Hallo zusammen,

meine Freundin und ich planen von ca. Februar-September 2020 eine Radtour durch Mexiko, die USA und Kanada.

Für den Start in Mexiko tendieren wir jetzt zu Cacun (erst hatten wir "nur" die Baja California angepeilt), da wir so die Chance hätten noch mehr vom Land zu sehen.

Die Idee wäre einige Zeit auf der Yucatan Halbinsel zu radeln. Je nach Situation und Gefühl vor Ort dann eher weite Teile der Strecke bis Mazatlan mit dem Bus zurücklegen und von da die Fähre nach La Paz nehmen und die Baja hoch radeln. Dort gibt es ja sowieso nur die Wahl zwischen Asphalt und Offroad.
Wohl spätestens Anfang April sollten wir dann in die USA einreisen. Da sind die Pläne im Süden noch sehr unkonkret und ggf. werden wir Teilstrecken mit anderen Verkehrsmitteln überbrücken und/oder ein paar Wochen Road Trip (durch die Nationalparks) mit Mietwagen einbauen.
Ab Mitte/Ende Juni im Nordwesten der USA und Kanada dann z.B. eine Mischung aus der Great Parks Route und wenn uns danach ist Teilstücke der Great Divide. Ob wir von Jasper noch weiter nördlich Richtung Yukon/Alaska radeln oder Richtung Vancouver (Island) abbiegen hängt dann von Zeit und Lust ab.

Wir sind mit Treckingrädern inklusive Campingsachen unterwegs, aber werden versuchen zumindest halbwegs geländegängig zu sein (Gepäck minimieren, breitere Reifen).

Viele nützliche Infos habe ich schon in anderen Beiträgen im Forum gefunden. Weiter wären wir super dankbar für Infos/Tipps zu folgenden Dingen:

Gibt es Erfahrungen mit dem Rad auf der Yucatan Halbinsel und Strecken- und Campingplatzempfehlungen? Ist es radtechnisch lohnenswert einen Abstecher nach Belize einzubauen?
Gibt es von Yucatan "rüber" nach Mazatlan empfehlenswerte und sichere Streckenabschnitte?
Und hat wer noch alspahltierte oder nicht aspahaltierte Streckentips für Arizona/Utah im April/Mai grob gen Norden (die Rundtour von Bikeamerica hat Thomas uns z.B. schon empfohlen)?

Generelle Anmerkungen und Tipps zu unserer groben Planung von Leuten mit Erfahrung auf der Strecke sind natürlich auch willkommen!

Vielen Dank schonmal für die Unterstützung!

LG Paul

Hallo Paul!

Wenn Du Dich in Baja California für die Offroad-Variante entscheidest, spielt Reifenpannenschutz eine entscheidende Rolle. Die Kaktusnadeln im Sand können Dir die Reifen ordentlich perforieren. Auch deshalb habe ich mich damals für die Asphaltroute entschieden. Einmal habe ich mein (bepacktes) Rad für ein Foto durch den Sand zu einem mächtigen Cardon-Kaktus geschoben und habe mir trotz Marathon XR gleich einen Platten eingefangen.

Es grüßt

Bernie

Ich war im April 2016 in der Region unterwegs (tendenziell Ost-West, aber auch mit einer grösseren Schlaufe drin). Meistens bin ich auf Asphalt geblieben, in dem Teil der USA kein Problem. Das Wetter kann sehr wechselhaft sein (ich hatte in der Gegend 30°C, Schneefall, Gewitter, ...). In der Höhe liegt abseits der Strassen teilweise noch meterhoch Schnee, die Great Divide im April: lieber nicht. Reisebericht (Link) (Einheiten durchgängig imperial).

Hey wir haben einiges an Zeit in Mexiko, Kanada und den USA verbracht. Unter anderem sind wir die Baja California gefahren (Offroad)
Hier sind ein paar Links zu unserer Seite um einen Eindruck zu bekommen. Wo wir genau Langgefahren sind, ist in der Karte zu sehen.
Mexico
Lower 48 USA
Kanada
Karte
Ich wünsche euch eine Hammertour.

Andreas

Danke für die Antwort. Kein Problem weil vom Verkehrsaufkommen angenehm?

Ach cool, auf eurer Seite bin ich auch zufällig schon Mal gelandet. Das gucke ich mir die Tage dann aber mit mehr Zeit und Ruhe nochmal an.

Genau.

Ich habe 10 Jahre in Mexiko gelebt und muss sagen, ihr habt tolle Bilder von dort mitgebracht... bin beeindruckt.

