Re: Blog Lastenradreise

von: veloträumer

Re: Blog Lastenradreise - 04.05.20 13:20

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Felix-Ente
Momentan scheinen sie nicht so Lust auf Dokumentation zu haben. grins

Mich wundert das ohnehin, wie Leute nach der Tour noch am Internet hängen, Blogs schreiben und Bilder hochladen können. Sowas kostet doch Zeit. Ibs. mit der kleinen Kindern.

Woher nehmen die alle die Zeit? verwirrt

Ich habe am Abend nach einer Tour gar keine Lust mehr darauf. Das will ich rumhängen, Land und Leute genießen und vielleicht ein Buch lesen. Mache mir noch ein paar Notizen über den Tag in eine Kladde und gut. Und schicke ggf. alle paar Tage ein paar wenige Bilder an die Familie.

Ich schöpfe die Zeit aus zum Radeln, oft bis Dämmerung, macht nicht jeder. Manche sind bereits am Nachmittag fertig mit der Etappe. Habe mal einen Radler getroffen, der hat bereits um 15 Uhr Schluss gemacht und gab an, dann Bücher zu lesen (war noch kein Smartphone-Zeitalter), nicht mal unbedingt ein Besichtungsmensch. Das kann man natürlich auch für 1-3 Stunden Blogarbeit nutzen, ich schreibe evtl. noch Postkarten, wenn Restzeit ist, aber keinen Blog.

Mit Familie ist man ohnehin strenger getaktet, muss man lernen schnell die Dinge zu erledigen und nicht zuviel nachdenken. Diese Leer- und Betrachtungszeiten, die man als Individualist genießt, sind da weniger gefragt. So kann man auch Mediaarbeit in die Taktung einbinden. Arbeit im professionellen Sinne ist ja vor allem durhc die Organisation so effizient. Das kann man auch privat, vor allem muss man es, wenn das Bloggen ggf. Einkommensquelle ist.

Bilder machen und bearbeiten bis zur Perfektion ist in der neuen Medienwelt altmodisch. Die Bilder werden nicht selten mit Smartphone geschossen, Video auch und es wird gleich online gestellt. Man darf die Technik nicht als Hürde empfinden. Eingübte Wege zu den bedienfreundlichen Onlineportalen macht die Hürden eh gering - aber es geht nicht um Qualität, Reflektion usw. Man braucht eine Gelassenheit gegenüber Fehlern. Unter dem Aspekt "spontan" genießt das alles Charme. Welche Qualitätsverluste akzepiert werden, sieht man im Rahmen der Video-Kommunikation in Corona-Zeiten. Die Youtube-Müllhalde wird ohne Ende geklickt und man kann damit gar reich werden.

Die Arbeitsweise ist anders. Ich kann eigentlich ohne Tisch und PC nicht arbeiten. Reich-Ranicki gab mal an, er könne auch ein Buch nur an einem Tisch lesen, nicht irgendwie auf dem Sofa. Es ist aber für Geübte möglich, auf dem Smartphone Geschäfte abzuzwickeln, Texte zu schreiben usw., zwischen Tür und Angel, in der Bahn usw. Muss man eingestehen, wenn man da nicht auf der Höhe der Zeit bzw. ungeschickt ist. Ist nicht nur eine Generationfrage, ein gutes Stück natürlich schon.