Radmitnahme beim 49-Euro Ticket

von: tirb68

Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.02.23 11:44

Gibt es dazu eigentlich schon eine Aussage? Braucht man eine Zusätzliche Radkarte?
von: derSammy

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.02.23 12:12

Konkret ist mir dazu nix bekannt, aber alles andere würde mich wundern.
Also dort, wo bisher die Radmitnahme schon kostenlos möglich ist, wird das mutmaßlich auch weiter möglich sein. Aber allerandernorten gehe ich mal davon aus, dass man das Radticket noch zusätzlich braucht.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.02.23 12:50

Für den VRR (Verkehrsverbund Rhein Ruhr) liegt zur Zeit diese Information vor. Also kein kostenfreier Einschluss der Fahrradbeförderung Stattdessen ist ein zusützliches Monatsticket zum Preis von € 29,00 vorgesehen. Wenn ich das mit meinem aktuellen "Bärenticket" (für Leute über 60) vergleiche, würde sich bei Kauf dieses Zusatztickets mein Gesamtpreis gegenüber dem aktuellen Abopreis kaum mindern, ich würde lediglich von der Ausdehnung auf die gesamte Bundesrepublik profitieren. Ob andere Verkehrsverbände oder Bundeslönder das grundsätzlich anders regeln, erscheint mir jedoch zweifelhaft.
von: tirb68

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.02.23 13:06

Also geht die Kleinstaaterei im Falle der Fahrradbeförderung weiter ...
von: HanjoS

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.02.23 13:28

Eine "Kleinstaaterei" im Sinne von, jeder Verkehrsverbund macht seine eigenen Regeln, wird es grundsätzlich wohl geben können. Ich vermute aber, dass es seltenste Ausnahmen wären, wenn die Fahrradmitnahme eingeschlossen wäre. Auch im hiesigen Tarifgebiet gilt: keine Fahradmitnahme, keine Mitnahme weiterer Personen. Das kann/mag man nachlesen unter
https://www.westfalentarif.de/news/deutschlandticket
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.02.23 14:50

Nun, die Kleinstaaterei lässt sich mit dem 6,- Euro Tagesticket der Bahn, das bundesweit gilt, umgehen.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.02.23 15:17

In Antwort auf: Juergen
Nun, die Kleinstaaterei lässt sich mit dem 6,- Euro Tagesticket der Bahn, das bundesweit gilt, umgehen.
das wäre bei Nutzung des Nahverkehrs eine recht teure Variante. Bereits bei monatlich 5 Fahrrad-Tageskarten je € 6 00 würde der vom VRR genannte Zusatztarif von monatlich € 29,00 überschritten. Ausserdem ist mir noch kein konkreter Hinweis begegnet, dass andere Verkehrsverbünde oder andere Bundesländer den Fahrradtransport mit dem Deutschlandticket ohne zusätzliche Kosten ermöglichen wollen. Es sieht für mich eher danach aus, dass Bundesweit der Fahrradtransport einen Aufpreis zum Deutschlandticket erfordern dürfte. Dann würden wir uns in dieser Frage meilenweit von der angesprochenen "Kleinstaaterei" entfernen. Oder doch lieber Kleinstaaterei, damit zumindest irgendwo in Deutschland Fahrräder ohne zusätzliche Kosten im Nahverkehr befördert werden? schmunzel
von: Frank DD

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.02.23 16:01

Für einen Radtouristen, der über sich über einen Verkehrsverbund hinaus bewegt, sind und werden die 6,- Euro tatsächlich die günstigste Variante sein! Deine 29,- Euro sind doch nur interessant wenn Du Pendler mit Rad oder mehrmals nur innerhalb des VRR unterwegs bist. Bei uns im VVO (Verkehrsverbund Oberelbe) ist geplant für 10 Euro/Monat zusätzlich zum Deutschlandticket sein Rad mitnehmen zu dürfen - aber eben auch nur innerhalb des Verbundes. Jenseits dieser Grenzen müsste man dann wieder pro Tag 6,-Euro zuätzlich zahlen.
Grüsse
Frank
von: derSammy

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.02.23 17:17

Ja, davon gehe ich aus. Die Verkehrsverbünde bestehen ja weiter und alle haben eigene Radmitnahmeregelungen, Ausschlusszeiten, etc. Warum sollte das "über Nacht" verschwinden?

Wenn man ganz optimistisch ist, kann man zumindest darüber spekulieren, ob über die sich etablierenden Wege des Finanzausgleichs des Deutschlandstickets dann auch irgendwann die Tür für einheitliche Fahrradregelungen aufgemacht wird. Zumindest wären dann Strukturen für entsprechende Gespräche da, die es bislang nicht gab.

Inwieweit das mit dem 6€-Bundesnahverkehrstagesticket klappt, wird sich zeigen. Formal darf man dieses ja nur nutzen, wenn man verbundübergreifend unterwegs ist (wobei das wohl kaum kontrollierbar ist). Und selbst wenn man es nutzt, muss man wohl immer noch die AGB der einzelnen Verbünde berücksichtigen (Ausschlusszeiten, Anzahl an Fahrscheinen für Tandems/Eltern-Kind-Tandems/...).
von: tirb68

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.02.23 17:30

In Antwort auf: derSammy
... Warum sollte das "über Nacht" verschwinden?...

Warum sollten die nicht verschwinden. Wenn es eine bundesweite Regelung gibt, haben die sich die ganzen regionalen Regelungen doch eigentlich überlebt.
von: Muskatreibe

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.02.23 18:32

In Antwort auf: tirb68
Gibt es dazu eigentlich schon eine Aussage? Braucht man eine Zusätzliche Radkarte?

Nein, man braucht keine zusätzliche Radkarte, sondern Fahrradparkhäuser und ein Zweitrad am Zielort; und ein Drittrad am zweiten Zielort; und …
Die Gestaltung der Parkgebühren obliegt, sofern nicht ein neuer Deal a la Sanifair Monopole schafft, nicht den Kleinstaaten, sondern den Kommunen …
von: derSammy

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.02.23 20:35

Naja, die Verkehrsverbünde gibts ja weiterhin. Die regeln ja nicht nur die Abofahrpreise, sondern auch die Fahrpläne, Fuhrparks, Kombi- und Einzelstreckentickets. Kümmern sich um den Ticketvertrieb usw.

Ich frage mich wirklich auch, wie hoch der Anteil der Fahrgäste mit Deutschlandticket sein wird. Zu Zeiten des 9€-Tickets ging es gegen 100%. Bei 49€ hab ich da so meine Zweifel. Für mich persönlich dürfte es sich z.B. kaum rechnen, ich werde das eher aus Komfortgründen holen. Und mir vermutlich überlegen, in welchen Monaten ja und wann nein. Und im zweiten Fall brauchts ja weiterhin den Einzelfahrkartenvertrieb...
von: 19matthias75

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.02.23 12:15

@All:
Leute, lasst erst mal das D-Ticket einführen kommen (vorraussichtlich 1.5.2023), vorher hier wild zu spekulieren macht überhaupt keinen Sinn.
Danke für eure Aufmerksamkeit.
von: Frank DD

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 02.04.23 14:47

Inzwischen darf man ja schon wieder spekulieren, da das Ticket nun definitiv kommen wird.

Dazu noch eine Frage zu einem Problem, welches es sicher auch schon beim 9Euro-Ticket gegeben hat. Ich will z.B. von Alzey nach Dresden fahren. Von Alzey* bis Frankfurt nutze ich den Nahverkehr, ebenso von Leipzig nach Dresden. Von Frankfurt nach Leipzig den ICE. Für mich als Person werde ich nur für den ICE ein Ticket kaufen(da günstiger als für die Gesamtstrecke), für den Nahverkehr werde ich das Deutschland-Ticket nutzen. Was ist aber die korrekte Kalkulation für das Rad? Eigentlich würde ich nur die 9,- Euro für die Radmitnahme im ICE bezahlen. Da aber der zusätzliche Nahverkehrsschwanz nicht auf dem ICE-Ticket steht, könnten die Schaffner in den Regionalbahnen auch darauf bestehen, zusätzlich für die Radmitnahme im Nahverkehr 6,- Euro zuverlangen! Was ist Eure Erfahrung aus letztem Jahr dazu oder wie werdet Ihr es in Zukunft handhaben?
Grüsse
Frank
* ist nur ein fiktives Beispiel und nur gültig falls die Radmitnahme überhaupt etwas im dortigen Nahverkehr kostet. In Sachsen aber auf jeden Fall.
von: der tourist

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 02.04.23 16:32

mKn gilt das Radticket den ganzen Tag bundesweit

Sigi
von: nachtregen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 02.04.23 16:49

Im Beispiel wäre es sinnvoll, ein Personenticket Alzey - Leipzig und ein Fahrradticket Alzey - Dresden zu kaufen. Das erste, damit das ICE-Ticket nicht bei Verspätung des Nahverkehrszuges verfällt, und das zweite kostet halt die üblichen 9 Euro, ist aber ohne Fahrschein nur am Schalter zu bekommen.
von: Stefan aus B

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 02.04.23 17:20

Hallo Frank,

ich habe meine Fahrrad-Reservierung/Fahrradkarte immer am Schalter gekauft und auf die Fahrradkarte den wirklichen Start und Zielbahnhof schreiben lassen.

@ Siggi: Der Meinung, dass die Fahrradkarte FV im NV als Tageskarte gilt, war ich auch. Ich musste mich aber letztens am Schalter belehren lassen, dass das nicht (mehr?) so ist.

Gruß Stefan
von: derSammy

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 02.04.23 19:05

Falk hat das doch immer wieder gut aufgedröselt. Mein Kenntnisstand ist, dass die Fahrradtickets Ergänzungstickets zu einem anderen Ticket sind. Hast du ein Fernverkehrsticket mit Nahverkehrsvor- und Nachlauf, gilt das 9€-Fahrradticket natürlich für alles, es ergänzt deinen einen Fahrschein mit Fern- und Nahverkehrsanteilen.

Mit 49€-Ticket und Fernverkehrskarte hast du zwei separate Tickets, und brauchst dafür m.E. auch separate Fahrradergänzungskarten. Ob das in der Praxis auch kulanter gehandhabt werden kann/wird, vermag ich nicht zu sagen, aber defaultmäßig würde ich von den zwei Tickets ausgehen.

Was wir auch schon hatten - mit getrennten Tickets kannst du auch nicht auf Aufhebung der Zugbindung bei Verspätung drängen, wenn der Zug fort ist, Pech gehabt...
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 02.04.23 19:05

In Antwort auf: der tourist
mKn gilt das Radticket den ganzen Tag bundesweit
Nein. Das Rad Ticket Fernverkehr gilt relationsbezogen. Das Ticket Nahverkehr den ganzen Tag.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.04.23 09:26

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: der tourist
mKn gilt das Radticket den ganzen Tag bundesweit
Nein. Das Rad Ticket Fernverkehr gilt relationsbezogen. Das Ticket Nahverkehr den ganzen Tag.
Ich ergänze mich:
ein durchgehender Sparpreis ist nicht zwingend teurer als dein Ticket-Splitting. Schneller ist es übrigens ab Mainz mit Fernverkehr. Mit getrennten Tickets hast du keinerlei Fahrgastrechte bei Anschlussverlust.
von: jutta

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.04.23 12:39

etwas off topic: Das Ticket soll nicht in REs von DB Fernverkehr gelten, zB auf der Strecke Dresden - Freiberg - Chemnitz.
Also vorher schlau machen oder ggf dummstellen. Ich weiß aber nicht, ob man schon im Fahrplan erkennen kann, ob da DB Fernverkehr fährt. Ich weiß zwar, dass hier Abellio auf manchen Strecken fährt, aber nicht, welches Unternehmen evtl woanders fährt. Vor allem bei längeren Strecken kann es vielleicht sein dass neben DB noch mit einem oder mehreren anderen Unternehmen fahren muss.
von: Fuchter

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.04.23 08:39

die Frage ist eher, wird es ein ähnliches Chaos geben wie mit dem 9 Euro Ticket. Die Bahnen sind total überfüllt und man kommt mit dem Rad gar nicht erst in den Zug.
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.04.23 08:48

Da ist die spannende Frage: Sind es viele Neukunden, die auch mehr fahren oder die Bestandskunden, die jetzt günstiger, aber genauso viel fahren.
von: kaman

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.04.23 10:10

In Antwort auf: Fuchter
die Frage ist eher, wird es ein ähnliches Chaos geben wie mit dem 9 Euro Ticket. Die Bahnen sind total überfüllt und man kommt mit dem Rad gar nicht erst in den Zug.

Mit Sicherheit nicht. Bei 49€ pro Person werden diejenigen, die für Überfüllung gesorgt haben, beim Auto bleiben. Ausnahmen kann es natürlich geben.
Das Platzproblem, besonders mit Fahrrad, hätte man etwas entschärfen können, in dem man (in der Ferienzeit) die Radmitnahme ganztags kostenlos angeboten hätte. Bei uns geht das z.B. werktags erst ab 9 Uhr. Viele Radfahrer wären dann schon früher in den Zug gestiegen.
von: veloträumer

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.04.23 15:15

In Antwort auf: kaman
In Antwort auf: Fuchter
die Frage ist eher, wird es ein ähnliches Chaos geben wie mit dem 9 Euro Ticket. Die Bahnen sind total überfüllt und man kommt mit dem Rad gar nicht erst in den Zug.

Mit Sicherheit nicht. Bei 49€ pro Person werden diejenigen, die für Überfüllung gesorgt haben, beim Auto bleiben.

Du wolltest wohl auch sagen, die auf dem Fahrrad bleiben. Ich fahre seit über 30 Jahren kein Auto mehr, würde aber da und dort mal gerne mehr Bahnfahren, wenn es bezahlbar wäre. Das 49€-Ticket ist aber ein reines Pendlerticket, zumal es noch andere Sondertickets gibt und ggf. auch eine Bahncard, sodass für Gelegenheitsfahrten sogar Fernzugverbindungen attrakiver sind, die dann evtl. auch weniger ausgelastet sind. 9€-Ticket hatte schon eine ganz andere Rentabilität für mal ein paar Extrafahrten, zudem war es ohne Abofalle, was geschickt verschwiegen wird.
In Antwort auf: kaman
Das Platzproblem, besonders mit Fahrrad, hätte man etwas entschärfen können, in dem man (in der Ferienzeit) die Radmitnahme ganztags kostenlos angeboten hätte. Bei uns geht das z.B. werktags erst ab 9 Uhr. Viele Radfahrer wären dann schon früher in den Zug gestiegen.

Könnte evtl. schwierig werden, weil es ja je nach Bundesland unterschiedliche Ferienzeiten gibt und auch länderübergeifenden Pendlverkehr, auch in städtischen Großräumen (Rhien-Neckar-Raum, Rhein-Main-Gebiet usw.). Überschneidende Kernferienzeiten aller Länder haben wir in Deutschland nur über geringe Zeit.

Die Platzproblme gabs ja auch nur bei Hotpsots und ungünstigen Stoßzeiten. Ich habe das 9€-Ticket nur einen Monat für wenige Fahrten genutzt und da war entweder ganz leer oder schwach frequentiert. Die Beobachtung haben auch noch andere gemacht. Die Angst nunmehr ist immer mehr, dass noch mehr Züge ausfallen als zuvor und entsprechend weiterer Stress für Anschlüsse entsteht. Neben den Störungen im Regelbetrieb kommen auch weit mehr geplante Baustellen hinzu, sodass der Ausfall von großen Streckenteilen ein zusätzliches Problem wird und das wohl auf die nächsten beiden Jahrzehnte hin. Gerade die Gelegenheitsfahrer müssen sich dann zwangsweise auf die Reststrecken konzentrieren, obwohl sie ggf. weniger frequentierte Strecken wählen würden. Die Zuverlässigkeit der Bahn ist ja erst in wenigen letzten Jahren dramatisch gesunken, zuvor war sie zwar nicht Weltklasse, aber irgendwie noch tolerabel (die Dauermeckerer mal ausgeschlossen).
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.04.23 16:46

Eigentlich müsste der Titel von 49€ längst in "Deutschlandticket" geändert worden sein, liebe Moderatoren.

Das Deutschlandticket ist erst mal ein billigeres AboTicket für alle die vielen bisherigen Abonnenten der Verkehrsverbünde (wie ich) und die Inhaber von Jobtickets. Wie viele Millionen das sind, habe ich nicht gefunden.
Für die Neukäufer ist es ebenso wenig eine Falle, weil es als Abo vermarktet wird, leider aber der Abogedanke zunehmend verwässert wird. Es soll ja gerade ein "Immer-dabei-Ticket" sein - sowie das Schweizer Taschenmesser und nicht nur für Berufspendler sondern auch die vielen Senioren wie mich.

Ich finde es faszinierend, wie in den Foren hoch und runter gerechnet wird, in welchem Monat sich das lächerlich billige Ticket (ich zahle bisher mehr als das doppelte) lohnt. Als ob der Autokäufer vor dem Kauf rechnen würde, in welchem Monat er das Auto gar nicht braucht und eigentlich kündigen müsste.

Auch für Fernreisen kann das Deutschlandticket übrigens interessant sein: von Köln-Mülheim nach Bremerhaven bin ich mit dem Nahverkehr lediglich 20% langsamer, beide Male mit zweimaligem Umstieg.

