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#1512660 - 21.10.22 19:34 Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Dauer:12 Tage
Zeitraum:10.9.2022 bis 21.9.2022
Entfernung:1000 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland
itItalien
liLiechtenstein
atÖsterreich
chSchweiz

Kleine Alpenrunde mit Abstechern in die Umgebung im September

Bodensee-Lombardei-retour




 

11 Tage  ca 1000 km, 16000hm

Route (nachgebastelt) : kleine Alpenrunde

 

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Wir haben im September noch einmal knappe zwei Wochen Urlaub. Und weil unser Sommerurlaub wegen Regenwetter und dadurch ausgelöster Krankheit abgebrochen werden musste, gelüstet es mich nach ein paar schönen und auch ein wenig bergigen Strecken.

Die finden sich im nahen Alpenraum und weil wir weder allzuviel Zeit und Vorplanung in die Anreise stecken wollen, starten wir wieder einmal am Bodensee, den wir mit der Schwarzwaldbahn und dem Baden-Württemberg-Ticket schnell und einfach erreichen können, auch wenn hier der Verkehrstakt leider sehr stark ausgedünnt wurde.

 

Weil das Wetter wieder einmal nicht sehr stabil zu werden verspricht, halten wir unsere Strecke variabel. Im Bestfall wollen wir vom Bodensee über Chur und über den Albula und Bernina in die Lombardei, über das Stilfser Joch ins Südtirol und mit vielen Schlenken nach Hause radeln.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das wettertechnisch realistisch ist, ist nicht sehr hoch, aber immerhin soll es nach anfänglichem Regen 2-3 Tage trocken bleiben.

Das sollte reichen um nach Italien zu kommen und dann können wir vor Ort entscheiden, wie wir weiter fahren wollen.

 

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 Konstanz-Rohrschach-St.Margrethen-Vaduz-Triesen-Bad Ragaz-Chur -Churwalden-Lenzerheide-Lantsch-Tiefencastel-Filisur-Bergün-Albula-La Punt-Samedan-Pontresina-Morteratsch-Bernina- Poschiavo-Brusio-Tirano-Sondrio-Colico


 

Weil die Schwarzwaldbahn nur noch zweistündlich fährt, wir keine Lust haben so furchtbar früh aufzustehen und die Bahn zudem eine veritable Verspätung einfährt kommen wir erst kurz nach 10 in Konstanz an.

Da wir dann erst einmal gemütlich frühstücken gehen, es regnet nämlich gerade intensiv, kommen wir erst gegen Mittag los. Immerhin ist es dann zunächst auch trocken.


Allerdings kündigen dunkele Wolkenfronten von kommendem Unheil. Optisch macht das jedoch schon was her.

 

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Das Unwetter ereilt uns dann in Rohrschach, wir stellen uns beim großen Würth-Gebäude, das wechselnde Kunstaustellungen beherbergt, unter und erhalten bald Gesellschaft von etlichen Teilnehmern des Bodensee-Radmarathons.

Es ist auch ein Ruderbiker dabei, der bewundernswert behände unterwegs ist, da muss ordentlich Kraft in den Armen stecken. Ich bin schon beindruckt von dieser Leistung.

Nachdem wir etwa eine Stunde ausgeharrt haben, nutzen wir eine kurze Regenpause zur Weiterfahrt und die meisten anderen ebenso.

Danach wechselt der Regen mit Trockenheit ab und weil wir nicht so recht vom Fleck gekommen sind, schaffen wir es nicht mehr bis Chur, sondern schlagen unser Zelt in Liechtenstein auf.



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Tags drauf, es hat die ganze Nacht ausgiebig geschüttet, hängen Wolken in den Hängen rechts und links des Rheins.

Wahrend wir auf Chur zu radeln,  bekommen wir von einem älteren Bauern Äpfel vom Traktor heruntergereicht als Vitaminstoß für die weitere Fahrt, was uns sehr willkommen ist.

 

Von Chur geht es dann nach einer Kaffeepause in der schönen Altstadt die Straße hinauf in Richtungs Churwalden.  Eine Großteil der Einwohnerschaft der Ostschweiz scheint dort an diesem Sonntag automobil unterwegs zu sein, das Verkehrsaufkommen ist nicht unerheblich und die Straße unangenehm schmal.

Dann ist die Straße bei Malix in der Serpentine für Velos gesperrt und es wird über einen gut ausgebauten Feldweg umgeleitet. Das ist tatsächlich sehr angenehm zu fahren. Ich bin sehr erleichtert.

 

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In Lenzerheide, hier herrscht  Volksfeststimmung, rasten wir dann am See, der von Hanfrauchschwaden umweht wird,

 

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und verkosten den vorher gekauften Käse in Begleitung eines Bündner Biers und eines guten Bauernbrots,

 

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während wir unser Zelt trocknen.

 

Ein gut besuchtes Mountainbikeevent, es kann scheinbar ausschließlich mit dem Auto angereist werden, ist ebenfalls im Gange.

Der Abzweig nach Brienz ist wegen des drohenden Bergrutsches weiterhin für Fahrräder gesperrt, weshalb wir zunächst nach Tiefenkastel hinunterfahren um von da Richtung Filisur hochzufahren.

