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#1480896 - 07.10.21 16:41 Wien - Triest
oktopus
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 489
Unterwegs in Österreich

Dauer:7 Tage
Zeitraum:27.9.2021 bis 3.10.2021
Entfernung:601 Kilometer
Bereiste Länder:itItalien
atÖsterreich
siSlowenien

Eigentlich .... und sowieso .... und überhaupt wollte ich ja ... und dann kam es doch anders. Und so bin ich einfach anders als ursprünglich geplant ... und trotzdem war es eine schöne Radtour!

Um von Österreich aus das Mittelmeer zu erreichen, hat man die Möglichkeit, dem EuroVelo 9 zu folgen. Der EuroVelo 9 (auch Baltisch-Adriatische Route genannt, ehemals bekannt als Bernsteinroute) ist ein europäischer Radfernweg, der über ca. 1900 Kilometer von Danzig an der Ostsee nach Pula an der Adria führt. Ab Wien verläuft der EuroVelo 9 durch Österreich, Slowenien, Italien und Kroatien. Von Wien bis Bad Radkersburg folgt die Route dem niederösterreichischen Thermenradweg. Danach geht es entlang der Mur und über Spielfeld nach Slowenien. In Slowenien durchquert man die Städte Maribor, Celje, Ljubljana und Postojna und macht anschließend einen kurzen Abstecher durch Italien, um in Triest das Mittelmeer zu erreichen.

Triest ist der Ausgangspunkt der Parenzana.

Die Lokalbahn Triest–Parenzo (ital. Parenzana, slow./kroat. Porečanka, deutsch auch Parenzaner Bahn) war eine von 1902 bis 1935 betriebene, in 760 mm Spurweite ausgeführte Schmalspurbahn im heutigen Italien, Slowenien und Kroatien. Sie verlief von Triest über Koper/Capodistria, Izola/Isola, Portorož/Portorose sowie Buje/Buie bis Poreč/Parenzo und war im Endausbau geplant bis nach Kanfanar/Canfanaro. Heutige Nutzung der Trasse als Weg der Gesundheit und Freundschaft – ein multinationaler Radwanderweg.

Genau DEN wollte ich im Anschluss an meine Tour nach Triest fahren. Der ist leider ins Wasser gefallen bzw. wurde von Regenschauern und Unwetterwarnungen für die nächsten Tage in der Region vereitelt. Somit blieb es bei einer Tour:

Wien - Triest mit dem Rad

Gefahren bin ich diesmal mit meinem Tourenrad TERN Tour, mit dem ich die Atlantik-Tour 2018 gefahren bin. Gerüstet war ich (wegen der Parenzana) mit 5 Reserveschläuchen. Gesamtgewicht von Fahrrad mit Beladung: 33,5 kg.


Tag 1: Wien bis Mönichkirchen
Diese erste Etappe entsprach der ersten Etappe meiner Österreichtour im August/September:
am Thermenradweg von Wien bis Bad Radkersburg, dabei bis Wiener Neustadt direkt den Wiener Neustädter Kanal entlang; ab Wiener Neustadt die Leitha entlang und ab Haderswörth folgte ich der Pitten bis Aspang Markt. Den Anstieg auf den Wechsel über Langegg und Unterhöfen (bis 15 % Steigungsgrad), aber landschaftlich schön. Man fährt durch eine ländliche Gegend, durch Waldabschnitte, vorbei an Bauernhöfen und Weiden.











Mönichkirchen erreichte ich um 17 Uhr 45 und bezog mein vorgebuchtes Hotel. Den ganzen Tag starke Bewölkung, teilweise leichter Regen!

Gesamtstrecke 106,47 km
Temperatur in der Früh noch kühl bei 13 °C, im Laufe des Tages bis 19 °C
den ganzen Tag stark bewölkt, teilweise leichter Regen
Summe aller Steigungen: 923 m


Tag 2: Mönichkirchen bis Fehring
Was für ein Traumtag! Sonne vom Start bis zum Etappenziel. Und das bei angenehmen Temperaturen! Wenn man glaubt, dass man den Wechsel nur bergab fährt, irrt man sich. Die steirische Seite des Wechselgebiets ist ziemlich hügelig. Kein Wunder. Hier ist man in der Buckligen Welt.

Die Bucklige Welt ist ein Hügelland am Alpenostrand. Die Höhe beträgt zwischen 375 und 900 m ü.A. Ihren Namen erhielt die Bucklige Welt von ebendiesen zahlreichen Hügeln, die von der einheimischen Bevölkerung "Buckln" genannt werden. Durch ihre Topografie ist diese Landschaft auch als "Land der 1000 Hügel" bekannt.

Im Südwesten wird die Bucklige Welt vom Wechselmassiv und im Westen vom Semmering-Gebiet begrenzt. Gegen Norden fällt sie zum Wiener Becken ab, wohin sie auch über die Pitten entwässert, die ich gestern entlang gefahren bin. Im Nordosten bildet das Rosaliengebirge die Grenze zum Wulkabecken als Teil des Neusiedler Seebeckens, östlich liegen die Ödenburger Berge als Ostspitze des Nordsporns der Ostalpen, südlich davon läuft die Bucklige Welt gegen Oberpullendorf in die mittelburgenländische Bucht aus. Im Süden liegen das Günser Gebirge und das Südburgenländische Hügel-/Riedelland, im Südwesten das Joglland. Ein bissl lustig finde ich es immer, Hügel im Burgenland als Berge zu bezeichnen. Aber vielleicht werden damit die Hügel ein wenig interessanter oder imposanter :-)

Der Thermenradweg verläuft hier teilweise auf der alten Wechselbundesstraße und teilweise auf Güterwegen, teilweise auch auf eigens angelegten Radwegen. Bis Hartberg kannte ich die Strecke schon.



Bei Thalberg fuhr ich an einer Burg vorbei. Google gab mir Auskunft:

Die Burg Thalberg ist ein hervorragendes Beispiel des hochmittelalterlichen Burgenbaues in der Steiermark und wohl die besterhaltene romanische Wehranlage des Landes. Sie befindet sich oberhalb der Lafnitz im Gemeindegebiet von Dechantskirchen, Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Die Burg dürfte als landesfürstliches Lehen in den Jahren 1171 bis 1180 im Zuge der Grenzbefestigungsmaßnahmen gegen Ungarn durch Leopold von Erlach erbaut worden sein Erstmals urkundlich erwähnt wird Thalberg 1209 mit Leopolds Söhnen Erhard und Heinrich von Krumbach. 1346 fällt sie an Ulrich den Tursen. Im 15. Jahrhundert sind die Neuberg und die Herren von Rottal die Besitzer der Burg. Letztere ließen wesentliche Umgestaltungen und Erweiterungen durchführen. Von 1523 bis 1557 gehörte Thalberg den Dietrichssteinern. Sie vergrößerten die Herrschaft auf Kosten des Vorauer und Pöller Stiftsbesitzes. Das zur Burg gehörende Landgericht reichte bis zur niederösterreichischen Grenze am Wechsel.

Leider (!!!) war die Burg heute geschlossen. Geöffnet ist sie nur an den Wochenenden. Schade!



Ab Hartberg betrat oder besser gesagt befuhr ich Neuland. Ich fuhr durch Waldabschnitte - asphaltiert genauso wie grob schotterig. Landschaftlich richtig schön.







Teils ging es auch durch Wiesen und Weiden und durch kleine Dörfer. Zwischen Fürstenfeld und Fehring hatte ich noch zwei kurze Anstiege mit bis zu 14 % Steigungsgrad, damit ich nicht aus der Übung komme.

Fehring erreichte ich um 16 Uhr 20, mein Hotel um 16 Uhr 45.

Gesamtstrecke 106,81 km
Temperatur in der Früh 11 °C, tagsüber bis zu 24 °C
herrlich sonnig den ganzen Tag
Summe aller Steigungen: 1.065 m (die Buckln waren's)


Tag 3: Fehring bis Maribor
Meine Wetter-APP meldete mir schon seit Tagen 100% Regen für heute. Umprogrammieren? Eine andere Wetter-APP suchen? Ignorieren? Pfeif drauf ....

In der Früh war es ein bissl nebelig bei 11 °C. Aber man konnte erkennen, dass dahinter ein paar blaue Flecken versuchten, sich durchzusetzen. Das Frühstück war üppig, die Vermieter (die selbst am Nebentisch frühstückten) waren sehr gesprächig. So wurde es 8 Uhr 22, bis ich auf meinem Rad saß. Dem Rat der Vermieter folgend fuhr ich nicht zurück nach Fehring, um den EuroVelo 9 zu suchen, sondern fuhr gleich über zwei "Buckl" namens Heißberg und Kapfenstein ins Pretal. Dort war ich wieder auf dem EuroVelo 9 bzw. dem Thermenradweg.





Hier musste ich tatsächlich erst googlen, um herauszufinden, was das ist:



Eine alte Weinpresse!

Und was stellt das dar? Die Kochlöffeln zum Umrühren einer Gulaschsuppe?