Ärgerlich ist aber der weiterhin unübersichtliche Flickenteppich in den Bedingungen zur Fahrradmitnahme. Aber vielleicht tut sich da noch was: der ADFC arbeitet jedenfalls dran.
von: gaudimax

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.04.23 18:19

In Bayern kommt evtl. ein 1-Euro-Fahrradticket:

Klick
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 20.04.23 05:10

In Antwort auf: gaudimax
In Bayern kommt evtl. ein 1-Euro-Fahrradticket:

Klick
wo wird denn dieses 1-Euro-Fahrradticket gültig sein? Nur in Bayern oder auch in anderen Bundesländern? Na ja, wir werden vermutlich auch weiterhin mit Bundesweit recht unterschiedlichen Tarifen im ÖPNV leben müssen. Bleibt also für die meisten Nutzer nur eine deutliche Absenkung des Preisniveaus. Mit unterschiedlichen Regelungen wird man sich weiterhin auseinandersetzen müssen. schmunzel
von: Wuppi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 20.04.23 06:48

In Antwort auf: gaudimax
In Bayern kommt evtl. ein 1-Euro-Fahrradticket:
Wann waren doch gleich Landtagswahlen in Bayern? Nachtigall ich ....
von: jutta

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 20.04.23 09:39

Im MDV ist die Radmitnahme kostenlos (ganz nett!), hab aber auch schon gelesen, das die Bupo in der S-Bahn in L Radfahrer rausgeschmissen hat, weil zu voll.
Aber letztlich, wenn ich eine Dienstleistung nutze, und dafür ein Entgelt vorgesehen ist, muss ich das zahlen! Unverständlich, wenn man danach fragt, wir haben keinen Kommunismus, oder? Lediglich der Flickenteppich.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 20.04.23 13:13

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: gaudimax
In Bayern kommt evtl. ein 1-Euro-Fahrradticket:
Klick
wo wird denn dieses 1-Euro-Fahrradticket gültig sein? )
Hat Herr Söder und seine Entourage in NRW oder Hamburg irgendwas zu sagen?
von: veloträumer

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 20.04.23 15:35

In Antwort auf: gaudimax
In Bayern kommt evtl. ein 1-Euro-Fahrradticket:

Klick

Das ist alles eine Sinuskurve von Aktionismus. Auf zahlreichen Strecken war früher das Velo frei in Bayern. Es wurde dann schleichend abgeschafft und bakd war für alle Strecken ein reguläres Fahrradticket fällig. Das Nachbarland Baden-Württemberg verstärkte hingegen die Freistrecken für die Velomitnahme und ist heute ganz oder flächendeckend gebührenfrei. Fahre ich in die angeblich so vorbildiche Veloschweiz, kostet das Velo in allen Zügen einen Haufen Fränkli, in Italien und Frnakreich schafftt man es wieder nahezu flächendeckend kostenlos im Regionalverkehr. Das zeigt alles, dass wir keine strategische Verkehrspolitik haben. Das Klima kennt seltsamerweise gar keine Ländergrenzen, scheint aber immer noch nicht allen Köpfen angekommen zu sein.
von: Thomas_Berlin

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 20.04.23 20:43

Ich werde Anfang Mai quer durch Deutschland reisen, mein bepacktes Rad mitnehmen und dabei das Deutschlandticket testen. Mit dem ICE dauert die Reise bestenfalls 7,5 - mit dem D-Ticket 12 Stunden. Ich hab Zeit.

Ich wollte mich soeben bei bahn.de anmelden, aber nachdem ich dreimal in Folge den nervigen Popcorn/Vinyl Click-Test gemacht hatte kam ein "503 service unavailable" blank screen. In der Äpp oder per Google finde ich auch nichts.

Weiss jemand wo bzw. wie man die 6€ Tageskarte erwerben kann? Muss ich dafür zum Schalter?
von: chrisli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.04.23 04:46

Guten Morgen!
Musst Du nicht - das geht online, via DB-Navigator oder auf der HP der Bahn.
Um einen Account kommst Du dann aber nicht herum.
Alternative: Ticket-Automat.
Gruß
Chris
von: Thomas_Berlin

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.04.23 06:26

Juten Morjen!

... und Danke für deine Rückmeldung. Da hab ich wohl auf dem Schlauch gestanden.

Hier der Link:
https://www.bahn.de/angebot/zusatzticket/fahrrad
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.04.23 07:00

In der DB Next Navigator App geht die Buchung der Nahverkehrsradkarte unter: Tickets und Angebote - Regionale Angebote
von: HanjoS

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 27.04.23 21:35

In Antwort auf: veloträumer
[...] zudem war es ohne Abofalle, was geschickt verschwiegen wird. [...]
Es gibt keine ABO-Fallen, wann wird das endlich mal begriffen. Es gibt Verträge, die zeitlich befristet sind, die beginnen und enden vertragsgemäß für eine festgelegte Laufzeit und einen fest vereinbarten Preis für diese vereinbarte Laufzeit. Davon zu unterscheiden sind ABOs. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie automatisch nach Ablauf einer festgelgten Zeit sich jeweils um eine festgelgte Zeit verlängern, falls man das ABO nicht kündigt. Der Vorteil eines ABOs ist, dass man meist einen günstigeren Preis zahlt, eben aber dafür zu kündigen hat, wenn das ABO enden soll. Das ist keine FAlle, sondern völlig normal. ICH kenne kein einziges ABO (das diese Bezeichnung verdient), dass nicht aktiv gekündigt werden muss. All das ist landläufig bekannt und verdient die Betitelung "Falle" nicht!
von: kaman

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 28.04.23 04:51

Kann man bis zum 10. eines Monats zum Ende des Kalendermonats kündigen.
von: Sickgirl

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.04.23 04:30

Dazu kann man das Deutschland Ticket monatlich kündigen.

Im Gegensatz zu meinem alten VVS Ticket, das lief ein Jahr. Wenn man vorher kündigt musste man den gewährten Rabatt nach zahlen.
von: HanjoS

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.04.23 05:51

... ist und war mir bekannt.
von: HanjoS

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.04.23 05:51

... ist und war mir bekannt.
von: Sickgirl

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 01.05.23 12:39

Bezog sich auch eher auf den Vorredner mit der Abofalle.

Entschuldige das ich dich angesprochen habe
von: Rennrädle

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 04:56

In Antwort auf: kaman
Kann man bis zum 10. eines Monats zum Ende des Kalendermonats kündigen.

Wenn man aber zb erst das Ticket nach dem 10. bucht, weil man kurzfristig eine Fahrt antritt bei der es sich lohnt, muss man gleich den nächsten Monat mitnehmen. Und schwupp ist es doppelt so teuer als man es benötigt.

Dieses Abo ist echt eine schlechte Lösung.

Rennrädle
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 05:58

In Antwort auf: Rennrädle
In Antwort auf: kaman
Kann man bis zum 10. eines Monats zum Ende des Kalendermonats kündigen.

Wenn man aber zb erst das Ticket nach dem 10. bucht, weil man kurzfristig eine Fahrt antritt bei der es sich lohnt, muss man gleich den nächsten Monat mitnehmen. Und schwupp ist es doppelt so teuer als man es benötigt.

Dieses Abo ist echt eine schlechte Lösung.
na ja, es wurde doch stets als "Abo" beworben und dazu gehören nach allgemeinem Verständnis immer gewisse erwähnenswerte Mindestaufzriten. Dass jetzt bereits eine sehr kurzfristige Kündigung ermöglicht wird, sollte meines Erachtens nicht dazu führen, diese Regelung deshalb als "schlechte Lösung" zu bezeichnen, um es freundlich auszudrücken. Letztlich kann man fast immer bei fast allen möglichen Regelungen irgendein "ein Haar in der Suppe" finden, wenn man denn möchte. schmunzel
von: Axurit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 06:11

In Antwort auf: Rennrädle
Dieses Abo ist echt eine schlechte Lösung.
Das Ticket ist für Pendler und andere regelmäßige Nutzer gedacht, auch wenn Werbung und Marketing etwas anderes vorgaukeln.

Auch sonst läuft das mit dem Ticket noch nicht an allen Ecken rund. Gestern war ich im Reisezentrum, eine Fahrt über eine längere Strecke zwischen zwei Fernbahnhöfen A und B zu Buchen. Die Mitarbeiterin such nach Verbindungen und schlägt eine Verbindung von A nach C mit dem Regionalexpress und von C nach B mit dem Fernzug vor. Ok, dann brauche ich nur ein Ticket von C nach B, weil ich ja das D-Ticket habe. "Jetzt geht das wieder los" stöhnt sie und startet den Buchungsvorgang neu. Natürlich sind das Kleinigkeiten. Aber wenn das D-Ticket eine Dauereinrichtung sein soll, dann sollte man im Buchungssystem eine Option "Kunde hat D-Ticket" einbauen, bei der Regionalzüge bei der Verbindungssuche berücksichtigt, aber beim Preis nicht eingerechnet werden.

Dann wollte ich das D-Ticket, das ich im DB-Navigator abonniert habe kündigen. Geht nicht im Navigator, muss mich beim DB Aboportal einloggen. Das geht zwar mit denselben Zugangsdaten wie beim Navigator, aber das Abo muss ich von Hand durch Eingabe einer 9-stelligen Abo-Nummer, meines Geburtsdatums und meiner PLZ importieren. Einfach geht anders.
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 06:17

In Antwort auf: Axurit
Einfach geht anders.
lach Danke, dachte schon ich bin zu alt für diese Welt bier
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 06:36

Wenn du eine Reisekette mit mehreren Tickets als Sparpreis buchst, verlierst du jegliche Anschlussgarantien. Ich buche einen Nahverkehrsvorlauf daher immer inkludiert.
Und ich buche vor Allem selber in Ruhe zu Hause im Navigator, da kann ich mit Muße alle Möglichkeiten durchdeklinieren.
von: Velomade

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 06:42

In Antwort auf: Rennrädle
Dieses Abo ist echt eine schlechte Lösung.
Man kann es auch positiv ausdrücken:

dieses Abo ist keine optimale Lösung.

Bernd
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 06:44

In Antwort auf: Rennrädle
Dieses Abo ist echt eine schlechte Lösung.
Dieses Abo ist keine Falle sondern ein klassisches Abo und nicht für Rein/Raus gedacht. Ich hoffe, dass es demnächst bei monatlicher Kündigung teurer wird. Der Vorteil ist, nicht bei jeder spontanen Fahrt an den Klippen der Wabengrenzen zu verzweifeln.
Mein bisheriges Abo beim Verkehrsverbund lief auch kontinuierlich und war viel teurer.

Es hindert dich ausserdem Niemand, weiterhin stattdessen Einzelfahrscheine zu kaufen.
von: Axurit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 07:03

In Antwort auf: StephanBehrendt
Dieses Abo ist keine Falle sondern ein klassisches Abo und nicht für Rein/Raus gedacht.
Richtig, aber es wurde als Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket propagiert. Dieses war eine Rein-Raus-Lösung für die Ferienzeit und wurde besonders gerne für Tagesausflüge genutzt. Pendler und Menschen ohne Auto waren nicht die Zielgruppe. Dass das beim D-Ticket anders ist, ist verkehrspolitisch richtig. Man sollte das aber auch so kommunizieren.

Es hätte dafür auch kein deutschlandweit gültiges Ticket sein müssen, dafür hätte es genügt, die Altersbeschränkung des in vielen Verbünden existierenden, verbundweit gültigen Senioren-Tickets aufzuheben und dessen Preis zu vereinheitlichen. Noch besser war der Vorschlag des VCD. Da würde auch die Situation der Nutzer berücksichtigt, die an einer Verbund- oder Landesgrenze wohnen.

Zusätzlich hätte man ein deutschlandweites Monatsticket anbieten können, ohne Abo und zu einem höheren Preis, gerne auch als günstiges Familienticket und für einen gleitenden Monat.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 07:24

In Antwort auf: StephanBehrendt
..... Dieses Abo ist keine Falle sondern ein klassisches Abo und nicht für Rein/Raus gedacht. Ich hoffe, dass es demnächst bei monatlicher Kündigung teurer wird. ........


Warum hoffst du das? Damit andere Menschen sich so verhalten, wie du es für richtig hältst und nicht so, wie sie es für ihre persönliche Situation selbst für vernünftig erachten?

Warum erklärst du, dass das nicht für ein "Rein/Raus" gedacht ist, obwohl die Bedingungen genau diese Möglichkeit einräumen. Woher weißt du, das es trotzdem nicht dafür "gedacht" ist?
von: rolf7977

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 07:54

In Antwort auf: Velomade
In Antwort auf: Rennrädle
Dieses Abo ist echt eine schlechte Lösung.
Man kann es auch positiv ausdrücken:

dieses Abo ist keine optimale Lösung.

Bernd

Sehe ich auch so. Aber was wäre die optimale Lösung? Also eine, die alle Nutzer glücklich macht? Ich weiß es nicht. Den einen ist das D-Ticket zu billig, den anderen ist es zu teuer, wieder anderen fehlen Sonderregelungen (welche das Ticket aber verkomplizieren), die einen bemängeln die EDV, keine Anrechnung/Stückelung bei Fernverkehr und und und... es gibt bestimmt noch mehr Haare in der Suppe. Und für die nächsten drölfzig Jahre in Stein gemeißelt ist das alles auch nicht.

Ich freue mich erst mal daran. Vorher 116 EUR für den VRM-Verkehrsverbund im Monat bezahlt, jetzt nur noch 49,00 EUR bei größerem Geltungsbereich. Passt für mich schmunzel!

Rolf
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 08:01

In Antwort auf: Uwe Radholz
Warum hoffst du das? Damit andere Menschen sich so verhalten, wie du es für richtig hältst und nicht so, wie sie es für ihre persönliche Situation selbst für vernünftig erachten?
Mich stört dabei, dass ein Abo als "Falle" diskreditiert wird. Und dass hier auf Einmal mit spitzem Stift gerechnet wird, aber zum Beispiel beim Autokauf nicht. Wo doch die Blechkiste überwiegend nicht genutzt wird. Beim Mobilfunk beschwert sich auch Niemand, dass ein Vertrag 12 bis 24 Monate dauert.

In Antwort auf: Uwe Radholz
Warum erklärst du, dass das nicht für ein "Rein/Raus" gedacht ist, obwohl die Bedingungen genau diese Möglichkeit einräumen. Woher weißt du, das es trotzdem nicht dafür "gedacht" ist?
Diese Spontankündigungen waren ursprünglich nicht geplant und werden auch von den Vertragspartnern ganz unterschiedlich umgesetzt. Sie sorgen auch dafür, dass die Preiskalkulation noch mehr in die Miesen kommt und das Ticket noch schneller und noch mehr teurer wird. Denn auch die Handlingkosten steigen so an.

Gedacht war das Abo als zusätzliches Angebot zu den weiterhin erhältlichen Einzelfahrscheinen.

Das Schweizer GA kann man einmal im Jahr für maximal 30 Tage unterbrechen bzw. hinterlegen. Das fände ich ein sinnvolles Angebot auch hier.
von: lutz_

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 08:59

Hallo zusammen!

Da mein Arbeitgeber mir als JobTicket einen Zuschuss zum DeutschlandTicket spendiert und sich der Monatspreis auf diese Weise deutlich reduziert, werde ich das Abo durchlaufen lassen. Wegen gut 20 EUR pro Monat tue ich mir den Stress mit der monatlichen Kündigung nicht an…

Gruß LUTZ, der aber weiterhin mit dem Rad zur Arbeit pendelt… ;-)
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 10:31

In Antwort auf: StephanBehrendt
Mich stört dabei, dass ein Abo als "Falle" diskreditiert wird. Und dass hier auf Einmal mit spitzem Stift gerechnet wird, aber zum Beispiel beim Autokauf nicht. Wo doch die Blechkiste überwiegend nicht genutzt wird.

Ganz unabhängig von dem Wort Falle ist das Abo etwas, was die Kiste komplizierter macht, als sie sein müsste. Was Kritik daran damit zu tun hat, dass es Menschen gibt, die für ein Auto Geld ausgeben, eventuell sogar unnötig, will sich mir nicht erschließen, ich habe jedenfalls keines.

Zitat
Gedacht war das Abo als zusätzliches Angebot zu den weiterhin erhältlichen Einzelfahrscheinen.

Komisch, ich dachte, es sollte ein Nachfolger zum 9-Euro-Ticket sein... Unter dieser Prämisse ist die Abo-Lösung schon ein teilweises Scheitern, IMHO. Ohne Abo-Lösung gäbe es das Kündigungsthema ebenso wenig wie -zumindest örtlich?- das Schufa-Thema (und ich hätte längst mein Ticket am Automaten gezogen, anstatt darauf zu warten, dass die BVG mit der Chipkarte aus dem Knick kommt...)
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 11:05

Das D-Ticket soll nicht die Rosinenpicker bedienen.
Mit dem D-Ticket möchte man Menschen DAUERHAFT an den ÖV binden. Ohne Nachdenken Einsteigen und Losfahren ist Ziel. Das geht halbwegs zuverlässig nur mit dem Abo-Modell.
von: Axurit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 11:10

In Antwort auf: StephanBehrendt
Ohne Nachdenken Einsteigen und Losfahren ist Ziel. Das geht halbwegs zuverlässig nur mit dem Abo-Modell.
Warum eigentlich? Wo ist der Unterschied zu einem Ticket, das man jeden Monat neu kauft?
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 11:13

In Antwort auf: Axurit
In Antwort auf: StephanBehrendt
Ohne Nachdenken Einsteigen und Losfahren ist Ziel. Das geht halbwegs zuverlässig nur mit dem Abo-Modell.
Warum eigentlich? Wo ist der Unterschied zu einem Ticket, das man jeden Monat neu kauft?
Weil man das vergessen kann. Und bitte zitiere auch meinen ersten Satz.

Statt: "Das Auto hab ich eh zur Verfügung" muss es heißen: "Das Ticket habe ich eh zur Verfügung".
von: Rennrädle

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 15:25

Keine Ahnung warum du gerade unter anderem auf mich so einkloppst, nur weil ich das mit dem 10. als Kündigungstermin nicht gut finde.

Wo steht das dass das D -Ticket nur für Abofreunde gedacht ist?

Mein Alltag benötigt keine Abo-Funktion, da kein Bedarf.
Und dennoch erlaube ich mir, statt Auto dann Zugfahrten in Erwägung zu ziehen. Die normalen Zugticketpreise haben in den vergangenen Monaten enorm zugenommen. Und vorallem gibt es viel weniger Sparpreisangebote

Lösung? - natürlich gibt es die:
Kündigung deutlich später im Monat ermöglichen
Noch besser: warum zwingend nur als Abo? Eine Wahlmöglichkeit zwischen einmalig und Abo wäre überhaupt kein Problem.

Rennrädle
von: MajaM

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 16:29

Das Detuschlandticket war von Anfang an als 1-jähriges Abo benannt. Dass es somit nicht - wie das 9-Euro-Ticket - zu einmalige zusätzliche Schönwetter-Spaßfahrten motiviert, finde ich gerade als Radtouren-Fahrerin einen großen Vorteil! Somit habe ich reale Chancen auch bei schönem Wetter am Wochenende noch mit dem Fahrrad in Nahverkehrszügen unterzukommen - was in Zeiten des 9-Euro-Ticket mehrmals gescheitert ist. Wenn Kegelclubs und Junggesellinnen-Abschiede nicht mit der Bahn fahren, erlebe ich das als großen Vorteil!

Ich hätte es bevorzugt, wenn das Geld, mit dem jetzt Bahnpendler belohnt werden, statt dessen in den Ausbau der Bahn-Infrastruktur, des Fahrzeugparks und der Erhöhung der Zahl der LokführerInnen gesteckt worden wäre. Das hätte wirklich etwas ändern können.

