Radreise & Fernradler Forum
Radreise & Fernradler Forum
Wer ist online?
6 Mitglieder (Fahrradfips, macbookmatthes, tourist_50, 3 unsichtbar), 321 Gäste und 342 Suchmaschinen sind im Forum unterwegs.
Details
Erweitert
Rund ums Forum
Regeln
Die Regeln für dieses Forum
Nutzungsbedingungen
Vereinbarungen für die Benutzung
Das Team
Wer steht hinter dem Forum?
Verifizierung
Offenlegung deiner Identität
Beteiligte Homepages
Radreise-Seiten, die das Forum eingebunden haben
Mach mit!
Dieses Forum für deine Homepage
RSS Feeds RSS
Eine Übersicht öffentlicher RSS Feeds
Plauderecke
Zum Unterhalten und Plauschen
Die Geschichte
Die Geschichte des Forums
Spende
Unterstütze das Forum
Radreise-Wiki
Partnerseiten
Statistik
29207 Mitglieder
97623 Themen
1532665 Beiträge

In den letzten 12 Monaten waren 2223 Mitglieder aktiv. Die bislang meiste Aktivität war am 02.02.24 17:09 mit 5102 Besuchern gleichzeitig.
mehr...
Vielschreiber (30 Tage)
veloträumer 60
Falk 54
Keine Ahnung 53
Juergen 50
iassu 46
Themenoptionen
#1477591 - 22.08.21 18:54 Slowenien: der Nordwesten
Kaffeetasse
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 64
Dauer:6 Tage
Zeitraum:7.8.2021 bis 12.8.2021
Entfernung:400 Kilometer
Bereiste Länder:itItalien
atÖsterreich
siSlowenien
Externe URL:https://www.komoot.de/tour/463649963?share_token=a8FSEKpfprHyUnfE8m656ER202q0cSCvEjj2DwTz60pL87DkwU&ref=wtd

Hallo zusammen,

Im Herbst 2019 war ich schon einmal in Slowenien unterwegs. Der Reisebericht findet sich hier:

Durch Slowenien von Süd nach Nord (Reiseberichte)

Beschlossen hatte ich ihn mit den Worten „und nach Slowenien werde ich sicher nochmal reisen“.

2020 grätschte dann Corona dazwischen, aber 2021 war ließ es sich wieder einrichten.

Zu meiner Art des Radreisens, verwendeten Karten und (Rad-)Reiseführern für die Vorbereitung etc. ist in der Einleitung des o.g. 2019-er Berichts alles Wesentliche gesagt.

Nachdem ich meiner Frau so viel von Slowenien vorgeschwärmt hatte, haben wir erst einmal einen gemeinsamen Urlaub in einem kleinen Ferienhäuschen am östlichen Rand des Triglav-Nationalparks verbracht.

Im Anschluss daran trennten sich dann unsere Wege für eine Woche: die Dame im Auto Richtung Heimat, und ich machte mich auf, den Nordwesten Sloweniens zu erkunden.

Letztlich eine Art Umfahrung und Durchquerung des Triglav Nationalparks im Uhrzeigersinn, aber mit dem einen oder anderen Schleifchen. Wenig vorgegebene Radrouten sondern überwiegend selbst zusammengestöpselte Strecken, wo möglich abseits von Straßen.


Tag 0: Rund um Gorjuše

Streng genommen nicht Bestandteil der Reise, sondern eine kleine Radrunde von unserem Urlaubsquartier aus.
Von Gorjuše aus über Koprivnik hoch auf die Pokljuka-Ebene, eine kleine Runde durch die Feriensiedlung Goreljek, und dann westwärts zur Uskovnica-Alm mit der malerischen kleinen Holzkapelle.





…und einer Wasserstelle.


Nichts Großes und kein perfektes Wetter, aber ein feiner Nachmittagsausflug, abgerundet durch eine Einkehr in der Mu-Bar nahe dem Sport Hotel Pokljuka.