Ab St. Anna am Aigen ging es endgültig bergab in die Niederungen. Aus war's mit den "Buckln". Es hat sich ausgebucklt. In der Nähe von Kramarovcic kam ich der slowenischen Grenze nahe und fuhr bis Bad Radkersburg die Grenze entlang.





In Bad Radkersburg endet der Thermenradweg. Ab hier folgt der EuroVelo 9 dem Murradweg.

Der Murradweg ist ein 475 km langer Radweg, der entlang der Mur vom Lungau (Salzburg) durch das Murtal bis in die Südsteiermark und weiter nach Slowenien und Kroatien verläuft.
Anfangs sah ich die Mur gar nicht, kreuzte immer wieder Bäche oder Nebenflüsschen der Mur und fuhr durch Wälder und Auenlandschaften nahe der Mur. Richtig idyllisch!









In Gersdorf an der Mur überquerte ich die Mur und erreichte Spielfeld. Aus war's mit der Idylle. Ich fand mich auf einem Radweg unmittelbar neben der Fahrbahn der Bundesstraße 67 wieder und passierte bald nach Spielfeld die Grenze nach Slowenien.



In Slowenien heißt der EuroVelo 9 nun Radroute 1 und ist ebenfalls ausgeschildert - neben der Bundesstraße 437. Örks ....



Um 15 Uhr 30 begann es zu tröpfeln. Aus dem Tröpfeln wurde ein leichter Regen, der bis Maribor anhielt. Die Stadtgrenze von Maribor erreichte ich um 16 Uhr, das vorgebuchte Hotel im Zentrum um 16 Uhr 40.



Gesamtstrecke 93,34 km
Temperatur in der Früh 11 °C, tagsüber bis zu 22 °C
abgesehen vom Morgennebel anfangs aufgelockert bewölkt, vormittags sonnig, zu Mittag zogen Wolken auf, Regen ab 15 Uhr 30
Summe aller Steigungen: 575 m


Tag 4: Maribor bis Celje
Die ganze Nacht hatte es geregnet. Der Wetterbericht meldete Regen-Ende für 8 Uhr. Und der Regen hielt sich diesmal exakt an den Wetterbericht. Perfektes Timing. Beim Frühstück traf ich noch ein Paar, das ich an der Mur bereits kennen gelernt hatte. Zwei Pedelec-Fahrer, die auf dem Weg nach Dubrovnik waren. Allerdings wollten sie gleich ab Maribor quer durchs Landesinnere radeln. Somit trennten sich hier unsere Wege.

Bei starker Bewölkung und 8 °C fuhr ich los. Die starke Bewölkung blieb fast den ganzen Tag. Nur ab und zu versuchte die Sonne, sich einen Weg durch die Wolkendecke zu bahnen. Viel Erfolg hatte sie dabei nicht. Am späten Vormittag tröpfelte es ein wenig, hörte aber nach ein paar Minuten wieder auf. Nicht der Rede wert. Mein Navi half mir dabei, den EuroVelo 9 zu finden, und ich verließ die Stadt.



Anfangs fuhr ich (wieder) auf dem Radweg neben der Bundesstraße. Aber bald war ich eigentlich mehr auf der Straße als auf Radwegen unterwegs. Somit konnte ich auch die Infrastruktur der Straßen nutzen - Tankstelle zum Kauf eines Müsliriegels, sanitäre Einrichtungen, Waschstraße. JA! Waschstraße! Wer sein Rad liebt, der schäumt ... oder so.



Picobello :-) Und bei der nächsten Tankstelle war dann Kettenpflege und Knopfdruck-Aufpumpen dran. Diesen Luxus hätte ich auf Radwegen abseits der Straßen nicht gehabt.

Ich glaub ja, dass ich heute die "Buckln" von gestern mit eingepackt hab. Aus Versehen vermutlich. Die heutige Etappe hatte zwar keinen wirklichen Berg, aber immer wieder kleine knackige Anstiege.





Ob bergauf oder bergab, angeschrieben waren 10 %, 12 %, 14 %, 15 %, 18 %. Die 18 % bezweifle ich allerdings. Mein Navi zeigte mir maximal 15 % an. Der "Berg des Tages" hatte einen Anstieg von 150 Höhenmetern und führte zu einem netten Café, in dem ich mir eine Überraschungs-Palatschinke gönnte. Gefüllt war sie mit Pudding (sehr kreativ!) und garniert mit heißen Erdbeeren und Ribiseln. Hat gut geschmeckt! Dafür fiel mein Mittagessen aus.

Nachdem der offizielle EuroVelo 9 immer nur auf der Straße oder neben der Straße verlief, beschloss ich kurzerhand, ein ganzes Eck abzuschneiden, so dass ich meine Gesamtstrecke auf 60,5 km (statt 91 km) verkürzte. Nachdem die morgige Etappe wieder um die 100 km sein wird, war mir der Abschneider ganz recht. Ab der Palatschinke ging's somit nur noch bergab bis Celje.





Celje erreichte ich um 13 Uhr 30, das vorgebuchte Hotel um 13 Uhr 45. Ich fand es zwischen einer Autowerkstatt und gleich mehreren Einkaufszentren. Ich bin zuerst zweimal im Kreis gefahren. Der Name ist hochtrabend - Hotel Grande -, der Komfort eher weniger. Und das Internet funktioniert überhaupt nicht, so dass ich mit meinem Handy ins Internet gehen musste. Auch gut.

Gesamtstrecke 60,48 km
Temperatur in der Früh 8 °C, tagsüber bis zu 18 °C
den ganzen Tag über stark bewölkt, aber bis auf 3 Regentropfen trocken
Summe aller Steigungen: 490 m


Tag 5: Celje bis Ljubljana
Der Nebel des Grauens - oder der Nebel Sloweniens. Heute Früh schaute ich aus dem Fenster und sah eine dicke Nebeldecke! Der Herbst kündigt sich an!

Bei Nebel und 7 °C fuhr ich los. Mein Navi musste mich erst zum EuroVelo 9 führen. Und dann war ich eine ganze Weile auf einem wirklich schönen Radweg! Keine Straße, kein Pseudo-Radwegstreifen neben der Hauptstraße, sondern ein richtiger Radweg entlang der Savinja. Entweder fuhr ich direkt am Wasser entlang, oder der Radweg führte mich durch einen Waldabschnitt und durch Wiesen. Bis Globoko (fast 20 km) konnte ich auf diesem Radweg fahren und genoss die Landschaft (Landschaft im Nebel).









Nur in Lasko schickte mich der Radweg kurz durch den Ort. Ich entdeckte einen Gemüse-/Obstmarkt, zückte mein Impfattest, maskierte mich und kaufte zwei Bananen. Hier gelten die Corona-Regeln sogar auf einem Markt im Freien, und es wird streng kontrolliert.





In Rimske Toplice verließ ich die Savinja und fuhr über den Berg des Tages. Ich wählte die Alternativroute über die Landesstraße 221, die so gut wie nicht befahren war, statt dem steileren und höheren Anstieg über den offiziellen EuroVelo 9 durch den Wald. Ich hatte nur 220 Höhenmeter. Nix Aufregendes. Vor allem ging es nur moderat bergauf. In der Zwischenzeit hatte sich der Nebel gelichtet, und die Sonne kam immer mehr heraus. Der Himmel wurde blau.





Von nun an ging's bergab :-) Bis zum Ufer der Save! Ich erreichte die Save in Podkraj und überquerte sie gleich.



Für's erste musste ich die Save auf der Bundesstraße 108 entlangfahren. Das war weniger prickelnd. Kein Fahrradstreifen, ich musste auf der Straße fahren, die doch relativ stark befahren war. 17,5 km musste ich auf der B 108 bleiben, bevor ich in Sava die Seite wechseln konnte und mich der EuroVelo 9 wieder auf verkehrsarme Straßen schickte. Dieser Abschnitt war wieder richtig schön. Wälder, Wiesen, Weiden, Dörfer. Und immer wieder Blick auf die Save. Richtig schön!







In einem der Waldabschnitte stieß ich auf einmal auf Bauarbeiten. Auf einer Strecke von 4,5 km wurde die Fahrbahn umgegraben und gewalzt. Macht nichts. Man wird einfach an den Straßenwalzen und Baggern vorbeigelotst und schiebt das Rad über die Schotterhalde und Schotterhaufen. Nema problema :-)

Um 15 Uhr 30 erreichte ich die Stadtgrenze von Ljubljana. Bis ich beim Hotel war, fuhr ich aber zuerst noch auf Radwegen die Ljubljanica entlang und durch Parkanlagen der Stadt.









Um 16 Uhr 20 erreichte ich mein vorgebuchtes Hotel.

Bis auf die B 108 war die heutige Etappe richtig schön! Landschaftlich schön, abwechslungsreich und gut zu fahren.

Gesamtstrecke 93,03 km
Temperatur in der Früh 7 °C, tagsüber bis zu 18 °C
in der Früh nebelig, im Laufe des Tages meistens sonnig, ab und zu zogen Wolken auf, KEIN einziger Regentropfen!
Summe aller Steigungen: 747 m


Tag 6: Ljubljana bis Postojna
Der Tag begann mit 10 °C und leichter Bewölkung. Wird es wärmer? Oder täuscht das nur? Der Kaffee beim Frühstück war so grausig, dass ich auf Orangensaft umstieg. Und der war auch grausig. Das Brot war gut, und Müsli gab's auch. Sogar Rohkost und Obst war beim Frühstücksbuffet dabei. Der Tag war gerettet!