Hallo. Wir sind das ganze letztes Jahr genau andersrum gefahren, und erstmal: das war (mit Südamerika) unsere beste Radreise. Landschaft, Leute, bikeoutput, und dank vorwiegend wildcampen (US ,Canada) und selbst kochen sehr günstig, Mexico sowieso.
Alles weitere in unserem blog.
"Ist es radtechnisch lohnenswert einen Abstecher nach Belize einzubauen?"
Fanden wir nicht so, nix was es nicht auch woanders gäbe. Und teuer, und Visum, u d dann brauchst du neues Mexicovisum, wenn du wieder einreist, jawoll. Und Unterkünfte oft weit auseinander. Guatemala auch nicht soooo prickelnd.
Routen durch Mexico? Es war uns dann doch recht langatmig, stellenweise seeeehr stressig zu fahren (Mexico ciudad haben wir busmäßig weitläufig umgangen).
In Mazatlan sehr netter warmshower.
Baja dann klasse, aber alles Asphalt. USA einfach super, bis öfter auf den Wind. Das kann man aber vorher hier checken.
Viel Spasst

Ja witzig, ungefähr so könnte die Route dann bei uns auch aussehen. Schöner und für uns sehr hilfreicher Blog - klasse und danke!

Belize reizt uns irgendwie schon, weil es sehr entspannt klingt und offenbar noch viel Wald gibt. Andererseits für unseren Weg auch eine Sackgasse. Und scheinbar waren die Strecke aus eurer Sicht ja nicht so spannend. Vom Verkehrsaufkommen aber wahrscheinlich angenehm oder?

Naja, wir werden es dann sowieso vor Ort sehen wonach uns ist

Die Vorfreude steigt auf jeden Fall schon bei den ganzen Berichten!

Hallo,

ich war lange in der Gegend.....

Belize fand ich persoenlich toll, allerdings nicht landschaftlich sondern von den Leuten her, weil es einfach anders ist als alles andere in der Gegend. Dann koenntet ihr den Schlenker ueber Tikal machen und dann nach Mexiko wieder rein.
Verkehr sehr gering.

Da braucht man uebrigens kein Visum fuer Mexiko, wie oben erwaehnt, einfach einreisen :-)

Baja Divide, also die off-road Strecke ist genial, aber anstrengend.
Was ich als riesen Nachteil ansehe ist die Windrichtung auf der Baja, ihr werdet nur Gegenwind haben und zwar viel, auf der Teerstrasse stelle ich mir das extrem aetzend vor.
Ein Infoteil den ich nur in Englisch geschrieben habe:
https://www.pushbikegirl.com/baja-divide-trail-info/?lang=en

Der Westen der USA ist dann nach der Baja Divide das Sahnestueck Eurer Tour - landschaftlich einfach grandios. Wo soll ich anfangen davon zu erzaehlen? Ich wuerde viel Zeit in Arizona und Utah einplanen, die Great Divide hat im noerdlichen Bereich ein paar Ecken die nicht ganz so spannend sind. Wobei der Kanadische Teil super ist.

Lesen und schauen geht bei mir auf dem Blog.....
Viel Spass...Heike

Mit den paar nicht so spannenden Ecken im nördlichen Bereich hast du sicher recht. Es gibt da allerdings auch sehr spannende Ecken, z.B. Grand Teton, Yellowstone und ganz im Norden am Übergang zu Alberta/Kanada Glacier/Waterton.

Richtig, nur führt die Great Divide einen erfolgreich daran vorbei....nur der Teton ist auf dem Weg, der ist aber im Sommer total überlaufen und macht auf der Strecke wirklich keinen Spass zu radeln....meine Meinung....der Yellowstone ist an sich ja schon gewaltig und riesig gross, man verschätzt sich da schnell mit den Entfernungen!
Das alles in 6 Monate zu packen halte ich doch fuer sehr unwahrscheinlich...

Moin Heike,

auf deiner Seite bin ich natürlich auch schon gelandet

Dein vorgeschlagener "Schlenker" über Tikal ist eine gute mögliche Option.

Über das Windthema auf der Baja sind wir auch schon gestolpert. Da gibt es allerdings unterschiedliche Aussagen mit wieviel (Gegen)Wind da im März zu rechnen ist. Ist aber ja auch normal, da es von Jahr zu Jahr verschieden ist. Gibt es hier denn jemanden mit Erfahrungen einer Süd-Nord Tour auf der Baja? Und hat da jemand einen Tipp für eine Seite mit verlässlichen Winddaten, z.B. so wie die verlinkte US Seite von "Rolly54" oben? Habe da bisher nichts gutes gefunden beim recherchieren.

