Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr.

von: cyran

Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 01.01.22 14:15

Hallo in die Runde,
frohes Neues an alle!

Ich möchte das Jahr mit einer Frage in die Runde starten.

Wie seht ihr das mit der Wartung der Scheibenbremsen bei mechanischen und bei hydralischen Versionen? Was macht ihr?

Ich kann im Moment nur für die TRP Spyre berichten:
Die muss ich jährlich (~8.000 km) aufmachen und neu fetten, weil sich das so sehr festsetzt, dass die Spannkraft zum Zurückholen des Seiles nicht mehr ausreicht.
Avid BB7 hab ich noch nie aufgemacht, allerdings habe ich da auch nicht so viele KM im Winter zu verzeichnen gehabt.

Grüße
Herwig
von: Sickgirl

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 01.01.22 14:42

Bei mir hydraulische alle 6000 km Beläge wechseln, dabei zwischen den Kolben alles sauber machen und die Kolben zurück drücken. Weitere Pluspunkt zu den mechanischen, keine manuelles Nachstellen nötig

Wenn es eine Dot Bremse ist alles zwei Jahre Bremsflüssigkeit tauschen
von: JoMo

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 01.01.22 15:44

Ich stehe aktuell davor meine hintere Scheibenbremse (XT) entlüften zu müssen. Ca. 5000km relativ schonend gefahren. Die Beläge sind also noch brauchbar aber ich muß den Hebel ganz durchziehen, um Bremswirkung zu bekommen.
Das habe ich bei unterschiedlichen KM-Leistungen (meist einmal im Jahr) immer mal. Entweder bei meinem oder beim Rad meiner Frau. Sollte ja nicht vorkommen. Bisher war das Entlüften immer erfolgreich und einfach.
von: adrenalin

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 01.01.22 18:21

Bb7: auf 14tkm öfter mal Beläge nachstellen, Sattel ausrichten und Zugspannung verändern. Metallbeläge halten sehr lange

Spyre: auf 4tkm im Winter ständiges Nachstellen, Beläge halten kurz, bremst insgesamt schlecht

Hydraulik: letzte 40tkm an 3 Rädern: 1x entlüftet, Resinbeläge halten 2 bis 4tkm, einfacher Wechsel, günstig, bremst immer gut
von: gerold

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 01.01.22 18:32

Ich fahre auf 3 MTBs XT, auf einem RR Ultegra und auf 2 Rädern GRX (600 und 800) Shimano-Scheibenbremsen und habe außer Belagwechsel noch nie etwas machen müssen, die funktionieren wie am 1. Tag . trotz Ganzjahrenseinsatz. Nur bei extrem salznasser Straße fahre ich im Wald oder gar nicht, falls es doch passiert, reinige ich sofort mit Wasser.

Auch die mech. BB 7 auf 2 Rädern ist sehr genügsam - außer Beläge wechseln und Zugnachstellen gab es auch nichts zu tun.

Gruß Gerold
von: Nordisch

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 02.01.22 00:10

Wobei meine Spyre und meine ProMax R330 die mechanischen Disk-Bremsen sind, die weniger Nachstellung benötigen. Ihr Übersetzungsverhältnis passt super zu STIs. Und mit der stufenlosen Nachstellung der Beläge ist die Spyre rasend schnell präzise mit sehr gutem Druckpunkt eingestellt. Ich fahr die Spyre am Vorderrad. Da reicht mir ihre Bremskraft. Schlecht bremst sie übrigens nicht.
von: Cacher47

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 14.01.22 19:56

Ich habe schon ettliche Jahre hydraulische Scheibenbremsen von Shimano.
Da wechsele ich so alle 5000km die Bremsbeläge und reinige die Bremssättel.
Die Bremsen sind selbst entlüftend; also reicht es das Öl im Ausgleichsbehälter nachzufüllen.
So alle 1-2 Jahre.
von: huxtebude

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 16.01.22 13:15

Wenn du Öl nachfüllen musst, ist irgendwas undicht. Ich muss nichts nachfüllen, auch nach einem Vielfachen deines Zeitraums.

Aber du hast recht, ansonsten braucht man nichts zu machen, wenn es einmal ordentlich eingerichtet wurde.

Grüße
Florian
von: macbookmatthes

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 16.01.22 13:34

In Antwort auf: huxtebude
Wenn du Öl nachfüllen musst, ist irgendwas undicht. Ich muss nichts nachfüllen, auch nach einem Vielfachen deines Zeitraums.

Aber du hast recht, ansonsten braucht man nichts zu machen, wenn es einmal ordentlich eingerichtet wurde.

Grüße
Florian


Ergänzung: Sofern die Bremsen auf Mineralöl basieren, z.B. Magura, Shimano. Bei DOT-basierten Bremsen muss man ca. alle 2 Jahre die gesamte Bremsflüssigkeit tauschen.
von: pit15

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 16.01.22 20:00

In Antwort auf: Cacher47

Die Bremsen sind selbst entlüftend; also reicht es das Öl im Ausgleichsbehälter nachzufüllen.
So alle 1-2 Jahre.


Ein Konstrukt wie “Selbst entlüftende Bremsen” ist schon eine sehr speziale Wahrnehmung der Realität.

Sowas gibt es afaik nicht, weder am KFZ, Fahrrad oder Flugzeug.

Gruß pit15
von: Mirko-DE

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 17.01.22 16:32

In Antwort auf: Cacher47

Die Bremsen sind selbst entlüftend; also reicht es das Öl im Ausgleichsbehälter nachzufüllen.
So alle 1-2 Jahre.


Das ist Unsinn. Die Bremsen entlüften sich nicht selbst und du solltest auch den Ausgleichsbehälter nicht ohne Not öffnen. Scheibenbremsen von Shimano befüllst (und entlüftest) du am besten mit den korrekten Werkzeugen.
von: LudgerP

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 19.01.22 09:09

Es gibt aber Hydraulikbremsen die sich selbst belüften!

Ludger
von: Sickgirl

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 19.01.22 09:33

Welche denn?