 

Hier belegen wir bereits am Nachmittag den Campingplatz, unser Zelt ist noch nicht ganz trocken und wir bekommen hier auch ein frisches Bier. Zudem ist die Lage recht ansprechend und wir haben nach dem Verkehrsaufkommen nach Lenzerheide kein Bedürfnis den Albulapassban einem Sonntagnachmittag zu fahren. Auch erhoffen wir uns weiter unten moderatere Nachttemperaturen.

 

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Am nächsten Morgen ist es dennoch ausgesprochen frisch. Weil es aber bis zum sehr dekorativen Ort Bergün, wo ich den Besuch der Bäckerei nur wärmstens empfehlen kann, kräftiger bergauf geht, wird uns schnell warm. Wir pausieren hier zu einem Frühstück in der Sonne.


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Entlang der Schlucht des Flusses Albula fährt es sich sehr hübsch


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und für Eisenbahnfreunde hat die Strecke, die weltberühmt ist, sowieso einiges zu bieten.

 

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Ich hätte große Lust, sie mal im Winter zu fahren, dick eingemummt im Panoramawagen.

 
Hinter Bergün flacht es stark ab und es bleibt genug Muße die Landschaft zu genießen.

 

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Schnell sind wir daraufhin oben am Pass

 

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und nach einem Kaffee im frisch renovierten Albula-Hospitz und einem Plausch mit einem jungen schweizer Reiseradler den wir oben treffen, begeben wir uns an die Abfahrt.

 

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In La Punt kommen wir an den Inn und auf den dortigen Radweg

 

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Nach einem Einkauf und ein wenig Gebummel durch Pontresina begeben wir uns zum Zeltplatz in Morteratsch, der sehr schön gelegen ist.

 

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Nachdem wir unser Zelt mit dem Berninagletscher im Rücken aufgestellt und uns ein Abendessen gekocht haben, begeben wir uns in den Aufenthaltsraum, der sehr komfortabel eingerichtet ist. Hier können wir noch ein wenig unsere Karten ausbreiten und die Wetterprognosen abfragen.

 
Die Nacht wird frostig, ich wache in den frühen Morgenstunden davon auf, dass ich ganz leicht fröstele, obwohl ich ein Merinoshirt und Leggins als Schlafanzug trage. Mein Schlafsack scheint doch etwas nachgelassen zu haben mit den Jahren.

 

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Weil es am nächsten Morgen einmal wieder bergauf geht, wenn auch sehr moderat, ist das anfängliche Frösteln schnell einer angenehmen Wärme gewichen, was von der herauskommenden Sonne gut unterstützt wird.

 

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Die Strecke ist recht hübsch, zudem verkehrsarm, auch sehen wir immer wieder die Berninabahn heranfahren.

 

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Oben am Pass weht ein kräftiger Wind, weshalb wir uns nicht lange aufhalten, sondern schnell in die Abfahrt begeben.

Ich habe oben zwei gerade herantretende Autofahrer auf italienisch gebeten ein Foto von uns zu machen, was nach dem Blick auf die Nummernschilder (Litauen und Weißrussland) vielleicht nicht die optimale Sprachwahl war.
Verstanden haben sie mein Ansinnen aber auch so.

Beim Abfahren wird es minütlich wärmer, während wir erst ins Südbünden

 

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und dann in die Lombardei gelangen.
So habe ich mir das auf der Alpensüdseite vorgestellt!

In Tirano gönnen wir uns den ersten italienischen Espresso auf der Piazza vor der Kirche.

 
Ursprünglich hatten wir vorgehabt bis Bormio weiter zu fahren, um dann den Umbrail und evtl je nach Wetterentwicklung auch das Stilfser Joch zu fahren.

 
Allerdings soll es zu einem Wetterumbruch kommen, der in den Bergen nicht nur mit kräftigem Regen sondern auch mit Schnee einhergehen soll.

Wir beschließen also zum Comer See zu fahren und finden sogar einen Radweg der dorthin führt.


 

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Der ist bis Sondrio auch gut zu fahren und es sind etliche Rennradler und die ein oder der andere Bike-Packer zu sehen.
Das Ganze nennt sich Sentiero (bzw via) Valtellina und ist scheinbar Teil einer längeren Alpenverbindung, die touristisch aufgemöbelt worden ist. Uns kommt sie hier sehr zupaß.
 

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Hinter Sondrio wird es holpriger und vor der Flußquerung nach Morbegno verlieren wir den Weg ganz.

Nach ein wenig Herumgerirre nehmen wir die Straße und treffen ein paar Kilometer später wieder auf die Veloroute.

 

Gegen 18 Uhr erreichen wir dann den Comer See, an dem sehr sommerliche Temperaturen herrschen und stellen beim ersten Campingplatz, den wir finden,unser Zelt auf. Es sind bereits zwei Radreisende aus Hessen da, die über den Gotthard gekommen sind.


Mit einem guten Essen und einem Glas Wein auf der Terrasse des Campingrestaurants am See, beenden wir den Tag.

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Colico--Lecco-Bergamo -Colle Gallo-Lago di Endine- Lago d'Iseo -Boario Terme-Malegno-Capo Ponte-Edolo

Am nächsten Morgen hängen dichte Wolken in den Bergen, was der Stimmung am See etwas Mystisches verleiht,

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Während wir uns entlang des Sees nach Süden orientieren.
Verlockende Abstecher in die Berge werden durch die Tatsache vereitelt, dass weiter oben bereits ausgiebig regnet, nur unten ist es noch trocken – bislang.
Wir beschließen nach Bergamo zu radeln und dann zu schauen, wie es weiter gehen soll, im oberitalienischen Tiefland soll es nämlich überwiegend trocken bleiben, von dem ein oder anderen Gewitterschauer abgesehen.