Tag 1: Gorjuše – Dolenja vas


Abschied vom Ferienhaus und letzter Blick auf das museumsreife Fahrzeug, dass der benachbarte Bauer als mobile Tränke für das horntragende Damenkränzchen hier abgestellt hatte, das uns in den letzten Tagen mit seinem Glockenklang erfreut hatte:





Erstmal heißt es herunter vom Plateau in das Tal der Bohinjer Save.

Entlang der Straße die für diesen Teil des Nationalparks typischen Aus- und Fernsichten,





und leider auch immer wieder diese traurigen Gräber und Mahnmale für gefallene Partisanen, überwiegend aus den Jahren 1944-1945.



Den Bohinjer See lasse ich rechts liegen, das Nordufer hatten wir eine Woche vorher schon zu Fuß erschlossen, und durchquere das Tal in Richtung des Ratitovec, - der Bergzug, der das Tal im Süden begrenzt und den Übergang vom Triglav-Nationalpark zum dahinter liegenden niedrigeren Bergland markiert.

Auf den soll es hinauf gehen, um ihn dann auf ca 2/3 der Höhe in West-Ost-Richtung zu umfahren.



Hier der Ratitovec am Horizont, am Vormittag noch etwas umwölkt.
Vorher sind aber noch für das Tal charakteristische Felsformationen zu passieren,



und auch die Bohinjer Save muss noch überquert werden:




Am Ratitovec ist dann der Asphalt zu Ende. Forstwege mit losem Schotter. Beim Aufstieg etwas mühsam mit dem Trekkingrad, ab ca. 10% Steigung dreht das Hinterrad gerne mal durch, aber wenn’s weniger steil ist, ganz gut zu fahren.



An den anstrengenderen Stellen ist die Mischung aus Sonnencreme, Schweiß und Autan natürlich ästhetisch äußerst fragwürdig



Aber ich bin hier eh‘ alleine unterwegs. Und es gibt auch mal eine Gelegenheit zum Abkühlen



Hier oben fährt es sich dann ganz schön, - mal eher auf einer Art Plateau



Mit guter Aussicht:



Mal eher am Hang.



Auch die Blicke in die Botanik lohnen sich, um am Heimatort Unbekanntes zu entdecken:



Vom Ratitovec geht’s dann wieder runter nach Bohinjska Bistrica, aber um dann Richtung Süden, ins Tal der Selška Sora (Zeier) und ihrer Zuflüsse zu kommen, geht es doch wieder hinauf auf die östlichste Flanke des Bergzugs.

Das ist wohl so etwas wie eine offizielle Bundesstraße (911), aber letztlich doch nur eine fein geschotterte Piste, gut befahrbar,



Mit schönen Ausblicken:





ich bin fast alleine, und ausländische Touristen scheint man hier auch nicht zu erwarten.



Es geht ein kurzes Stück stracks bergab in das enge und dunkle Tal der Češnjica, erfreulicherweise mit einigen Wasserfällen und Wasserstellen zum Abkühlen



Dann wieder hoch zum Ort Dražgoše. Hier sieht plötzlich die Landschaft ganz anders aus: das typische Bild des eher kegelförmigen Berglandes westlich von Škofja Loka.





Ein architektonisch interessantes Denkmal zum WW II, das seine Entstehungszeit (70er Jahre) definitiv nicht verleugnen kann:







Noch ein schöner Ausblick auf die „Kegel“, die mich die nächsten 1,5 Tage begleiten werden:



Und dann langsam ausrollen lassen über Selce zum heutigen Zielort Dolenja vas.



Besten Gruß von der

Kaffeetasse

Geändert von Kaffeetasse (22.08.21 19:03)
Nach oben   Versenden Drucken
#1477592 - 22.08.21 19:02 Slowenien: der Nordwesten - Tag 2 [Re: Kaffeetasse]
Kaffeetasse
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 64
Tag 2: Dolenja vas – Cerkno

Heute geht’s wieder los mit dem Ratitovec: diesmal über Železniki an die Südflanke, und nun von Ost nach West.