Ich fuhr diesmal erst um 8 Uhr 30 los. Ich hab ein bissl getrödelt, da ich dachte, die heutige Etappe ist kürzer, da muss ich nicht so früh losradeln. Der EuroVelo 9 war gleich um die Ecke. Allerdings musste ich zuerst aus der Stadt raus. Dabei fuhr ich die Ljubljanica entlang und durch einen Teil der Innenstadt.





Kaum war ich aus Ljubljana draußen, war ich - oh Schreck - wieder auf dem Radweg neben der Hauptstraße. Örks ...



Aaaaah ein Radwegschild! Weg von der Straße und rüber auf die Piste. Der EuroVelo 9 hat sich nun von D1, danach D2 in den G10 verwandelt.





Bissi rumpelig, aber besser als neben LKWs und Autos auf einer stark befahrenen Straße zu fahren.

In Jezero, nach ca. 30 km Fahrt, kündigte sich der Berg des Tages an. Ich fuhr nicht mehr auf Feldwegen oder Rumpelpisten, sondern auf einer wenig befahrenen Asphaltstraße am Fuße eines bewaldeten Hügels entlang, bevor der Anstieg begann. Auffi auf den Berg war die Devise. Der Anstieg auf eine Höhe von 910 m war allerdings halb so wild. Zweimal war er von einem kurzen Flachstück unterbrochen, der maximale Steigungsgrad betrug 12 %, und die hatte es immer nur kurzzeitig. Ein paar Auf und Abs waren nach dem Erreichen der 910 m ebenfalls dabei. Landschaftlich war die Strecke sehr schön.





Beim Bergabfahren suchte ich lange nach einer Möglichkeit, um Mittag zu essen. Die kleinen Dörfer haben zwar immer eine Kirche, aber ein Gasthaus findet man selten. Ich wurde aber schließlich doch fündig und gönnte mir Gnocchi mit 4 Sorten Käse. Sehr feudal und sehr gut!









Nach der Mittagspause in Cerknica schickte mich der EuroVelo 9 wieder auf die Piste. Ich fuhr in einen Wald, oder eigentlich in ein Naturschutzgebiet, auf teils grob schottrigem Weg mit Löchern, Furchen, bergauf und bergab. Rumpeldibumpel. Erstaunlicherweise nannte sich diese Piste Straße Nr. 914! Straßen mit einer gelben Nummerierung hatten bisher etwas anders ausgesehen. Das Naturschutzgebiet, durch das ich fuhr, nannte sich Rakov Skocjan. Google gab Auskunft:

Rakov Skocjan ist ein Tal und seit 1949 Naturreservat in Innerkrain nahe der slowenischen Stadt Cerknica. Der Bach Rak hat sich durch die Karstfelsen geschliffen und somit zwei natürliche Brücken geschaffen: die kleine und die große Naturbrücke, die etwa 2,5 km auseinander liegen. Diese zwei -brücken sind der Ein- und Ausgang einer Höhle, die zusammenstürzt ist. Am Ende verschwindet der Fluss in der Weberhöhle. Diese diente 1964 als Kulisse bei der Verfilmung von Winnetou 2. Teil.

Man lese und staune!









Nach etwa 10 km Piste ging die Nr. 914 wieder in eine Asphaltstraße namens Nr. 914 über. 150 Höhenmeter fehlten mir noch. Die konnte ich auf Asphalt fahren, bevor ich in Postojna war. Die Stadtgrenze erreichte ich um 16 Uhr 22 (doch später als ich erwartet hatte), das vorgebuchte Hotel um 16 Uhr 35. Mein Vorhaben, die Burg Predjama zu besuchen, verwarf ich, was ich sehr bedaure. Die Burg ist 10 km von Postojna entfernt. Dazu war es mir um 16 Uhr 35 schon zu spät, außerdem war meine heutige Etappe doch strapaziös. Einen Tag Pause in Postojna hätte ich gebraucht. Dann hätte ich mir die Grotte ebenfalls anschauen können. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Beides steht auf meiner ToDo-Liste.

Gesamtstrecke 75,81 km
Temperatur in der Früh 10 °C, tagsüber bis zu 19 °C
in der Früh leicht bewölkt, im Laufe des Tages zunehmend sonnig
Summe aller Steigungen: 973 m


Tag 7: Postojna bis Triest
Nun holte mich der Regen endgültig ein. In der Früh regnete es leicht bei 8 °C.

Ich fuhr um 8 Uhr 02 los. Vom Hotel aus gleich nach links zur Bundesstraße 409. Und da blieb ich bis Divaca, um auf die 205 zu wechseln. Einen Radweg neben der Hauptstraße hatte ich nur bis zur Stadtgrenze von Postojna. Danach war es vorbei mit Radwegen. Da aber heute Sonntag ist, war nicht viel los auf den Straßen.





Es regnete allerdings nur leicht, und ich hatte sogar zeitweise gar keinen Regen. Daher empfand ich den Regen nicht als schlimm. Zuerst fuhr ich ein wenig auf und ab, bevor es endgültig in die Niederungen ging. Ich radelte durch Wälder genauso wie durch Dörfer. Landschaftlich war die heutige Etappe eine richtig schöne Etappe.











Kurz vor der slowenisch-italienischen Grenze sah ich ein Schild, das zum Gestüt von Lipica führte. Meine heutige Etappe war kurz, so dass ich Zeit genug hatte, um dem Gestüt einen Besuch abzustatten und die Pferde zu bewundern.











Ich kannte bisher die Lipizzanerpferde nur aus der Spanischen Hofreitschule. Aber das Gestüt zu besuchen, hat mich sehr beeindruckt.

Google gibt Auskunft:
Das Gestüt Lipica ist ein Gestüt im Ortsteil Lipica in der Gemeinde Sezana. Der Ortsteil ist der Namensgeber für die Lipizzaner-Pferde. Die Geschichte des Gestüts ist eng mit denen der Lipizzaner verbunden und reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Das Gestüt wurde um 1580 von Erzherzog Karl gegründet, da der Habsburger Adel für Paradeauftritte immer wieder Pferde brauchte. Die Zucht der weißen Lipizzaner war bereits anfänglich sehr erfolgreich. Es handelte sich um eine Kreuzung andalusischer Hengste mit einheimischen Stuten. Deren Gelehrsamkeit und Robustheit brachte die Pferde zunächst zu Dressurzwecken nach Wien. Sie wurden später vor allem in der Spanischen Hofreitschule beim kaiserlichen Hof vorgeführt.

Was es nicht so alles am Wegesrand gibt ...



Und ich merkte, dass ich mich der italienischen Grenze näherte. Die Sprache änderte sich. Und da war sie schon:



Das Meer entdeckte ich auch bald. Triest liegt nicht weit entfernt von der Grenze.



Triest ist von Hügeln umgeben. Kein Wunder, Triest liegt zwischen der Adriaküste und dem Karst an der Grenze zu Slowenien. Beim Blick aufs Meer war ich noch auf 267 m Höhe. Aber danach ging es rasant bergab, bis ich mitten in der Stadt war.



Mein Navi führte mich zum Hotel, das ich bereits um 11 Uhr 45 erreichte. Einchecken konnte ich noch nicht, aber mein Gepäck und das Fahrrad konnte ich unterstellen. Kaum hatte ich das Hotel betreten, ging ein Wolkenbruch nieder, der sich gewaschen hat. Richtig Glück gehabt! Der Regen bei der Fahrt war dagegen mehr als harmlos.



Gesamtstrecke 50,77 km
Temperatur in der Früh 8 °C, tagsüber bis zu 22 °C
stark bewölkt, immer wieder leichter Regen
Summe aller Steigungen: 325 m


TRIEST:

Der Wolkenbruch ließ bald nach, und ich peilte den Kai an, um das Meer aus der Nähe zu sehen :-) Am Canal Grande fand ich ein kleines Lokal mit Tischen im Freien, um Mittag zu essen.
Anschließend spazierte ich den Kai entlang ...











... bis zum Bahnhof Campo Marzio, dem ehemaligen Staatsbahnhof von Triest. Hier ist seit 1984 das Eisenbahnmuseum untergebracht. Im Speziellen interessierten mich die Ausstellungsstücke bzw. Erinnerungsstücke der Bahnlinie Parenzana. Im Außenbereich sind auf einigen der ehemals 24 Gleisen Lokomotiven, Waggons und Straßenbahnen ausgestellt. Leider musste ich feststellen, dass das Museum seit dem 18. Juli 2017 wegen größerer Renovierungsarbeiten geschlossen ist. Schade!!!











