Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.

von: derSammy

Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. - 11.02.20 22:11

In Antwort auf: Jan-V
Verschiedene transportarten sollten getrennt werden und nicht gemischt.

Nö, das würde ich pauschal so keineswegs unterschreiben. Separation braucht Platz - wenn wie so oft "geschützt" gefordert, sehr viel Platz. Der steht längst nicht überall zur Verfügung.
Und das Kernproblem bleibt: Da die Kreuzungen faktisch nie höhenfrei ausgelegt sind, werden sie zu absoluten Gefahrenpunkten. Das Problem ist nicht der Längsverkehr, sondern die Verkehrsflussorganisation im Kreuzungsbereich - dort passieren die Unfälle.

Ampeln sind eine Lösung, das Thema technisch zu erschlagen. Allerdings eine, die m.E. auf allen Seiten auf wenig Gegenliebe stößt - weil so der Durchsatz an den Ampeln drastisch reduziert wird. Ampeln sind selbst in der üblichen, meist völlig unzureichenden, aktuellen Umsetzung die Verkehrsflussengpässe. Ich suche mir als Radfahrer so ampelarme Wege wie möglich - der MIV macht das auch, wenn er merkt, dass "Kreuzungen verstopfen". Der Schlüssel hier ist m.E. den Verkehr langsamer zu machen, dafür stetig. Sprich Tempo30, wenns voll wird effektiv auch nur Tempo 20, das aber auch an Kreuzungen. Das ist effektiver als Tempo50-Sprints von (dann notwendiger) roter Ampel zu roter Ampel.

Die allerschlechteste aller möglichen "Lösungen" ist jedoch untermaßige Radfahrstreifen (in der Regel nur Schutzstreifen) neben untermaßige Fahrbahnen zu quetschen und womöglich das ganze noch von Parkstreifen zu flankieren. Ob da dann ein Bordstein noch mit im Spiel ist oder nicht, ist egal - zu eng ist zu eng!
Wenn man die Abstände ausreichend dimensioniert, dann passen auch hohe Fahrradverkehrsströme auf Fahrbahnniveau neben/zwischen stark befahrene KfZ-Spuren. In Dresden kann ich dir dazu mehrere gut funktionierende Beispiele nennen.