Statt belüften wäre mir auch das Gegenteil lieber
von: talybont

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 19.01.22 09:45

Ich habe bisher noch keine Bremse wegen festgebackener Kolben oder Schwergängigkeit zerlegen müssen. Weder zugbewegte noch hydraulische. Am sorglosesten tun bei mir hydraulische Shimanos aller Art. Einmal montiert, entlüftet und eingestellt, war danach nur noch Belagwechsel angesagt. Von den zugbetätigten Scheibenbremse funktioniert die Hayes CX super (an SRAM Hebel), die Spyre (an 4700er Tiagra) so mittelmäßig. Aber hier kommt es auch auf Zugradien aufgrund Lenkerform an. Zughüllen sind an beiden KEB-SL. Aber auch hier musste ich noch keine zerlegen. Und ich fahre auch den Winter kpl. durch.
von: LudgerP

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 19.01.22 11:08

Meine, Jucy5.

Ludger
von: Sickgirl

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 19.01.22 11:18

Soviel Ärger wie manche damit haben liegt wirklich daran das die sich selber belüftet.
von: noireg-b

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 19.01.22 14:36

Ich habe schon an einigen Scheibenbremsen (auch Shimano und Hayes) die Kolben mobilisieren müssen, weil die Nutzer über Schleifgeräusche etc. klagten.
Wenn Du regelmäßig fährst, habe ich den Eindruck, dass sich der Schmutz an den Kolben wohl weniger festsetzt.
Bei typischen Saisonnutzern hat der Schmutz dann mehrere Monate Zeit, festzubacken.

Aber vielleicht ist es ja auch das Glück des Tüchtigen...

Grüße Gereon
von: Sickgirl

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 19.01.22 16:16

Ach ja, ist mir gerade aufgefallen, deine Jucy muss eh alle zwei Jahre entlüftet werden im Rahmen des turnusmäßigen Bremsflüssigkeitstausch
von: cyran

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 19.01.22 19:25

Hi,
Erstmal an alle Danke dass die Diskussion läuft!

An Talybont,
KEB-SL fahre ich auch. Zugradien sind eher eng am Kompaktlenkter+Zugverlegung innen. Vorne ist aber schlimmer als hinten, womit man die interne Zugverlegung direkt als Problem ausschließen kann. Die Spyre ist nicht gedichtet, was sicher technisch möglich wäre. Dadurch sind die 2x 3Kügelchen immer leicht angerostet und das Lagerfett was ich zur Schmierung nutze nach einem Jahr Nutzung nur ein Schatten seiner selbst.
Grüße
Herwig
von: pit15

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 19.01.22 19:58

In Antwort auf: LudgerP
Es gibt aber Hydraulikbremsen die sich selbst belüften!
Ludger

In Antwort auf: LudgerP
Meine, Jucy5.
Ludger

Diese beiden Statements sind einfach nur Alternative Realität (aka Unfug).

Sickgirl hat es für deine Bremse gut auf den Punkt gebracht:
In Antwort auf: Sickgirl
… deine Jucy muss eh alle zwei Jahre entlüftet werden im Rahmen des turnusmäßigen Bremsflüssigkeitstausch

Zum Nachlesen: In den Wartungsunterlagen von SRAM für die Jucy5 https://www.servicearchive.sram.com/sites/default/files/techdocs/tm_my09_g.pdf ist die Entlüftung ausdrücklich erwähnt, z.B. auf Seite 6.

Vielleicht verstehst Du unter “selbstentlüftend” auch nur, dass man sich in der Praxis bei hydraulischen Bremsen auch durchaus mal einige Jahre um die Wartung drücken kann?

Das wiederum würde sich mit meinen Erfahrungen decken.

Gruß pit15
von: KaivK

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 19.01.22 20:09

Ich hatte auch das Problem bei meiner ersten (mechanischen) Scheibenbremse, dass ich hinten keine Bremsleistung aufbauen konnte. Das wird an der Kompressibilität der Hüllen und der Dehnung des Bremszugs liegen, da sind Scheibenbremsen nochmal kritischer. Den Effekt hat man bei hydraulischen Scheibenbremsen kaum. Auch Probleme mit dem Rückholen habe ich bei hydraulischen Scheibenbremsen nicht, nur die Kolben müssen bei jedem Belagswechsel mobilisiert werden, jedenfalls habe ich das Gefühl.
von: iassu

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 19.01.22 22:54

Kann das sein, daß du übersehen hast, daß jetzt nicht mehr von Entlüften, sondern von Belüften die Rede war?
von: Sickgirl

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 20.01.22 04:54

Und genau das ist ja bei einer hydraulischen Bremse nicht erwünscht.
von: LudgerP

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 20.01.22 07:15

Ulrike, ich habe nirgendwo geschrieben, daß ich mir selbstbelüftende Bremsen wünsche!

@Andreas: Ja, hat er eindeutig, es sei ihm verziehen.

Ludger
von: pit15

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 20.01.22 18:52

In Antwort auf: iassu
Kann das sein, daß du übersehen hast, daß jetzt nicht mehr von Entlüften, sondern von Belüften die Rede war?

In Antwort auf: LudgerP
Ulrike, ich habe nirgendwo geschrieben, daß ich mir selbstbelüftende Bremsen wünsche!

@Andreas: Ja, hat er eindeutig, es sei ihm verziehen.

Ludger

Irgendwie geht es hier drüber und drunter. Also erstmal einige grundlegende Definitionen:

Entlüften: In diesem Zusammenhang: Luft aus einem Hydrauliksystem entfernen. Grund: Luft ist im Gegensatz zu Flüssigkeiten kompressibel. Danach kann die Hydraulik auch wieder funktionieren und Kräfte übertragen.

Belüften: gibt es vielleicht bei Wohnungen, Klassenzimmern (=> Coronavirus) oder Wein (=> Atmen lassen). Der Begriff ist im Ingenieurswesen für Hydraulik auch nicht gängig, vorsichtig gesagt. Eine Hydraulik „belüften“ zu wollen, ist komplett sinnentleert.

Vielleicht kann mir jemand erklären, was dieses „Belüften einer Hydraulik“ überhaupt sein soll. Besser noch: mit Erklärung, wie es funktioniert und was es bringen soll.

Daher meine Zusammenfassung soweit:
1. Es gibt wohl keine selbstentlüftenden Bremsen für Fahrräder
2. Der Ausdruck, eine Hydraulik zu „belüften“, ist einfach frei erfundener Schwachsinn.