Der Bahnhof Campo Marzio war einst Ausgangspunkt der Lokalbahn Triest-Parenzo - der Parenzana oder Parenzaner Bahn. Heute wird die ehemalige Bahntrasse (wie eingangs erwähnt) als Radwanderweg ("Weg der Gesundheit und Freundschaft") genutzt. Dieser Bahntrassenradweg hat seinen Ausgangspunkt historisch bedingt beim Bahnhof Campo Marzio. Ich fand auch gleich das Radwegschild neben dem Bahnhofsgebäude, auch wenn dieses erste Schild ein wenig unscheinbar ist. Nach dem Einchecken im Hotel kam ich mit dem Rad noch einmal hierher, um den ersten Kilometern der Parenzana zu folgen.







Abendimpressionen aus Triest:










Leider hat mir das Wetter und vor allem der Wetterbericht für die nächsten Tage einen Strich durch die Rechnung gemacht. Regen bis inkl. Donnerstag in der gesamten Region bis Porec. Es machte wenig Sinn, einen Bahntrassenweg im strömenden Regen zu fahren. Aus diesem Grund kaufte ich mir ein Bahnticket für meine Rückfahrt nach Wien und fuhr am nächsten Tag mit dem Zug zurück.



Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Die Parenzana hole ich bei guten Wetterbedingungen auf alle Fälle nach!

Gaby
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt (oder dem ersten Tritt in die Pedale)

Geändert von natash (07.10.21 17:33)
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#1480899 - 07.10.21 17:10 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
oktopus
Mitglied
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Beiträge: 489
Unterwegs in Österreich

Ich seh gerade, dass oben steht, dass die Tour 6012 km hatte. Das ist natürlich Quatsch. Die Tour hatte 601,2 km. Aber das Komma wurde nicht übernommen.
Gaby
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt (oder dem ersten Tritt in die Pedale)
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#1480900 - 07.10.21 17:36 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 7.676
ich habe die Kilometerangaben geändert, Du wirst sicherlich keinen gesteigerten Wert auf die nun unterschlagenen 200m legen lach
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#1480908 - 07.10.21 20:39 Re: Wien - Triest [Re: natash]
oktopus
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 489
Unterwegs in Österreich

In Antwort auf: natash
[mod]ich habe die Kilometerangaben geändert, Du wirst sicherlich keinen gesteigerten Wert auf die nun unterschlagenen 200m legen lach[/mod]


Danke :-) Ich nehm's mit Fassung, dass mir jetzt 200m fehlen.
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt (oder dem ersten Tritt in die Pedale)
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#1480918 - 08.10.21 05:33 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
Andreas aus Graz
Mitglied
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Beiträge: 276
Schöner Bericht, danke!
Wenn Du nicht wirklich sehr großes Pech hast, wirst Du auf der Parenzana mit einem einzigen Ersatzschlauch durchkommen. Solche Schotterwege bist Du auf Deiner Strecke öfter gefahren, da kommt nix wilderes nach ...

Pannenfreie Grüße!
Andreas
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#1480919 - 08.10.21 06:17 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
Danke für deinen Bericht!

Du bist durch viele Gegenden geradelt, in denen ich auch unterwegs war.

Ich lese, dass die slowenischen Radwege nach wie vor sind, wie sie waren: Manchmal da, manchmal glänzen sie durch Abwesenheit. (Mich selbst kratzen sie nicht besonders. Ich radle lieber in Gegenden, die wenig touristifiziert sind. Wenn ein Radweg passt, benütze ich ihn natürlich, wenn nicht, ist es auch gut.)

Hast du auch den Cerknisko jezero kennen gelernt? Der ist ganz nahe bei Rakov Skocjan. Ich bin zweimal auf dem Damm durch den See gefahren. Beide Male hatte er einiges an Wasser, was nie sicher ist. Er ist ein See mit unterirdischem Abfluss. V.a. beim ersten Mal war der See so ruhig, dass das Spiegelbild kaum vom echten oberhalb zu unterscheiden war. Mit den bunten Farben des Herbstes war das selten schön.

lg!
georg
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#1480920 - 08.10.21 06:28 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
Hansflo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.849
Vielen Dank für diesen weiteren gut geschriebenen und Appetit machenden Bericht einer schönen Tour.

Hans
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#1480939 - 08.10.21 12:16 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
Sehr schöne Route, leider manchmal etwas abgesoffen - bei anderer Witterung würden einige Regionen mehr Glanz verstrahlen. Das ewige Schicksal des Radreisenden. Besonder gut gefallen mir deine Abendstimmungsbilder von Triest. bravo

Zur Route: Ich kenne zwar die meisten Regionen auch wieder, aber doch eher über andere Routen. Nach Bad Radkersburg hätte ich eher empfohlen durchs hügelige Weinbaugebiet Ormoz-Jeruzalem und das schöne Ptuj zu fahren (Maribor hatte mir weniger gut gefallen). Gerade im Herbst jetzt sind die Weingebiete attraktiv (natürlich auch nur bei Sonne), gibt dort ähnliche Buschenschänken wie in der Steiermark.

Dankbar bin ich dir für die Eindrücke mit der Save-Route jenseits von Celje. Gerade der Südosten Sloweniens fehlt mir noch weitgehend. Würde da aber noch mehr Ausreizen zur Grenze hin mit dem Fluss Kupa. Rakov Skocjan lohnt sicher auch trotz Schotter. Schotterfrei kommt man aber auch gut nach Postojna, müsste man aber nördlicher fahren über Horjul, Vrhnika, Logatec und Planina. Man kann dann auch von Planina direkter zur Burg Predjama fahren, um erst dann nach Postojna einzufahren. Mit Rakov Skocjan hast du aber die Attraktion gesehen, die ich höher als die Burg Predjama bewerten würde.

Fünf Ersatzschläuche finde ich auch etwas viel - du bist ja nicht im Nirwana und kannst auf einer solchen Strecke auch immer wieder nachkaufen (ich habe immer zwei dabei, früher war es immer nur einer). Die Gefahren für einen Plattfuß auf Schotter werden auch überschätzt. Bei passenden (möglichst nicht alten) Reifen passiert da eher nichts, Plattfüße sind fast immer Folge außergewöhnlicher Spitzen wie Scherben etc., ggf. zu wenig Luftdruck, spröder Altreifen und unabhängig von Wegebelägen. Erhöhte Vorsicht braucht es bei klebrigen Neuasphalt, weil sich dort kleine Steinchen besonders gut in den Mantel einarbeiten können, die sonst der Reifen abstoßen würde.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1481065 - 10.10.21 13:02 Re: Wien - Triest [Re: Andreas aus Graz]
oktopus
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 489
Unterwegs in Österreich

In Antwort auf: Andreas aus Graz
Schöner Bericht, danke!
Wenn Du nicht wirklich sehr großes Pech hast, wirst Du auf der Parenzana mit einem einzigen Ersatzschlauch durchkommen. Solche Schotterwege bist Du auf Deiner Strecke öfter gefahren, da kommt nix wilderes nach ...

Pannenfreie Grüße!
Andreas


Dein Wort in Gottes Ohren :-)
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#1481066 - 10.10.21 13:14 Re: Wien - Triest [Re: irg]
oktopus
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In Antwort auf: irg
Danke für deinen Bericht!

Du bist durch viele Gegenden geradelt, in denen ich auch unterwegs war.

Ich lese, dass die slowenischen Radwege nach wie vor sind, wie sie waren: Manchmal da, manchmal glänzen sie durch Abwesenheit. (Mich selbst kratzen sie nicht besonders. Ich radle lieber in Gegenden, die wenig touristifiziert sind. Wenn ein Radweg passt, benütze ich ihn natürlich, wenn nicht, ist es auch gut.)

Ja, das macht Sinn! Wobei ich bei meiner Tour überhaupt keine Touristen gesehen habe. Weder unterwegs, noch in den Ortschaften. Die Saison ist wohl schon vorbei. Aber ansonsten brauch ich die Touristenansammlungen auch nicht.

In Antwort auf: irg

Hast du auch den Cerknisko jezero kennen gelernt? Der ist ganz nahe bei Rakov Skocjan. Ich bin zweimal auf dem Damm durch den See gefahren. Beide Male hatte er einiges an Wasser, was nie sicher ist. Er ist ein See mit unterirdischem Abfluss. V.a. beim ersten Mal war der See so ruhig, dass das Spiegelbild kaum vom echten oberhalb zu unterscheiden war. Mit den bunten Farben des Herbstes war das selten schön.

lg!
georg

Nein, den See hab ich nicht gesehen. Der wäre südlicher gewesen. Aber nicht weit weg. Stimmt. Hätte sich gelohnt.

Liebe Grüße
Gaby
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#1481069 - 10.10.21 13:30 Re: Wien - Triest [Re: veloträumer]
oktopus
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In Antwort auf: veloträumer
Sehr schöne Route, leider manchmal etwas abgesoffen - bei anderer Witterung würden einige Regionen mehr Glanz verstrahlen. Das ewige Schicksal des Radreisenden. Besonder gut gefallen mir deine Abendstimmungsbilder von Triest. bravo

Zur Route: Ich kenne zwar die meisten Regionen auch wieder, aber doch eher über andere Routen. Nach Bad Radkersburg hätte ich eher empfohlen durchs hügelige Weinbaugebiet Ormoz-Jeruzalem und das schöne Ptuj zu fahren (Maribor hatte mir weniger gut gefallen). Gerade im Herbst jetzt sind die Weingebiete attraktiv (natürlich auch nur bei Sonne), gibt dort ähnliche Buschenschänken wie in der Steiermark.

