Ventil- und Felgenbruch: Unverhofft kommt oft!

von: Gisibert

Ventil- und Felgenbruch: Unverhofft kommt oft! - 13.09.17 14:09

Hallo zusammen,

noch nie hatte ich während einer Radreise irgendwelche Probleme mit Material, es waren immer die anderen und daran gewöhnt man sich nur allzu gerne. So dachte ich vor unserer diesjährigen Tour, dass man das Gewicht des Ersatzschlauchs doch durchaus sparen könne, zumal ich mir zwei neue Reifen+Schläuche (die 60er Big Apple, bislang waren es die eine Nummer kleineren 55er) vorher besorgt hatte und mich also sicher fühlte. Ein Fünkchen Restverstand ließ mich den alten (zwar etwas angefressenen, aber noch intakten) Schlauch am Ende doch noch kurz vor Aufbruch in die Radtasche stecken.

Unterwegs stellte sich nach ca. 50-100 Kilometern heraus, dass neuer Mantel und Felge nicht recht harmonieren, da beim Bremsen das Ventil des Schlauches in Schrägstellung geriet und das ließ nichts Gutes ahnen. Also pumpte ich vorsorglich über 3 Bar auf, um einem weiteren Verrutschen vorzubeugen, außerdem benutzte ich die Hinterbremsen nur noch äußerst spärlich. So war die Weiterfahrt zunächst gut möglich und das Problem geriet zunehmend in den Hintergrund.

Zwei Tage später hörte ich während einer Abfahrt plötzlich ein verdächtig klingendes Zischen; wahrscheinlich wieder ein frühherbstliches Baumblatt, das zwischen Reifen und Schutzblech pulverisiert wird - so dachte ich zuerst. Glücklicherweise bremste ich dennoch sofort ab und kam just in dem Moment zum Stehen, in welchem der Hinterreifen sein letztes Quentchen Luft auszischte.

Das Ventil war zur Hälfte abgerissen und der Schlauch somit unbrauchbar. Wir befanden uns mitten auf dem Land und so war ich doch sehr erleichtert, meinen alten Schlauch wieder zum Einsatz bringen zu können. Diesen pumpte ich diesmal bis zum maximalen Luftdruck (4 Bar) auf, um einen neuerlichen Ventilriss zu verhindern. Die Hinterbremsen wurden völlig außer Dienst gestellt.

Ein gutes Stück vor Metz brach dann die Felge, die 4 Bar und der holprige Radweg an der Mosel waren für das betagte Stück zu viel gewesen. Ich ließ den Luftdruck sogleich auf 2 Bar ab und legte die letzten Kilometer bis zum nächsten Radladen (Veloland Metz, sehr empfehlenswert, nur etwas schwierig zu finden im großen Industriegebiet ohne gescheite Karte) in vorsichtiger Büßerfahrt zurück.

Ein Loblied dem Ersatzschlauch!

Besten Gruß
gisi