Der Kerl versteckt seinen Kopf morgens wieder in den Wolken.

Macht nichts, dass es für die Auffahrt (gut 800 hm) erstmal angenehm kühl ist.

Hinter diesem kleinen Ort mit dem klangvollen Namen Prtovč ist der Asphalt dann zuende.



Es beginnt einer der abenteuerlicheren Teile der Strecke.
Eher etwas für MTBs. Steil und steinig und z.T. nicht radelbar.
Dann wird halt geschoben und getragen.





Bisschen anstrengend, aber besonders schön, wenn man es geschafft hat.
Hier oben dann schöne Aussicht.



Ein Blick auf die „Rückseite“ des Ratitovec:



Neugierige Lebewesen



Architektonische Manifestationen der Volksfrömmigkeit



Und verstreute Siedlungen, die allerdings massiv unter Landflucht zu leiden scheinen:



Zeit zur Einkehr.



In der Gostišče Macesen in Spodnja Sorica macht man eine gute Pilzsuppe:



Berühmter Sohn des Ortes: der Maler Ivan Grohar.
Das Museum ist leider geschlossen, aber seine Statue steht in freier Natur:



Und blickt in dieses Panorama:


Lange Abfahrt ins Tal der Sora (Zeier), über Zali Log.
Zum Brückenbau werden hier gerne alte Bahngleise recycelt:



Esel mag man hier. Auch aus Holz.
Ob da im Bereich der Reproduktionsorgane alles anatomisch korrekt abgebildet ist, wage ich zu bezweifeln.
Geschmackssache, sich sowas vor’s Haus zu stellen…



Hinter Zali Log dann schnell weg von der Straße über Nebenwege hinauf nach Davča.
Die schöne Kombination aus einsamen Wegen, bei denen man dann halt auch mal Einschränkungen der Beradelbarkeit in Kauf nehmen muss.
Mir gefällt’s, - das ist genau mein Ding.









Hier oben, auf der Davča, verläuft die Wasserscheide zwischen Adria und Schwarzem Meer.









Bei der Abfahrt von der Davča-Höhe wird die Landschaft lieblicher.
Weiden und Wiesen in Blüte



Sanft geschwungene Wege bergab



Verteilt kleine landwirtschaftliche Gebäude



Schmucke Ortsdurchfahrten



Idyllisch wirkende Gehöfte



Und zum Schluss eine saubere Abfahrt in den Zielort Cerkno

Besten Gruß von der

Kaffeetasse
Nach oben   Versenden Drucken
#1477593 - 22.08.21 19:07 Re: Slowenien: der Nordwesten [Re: Kaffeetasse]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.863
In Antwort auf: Kaffeetasse
„und nach Slowenien werde ich sicher nochmal reisen“


Das könnte auch ich geschrieben haben zwinker

Danke für den Bericht. Mir hat es in Slowenien auch jedes Mal sehr gut gefallen. Generell gehört der Balkan inzwischen zu meinen Favoriten, wenn es ums Radfahren geht. Slowenien ist hierfür sicherlich ein guter "Einstieg" ...
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
Nach oben   Versenden Drucken
#1477594 - 22.08.21 19:11 Slowenien: der Nordwesten - Tag 3 [Re: Kaffeetasse]
Kaffeetasse
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 64
Tag 3: Cerkno – Tolmin

Hinter Cerkno geht’s mit schon ordentlicher Morgensonne erstmal kräftig bergauf (gefühlt 16% oder mehr) zum Dorf Zakriž:





Ein eigenes Heim muss nicht groß sein:



Das namengebende Gipfelkreuz des Ortes liegt in der Vormittagssonne:



Am Wegrand ein italienischer Bunker aus den 1920er Jahren, - Folge des Grenzvertrags von Rapallo:







Mangels Taschenlampe ist die Expedition nur kurz.
Nach so viel sinnloser und maroder Infrastruktur zur Machtsicherung brauche ich erstmal einen beruhigenden Blick auf die Botanik:



Und in die Ferne: durch diese Landschaft führt mein Weg heute.