Danke :-)

Maribor bzw. überhaupt den Abschnitt von Spielfeld bis Maribor kann man auslassen. Da hast du recht. Nicht nur, weil es geregnet hat. Der Abschnitt war einfach nur öd. Die Strecke von Bad Radkersburg bis Spielfeld dagegen war schön.

Weinberge und Buschenschänken klingen gut :-)

In Antwort auf: veloträumer

Dankbar bin ich dir für die Eindrücke mit der Save-Route jenseits von Celje. Gerade der Südosten Sloweniens fehlt mir noch weitgehend. Würde da aber noch mehr Ausreizen zur Grenze hin mit dem Fluss Kupa. Rakov Skocjan lohnt sicher auch trotz Schotter. Schotterfrei kommt man aber auch gut nach Postojna, müsste man aber nördlicher fahren über Horjul, Vrhnika, Logatec und Planina. Man kann dann auch von Planina direkter zur Burg Predjama fahren, um erst dann nach Postojna einzufahren. Mit Rakov Skocjan hast du aber die Attraktion gesehen, die ich höher als die Burg Predjama bewerten würde.

Das macht Sinn, auf dem Weg nach Postojna noch bei der Burg Predjama vorbeizufahren und erst dann nach Postojna zu fahren. Die hätte übrigens 13,50 Euro Eintritt gekostet. Und die Grotte in Postojna hätte 35 Euro Eintritt gekostet! Das fand ich schon heftig! Auch wenn ich sie ebenfalls gerne einmal besucht hätte. Beim nächsten Mal eventuell.

In Antwort auf: veloträumer

Fünf Ersatzschläuche finde ich auch etwas viel - du bist ja nicht im Nirwana und kannst auf einer solchen Strecke auch immer wieder nachkaufen (ich habe immer zwei dabei, früher war es immer nur einer). Die Gefahren für einen Plattfuß auf Schotter werden auch überschätzt. Bei passenden (möglichst nicht alten) Reifen passiert da eher nichts, Plattfüße sind fast immer Folge außergewöhnlicher Spitzen wie Scherben etc., ggf. zu wenig Luftdruck, spröder Altreifen und unabhängig von Wegebelägen. Erhöhte Vorsicht braucht es bei klebrigen Neuasphalt, weil sich dort kleine Steinchen besonders gut in den Mantel einarbeiten können, die sonst der Reifen abstoßen würde.

Stimmt schon. Da hab ich etwas übertrieben. Ich bin ein gebranntes Kind! Und meine letzten Plattfüße hatte ich in Zeiten von Lock Down bei Tagesausflügen, wo ich tatsächlich nur meine mitgenommenen Schläuche nehmen konnte und unterwegs keine Möglichkeit gehabt hätte, einen Ersatzschlauch zu kaufen. Allerdings hatte ich da auch jeweils nur einen Platten pro Tagesausflug.
Zu wenig Luftdruck als Ursache kenn ich. Das beachte ich immer. Alte Reifen hab ich auch nicht.

Liebe Grüße
Gaby
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Geändert von oktopus (10.10.21 13:31)
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#1481073 - 10.10.21 16:12 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
martinbp
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Servus Gaby,
danke für den schönen und informativen Bericht, der bei mir Erinnerungen an alte Zeiten hervorgerufen hat.
1999 war ich (zumindest im Abschnitt Celje-Triest) nahezu auf derselben Strecke unterwegs. Allerdings waren damals ausgeschilderte Radrouten noch kaum vorhanden, dafür war der Verkehr selbst auf den Hauptstraßen noch erträglich.
Wird Zeit, das mal zu wiederholen. Und die Bucklige Welt muss von mir auch endlich mal in Angriff genommen werden, ist ja in fast unmittelbarer Nachbarschaft zu Ungarn.

VG aus Budapest
Martin
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#1481182 - 12.10.21 19:53 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
buche
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Hallo Gaby,

vielen Dank für den schönen Bericht, insbesondere für die schönen Fotos! Irgendwann muss ich da auch mal hin, spätestens wenn die von der ÖBB bereits bestellten Nachtzugwagen mit Fahrradmitnahme am Start sind zwinker

Aber fünf Ersatzschläuche entsetzt Es ist mir in meiner ganzen "Radlerkarriere" vielleicht drei- oder viermal überhaupt passiert, dass ein Schlauch so kaputt war, dass er nicht geflickt werden konnte, und ich fahre ziemlich viel...

LG Erik
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#1481211 - 13.10.21 11:32 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
veloträumer
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In Antwort auf: oktopus
Das macht Sinn, auf dem Weg nach Postojna noch bei der Burg Predjama vorbeizufahren und erst dann nach Postojna zu fahren. Die hätte übrigens 13,50 Euro Eintritt gekostet. Und die Grotte in Postojna hätte 35 Euro Eintritt gekostet! Das fand ich schon heftig!

Uff - unschöner Trend wohl nicht nur aus Slowenien. Ich fürchte, unter dem Deckmantel Corona wird im Tourismus eine Preistreiberei betrieben, ähnlich wie mal bei der Einführung des Euros. Leider habe ich keinen Preis von meiner 2003er-Tour notiert - sicherlich hat sich der Preis aber mehr als verdoppelt. 2013 zahlte ich für Skojanske jame (Matavun, im Gegensatz zu Postojna UN-Welterbe, die Höhle selbst weniger pittoresk, dafür Areal größer) 15 €. Ein kleine, aber schöne Höhle beim kroatischen Fuzine, Spilja Vrelo, kostete mich auf der gleichen Tour 3,90 € - Führung war sogar exklusiv für mich, einziger Gast, aber keine technischen Fahrgeräte wie Lore oder Fahrstuhl. 2015 kostete mich die Führung durch die Grotta Gigante (Opicina/Trieste, am ehesten mit Postojna vergleichbar) 12 €. In diesem Jahr zahlte ich für die Beatenhöhlen 18 SFR (Thuner See, Schweiz, ohne Führung, nur Audioguide, weniger imposant als Postojna oder Gigante), da beklagte ich mich bereits beim Kartenverkaufspersonal. Gemäß Schweizer Lohnniveau dann doch eher ein Schnäppchen im Vergleich zu Postojna.
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#1481308 - 14.10.21 16:33 Re: Wien - Triest [Re: veloträumer]
oktopus
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Ich finde das einfach Wucher, so viel zu verlangen. Verständlich, dass der Tourismus durch Corona Einbußen hatte. Aber damit verärgern sie die Touristen. Die Schweiz hat ein anderes Lohnniveau, da muss man immer mit höheren Preisen rechnen. Das ist richtig.

Es gibt noch viele Sehenswürdigkeiten. Und die Strecke, die ich gefahren bin, möchte ich ohnehin noch einmal mit Abänderungen fahren. Die Orte, die du erwähnst, muss ich alle googlen :-)
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#1481309 - 14.10.21 16:35 Re: Wien - Triest [Re: buche]
oktopus
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Danke!

Nachtzugwagen mit Fahrradmitnahme? Da muss ich gleich aufhorchen! Ich war allerdings diesmal mit meinem Faltrad unterwegs, mit dem ich keine Fahrradmitnahme brauche. Aber ich hab ja 4 Räder. Die anderen sind keine Falträder und nutze ich auch für Touren.

Du flickst Schläuche unterwegs selbst? Das hab ich noch nie gemacht.

LG
Gaby
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#1481311 - 14.10.21 17:02 Re: Wien - Triest [Re: martinbp]
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Danke!
Die Bucklige Welt lohnt sich auf alle Fälle! Und stimmt, von Budapest hast du ja gar nicht weit :-)

LG
Gaby
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#1481324 - 14.10.21 19:37 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
buche
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In Antwort auf: oktopus

Nachtzugwagen mit Fahrradmitnahme? Da muss ich gleich aufhorchen!

Die ÖBB hat meines Wissens 2018 neue Nachtzugwagen bei Siemens bestellt, die 2022 auf die Strecke kommen sollen. Mit diesen neuen Wagen gibts dann wieder eine Fahrradmitnahme auf allen Nachtzuglienien, nicht nur auf denen zwischen Deutschland/Österreich/Schweiz. Es gibt dazu mehrere Quellen wie diese:
https://www.cycle-around-europe.de/fahrradmitnahme-im-nightjet-ab-2022-auch-wieder-nach-italien/

Die Nachtzugverbindung nach Italien vermisse ich ganz heftig.

In Antwort auf: oktopus
Du flickst Schläuche unterwegs selbst? Das hab ich noch nie gemacht.

Du hast halt drei Möglichkeiten: Entweder, du nimmst etliche Schläuche mit. Oder du fährst schwere, unbequeme und lahme Reifen mit einer fetten Pannenschutzeinlage. Oder du übst das Flicken unterwegs zwinker

Wenn ich das Loch von außen finden kann, baue ich das Rad zum Flicken nicht mal aus. Dann dauert das Flicken vielleicht 15 Minuten, die Hälfte davon ist das Aufpumpen.