Der erste Schauer erwischt uns, nachdem wir ein Stück auf einem Schnellstraßenzubringer hinter einer Rennradgruppe her durch einen Tunnel gerauscht sind.
Weil hier aber eine Bar auftaucht, ist das nicht weiter schlimm, zwei Café später hat es nämlich wieder aufgehört.

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Nachdem wir Lecco hinter uns gelassen haben, wird die Gegend urbaner und der Verkehr dichter, wir quälen uns auf einem holprigen Radweg durch den Tiefschotter, der aber immerhin romantisch an Flußauen liegt, bevor wir genug haben und auf die Straße wechseln.

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Die weitere Fahrt nach Bergamo ist wegen der hohen Verkehrsdichte dann eher unerfreulich. Auch engste Straßen am Hangrand warten mit zahlreichen Fahrzeugen auf, mit dem Unterschied zu den breiteren Straßen, dass sie nicht aneinander vorbeikommen und entsprechend gelaunt sind.

Wir sind froh, als wir am Nachmittag in Bergamo einfahren.
Nachdem wir durch die Innenstadt flaniert sind, stellen wir fest, dass sämtliche bezahlbaren Unterkünfte ausgebucht sind.
Wir landen im 8-Bettzimmer in der Jugendherberge. Auch wenn meine Schlafgenossinnen allesamt sehr rücksichtvoll sind, muss ich zugeben, dass ich unser Zelt behaglicher finde.
Bei dem Versuch essen zu gehen, wird es schwierig ein Angebot abseits von Pizza zu finden.
Ich möchte jedoch in Norditalien keine Pizza essen, ich verspeise ja auch keine Weißwurst an der Nordsee. Wir landen beim Japaner, das ist zwar auch nicht norditalienisch, aber sehr schmackhaft.

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Für den nächsten Tag haben wir beschlossen, dass wir uns lieber wieder in Richtung Bergland orientieren möchten, auch wenn dort die Gefahr von einem Gewitter erwischt zu werden, höher ist.

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Wir fahren zunächst einmal mit einem ganzen Schwarm Rennradler aus Bergamo hinaus und nach Albino, bevor wir einen kleinen Pass, den Colle Gallo, in Angriff nehmen. Auch hier sind etliche Rennradler unterwegs, einer fährt vor dem Überholvorgang munter plaudernd neben mir her. Während ich mich wundere, dass ihm nicht langsam die Luft ausgeht, sehe ich, dass sein Rennrad eine Motorunterstützung hat.

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Am Pass angekommen gibt es eine Kirche der Madonna dei Ciclisti, kitsche Engelskulpturen die Radfahrer umarmen und ein Fahrradmuseum.
Hier soll dem letzten, dem langsamsten sozusagen gedacht werden, was ich eine nette Geste finde.

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Es gibt auch ein Holzhäusle mit Kaffeeausschank und Brioches. Wir pausieren zwischen Gruppen gut gelaunter Radfahrender. In angenehmem Ambiente.
Auch die Aussicht ist ansprechend
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Wir fahren an den Lago di Endine ab und begeben uns, nachdem wir dort am Ufer pausiert haben

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über das Gehügel zum Lago d'Iseo.
Hier wird es gleich erheblich touristischer. Es gibt Cafés, Restaurants, Hotels und Ausflusboote.
Wir mischen uns auf einen Café ins Gedränge.

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Hinter dem See begeben wir uns an den Radweg, der dem Fluß Oglio folgt. Dieses Flußtal wollen wir bis Edolo entlangfahren.
Dieser Radweg hat sehr unterschiedliche Qualitäten, ist teils asphaltiert, teils geschottert, manchmal umwegig.
Gelegentlich verlassen wir ihn, zb. zum Einkaufen, wie hier in Boario Terme, ein Ort der seine Hochzeiten auch seit gut 30 Jahren hinter sich hat.

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Weiter hinten verengt sich das Tal zwischen steil emporstrebenden Bergwänden. Für die ein oder andere Burg hat der Platz jedoch noch gelangt

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Auch sonst gibt es das ein oder andere historische Überbleibsel vergangener Zeiten am Wegesrand zu bestaunen, die zahlreichen Ausgrabungsstätten sind jedoch überwiegend geschlossen.

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Die anfänglich sehr gute Radwegführung ändert sich allmählich, der Weg verkehrt einmal rechts und links des Flußes, punktet mit kurzen steilem Anstiegen und Abfahrten.

Und weil sich in den Bergen im Umfeld ein Unwetter zusammenballt, begeben wir uns irgendwann zum Zwecke des schnelleren Fortkommens auf die Straße.

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Das erste Gewitter kommt heran, als wir nach Edolo einfahren. Wir begeben uns schnell zum außerhalb liegenden Campingplatz und als unsere Zelt aufgebaut ist, öffnet der Himmel über uns seine Schleusen.

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Edolo- Ponte di Legno-Passo Tonale-Dimaro-Cles-Brez-Castelfondo-Gampenpass-Gfrill-Völlan-Merasn-Glurns-Mals-Sankt Valentin

Tags drauf begeben wir uns zur Straße in Richtung Passo Tonale.