Und zum Norden der USA bzw. zur generellen Planung: Stimmt, da werden wir uns entscheiden müssen. Alles kann man in 7 Monaten einfach nicht sehen. Und wir wollen auch nicht die ganze Zeit nur Kilometer abreißen, sondern neben der Strecke auch was sehen. Daher ja auch die Idee, wie oben beschrieben, Teilstrecken zu überbrücken und vor Ort zu gucken/entscheiden wieviel wir wirklich schaffen.

Danke für die hilfreichen Rückmeldungen!

Das ist bei mir schon einige Jahre her, aber der Wind war im April schon recht heftig. Solltest du dich dafür entscheiden, dann stehe sehr früh auf; der Wind wird erst im Laufe des Tages stärker.

Nee nee, Belize ist keine echte Sackgasse. Man kann per Boot vom Süden nach Livingston/Guatemala fahren. Und von dort nochmal per Boot.

Heike, wir mussten bei Wiedereinreise von Belize nach Mexico (Chetumal) nochmal Visa bezahlen, in 2019.Hatten 3 Monatsvisum, angeblich multiple entry, gab lange Diskussionen (und böse Worte meinerseits). Auch deswegen würde ich die Tour so nicht nochmal fahren, Landschaft hin, Leute her.

Das war so, dass die Bestimmungen ab 1.1.2019 geändert wurden, vorher ging wohl multiple.

Hallo Rolly, da ist mir wohl was entgangen....nehme alles was ich gesagt habe zurück....

LG und gute Zeit....Heike

Hallo zusammen,

unsere Planung schreitet voran und daraus ergibt sich eine neue Frage bei der vielleicht ja jemand behilflich sein kann:

Wir haben jetzt Flüge gebucht und fliegen Mitte Februar nach Cancun. Irgendwann im April wollen wir dann in die USA einreisen. Unser Rückflug von Vancouver ist dann Mitte September.

Das Reisebüro sagt, wir brauchen bei Einreisen nach Mexiko und in die USA unbedingt einen Nachweis über die geplante Wiederausreise (Flug-, Zug-, Busticket), da der Rückflug aus Kanada ist. Auch bei einem Abstecher nach Belize und Guatemala sei das vermutlich so.

Hat wer Erfahrungen damit, ob so ein Nachweis bei Grenzübertritt auf dem Landweg mit Rädern tatsächlich notwendig ist? Und wenn ja, wie habt ihr das gelöst?
Insbesondere für die USA (wollen eigentlich ohne Visum für 90 Tage rein)und nachrangig auch für Belize und Guatemala wäre es super da Rückmeldungen zu bekommen!

Lieben Gruß Paul

Hi Paul, ihr habt doch einen Nachweis. Der Flug von Vancouver zurück, oder?

Frage ist immer erstmal ob die Fluggesellschaft euch an Bord lässt. Wenn Mexiko bei Einreise eine Bescheinigung verlangt lässt euch die Fluggesellschaft ohne nicht an Bord - weil die im Zweifelsfall verantwortlich ist euch wieder heimzufliegen, wenn Mexiko euch nicht reinlässt - also erstmal Fluggesellschaft anrufen und nachfragen. Dann gibt es Fake-Buchungen, die ihr wieder stornieren könnt. Oder aber ihr habt bereits den Vancouver Flug und fragt ob das der Fluggesellschaft ausreicht.

Der Landweg bis USA ist kein Problem, an der Grenze in Belize und Guatemala interessiert das niemanden.

Grenze USA ist immer eine Sache. Wenn der Beamte gut drauf ist, kein Problem, hat er einen schlechten Tag kann es blöd laufen.
Wenn ihr aber glaubhaft bescheinigen könnt, dass ihr von Vancouver heimfliegt, keine Arbeit in den USA aufnehmen möchtet und dabei selbstsicher auftretet sollte das klappen.

LG Heike

Hi Paul!

Zwar stellen die Cross-Continent-Traveller nicht das Gros der Einreisenden in die jeweiligen Länder dar, jedoch sind es immer noch genug, dass die Grenzer sowas kennen. Es ist also nicht komplett ungewöhnlich. Wenn Du das Rückflugticket von Vancouver hast, bist Du normalerweise auf der sicheren Seite. Mit einer Landkarte im Handgepäck, anhand derer Du Deine Route im Notfall erläutern kannst, bist Du gut ausgestattet. Auch anhand der (Outdoor-)Bekleidung und dem übrigen mitgeführten Equipment kann man den Leuten glaubhaft machen, was man vorhat. Das heißt nicht, dass Du nicht irgendwo an einen ganz unbequemen Zeitgenossen an einer Grenze geraten kannst.