LG Erik
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#1481660 - 20.10.21 11:36 Re: Wien - Triest [Re: buche]
oktopus
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In Antwort auf: buche

Du hast halt drei Möglichkeiten: Entweder, du nimmst etliche Schläuche mit. Oder du fährst schwere, unbequeme und lahme Reifen mit einer fetten Pannenschutzeinlage. Oder du übst das Flicken unterwegs zwinker

Wenn ich das Loch von außen finden kann, baue ich das Rad zum Flicken nicht mal aus. Dann dauert das Flicken vielleicht 15 Minuten, die Hälfte davon ist das Aufpumpen.

LG Erik

Schwere lahme Reifen ist keine Option für mich. Da nehm ich lieber mehrere Schläuche mit :-) Flicken üben wäre schon eher eine Option für mich. ÜBEN ÜBEN ÜBEN! Ja.

Wie findest du ein Loch von außen? Du lässt die Luft ab, ziehst den Schlauch heraus und suchst ihn ab?

LG
Gaby
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Off-topic #1481666 - 20.10.21 13:19 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
natash
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Wenn Du den Schlauch aufgepumpt an Wange und Ohr entlang führst, dann spürst /hörst Du das Loch.
So mache ich das immer.
Bei der schon eine Weile zurück liegenden Mitteleuropatour haben wir trotzdem etwa 8 Schläuche gebraucht.
Wenns blöd läuft, dann nämlich grad richtig.
Meistens langen aber schon 1-2 Ersatzschläuche.

Gruß
Nat
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#1481677 - 20.10.21 16:24 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
irg
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Loch suchen und flicken:
Erst einmal den Reifen auf Fremdkörper untersuchen: Dorn, Drahtstück, Glassplitter, etc. zu sehen? Ein tiefes Loch, ein tiefer Cut? Das wären die leicht findbaren Ursachen, und Fremdkörper müssen immer heraus genommen werden. Dabei auch genau nach prüfen, ob alles draußen ist. Vorsichtig (vorsichtig!) im Loch tasten, ev. mit einer spitzen Messerklinge ist dabei oft sinnvoll. Ich hatte schon einmal einen in 3 Teile zerbrochenen Dorn im Mantel, die alle nicht sichtbar waren.

Wenn das Loch groß ist, kannst di einen Vulkanisierflicken innen aufvulkanisieren, wie am Schlauch. Es gibt dafür auch spezielle Flicken, aber die habe ich nicht. Die anderen tun es im Allgemeinen auch. Nur beim Aufrauen nicht zu viel rubbeln, die innere Schichte Gummi ist sehr dünn. Sonst beleidigst du das Gewebe.

Wenn die Lage des Loches klar ist, kannst du, wenn du so ran kommst, das Rad drin lassen und nur den Teil des Schlauches heraus nehmen. (Ich baue dabei immer das ganze Laufrad aus. Das ist bei der Kettenschaltung kein großer Aufwand, das Arbeiten wird leichter.)
Den Schlauch etwas aufpumpen und schauen oder fühlen, ob du das Loch findest. Der empfindlichste Körperteil dafür, den ich kenne, ist die Zungenspitze. Wo es kalt wird (die Luft raus pfeift), ist das Loch, dort tippst du kurz mit der Zunge drauf und hast die Stelle markiert.

Wenn du den Schlauch heraus nimmst, schaust du darauf, dass du den Schlauch nicht umdrehst. Dann kannst du, wenn du das Loch gefunden hast, leicht die Stelle im Mantel finden, wo du auf eventuelle Fremdkörper schauen musst. Wenn du die Seite nicht mehr weißt, hast du halt 2 Stellen, die d anschauen solltest. Beim Untersuchen des Mantels schaust und fühlst du, ob du einen Fremdkörper findest. meistens sind sie im Bereich der Lauffläche.
Wenn du so das Loch nicht findest, hilft fast nur mehr Wasser (aber nur Wasser, kein Saft aus der Flasche!) in einem Gefäß, um den Schlauch hinein zu stecken. Wo die Luft perlt, ist das Loch. Vergiss dabei nicht das Ventil, und den Ventilschaft kannst du dabei ein bisschen hin- und her drücken, es kann auch am Ansatz ein Loch sein.

Dann trocknest du die zu flickende Stelle, wobei du sie z.B. mit zwei Fingern markierst, damit du sie nicht verlierst. Die Luft lässt du ab, Druck kannst du beim Flicken nicht brauchen.
Den Schlauch raust du mit einem Stückerl Schmirgelpapier oder so einem Kratzding aus Metall aus dem Flickzeug auf und wischt vorsichtig die Fusseln ab. Wichtig dabei ist, dass die Stelle fettfrei ist. Trockene Finger sind kein Problem, welche mit Sonnencreme bleiben weg davon. Dann trägst du Vulkanisierflüssigkeit aus der Tube auf und verteilst sie gleichmäßig. (Sonst trocknet sie nicht zugleich, dann klebt der Flicken nicht überall) Der Fleck, den du dabei machst, soll ruhig etwas größer als der Flicken sein. Du wartest geduldig, bis die Flüssigkeit nicht mehr feucht ist und kaum mehr klebt. Dann ziehst du am Flicken die Folie an der Unterseite (meistens aus Alu) ab, möglichst, ohne sie zu berühren (wieder wegen Fett oder Dreck) und klebst ihn über das Loch. Die Festigkeit erreichst du nicht durch die Dauer des Andrückens, mehr durch den Druck. Also fest auf drücken, immer wieder, bis du den gesamten Flicken ordentlich oben hast. Die Ränder sind dabei besonders wichtig, dort kann er sich am leichtesten ablösen. Dann sollte das Loch geflickt sein. Wenn du das Wasser noch hast, kannst du den Schlauch prüfen.

Dann pumpst du, wie du das schon gemacht hast, den Schlauch leicht auf, damit er beim Reinstecken möglichst nicht ein geklemmt wird, ziehst den Mantel wieder ganz auf, baust die Geschichte ein und pumpst auf, fertig.

Das klingt alles viel komplizierter, als es ist. Ich würde es an deiner Stelle einmal zu Hause in Ruhe aus probieren. Du brauchst dafür nicht einmal ein Loch in den Schlauch stechen, ein Schönheitsflicken am dichten Schlauch stört ja nicht.

lg!
georg
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Off-topic #1481697 - 20.10.21 21:08 Re: Wien - Triest [Re: irg]
veloträumer
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Theorie ist gut, die Realität ist manchmal ganz verrückt und anders: Habe schon Löcher gesucht in Wasserwanne usw. - null Blasen, Schlauch eingebaut, Luft ging wieder raus. Nächster Fall: Habe Schlauch aufgepumpt zuhause aufgehangen - Luft blieb drin. Eingebaut, Luft ging wieder raus. Ich hatte da schon einige Mysterien.

Auf Reise flicken ist anders als zuhause: Es ist manchmal unglaublich heiß oder klirrend kalt oder man steht unter Zeitdruck wegen einbrechender Dunkelheit usw. - da macht man Fehler oder das Material reagiert anders als erwartet, man sieht schlecht, zittert, verletzt sich an einem Draht usw. Manche Flickerei hält nur gut, wenn die Belastungen für das Rad gering sind. Auf Radreise hat man immer die höchsten Belastungen - da macht es manchmal Sinn, auf Reparatur zu verzichten - aus Sicherheitsgründen. In anderen Fällen macht es Sinn, die Reparatur auf den Etappenort zu verlegen, wo man mehr Zeit und Infrastruktur hat. Den geflickten Schlauch hat man dann wieder als Ersatzschlauch in der Tasche. Manche Schäden kann man gar nicht flicken, z.B. das Ventil oder größere Durchschläge, Ventilabrisse usw. Bei einer Pannenserie auch mal schauen, ob man vielleicht einen neuen Reifen besorgt - diese Ursache hatte ich auch mal.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
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#1481699 - 20.10.21 21:25 Re: Wien - Triest [Re: irg]
oktopus
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In Antwort auf: irg
Loch suchen und flicken:
Erst einmal den Reifen auf Fremdkörper untersuchen: Dorn, Drahtstück, Glassplitter, etc. zu sehen? Ein tiefes Loch, ein tiefer Cut? Das wären die leicht findbaren Ursachen, und Fremdkörper müssen immer heraus genommen werden. Dabei auch genau nach prüfen, ob alles draußen ist. Vorsichtig (vorsichtig!) im Loch tasten, ev. mit einer spitzen Messerklinge ist dabei oft sinnvoll. Ich hatte schon einmal einen in 3 Teile zerbrochenen Dorn im Mantel, die alle nicht sichtbar waren.

Wenn das Loch groß ist, kannst di einen Vulkanisierflicken innen aufvulkanisieren, wie am Schlauch. Es gibt dafür auch spezielle Flicken, aber die habe ich nicht. Die anderen tun es im Allgemeinen auch. Nur beim Aufrauen nicht zu viel rubbeln, die innere Schichte Gummi ist sehr dünn. Sonst beleidigst du das Gewebe.