Das Dorf Jesenica ist stolz auf sein liebevoll restauriertes gemeinschaftliches Erntelagerhaus:







Denkmäler für Heldentaten und Partisanen säumen auch hier den Weg des Reisenden und sorgen für Momente der Besinnung und der Dankbarkeit für ein derzeit weitgehend friedliches Europa:





Bukolische Szenerie bei Bukovo:









Wegweiser und Wege werden „unbedeutender“:





Das freut den die Einsamkeit suchenden und schätzenden Radler



Besonders, wenn dann hinter der Kuppe dieser Ausblick winkt:



Der offizielle Name der Gegend ist Šentviška-Plateau. Das ist ggf. etwas irreführend grins

Nun folgt eine kilometerlange Abfahrt ins Tal der Idrijca, bis nach Idrija pri Bači.





Dann folge ich dem Tal bis zur Mündung in die Soča, bei Most na Soči:







Zwischen Most na SoVi und Tolmin gibt es schon die ersten ganz passablen Badestellen.
Da muss man zumindest mal mit den Beinen rein.









Der Uferweg in Richtung Tolmin ist dann etwas holprig-urig.
Ist aber wohl eigentlich auch nicht für Radfahrer gedacht.
Also schieben und tragen. Geht schon, ist ja schattig.



Nach dem Einchecken in der Unterkunft in Tolmin habe ich noch einen Ausflug zur Tolmin-Klamm (bei Zatolmin) gemacht.
Auch davon noch ein paar Eindrücke hier. Ohne Worte. Einfach wirken lassen…













Blick zurück in die Schlucht und ein schöner Reisetag geht zu Ende:

Besten Gruß von der

Kaffeetasse
Nach oben   Versenden Drucken
#1477595 - 22.08.21 19:20 Slowenien: der Nordwesten - Tag 4 [Re: Kaffeetasse]
Kaffeetasse
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 64
Tag 4: Tolmin - Soča

Der erste Teil des Tages steht im Zeichen des „Peace Trail“, auf den Spuren, die der erste Weltkrieg in dieser Region hinterlassen hat.
Mir war vor der Vorbereitung auf meine Slowenien-Reise nicht bewusst, welche Rolle die Isonzofront spielte, und dass dies zu den verlustreichsten Schlachten bzw. Fronten des WKI gehörte.
Historisch Interessierten empfehle ich den Wikipedia-Artikel dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Isonzoschlachten

Ich starte in Tolmin und mache mich erstmal auf den Weg zu einem am Flussufer liegenden Soldatenfriedhof inkl. Gedenkstätte für ca. 1000 in der Isonzoschlacht gefallene deutsche Soldaten.
Auf dem Weg dorthin bin ich alleine.



Vor der Anlage gibt es eine informative Tafel, zum Glück nicht nur auf Slowenisch:




Die Umgebung wirkt ungemein friedlich. Im Hintergrund sieht man Teile des damals umkämpften Höhenzugs, des Kolovrat:



Die Anlage stammt aus den 1930er Jahren, wirkt gepflegt.
Zutritt ins Innere der Kapelle ist aber nicht möglich.




Jetzt heißt es erstmal hochfahren auf den Kolovrat.
Keine exzessive Steigung, aber immerhin ziemlich genau 1000 Höhenmeter auf 10-12 km.
Es ist gut sonnig, - Anstrengung ist, wenn’s vom Kinn auf’s Knie tropft…




Oben weiß man aber, wofür sich der Schweiß gelohnt hat (und warum dieser Höhenkamm militärisch-strategisch interessant war):
Man blickt weit in die umliegenden Täler hinein.