Ich werde kein D-Ticket kaufen. Das bißchen was ich evtl. damit sparen könnte ist es mir nicht wert. Bahncard 50 behalte ich hingegen.

Liebe Grüße
Maja
von: martinbp

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 16:29

Ich hätte es gern im Mai und Juni ein paarmal genutzt, wenn ich in Deutschland bin und dort radle. Da hätte ich mir manche Stadtdurchfahrt und nache langweilige Strecke ersparen können.

Geht aber nicht, weil ich kein deutsches Konto habe, wo das Lastschriftverfahren funktionieren würde.

So werde ich sicher viel mehr ausgeben müssen, weil ich mich im deutschen Tarifdschungel nicht auskenne und nicht vor jeder Spontanfahrt erst stundenlang internetten möchte, was in dieser Region gerade günstig ist.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 16:34

In Antwort auf: Rennrädle
Wo steht das dass das D -Ticket nur für Abofreunde gedacht ist?
man muss das nicht besonders gut finden, aber in den Tarifbestimmungen zum Deutschland-Ticket wird unter Ziffer 3 ausdrücklich der Begriff "Abonnement" benutzt. Hier ist auch die Laufzeit und Kündigungsmöglichkeit beschrieben.

Ja, man könnte es auch anders regeln. Aber ob dann alle potentiellen oder auch tatsächlichen Nutzer zufrieden sind???

Irgendein "ein Haar in der Suppe" kann man immer finden. lach

Ich halte dieses neue Angebot für durchaus interessant, auch wenn einige "Vorteile" meines bisherigen Abos (Bärenticket für Personen über 60) entfallen. Im Gegenzug erhalte ich jetzt ein in ganz Deutschland und zusätzlich in einigen Übergangsbereichen ins benachbarte Ausland gültiges Ticket. Noch könnte ich auch bei meinem alten und deutlich teurerem Bärenticket bleiben, die alten Annehmlichkeiten nutzen und bei Überschreiten des Verbundgebietes passende andere Fahrkarten oder Zusatztickets kaufen.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 16:44

In Antwort auf: MajaM
. . . . bevorzugt, wenn das Geld, mit dem jetzt Bahnpendler belohnt werden, statt dessen in den Ausbau der Bahn-Infrastruktur, des Fahrzeugparks und der Erhöhung der Zahl der LokführerInnen gesteckt worden wäre. Das hätte wirklich etwas ändern können.
klingt ja recht nett, aber es ist doch nicht so, dass es nur die Alternative gäbe, mehr Infrastruktur, größerer Fahrzeugpark und mehr Personal statt angemessene Preisreduzierung für die Nutzer des ÖPNV. Es wird doch beides angestrebt. WRten wir mal ab, wie sich die Sache entwickelt. Neue Schienenfahrzeuge und neue Busse kann ich zumindest in meiner Region erkennen. Auch der Ausbau der lange vernachlässigten Bahninfrastruktur s heint jetzt deutlich Fahrt aufzunehmen. Es geht halt nicht alles "von jetzt auf gleich" schmunzel
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 16:56

Zitat
Dass es somit nicht - wie das 9-Euro-Ticket - zu einmalige zusätzliche Schönwetter-Spaßfahrten motiviert, finde ich gerade als Radtouren-Fahrerin einen großen Vorteil!
Fahrten zum Spaß! Das müssen Radtouren-Fahrer*innen sich wirklich nicht bieten lassen!
Radtouren sind stets und ständig bitterer Ernst!
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 17:20

Weniger polemisch und die Frage außen vor lassend, ab wann Reisen zum Vergnügen denn nun was schlechtes oder gutes seien:

dass 49-Euro zu einmaligen Fahrten animieren, davon gehe ich nicht aus, jedenfalls nicht in dem Maße, wie es bei 9-Euro der Fall war. Dazu hauen die doch zu sehr rein. Ich würde behaupten, dass auch ohne Abo die meisten, die es sich kaufen würden, ohnehin vor hätten, im betreffenden Zeitraum öfter Bahn zu fahren.

Bei mir gab es nur einen Fall, bei dem ich in der 9-Euro-Zeit nicht mitkam: von Ludwigslust nach Wittenberge, in einem RE von Wismar (Ostsee!) nach Berlin, an einem Sonntag eines sonnigen Wochenendes. Ich hätte schon vor 9 Euro nicht darauf spekuliert, dass das klappt, tatsächlich waren es aber Umsteigende aus Hamburg, die ihn überquellen ließen. Mit Sparpreisen im Blick und Fahrradmitnahme außen vor gelassen lassen wäre Fernverkehr zwischen B und HH nicht unbedingt viel teurer als 49 Euro, eventuell sogar günstiger, vor allem komfortabler und deutlich schneller. Die RE-Tour werden sich viele wirklich nur angetan haben, weil es eben sehr günstig war.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 17:45

In Antwort auf: MajaM
Das Detuschlandticket war von Anfang an als 1-jähriges Abo benannt. Dass es somit nicht - wie das 9-Euro-Ticket - zu einmalige zusätzliche Schönwetter-Spaßfahrten motiviert, finde ich gerade als Radtouren-Fahrerin einen großen Vorteil!
So ist es in der Tat. Genauso wie beim 365 € Ticket in Wien oder beim GA in der Schweiz. Einmal zahlen und ohne nachdenken einfach einsteigen und losfahren . Wer diese Vorteile nicht nutzen möchte, soll sich eben weiterhin mit dem Irrsinn der Verkehrsverbünde auseinandersetzen.

Wie bei meinem jetzigen Abo bzw. Vorherigen Abo lohnt es sich in manchen Monaten fürchterlich doll und in manchen Monaten eher wenig. Es ist vor allen Dingen bequem.
von: MajaM

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 18:06

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: MajaM
. . . . bevorzugt, wenn das Geld, mit dem jetzt Bahnpendler belohnt werden, statt dessen in den Ausbau der Bahn-Infrastruktur, des Fahrzeugparks und der Erhöhung der Zahl der LokführerInnen gesteckt worden wäre. Das hätte wirklich etwas ändern können.
klingt ja recht nett, aber es ist doch nicht so, dass es nur die Alternative gäbe, mehr Infrastruktur, größerer Fahrzeugpark und mehr Personal statt angemessene Preisreduzierung für die Nutzer des ÖPNV. Es wird doch beides angestrebt.

Ich halte Preisreduktion bei jeder Form motorisierten Verkehrs für falsch. Auch Bahnfahren braucht jede Menge Energie und die Infrastruktur verschandelt die Landschaft. "Flatrate" für motorisierten Verkehr ist ähnlich hilfreich wie Flatrate-Saufen.

Selbstverständlich sollte der motorisierte Individualverkehr erheblich teurer werden als jetzt. Wenn jetzt hier im Stadteil AbiturientInnen im großen Stile auf die Idee kommen Wohnmobile zu bauen um damit ein Jahr durch die Weltgeschichte Dieseln zu wollen statt das per Fahrrad zu machen - dann scheint das alles viel zu billig zu sein.... Noch besser wäre aber, wenn schlicht Straßen zurückgebaut würden und deutliche Tempolimits unnötige Fahrten unattraktiv machen. Zeit ist eine angemessenere, demokratischere Währung als Geld.

Maja
von: Rennrädle

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 18:44

‚Einmalige zusätzliche Schönwetterfahrten‘

Wir reden hier immerhin von fast 50€ und letztendlich ist es egal, ob das Schönwetterfahrten oder Fahrten zum pflegebedürftigen Vater sind.

Der Effekt ist derselbe - man läßt das Auto stehen und das soll ja der Sinn sein.

Mich stört einfach das gebunden sein. Wenn die Fahrt erst nach dem 10. auch sicher und festgelegt ist, dann sind es halt 100€.
Das bremst mit Sicherheit die Spontanreisenden und die nehmen dann halt doch das Auto.

Rennrädle
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 19:38

Wir drehen uns im Kreis.
Was du als "gebunden" empfindest ist für mich und viele Andere eine neue ungeahnte Freiheit.
Was du anscheinend als teuer empfindest zeigt mir wieder mal, dass Autofahren anscheinend immer noch viel zu billig ist - obwohl du für die 50€ nur eine halbe Woche weit kommst.
von: gedi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.05.23 20:39

In Antwort auf: Rennrädle


Mich stört einfach das gebunden sein. Wenn die Fahrt erst nach dem 10. auch sicher und festgelegt ist, dann sind es halt 100€.
Das bremst mit Sicherheit die Spontanreisenden und die nehmen dann halt doch das Auto.

Rennrädle
Wie gebunden musst du dich erst fühlen wenn du ein Auto hast, nicht nur dass du für 100 € gerade mal einen Tank vollbekommst, auch mit der „Kündigung“ ist es wesentlich schwieriger.
von: UrbanCosmonaut

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.05.23 04:43

In Antwort auf: martinbp
Geht aber nicht, weil ich kein deutsches Konto habe, wo das Lastschriftverfahren funktionieren würde.
Hast Du schon mal nach "Deutschlandticket ohne Lastschrift" im Netz gesucht? Macht man das, entdeckt man z.B. die Deutschlandticket App, welche auch PayPal oder Kreditkarte als Zahlungsmethode anbietet. Ich habe die App nicht darauf getestet, ob trotzdem ein Konto in D hinterlegt werden muss.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.05.23 06:01

In Antwort auf: MajaM
Ich halte Preisreduktion bei jeder Form motorisierten Verkehrs für falsch. Auch Bahnfahren braucht jede Menge Energie und die Infrastruktur verschandelt die Landschaft.
nur so nebenbei: Deutschlandticket bedeutet nicht zwingend Bahnfahrt, man darf auch Busse und Straßenbahnen benutzen. Auch sind beispielsweise nicht alle Wohngebiete in Dörfern, Klein- und Großstädten besonders gut per Eisenbahn zu erreichen. Ja, Eisenbahnlinien gehören nicht immer zu den besonders schönen Aspekten einer Landschaft. Aber wie soll denn eine wirklich praktikable Alternative aussehen? Eine gewisse "Verschandelung der Landschaft" wird man wohl hinnehmen müssen.

Zitat
"Flatrate" für motorisierten Verkehr ist ähnlich hilfreich wie Flatrate-Saufen.
falls dieser Einwurf ein Argument sein sollte: Exzesse beim Alkohlkonsum kommen gelegentlich bekanntlich auch ohne irgendeine Flatrate vor teuflisch

Zitat
Wenn jetzt hier im Stadteil AbiturientInnen im großen Stile auf die Idee kommen Wohnmobile zu bauen um damit ein Jahr durch die Weltgeschichte Dieseln zu wollen statt das per Fahrrad zu machen - dann scheint das alles viel zu billig zu sein....
mir sind zwar die lokalen Gegebenheiten und das aktuelle Verhalten dort wohnender Abiturienten nicht bekannt. Aber was dieser vermeintliche oder auch tatsächlichen massenweise auftretende Drang nach Weltreisen per Wohnmobil mit dem Deutschlandticket zu tun haben könnte, erschließt sich mir nicht.
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.05.23 07:48

In Antwort auf: hopi
Ja, Eisenbahnlinien gehören nicht immer zu den besonders schönen Aspekten einer Landschaft. Aber wie soll denn eine wirklich praktikable Alternative aussehen? Eine gewisse "Verschandelung der Landschaft" wird man wohl hinnehmen müssen.
Soeben mein gestriges Album fertig gestellt, das ist dann wohl "Verschönerung der Landschaft" bier
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.05.23 10:01

Zitat
Mit dem D-Ticket möchte man Menschen DAUERHAFT an den ÖV binden. Ohne Nachdenken Einsteigen und Losfahren ist Ziel. Das geht halbwegs zuverlässig nur mit dem Abo-Modell.

Das stimmt. Darüber steht aber das Ziel möglichst viele Kfz-Fahrten durch ÖPV-Fahrten zu ersetzen, Verkehrswende genannt. Für eine möglichst häufige ÖPNV-Nutzung soll mit dem D-Ticket die Umstiegshürde möglichst niedrig gelegt werden. Das schafft man aber mit der jetzigen Ausgestaltung nicht. Man erreicht mit dem D-Ticket vor allem die Leute, die heute schon ÖPNV-Vielnutzer sind. Z.B. die Menschen, die mangels Alternativen auf einen Teil ihrer Kfz-Fahrten nicht verzichten können, den anderen Teil aber gerne per Bus & Bahn erledigen würden, erreicht man aber nicht. Für diese Gruppe passt das D-Ticket nur selten und dann nutzt man das Auto doch für alle Strecken.

Das zeigt sich gut in meiner Firma: Die Bezuschussung des D-Tickets durch den AG wurde zuerst an die Bedingung geknüpft keinen Parkplatz in der Firma angemietet zu haben. Ergebnis: Nur bisherige Firmenticket-Inhaber haben D-Tickets angefordert und kein TG-Platz wurde gekündigt. Dann wurde diese Regelung gekippt, jeder AN kann das D-Ticket bezuschusst bekommen. In der ersten Woche wurden weit über einhundert Anträge für das D-Ticket gestellt, allesamt von Parkplatz-Mietern. Auch die Statistiken zur 9-Euro-Ticket-Aera und zum neuen D-Ticket passen in dieses Bild.

Ich kann die Kritik am D-Ticket nachvollziehen, die Kritik an D-Ticket-Kritikern hingegen ist m.E. oft ungerechtfertigt. Für mich ist das D-Ticket eine Mischung aus populistischer Beruhigungspille und ignorieren des status quo beim ÖPV (oder Kapitulation davor) und in meiner Beurteilung einfach ein schlechter Kompromiss. Wenn "man" eine spürbare, nachhaltige Verkehrswende einleiten möchte, dann sollten andere Dinge angepackt werden. Der rasche Ausbau hunderter Autobahn-km gehört sicher nicht dazu.

Gruß
Uli
von: kettenraucher

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.05.23 10:52

In Antwort auf: Axurit
In Antwort auf: StephanBehrendt
Ohne Nachdenken Einsteigen und Losfahren ist Ziel. Das geht halbwegs zuverlässig nur mit dem Abo-Modell.
Warum eigentlich? Wo ist der Unterschied zu einem Ticket, das man jeden Monat neu kauft?
Die Herausforderung ist die dauerhafte Finanzierung, also die halbwegs kalkulierbare finanzielle Planungssicherheit, da bietet ein Abo-Modell mehr Optimismus bei den Einnahmen. Im Übrigen handelt es sich bei den 49 Euro lediglich um einen Einführungspreis. Nach Auswertung der ersten Erfahrungen und Betrachtung der finanziellen Daten wird sich der Preis für das D-Ticket deutlich und wahrscheinlich auch rasch erhöhen. Kein Wunder: 49 Euro sind in Relation zu den Kosten geschenkt.
von: Axurit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.05.23 11:47

In Antwort auf: kettenraucher
Die Herausforderung ist die dauerhafte Finanzierung, also die halbwegs kalkulierbare finanzielle Planungssicherheit, da bietet ein Abo-Modell mehr Optimismus bei den Einnahmen.
Wo ist der Unterschied zwischen den monatlich und saisonal schwankenden Abozahlen beim monatlich kündbaren Abo und den ebenso schwankenden Verkaufszahlen eines Monatstickets? Spätestens seit ich gelesen habe, dass man das Abo auch noch für den laufenden Monat abschließen kann, sehe ich da keinen mehr. Ich sehe da im Gegenteil sogar Mehraufwand durch häufiges Kündigen und Neuabschließen. Offenbar ist man dadurch jetzt schon überfordert. Gestern früh habe ich mein Abo bei der DB gekündigt. "Ihre Kündigung wird geprüft" war alles, was bis jetzt als Reaktin erfolgt ist.
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.05.23 11:51

In Antwort auf: Frank DD
Inzwischen darf man ja schon wieder spekulieren, da das Ticket nun definitiv kommen wird.
Viele interessante mobilitätspolitische Fragen, sodass beim Forumstreffen der Gesprächsstoff kaum ausgehen wird ;-)
Aber von der Urspungsfrage sind wir ja etwas abgekommen.
Schön wäre eine Tabelle, in der die Konditionen der Bundesländer übersichtlich zu finden wären, aber ich hab noch keine gefunden. Wär das nicht was fürs Forum?
Ich wohne in BaWü, wo die Fahrradmitnahme im Nah- und Regionalverkehr grundsätzlich kostenlos ist, aber wenn ich demächst zum Forumstreffen fahre, dann stellt sich diese Frage.
von: Sickgirl

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.05.23 12:20

Stell dir vor diese Informationen gibt es bei der Bahn direkt
von: Rennrädle

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.05.23 13:33

In Antwort auf: gedi
In Antwort auf: Rennrädle


Mich stört einfach das gebunden sein. Wenn die Fahrt erst nach dem 10. auch sicher und festgelegt ist, dann sind es halt 100€.
Das bremst mit Sicherheit die Spontanreisenden und die nehmen dann halt doch das Auto.

Rennrädle
Wie gebunden musst du dich erst fühlen wenn du ein Auto hast, nicht nur dass du für 100 € gerade mal einen Tank vollbekommst, auch mit der „Kündigung“ ist es wesentlich schwieriger.

Die Frage stellt sich nicht denn ohne Auto geht es bei mir nicht und will ich auch nicht.
Für den Satz werden wahrscheinlich wieder einige Antworten kommen, die meinen, mich besser zu kennen als ich mich selbst zwinker

Und es ist schon relevant ob ich das Abo nehme mit der Gefahr dass es sich nicht lohnt.
100€ im Tank lösen sich zum Monatsende nicht auf.

Rennrädle
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.05.23 14:27

In Antwort auf: Uli
für eine möglichst häufige ÖPNV-Nutzung soll mit dem D-Ticket die Umstiegshürde möglichst niedrig gelegt werden. Das schafft man aber mit der jetzigen Ausgestaltung nicht.
wie sollte denn dieses oder ein vergleichbares Ticket konkret ausgestaltet sein?


Ja, man kann viele und zum Teil durchaus nachvollziehbare Kritikpunkte finden oder zumindest einfach mal vortragen. Es ist doch irgendwie ein Kompromiss mit man meines Erachtens durchaus leben kann.

