Re: Fersenfreiheit bei Rennrad mit Gepäckträger

von: Nordisch

Re: Fersenfreiheit bei Rennrad mit Gepäckträger - 21.01.19 11:07

Das waren die Triathlonfahrer, die sehr weit vorn sitzen.


Habe damals versucht mit dem Renner mit leichtem Gepäck von Trelleborg nach Oslo zu kommen. An steileren Anstiegen musste ich trotzt 39-25 Übersetzung mit großer Bedacht treten, weil dann dieses Phänomen (aufsteigendes Vorderrad) auftrat. Dabei hatte ich keine "Fußverlängerung" montiert und der Gepäckträger war mit Schellen an den Sitzstreben fest. Sprich das Gewicht des Gepäck lag gar nicht so weit hinter der Nabenachse.


Mit meinem Randonneur mit sehr leichtem Tagesgepäck hatte ich zum Glück nur ein solches Erlebnis - am Dalsnibba in Norwegen, als ich kurz am Berg beschleunigen wollte (Bus kam von oben und wartete spontan auf mich *1).
Ich hatte hier eine 36-32 Übersetzung, die natürlich eher ein Aufsteigen begünstigt als 39-25 (Aber noch weit weg von einer Untersetzung ist.). Das Gepäck ist hier an einer Öse montiert die direkt über dem Ausfallende sitzt. Allerdings war einen Fußverlängerung montiert, die das Gewicht weiter nach hinten verlagert. Als Gegengewicht hatte ich jedoch eine Lenkertasche dran, die zudem durch einen Distanzadapter noch weiter nach vorn verlagert war. In der Lenkertasche war dank einigen Riegel, ner 2008er KompaktDigicam, einem Handy, einer Werkzeug/Schlauchtasche (2 Schläuche + großem Billigmultitool) und einer große Powerbank auch ganz gut beladen. Da kannst du dir vorstellen, wie ich mich erschrocken habe, als auf einmal nach einem beherzten Tritt das Vorderrad hoch kam und ich gen Abhang driftete. So viel Kraft konnte ich dort auch nicht mehr aufbringen, denn das war nicht weit vor dem Gipfel des Dalsnibba. Davor bin ich vom Geirangerfjord schon pausenlos ca. 1300 hm emporgekraxelt. Strava hat mir dafür um 220 Watt bescheinigt, wusste aber nicht einmal, dass ich Gepäck dabei hatte. Der Puls lag dabei größtenteils im Sweetspot- und Schwellbereich. Sprich, ich war einfach fertig um noch extrem hohe Kräfte aufbringen zu können, die ein ausgeglichen beladenes Rad am Vorderrad zum Aufsteigen gebracht hätten.


Solch ein Verhalten kannte ich weder von meinen Surly Crosscheck noch von meinem Surly Long Haul Trucker. Gerade das Crosscheck, was in Sachen Geomtrie noch näher am Randonneur liegt, musste sich bei meinem 2-monatigen Aufenthalt in Großbritannien (überwiegend Schottland) in unterschiedlichsten Bepackungsszenarien beweisen (häufig auch ohne Lowridertaschen). Trotz Steigungen über 20 Prozent und einem 24er Blatt vorn und 34er Ritzel kam das Vorderad nie hoch.



Insofern wünsche ich mir, dass du den Sicherheitshinweis gönnst, dass man mit dem geplanten in bestimmten Situationen Sicherheitsrisiken auftreten könnten.




*1 Wollte ihn nicht so lange warten lassen.