Aber möglicherweise kann mich jemand von meinem hohen Roß runterholen und erleuchten? Gerne mit Verweis auf einschlägige Normen und Standards (um absurde Phantasieblüten wie „Hydraulik belüften“ zu minimieren).

Gruß pit15
von: Fahrradfips

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 20.01.22 19:10

Das war ein Scherz. Oder ein Wortspiel. Offensichtlich nach hinten losgegangen.
Um dich zu erleuchten: Es gibt tatsächlich Hydraulikbremsen (und bestimmt auch andere Hydrauliksysteme), in denen sich aufgrund von Defekten oder einfach schlechter Konstruktion immer wieder Luft ansammelt, und deren Funktion dann durch häufiges Entlüften wieder hergestellt werden muss. Dieses ungewollte Verhalten wurde scherzhaft, aber technisch nicht völlig unkorrekt, als "selbst belüftend" dargestellt. Ein Hinweis auf die hier gebrauchte, aber im schriftlichen Medium nicht immer offensichtliche Ironie oder die Benutzung eines Smileys (Emoticon) wäre evtl. angebracht gewesen...

Zitat:
Daher meine Zusammenfassung soweit:
1. Es gibt wohl keine selbstentlüftenden Bremsen für Fahrräder
2. Der Ausdruck, eine Hydraulik zu „belüften“, ist einfach frei erfundener Schwachsinn.


Das hast du völlig richtig erkannt.

omm

Ach ja: Das eben geschriebene bitte ich als Ironie zu verstehen. zwinker
von: Avante

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 20.01.22 19:11

Vllt. liege ich da falsch, aber eigentlich kam mir bei dem (ironischen) Kommentar mit dem 'Belüften' nur eins in den Sinn, dass manche Bremsen Luft ziehen mit der Zeit. Wie und warum auch immer, also ein ungewolltes 'Produktmerkmal'. Warum triggert einen so eine beiläufige Bemerkung dermaßen hart, dass man nach Normen und Standards verlangt und was von Schwachsinn schwadroniert!?
Einfach eine schrottige Bremse, die Luft zieht. unsicher
von: pit15

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 20.01.22 19:25

Moin Fahrradfips,

Einerseits: Danke, das beruhigt mich. Hatte mir schon ernsthaft Gedanken über einige Beiträge gemacht.

Andererseits: Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob die betreffenden Beiträge von LudgerP und Iassu wirklich ironisch gemeint waren?

Wie dem auch sei: Danke für den einlenkenden Hinweis. Manchmal ist man einfach in seinen Ideen oder seinem Verständnis gefangen.

Gruß pit15
von: pit15

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 20.01.22 19:45

Moin Avante,

Anscheinend bin ich schon zu sehr „gebranntes Kind“, was Ironie in Foren angeht.

Mein Eindruck war halt, dass die Beiträge durchaus ernst gemeint waren. Daher meine deutliche Reaktion.

… Hätte ich es als Ironie erkannt, … wäre ich auch deutlich entspannter geblieben…


Auch Dir Danke für den Hinweis, dass die Beiträge von LudgerP und Iassu in diesem Thread wohl nicht ernst gemeint waren.

Gruß pit15
von: iassu

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 20.01.22 22:48

In Antwort auf: Fahrradfips
Das war ein Scherz. Oder ein Wortspiel.
Für mich als solches erkennbar und für originell empfunden. Diese dudenkonforme Bereitstellung von zulässigen Wortbedeutungen fand ich dann ihrerseits schon wieder zum Schmunzeln anregend. zwinker lach
von: LudgerP

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 21.01.22 07:46

Danke Jonas, Avante und Andreas!

@pit15: Es war allen Ernstes als Späßle gemeint.

Aber um beim Thema zu bleiben: Es gibt sogar innenbelüftete Scheibenbremsen!

Ludger
von: Fahrradfips

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 21.01.22 11:40

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: Fahrradfips
Das war ein Scherz. Oder ein Wortspiel.
Für mich als solches erkennbar und für originell empfunden. Diese dudenkonforme Bereitstellung von zulässigen Wortbedeutungen fand ich dann ihrerseits schon wieder zum Schmunzeln anregend. zwinker lach


Danke, Andreas, genau so war das gedacht. grins
von: Fahrradfips

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 21.01.22 11:43

In Antwort auf: LudgerP
innenbelüftete Scheibenbremsen!


Schreib lieber "innenbelüftete Bremsscheiben". Bevor es hier wieder Missverständnisse gibt...

So, jetzt ist aber gut mit der Haarspalterei hier unschuldig
von: EmilEmil

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 21.01.22 12:19

Ich geb nun auch mal meinen Senf dazu:
Bei mir ist eine (vorn und hinten) Avid BB7 (mechanisch angesteuert, ca. 11 000 [km]) am 406-er Falter und Deore (hydraulisch, älteres Semester, ca. 3300 [km]) am 559-er Fitnessrad im Einsatz.
An den Bremsen beider Räder hab ich noch nichts machen müssen, außer 1-mal Nachstellen der BB7 an den Stell-Rädern und Austausch der Messing-Melone, äh Olive, an der hinteren Deore. Interessanterweise wurde diese Olive undicht allein vom Liegen im Regal. Die ungefahrenen, neuen Deore wurden mir von einem Sportkameraden geschenkt und lagen über 10 Jahre auf Halde.
Zufrieden bin ich mit beiden (Sowohl Bremsleistung als auch Ansteuerung). Auch beim Letzterem stehen die Mechanischen den Hydraulischen kaum nach (die Ansteuerung der Mechanischen erfolgte mit reibungsarmen Jagwire-Schaltseilen und -Hüllen). Natürlich haben die Hydraulischen Prinzip-bedingt bei der Ansteuerung immer die Nase vorn, aber die Mechanischen liegen dicht dahinter (100:90 für die Hydraulischen).
Immer, wenn ich das Fitnessrad horizontal transportiere, wandert die Luft aus dem unten liegenden Ausgleichsbehälter am Betätigungshebel in die Bremsleitung zu der entsprechenden Bremszange. Ähnliches passiert, wenn man das Radl auf dem Kopf stellt (Z.B. bei einer Reifenpanne). Ist bei Shimano nicht weiter schlimm, weil durch Pumpen am Hebel die Luft aus den Leitungen verschwindet. Beim ersten Mal schaut man da etwas verduzt aus seiner Radhose.
Fazit: Beide Systeme bremsen gut und sind Wartungs-arm. Hygroskopie (Kontamination des Öls mit Wasser) ist bei Shimano kein Problem (Mineral-Öl !). Öl-Systeme können immer undicht werden. Die Bremskolben packen die Bremsscheibe von beiden Seiten, die BB7 drückt nur einseitig. Da war ich ob des weniger guten Prinzips anfangs skeptisch. Die Alternative, die von beiden Seiten "packende" mechanische TRP-Spyke (-Spyre) kommt im Vergleich mit der BB7 weniger gut weg. Da frag ich mich, was die TRP-Leute falsch gemacht haben ?
Nach wie vor hab ich eine Präferenz zu den Mechanischen (Werden sogar im Regal nicht undicht cool)

