Re: Scheinwerfer-Frage

von: Toxxi

Re: Scheinwerfer-Frage - 13.09.17 11:57

In Antwort auf: derSammy
Folglich ist auch nach einer simplen Gleichrichtung noch ein Flackern zu erwarten (genau dann, wenn der Strom ungefähr bei Null ist).

Da möchte ich noch mal einhaken. Das stimmt so auch nicht (zumindest nicht in der Formulierung "genau-dann-wenn"):

Unterhalb einen gewissen Spannung wird eine LED nicht einfach nur dunkler, sondern geht komplett aus. Im Gegensatz zur Glühbirne braucht sie eine gewissen Mindestspannung, für weiße LEDs typischerweise 3.4 Volt. Fällt die Spannung unter den Schwellenwert, dann erlischt die LED sofort, es gibt kein für das Auge sichtbares Nachleuchten wie bei einer Glühbirne (die Nachleuchtezeit liegt meistens nur im ns-Bereich).

Die LED geht also nicht nur kurzzeitig bei U = 0 aus, sondern deutlich länger.

Beides zusammen ist der Grund, dass das Flackern von LED-Scheinwerfern ohne Kondensator bei geringen Geschwindigkeiten sehr ausgeprägt ist.

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Das theroetische Mindestspannung man sich auch ausrechnen. Eine Leuchtdiode, die eine Wellenlänge von 400 nm (blau) abgibt, hat pro Photon eine Energie von E = (hc)/λ = 4.97·10-19 J. Ein Elektron mit einem Volt zu beschleunigen, bringt 1.602·10-19 J. Ergo braucht eine 400-nm-LED mindestens 3.1 Volt. Das ist nur die theoretische Mindestspannung, praktisch kommen noch Verluste dazu, so dass man etwas mehr braucht.

Rote LEDs laufen auch mit deutlich weniger Spannung, da reichen oft schon 2 V. Deshalb waren die ersten Laserpointer rot, das war am einfachsten zu bauen. Man brauchte keine Li-Ionenbatterien, zwei normale AA oder AAA haben gereicht.


Gruß
Thoralf