Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.

von: Behördenrad

Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. - 28.02.20 19:21

In Antwort auf: hopi
Da wurde wohl mit hoher Geschwindigkeit und dann auch noch rechts ein anderes Auto überholt und dabei der auf der zum regelwidrigen Überholen benutzten Spur fahrende Radler getroffen und tödlich verletzt. Es war wohl kein Unfall in Zusammenhang mit an Kreuzungen abbiegenden Verkehren oder in Dooringzonen. Da wurden wohl einfach bestehende Regelungen durch den Autofahrer missachtet. Das dürfte auch keine Frage sein, ob nun ein SUV oder ein Auto anderer Bauart benutzt wurde. Auch mit deutlich kleineren Fahrzeugen können bei unangepasster und darüber hinaus regelwidriger Fahrweise Unfälle mit schwerwiegenden Folgen verursacht werden.

Was mich an diesen „Mehr Sicherheit für den Radverkehr“-Diskussionen am meisten stört:
Es wird oftmals „Sicherheit“ mit „Wohlfühl-Radverkehrsinfrastruktur“ gleichgesetzt. Dabei hat das erstmal nichts miteinander zu tun. In Bezug auf „Sicherheit“ würde es schon viel helfen, das Nächstliegende zu fordern – statt sich an Einzelproblemen mit "Einzellösungen" aufzureiben, die letztlich keine Lösungen sind.

Wo bleibt die bundesweite, vom ADFC und sonstigen Fahrrad-Initiativen initiierte politische Kampagne, KFZ endlich mit legalen "Abschaltvorrichtungen" zu versehen?

Jedes aktuelle KFZ hat heute einen Bordcomputer, der die Fahrerwünsche "Beschleunigung" und "Fahr-Geschwindigkeit" vom "Gas-Pedal" (= Signalgeber) in Befehle an die Motorsteuerung (= Signalempfänger) umwandelt. Und jedes aktuelle KFZ ist heute "meter-genau" per GPS über das Navi zu orten. Beides in Kombination, und ein wesentliches Problem wäre in den Griff zu bekommen: Das der unkalkulierbaren Geschwindigkeiten von KFZ-Verkehr, speziell innerorts.
Sobald ein KFZ sich "innerorts" befindet, schaltet der Bordcomputer per Programm auf "verhalten Fahrt aufnehmen", egal wie sehr der Fahrer sich beim Gasgeben anstrengt, und riegelt bei 50 km/h auf Hauptrouten und 30 km/h in allen Seitenstraßen ab.
Das muss erstmal nur bei ca. 10 - 20 % der KFZ umgesetzt werden - der Rest wird dann wirksam dazwischen "diszipliniert". Mit jedem Austausch "Alt- gegen Neufahrzeug" erhöht sich der Anteil KFZ mit solch echter Abschaltautomatik. Technisch ist das heute problemlos umsetzbar (wer hochkomplexe Abgasreinigungs-Abschaltsoftware programmieren kann, für den ist diese Lösung eine morgendliche Fingerübung zum Aufwärmen).
Damit wären die ganzen Krawall-Start- und mal eben über Tempolimit laufen lassen -Kandidaten schon mal raus. Noch eben mit Vollgas über dunkel-orange dann passé.
Ein paar Programmzeilen mehr und auch das rechts abbiegen oder drängelnde Auffahren auf einen langsameren Verkehrsteilnehmer könnte disziplinierter ablaufen - die meisten modernen KFZ haben heute "Hindernis-Sensoren" vorne, hinten und über die Ecken. Was die Annäherung an ein Hindernis beim Einparken anzeigen kann, kann auch "bewegliche weiche Ziele" rechts im Fahrbereich anzeigen...... Den Abstand-Assistenten noch mit einbezogen.......
Soll mir keiner sagen, dass sowas nicht heute schon technisch möglich ist - schließlich wollen wir in Kürze angeblich autonom und freihändig Auto fahren. Das geht nur mit einer solchen Technik - und vorrangig nur darüber, dem Fahrer dann die Freiheit des eigenen Gasgebens zumindest innerorts vollständig zu entziehen.

Technisch wäre eine solche Beschleunigungs- und Geschwindigkeitsbremse recht zügig umsetzbar - politisch aktuell wohl kaum. Dann doch lieber ein paar weiße Linien und Fahrradsymbole auf der Fahrbahn.....