MfG EmilEmil
von: pit15

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 21.01.22 20:04

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: Fahrradfips
Das war ein Scherz. Oder ein Wortspiel.
Für mich als solches erkennbar und für originell empfunden. Diese dudenkonforme Bereitstellung von zulässigen Wortbedeutungen fand ich dann ihrerseits schon wieder zum Schmunzeln anregend. zwinker lach


Moin Iassu (und LudgerP),

Danke für die Rückmeldung.

Ich habe mich bisher selten so dumm vorgeführt gefühlt. Da war ich wohl ganz klassisch der Depp, der den Witz nicht begreift, bis er ihn ausdrücklich erklärt bekommt. (Um so größeres Danke an Fahrradfips für die Auflösung).

Lacher über die „dudenkonforme Bereitstellung von Bedeutungen“ fallen wohl in die gleiche Kategorie. Obwohl der Duden eigentlich nichts mit irgendwelchen Normen, Standards und deren Begrifflichkeiten zu tun hat.

Wünsche Dir/Euch viele unfallfreie Kilometer 2022,

Beschämter Gruß von pit15
von: iassu

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 21.01.22 20:22

Nimms doch nicht so bedeutungsschwer. Eine liebenswürdige Kleinigkeit, mehr nicht. Weder das eine, noch das andere. schmunzel
von: Fahrradfips

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 22.01.22 10:17

In Antwort auf: pit15


Ich habe mich bisher selten so dumm vorgeführt gefühlt.


Wenn das so ist, tut es mir leid. Das war nicht das Ziel meines Beitrags.
von: Avante

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 22.01.22 14:44

Wer austeilt ('sehr speziale Wahrnehmung der Realität, Alternative Realität (aka Unfug)'...) wird auch mal einstecken könnten. Hat ihn ja keiner gezwungen, sich an dem Begriff abzuarbeiten!
Bedenklich, wofür man sich heute schon alles entschuldigt, fürn Witz, den wer nicht schnallt... unsicher


So langsam ist jetzt Schluss hier. Die Beteiligten haben sich geäußert und nun muss nich noch jeder seinen Kommentar abgeben. Alle weiteren Kommentare werden gelöscht. Wer was zu sagen hat, kann dies per PN machen.
Danke und ein schönes WE.
von: amichelic

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 27.01.22 22:11

Zum ursprünglichen Thema zurück:

SRAM S-700 (hydr): die Vorderbremse muss ich 1-2 mal pro Jahr zerlegen, die Gleitflächen von oxydierten Metallresten in diversen Verwesungsstadien befreien und neue Beläge montieren; ausserdem prüfe ich bei der Gelegenheit auch noch, ob sich beide Kolben freiwillig bewegen, mobilisiere sie ggf. und säubere sie mit Wattestäbchen und einem Tropfen Bremsflüssigkeit. Diese 1-2 Mal häufen sich in der Regel zur Winterzeit (=Salzzeit).

Die Hinterbremse kriegt weniger Dreck ab, der verpasse ich die Prozedur eher präventiv, wenn die Beläge abgefahren sind (ca. 1x pro Jahr).

Anfangs hatte ich vorne dauernd Probleme mit Bremsenrubbeln, nach ein paar Experimenten mit diversen Bremsbelägen bin ich dann draufgekommen, dass die Magura Storm Rotoren Mist sind; seitdem ist da Ruhe.

Komme dzt. so ca. auf 3000-4000 km pro Jahr, darin enthalten tägliches Pendeln.

Bremsflüssigkeit - Wechsel nach 2-3 Jahren; dann, wenn ich beim Auto auch wechsle und deswegen einen frischen Behälter anfange.

An der Vorderbremse habe ich mal eine Hope RX4 ausprobiert, aber nachdem die nach 4 Wochen Winter bis zur Unbrauchbarkeit korrodiert war, habe ich sie fluchend zum Altmetall geworfen, 70 EUR abgeschrieben und wieder die SRAM montiert.
von: cyran

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 13.02.22 17:15

Danke nochmal für die ganzen Erfahrungen.
Nachdem meine Spyre diesen Winter schon das 2. Mal zugemacht hat, hab ich mir kurzerhand mal eine Gunsha CX R1 (Semi-Hydraulik) drangebaut. Der Umbau ist ja mit deutlich weniger Kosten und Aufwand verbunden als der Umstieg auf Komplett-Hydraulik. Mal schauen wie die Gunsha sich schlägt und wieviel Pflege die bedarf. Die Hy/Rd ist im Moment leider überteuert oder ausverkauft.
von: veloc

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 15.06.22 17:05

In Antwort auf: EmilEmil
Ich geb nun auch mal meinen Senf dazu:
...
Zufrieden bin ich mit beiden (Sowohl Bremsleistung als auch Ansteuerung). Auch beim Letzterem stehen die Mechanischen den Hydraulischen kaum nach (die Ansteuerung der Mechanischen erfolgte mit reibungsarmen Jagwire-Schaltseilen und -Hüllen). Natürlich haben die Hydraulischen Prinzip-bedingt bei der Ansteuerung immer die Nase vorn, aber die Mechanischen liegen dicht dahinter (100:90 für die Hydraulischen).
Immer, wenn ich das Fitnessrad horizontal transportiere, wandert die Luft aus dem unten liegenden Ausgleichsbehälter am Betätigungshebel in die Bremsleitung zu der entsprechenden Bremszange. Ähnliches passiert, wenn man das Radl auf dem Kopf stellt (Z.B. bei einer Reifenpanne). ...

