Geändert von Sickgirl (14.12.22 05:50)
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Off-topic #1516842 - 14.12.22 07:00 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
irg
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[zitat=Sickgirl
Wäre ja schlimm wenn die Techniker auf dein Bauchgefühl gehört hätten und bei V-Brakes das Verbessern eingestellt hätten
[/zitat]

Da bin ich ganz bei dir! Weiterentwicklung muss immer möglich sein. Was von welcher Weiterentwicklung wo eingesetzt wird, das ist eine weitere Frage. Nur, weil etwas alt oder neu ist, muss es weder überall gut passen oder gut sein.

Ich verwende z.B., wenn ich alleine radle, am liebsten ein Kochset aus den 1920-er oder 1930-ern, dessen Qualität von den neuen Konstruktionen bei Weitem nicht mehr erreicht wird. Aber das ist ein anderes Thema, und ich habe ohnehin nicht vor, in die Kocher-Set-Produktion ein zu steigen.

lg!
georg
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Off-topic #1516843 - 14.12.22 07:07 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: irg]
Sickgirl
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Wundert mich, ich dachte auch immer du gehörst zu denen, die 3x8 für das Ende der Evolutionsstufe gehalten haben
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Off-topic #1516854 - 14.12.22 08:24 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
irg
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Nö, wieso?

Bei uns hat es sich so ergeben, dass die meisten unserer Räder 3x8 haben, manche 3x9. Vielleicht halten sie einfach zu lange. Das ist für mich keine Glaubenssache. Meine praktischen Erfahrungen mit Scheibenbremsen, am Anfang dieses Threads zu lesen, sind allerdings etwas anderes. Die kann ich allenfalls als durchwachsen bezeichnen.

Was ich mir behalte ist der Ansatz "keep it simple". Den finde ich sehr nervenschonend und entspannend. Aber wo kompliziertere Technik Sinn macht, da verwende ich sie natürlich.

lg aus einem derzeit kalten Häusl!
georg
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Off-topic #1516868 - 14.12.22 11:56 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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An MTBs gibt es diese Limitierungen nicht in dem Maß und Federungen waren bereits verbaut.
Angesichts des hohen Felgenverschleißes bei artgerechter Haltung war die Disk der einzig logische Schritt - und auch der Grund, warum ich an meine Geländerädern die Disk anfing einzusetzen. Die Grenzen wurden mir dann allerdings aufgezeigt. Entsprechend setze ich meine Räder ei bzw kombiniere sie mit entsprechenden Reifenbreiten.

Ich bin übrigens weiterin der Meinung, dass eine Kombination aus Felgenbremse vorn und Disk hinten das Beste aus beiden Welten ist.
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Off-topic #1516876 - 14.12.22 14:29 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
Sickgirl
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Wie gesagt ich habe ein starres MTB und ein Gravel, damit sind einfache Trails kein Hindernis
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#1516882 - 14.12.22 18:13 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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Ein Hindernis ist es auch nicht für mich, aber die Felgenbremsversion mit entsprechender Gabel fährt sich einfach angenehmer. Besonders auf Langstrecke spürt man das. Ekliger als Trail sind übrigens Plattenstraßen und Wege mit Grasbüscheln. Da gibt es kaum eine Möglichkeit eine weniger ruppige Fahrspur zu finden. Egal ich hab eine größere Reifenbreite gewählt.

Schmaler, schneller, leichter und trotzdem angenehmer fahrbar für den Oberkörper, das machen meine felgengebremsten Räder und das zu deutlich geringeren Preisen.

Thermisch gesehen kommst du mit der Disk nicht an die Grenzen, weil du deutlich leichter bist als ich.

Was bleibt, kleine Scheiben wie sie an vielen Gabeln lediglich zugelassen sind kommen thermisch schneller an Grenzen als die Felgenbremse, egal ob V, Mini-V oder Dual-Pivot und egal, ob 415 oder 750 g Felge.



Geändert von Nordisch (14.12.22 18:24)
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#1516885 - 14.12.22 19:25 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
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Für mich ist das Thema abgehakt. Fahr was du möchtest
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#1516893 - 14.12.22 22:42 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Sickgirl]
Nordisch
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Ja, Disk und Felgenbremse.
Vielleicht kann ich den Einsatzzweck der Disk mit dickeren Scheiben und mit einer 180 mm Scheibe vorn am Salsa Journeyer signifikant erweitern. Falls nicht, wäre es schade. Das Rahmenset mit der Waxwing Gabel war nicht billig. Diese Gabel nimmt etwas die Härte.
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#1516906 - 15.12.22 08:09 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: Nordisch]
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Ja, Disk und Felgenbremse.
Vielleicht kann ich den Einsatzzweck der Disk mit dickeren Scheiben und mit einer 180 mm Scheibe vorn am Salsa Journeyer signifikant erweitern. Falls nicht, wäre es schade. Das Rahmenset mit der Waxwing Gabel war nicht billig. Diese Gabel nimmt etwas die Härte.



Ich würde ja so etwas wie die Trickstuff Dächle HD vorschlagen, auf jeden Fall dick und mit wenigen Löchern. Je mehr Fläche vorhanden ist, desto mehr Wärme kann die Scheibe aufnehmen aber auch abgeben: die meiste Energie wird wahrscheinlich durch Wärmestrahlung abgegeben und die ist proportional zu der Fläche, aber auch die Konvektion wird davon profitieren.
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#1516922 - 15.12.22 10:55 Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal [Re: KaivK]
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Eine 160er Dächle HD wartet tatsächlich schon auf ihren Einsatz.
Sie war irgendwo einmal im Angebot.
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