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Obwohl es sich um eine Straße höherer Kategorie handelt, ist hier am Morgen so gut wie kein Verkehr. Wir können also entspannt hochfahren und die Brenta bzw den Naturpark Adamello zu unserer Rechten bewundern.
In einem Urlaubsort legen wir eine Frühstückspause ein.
Irgendwann kommt der Abzweig zum Gavia-Pass, das wäre unsere letzte Chance wieder in Richtung Bormio zu kommen. Allerdings ist die Straße gesperrt und das Wetter soll in den höheren Lagen dauerhaft unerfreulich werden.
Wir setzen also den Weg zum Passo Tonale fort

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Und sind dank der mäßigen Steigung recht bald oben.

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Wie viele Pässe glänzt auch dieser nicht gerade durch außerordentliche Schönheit, dafür ist jedoch die Landschaft drumherum grandios.
Außerdem sind wir nun nicht mehr in der Lombardei, sondern im Trient (Trentino).

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Wir pausieren an einem bereitgestelltem Picknickensemble

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Und weil es einmal wieder zuzieht, beschließen wir die baldige Abfahrt.

Und während Micha schon längst von dannen gezogen ist, ereilt mich dann ein Plattfuß.
Ich muss mindestens 10 Minuten lang schieben, um eine Stelle zu finden, die breit genug ist, um meinen Reifen zu flicken und so wartet Micha im nächsten Ort bereits ungeduldig, bis ich endlich dort eintrudele.
Im weiteren Verlauf gelangen wir ins Val di Sole, ins Sonnental und den dortigen Radweg,

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der vornehmlich durch Apfelplantagen führt, etwas Weinbau gibt es auch.

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In den nahen Bergen beginnt es bereits ungemütlich zu grummeln und wir beschließen in die Stadt Cles zu fahren, wo wir ins erste Hotel einchecken das wir finden können, während die ersten Tropfen herunterkommen.

Später ist es trocken genug für einen Spaziergang durch den Ort.


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Der Tag beginnt finster und auch ein wenig feucht, aber es soll im Tagesverlauf schöner werden.
In der Nacht hat es tüchtig geregnet und geschneit, die Berge sind von weiß glänzendem Neuschnee bedeckt.
Wir haben beschlossen über den Gampenpass nach Südtirol zu radeln.
Zu diesem Zweck müssen wir zu einem tiefgelegenen Stausee ganz hinunter und auf der anderen Seite steil wieder hinauf fahren. Alternativ hätten wir auch außen herum fahren können, aber da hätten wir einen Teil der Strecke schon vom gestrigen Tag gekannt.

Dafür ist die Strecke, die einmal wieder durch Weinberge und weiter oben durch Apfelplantagen führt, ziemlich hübsch.

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Die Äpfel sind von jener geschmacklosen, dafür aber optisch makellosen Art, wie man sie zuhauf in den Supermärkten findet, scheinbar versorgen Südtirol und das Trient halb Europa (und Gebiete darüber hinaus) mit Einheitsäpfeln, die hier in kleiner Melonengröße an den Spalieren hängen. Mir rollt einmal ein Apfel vor die Füße – das ist sicherlich ein ganzes Kilo.
Mir sind die alten Sorten vom Hochstamm lieber, aber Geld ist mit denen sicherlich nicht zu verdienen, was mit diesen hier sicher anders ist. Ökologische Vielfalt ist so aber auf jeden Fall nicht zu erreichen.

Trotzdem: Über den Äpfeln ist ein sagenhafter Blick zur Brenta zu haben.

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Die Orte sind eher verschlafen

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und als eine Käserei auftaucht, diese kleinen Genossenschaftskäsereien sind recht typisch für die Täler des Trient, muss ich da natürlich hinein

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Und schon sind die Taschen 1,5 kg schwerer als zuvor grins

Im weiteren Verlauf kommen wir an die Grenze zum Südtirol und suchen zum Zwecke des Mittagsmahls einen Agriturismo auf, was aus kulinarischen Gründen sehr lohnenswert ist.

Am Gampenpass, hier ist allerhand los und es spielen Akkordeonspieler mit volkstümlicher Musik auf, ist es eher ungemütlich, wir begeben uns schnell in die Abfahrt, die mit fabelhaften Aussichten glänzt.

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Ab Gfrill nehmen wir den Wanderweg nach Völlan zum Campingplatz, was mit einer kleinen Schiebeeinlage verbunden ist.

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Der Campingplatz ist zwar bereits voll, aber wir dürfen im Apfelhain zelten, was mir schon der Ruhe wegen ohnehin lieber ist.

Später trudelt ein norddeutscher Motoradfahrer ein.
Mit ihm verhocken wir auf einen hofeigenen Vernatsch in der Campingbeiz.

Der Vernatsch ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, was ein gutes Image bewirken kann: Ein Trollinger hat außerhalb Württembergs nur wenig Freunde und gilt auch dort eher als "Altherrenwein", wohingegen die gleiche Rebsorte (mit etwas kräftigerem Geschmack) im Südtirol unter anderem Namen, dem Vernatsch eben, durchaus auch außerhalb der Region beliebt ist.