Bin am Überlegen, eine Magura Marta von 2008 (an einem Gebrauchtrad, das schon eine ganze Zeit steht, auch kopfüber gelagert), wiederzubeleben oder gleich durch eine neue TRP aquila (quasi für den Preis von zwei Bremsscheiben incl. jener bekommen...) zu ersetzen.
Nun gilt die Magura Marta bei manchen als zickig, aber ich bin mir da nicht sicher, ob es nicht an der ruppigen Behandlung etc. gelegen hat...
Die Magura Marta Leitungen sind innenverlegt. Hätte das Öl abgesaugt (noch Null Ahnung von Hydraulikbremsen, nur Benutzerwissen bei einer ollen Shimano Hydraulik, die halt seit drei Jahren bremst) und die Tektro eingebaut. Oder besser gleich ein günstiges neues Shimano Hydraulikset verbauen?
von: Sickgirl

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 15.06.22 17:30

Die Marta ist doch eine super Bremse. Da würden ich erstmal reanimieren
von: veloc

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 15.06.22 20:23

Danke, @Sickgirl. Hattest Du die selber? Hab wie gesagt noch quasi Null Ahnung von Scheibenbremsen (was die Wartung anbetrifft). Gibt's hier eigentlich keinen like-button?
von: derSammy

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 15.06.22 21:07

In Antwort auf: veloc
Gibt's hier eigentlich keinen like-button?

Nee, wir sind ja nicht bei Facebook. schmunzel

Die Marta ist doch eine Mineralölbremse, zum Üben ist die sicher nicht verkehrt. Mit DOT müsstest du etwas mehr aufpassen, das Zeug ist giftig und ziemlich aggressiv zu Kunststoffen, Lacken, etc.

Tut die Marta denn derzeit? Gerade Mineralölbremsen fahren manche Nutzer seit zig Jahren ohne irgendeinen Eingriff.
Wenn nicht, kann man nach so viel Jahren ruhig mal das Öl tauschen. Dazu das passende Kit besorgen, das alte Wartungshandbuch (oder ein YT-Video passend dazu) bereit legen und los gehts. In dem Fall würde ich nicht nur entlüften, sonern wirklich neu befüllen. Vermutlich musst du die Kolben auch mal mobilisieren. Gerade bei einer Vierkolbenbremse tanzt einer davon doch gern aus der Reihe und hängt.

Ganz wichtig: Bremsbeläge ausbauen und weit weg legen. Wenn Öl auf die Belagfläche kommt, hast du ein Problem...
von: veloc

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 15.06.22 21:13

bei facebook bin ich auch nicht. Allerdings gibt's den Knopf incl. Auswahl bei jedem der wenigen Foren, wo ich sonst unterwegs bin.
"...Vierkolbenbremse..." Die Marta 2008 hat zwei Kolben, dachte ich.
Wg. Öl auf Bremsbelag: da habe ich ein youtube Video im Hinterkopf, wo jemand die Beläge mit Heissluft behandelt, um das Öl zu verdampfen. Verglasen dann nicht die Beläge?
von: veloc

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 15.06.22 21:43

worum's mir eigentlich eher geht (passt auch eher zum Thema mech vs hydr.): Bremskraft einer älteren Hydraulikbremse (Magura Marta) im Vergleich mit einer guten mechanischen (BB7 oder eben die Tektro Aquila).
von: BaB

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 15.06.22 22:12

In Antwort auf: veloc
bei facebook bin ich auch nicht. Allerdings gibt's den Knopf incl. Auswahl bei jedem der wenigen Foren, wo ich sonst unterwegs bin.
Ja, der wäre manchmal hier auch nicht schlecht...

In Antwort auf: veloc
"...Vierkolbenbremse..." Die Marta 2008 hat zwei Kolben, dachte ich.
Genau, deshalb wäre hier jetzt ein andrer Knopf angebracht... träller zwinker

In Antwort auf: veloc
Wg. Öl auf Bremsbelag: da habe ich ein youtube Video im Hinterkopf, wo jemand die Beläge mit Heissluft behandelt, um das Öl zu verdampfen.
Angeblich verdampft das Öl bei 270°C. Meine Rettungsverusche waren allerdings nie sehr erfolgreich, darum: Bremsscheiben und Beläge in Sicherheit bringen und dann an der Bremse rumspielen.

In Antwort auf: veloc
Verglasen dann nicht die Beläge?
Das wäre dann dein geringstes Problem...
von: BaB

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 15.06.22 22:17

In Antwort auf: veloc
worum's mir eigentlich eher geht (passt auch eher zum Thema mech vs hydr.): Bremskraft einer älteren Hydraulikbremse (Magura Marta) im Vergleich mit einer guten mechanischen (BB7 oder eben die Tektro Aquila).

Im Zweifelsfalle ist die hydraulischde Scheibenbremse um Längen besser. Du wirst immer wieder Leute finden, die von ihrer mechanischen Bremsen begeistert sind (Es gibt auch immer noch genug Leute, die Cantibremsen besser als V-Brake-Bremsen finden). Bei Probefahrten konnte ich allerdings noch nie nachvollziehen, warum das so sein soll.
Wichtig bei einem Vergleich ist es auch, die jeweils optimalen Beläge gefunden zu haben. Meine BB7 Road mit den Originalbelägen war eine einzige Katastrophe. Zufällig auf einer Tour in GB gekauften BRK waren dagegen eine Offenbarung. So toll kann diese Bremse sein. Trotzdem: Alleine das herumgefummele mit der Belagnachstellung kann schon nerven und muss nicht sein.
von: veloc

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 15.06.22 22:31

In Antwort auf: BaB


In Antwort auf: veloc
"...Vierkolbenbremse..." Die Marta 2008 hat zwei Kolben, dachte ich.
Genau, deshalb wäre hier jetzt ein andrer Knopf angebracht... träller zwinker

In Antwort auf: veloc
Wg. Öl auf Bremsbelag: da habe ich ein youtube Video im Hinterkopf, wo jemand die Beläge mit Heissluft behandelt, um das Öl zu verdampfen.
Angeblich verdampft das Öl bei 270°C. Meine Rettungsverusche waren allerdings nie sehr erfolgreich, darum: Bremsscheiben und Beläge in Sicherheit bringen und dann an der Bremse rumspielen.