Hier oben verläuft die Grenze zwischen Slowenien und Italien, und es gibt ein grenzüberschreitendes Freilichtmuseum zum WKI und der Isonzoschlacht.
Gräben, Stellungen etc. sind begehbar erhalten bzw. rekonstruiert.
Interessant und bedrückend zugleich.









Durchaus anspruchsvolles Gelände hier oben, - und zum Zeitpunkt der größten Schlacht (12. Isonzoschlacht) war nicht Schönwetter wie heute, sondern Ende Oktober, Kälte, Schnee und Eis…



Ich habe Glück und kann mich an eine italienische Reisegruppe anhängen, die gerade von einem Führer des Kriegsmuseums in Kobarid eine Führung durch die Anlage erhält.
Ich werde als Zaungast wohlwollend geduldet lach

Mit glühenden Bremsen wieder hinunter ins Soča-Tal und durch ein paar kleine Ortschaften:







Jetzt geht es in die namengebende Stadt für die bekannteste der Isonzoschlachten (Kobarid, ital.: Caporetto, dt.: Karfreit).
Das Kriegsmuseum liefert noch mehr Hintergründe und ist einen Besuch wert:



Es gibt ein paar schöne Häuser in der Altstadt:


Die Soca-Brücke von Kobarid ist ein schönes und beliebtes Fotomotiv:



Man kann zwischen Tolmin und Kobarid auch direkt am Fluss entlang fahren, dann empfehlen sich die Nebenstraßen am Ostufer.
Da war ich aber schon 2019 unterwegs, diesmal wollte ich daher unbedingt über den Kolovrat.

Der hinter der Brücke bei Kobarid beginnende Weg am Westufer der Soca war 2019 hinter dem Campingplatz eine fast unbefahrbare Schotterpiste, - mittlerweile besenrein gefegter Asphalt, mit schönen Ausblicken auf die hier tief unter dem Weg fließende Soca.





Hier vorab eine Entschuldigung an alle mit einer Smaragdgrün-Allergie:

ich weiß, es sind zu viele Fotos von diesem Fluss, aber ich kann mich an dieser Farbkombination einfach nicht sattsehen.

An diesem Tag konnte ich an kaum einer Flussbiegung vorbeifahren, ohne die Kamera zu zücken….

Ein kurzes Stück muss man dann an der Straße entlang, aber es lohnt sich, sobald wie möglich – kurz vor Srpenica - über einen Schleichweg auf den Wanderweg am Ostufer auszuweichen.

Allerdings muss man das Rad hier über ein paar Stufen im Wald tragen.











Hier geht’s verkehrsfrei und quasi menschenleer entlang:



Kurz hinter Čezsoča gibt es eine schöne breite Badestelle vor schöner Bergkulisse.

Hier mache ich erstmal ausgiebig Rast und Badepause.

Außer mir nur zwei slowenische Familien, das verläuft sich.

Alle 5-10 Minuten eine Gruppe Kajakfahrer.

Das Wasser ist sehr kalt, aber heute tut das gut.



Erfrischt geht es weiter, auf kleinen Wald- und Feldwegen.

Nun kommt das schöne Licht des Spätnachmittags und bringt die Farben der Landschaft noch schöner zur Geltung









Und auch immer wieder diese schönen Hängebrücken







Plötzlich auf einem Nebenweg in der Flussaue (gegenüber von Podklanec) eine originelle und beeindruckend kreativ gestaltete Privatkapelle, dem Eindruck nach vor allem dem Frieden und dem Gedächtnis kriegerischer Auseinandersetzung sowie ausgewählten verstorbenen Privatpersonen gewidmet.

Etwas skurril aber ein ruhiger, friedlicher und sehr interessanter Ort.

Auch hier bin ich wieder ganz alleine und setze mich einige Minuten in den zur Meditation einladenden Innenraum.









