Re: Pinion mehr Berggänge?Frage zu Riemen u Bremse

von: Fichtenmoped

Re: Pinion mehr Berggänge?Frage zu Riemen u Bremse - 18.01.24 14:31

Moin,

ich fahre ein P 1.18 und treibe damit 55-622 Reifen (sogenannte 29" Räder) an.

Riemen - Kette
Zunächst hatte ich einen Riemenantrieb mit 42:39 Riemenscheiben. Das System habe ich wegen verschliessener Riemenscheiben bei gut 19.000 km durch einen Kettenantrieb ersetzt, den ich mit 38:36 Zähnen fahre. Das sollte so ungefähr einer Entfaltung von 1,30 m entsprechen. Mir reicht das bisher.

Der Unterschied zwischen Riemen und Kette im Wirkungsgrad ist gerade so spürbar und eher Kopfsache. In der Ebene macht das vielleicht 1-2 km/h aus. Am Berg geht das in anderen Faktoren unter.

Tipp 1: Achte beim Kauf darauf, weder die Kettenräder, noch ggf. die Riemenscheiben mit dem Direktantrieb zu kaufen. Nimm vorne und hinten 104 mm Spider. Da ist der Tausch sehr einfach und kostengünstig. Gerade bei Kettenrädern hast Du dann eine extrem große Auswahl und zur Not kann man im Gebirge, vorn gegen hinten tauschen und kommst dann noch mal mit etwas weniger Entfaltung raus, ohne Teile zu brauchen (wenn man nicht vorne und hinten gleich groß fährt).

Tipp 2: lass dir nicht solche Minni-Ritzel oder Riemenscheiben anschnacken. Damit werden die Lager nur unnötig belastet. Das Motto muss heißen: So groß wie möglich. Das senkt auch den Verschleiß.

Zipp 3: die Pinion zerrt ganz gut an der hinteren Nabe. Das können nicht alle Naben ab. die Pinion H1R und die H2R waren wenig brauchbar und nicht dauerhaltbar. Keine alten Naben andrehen lassen. Ich fahre nach dem Totalausfall der H2R jetzt die H3R, die von DT Swiss entwickelt und wohl auch gefertigt und dann umgelabelt wird. Die macht mit dem Ratchetmechanismuss und riesiger Dimensionierung einen sehr soliden Eindruck und die paar g Mehrgewicht, stören am Reiserad auch nicht.

Ich fahre das System Kette bereits seit mehr als 15.000 km mit einer Kette (kleiner Knickwinkel, keine Seitenkräfte, eine Kettenabdeckung und etwas Pflege machen es möglich)

Scheibenbremsen:

Mein Rad wiegt so ungefähr 19kg und ich fahre bei voller Beladung mit einem Systemgewicht von rund 145 kg. Deshalb bin ich froh, über 203 mm Scheiben mit XT Bremszangen zu verfügen. Selbst die bekommt man im Hochgebirge bei rauschenden Abfahrten zum Stinken, wenn man vor Serpentinen oder an Engstellen wiederholt aus über 60 km/h runterbremsen muss.

Ich selbst würde nach einem Schlüsselerlebnis mit überhitztem und geplatztem Schlauch am Rafensteiner Weg in Südtirol (30% Gefälle; googeln) immer auf Felgenbremsen verzichten.

Hydraulikbremsen mit Öl (bevorzugt) sind in der Wartung extrem simpel. Nach 4 Jahren habe ich das erste Mal entlüften müssen. Das war mit dem Originalset ein Kinderspiel.

Zum Böttcherrad: Die hatten mal das Problem, dass die Schräubchen, die die verstellbaren Ausfallenden oder das Rahmenschloss (?) halten unterdimensioniert waren und einfach abgerissen sind. Keine Lagerware andrehen lassen und mal im Netz stöbern, da findet man was zu.

Viel Spass bei der Materialauswahl, Es lohnt sich ...