Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.

von: Behördenrad

Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. - 26.02.20 06:45

In Antwort auf: Deul
Das hat weder was mit Populismus noch mit einfach zu tun. Wenn man die Autofahrer beobachtet, vor allem diejenigen die Strecken kleiner 5 km mit dem Auto fahren fällt folgendes auf:

wann immer Vernunft mit Faulheit und Bequemlichkeit konkurriert, verliert die Vernunft. Man muss also das unerwünschte Verhalten nur genügend unangenehm machen, dann wird es vermieden.. Das heisst, das Autofahren innerhalb der Kommunen unangenehm und Teuer machen.
Das ist "neutral technisch" gesehen richtig, beobachte ich auch so - aber es unterstellt, dass 47 Mio Autobesitzer / -nutzer letztlich wissen, dass ihr Verhalten unvernünftig ist und sie akzeptieren, dass sie mit mehr oder weniger sanften Repressionen von Bequemlichkeit zur Vernunft "umerzogen" werden sollen("Wie konnte ich nur die ganzen Jahre so bequem sein - es ist doch viel vernünftiger (im Regen) Rad zu fahren."). Ich bin mir sicher, dass sowas genau so ausgeht, wie die "5-DM/Liter-Sprit-Kampagne" oder der "Veggie-Day". Du wirst mit Fackeln und Dreschflegeln aus dem Dorf gejagt.....

In Antwort auf: Holger
Aber wie soll der Radverkehr gefördert werden, ohne den MIV zu benachteiligen? Ich habe keine Idee, wie das gehen soll und noch nichts überzeugendes gehört.
Es scheitert schon an den Begriffen "wegnehmen", "benachteiligen", "verbieten" und ähnlichen. Die lösen bei den 47 Mio Auto- / 64 Mio KFZ-Besitzern sofort Widerstände aus. Völlig egal, wie gut Du das meinst - die sehen es nicht so.
Der psychologische Effekt solcher Radikalforderungen diskreditiert die Sache von vorne herein - auch egal, wie letztlich positiv sich das Ganze ggf. nach der Umsetzung gestalten könnte.
Selbstverständlich muss man Verkehrsräume umwidmen, neu gestalten oder die Nutzungsoptionen anpassen, wenn man andere Verkehrsarten auch zu ihrem zustehenden Recht kommen lassen will - das geht aber nicht durch Verbotspolitik.