Wichtig ist, ausreichend finanzielle Mittel nachweisen zu können. Eine normale Kreditkarte ist in der Regel ein solches Mittel. Bei Leuten, die mehrere Monate ohne Arbeit herumtingeln können, wollen sie sicher stellen, dass Du es Dir leisten kannst und nicht womöglich irgendwo arbeiten gehst. Da ist Heike ja auch schon drauf eingegangen.

Viel Spaß

Bernie

Hi ihr zwei,

danke für eure hilfreichen Rückmeldungen! Die Tipps für die Grenze und mit dem Hinflug werden wir berücksichtigen.

Auskunft des Reisebüros zu den USA war, dass das Ticket von Vancouver zurück als Nachweis nicht reicht, weil der Zeitraum von Einreise bis Abflugsdatum länger als 90 Tage ist und somit das Zeitkontingent für den Aufenthalt in den USA überschreitet. Sie haben empfohlen ein Busticket von einem Ort in den USA nach Kanada zu kaufen, um eine Ausreise innerhalb der 90 Tage "nachzuweisen" (für Mexiko übrigens die gleiche Empfehlung).

Wenn ich euch aber richtig verstehe, habt ihr so einen Nachweis bei Einreise in die USA auf dem Landweg nicht gehabt und hattet keine Probleme damit, oder?

Die Erfahrungswerte sind für uns interessant. Auch wenn klar ist, dass das für uns keine Garantie ist das es wieder klappt

LG Paul

Nein braucht ihr nicht - ihr fahrt doch mit dem Rad.....
Das geht schon klar. Freundlich bleiben, aber bestimmt auftreten.
Die werden euch in den USA erzaehlen, dass ihr auf keinen Fall laenger als 90 Tage bleiben duerft und das war es auch schon.
Dann erzaehlt ihr dass ihr das auf jeden Fall machen werdet und ja auch noch Zeit in Kanada verbringen wollt weil ja Vancouver Island so toll ist und fertig.....

Ihr braucht aber das ESTA - nicht vergessen.

Und Mexiko und der Rest ist kein Problem.

Viel Spass.....Heike

Das stimmt mit unseren Erfahrungen nicht überein. Bei unserer Indian Summer Tour anno 2013 wurde uns bei der Einreise per Rad von Toronto kommend an den Niagara Falls vom US-Grenzer erklärt, unsere ESTA-Bescheinigung sei völlig unnötig. Wir hatten damals 6 US$ p/pax vor Ort zu berappen. Unser Wiederausreise-Ticket wollte der Beamte aber sehen.

Wie das Procedere von Mexico her ist (insbesondere seit Trumps Paranoia-Mauer ) weiß ich alledings nicht; auch nicht, was die Überland-Einreise aktuell kostet.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Hola Paul,
haben gerade die ersten 300 km ab Cancun auf Yucatan abgespult. Da wir vor einer Woche uns ebenfalls noch Gedanken über Flug/Einreise/Rückflugticket nach Mexiko machen mussten, hier mal ganz frisch unsere Erfahrungen,

Beim Einchecken bei Condor in Frankfurt interessierte sich niemand für unseren Weiter-/Rückflug, obwohl wir bei denen nur einen OneWay-Hinflug gebucht hatten. Die waren ganz auf den Luftdruck in unseren Reifen fixiert. Da half kein Diskutieren, wir mussten die Räder nochmal auspacken und auch das letzte bisschen Luft ablassen.
Bei der Immigration in Cancun sagten wir gleich zu Beginn, dass wir mit Fahrrädern reisen und viel Zeit benötigen. Ohne jeden Kommentar oder Rückfrage bekamen wir die maximalen 180 Tage zugebilligt.
Für alle Fälle hatten wir ein US-Visa und einen Rückflug ab San Francisco im Herbst nächsten Jahres zur Hand. Bei der US-Immigration wirds bestimmt ganz anders.

Wir machen jetzt eine Runde durch Yucatan, Belize, Guatemala und dann nordwärts zur Baja. Im April gehts hinüber in die US um den Sommer dort zu verbringen. Erstaunlich, wie sich unsere Pläne ähneln. Vielleicht laufen wir uns ja auf der Baja über den Weg.

Viele Grüsse aus Valladolid
von Petra und Mathias

Hallo Petra und Mathias,

super cool das ihr euch hier meldet und ein paar aktuelle Eindrücke berichtet! Immer schön von anderen mit ähnlichen Plänen zu hören (und die sind ja tatsächlich ganz schön ähnlich ). Vielleicht schreibe ich euch irgendwann auch nochmal persönlich an für Streckentipps. In euren Blog werde ich sicher mal reinschauen.

Ich wünsche euch eine ganz schöne Zeit und vielleicht gibt es dann ein "Hallo" auf der Baja!

Liebe Grüße Paul