Weiter geht’s in das Tal des Soca-Nebenflusses „Lepenca ali Lepenjica“, kurz vorher eines meiner Lieblingsmotive dieses Tages:

„Der Baum als Lebenskünstler“:



Dann weiter südlich in das Tal, bis zu den Wasserfällen „Sunikov vodni gaj“.

Auf dem Weg noch etwas zum Nachdenklich machen.

Vermutlich ein jung verunglückter Bergsteiger:



Die letzten Meter gehen nur zu Fuß.



Das Wasser dann genauso schön wie die Klamm bei Tolmin, aber kostenlos und menschenleer:







Ja, ich weiß, eigentlich zu viele Bilder, aber ich kann bei diesem Wasser nicht widerstehen grins





Zurück in Richtung Soca und noch zwei letzte Fotos vor dem Einrollen auf dem Hof des Gasthauses in Soča:





Besten Gruß von der

Kaffeetasse

Geändert von Kaffeetasse (22.08.21 19:30)
Nach oben   Versenden Drucken
#1477596 - 22.08.21 19:26 Slowenien: der Nordwesten - Tag 5 [Re: Kaffeetasse]
Kaffeetasse
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 64
Tag 5: Soca – Kranjska Gora

Heute muss ich über den Vršič-Pass.

Aber erstmal langsam auf das Hindernis zurollen.

Da muss es doch irgendwo ein Schlupfloch durch diese Wand geben…



Es nützt nix, man muss sich die Serpentinen heraufstrampeln.

Zum Glück sind sie nummeriert, da weiß man immer, wieviel man noch vor sich hat:



Es wird wärmer, und da kommt so ein alter k.u.k.-Militärtunnel von Anno 1916 ganz recht, im Schatten kann man gut abkühlen.



Kurz vor dem Gipfel Reste einer militärischen Versorgungs-Seilbahn aus WKI-Zeiten



Die Ausblicke entschädigen etwas für die Anstrengung:



Der Pass oben ist unspektakulär bzw. zu voll mit parkenden Autos und sich um Klo und Souvenirhütte drängelnden Personen.

Nix wie weg.

Auf der Nordseite wirkt das Bergpanorama viel rauher und zerklüfteter.

Die im Forum mehrfach beschriebenen Kopfsteinpflaster-Kehren auf der Nordseite sind einfacher zu befahren als befürchtet.



Auch hier wieder Mahnungen der Geschichte: die Passstraße wurde 1915/16 von russischen Kriegsgefangenen gebaut.

Im Winter gefährlich (Rutschungen).

Zum Gedächtnis der dabei ums Leben gekommenen gibt’s eine Gedenktafel und einen kleinen Friedhof:





Und ein paar km weiter bergab eine im russisch-orthodoxen Stil erbaute Holzkapelle:



Am Ende der Abfahrt bin ich auch schon in Kranjska Gora angekommen.

Der Ort ist mir etwas zu touristisch überlaufen, und mir fehlen noch echte Landschaftserlebnisse für den Tag, also checke ich nur schnell in meiner Unterkunft ein und radle nochmal für einen Nachmittagsausflug weiter in das südwestlich liegende Planica-Tal.

Am Taleingang liegt ein Skisprungzentrum, aber dahinter ist der Asphalt zu Ende, es wird leer und führt über Schotterstrecken in einen geschlossenen Talkessel hinein:



Als letztes Zivilisationszeichen noch eine Kapelle und eine bewirtschaftete Hütte:



Hier ist der Weg dann für das Rad zu Ende. Es geht zu Fuß weiter.

Es wird rauher und menschenleer:



Ein malerisches Tal



Da hinten muss irgendwo ein Wasserfall sein:



Da führt ein Weg in das Herz des Triglav-Massivs hinein.
Dafür bin ich aber heute nicht ausgerüstet:



Der Wasserfall wurde gefunden:



Da freut sich der Reisende:



Blüht auch alles so schön bunt hier:



Der Rückweg muss in dieser Richtung sein:



Schöne Silhouette, bald wird’s dämmern:



Aber vorher noch in der Hütte einkehren.