Einige würden zunächst das wirklich nutzbare Angebot an Nahverkehrsleistungen signifikant erhöhen, andere wünschen sich so etwas wie das oft erwähnte "365 €-Jahresticket" Dann gibt's noch die Wünsche nach einer deutlichen "Sozialstaffelung" oder was auch immer. Und bei der allumfassenden und nicht enden wollenden breiten Diskussion in der Öffentlichkeit würde es vielleicht nur zerredet. Dagegen ist mir der jetzt umgesetzte Kmpromiss deutlich lieber. Lasst uns mal beobachten, wie sich die Lage entwickelt. Anpassen kann und wird man später bei Bedarf doch ohnehin.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.05.23 14:58

Wenn "man" eine spürbare, nachhaltige Verkehrswende einleiten möchte, solltet ihr zum Beispiel eure KFZ-Parkplätze nicht mehr kostenlos zur Verfügung stellen.
von: rolf7977

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.05.23 19:35

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: Uli
für eine möglichst häufige ÖPNV-Nutzung soll mit dem D-Ticket die Umstiegshürde möglichst niedrig gelegt werden. Das schafft man aber mit der jetzigen Ausgestaltung nicht.
wie sollte denn dieses oder ein vergleichbares Ticket konkret ausgestaltet sein?


Ja, man kann viele und zum Teil durchaus nachvollziehbare Kritikpunkte finden oder zumindest einfach mal vortragen. Es ist doch irgendwie ein Kompromiss mit man meines Erachtens durchaus leben kann.

Habe dazu (und zu meinem Beitrag kurz zuvor)einen schönen Artikel gefunden: klick

Rolf
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.05.23 22:32

In Antwort auf: rolf7977z
Habe dazu (und zu meinem Beitrag kurz zuvor)einen schönen Artikel gefunden: klick

Rolf
Danke,
Sehr gut beobachtet und beschrieben. Das Ticket darf einfach nicht gut sein.
von: martinbp

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 11:37

Die App ist klug genug, zu erkennen, dass ich kein deutsches Handy habe, bzw. nicht in Deutschland wohne.
Das war bei der Corona-App auch schon so. Obwohl ich damals in Deutschland war, ließ sie sich nicht erhunterladen.
von: nachtregen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 12:10

In Antwort auf: veloträumer
zudem war es ohne Abofalle, was geschickt verschwiegen wird.
Ein relativ faires 49-EUR-Ticket mit minimaler Abo-Falle gibt es bei mo.pla. Bis 24 Stunden vor Beginn des neuen Monats lässt es sich pausieren.

https://www.mopla.solutions/de/tickets/deutschlandticket
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 13:12

Kauf Dir doch über irgendeinen Verkehrsverbund das Deutschlandticket.

Habe ich auch so gemacht.

Gruß Thomas
von: HanjoS

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 15:56

... uns Schwupp ... lese ich wie so oft ... Gier, nach dem günstigsten, was man sich erträumt, bekommen zu können.
Renata, nimm es mir nicht übel, dass ich gerade an diesem, Deinem Beitrag anknüpfe. Es ist halt der erste von mir bislang ungelesene ... und prompt ... (meine) Erwartung erfüllt: man will noch mehr, noch günstiger, unverschämt, diese ABO-Fallen, wie ein Anderer schrieb.

... und schon bin ich wieder still, ... hätt' ich doch diesen Faden gar nicht erst geöffnet - ich bin selber Schuld.
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 16:22

In Antwort auf: HanjoS
... und schon bin ich wieder still, ... hätt' ich doch diesen Faden gar nicht erst geöffnet - ich bin selber Schuld.
Ich denke, es ist eher unsere Verzweiflung an den Zuständen.

Ich jedenfalls möchte gerne eine tolle Schienenverkehr so dass er viel genutzt wird und den MiV so gut wie nur möglich ersetzt. Das geht aber nur wenn die Nutzung einfach ist.

Und natürlich muss dazu richtig Schotter ins System, die Schweizer haben uns das vorgemacht.
Wenn jetzt einer sagt, das Geld sei nicht da: vergiss es, es ist nur woanders.
von: Rennrädle

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 16:30

In Antwort auf: HanjoS
... uns Schwupp ... lese ich wie so oft ... Gier, nach dem günstigsten, was man sich erträumt, bekommen zu können.
Renata, nimm es mir nicht übel, dass ich gerade an diesem, Deinem Beitrag anknüpfe. Es ist halt der erste von mir bislang ungelesene ... und prompt ... (meine) Erwartung erfüllt: man will noch mehr, noch günstiger, unverschämt, diese ABO-Fallen, wie ein Anderer schrieb.

... und schon bin ich wieder still, ... hätt' ich doch diesen Faden gar nicht erst geöffnet - ich bin selber Schuld.

Bitte wo hab ich geschrieben, dass ich nur das günstigste haben will? Oder noch mehr? Noch günstiger? Abo Falle? Gier?

Ich habe nur geschrieben, dass es doof ist wenn ich das 49€ Ticket erst in der zweiten Monatshälfte kurzfristig benötige und sich das lohnen würde, ich aber wegen dem Kündigungstermin automatisch den nächsten Monat mit zahlen muss, obwohl kein Bedarf.


Schreib nicht solch einen Stuss und hör auf mit den Unterstellungen.
von: HanjoS

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 16:41

Da gebe ich Dir ja durchaus Recht. Nur empfinde ich es beim Lesen dieses Fadens oft so, als erwarte die geneigte Leserschaft zu viel auf einmal. Klar, auch ich bemängele wünschte mir so manche Vereinfachung, über Grenzen regionaler Verkehrsverbünde hinaus abgesprochene, einheitliche Regelungen. Ich sehe das, was jetzt installiert wurde als, einen zäh errungenen Anfang dessen, was hoffentlih noch (zukünftig) kommen mag. Aber das unentwegte Fordern, nein mehr, Anklagen dessen, was noch nicht "eingeflossen" ist in dieses Deutschlandticket, empfinde ich als (schier unerträglich) typisch für (manche) Bürger dieses Landes, denen (aus meiner Sicht) scheinbar nicht klar ist, wie gut es uns hier doch geht. - Nein, das ist kein Abnicken und Sich-zufrieden-Geben mit all dessen, was man gerne kritisieren und bemängeln darf und soll.
... Und schon bin ich wieder weg, geh' Duschen, danach mein Abendessen vorbereiten, das ich nach aktueller Wetterlage erstmals in diesem Jahr auf dem Balkon genießen kann ... und bin bester Laune.
von: HanjoS

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 16:45

ABO und kurzfristig, von jetzt auf gleich, ... suche den Widerspruch ... Nimm' doch einfach das, was es bisher gab, und nutze eun ABO dann, wenn es Dir als ABO nützt.
Und nochmal, ich spreche hier nicht explizit Dich an, es war und ist ein Anknüpfungspunkt.
von: Axurit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 16:49

In Antwort auf: HanjoS
Nur empfinde ich es beim Lesen dieses Fadens oft so, als erwarte die geneigte Leserschaft zu viel auf einmal.
Dann zitiere doch nächstes Mal bitte die Beiträge, die bei dir dieses Empfinden hervorrufen.
von: HanjoS

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 17:20

Ein ABO kurstfristig zu benötigen und auch nur kurzfristig in Anspruch nehmen zu wollen, spiegelt in meinen Augen eine falsche Vorstellung/Erwartung von einem ABO. - Heute brauch' ich's, Morgen nicht, Ex und Hopp, Hauptsache mein persönlicher Vorteil ...
... und Tschüss omm
von: HanjoS

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 17:22

Wann es mir gelüstet, wo und wann ich welche Endrücke gewinne, überlasse bitte mir. Ich bin sicherlich keinem gegenüber dazu irgendwelche Rechenschaft schuldig.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 17:35

In Antwort auf: HanjoS
Ein ABO kurstfristig zu benötigen und auch nur kurzfristig in Anspruch nehmen zu wollen, spiegelt in meinen Augen eine falsche Vorstellung/Erwartung von einem ABO. - Heute brauch' ich's, Morgen nicht, Ex und Hopp, Hauptsache mein persönlicher Vorteil ...
... und Tschüss omm
Ich habe denselben Eindruck - oder ist es der Gleiche? Auch bei Zeitungen habe ich die Wahl zwischen Abo und Einzelheft. Dort beschwert sich komischerweise niemand.
von: HanjoS

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 17:41

Danke, fühle mich nicht mehr ganz so alleine - in diesem Thema zwinker
von: Wolfgang M.

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 17:49

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: HanjoS
Ein ABO kurstfristig zu benötigen und auch nur kurzfristig in Anspruch nehmen zu wollen, spiegelt in meinen Augen eine falsche Vorstellung/Erwartung von einem ABO. - Heute brauch' ich's, Morgen nicht, Ex und Hopp, Hauptsache mein persönlicher Vorteil ...
... und Tschüss omm
Ich habe denselben Eindruck - oder ist es der Gleiche? Auch bei Zeitungen habe ich die Wahl zwischen Abo und Einzelheft. Dort beschwert sich komischerweise niemand.

Wenn ich das richtig verstehe hat man beim Kauf des 49-€-Tickets nicht die Wahl zwischen Abo und Einzelkauf. Der Einzelkauf ist nur auf dem Umweg über die Kündigung des abgeschlossenen Abos möglich. Insofern hinkt dein Zeitungsvergleich. Mir ist unverständlich, warum es im Bestellprozess keine Wahlmöglichkeit zwischen Abo und Einzelkauf gibt.
von: nachtregen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 17:54

In Antwort auf: StephanBehrendt
Ich habe denselben Eindruck - oder ist es der Gleiche? Auch bei Zeitungen habe ich die Wahl zwischen Abo und Einzelheft. Dort beschwert sich komischerweise niemand.
Beim 49-EUR-Ticket gibt es diese Wahl leider nicht. Ich begrüße durchaus, dass es die Möglichkeit eines bequemen Abonnements für die Leute gibt, die dauerhaft und regelmäßig den ÖPNV nutzen und keine Lust haben, jeden Monat zum Kiosk oder zum Automaten zu laufen. Das Problem ist, dass es aus ideologiegetriebenen Gründen keine Möglichkeit des Einzelkaufs gibt.
von: Axurit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 18:08

In Antwort auf: StephanBehrendt
Auch bei Zeitungen habe ich die Wahl zwischen Abo und Einzelheft. Dort beschwert sich komischerweise niemand.
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Meine Tageszeitung kostet im Abo 52,90€ pro Monat, im Einzelverkauf 2,90€. Übertragen auf das D-Ticket, entspräche das der Wahl zwischen einem Abo für 49€ pro Monat und einem Tagesticket für 2,90€. Da würde sich sicher niemand beschweren.
von: veloträumer

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 18:25

In Antwort auf: HanjoS
Ein ABO kurstfristig zu benötigen und auch nur kurzfristig in Anspruch nehmen zu wollen, spiegelt in meinen Augen eine falsche Vorstellung/Erwartung von einem ABO. - Heute brauch' ich's, Morgen nicht, Ex und Hopp, Hauptsache mein persönlicher Vorteil ...
... und Tschüss omm
Eben deswegen ist ein Ticket, dass auch zur gelegentlichen Nutzung ausgewählter Monate dienen soll, nicht als Abo geeignet. Man hätte es auch möglicherweise in anderer Variante auch Pendlerticket nennen können. Genau deswegen wird über das D-Ticket viel versprochen, was nicht gehalten wird. Es ist damit nur eine weitere Bahncard. Es ist auch kein D-Ticket, denn das würde Fernzüge einschließen.
von: veloträumer

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 18:37

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: HanjoS
Ein ABO kurstfristig zu benötigen und auch nur kurzfristig in Anspruch nehmen zu wollen, spiegelt in meinen Augen eine falsche Vorstellung/Erwartung von einem ABO. - Heute brauch' ich's, Morgen nicht, Ex und Hopp, Hauptsache mein persönlicher Vorteil ...
... und Tschüss omm
Ich habe denselben Eindruck - oder ist es der Gleiche? Auch bei Zeitungen habe ich die Wahl zwischen Abo und Einzelheft. Dort beschwert sich komischerweise niemand.
Wenn ich ein Zeitungsabo abschließe, gehe ich damit eine bewusst längerfristige Bindung ein. Bevor ich das mache, teste ich erstmal. Das akzeptiere ich auch bei der Bahncard (ich besitze die kleinste). Auch bei der Bahncard zahle ich in manchen Jahren drauf, weil ich sie zu wenig nutzen kann. Das Risiko ist es mir bisher wert. Ich ärgere mich aber auch dort, dass ich innerhalb von Verkhrsverbünden die Karte gar nicht nutzen kann, auch wenn ich DB-Züge fahre. Auch hier Gaunerei, die sich ausgeweitet hat.

Für ein Sonderticket, wie es das D-Ticket werden sollte, auch als eine gewisse Fortsetzung des 9-Euro-Tickets, ist eben ein Abo nicht geeignet. Und es ist auch nicht billig, wie manche hier rauskotzen. Im Gegensatz zu den reichen Rentnern hier habe ich keine solchen Spendierhosen an. Am Ende habe ich 2 oder 3 Bahnkarten in der Hose, wo ich überall draufzahle und im Marketing heißt es dann, so billig wie noch nie. Damit investiert dann die Bahn in chinesische Logistiksysteme.
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 18:51

In Antwort auf: veloträumer
Damit investiert dann die Bahn in chinesische Logistiksysteme.
Antrag: Diskussion auf dem Forumstreffen!
Ist denn die aktuell betriebene Abspaltung in eine Infrastrukturgesellschaft eine gute Idee oder besser eine gemeinnützige Bahn?
von: HanjoS

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 18:56

Wein doch ... oder nimm', was angeboten wird.
Wie mir dieses Anspruchsdenken auf den Sack geht ... Deutschland halt omm
von: veloträumer

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 19:10

In Antwort auf: HanjoS
Wie mir dieses Anspruchsdenken auf den Sack geht ... Deutschland halt omm
Bei mir an der falschen Adresse: Deutschlands Autopartei fordert kostenloses Bahnabo - aber nur nur für ...
von: veloträumer

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 19:13

In Antwort auf: ta7h12
In Antwort auf: veloträumer
Damit investiert dann die Bahn in chinesische Logistiksysteme.
Antrag: Diskussion auf dem Forumstreffen!
Ist denn die aktuell betriebene Abspaltung in eine Infrastrukturgesellschaft eine gute Idee oder besser eine gemeinnützige Bahn?
Mord & Totschlag im Hunsrück? träller
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 19:48

In Antwort auf: veloträumer
Ich ärgere mich aber auch dort, dass ich innerhalb von Verkhrsverbünden die Karte gar nicht nutzen kann, auch wenn ich DB-Züge fahre. Auch hier Gaunerei, die sich ausgeweitet hat.
Starke Worte - aber leider falsch in dieser Pauschalität! Es gibt einige Verkehrsverbünde, die Rabatt in Bus und Bahn auf jede BC anbieten, meist etwa 25%.
von: HanjoS

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.05.23 20:10

Whatabouttism ... oder wie man das schreibt
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 05:16

Zitat
Das Problem ist, dass es aus ideologiegetriebenen Gründen keine Möglichkeit des Einzelkaufs gibt.
na ja, ob's "ideologiegetrieben" ist, vermag und will ich nicht beurteilen. Aber wir kennen doch aus der allgemeinen Lebenspraxis viele Beispiele von für eine vorher festgelegte Zeitspanne geltende Regelungen. Und zu dem hier in Rede stehenden Deutschlandticket besteht doch auch weiterhin die Alternative Einzelfahrscheine für jede einzelne Fahrt zu erwerben. Wo ist denn da ein tatsächliches und nicht nur gefühltes Problem?
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 05:28

In Antwort auf: nachtregen
In Antwort auf: veloträumer
zudem war es ohne Abofalle, was geschickt verschwiegen wird.
Ein relativ faires 49-EUR-Ticket mit minimaler Abo-Falle gibt es bei mo.pla. Bis 24 Stunden vor Beginn des neuen Monats lässt es sich pausieren.

https://www.mopla.solutions/de/tickets/deutschlandticket
Wer steckt eigentlich hinter dieser relativ neuen Plattform? Über deren homepage kann ich aus dem reichlich benutzten "Marketingsprech" keine klare Information erkennen. Auf welcher Rechtsgrundlage bieten die dort andere/kürzere Kündigungssfristen als andere Vertriebswege an? Außerdem wurde kurzzeitig zum Einstieg mit einem Ticket für nur € 39,00 geworben. Wer finanziert diese Plattform mit welcher Zielrichtung?
von: nachtregen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 08:05

Ich verstehe es so, dass deren eigentliche Geschäftsidee ist, eine App für die Buchung von Rufbussen bereitzustellen und zu betreiben.

Die Verträge zwischen Mopla GmbH und Deutschlandtarifverbund GmbH sind vermutlich Geschäftsgeheimnis, insofern dürfte es faktisch unmöglich sein herauszufinden, ob diese Pause-Funktion und die Weitergabe von Rabatten bzw. Kostenersparnissen durch den Verzicht auf Chipkarten legitim ist.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 08:37

In Antwort auf: nachtregen
Ich verstehe es so, dass deren eigentliche Geschäftsidee ist, eine App für die Buchung von Rufbussen bereitzustellen und zu betreiben.

Die Verträge zwischen Mopla GmbH und Deutschlandtarifverbund GmbH sind vermutlich Geschäftsgeheimnis, insofern dürfte es faktisch unmöglich sein herauszufinden, ob diese Pause-Funktion und die Weitergabe von Rabatten bzw. Kostenersparnissen durch den Verzicht auf Chipkarten legitim ist.
ja, so ähnlich habe ich das auch aus den wenigen Informationen auf deren Homepage abgeleitet. Manche Vertriebsstellen haben gegenwärtig gewisse Schwierigkeiten, die eigentlich gewünschten Chipkarten zu bekommen und an mögliche Interessenten weiterzugeben. Mein örtlicher Verkehrsverbund konnte zumindest für einen großen Teil der bisherigen Abonnenten neue Chipkarten ausgeben. Es hakt zwar noch bei vielen Lesegeräte in den Bussen, aber die Fahrer scheinen dort zur einer großzügigen simplen Sichtkontrolle angehalten zu sein. Längerfristig sollen bekanntlich die Papiertickets entfallen und durch Smartphone und/oder Chipkarte ersetzt werden. Möglicherweise wird sich dann auch der "Sonderweg" von Mo.pla erledigen, entweder durch flächendeckende Übernahme der anderen Laufzeit- bzw. Kündigungsregeln oder Auslaufen der mo.pla-spezifischen abweichenden Regelungen. Ein wenig "Ungereimtheiten oder gar Flickenteppich" scheinen bei uns irgendwie zur DNA zu gehören, Warum soll das nun beim Deutschlandticket plötzlich anders sein? teuflisch
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 08:48

Was bleibt dem Prüfpersonal auch Anderes übrig? Hier im VRS müssen wir die bisherigen namenlosen Chipkarten weiterverwenden, bis die Akuellen lieferbar sein werden.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 09:07

In Antwort auf: nachtregen
Ich verstehe es so, dass deren eigentliche Geschäftsidee ist, eine App für die Buchung von Rufbussen bereitzustellen und zu betreiben.
Es werden noch viele Ideen geboren werden, deren Ziel es ist, mit wenig Aufwand und günstigem Einkauf der Fahrkarten, viel Gewinn zu machen. Die Drückerkolonnen warten schon.