In Antwort auf: veloc
Verglasen dann nicht die Beläge?
Das wäre dann dein geringstes Problem...

Wg. Knöpfen: Na ja, "Hau d'rauf" braucht's ja auch nicht
wg. geringstes Problem: welches Problem dann? Ab wann verglasen Beläge?

Wg. Belägen für die BB7: hätte nicht gedacht, dass Beläge so viel ausmachen.
von: Nordisch

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 15.06.22 23:32

Belagsnachstellung muss nicht nervig sein, wenn es keine Rastpunkte bei der Nachstellung gibt.

Bei der Promax R330 und TRP Spyre ist es absolut kein Problem.

Hatte neulich das Vergnügen meine Promax 330 zu warten. Die Zerlegung war ein Kinderspiel. Bin immer mehr begeistert von dem Modell.
von: Sickgirl

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 16.06.22 03:55

Schön wenn es dich nicht nervt aber ich habe da einiges an Lebenszeit verschwendet. Da sind meine Sram trotz DOT recht anspruchslos

Ganz begeistert bin ich von der Ekar, da gibt es ein paar nette Detaillösung, ich habe beim Leitungs kürzen keinen Tropfen Öl verloren. Druckpunkt immer noch genau gleich

Nächstes Wochenende geht es zum Stresstest in die Hochalpen. 6000 Tiefenmeter stehen an.
von: Nordisch

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 16.06.22 07:56

Natürlich, so sorglos wie V-Brakes auf breiten Bremsflanken sind sie dann bei der Einstellung doch nicht.

Dass du auch häufig sehr teures Material in den Ring wirfst ...
Sollte das nicht besser funktionieren, wäre es eine mittlere Katastrophe.

Bis ich am Renner auf Disk umsteige, wird es noch ein Weilchen dauern. Außer bei den sehr teuren Ultegra und DA 12x stehen die Beläge sehr dicht an den Scheiben. Das macht bei den übrigen Shimano Gruppen die schleiffreie Einstellung nicht einfach. Bei der Promax und TRP ist es dagegen ein Kinderspiel. Da dürfen auch die Scheiben ein bißchen eiern.
von: rayno

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 16.06.22 08:10

Ich hatte mit der schleiffreien Einstellung von Ultegra-, GRX und neuerdings auch Dura Ace-Scheibenbremsen bisher keine Probleme, auch nicht mit den dickeren Trickstuff-Bremsscheiben.
von: Sickgirl

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 16.06.22 09:26

V-Brake ist ja der gleiche Schmuh, ein längere Abfahrt womöglich bei Regen und der Druckpunkt ist schon wieder woanders

Hydraulische Scheibenbremse ob für Dropbar oder Flatbar sind da einfach bequemer und verlangen weniger Zuwendung

Hier im Faden geht es um die Frage der Wartung, und da sind wenn man seine Scheu vor neuer Technik ablegt hydraulische Bremsen einfach überlegen
von: Lampang

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 16.06.22 12:57

In Antwort auf: rayno
Ich hatte mit der schleiffreien Einstellung von Ultegra-, GRX und neuerdings auch Dura Ace-Scheibenbremsen bisher keine Probleme, auch nicht mit den dickeren Trickstuff-Bremsscheiben.

Da eigentlich alle hydraulischen Scheibenbremsen selbstnachstellend sind, spielt die Dicke der Bremsscheiben keine Rolle.* Das Lüftspiel bleibt unabhängig von der Stärke der Beläge und Scheibe immer gleich.
*Abgesehen von Sonderfällen wie belüftete Hope Scheiben, die einen eigenen Bremssattel brauchen.
von: KaivK

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 16.06.22 18:54

Ironie:

einen Vorteil haben die mechanischen Scheiben: da man ständig manuell nachstellen muss, fällt einem das schneller auf, wenn die verschlissen ist. In Kanada habe ich gerade bei der GDMBR auf unter 700km die hinteren Bremsbelag komplett bis aufs Metall verschlissen: ich habe es nur durch Zufall bemerkt, weil jemand anderes beide Beläge durch hatte und ich auch nachschaute. Hinten waren die Original Magura verbaut und der Schlamm war teilweise so dick drauf, dass man nicht mal mehr einen Spalt sehen konnte. Schlamm, Wasser und Schnee waren die vorherschneden Bedingungen, mit einigen Furtungen. Vorne haben die Trickstuff 160 noch die Hälfte des Belags drauf, die letzten habe ich bei 15000km vor der Reise vorsorglich getauscht.

Das wäre mit mechanischen Bremsen nicht passiert. Dafür hatte ich aber immer gute Bremskraft und musste nicht alle 50km oder zweimal in einer Abfahrt nachstellen. Meine Hände waren nach 10km Abfahrt mit ca. 1000hm schon ziemlich verkrampft, weil ich die fuhre auf teilweise groben Schotter/Steinen unter 50km/h halten musste.
von: Nordisch

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 16.06.22 20:18

Leichtes Taummeln der Scheibe und schon kann es nerven.

Hab außerdem bei Moddertouren erlebt, wie fast alle Scheibenbremsen litten.
Ein Scheibenbremsler, der vom V-Brake Crosser kam, wunderte sich gar, wie sorglos ich mit meinen Mini-V-Brakes durchgekommen bin. Konnte ich nachvollziehen. So sorglos wurde es erst mit der TRP CX 8.4.

Weiß gar nicht, ob die 800er GRX bereits einen größeren Abstand hat?
Wäre dann auch noch eine Option, aber nicht für den Renner.
von: Nordisch

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 16.06.22 21:17

Mag sein, am Rennbügel hat es seinen Preis.

Bin aber noch nicht bereit den hohen Preis zu zahlen. Mein zukünftiges Salsa Journeyer bleibt auch erst einmal mechanisch gebremst.