Nachts wird wieder einmal recht frisch, wir schlafen nach dem schönen Tag dennoch ausgezeichnet

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Wir haben beschlossen über den Etschradweg und den Reschen retour zu fahren, einfach weil die Wetterentwicklung eher nahelegt nicht ganz so hoch gelegene Strecken zu bevorzugen.
Der Etschradweg ist sehr beliebt und entsprechend belebt, lässt sich aber überwiegend gut fahren.



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Es weht ein kräftiger, sehr kalter Nordwind, der eher unerfreuliches für die Alpennordseite verspricht, zu der wir uns ja nun aufmachen. Die Tageshöchstemperaturen liegen auch hier auf der warmen Alpensüdseite bei kuscheligen 11 Grad C.

Als wir mittags pausieren, hören wir bei Radio Tirol, dass es auf dem Arlbergpass wegen Schneeeinbruchs zu mehreren Auffahrunfällen gekommen sei. Das klingt ja wunderbar, immerhin wollen wir über den zurück fahren. Es schaut so aus, als müssten wir hier auf den Zug ausweichen.

Auch heute kommen wir wieder durch unglaublich viele Apfelplantagen

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In Glurns hätte ich gerne einen Kaffee getrunken, aber leider sind gerade zwei Busse aus dem Engadin eingefallen und es ist überall ziemlich voll, weshalb wir nach Mals weiterfahren

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und beschließen statt über den Radweg über Ulten zum Haidersee zu fahren.

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In St Valentin schlagen wir unser Zelt auf, während die Temperaturen ständig fallen.
Weil ich vorhabe nachts diesmal nicht zu frieren, ziehe ich im Schlafsack alle mitgeführten Merinohemden, drei an der Zahl, übereinander an und so ist mir kuschelig warm, während draußen ein kalter Wind ums Zelt fegt.

[img]https://radreise-forum.de/gallery/default/full/13534.jpg[/img]



HIER geht es weiter


St. Valentin-Reschen-Nauders-Martina-Landeck-Strengen-St. Anton-Arlbergpass-Klösterle-Bludenz-Feldkirch-St. Margreten-Konstanz

In der Nacht hat es kräftig geregnet und auch der Morgen beginnt feucht, so dass wir uns direkt in unsere Regenbekleidung werfen können.

Rund um den Reschensee hüllt sich die Landschaft in Wolken.

[img]https://radreise-forum.de/gallery/default/full/13535.jpg[/img]

Der Reschenpass ist jedoch schnell erreicht und bei der Abfahrt wird es wieder trockener.
Die höheren Berge rundum tragen nun eine schöne weiße Schneehaube.

[img]https://radreise-forum.de/gallery/default/full/13536.jpg[/img]

Wir frühstücken in Nauders, fahren hoch zur Norbertshöhe, hinüber in die Schweiz und gelangen dort an den Inn.

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Im weiteren Wegverlauf wird es trockener

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Kurz vor Landeck gönnen wir uns ein opulentes Mittagsmahl, auch weil es gerade wieder angefangen hat zu regnen und fahren noch bis Strengen am Arlberg. Der Pass soll nämlich wieder befahrbar sein, das wollen wir am nächsten Tag ausprobieren.

Zumindest ist die Straße zum Arlbergpass verdächtig leer, zum radeln ist das jedoch gar nicht schlecht.

Und peu á peu gelangen wir ins Winterwunderland, wenn auch zunächst in ein grün gesprenkeltes.

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Und weil es bergauf geht, ist uns auch gar nicht kalt.

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Bald sind wir oben angekommen

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und nachdem wir einen Passkaffee genossen haben, machen wir uns dann die Abfahrt.

Die ist nun wirklich unglaublich kalt, auch weil auf der Vorarlberger Seite mehr Schnee liegt als in Tirol.
Ich muss häufiger pausieren um meine Hände wieder zu beleben, da helfen auch drei Paar Handschuhe übereinander nicht, meine Hände sind ohnehin nicht winterfest, weil sie bei Kälte und Nässe die Durchblutung einstellen. Das ist bergab zugegebenermaßen ungünstig, aber eben auch nicht zu ändern. Solange ein Teil der Finger bremsfähig ist, bin ich zufrieden.

Weiter unten wird es grüner

[img]https://radreise-forum.de/gallery/default/full/13543.jpg[/img]

und stellenweise sogar sonnig, wir müssen jedoch bis Bludenz fahren, bis wir ein Dienstags geöffnetes Gasthaus finden.
Da haben wir aber keine Lust mehr und pausieren stattdessen in Feldkirch, wo wir uns ein nettes Lokal in der Fußgängerzone in der Sonne suchen

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Ich wäre gerne in Feldkirch geblieben, Micha möchte jedoch im Hinblick auf die Wetterentwicklung noch nach St Margreten, nachdem wir nach einem Blick auf den Regenradar die Idee verworfen haben, noch einen Schlenker über den Walensee einzulegen, um am Ende unserer Tour in Zürich in den Zug heimwärts zu steigen.

In die entsprechende Richtung sieht es auch nicht gut aus.

[img]https://radreise-forum.de/gallery/default/full/13545.jpg[/img]

In St Margrethen ist der Empfang des Campings bereits verwaist, was aber, der Chef hält sich in der dazugehörigen Beiz auf, kein Problem ist.

Wir hätten auch in einem Bunker übernachten können, schlagen aber lieber daneben unser Zelt auf.