Frage: Was kostet so ein Abo im Einkauf? 25,-€ wäre schon zuviel, oder?
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 10:38

Zitat
Wenn "man" eine spürbare, nachhaltige Verkehrswende einleiten möchte, solltet ihr zum Beispiel eure KFZ-Parkplätze nicht mehr kostenlos zur Verfügung stellen.
Wie kommst du darauf, dass diese kostenlos sind?
Gruß
Uli
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 10:43

Ich finde es sehr befremdlich, dass du den Kritikern des D-Tickets hauptsächlich egoistische - ich nehme an, du meinst damit finanzielle - Motive unterstellst.
Grußlos
Uli
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 10:48

Zitat
wie sollte denn dieses oder ein vergleichbares Ticket konkret ausgestaltet sein?
Das ist quasi schon die falsche Frage. Besser wäre: Wie sollten denn ein Tarifsystem und darauf basierende Angebote aussehen? Knappe Antwort: So, dass alle motiviert werden auch spontan einmal den ÖPNV zu benutzen anstelle des eigenen Kfz. Mit Zeitfahrkarten, die man mit Vorlauf beantragen und wieder kündigen muss, wird das nichts.
Gruß
Uli
von: nachtregen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 11:15

In Antwort auf: Juergen
Es werden noch viele Ideen geboren werden, deren Ziel es ist, mit wenig Aufwand und günstigem Einkauf der Fahrkarten, viel Gewinn zu machen. Die Drückerkolonnen warten schon.

Frage: Was kostet so ein Abo im Einkauf? 25,-€ wäre schon zuviel, oder?
Umgekehrt. Die Fahrkarten werden ja nicht eingekauft, sondern verkauft und hinterher das Geld verteilt. In diesem Fall nach dem Leipziger Modell, was bedeutet ab 2026 nach Nutzung, 2024 und 2025 nach Wohnort und 2023 behält der Verkäufer, im Fall Mopla vermutlich die Landkreise Wittenberg und Bitterfeld, das Geld abzüglich „überschießender Einnahmen“. Ab 2024 dürfte es weniger Anreiz für Konkurrenz geben.

Siehe 2.13 auf Seite 10 in der FAQ des bayr. Staatsministeriums
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 11:42

Nein, ich werde keine 25 Seiten Fragen und Antworten lesen, die für Bayern gelten. Ich werde mir auch kein Bahnabo um dem Hals hängen.
Wenn ich irgendwohin muss, dann kauf ich mir ne Fahrkarte und ne Tageszeitung.

Eines noch: Die Bahn wird spätestens zum Weihnachtsgeschäft verbilligte Abos auf den Markt werfen. EK: 19,50

Gibt es fürs Fahrrad auch n Abo, oder muss ich täglich für 6 Oiro ein Ticket kaufen? Dann wäre der Stinker ja doch billiger
von: KUHmax

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 11:55

Hallo Stephan,

In Antwort auf: StephanBehrendt
Und dass hier auf Einmal mit spitzem Stift gerechnet wird, aber zum Beispiel beim Autokauf nicht. Wo doch die Blechkiste überwiegend nicht genutzt wird. Beim Mobilfunk beschwert sich auch Niemand, dass ein Vertrag 12 bis 24 Monate dauert.
jetzt schlägst du aber richtig um dich.

Ich habe kein Auto (nie gehabt), mein Handy hat einen Prepaid-Tarif, und der Umgang mit Fahrrädern mit 20"-Rädern ist auch etwas gewöhnungsbedürftig.

Daher ist es auch unwahrscheinlich, dass ich mir nach der aktuellen Kündigung das Deutschland-Ticket nochmal kaufen werde. Aber nicht, obwohl ich die von dir aufgelisteten Kosten ignoriere.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 16:50

In Antwort auf: Uli
Zitat
wie sollte denn dieses oder ein vergleichbares Ticket konkret ausgestaltet sein?
Das ist quasi schon die falsche Frage. Besser wäre: Wie sollten denn ein Tarifsystem und darauf basierende Angebote aussehen? Knappe Antwort: So, dass alle motiviert werden auch spontan einmal den ÖPNV zu benutzen anstelle des eigenen Kfz. Mit Zeitfahrkarten, die man mit Vorlauf beantragen und wieder kündigen muss, wird das nichts.
Gruß
Uli
na ja, zumindest bei uns in NRW gibt es doch seit längerer Zeit für gelegentlich oder sonstwie spontan den ÖPNV nutzende Personen wahlweise die Möglichkeit Einzelfahrscheine in Verkaufsstellen, an Automaten oder in Bussen beim Fahrer zu kaufen oder mit einmaliger Anmeldung per Smartphone den nun wirklich einfachen eezy-Tarif zu nutzen. Ja, wer sich nur hinter seinem Lenkrad versteckt, wird auch solche simplen Angebote für nahezu unzumutbar halten. Ein gewisses Grundverständnis für zeitgemäße Abläufe sollte schon vorhanden sein, ersatzweise die Bereitschaft, sich irgendeinmal entsprechend einweisen zu lassen. Nach meiner Beobachtung ist selbst die Nutzung von simplen Mobilfunkgeräten bis hin zu zeitgemäßen Smartphones mittlerweile über fast alle Altersgruppen weit verbreiteter Standard. Die meisten Menschen dürften sich auch darauf eingestellt haben, dass es mittlerweile kaum noch öffentliche Telefonhäuschen oder vergleichbare Angebote gibt. Letztlich haben wir älteren Leute uns auch daran gewöhnt, dass in Deutschland keine Bahnsteigkarten mehr erforderlich sind. teuflisch
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 17:05

In Antwort auf: nachtregen
In Antwort auf: Juergen
Es werden noch viele Ideen geboren werden, deren Ziel es ist, mit wenig Aufwand und günstigem Einkauf der Fahrkarten, viel Gewinn zu machen. Die Drückerkolonnen warten schon.

Frage: Was kostet so ein Abo im Einkauf? 25,-€ wäre schon zuviel, oder?
Umgekehrt. Die Fahrkarten werden ja nicht eingekauft, sondern verkauft und hinterher das Geld verteilt. In diesem Fall nach dem Leipziger Modell, was bedeutet ab 2026 nach Nutzung, 2024 und 2025 nach Wohnort und 2023 behält der Verkäufer, im Fall Mopla vermutlich die Landkreise Wittenberg und Bitterfeld, das Geld abzüglich „überschießender Einnahmen“. Ab 2024 dürfte es weniger Anreiz für Konkurrenz geben.

Siehe 2.13 auf Seite 10 in der FAQ des bayr. Staatsministeriums
im Gegensatz zu Jürgen habe ich mal in das verlinkte Dokument geschaut. Wie mir scheint, handelt es sich doch eher um Absichtserklärungen als schon verbindlich beschlossene Massnahmen. Es bleibt noch einiges abzuwarten.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 17:28

Am WE gab's auf der Flughafenterrasse in Lohhausen immer Kuchen und n Kännchen Kaffee. Da kostete schon der Besuch der Terrasse.
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 17:54

In Antwort auf: Uli
Zitat
wie sollte denn dieses oder ein vergleichbares Ticket konkret ausgestaltet sein?
Das ist quasi schon die falsche Frage. Besser wäre: Wie sollten denn ein Tarifsystem und darauf basierende Angebote aussehen? Knappe Antwort: So, dass alle motiviert werden auch spontan einmal den ÖPNV zu benutzen anstelle des eigenen Kfz.
bravo
In Antwort auf: Uli
Mit Zeitfahrkarten, die man mit Vorlauf beantragen und wieder kündigen muss, wird das nichts.
Da bin ich mit der Bewertung vorsichtiger. Es gibt auch Leute, die finden pay-per-use-Systeme mit Standortbestimmung (das oder das) toll, weil es so schön bequem ist.
von: nachtregen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 17:55

In Antwort auf: hopi
Wie mir scheint, handelt es sich doch eher um Absichtserklärungen als schon verbindlich beschlossene Massnahmen. Es bleibt noch einiges abzuwarten.
Es ging mir nur um eine halbwegs sinnvolle/offizielle Quelle mit einer Erklärung des Leipziger Modells. Ob es beschlossen oder nur der aktuelle Diskussionsstand ist, weiß ich nicht. Es ist jedenfalls das, wovon derzeit bezüglich der Verteilung der Fahrkarteneinnahmen auszugehen ist.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 19:06

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: Uli
Zitat
wie sollte denn dieses oder ein vergleichbares Ticket konkret ausgestaltet sein?
Das ist quasi schon die falsche Frage. Besser wäre: Wie sollten denn ein Tarifsystem und darauf basierende Angebote aussehen? Knappe Antwort: So, dass alle motiviert werden auch spontan einmal den ÖPNV zu benutzen anstelle des eigenen Kfz. Mit Zeitfahrkarten, die man mit Vorlauf beantragen und wieder kündigen muss, wird das nichts.
Gruß
Uli
na ja, zumindest bei uns in NRW gibt es doch seit längerer Zeit für gelegentlich oder sonstwie spontan den ÖPNV nutzende Personen wahlweise die Möglichkeit Einzelfahrscheine in Verkaufsstellen, an Automaten oder in Bussen beim Fahrer zu kaufen oder mit einmaliger Anmeldung per Smartphone den nun wirklich einfachen eezy-Tarif zu nutzen. Ja, wer sich nur hinter seinem Lenkrad versteckt, wird auch solche simplen Angebote für nahezu unzumutbar halten. Ein gewisses Grundverständnis für zeitgemäße Abläufe sollte schon vorhanden sein, ersatzweise die Bereitschaft, sich irgendeinmal entsprechend einweisen zu lassen. Nach meiner Beobachtung ist selbst die Nutzung von simplen Mobilfunkgeräten bis hin zu zeitgemäßen Smartphones mittlerweile über fast alle Altersgruppen weit verbreiteter Standard. Die meisten Menschen dürften sich auch darauf eingestellt haben, dass es mittlerweile kaum noch öffentliche Telefonhäuschen oder vergleichbare Angebote gibt. Letztlich haben wir älteren Leute uns auch daran gewöhnt, dass in Deutschland keine Bahnsteigkarten mehr erforderlich sind. teuflisch

Ich kenne so ein klein wenig die Tarife für die Einzelfahrscheine bei der Bahn. Erfahrungen mit der Radmitnahme beim 49,- € Ticket sammle ich gerade. Bislang geht es noch, im Rahmen stark abgespeckter Ansprüche. Ich bin wahrscheinlich jünger als Du, hab aber meine Gründe, mich "noch" dem Smartphone zu verweigern. Einer davon ist der, was das Ding aus dem Menschen macht... Kurz und gut, wer ein Auto vor der Tür hat, dem ist die gelegentliche Nutzung des ÖPNV praktisch nicht zuzumuten, wenn er rechnen kann. Er wird es schlicht aus diesen Gründen nicht tun. Wenn er eine gewisse Sicherheit braucht, pünktlich einzutrudeln, haben wir schon den zweiten Grund fürs Versteckspiel.

Für Rentner ist das 49,- € Ticket natürlich fein. Es gibt durchaus Zeiten, wann es recht zielsicher funktioniert. Diejenigen, die sich "hinterm Lenkrad verstecken", werden Dir genau das als Grund anführen. Ich versteck mich selten dahinter und würde mich vom Auto eher heute als morgen trennen, wenn ich in der Bahn eine zuverlässige und keine billige Alternative hätte. Ich weiß nämlich auch, was ich fürs Auto ausspucke. Die "zuverlässige Alternative" werde ich bis zu meiner Rente nicht bekommen. Also werd ich eben weiter herumstinken. Inzwischen hat es sich sogar als bequem erwiesen, das heilige Blech auch in der Freizeit zu benutzen, weil man sich weitgehend darauf verlasssen kann. Es ist aber richtig, dass man darüber den Blick verliert, ob die Bahn irgendwie besser geworden ist. Mit dem Auto vor der Tür nimmt man es schlicht in Kauf.

Gruß Peter
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.05.23 19:15

In Antwort auf: ta7h12
Es gibt auch Leute, die finden pay-per-use-Systeme mit Standortbestimmung (das oder das) toll, weil es so schön bequem ist.
das wird doch mittlerweile infolge der immer häufiger eingesetzten bargeldlosen Zahlungen per Karte oder App fast schon zu einem "Normalzustand", ob im Restaurant, im nächsten Geschäft, bei online-Käufen von Bahnkarten oder Tickets zu diversen Events. Das kann man bedauern oder gar beklagen, aber es bildet doch einen großen Teil unserer Lebenswirklichkeit ab.
von: jutta

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.05.23 09:35

Das Problem haben bestimmt auch andere, die sich nur kurz in D aufhalten wollen.
Also mail doch mal zB an die LVB.
Das Gesetz kommt ja aus dem Bundes-Verkehrsministerium, kannst auch da mal anfragen.
von: MajaM

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.05.23 10:12

In Antwort auf: Peter Lpz
Für Rentner ist das 49,- € Ticket natürlich fein. Es gibt durchaus Zeiten, wann es recht zielsicher funktioniert. Diejenigen, die sich "hinterm Lenkrad verstecken", werden Dir genau das als Grund anführen. Ich versteck mich selten dahinter und würde mich vom Auto eher heute als morgen trennen, wenn ich in der Bahn eine zuverlässige und keine billige Alternative hätte. Ich weiß nämlich auch, was ich fürs Auto ausspucke. Die "zuverlässige Alternative" werde ich bis zu meiner Rente nicht bekommen. Also werd ich eben weiter herumstinken. Inzwischen hat es sich sogar als bequem erwiesen, das heilige Blech auch in der Freizeit zu benutzen, weil man sich weitgehend darauf verlasssen kann. Es ist aber richtig, dass man darüber den Blick verliert, ob die Bahn irgendwie besser geworden ist. Mit dem Auto vor der Tür nimmt man es schlicht in Kauf.

Volle Zustimmung. Die wenigsten Menschen schaffen einen Pkw an, weil das so super kostengünstig ist. Die wollen es halt bequem und erhoffen sich damit pünktlicher anzukommen (was oft anzuzweifeln ist). Eine Alternative muß somit nicht billiger, sondern ausgesprochen verläßlich, pünktlich und leidlich bequem sein. Wenn nur der Preis eine Rolle spielt, würden ja alle schlicht Fahrrad fahren (und selber warten).

Wir brauchen mehr Invstitionen in eine zuverlässige Bahn-Infrastruktur. Prestigeprojekte wie Monster-Bahnhöfe (siehe Stuttgart 21) und Schnellfahrstrecken reißen es nicht raus. Dafür zahle ich gerne auch teuerer Tickets.

Die MitschreiberInnen hier kaufen ja auch hochwertige Fahrräder und -Teile, auch wenn sich das nicht "rechnet". Warum also eine murksige Billig-Bahn-Flatrate?

Liebe Grüße
Maja
von: jutta

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.05.23 11:43

Ich weiß nicht, was für Stuttgart 21 alles gebaut wird. Vor Jahren bin ich mal in Stuttgart umgestiegen nach Kirchheim, aber an den Bahnhof hab ich keine Erinnerung mehr. Imho hat sich die unterirdische S-Bahn in Leipzig gelohnt, wenn man auch von L tief zB zu einem oberen Bahnsteig erst mal hoch muss und oft noch einen relativ langen Weg hat.
Schlimmer ist die Personalsituation bei der DB. Hier fallen des öfteren Züge (geplant!) aus, weil Stellwerk nicht besetzt ist, zB Strecke Halle - Kassel. Da fahren zwar nur RE und RB, aber der SEV braucht schon länger.
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.05.23 12:37

In Antwort auf: jutta
Ich weiß nicht, was für Stuttgart 21 alles gebaut wird.
Zu viel: Stuttgar_21 in der Wikipedia. Dazu gehört auch die Schnellstrecke nach Ulm mit einer Steigung von 28 Promille (drei mehr als die Geislinger Steige, die schon als Steilstrecke gilt). Die Bahnsteige werden ein Gefälle von 15 Promille haben, da rollt schon ein Kinderwagen von allein zu Tal.

Die Alternative wäre z.B. ein ICE-Bahnhof in Bad Cannstatt im Neckartal gewesen. Der wäre deutlich billiger gewesen. Aber die Angst war zu groß, dass der Hauptbahnhof und die Innenstadt ein ähnliches Schicksal erleiden, wie in Kassel durch den ICE-Bahnhof Wilhelmshöhe.
von: MajaM

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.05.23 14:34

In Antwort auf: jutta
Ich weiß nicht, was für Stuttgart 21 alles gebaut wird. Vor Jahren bin ich mal in Stuttgart umgestiegen nach Kirchheim, aber an den Bahnhof hab ich keine Erinnerung mehr. Imho hat sich die unterirdische S-Bahn in Leipzig gelohnt, wenn man auch von L tief zB zu einem oberen Bahnsteig erst mal hoch muss und oft noch einen relativ langen Weg hat.
Schlimmer ist die Personalsituation bei der DB. Hier fallen des öfteren Züge (geplant!) aus, weil Stellwerk nicht besetzt ist, zB Strecke Halle - Kassel. Da fahren zwar nur RE und RB, aber der SEV braucht schon länger.

Bisher war Stuttgart Hbf für ein- und umsteigende RadlerInnen als Kopfbahnhof nicht schön - aber sehr praktisch. Mit 16 Gleisen war auch reichlich Platz, dass ein dort startender Zug auch mal länger vor der Abfahrt bereitgestellt wurde.

Der Tunnelbahnhof S21 wird nur noch ultraknappe 8 Durchgangs-Gleise, lange Rolltreppen und enge Bahnsteige haben. Für ein- und umsteigende Radreisende also die schlechteste Lösung. Zudem ist während der Bauzeit für über 10 Jahre rundherum Chaos. Die 10 Mrd. Euro die in Zeiten des Protest-Höhepunkt von der Gegenseite als von wenigen geglaubte Schreckenszahl genannt wurde, wird jetzt ziemlich sicher nicht reichen.