Wenn die Lage des Loches klar ist, kannst du, wenn du so ran kommst, das Rad drin lassen und nur den Teil des Schlauches heraus nehmen. (Ich baue dabei immer das ganze Laufrad aus. Das ist bei der Kettenschaltung kein großer Aufwand, das Arbeiten wird leichter.)
Den Schlauch etwas aufpumpen und schauen oder fühlen, ob du das Loch findest. Der empfindlichste Körperteil dafür, den ich kenne, ist die Zungenspitze. Wo es kalt wird (die Luft raus pfeift), ist das Loch, dort tippst du kurz mit der Zunge drauf und hast die Stelle markiert.

Wenn du den Schlauch heraus nimmst, schaust du darauf, dass du den Schlauch nicht umdrehst. Dann kannst du, wenn du das Loch gefunden hast, leicht die Stelle im Mantel finden, wo du auf eventuelle Fremdkörper schauen musst. Wenn du die Seite nicht mehr weißt, hast du halt 2 Stellen, die d anschauen solltest. Beim Untersuchen des Mantels schaust und fühlst du, ob du einen Fremdkörper findest. meistens sind sie im Bereich der Lauffläche.
Wenn du so das Loch nicht findest, hilft fast nur mehr Wasser (aber nur Wasser, kein Saft aus der Flasche!) in einem Gefäß, um den Schlauch hinein zu stecken. Wo die Luft perlt, ist das Loch. Vergiss dabei nicht das Ventil, und den Ventilschaft kannst du dabei ein bisschen hin- und her drücken, es kann auch am Ansatz ein Loch sein.

Dann trocknest du die zu flickende Stelle, wobei du sie z.B. mit zwei Fingern markierst, damit du sie nicht verlierst. Die Luft lässt du ab, Druck kannst du beim Flicken nicht brauchen.
Den Schlauch raust du mit einem Stückerl Schmirgelpapier oder so einem Kratzding aus Metall aus dem Flickzeug auf und wischt vorsichtig die Fusseln ab. Wichtig dabei ist, dass die Stelle fettfrei ist. Trockene Finger sind kein Problem, welche mit Sonnencreme bleiben weg davon. Dann trägst du Vulkanisierflüssigkeit aus der Tube auf und verteilst sie gleichmäßig. (Sonst trocknet sie nicht zugleich, dann klebt der Flicken nicht überall) Der Fleck, den du dabei machst, soll ruhig etwas größer als der Flicken sein. Du wartest geduldig, bis die Flüssigkeit nicht mehr feucht ist und kaum mehr klebt. Dann ziehst du am Flicken die Folie an der Unterseite (meistens aus Alu) ab, möglichst, ohne sie zu berühren (wieder wegen Fett oder Dreck) und klebst ihn über das Loch. Die Festigkeit erreichst du nicht durch die Dauer des Andrückens, mehr durch den Druck. Also fest auf drücken, immer wieder, bis du den gesamten Flicken ordentlich oben hast. Die Ränder sind dabei besonders wichtig, dort kann er sich am leichtesten ablösen. Dann sollte das Loch geflickt sein. Wenn du das Wasser noch hast, kannst du den Schlauch prüfen.

Dann pumpst du, wie du das schon gemacht hast, den Schlauch leicht auf, damit er beim Reinstecken möglichst nicht ein geklemmt wird, ziehst den Mantel wieder ganz auf, baust die Geschichte ein und pumpst auf, fertig.

Das klingt alles viel komplizierter, als es ist. Ich würde es an deiner Stelle einmal zu Hause in Ruhe aus probieren. Du brauchst dafür nicht einmal ein Loch in den Schlauch stechen, ein Schönheitsflicken am dichten Schlauch stört ja nicht.

lg!
georg


WOW! Danke für die ausführliche Erläuterung!

Nun gibt es zwei Methoden, um ein Loch zu finden? natash hat andere Erfahrungen mit Ohr hinhalten?
Die Wassermethode kenn ich (vom Zuschauen). Selbst durchgeführt hab ich sie aber noch nie.

Mantel nach Fremdkörper absuchen ist wichtig. Die Erfahrung hab ich auch einmal gemacht, dass ich nicht abgesucht hab und am nächsten Tag wieder einen Platten hatte.

Zu Hause probieren bzw. üben. Das ist sicher am besten, bevor man es am Ernstfall machen muss.

Danke, Georg und natash für die Tipps!!!

LG
Gaby
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Off-topic #1481700 - 20.10.21 21:30 Re: Wien - Triest [Re: veloträumer]
oktopus
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In Antwort auf: veloträumer
Theorie ist gut, die Realität ist manchmal ganz verrückt und anders: Habe schon Löcher gesucht in Wasserwanne usw. - null Blasen, Schlauch eingebaut, Luft ging wieder raus. Nächster Fall: Habe Schlauch aufgepumpt zuhause aufgehangen - Luft blieb drin. Eingebaut, Luft ging wieder raus. Ich hatte da schon einige Mysterien.

Auf Reise flicken ist anders als zuhause: Es ist manchmal unglaublich heiß oder klirrend kalt oder man steht unter Zeitdruck wegen einbrechender Dunkelheit usw. - da macht man Fehler oder das Material reagiert anders als erwartet, man sieht schlecht, zittert, verletzt sich an einem Draht usw. Manche Flickerei hält nur gut, wenn die Belastungen für das Rad gering sind. Auf Radreise hat man immer die höchsten Belastungen - da macht es manchmal Sinn, auf Reparatur zu verzichten - aus Sicherheitsgründen. In anderen Fällen macht es Sinn, die Reparatur auf den Etappenort zu verlegen, wo man mehr Zeit und Infrastruktur hat. Den geflickten Schlauch hat man dann wieder als Ersatzschlauch in der Tasche. Manche Schäden kann man gar nicht flicken, z.B. das Ventil oder größere Durchschläge, Ventilabrisse usw. Bei einer Pannenserie auch mal schauen, ob man vielleicht einen neuen Reifen besorgt - diese Ursache hatte ich auch mal.


Du hast ja mysteriöse Schläuche ...
Reparatur am Etappenort macht Sinn. Stimmt.

Was war am Reifen kaputt? Einen neuen Mantel hatte ich auf Tour noch nicht dabei. Das ist dann schon viel Gepäck.
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Off-topic #1481701 - 20.10.21 21:41 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
veloträumer
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Was war am Reifen kaputt? Einen neuen Mantel hatte ich auf Tour noch nicht dabei. Das ist dann schon viel Gepäck.

Das ist lange her, im Jahre 2000 in Frankreich. Da hatte ich noch schmalere Reifen (28-32 mm). Der Mantel war schlicht abgelaufen bzw. altersmürbe. Dann ist das System sehr empfindlich, sogar spitze Steinchen können einen Schaden verursachen. Ersatzmantel hatte und habe ich nicht dabei. Ich habe einen neuen Reifen in einem Ort erworben (ich glaube, es Ille-sur-Têt). Danach keine Panne mehr.

Eine andere Pannenserie hatte ich noch vor meiner eigentlichen Radreisekarriere. Das war mit Rennrad nach Guadeloupe geflogen, Touren von einem Ferienhaus aus. Da hatte ich drei Platte, den ersten gleich nach dem Flughafen. Ursache waren kaum sichtbare, kanitge Löcher in dem Asphalt und zu wenig Luftdruck, einmal dabei noch mit schwerem Rucksack. Wegen der tropischen Schwüle war wohl manchmal der Ehrgeiz beim Aufpumpen etwas zu gering (Rennrad muss man ja mehr Druck drauflegen). Habe damals auch meinen All-time-Durstrekord aufgestellt - ca. 11 Liter an einem Tag. bier2
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
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Off-topic #1481704 - 21.10.21 05:44 Re: Wien - Triest [Re: veloträumer]
Andreas aus Graz
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Zu den Preisen in Slowenien: wenn man Preise von vorm Krieg vergleicht ... das hat nicht seit oder wegen Corona angezogen, die Adelsberger Grotte (Postojina) ist schon seit mindestens 2005 als Familienausflug kaum mehr erschwinglich, da haben wir das zum ersten Mal ausgelassen. Die Preiserhöhung kam halt mit dem Bekanntheitsgrad bzw der gestiegenen Nachfrage, dann wurde ein Besucherzentrum gebaut mit Restaurant, Parkplätze etc etc

Damals, als das noch billig war, gab es auch noch keine Autobahnabfahrt in Postojina glaub ich ;-) - Angebot und Nachfrage halt.

Liebe Grüße
Andreas
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Off-topic #1481706 - 21.10.21 06:34 Re: Wien - Triest [Re: oktopus]
irg
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Nun gibt es zwei Methoden, um ein Loch zu finden? natash hat andere Erfahrungen mit Ohr hinhalten?
Die Wassermethode kenn ich (vom Zuschauen). Selbst durchgeführt hab ich sie aber noch nie.

Mantel nach Fremdkörper absuchen ist wichtig. Die Erfahrung hab ich auch einmal gemacht, dass ich nicht abgesucht hab und am nächsten Tag wieder einen Platten hatte.

Zu Hause probieren bzw. üben. Das ist sicher am besten, bevor man es am Ernstfall machen muss.

Danke, Georg und natash für die Tipps!!!