Neben des hohen Preises für hydraulische Gruppen hab ich auch nicht viel Lust auf Schaltwerke, die immer mehr aus Kunststoff bestehen und schlackern.
Neulich erst ein Ultegra RX800 verbaut. Was für eine billige Qualitätsanmutung im Vergleich zum Deore 9X Schaltwerk und zu meinem Ultegra 6600 Schaltwerk, trotzdem es 40.000 km runter hat, erst recht.

Neulich Shimano 11x, SRAM 11x oder 12X nach Durchfahrt von Schlamm gehört, die knirschten danach noch nach weit über 50 km auf sauberen Wegen. Bei meiner Ultegra 9x Kette war nach 2 km wieder Ruhe.

V-Brakes mit Tektro RL520 Hebeln sind noch immer die beste und günstigste Lösung zum Reisen. Mit verstellbarer Pipe und noch eine Einstellmöglichkeit und der Druckpunkt ist immer knackig.
Auch ohne zusätzliche Einstellmöglichkeit und nicht einmal mit druckfesten Zügen hatte meine 130/140 kg Fuhre in Schottland kein Problem.

Der CX8.4 traue ich auch viel zu. Will aber nicht mehr dazu sagen, da nicht so umfangreich getestet wie obiges Setup.

Anders ist die Situation bei Flatbar. Wobei eine Disk, wo der Belag viel Spiel im Sattel hat, auch dort nervig sein kann. Das führt zu einem unruhigen Bremsgefühl an der Gabel.
Das ist Etwas, was ich nicht so häufig von Felgenbremsen kenne.

Aber egal, hier geht es um die Disk und ich wollte eigentlich nur mitteilen, dass es auch bezahlbare wartungsarme mechanische Disks gibt, wie die Promax R330.

Einziger Nachteil, es gibt nur eine mechanische Disk, die Bremsbeläge mit Kühlkörper zulässt. Diese sind häufig notwendig, wenn nur kleine schnell aufheizende 160er Scheiben erlaubt sind. Denke, so eine mechanische Sora Disk werde ich am VR des Salsa Journeyer verbauen. Hab schon eine 160er Scheibe am Vorderrad des Crossers gegrillt (ohne Gepäck), die hintere billige Mini-V hat mir den Hintern gerettet. Ein paar Jahre danach hab ich dieselbe rasende Abfahrt mit Ultegra 6700 Bremsen genossen und dabei etliche Autofahrer überholt. Wäre bei Nässe sicherlich anders gewesen, aber mit den richtigen Bremsbelägen auch kein Beinbruch, zumal die Reibung zwischen Reifen und Untergrund auch stark limitiert ist.
Na ja, wieder bei der Felgenbremse thematisch gelandet, aber das ist ja auch nur die größtmöglichste Disk, die außerdem an einem mechanisch günstigeren Punkt für die Gabel angebracht ist, und so auch sehr leichte und komfortable Gabeln zulässt. Folglich haben meine Diskräder zwangsläufig mit 48 bis 55 mm Reifen die breitesten Reifen. Denn Diskgabel versprühen dann doch mindestens ein Hauch mehr Härte.



von: BaB

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 16.06.22 22:39

In Antwort auf: veloc
Wg. Belägen für die BB7: hätte nicht gedacht, dass Beläge so viel ausmachen.
Doch, die machen echt was aus. Die Originalbeläge waren trotz druckfester Breemshülle, 203mm Bremsscheibe und und und nicht zum Bremsen zu überreden, quietschen wie ein kaputter Güterzug konnten sie aber bei Regen super.
In einem Radladen hatten wir uns Beläge von Aztec gekauft:

Die alten BB7 Beläge
Nix mit einfahren etc., kurz angetippt und das VR war kurz vorm Blockieren. So soll es sein! Es lohnt sich auch mal Beläge von anderen Herstellern zu testen.
von: BaB

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 16.06.22 22:55

In Antwort auf: Sickgirl
V-Brake ist ja der gleiche Schmuh, ein längere Abfahrt womöglich bei Regen und der Druckpunkt ist schon wieder woanders

Hydraulische Scheibenbremse ob für Dropbar oder Flatbar sind da einfach bequemer und verlangen weniger Zuwendung

Hier im Faden geht es um die Frage der Wartung, und da sind wenn man seine Scheu vor neuer Technik ablegt hydraulische Bremsen einfach überlegen
Kann dir nur zustimmen. Wir sind gerade durch die Berge Südspanien geradelt und die steilen Abfahrten hatten es echt in sich. Die Tempi hätte man mit keiner V-Brake "vernichten" können und trotz 180er Scheiben und Kühlrippen kam man in den Bereich des Fadings. Aber dafür Fahrspaß und bergab Autos und Motorräder in engen Kurven jagen.
von: Nordisch

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 17.06.22 08:40

Ok, dann kann ich es mit 160er Scheiben gänzlich abschreiben.

Wo hättest du das Problem bei den V-Brakes gesehen?

Welchen Außentemperaturen herrschen aktuell?
von: Sickgirl

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 17.06.22 10:43

Wie gesagt deine Entscheidung, ich will jedenfalls nicht mehr zurück und kann deine ganzen Probleme nicht mit meinen Erfahrungen zusammen bringen.

Schaltwerke, Ketten halten. Mit zwei Leichtbauteilen hatte ich Probleme.

Vielleicht liegt es auch daran das ich nur an einem Rad eine Shimano Schaltung fahre
von: Nordisch

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 17.06.22 11:41

Defekte Schaltwerke hatte ich zu 8x und 9X Zeiten auch beim SRAM. Es brachen die belasteten Teile aus Kunststoff. Von Campa gibt es auch reichlich Berichte über Brüche der Kunststoffteile an Schaltwerken, obwohl diese mit Carbonfasern vermischt waren. Ein Teamkollege hat 2 105er 11x Schaltwerke am Crosser zerlegt. Ein zerlegtes Ultegra 8000 Schaltwerk am Renner hatte auch eine Mitfahrerin auf Tour. Es war immer der Kunststoffteil. Klar das gibt es auch bei Metallen, aber dann hat vorher oft Salz gewirkt. Bein Kunststoff genügt die Sonne und Zeit. Mechanische Belastungen quittieren Kunststoffteile dann bald mit Brüchen, während ich bei reinen Metallschaltwerken nur Verformungen erlebte, die auf Tour so zu richten waren, dass wenigstennein paar Ritzel auf der Kassette angesteuert werden konnten.