Die Gäubahnstrecke gen Schweiz, die jetzt elegant an Stuttgart Hbf angebunden ist, muß wohl in einem Vorort gekappt werden - dabei hätte die schon vor Jahrzehnten wieder zweigleisig ausgebaut werden müssen.

Maja
von: jutta

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.05.23 15:27

Die Bahn kenne ich nur als Fahrgast. Aber ich denke, dass es bei der DB genügend Arbeitskräfte gibt, die Ahnung haben. Sicher ist alles immer ein Kompromiss zwischen Möglichkeiten und Kosten.
Den 'schlimmsten' Hbf, den ich erlebt habe, ist Hamburg Hbf (enger geht's kaum) und das im Herbst 2015, als Massen weiter nach Skandinavien wollten.
Berlin hat ja jetzt auch einen Hbf (der aber auch nicht das Nonplusultra ist, besonders die Fahrstühle) , über den viele Fernzüge fahren. Früher musste man immer wissen, von welchem Bahnhof der gewünschte Zug abfuhr. Der nächste fuhr dann wieder auf einem anderen.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.05.23 15:37

Zitat
Die wenigsten Menschen schaffen einen Pkw an, weil das so super kostengünstig ist. Die wollen es halt bequem und erhoffen sich damit pünktlicher anzukommen (was oft anzuzweifeln ist).
Ich fahre Auto, weil es mir noch Spaß macht. Nicht mehr soviel wie früher, aber immer noch.
Was ist pünktlich?
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.05.23 15:47

Zitat
Ich fahre Auto, weil es mir noch Spaß macht.
Ich habe immer schon geahnt, dass du eine leicht masochistische Ader hast .... zwinker
Gruß
Uli
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.05.23 16:04

In Antwort auf: Juergen
Ich fahre Auto, weil es mir noch Spaß macht.
Verrate mir doch bitte das Geheimnis, wo man beim Autofahren noch Spaß finden kann. Musste kürzlich mal wieder ein Auto bewegen, das wäre nix mehr für mich: Geschwindigkeitsbegrenzungen ohne Ende, sogar 20km/h entsetzt Stau, Baustellen, Parkplatzsuche ... Na ja, bin wohl zu alt die Zeiten sind vorbei bier
von: Wendekreis

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.05.23 17:21

Meine drei Töchter kennen meine Wesensart und Gewohnheiten. Bei notwendigen Bewegungsfahrten für mich richten sie ihren Fahrstil danach aus. Es ist noch nicht ganz soweit, dass wir auf der Autobahn den Vorwärtsdrang von Audi und BMW behindern.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.05.23 19:28

In Antwort auf: Uli
Ich habe immer schon geahnt, dass du eine leicht masochistische Ader hast .... zwinker
Das als Moderator eines Radreiseforums festzustellen, war nicht so schwierig, oder? teuflisch
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 09.05.23 02:41

In Antwort auf: MajaM
In Antwort auf: Peter Lpz
Für Rentner ist das 49,- € Ticket natürlich fein. Es gibt durchaus Zeiten, wann es recht zielsicher funktioniert. Diejenigen, die sich "hinterm Lenkrad verstecken", werden Dir genau das als Grund anführen. Ich versteck mich selten dahinter und würde mich vom Auto eher heute als morgen trennen, wenn ich in der Bahn eine zuverlässige und keine billige Alternative hätte. Ich weiß nämlich auch, was ich fürs Auto ausspucke. Die "zuverlässige Alternative" werde ich bis zu meiner Rente nicht bekommen. Also werd ich eben weiter herumstinken. Inzwischen hat es sich sogar als bequem erwiesen, das heilige Blech auch in der Freizeit zu benutzen, weil man sich weitgehend darauf verlasssen kann. Es ist aber richtig, dass man darüber den Blick verliert, ob die Bahn irgendwie besser geworden ist. Mit dem Auto vor der Tür nimmt man es schlicht in Kauf.

Volle Zustimmung. Die wenigsten Menschen schaffen einen Pkw an, weil das so super kostengünstig ist. Die wollen es halt bequem und erhoffen sich damit pünktlicher anzukommen (was oft anzuzweifeln ist). Eine Alternative muß somit nicht billiger, sondern ausgesprochen verläßlich, pünktlich und leidlich bequem sein. Wenn nur der Preis eine Rolle spielt, würden ja alle schlicht Fahrrad fahren (und selber warten).

Wir brauchen mehr Invstitionen in eine zuverlässige Bahn-Infrastruktur. Prestigeprojekte wie Monster-Bahnhöfe (siehe Stuttgart 21) und Schnellfahrstrecken reißen es nicht raus. Dafür zahle ich gerne auch teuerer Tickets.

Die MitschreiberInnen hier kaufen ja auch hochwertige Fahrräder und -Teile, auch wenn sich das nicht "rechnet". Warum also eine murksige Billig-Bahn-Flatrate?

Liebe Grüße
Maja

Ja warum?
Einfache Erklärung könnte sein, dass unsere Bereitschaft viel Geld für unsere Räder auszugeben, eben nicht typisch für die Radfahrer der Republik ist. So wenig wie deine, noch teurere Fahrkarten zu bezahlen. Zu schweigen von der Fähigkeit, vieler Menschen, das Geld locker zu machen.
Und das Prinzip der Flatrate ist für etliche Menschen in meinem Umfeld, und auch hier wurde darauf hingewiesen, ein wesentliches Argument. Das ist richtig gut, sich nicht mit dem Tarifwirrwarr auseinandersetzen zu müssen. Ein Durcheinander von dem man, wenn man viel im Land unterwegs ist, vermutet, dass sowas erwiesene Sadisten oder aber schwer psychisch Erkrankte entwickeln.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 09.05.23 06:22

In Antwort auf: MajaM
Wir brauchen mehr Invstitionen in eine zuverlässige Bahn-Infrastruktur.
Das scheint mir doch etwas "zu kurz gedacht". Es reicht nicht aus, das Schienennetz einfach zu vergrößern. Wir brauchen auch abseits des Schienennetzes ein ordentliches Angebot mit Bussen. Darum darf die Straßeninfrastruktur nicht völlig vernachlässigt werden.Bekanntlich wohnen nicht alle Leuten in der Nähe von Bahnhöfen. Auch nicht alle Warenströme lassen sich auf das Schienennetz begrenzen. Wer da noch Zweifel hat, könnte mal beispielsweise nach Lüdenscheid fahren und die dort lebenden Menschen zur Situation im Zusammenhang mit der vor wenigen Tagen gesprengten Rahmetalbrücke befragen.
Zitat
Prestigeprojekte wie Monster-Bahnhöfe (siehe Stuttgart 21) und Schnellfahrstrecken reißen es nicht raus. Dafür zahle ich gerne auch teuerer Tickets.
zu "Prestigebauten" oder anderen Großprojekten kann man sicherlich sehr unterschiedliche Meinungen haben. Nur erschließt sich mir auch hier nicht der Zusammenhang mit dem Deutschlandticket. schmunzel
von: Wuppi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 09.05.23 07:42

In Antwort auf: hopi
..... Nur erschließt sich mir auch hier nicht der Zusammenhang mit dem Deutschlandticket. schmunzel
Der erschließt sich mir in diesem Faden schon lange nicht mehr. Vor allem, was hat das alles mit der Radmitnahme (Titel des Faden) zu tun? unsicher
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 09.05.23 07:49

In Antwort auf: hopi
...
zu "Prestigebauten" oder anderen Großprojekten kann man sicherlich sehr unterschiedliche Meinungen haben. Nur erschließt sich mir auch hier nicht der Zusammenhang mit dem Deutschlandticket. schmunzel

bravo

Ab Juni werde auch ich als Pensionär ein Deutschlandticket für Ausflüge in den Ostharz und an die See haben. Ich gehe davon aus, dass mir unter der Woche in Metronom- und ODEG-Zügen Szenen wie zu 9€-Zeiten erspart bleiben.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 09.05.23 17:51

Zitat
Ja warum?
Einfache Erklärung könnte sein, dass unsere Bereitschaft viel Geld für unsere Räder auszugeben, eben nicht typisch für die Radfahrer der Republik ist. So wenig wie deine, noch teurere Fahrkarten zu bezahlen. Zu schweigen von der Fähigkeit, vieler Menschen, das Geld locker zu machen.
Und das Prinzip der Flatrate ist für etliche Menschen in meinem Umfeld, und auch hier wurde darauf hingewiesen, ein wesentliches Argument. Das ist richtig gut, sich nicht mit dem Tarifwirrwarr auseinandersetzen zu müssen. Ein Durcheinander von dem man, wenn man viel im Land unterwegs ist, vermutet, dass sowas erwiesene Sadisten oder aber schwer psychisch Erkrankte entwickeln.

Aber der Autofahrer ist doch typisch für die Republik? Der gibt einen gewaltigen Haufen Kohlen aus. Ich kanns Dir vorrechnen und bei mir gehts noch, weil ich das Auto nur nehme, wenn die Bahn gerade nicht kann/will oder streikt bzw. nur für meinen Spaß, wenn es schon mal rumsteht. Und war es nicht der Autofahrer, den wir von der Straße holen wollen, weil er so böse rumstinkt? Wollten wir nicht die Klimasäue heilen? Was wäre denn da angebracht? Ne Billigfahrkarte für einen schon vorher überlasteten und unzuverlässigen Laden? Aus meiner Sicht kann man es nicht dümmer machen. Ich glaub nur nicht, dass diese Schnapsidee aus Dummheit oder dem Delirium Tremens resultiert. Darauf komm ich noch. Der Autofahrer hat auf Grund der Preisbildung fürs Automobil nur die Wahl, die Kalesche abzuschaffen. Das Vorhalten des Autos frisst einfach abartig viel Geld. Den Autofahrer für die Bahn zu gewinnen, darf also durchaus auch sehr viel Geld kosten. Er verbrennt es nämlich, um von A nach B zu kommen. Ich sags Dir wahrscheinlich zum dritten oder vierten Mal: Die Verkehrsbetriebe sind nicht das Sozialamt, sie sind auch nicht für das Versagen von Politik und Wirtschaft hinsichtlich der Dumpinglöhne in einigen Breichen zuständig. Ich kann mir auch absolut garnicht vorstellen, dass wir dem Personal, dem Material und dem Ruf der Bahn mit der Billigfahrkarte gutes tun.

Warum tun wir es trotzdem? Meine Theorie dazu:

Der Durchschnittsautofahrer mit seinen ca. 20.000 km/Jahr löhnt in zwei Jahren etwa soviel an Kfz- und Spritsteuern, wie ich beim Kauf meines neuen Autos an Mwst. Den E-Autofahrer wollen wir damit subventionieren, die Rente und lauter schöne Sachen. Da wäre es doch Murks, wenn der plötzlich seine Liebe zur Bahn entdecken würde? Also nee, das wäre ne Katastrophe! Schön blöde ist er auch, man kann ihn als Klimasau beschimpfen, sich auf die Straßen kleben und Reifen schlachten... So wie ich es betrachte, ist der Autofahrer keine schlimmere Klimasau, als der Klimakleber, der in seinen Skiurlaub in die Schweiz oder in die Sonne mit dem Flieger schwirrt oder seine Ökoprodukte aus Übersee bezieht. Er ist halt doof und geht/fährt zumeist arbeiten. Darüberhinaus ist mit ihm auch nix passiert durch die Preissteigerungen beim Sprit, er denkt nicht über Fahrgemeinschaften oder Alternativen nach. Und das trotz dieser Behandlung? Das geht nur, wenn man doof ist und mir ist es wirklich peinlich, dazuzugehören. Aber ich mach meinen Job halt leidlich gern.

Gruß Peter
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 09.05.23 18:20

In Antwort auf: Wuppi
In Antwort auf: hopi
..... Nur erschließt sich mir auch hier nicht der Zusammenhang mit dem Deutschlandticket. schmunzel
Der erschließt sich mir in diesem Faden schon lange nicht mehr. Vor allem, was hat das alles mit der Radmitnahme (Titel des Faden) zu tun? unsicher

Mir erschließt er sich schon. Wenn man all das schöne Geld verbrennt, um mit Prestigeobjekten zu glänzen, die garnix mit der Radmitnahme zu tun haben, was bleibt dann für die Radmitnahme noch übrig? Ich tipp auf Verzweiflung.

Gruß Peter
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 09.05.23 22:30

Ich bin nicht verzweifelt, sondern zuversichtlich und entspannt, was die Faltradmitnahme bei Tagestouren mit der DB mit meinem 49€-Ticket ab Juni angeht. Schlimmer als zu 9€-Zeiten kann es eigentlich nicht werden. Was meine Mehrtagestour mit Trekkingrad in Süddeutschland angeht, bin ich noch entspannt. Fahrkarte hin und zurück mit IC sind gekauft und die Fahrradstellplätze gebucht.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 10.05.23 07:26

Nee, brauchste mir nicht vorzurechnen. Habe ich vor zehn Jahren selbst gemacht, als ich zurück nach Berlin kam. Ich war beruflich nicht mehr gezwungen, eines zu haben und ökonomisch gab es keine denkbare Variante, die sinnvoll erschien. Und ich hätte nicht mal eines anschaffen müssen.
Aber ich bin auch nie gern Auto gefahren, also nicht wirklich typisch.

Die von dir beschriebenen Umstände, die dazu führten das Auto zu kaufen, sind nicht wegzureden. Und die Millionen, die täglich pendeln, sind nicht ein Haufen Vollidioten. Die Tatsache, dass der MIV eine gigantische Verschwendung von menschlicher Zeit, von Ressourcen usw ist, macht nicht, dass es für den einzelnen oft nicht anders und schon gar nicht besser geht.
Ich könnte mir vorstellen, dass individuelle Mobilität so zu gewährleisten wäre, dass es für viele ein Vorteil ist; ein besseres Leben, entspannter, stressfreier und so. Bessere Övis zum Beispiel. Aber ich bin mittlerweile vollkommen ohne jede Hoffnung. Ich bin sehr sicher, dass wir, damit meine ich sehr allgemein die „westliche" Zivilisation außerstande sind, ein einziges Problem zu lösen. Es ist vorbei und die Auflösung zeigt sich überall. Die Infrastruktur verfällt, das Gesundheitswesen bröselt, die Bahn fährt auf Verschleiß, das Bildungsgewesen ist im Sinkflug, die Frequenz von Bankzusammenbrüchen wird kürzer, die Staatsfinanzen werden nur noch durch ungebremste Vermehrung von Geld, was unweigerlich zur Inflation führen muss, aufrecht erhalten. Die Bürokratie ist monströs und wer behauptet das Steuerrecht zu verstehen, lügt oder hat es studiert. Dass sich in unseren Regierungen jede Menge Studienabbrecher, Menschen ohne erkennbare Qualifikation, auch akademische Betrüger wie meine Bürgermeisterin finden, die nie außerhalb des Systems arbeiteten, ist nicht Ursache des Zustandes aber ein Merkmal.

Zivilisation gehen unter und das war schon immer so.

Und ja, auch wenn es sich nicht erschließt, was das mit dem Ticket zu tun hat. Hat es, weil Probleme nicht mehr gelöst werden können. So muss es sich angefühlt haben, als die antiken Hochkulturen verschwanden. Nur das es diesmal schneller sein wird.
Eigentlich schade, dass es damals keine Internetforen, Tweets uä gab.

Gruß Uwe
von: Velomade

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 10.05.23 07:40

In Antwort auf: Uwe Radholz
... und wer behauptet das Steuerrecht zu verstehen, lügt oder hat es studiert.
Eigentlich wollte ich in einem eigenen Thread etwas über die steuerlichen Auswirkungen des D-Tickets schreiben, aber das lass´ ich jetzt wohl sein - es werden nur die wenigsten verstehen!

Bernd
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 10.05.23 08:20

In Antwort auf: Velomade
In Antwort auf: Uwe Radholz
... und wer behauptet das Steuerrecht zu verstehen, lügt oder hat es studiert.
Eigentlich wollte ich in einem eigenen Thread etwas über die steuerlichen Auswirkungen des D-Tickets schreiben, aber das lass´ ich jetzt wohl sein - es werden nur die wenigsten verstehen!
Bernd

Die steuerlichen Auswirkungen des D-Tickets belaufen sich für mich als Pensionär und Freizeitnutzer des Tickets auf 0€.
Wäre ich noch aktiv im Außendienst tätig, würde mir mein Dienstherr kein D-Ticket als Jobticket zur Verfügung stellen. Ich würde weiterhin mit einem Rad und ggf. zwei Officebags und einem Rucksack durch Hannover zu meinen "Kunden" fahren. Alternativ stünde mir für den Transport meines Notebooks und von anderem Equipment ein Auto zur Verfügung. Sollte ich tatsächlich mal das D-Ticket nutzen wollen, würde ich mich hinsichtlich der Abrechnung von Teilen davon in Höhe von GVH-Tickets als erstattbare Dienstreisekosten schlau fragen.
von: Wuppi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 10.05.23 10:13

In Antwort auf: Velomade
In Antwort auf: Uwe Radholz
... und wer behauptet das Steuerrecht zu verstehen, lügt oder hat es studiert.
Eigentlich wollte ich in einem eigenen Thread etwas über die steuerlichen Auswirkungen des D-Tickets schreiben, aber das lass´ ich jetzt wohl sein - es werden nur die wenigsten verstehen!

Bernd
z.B. über Pendlerpauschale, bzw. Entfernungspauschale? listig
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 10.05.23 17:55

In Antwort auf: Jaeng
In Antwort auf: Velomade
In Antwort auf: Uwe Radholz
... und wer behauptet das Steuerrecht zu verstehen, lügt oder hat es studiert.
Eigentlich wollte ich in einem eigenen Thread etwas über die steuerlichen Auswirkungen des D-Tickets schreiben, aber das lass´ ich jetzt wohl sein - es werden nur die wenigsten verstehen!
Bernd

Die steuerlichen Auswirkungen des D-Tickets belaufen sich für mich als Pensionär und Freizeitnutzer des Tickets auf 0€.
Wäre ich noch aktiv im Außendienst tätig, würde mir mein Dienstherr kein D-Ticket als Jobticket zur Verfügung stellen. Ich würde weiterhin mit einem Rad und ggf. zwei Officebags und einem Rucksack durch Hannover zu meinen "Kunden" fahren. Alternativ stünde mir für den Transport meines Notebooks und von anderem Equipment ein Auto zur Verfügung. Sollte ich tatsächlich mal das D-Ticket nutzen wollen, würde ich mich hinsichtlich der Abrechnung von Teilen davon in Höhe von GVH-Tickets als erstattbare Dienstreisekosten schlau fragen.