LG
Gaby


Es gibt sicher noch mehr Möglichkeiten. Natash hört wahrscheinlich besser als ich, da hört sie lieber.

Um es einfach runter zu brechen: Bei einem Patschen (Platten auf "deutsch") gehst du am besten nach Schema F vor, am einfachsten mit Ausbauen von Laufrad und Schlauch. Nur Heraus wursteln beim eingebauten Laufrad ist eher etwas für Fortgeschrittene.

(Dazu eine passende Geschichte: Ich habe lebhafte Erinnerungen an meinen Vater, der das bei seinem Rücktritt-Rad immer so gemacht hat. Erst hat er hier den Schlauch heraus gezogen, dann dort, dann habe ich mich als kleiner Stift eher verzogen, weil er sich immer mehr geärgert hat, und am Schluss hat er das Laufrad stinkwütend aus gebaut und den ganzen Schlauch im Schaffel überprüft. Damals, im Kindergartenalter, habe ich mir vor genommen, das selbst besser zu machen. Ein klarer Fall von Lernen am Modell.)

Hören, Fühlen, Sehen: Wenn es klappt, sehr einfache Methoden. Wenn nicht, bleibt eigentlich nur mehr Wasser für Luftblasen. Mathias´ Erfahrungen kann ich bestätigen: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Alleine dafür ist ein Ersatzschlauch nicht unwichtig. Eine zweite Tube Vulkanisierflüssigkeit aus einer anderen Tranche ist wichtig. Selten, aber doch kann eine kaputt gehen. Ein paar Flicken mehr als "nötig" sind wichtig, (in verschiedenen Größen), wenn es blöd kommt, brauchst du sie, und gemäß Murphys Laws hast du dann kein Geschäft in Reichweite.

Zum wichtigen Hinweis auf Temperaturen und andere Schwierigkeiten: Bei Regen wird Vulkanisieren sehr schwierig bis unmöglich (Zelt aufbauen, wenn gar nicht anders machbar). Wenn es zu kalt ist, funktioniert das Vulkanisieren nicht oder nicht gut. In gebührendem Abstand über dem Kocher sollte das aber trotzdem klappen. Wirkliche Hitze ist ein Problem: Ich habe in Griechenland im Hochsommer gelernt, dass die Flicken nur halten, wenn ich sie am Abend oder Morgen, wenn es kühler ist, geklebt habe. Es war so heiß, dass die Vulkanisierflüssigkeit auch im Schatten zu schnell getrocknet ist. Entsprechend mehr auftragen hat nichts gebracht, das war dann eine zähe Pampe, die nicht mehr geklebt hat. Aber selbst das Kleben am Abend hatte seine Tücken: Die Flicken hielten schlechter als sonst, das hat bedeutet, dass sie sich untertags leichter abgelöst haben. Das ist v.a. dann passiert, wenn das Rad in der Mittagshitze in der Sonne gestanden ist. Fahren war seltsamer weise kaum bis kein Problem. (Das war mein Eindruck, der nicht wissenschaftlich verifiziert ist.) Das hieß für mich, weiter zu radeln, bis das Rad einen Schatten findet. Notfalls musste ich in der Sonne braten.

Schwer bis nicht zu findende Fremdkörper hatte ich auch schon. Das kommt vor, wenn auch sehr, sehr selten.

Ersatzmantel nehme ich nur in sehr einsamen Gegenden mit, oder dort, wo in meiner Laufradgröße nicht zu zu bekommen ist. Ein Stückerl alten Rennrad-Mantel habe ich dagegen immer mit. Der kostet nichts und wiegt so gut wie nichts. Ich bin damit auf Tour schon mehrere Tage gefahren.

Aber diese Diskussion ist völlig offtopic. Ich empfehle, einen eigenen Thread dafür auf zu machen, wenn es dazu mehr zu sagen gibt.

lg!
georg

Geändert von irg (21.10.21 06:43)
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Off-topic #1481718 - 21.10.21 10:36 Re: Wien - Triest [Re: irg]
natash
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ehrlich gesagt fühle ich eher. Der feine Luftzug eines kleineren Lochs lässt sich am besten mit Ohr und Wange erspühren.
Die Wassermethode ist mir unterwegs zu umständlich. Am schnellsten ist es sowieso einfach den Schlauch zu wechseln und sich des Abends vorm Zelt oder im Zimmer ganz in Ruhe ums Flicken zu kümmern.
Einen Ersatzmantel habe ich nicht immer, aber oft dabei, weil wir schon zwei mal angefangen haben unterwegs zu nähen (Defekte kommen bevorzugt Sonntags und /oder in unwirtlichen Regionen.
Wenn ich weiß, dass ein Reifen achon recht abgefahren ist, aber noch ein paar hundeet km schaffen sollte, nehme ich sowieso Ersatz mit. Ich mag nichts rausschmeißen, wwas noch eine Weile taugen könnte und ein Mantel ist ja schnell getauscht. Des Gewichts und der einfacheren Verstaubarkeit wegen, bevorzuge ich hier Faltreifen. Die kann man mit Hilfe einiger Kabelbinder auch recht elegant am Rahmen unterbringen. Wer weniger betagtes Material bewegt als ich das tue, kann, zumindest in Westeuropa vermutlich oftmals darauf verzichten. Andererseits sind Gewicht und und Aufwand doch eher übersichtlich.
Gruß
Nat
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Off-topic #1481728 - 21.10.21 14:23 Re: Wien - Triest [Re: Andreas aus Graz]
veloträumer
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In Antwort auf: Andreas aus Graz
Zu den Preisen in Slowenien: wenn man Preise von vorm Krieg vergleicht ... das hat nicht seit oder wegen Corona angezogen, die Adelsberger Grotte (Postojina) ist schon seit mindestens 2005 als Familienausflug kaum mehr erschwinglich, da haben wir das zum ersten Mal ausgelassen. Die Preiserhöhung kam halt mit dem Bekanntheitsgrad bzw der gestiegenen Nachfrage, dann wurde ein Besucherzentrum gebaut mit Restaurant, Parkplätze etc etc

Nun, ich habe ja Beispiele nicht vor dem Krieg aufgeführt. Habe soeben gesucht und tatsächlich ein Posting gefunden, dass in 2003 (als ich da war) der Eintritt 15 € kostete. Das bestätigt auch meine ungefähre Erinnerung. Die Preissteigerung liegt damit weit über den Lohnzuwächsen. Slowenien gehörte immerhin zu den Ländern, die sehr gezielt gegen missbräuchliche Erhöhungen in der Zeit der Euroeinführung vorging. Auch gibt es wenige willkürliche Jetsetpreisentwicklungen als z.B. in Kroatien, die dort in bestimmten Orten zu beobachten sind. Insofern ist das Beispiel schon recht krass und für mich überraschend. Die politische Klasse hat sich in Slowenien allerdings auch nicht unbedingt zum Besten entwickelt und insofern sehe ich auch einen (korrupten) Kontrollverfall an einigen Stellen des Landes. Angebot und Nachfrage deckt nicht exorbitante Preise, es macht sogar marktwirtschafltiche Ordnungen kaputt und zerstört soziale Strukturen (gute Beispiele liefern Sylt und Zell am See). Schon gar nicht dürfen derartige Exzesse für eine nationales Naturerbe gelten.

Preise, die sich ausschließlich der Zahlungsfähiogkeit von internationalen, reichen Gästen orientieren, gehen langfristig nach hinten los. In der Schweiz entpuppte sich z.B. die Jungfraubahn in der Coronakrise selbst für Schweizer als zu teuer, weil man immer nur von den zahlungskräftigen Auslandstouristen orientierte. Genau weiß ich es nicht mehr, aber zumindest im ersten Coronajahr hat man die Preise dann drastisch gesenkt, waren aber immer noch sehr teuer. Ein Regulativ gegen zu große Touristenmassen ist der Preis letztlich auch nicht. Es scheint sogar so zu sein, dass solche Überpreise eher eine betimmte Klientel noch mehr anlockt und der Nimbus des Must-Have-Seen noch bestärkt wird. Am Ende hat man die falschen Gäste, die die Natur nicht schätzen, sondern nur zum Posing benützen.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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Off-topic #1481786 - 22.10.21 09:39 Re: Wien - Triest [Re: irg]
oktopus
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Beiträge: 489
Unterwegs in Österreich

Diese Diskussion ist offtopic, aber trotzdem vielen Dank für die Informationen!

Natash hört besser als du :-) Aber wozu haben wir mehrere Sinne. Mehr oder weniger ausgeprägt. Ich kann mir das auch gut vorstellen, dass ich mit Hören und Fühlen an der Wange oder am Ohr besser zurecht komme, wie Natash.

Bei Hitze oder bei Kälte oder bei Regen wird es vermutlich nicht nur schwerer möglich sein, einen Schlauch zu flicken, sondern auch ungemütlich.

Was ist ein "Stückerl alter Rennrad-Mantel"? Ein intakter Mantel? Oder nur ein Stück davon, um ihn zum Flicken zu nutzen?

LG
Gaby
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt (oder dem ersten Tritt in die Pedale)

Geändert von oktopus (22.10.21 09:41)
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