Kein Slowenien-Urlaub ohne Krainer Wurst mit Sauerkraut:


Besten Gruß von der

Kaffeetasse

Geändert von Kaffeetasse (22.08.21 19:33)
Nach oben   Versenden Drucken
#1477597 - 22.08.21 19:36 Slowenien: der Nordwesten - Tag 6 [Re: Kaffeetasse]
Kaffeetasse
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 64
Tag 6: Kranjska Gora – Villach

Ich will nicht nur durchs Tal bis nach Villach rollen, also geht’s erstmal bei Podkoren ein Stück den Wurzenpass hoch (ganz schön steile Rampen…, könnten 16-18% sein), aber dann auf ca. halber Höhe weg von der Straße und in Richtung Westen / Italien an der Hangflanke entlang.

Hier sieht man ein Stück in das gestern z.T. bewanderte Planica-Tal mit dem Wasserfall hinein, allerdings nur bis zum Anfang (der weiße Fleck ist das Skisprungzentrum).



Hier führt auch tatsächlich eine offizielle Radroute entlang, Verlauf ist mir aber unbekannt:



Der Weg schrappt direkt an der Grenze zu Italien entlang.

Hier nur dezent an den weißen Markiersteinen erkennbar:



Ich rolle aber herunter zum offiziellen Übergang im Tal, und mache dann noch einen Abstecher zu den beiden Laghi di Fusina.



Das Ufer des unteren Sees ist etwas überfüllt mit einkehrwilligen Autotouristen.

Also mache ich mich an eine Umfahrung durch den Wald und auf zum oberen See.



Dort sind dann mehr Wiederkäuer als Menschen unterwegs:



Zeit und Ort passen für eine kleine Verschnaufpause am See:



Dann geht es flugs weiter auf den Ciclovia-Alpe-Adria Radweg, über Tarvisio und Arnoldstein nach Österreich an die Gail.

Hier bin ich im Sommer 2019 schon durchgeradelt und bin daher nicht mehr motiviert, viel anzuhalten oder zu fotografieren.

Das sieht mit nicht gerade nach einer heimischen Rinderrasse aus:



Noch ein erfrischendes Bad in der Gail, mit extra farblich abgestimmtem Handtuch:



Und natürlich gehört in Österreich auch eine Jause dazu.

Kleiner Biergarten am Ufer der Gail.

Das versteht man hier unter „eine Scheibe Brot, gemischt belegt“.

Ich kann mich mit dem Konzept anfreunden.



Reinrollen nach Villach, alles Weitere unspektakulär:

Übernachtung im netten Hotel, leckeres Abendessen zum Tourabschluss, und am nächsten Tag Heimreise mit dem EC bis ins Ruhrgebiet.

Mal wieder eine runde Sache, diese Reise.

Und ich glaube, auch das war noch nicht meine letzte Tour durch Slowenien.
Besten Gruß von der

Kaffeetasse
Nach oben   Versenden Drucken
#1477600 - 22.08.21 20:01 Re: Slowenien: der Nordwesten - Tag 6 [Re: Kaffeetasse]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.863
Nach Deinem Reisebericht muss ich mir wieder überlegen, ob mein Plan, nächstes Mal im Norden unterwegs zu sein, Bestand haben wird zwinker
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
Nach oben   Versenden Drucken
#1477601 - 22.08.21 20:06 Re: Slowenien: der Nordwesten - Tag 6 [Re: Keine Ahnung]
Kaffeetasse
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 64
Hallo,
Ich kann dieses Land nur empfehlen :-)
Gibt's eigentlich irgendeinen Trick, die Sonderzeichen verlässlich im Text anzuzeigen? Das slowenische c mit dem Akzent wurde in der Vorschau immer korrekt angezeigt, jetzt im echten Beitrag aber immer durch kryptisches ersetzt, s. z.B. Titel von Tag 4 oder 5.... Was mache ich falsch?
Besten Gruß von der