Die Tendenz zu lauteren Kettengeräuschen und höherem Schmierbedarf gibt es seit der 2. Generation der 10X Ketten von Shimano.
Laute Kettengeräusche konnte ich nun auch bei aktuellen elektronischen SRAM Gruppe hören. Er fuhr ein Mono-Kettenblatt. Ein Modder- Sandpiste und die Geräusche blieben lange erhalten. Trotzdem, dass er seine SRAM liebt, es hat ihn genervt. Klar die neuen Ketten halten trotz der Geräuschkulisse und in Sachen Übersetzungsvielfalt ist es auch traumhaft. Aber an Workhorses und Geländerädern muss das nicht haben, schon gar nicht zu dem Preis. Der Dura Ace 9000 und GRX400 Fahrer klagte über die gleichen Probleme, wie der SRAM Fahrer.

In Sachen hydraulischer Disk für Rennbügel warte ich weiter auf Optimierung und weniger überzogene Preise. Man darf auch nicht vergessen, dass diese Hebel sehr exponiert bei Stürzen sind und die Schaltmechanik mit der Zeit verschleißt und es dann unpräziser schaltet. Mit engeren Ritzelabständen ist die Schaltpräzision immer wichtiger geworden und nicht nur das, auch der Rundlauf und die Steifheit von Kettenblättern und Kurbel. Nicht umsonst wird nun mit 12x die Elektrifizierung so voran getrieben. Die kann Vieles kompensieren, ist aber der nächste Preistreiber.
von: Nordisch

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 17.06.22 11:56

Ein weiteres Problem gibt es bei Diskrädern mit schmalen Kurbeln noch. Es kommt häufiger zu Berührungen zwischen Hacken und den Kettenstreben, da die Rahmen hinten immer breiter bauen. Der Scott Speedster meines Freundes ist dort blank, obwohl die GRX600 Kurbel etwas breiter die Füße stellt. Mein aufzubauendes Salsa mit Steckachse baut auch breiter, hoffe er bleibt fahrbar. Das Planet X-London Road war es leider ganz und gar nicht, wobei dort der hintere Teile schon sehr ausladend war. Das fährt nun meine Freundin mit Schuhgröße 38 und Triple Kurbel, das hat gerade so gepasst.
von: Sickgirl

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 17.06.22 12:23

Mein Hebel hat einen schweren Sturz überlebt, den hat es einfach nach innen gedreht.

Habe noch ein paar Sram Red Doubletabs der ersten Generationen, die dürften jetzt 60 000 km gelaufen sein, schalten noch wie am ersten Tag.

Meine drei Monokettenblatt Räder sind genauso laut bzw. leise wie die anderen. Ich schmiere mit alten Bettbahnöl, das hält sehr lange.

Schaltwerk habe ich bisher nur eines gekillt, auf dem MTB, der Ast war zu dick.

Das Problem mit streifender Ferse habe ich auch nicht, selbst nicht am MTB mit Boost Hinterbau
von: elflobert

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 17.06.22 18:54

In Antwort auf: Nordisch
Ein weiteres Problem gibt es bei Diskrädern mit schmalen Kurbeln noch. Es kommt häufiger zu Berührungen zwischen Hacken und den Kettenstreben, da die Rahmen hinten immer breiter bauen. Der Scott Speedster meines Freundes ist dort blank, obwohl die GRX600 Kurbel etwas breiter die Füße stellt. Mein aufzubauendes Salsa mit Steckachse baut auch breiter, hoffe er bleibt fahrbar. Das Planet X-London Road war es leider ganz und gar nicht, wobei dort der hintere Teile schon sehr ausladend war. Das fährt nun meine Freundin mit Schuhgröße 38 und Triple Kurbel, das hat gerade so gepasst.


Das ist ein interessanter Punkt, an den ich noch gar nicht gedacht habe. Mein Intec M5 Rahmen kann ich auch nicht mit schmaler Rennradkurbel (Q-Faktor um die 150 mm) fahren, ohne hin und wieder die Kettenstrebe zu streifen.
Der Hinterbau hat eine Einbaubreite von etwa 148 mm, weil jeweils innen noch die verstellbaren Ausfallenden für die Rohloff laufen.
Deswegen und auch wegen der Kettenlinie nutze ich dort eine MTB/Trekkingkurbel mit Q-Faktor 176 mm.
von: Gepäcktour

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 19.06.22 09:39

Hallo,
ich habe an meinem Rad für alles die Magura Louise. Knapp 70 000 km, auch Arbeitsweg ganzjährig (direkt nach Salzfahrten gieße ich das Rad mit 10 L Wasser ab).
Bisher vor allem Belagwechsel, wobei ich diese fast bis auf die Trägerplatte abfahre.
2 x Bremssattel neu ausgerichtet,wobei mir die Ursache des schleifens nicht klar war.
2 x Schnellentlüftung nach Magura Anleitung.
Nach meiner Meinung kann eine Bremse kaum weniger Wartung verlangen.

Schönwetterfahrrad, Alpentouren mit Gepäck
(Stahlreiserennrad):
BB7, erst 3000 km, bremst super, Dosierung nicht ganz so nett wie bei der Louise, bisher nur Verschleißausgleich durchgeführt.
Liebe Grüße, Thomas
von: Falk

Re: Wartung Scheibenbremsen mech. vs. hydr. - 20.06.22 12:59

Zitat:
Angeblich verdampft das Öl bei 270°C. Meine Rettungsverusche waren allerdings nie sehr erfolgreich, darum: Bremsscheiben und Beläge in Sicherheit bringen und dann an der Bremse rumspielen.

Der alte Trick mit ein paar Tropfen Spiritus auf die ausgebauten Bremssohlen und dann Anzünden funktioniert noch immer. Nach dem Ausbrennen leicht anschleifen und wieder einbauen. Aber vorher unbedingt die Bremszange und die Scheibe mit Bremsenreiniger penibel saubermachen, sonst macht man den Spaß nochmal.

Es nicht erst soweit kommen zu lassen, ist trotzdem besser.