Das stimmt so nicht und ich bin hier sehr bei Uwe Radholz, wobei ich es denen, die es studiert haben, auch nicht pauschal zutraue. Das "Deutschland-Ticket" wird von Steuern bezahlt und da ich davon ausgehe, dass Deine Rente auch versteuert wird und Du ansonsten auch um Steuern nicht herumkommst, bezahlst Du es eben auch. Du merkst es nur nicht gleich. Ich bin auch nicht schlau genug, die steuerlichen Auswirkungen für mich auch nur einzuschätzen.

Besser gelingt das bei der Pendlerpauschale, auf die ich großzügig verzichte, weil man mir das Deutschlandticket sponsort. Dieweil es mir keine halbwegs erträgliche Möglichkeit eröffnet, das Auto abzuschaffen, bin ich aber etwas undankbar. Es ist für mich weiter nix, als eine weitere Subvention des ÖPNV, die ihn nicht verbessern wird.

Gruß Peter
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 10.05.23 18:51

In Antwort auf: Peter Lpz
Es ist für mich weiter nix, als eine weitere Subvention des ÖPNV, die ihn nicht verbessern wird.
Hallo Peter,
WIE wäre denn der ÖPNV zu verbessern?
von: Velomade

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 10.05.23 18:57

In Antwort auf: Peter Lpz
Besser gelingt das bei der Pendlerpauschale, auf die ich großzügig verzichte, weil man mir das Deutschlandticket sponsort.
Ich vermute dein Deutschlandticket wird von deinem Arbeitgeber (AG) ganz oder teilweise bezahlt. Der AG ist daher verpflichtet, den entsprechenden Betrag auf der Lohnsteuerbescheinigung einzutragen, wo er auf die Entfernungspauschale angerechnet wird. Bei einem teilweisen Zuschuss durch den AG, wird ein eventueller Differenzbetrag über die Entfernungspauschale abgegolten, wobei ein Betrag von 1.230 EUR für 2023 in der monatlichen Einkommensteuertabelle bereits eingearbeitet ist, du also gar nicht "großzügig verzichten" kannst. Diesen vorgenannten Betrag berücksichtigt das Finanzamt quasi automatisch, unabhängig davon ob du diese Kosten hast oder nicht.

Ich werde dann doch wohl einige Zeilen über die steuerlichen Auswirkungen in einem separaten Thread "zu Papier" bringen.

Bernd
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 10.05.23 19:19

Was muss er denn leisten, damit sich Autofahrer bequemen, Ihn zu nutzen? Der erste Schritt wäre für mich, ihn dorthin zu bringen, dass die Züge fahren, wie es im Fahrplan steht und dafür zu sorgen, dass möglichst jeder mit seinem Gepäck/Fahrrad Platz findet. Das dürfte einigermaßen teuer kommen. Wenn man es weiter strickt, sind abgehängte Regionen wieder ans Netz anzuschließen, was richtig teuer kommt. Ich bring den ersten Schritt zu Letzt, weil das hier im Land so gelebt wird: Zunächst muss man wissen, was man will. Wollen wir den Autofahrer für die Bahn gewinnen oder nicht? Wollen wir den Verkehr ganz allgemein, auch den Warenverkehr, erweitern, vergrößern oder wollen wir unser Klimageschwätz mit Leben füllen? Ich würde dort jedenfalls anfangen. Aus meiner Sicht ist es nötig, dass wir uns jede Form von Mobilität ein wenig besser überlegen. Dabei tät ich allerdings mit der Fliegerei anfangen, weil es schon recht paradox ist, wenn ich für ne Fahrt nach Dortmund in der ersten Klasse der Bahn mehr ausspucke, als für einen Flug mit Condor in die USA...

Also wenn ich auf Deine Frage zurückkomme, dann würde man, sofern plötzlich 3 Mrd € an Subventionen auftauchen, diese ins Personal, Material, Wartung usw. investieren. Man würde vielleicht auch glaubwürdiger, wenn man wüsste, was man für seine Leistung als Preis aufruft. Beim Deutschlandticket ist doch der Wahnsinn mit noch günstiger, aber nicht alles drinn, hier Radmitnahme, dort nicht... schon wieder eingerissen. Deshalb nochmal der m. E. erste Schritt: zu wissen, was man will und das entsprechend artikulieren und glaubwürdig das Ziel verfolgen.

Gruß Peter
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 10.05.23 19:26

Das ist richtig. Ich kann allerdings auf das Deutschlandticket großzügig verzichten und mich an den umfangreichen Leistungen der Pendlerpauschale erfreuen. Die Bahn ist noch nicht so schlecht, dass ich ein solches Geschenk für die Pendlerpauschale ausschlagen würde. Autofahren ist bequemer, meist schneller, aber wenn es erträglich funktioniert, auch ohne Deutschlandticket, viel zu teuer. Es sei denn, man hat es rumstehen und kalkuliert nur den Sprit. Das ist nicht korrekt, aber menschlich.

Gruß Peter
von: Rennrädle

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 10.05.23 20:12

In Antwort auf: Peter Lpz
Was muss er denn leisten, damit sich Autofahrer bequemen, Ihn zu nutzen? Der erste Schritt wäre für mich, ihn dorthin zu bringen, dass die Züge fahren, wie es im Fahrplan steht..
.

Zu allererst muss man zum Bahnhof kommen und zwar mit solch einem Takt dass man dort nicht gleich mal eine Stunde warten muss.

Bei uns fährt am Mo-Fr der Bus im Stundentakt. und ab 19:30 Uhr wird es traurig.

Und ganz besonders Samstags und Sonntag. Dann 2 Stundentakt und Sonntag nur bis 8-18 Uhr.

Mein Bahnhof liegt in Hessen, die Buslinie kommt aus Bayern. da ist die zeitliche Abstimmung auch bescheiden.

So sieht die Realität auf dem Land und auch in Teilgemeinden aus.

Und wenn dann gebuchte Bahnfahrten nur zu ca 20% ohne deutliche Verspätungen, passende Anschlusszüge usw funktionieren, ich für eine bestimmte Strecke deutlich mehr als doppelt so viel Zeit brauche als die meist staufreie Autobahn oder Überlandstrecke, dann kann vielleicht auch jemand nachvollziehen, warum ich dann das Auto nehme.

Müsste ich zb für übermorgen spontan nach Aalen hin und zurück und will die schnelle Verbindung wo ein Teil der ICE fährt, hätte ich über 160€ los. Dauer 4:30 h plus Anfahrt zum Bahnhof
Auto 2:15 Stunden, Sprit momentan die Hälfte.

Rennrädle
von: Felix-Ente

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 10.05.23 20:41

"Übermorgen", also Freitag, und staufrei über die A3? Da erzählt die Verwandtschaft aus dem Vogelsberg aber was anderes... Und warum du unbedingt ICE fahren willst, ist mir auch nicht klar. Gerade mit dem D-Ticket springt einen die Verbindung Bus - RE - Bus doch geradezu an.

Was wiederum unstrittig ist, ist die größere Bequemlichkeit des Autos, jedenfalls wenn man in vollen Zügen und Bussen mit Umsteigen über Land muss. Gerade jetzt, wo ich nicht radeln darf und jeden Pups mit Bus und Bahn erledigen muss, merke ich, wie unfassbar überlastet der ÖPNV ist.

Jetzt muss man nur abwägen, wie viele Schäden an Natur und Mitmenschen uns unsere Bequemlichkeit wert ist.
von: Rennrädle

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.05.23 04:24

In Antwort auf: Felix-Ente
"Übermorgen", also Freitag, und staufrei über die A3? Da erzählt die Verwandtschaft aus dem Vogelsberg aber was anderes... Und warum du unbedingt ICE fahren willst, ist mir auch nicht klar. Gerade mit dem D-Ticket springt einen die Verbindung Bus - RE - Bus doch geradezu an.

.

Ich wage mal zu behaupten dass ich mit meiner Strecke mehr Erfahrung habe als deine Verwandtschaft aus dem Vogelsberg. Und selbst wenn ich mal eine halbe Stunde im Stau stehe bin ich noch immer viel schneller am Ziel als mit der Bahn.

Liegt auch an der ungünstigen Zugverbindung.

Ach ja, Nur Regional bedeutet zwischen 5 und 6 Stunden und 3-5 mal umsteigen. Und das für eine effektive Strecke von 230km.

Ich wollte nur mal zeigen, dass das Zugfahren nicht in ganz Deutschland so toll ist. Klar wenn ich in Berlin, Leipzig, Frankfurt, München oder Stuttgart lebe, dann ist die Bahn natürlich interessant und dann würde ich ganz anders denken und handeln.

Mich stört hier nur das Unverständnis von einigen hier, die ihre gute Welt mit Rad und Bahn sehen und null Toleranz gegenüber denen haben, bei denen es nicht so glänzend aussieht.

Rennrädle
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.05.23 06:09

In Antwort auf: Rennrädle
Ich wollte nur mal zeigen, dass das Zugfahren nicht in ganz Deutschland so toll ist. Klar wenn ich in Berlin, Leipzig, Frankfurt, München oder Stuttgart lebe, dann ist die Bahn natürlich interessant und dann würde ich ganz anders denken und handeln.

Mich stört hier nur das Unverständnis von einigen hier, die ihre gute Welt mit Rad und Bahn sehen und null Toleranz gegenüber denen haben, bei denen es nicht so glänzend aussieht.
Da kann ich dir nur zustimmen. Ich wohne zwischen dem Rand des Ruhrgebietes und unserem schönen Niederrhein. Da könnte ich ebenfalls verschiedene Wege aufzählen, bei denen es mit dem Angebot des ÖPNV nicht besonders gut aussieht. Ich glaube in der Diskussion um das Deutschlandticket wird von manchen Leuten zu sehr auf den Eisenbahnverkehr fokussiert. Zum öffentlichen Nahverkehr gehören jedoch auch Straßenbahnen und Busse. Insbesondere im Umfeld der größeren Ballungsräumen sollte viel mehr auf eine Verbesserung des Busverkehrs gesetzt werden. In meinem Umfeld kann ich zum Glück bereits einige deutliche Verbesserungen erkennen. Neue Linien, neue Busse und häufigere Angebote. Aber selbstverständlich ist das Optimum noch lange nicht erreicht. Zum Busverkehr finde ich in den benachbarten Niederlande sehr gute Beispiele und das nicht nur in den größeren Städten.

Nochmals zur Fokussierung auf die Eisenbahn: Streckenausbau und Reaktivierung für den Personenverkehr geeigneter stillgelegter Strecken ist sicherlich gut. Aber es ist meines Erachtens illusorisch zu glauben, man könne überall flächendeckend auf den Eisenbahnverkehr setzen, man müsse nur genug neue Schienen verlegen. Eine durchdachte Verknüpfung von Schienen- und Straßenverkehr dürfte eher zur Optimierung unseres ÖPNV beitragen und selbstverständlich wird es wohl immer Situationen geben, die eine individuelle Lösung nahelegen, auch wenn mit dem Kürzel "MIV" häufig recht pauschale Abwertungen verknüpft werden.
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.05.23 07:00

Zitat
So sieht die Realität auf dem Land und auch in Teilgemeinden aus

Yepp, den Beitrag hätte auch ich ganz genauso schreiben können. Wobei "Land" gar nicht so weit außerhalb von Ballungsgebieten und Großstädten ist, wie dein Wohnort und auch meiner (Einwohner >60.000) zeigen.
Gruß
Uli
von: jutta

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.05.23 08:10

Selbst in Leipzig scheint es nicht so zu sein, zumindest für Peter.
Naja, Sachsen hat zwar eingemeindet, aber imho ist Leipzig seit Jahrzehnten flächenmäßig kaum größer geworden.

Aber ich las vor kurzem, dass Florena (DDR-Nivea) in Waldheim zukünftig in Leipzig produziert. Waldheim (dahin muss man erst mal kommen) liegt an der Bahnstrecke Chemnitz - Riesa, dort weiter auf der Strecke Dresden - Leipzig und wahrscheinlich noch S- oder Straßenbahn.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.05.23 08:34

In Antwort auf: Rennrädle
...
Ich wage mal zu behaupten dass ich mit meiner Strecke mehr Erfahrung habe als deine Verwandtschaft aus dem Vogelsberg. Und selbst wenn ich mal eine halbe Stunde im Stau stehe bin ich noch immer viel schneller am Ziel als mit der Bahn.

Liegt auch an der ungünstigen Zugverbindung.

...
Rennrädle

Deswegen fährt meine Schwiegertochter mit dem Auto vom Kaiserstuhl nach Freiburg zur Arbeit, obwohl Bahlingen einen Bf hat.
Dagegen fährt meine Tochter seit Jahren mit ihrem Brompton zum Hbf zur Westfalenbahn und ab Zielort in der Region Hannover mit dem knapp 14 Jahre alten Faltrad weiter zur Arbeit. Kein Problem, was die Fahrradmitnahme in der Sperrzeit betrifft.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.05.23 14:20

Leipzig ist vergleichsweise gut angeschlossen. Deshalb bin ich auch zufrieden damit, wenn ich mich auf den Fahrplan verlassen kann und mitgenommen werde. Das klappt auch heute sehr überwiegend, aber sehr überwiegend reicht mir nicht. Fahrpläne bzw. auch die Fahrziele der S-Bahn werden häufig an das knappe Personal/Wagenmaterial angepasst, auf die vielfältigen Gründe für kurzfristige Zugausfälle kann ich gern nochmal eingehen, aber das kennt man vermutlich... Da reicht es mitunter, die Durchsagen am Bahnhof zu hören, die einen garnicht betreffen. Weil man weiß, irgendwann steht man selber da, wie ein Depp auf dem kaltigen, zugigen Bahnhof. Bahnhöfe sind fast immer kalt und zugig. schmunzel

Gruß Peter
von: MajaM

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.05.23 16:31

In Antwort auf: hopi
Nochmals zur Fokussierung auf die Eisenbahn: Streckenausbau und Reaktivierung für den Personenverkehr geeigneter stillgelegter Strecken ist sicherlich gut. Aber es ist meines Erachtens illusorisch zu glauben, man könne überall flächendeckend auf den Eisenbahnverkehr setzen, man müsse nur genug neue Schienen verlegen. Eine durchdachte Verknüpfung von Schienen- und Straßenverkehr dürfte eher zur Optimierung unseres ÖPNV beitragen und selbstverständlich wird es wohl immer Situationen geben, die eine individuelle Lösung nahelegen, auch wenn mit dem Kürzel "MIV" häufig recht pauschale Abwertungen verknüpft werden.
Busverkehr heißt i.A.: Langsam & unbequem & Umsteigen nötig. Das ist nur in kurzer Distanz akzeptabel - und da ist für unsereins Radfahren schlicht attraktiver. Zudem (siehe Überschrift dieser Diskussion) taugt Busverkehr i.A. nicht für die Radmitnahme. Bahn&Rad scheint mir eine gute Kombination auch für die "Fläche". Bus fahren mag ich weder in der Stadt noch über Land - egal wie hoch oder niedrig der Ticketpreis ist.

Liebe Grüße
Maja
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.05.23 06:06

In Antwort auf: MajaM
Busverkehr heißt i.A.: Langsam & unbequem & Umsteigen nötig. Das ist nur in kurzer Distanz akzeptabel - und da ist für unsereins Radfahren schlicht attraktiver. Zudem (siehe Überschrift dieser Diskussion) taugt Busverkehr i.A. nicht für die Radmitnahme. Bahn&Rad scheint mir eine gute Kombination auch für die "Fläche". Bus fahren mag ich weder in der Stadt noch über Land - egal wie hoch oder niedrig der Ticketpreis ist.
ja, die Diskussion hat sich teilweise von der Überschrift dieses Fadens abweichend entwickelt. Das Deutschlandticket ist offensichtig auch nicht als besondere Maßnahme zur Förderung des Radtransportes in öffentlichen Verkehrsmitteln konzipiert. Wahrscheinlich ist zumindest in vielen Regionen eine Fahrradbeförderung deshalb nicht in dem Ticketpreis enthalten. Es ist in erster Linie ein Angebot an die Milionen Fahrgäste, die täglich den ÖPNV ohne Fahrradmitnahme benutzen. Selbstverständlich darf man eine andere Regelung wünschen, aber dann bewegen wir uns vielleicht wieder in die kaum optimale Situation wie bei dem 9-Euro-Ticket.

Und so ganz nebenbei verstehe ich nicht so recht, was du denn eigentlich möchtest, Bus ist zu langsam und zu umständlich, die Bahninfrastruktur verschandelt die Landschaft und der MIV sollte teurer werden. Was gehört denn zum MIV? Auch die Pedelecs oder die schnelleren E-bikes? Nur Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die hier gerne als "Stinker" bezeichnet werden? Es gibt halt sehr unterschiedliche Aspekte zum Thema Mobilität. Politische Entscheidungen sind vermutlich unausweichlich stets irgendein Kompromiss und ich denke, das jetzt vorliegende Angebot ist ein für die meisten potentiellen Nutzer des ÖPNV durchaus sinnvolles Angebot. Aber auch darf man selbstverständlich völlig anders bewerten, wenn man möchte. schmunzel
von: Muskatreibe

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.05.23 15:08

Für Nutzer des 49€-Tickets werden übrigens Fahrgastrechte eingeschränkt bzw. gestrichen.
Der Bundesrat hat's wohl durchgewunken.
von: derSammy

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.05.23 15:45

Welche Fahrgastrechte?
Und seit wann beschließt sowas der Bundesrat? Hast du konkret das Gesetz dazu?
von: Muskatreibe

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.05.23 17:04

In Antwort auf: derSammy
Welche Fahrgastrechte?
Und seit wann beschließt sowas der Bundesrat? Hast du konkret das Gesetz dazu?
Es geht wohl drum, dass einerseits Verspätungen aus 49€-Zügen nicht die Zugbindung für verpaßte Anschlusszüge aufheben (weh dem, der nicht fußläufig zu ICE-Bahnhöfen wohnt) und andererseits akkumulierte Verspätungen bei Umsteigestrecken nur dem erstattbar sind, der ein durchgehendes fahrtspezifisches Ticket vorweisen kann.