Kaffeetasse
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1477619 - 23.08.21 07:55 Re: Slowenien: der Nordwesten - Tag 6 [Re: Kaffeetasse]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.863
Das hatte ich anderswo schon einmal angegeben:

Praktisch im Zusammenhang mit den HTML-Sonderzeichen ist diese Online-Konversionsmöglichkeit. "Allow named character references in output" muss angewählt sein.

P.S. Z. B. Češnjica wird erzeugt durch
Code:
Češnjica
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)

Geändert von Keine Ahnung (23.08.21 07:58)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1477620 - 23.08.21 08:02 Re: Slowenien: der Nordwesten - Tag 6 [Re: Keine Ahnung]
Kaffeetasse
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 64
Vielen Dank, das ist für die Zukunft sehr hilfreich.
Gibt es eine Möglichkeit, mir meine Beiträge von gestern nochmal zum Editieren freizuschalten?
Besten Gruß von der

Kaffeetasse
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1477621 - 23.08.21 08:03 Re: Slowenien: der Nordwesten - Tag 6 [Re: Kaffeetasse]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.863
Wenn Du mir den editierten Text (komplett mit Bildlinks usw.) per PN zuschickst, kann ich den alten Text ersetzen ...
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
Nach oben   Versenden Drucken
#1477645 - 23.08.21 17:42 Re: Slowenien: der Nordwesten - Tag 6 [Re: Kaffeetasse]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Servus,

wenn das Jahr so gewesen wäre, wie ich mir das vorgestellt habe, dann wäre ich dort in der Ecke einmal wieder herumgekurvt auf einer ausgedehnten Tour, die mindestens eine Anfahrt von heimischen Gefilden beinhaltet hätte. Weil das Anfang Juni alles eher schwierig war, habe ich nur auf den Matajur geschafft und das zu Fuß und zu ein paar angrenzenden Gebiete.
Was ich bei der Nachholtour noch hineinpacken könnte, hast Du ja hier schön angeregt,auch wenn ich die Gegend schon auch ein wenig kenne.
Gruß und Danke fürs Berichten
Nat
Nach oben   Versenden Drucken
#1477659 - 23.08.21 19:45 Re: Slowenien: der Nordwesten - Tag 6 [Re: Kaffeetasse]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
Sehr gelungene Erkundung von bekannten und unbekannten Plätzen in Slowenien! bravo Immerhin sogar ein paar Ecken, die ich noch nicht kenne. Die geplanten Strecken um Cerkno musste ich auf meiner letzten Slowenien-Tour leider streichen, weil die Zeit insgesamt nicht reichte. Einige Orte hast du auf sehr rumpeligen Wegen angesteuert, was sich allerdings auch verkehrsarm auf besseren Wegen bewältigen ließe - aber das war ja offensichtlich deine Absicht. Meinetwegen darfst du allerdings noch mehr Türkiswasser einstellen, ich kann mich daran auch nicht sattsehen. schmunzel
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
Nach oben   Versenden Drucken
#1477762 - 25.08.21 06:58 Re: Slowenien: der Nordwesten - Tag 6 [Re: Kaffeetasse]
qrt
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 125
Vielen Dank, schöner Bericht und auch ich mag türkis schmunzel
May the road rise to meet you
Nach oben   Versenden Drucken
#1477787 - 25.08.21 09:44 Re: Slowenien: der Nordwesten - Tag 6 [Re: qrt]
Moreau
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 42
Schöner Bericht und tolle Fotos! Ich war 4 Wochen nach dir in Slowenien. Super dort, vor allem der Grillteller...lecker!
Irrwege erhöhen die Ortskenntnis.
Nach oben   Versenden Drucken

www.bikefreaks.de