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Bis Konstanz ist es am nächsten Tag nicht mehr weit.
Auf dem Weg dorthin versorgen wir uns noch mit einer Anstaltspackung Schweizer Schoki und ein wenig Käse.

Der Bodensee zeigt sich trotz eher frostiger Temperaturen von seiner Sonnenseite.

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Nachdem wir ein Weilchen durch Konstanz flaniert sind und auch noch zum Essen eingekehrt sind, steigen wir wieder in die Bahn Richtung Heimat.

Wir hätten auch noch durch den Schwarzwald heimradeln können, aber dazu ist die Luft irgendwie raus. Außerdem werden wir zur Weinlese erwartet.

Schnee liegt dann auch zu Hause keiner, aber es ist ungewöhnlich kalt, was unseren Feigenbaum in seiner Früchteproduktion jedoch nicht arg beeindrucken konnte, ich könnte problemlos eine Marmeladenmanufaktur aufmachen. Ich mache mich direkt ans Einmachen.

[img]https://radreise-forum.de/gallery/default/full/13542.jpg[/img]

Insgesamt fand ich unsere kleine Herbsttour sehr gelungen.
Und weil wir erst kurz vor Abfahrt spontan beschlossen haben, wo wir hinfahren wollen, war sie auch mit sehr wenig, Vorbereitung zu realisieren. Ich hätte gerne noch ein wenig mehr Bergland befahren, aber das war angesichts der Wetterlage nicht sinnvoll, aber auch nicht schlimm – so bleiben noch genug Strecken fürs nächste Mal. Unsere Etappen waren diesmal oft eher kurz, aber das lag ein wenig an den Umständen und ist im Herbst mit den kürzeren Tagen auch oft kein Fehler.
Dass wir ein wenig Schnee gesehen haben, fand ich übrigens durchaus charmant, auch wenn ich die kalte Abfahrt vom Arlbergpass jetzt nicht dringend gebraucht hätte. Ich habs aber ohne Erfrierungen überlebt lach

[img]https://radreise-forum.de/gallery/default/full/13526.jpg[/img]

Geändert von natash (28.12.23 17:35)
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#1512662 - 21.10.22 19:39 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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Servus zusammen,

das ist nun der erste Teil unserer kleinen Herbstrunde, die , wie schon fast gewohnt, in den erweiterten Alpenraum geführt hat.
Weil meine Zeit knapp bemessen ist, kommt der Bericht in kleinen Häppchen, anders bringe ich das leider nicht zu Stande.
Aber immerhin ist nun einmal der Anfang gemacht.

Gruß

Nat

Geändert von natash (21.10.22 19:45)
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#1512671 - 21.10.22 21:02 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
iassu
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Danke für den schönen Bericht, kenne dort selber viel und bin auf die Fortsetzung gespannt. Besonders der Prachtblick auf den Piz Bernina ist einfach super. Da oben gab es offenbar jede Menge Neuschnee. Interessant auch, daß es zwischen Tirano und Sondrio eine Alternative zu der Kotz-Hauptstraße gibt.

(Kurze Nachfrage aber: du verortest nicht wirklich das Tessin an den Lago Poschiavo wirr ?
Und die zwei Hessen sind über den Gotthard an den Comer See gekommen lach ? )
...in diesem Sinne. Andreas
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#1512673 - 21.10.22 21:35 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: iassu]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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es stimmt, eigentlich ist es noch Graubünden (Südbünden), das sollte ich korrigieren.
Doch, die beiden kamen über den Gotthard, aber natürlich nicht direkt am Comer See raus, sondern nahmen noch den Luganer See vorher mit. Ihnen gefielen die Seen so gut, dass sie dort ein Weilchen verweilten.
Ich habe sogar kurz in Erwägung gezogen diese Route oder über den Splügen( da wäre dann noch der Lago Maggiore involviert gewesen) retour zu fahren, aber das Wetter war dagegen. Funkelnd weißer Schnee in der Sonne ist hübsch. Grauer Schnee bei glibschigen Abfahrten mit Kühlschrankeffekt finde ich unerfreulich.

Gruß

Nat

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#1512675 - 21.10.22 21:49 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
iassu
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Zustimmung.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1512700 - 22.10.22 10:01 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
buche
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Hach ja, da würde ich auch gern wieder mal langfahren schmunzel
Danke für die schönen Bilder!

In Antwort auf: iassu
nteressant auch, daß es zwischen Tirano und Sondrio eine Alternative zu der Kotz-Hauptstraße gibt.

Da gabs doch schon vor 15 Jahren eine SP ziemlich weit oben am Hang? Die war allerdings arg steil und kurvig, also nicht brauchbar, wenn man keine Zeit hat. (Nachgesehen: es ist die SP21)

Viele Grüße,
Erik
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#1512702 - 22.10.22 10:35 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
Holger
Moderator
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Beiträge: 18.074
Schöne Reise, auch ich erkenne viel wieder.
Einer meiner Lieblingscampingplätze ist der am Bahnhof Morteratsch. Hatte aus dem Zelt Piz-Palü-Blick - grandios. Allerdings auch nicht ganz günstig in meiner Erinnerung...
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
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#1512726 - 22.10.22 17:52 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: Holger]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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Nein, günstig ist der Campingplatz in Morteratsch nicht, wir haben als Nebensaisonpreis 34 Franken für uns beide gezahlt. Weil dafür aber auch ein toller Platz, eine 1A Umgebung und eine wirklich gute Infrastruktur geboten sind, fand ich das durchaus ok. Ich würde wieder dort absteigen.

Gruß

Nat
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#1512729 - 22.10.22 18:06 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
Holger
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Ich auch, auf jeden Fall. Auch das Camping-Restaurant fand ich gut, natürlich ebenfalls Schweizer Preise. Das Beste ist aber natürlich die Lage.
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
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#1512877 - 24.10.22 19:39 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
Hansflo
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In Antwort auf: natash
In Kürze geht es weiter

Hallo Nat,

ich freue mich schon auf die Kürze - und weitere Eindrücke aus der Lombardei! Bis jetzt jedenfalls ein sehr schöner und lebendiger Bericht mit beeindruckenden Bildern.

Bravo und vielen Dank!

Hans
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#1512921 - 25.10.22 10:45 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
m.indurain
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Hallo Nat,

schöne Herbsttour. Diesmal hat es ja auch mit dem Wetter gepasst.

Im Rahmen von einer Tour von Trier nach Elba bin ich die Stecke (von Lenzerheide kommend) Tiefencastel - Morbegno (dort auf Passo San Marco abgebogen) mal vor ca. 20 Jahren gefahren.

Im Veltlin sind wir damals aber die (sonntagnachmittgas) stark befahrene Hauptstraße gefahren.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann ist der Radweg Tirano - Sondrio "rennradtauglich", der Abschnitt Sondrio - Morbegno eher weniger? Wie sieht es zwischen Morbegno und dem Comer See aus? Hier bin ich die letzten Male immer auf der Straße auf der rechten Flussseite gefahren, weil ich nicht wusste in welchem Zustand der Radweg ist.

Grüße
Peter

Geändert von m.indurain (25.10.22 10:47)
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#1512924 - 25.10.22 11:17 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: m.indurain]
natash
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Servus Peter,

der Radweg ist nicht überall gut mit dem Rennrad fahrbar, es gibt Schotterabschnitte und auch Kopfsteinpflaster. Wir hatten dicke (28mm Reifen) drauf. Ich wäre aber auch mit 23mm (ohne Gepäck dann) durchgekommen.
Es ist in jedem Fall eine gute Alternative zur Straße.

GRuß

Nat
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#1512925 - 25.10.22 11:17 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
natash
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@ all, es hängt wieder ein neues Stückele am Bericht dran.


Gruß


Nat
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#1512928 - 25.10.22 12:50 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
Wuppi
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Hallo Nat,
sehr schöner Bericht. Kurz, knapp, das Wesentliche .... gefällt mir.
Auch durch die Region bin ich bereits mehrfach gereist und sie gefällt mit immer wieder; auch die Äpfel zwinker

Der Bericht ist dann (für mich!) doch etwas zu knapp unschuldig :
Camping in Völlan. Welcher von den beiden? Camping Völlan oder Camping Alpin Fitness Waldcamping?
Camping in St. Valetin: Die gleiche Frage. Camping Thoeni oder Camping & Restaurant zum See?
Habe bei 3 der CP´s bereits übernachtet und leider die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht weinend
Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite dieses Beitrages

Geändert von Wuppi (25.10.22 12:51)
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#1512940 - 25.10.22 16:02 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
Rennrädle
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Danke für die Kurzweile. Macht einfach Spaß zu lesen.

Mir gefällt die kurze Art der Erzählung. Vielleicht gelingt es mir die kommenden Wochen mal wieder einen Bericht zu schreiben.

Letztes und dieses Jahr (Norwegen) liegen noch brach. Vorletztes Jahr die Corona-Deutschlandtournee wohl auch.

(Allerdings hat meine Nachbarin gesagt, ich soll von meinen 57 Projekten und Ideen eher mal abbauen. Aber neue Prioritäten darf man ja trotzdem setzen.)

Grüße Rennrädle
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#1512941 - 25.10.22 16:09 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: Wuppi]
natash
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Servus Wuppi,
wir waren, glaub, im Alpin Fitness Waldcamping in Völlan und in S. Valentin in dem am See mit Restaurant. Das ist der am hinteren Zipfel des Haidersees Richtung Reschen.

Gruß

Nat
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#1512958 - 25.10.22 20:14 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
veloträumer
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Schöne Runde, die man auch noch später im Herbst machen könnte.

Madonna dei Ciclisti: Erstaunlich wie viele solche gottfürchtige Veloverehrungstempel die Italiener haben. Ich hatte mal früher gedacht, dass Madonna del Ghisallo die einzige solche Instituion sei.

Comer See - Bergamo: Da hätte ich euch die Route von Bellano über Culmine di San Pietro und dann durchs Taleggio-Tal empfohlen, wo der gleichnamige Käse herkommt - sehr enge Schlucht, fast kein Verkehr und man spart sich die Verkehrsachse von Lecco nach Bergamo.

Essen in Bergamo: Ich vermute, dass ihr euch nicht sehr viel Zeit genommen habt und nicht in der historischen Oberstadt ward. Anders kann ich mir das nicht erklären. Schade drum, denn auch sonst ist die Oberstadt das eigentlich hübsche Bergamo. Als ich vor 20 Jahre dort war, hatte ich zwar eine Jugendherberge notiert aus meinem JH-Verzeichnis, aber die Einheimischen sagten mir, es gäbe keine Jugendherberge in Bergamo. Bekanntlich kennen ja die Einheimischen selten ihre eigene Stadt wirklich gut. Ich habe dann aber ein noch einfaches Hotel irgendwo in der Unterstadt gefunden, obwohl ich nur Hinweise zu den teueren Tempeln bekam. Ich habe insbesondere das melodische Glockenspiel einer nahen Kirche noch gut in Erinnerung.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#1512964 - 26.10.22 06:13 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: veloträumer]
natash
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Die Runde ist ja noch nicht ganz zu Ende.

Es hätte viele Alternativen nach Bergamo gegeben, wenn das Wetter anders gewesen wäre. Allerdings wären wir dann auch nicht nach Bergamo gefahren, ich meide Städte bei einer Radreise ja lieber, ich hätte ohnehin lieber in San Pellegrino übernachtet, aber da wären wir dann sehr nass geworden.


Die Jugendherberge liegt auf einem Hügel außerhalb, in der Altstadt waren wir vorher kurz und wollten nicht nochmal groß weit weg, weil noch ein Abendgewitter anberaumt war.
Es ist mir aber generell aufgefallen, dass in auch in Norditalien überall diese Pizzakultur übernommen (ich habe jetzt nichts gegen Pizza, aber ich will sie nicht täglich) hat und traditionelles Essen schwerer zu finden ist als früher. Viele Gastronomiebetriebe scheinen auch die letzten Jahre nicht überlebt zu haben.
Etliche der noch übriggebliebenen sind oft im sehr gehobenen Preisniveau verortet, wenn man sich die leisten kann und möchte, würde zumindest ich da nicht in Reisebekleidung erscheinen wollen. Italien ist zwar in Bezug auf gute Kleidung legerer geworden, aber so sehr nun auch nicht.
Viel hatte auch geschlossen. In vielen Orten.


Gruß

Nat
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#1513150 - 28.10.22 11:43 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
veloträumer
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In Antwort auf: natash

Es ist mir aber generell aufgefallen, dass in auch in Norditalien überall diese Pizzakultur übernommen (ich habe jetzt nichts gegen Pizza, aber ich will sie nicht täglich) hat und traditionelles Essen schwerer zu finden ist als früher. Viele Gastronomiebetriebe scheinen auch die letzten Jahre nicht überlebt zu haben.

Es hat wohl auch damit zu tun, dass sich immer weniger Einheimische ein komplettes Menü leisten können. Diese fortlaufende Schere zwischen Arm und Reich bis in bessere Mittelverdienerschichten hinein trifft dann die entsprechend einfacheren und mitlleren Restaurants, Familienfeiern bleiben aus usw. (so klagte mir auch mal ein span. Wirt, Folge der Finanzkrise 2008). Die Coronazeiten haben das verstärkt, zudem ist Pizza besser für Essen-to-go/Lieferservice geeignet als andere Gerichte, wiederum ein Corona-Einfluss.

In Frankreich ist das Ausweichessen der Burger geworden, obwohl Pizza schon immer eine häufige Alternative bildete (immer noch). Mittlerweile in allen Restaurantklassen auf der Karte, gabs früher gar nicht (in der Schweiz ähnlich, da aber weniger verwunderlich). Der Burger in Frankeich (mit Pommes i.d.R.) ersetzt ebenfalls meist ganz gut ein Menü und bleibt daher preiswerter, obwohl für sich genommen auch selten richtig billig (Preise vergleichbar mit Schweiz). In Deutschland sind ja Burger auch seit Jahren im Aufwind, dürfte aber etwas andere Ursache haben, mehr als Lifestyle-Produkt in der Restaurantküche entdeckt (und: "das könne wir besser als die Fastfoodketten").
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#1513581 - 03.11.22 17:20 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
natash
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Sodele zusammen, die kleine Runde ist jetzt vollständig.
Ein track (der ungefähre, weil ich den nachbasteln muss), folgt noch.

Gruß

Nat
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#1513673 - 04.11.22 13:30 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
Mooney
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Hallo Natalie,

vielen Dank für den wieder ganz wunderbaren Bericht!
Und große Erleichterung darüber, daß ihr diesmal ohne desaströse Wetterkapriolen mit nachfolgender Bettlägrigkeit durchgekommem seid. Daß du unmitelbar nach der Heimkehr über die Feigen hergefallen bist, ist doch ein klares Indiz dafür, daß euch diese Fahrt eher gestärkt als geschwächt hat. Wie es sein soll.

Wolfgang
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#1513684 - 04.11.22 14:39 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
Rennrädle
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Ja danke für die gute Unterhaltung. Hat Spaß gemacht, es zu lesen.

Liebe Grüße Renata
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#1513750 - 04.11.22 21:53 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: Rennrädle]
Tauchervater
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Unterwegs in Spanien

Da schließe ich mich an. Es sind einige gute Ideen für zukünftige Reisen für mich dabei und die schöen Fotos wecken die Vorfreude.

Gruß aus Hamburg

Lutz
Á bientôt et bon voyage!
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#1514052 - 07.11.22 13:33 Re: Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei [Re: natash]
talybont
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Sehr schöne Runde - der ideale Appetizer für 2023.
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