Als Quelle leider bisher nur twitter:
https://twitter.com/vzbv/status/1657007720254304257
von: nachtregen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.05.23 17:33

In Antwort auf: Muskatreibe
Es geht wohl drum, dass einerseits Verspätungen aus 49€-Zügen nicht die Zugbindung für verpaßte Anschlusszüge aufheben (weh dem, der nicht fußläufig zu ICE-Bahnhöfen wohnt
Mit Vorlauf gebucht, kosten die ICE-Tickets meist nur wenige EUR mehr, damit ist das Problem gelöst. Auf den Nachlauf kann man verzichten. Das ist jetzt auch keine überraschende Regelung, sondern üblich bei erheblich verbilligten Fahrscheinen.
von: Muskatreibe

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.05.23 18:17

In Antwort auf: nachtregen
Mit Vorlauf gebucht, kosten die ICE-Tickets meist nur wenige EUR mehr, damit ist das Problem gelöst. Auf den Nachlauf kann man verzichten. Das ist jetzt auch keine überraschende Regelung, sondern üblich bei erheblich verbilligten Fahrscheinen.

Dann besteht der Vorteil des Deutschlandtickets also darin, dass man rote Züge doppelt zahlt?
Oder darin, bei wegen Regio-Verspätung verpasstem IC / ICE (oder von der DB Ferverkehhr AG betriebenen Regios), die ad-hoc-wirds-teuer-Tickets ziehen zu müssen?

Überrascht ist Muskatreibe aber auch nur über die ubiquitäre Schönrednerei.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.05.23 19:34

In Antwort auf: Muskatreibe
In Antwort auf: derSammy
Welche Fahrgastrechte?
Und seit wann beschließt sowas der Bundesrat? Hast du konkret das Gesetz dazu?
Es geht wohl drum, dass einerseits Verspätungen aus 49€-Zügen nicht die Zugbindung für verpaßte Anschlusszüge aufheben (weh dem, der nicht fußläufig zu ICE-Bahnhöfen wohnt) und andererseits akkumulierte Verspätungen bei Umsteigestrecken nur dem erstattbar sind, der ein durchgehendes fahrtspezifisches Ticket vorweisen kann.

Als Quelle leider bisher nur twitter:
https://twitter.com/vzbv/status/1657007720254304257
Der twitterbeitrag erscheint mir nicht so besonders klar. Wie sieht denn die angesprochene Regelung tatsächlich im Detail aus? Klar dürfte doch sein, dass es keine 49€-Züge gibt, vermutlich auch nicht zukünftig, Es gibt Nahverkehrszüge, die wahlweise mit dem Deutschlandticket oder einem anderen Ticket genutzt werden können. Soll es darum gehen, dass es bei Nutzung mehrerer Tickets für eine einzelne Fahrt beispielsweise bei Verspätungen auf einer Teilstrecke andere Regelungen gelten können, als bei einem einzigen Ticket für die gesamte Strecke? Das ist nach meinem Kenntnisstand keine Neuerung, sondern seit Jahren übliche Praxis.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 01:21

Ich dachte eigentlich auch, dass es so ist wie du es schreibst: Erstattungen und Aufhebung der Zugbindung kann ich nur geltend machen, wenn ich ein durchgehendes Ticket habe. Und wenn ich so was habe, spielt doch das D-Ticket keine Rolle. Es wird auf dem Fahrschein nicht erwähnt werden?

Vielleicht irritiert der Tweet doch arg. Oder gibt es Fahrgastrechte, und sie sagt ja, dass solche eingeschränkt werden sollen, derer ich mir bisher nicht bewusst war?
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 01:35

Wieso Fahrschein?
Mit dem D-Ticket steige ich doch ein und aus,wo ich will. Was brauche ich da ein Ticket?
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 01:49

In Antwort auf: Juergen
Wieso Fahrschein?
Mit dem D-Ticket steige ich doch ein und aus,wo ich will. Was brauche ich da ein Ticket?

Genau das schreibe ich doch. Die Aufhebung einer Zugbindung macht nur Sinn , wenn ich sowas auch habe. Also ein anderes als das D-Ticket. Ich verstehe wirklich nicht, worum es geht. Welche Rechte reduziert werden sollen?
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 05:49

In Antwort auf: Uwe Radholz
In Antwort auf: Juergen
Wieso Fahrschein?
Mit dem D-Ticket steige ich doch ein und aus,wo ich will. Was brauche ich da ein Ticket?

Genau das schreibe ich doch. Die Aufhebung einer Zugbindung macht nur Sinn , wenn ich sowas auch habe. Also ein anderes als das D-Ticket. Ich verstehe wirklich nicht, worum es geht. Welche Rechte reduziert werden sollen?
die tägliche Praxis bei Bahnfahrten mit einem Nahverkehrsvor- bzw. Nachlauf und einer weiteren Teilstrecke mit Zügen des Fernverkehrs hat es doch auch schon bisher für Abonnenten irgendwelcher Nahverkehrstickets gegeben. Für NRW haben wir auch noch die relativ kundenfreundliche Regelung der "Mobilitätsgarantie". Ich kann wirklich bisher nicht erkennen, wann oder in welcher Art diese Regelung geändert wurde.
Und nochmals: Aus dem einige Beiträge vorher zitierten Twitterbeitrag kann ich eine solche vermeintliche oder vielleicht auch tatsächliche Änderung nicht erkennen. Ich gehe daher mal zunächst davon aus, dass es sich hier um eine Fehlinterpretation handelt und sich die Fahrgastrechte für Nutzer des Deutschlandticket nicht von denen der Nutzer irgendeines anderen Nahverkehrsabos unterscheiden.

Wem einem anderen Diskussionsteilnehmer anderes bekannt sein sollte, könnte ein passender Beitrag hier in diesem Faden hilfreich sein. schmunzel
von: Muskatreibe

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 06:22

In Antwort auf: Uwe Radholz
In Antwort auf: Juergen
Wieso Fahrschein?
Mit dem D-Ticket steige ich doch ein und aus,wo ich will. Was brauche ich da ein Ticket?

Genau das schreibe ich doch. Die Aufhebung einer Zugbindung macht nur Sinn , wenn ich sowas auch habe. Also ein anderes als das D-Ticket. Ich verstehe wirklich nicht, worum es geht. Welche Rechte reduziert werden sollen?
Der Reiseplan sei:
Regio-Bahnhof A > Fernverkehrsbahnhof B > Fernverkehrsbahnhof C > Regiobahnhof D

Also fahrtspezifisch folgende Tickets nötig:
A > B = D-Ticket
B > C = Zugbindungsticket
C > D = D-Ticket

Der Fahrtverlauf sei:
A > B verspätet => B > C Verbindung nicht erreichbar und Ticket verfällt erstattunglos mangels Aufhebung der Zugbindung.

Fahrgastrechte gibt's nur, wenn Strecken A > B trotz 'habe-eine-Nahverkehrs-flatrate-schon-bezahlt' fahrtspezifisch nochmals gekauft wird.
von: Velomade

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 06:28

Der Bundesrat hat gestern eine Änderung der Eisenbahn-Verkehrsverordnung (EVO) zugestimmt. Wer Lust und Laune hat kann sich gerne die nachfolgenden Anlagen durchlesen - beim Überfliegen finde ich nichts was die Einschränkung von Fahrgastrechten betrifft.

Bei der gestrigen 1033.Planarsitzung sind unter dem Tagesordnungspunkt Top 49 die entsprechenden Anlagen zu finden.

https://www.bundesrat.de/DE/plenum/to-plenum/to-plenum-node.html


Bernd
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 06:45

In Antwort auf: Muskatreibe
In Antwort auf: Uwe Radholz
In Antwort auf: Juergen
Wieso Fahrschein?
Mit dem D-Ticket steige ich doch ein und aus,wo ich will. Was brauche ich da ein Ticket?

Genau das schreibe ich doch. Die Aufhebung einer Zugbindung macht nur Sinn , wenn ich sowas auch habe. Also ein anderes als das D-Ticket. Ich verstehe wirklich nicht, worum es geht. Welche Rechte reduziert werden sollen?
Der Reiseplan sei:
Regio-Bahnhof A > Fernverkehrsbahnhof B > Fernverkehrsbahnhof C > Regiobahnhof D

Also fahrtspezifisch folgende Tickets nötig:
A > B = D-Ticket
B > C = Zugbindungsticket
C > D = D-Ticket

Der Fahrtverlauf sei:
A > B verspätet => B > C Verbindung nicht erreichbar und Ticket verfällt erstattunglos mangels Aufhebung der Zugbindung.

Fahrgastrechte gibt's nur, wenn Strecken A > B trotz 'habe-eine-Nahverkehrs-flatrate-schon-bezahlt' fahrtspezifisch nochmals gekauft wird.

Schon klar. Wenn ich ein Ticket A-D kaufe, was oft sinnvoll ist, dann spielt das Deutschlandticket keine Rolle und wenn ich es so mache, wie du es oben schreibst, dann sind es drei Fahrten, die nicht anders behandelt werden, als bisher die Verwendung eines Abos. So wie es beschrieben wurde.
Ich kann von mir aus mit drei verschiedenen Verkehrsmitteln zum Hauptbahnhof fahren, von denen eines zur Bahn gehört. Weder die Verspätung oder der Ausfall der U-Bahn noch die der S-Bahn oder ein Regio (was von hier auch geht), begründeten bisher einen Anspruch.
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 07:53

Zitat
A > B verspätet => B > C Verbindung nicht erreichbar und Ticket verfällt erstattunglos mangels Aufhebung der Zugbindung.

Wie Horst schon schrieb: Das ist nicht neu.

Es gilt "schon immer": Ein Ticket = eine Fahrt und die Rechte gelten immer pro Fahrt, also für ein Ticket, nie für eine Kombination von Tickets. Das sog. Ticketsplitting wurde hier im Forum schon mehrfach thematisiert und auf die Risiken hingewiesen. Klare Empfehlung: Wer seine Fahrgastrechte nicht verlieren möchte, darf kein Ticketsplitting machen. Daran ändert das D-Ticket nichts.

Den Twitter-Beitrag empfinde ich als Mischung aus wirr und ahnungslos.

Gruß
Uli
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 08:00

Wer kein Ticket hat, und wenn ich mit dem D- Ticket fahre, dann habe ich keine vorab gebuchte Fahrt, dann habe ich h auch keine Rechte bei Zugausfällen.

Wie soll ich denn bitte beweisen, welcher Schaden mir entstanden ist?
von: Muskatreibe

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 08:15

In Antwort auf: Juergen
Wer kein Ticket hat, und wenn ich mit dem D- Ticket fahre, dann habe ich keine vorab gebuchte Fahrt, dann habe ich h auch keine Rechte bei Zugausfällen.

Wie soll ich denn bitte beweisen, welcher Schaden mir entstanden ist?


Es würde z.B genügen, bei Fahrten A > D die Streckenanteile mit D-ticket-Gültigkeit ohne Zusatzkosten buchbar zu machen. Wäre ein Wille, wäre ein Weg.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 08:42

In Antwort auf: Juergen
Wer kein Ticket hat, und wenn ich mit dem D- Ticket fahre, dann habe ich keine vorab gebuchte Fahrt, dann habe ich h auch keine Rechte bei Zugausfällen.

Wie soll ich denn bitte beweisen, welcher Schaden mir entstanden ist?

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du neben dir selbst stehst. Uli schreibt das doch genau so wie du. Du musst halt nichts beweisen, weil du nichts bekommst.
von: nachtregen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 09:49

In Antwort auf: Velomade
Der Bundesrat hat gestern eine Änderung der Eisenbahn-Verkehrsverordnung (EVO) zugestimmt. Wer Lust und Laune hat kann sich gerne die nachfolgenden Anlagen durchlesen - beim Überfliegen finde ich nichts was die Einschränkung von Fahrgastrechten betrifft.
https://dserver.bundestag.de/brd/2023/0133-23.pdf

Im neuen § 3 Absatz 4 wird klargestellt, dass es sich beim Deutschlandticket um einen Fahrausweis im Sinne des § 3 Absatz 2 handelt. Das wäre das Deutschlandticket allerdings auch ohne diese Regelung gewesen - keine Einschränkung, sondern nur eine Klarstellung.

EDIT: Übrigens betrifft das nicht den Sachverhalt, den Muskatreibe hier diskutieren möchte - das, was er wünscht, wäre auch ohne § 3 Absatz 2 und 4 ausgeschlossen, sondern die Möglichkeit z. B. einen ICE bei Verspätung eines eigentlich eingeplanten RE zu nutzen.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 10:03

In Antwort auf: Muskatreibe
Es würde z.B genügen, bei Fahrten A > D die Streckenanteile mit D-ticket-Gültigkeit ohne Zusatzkosten buchbar zu machen. Wäre ein Wille, wäre ein Weg.
Auch hier gibt es nichts neues. Bei Sparpreisen war schon immer häufig der Vor- und Nachlauf inkludiert, ohne dass es zu einem höheren Preis kam. Und ansonsten muss ich als Fahrgast abwägen, was mir wichtiger ist.
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 10:24

Zitat
Wer kein Ticket hat, und wenn ich mit dem D- Ticket fahre, dann habe ich keine vorab gebuchte Fahrt, dann habe ich h auch keine Rechte bei Zugausfällen

So ganz verstehe ich den Einwand nicht. Ich vermute, du übersiehst, dass es im Fernverkehr und im Nahverkehr unterschiedliche Rechte gibt.

Im Fernverkehr sind dies u.a. die Aufhebung der Zugbindung, die teilw. Rückerstattung des Fahrpreises, die (teilw.) Übernahme der Kosten für alternative Beförderungen und für ungewollte Übernachtungen. Für die beiden erstgenannten braucht man (nur) das Ticket als Nachweis. Für letztere braucht man (auch) die Quittung für die zusätzlich angefallenen Kosten.

Im Nahverkehr gibt es weitestgehend "nur" die (teilw.) Übernahme der Kosten für alternative Beförderungen und hier genügt - u.a. aufgrund der anderen Tarifstrukturen und Ticketarten - die Quittung für die zusätzlich angefallenen Kosten.

Bei Ticketsplitting hat man je nach Ticket nur die jeweiligen Rechte für Nahverkehr oder Fernverkehr. Das Risiko bei Ticketsplitting ist, dass man nur die Rechte für die Fahrt = das Ticket geltend machend kann, bei der/dem die Störung stattgefunden hat und nicht für die Fahrten/Tickets, die danach kommen.

Gruß
Uli
von: Felix-Ente

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 11:58

Wo ist die Neuigkeit? Schon vorher konnte man als Inhaber einer Monatskarte oder eines Semestertickets entscheiden, ob man die Fahrkarte ab Einstiegshaltestelle oder ab Fernbahnhof bucht.

Ersteres ist je nach Streckenlänge teurer, bei zweiterem gelten bei Problemen bei der Anfahrt zum Fernbahnhof die Fahrgastrechte nicht.

Aktuell habe ich beispielsweise eine Fahrkarte Berlin-Adlershof - Aalborg ohne Zugbindung, weil die S-Bahn zwischen Adlershof und ICE-Zustieg in Berlin Südkreuz Schienenersatzverkehr eingerichtet hat, der beim Kauf der Fahrkarte nicht bekannt war. Hätte ich die Fahrkarte ab Südkreuz gekauft, weil die Strecke ab Adlershof von meiner Monatskarte abgedeckt ist, wäre es mein Problem gewesen, pünktlich am Südkreuz zu erscheinen. Das hat aber mit dem D-Ticket nichts zu tun.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.05.23 16:41

In Antwort auf: Juergen
Wer kein Ticket hat, und wenn ich mit dem D- Ticket fahre, dann habe ich keine vorab gebuchte Fahrt, dann habe ich h auch keine Rechte bei Zugausfällen.

Wie soll ich denn bitte beweisen, welcher Schaden mir entstanden ist?
lassen wir mal die Frage nach einem tatsächlich eingetretenen materiellen Schaden aussen vor. Die Mobilitätsgarantie in NRW gibt auch einem Abonnenten (sei es Deutschlandticket oder eines der anderen Abos unserer Verkehrsverbünde) oder den Nutzern von Tagestickets durchaus Rechte wenn sich ein Verkehrsmittel mehr als eine definierte Zeitspanne gegenüber dem Fahrplan verspätet oder gar völlig ausfällt. Hierzu habe ich in der Vergangenheit wiederholt entsprechende positive Erfahrungen gemacht. Ich benötigte lediglich eine Bestätigung, dass die entsprechende Verspätung bzw. Ausfall tatsächlich eingetreten ist. Dann musste ein Formular ausgefüllt, abgeschickt und auf die Erstattung der beispielsweise angefallenen Taxikosten gewartet werden. Um möglichen Missverständnissen vorzubeugen weise ich noch darauf hin, dass die Taxikosten nur bis zu einem gewissen Maximalbetrag erstattet werden. Wenn man keine Bestätigung hat reicht gelegentlich auch eine einefache Tatsachenbeschreibung aus. Im Regelfall sollte bei Eisenbahnverspätungen bzw. Ausfällen das über die betriebsinternen Protokollierungen des Betriebsablaufes nachprüfbar sein. Solche Fälle habe ich schon erlebt aber gelegentlich tun sich die Schadensbearbeiter bei der Bahn etwas schwer und erklären dann einfach, dass sich der Beschwerdeführer höchstwahrscheinlich irrt. Auch das habe ich schon erlebt. Aber mit etwas "penetranten" Wiederholen meiner Forderung hat es dann zu einer Erstattung unter dem Titel "Kulanz" geführt. Bei diesem letzten Fall handelte es sich um ein Länderticket NRW für 5 Personen. Ich kann aus den mir bisher bekannten Information nicht ableiten, dass derartige Regelungen bei Nutzung des Deutschlandtickets entfallen. Dazu müsste es eine eindeutige Rechtsgrundlage geben,
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.05.23 07:54

In Antwort auf: Juergen
Wer kein Ticket hat, und wenn ich mit dem D- Ticket fahre, dann habe ich keine vorab gebuchte Fahrt, dann habe ich h auch keine Rechte bei Zugausfällen.

Wie soll ich denn bitte beweisen, welcher Schaden mir entstanden ist?
Auch das Deutschland-Ticket ist ein Ticket und genauso wie eine Monatskarte oder andere Abo-Verbundkarte ist damit kein spezieller Zug verbunden. Analog zur Mobilitätsgarantie, die manche Verbünde (hier der VRS) analog zu den Fahrgastrechten bieten, ist das Deutschlandticket davon noch ausgenommen. Bei den Fahrgastrechten sind die Länder gefragt, die die Genehmigungsbehörde für die Tarife sind und die im Bundesgesetz bis zum 30.09. provisorisch erteilte Genehmigung genauer ausgestalten müssen.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.05.23 15:27

Zitat
Analog zur Mobilitätsgarantie, die manche Verbünde (hier der VRS) analog zu den Fahrgastrechten bieten, ist das Deutschlandticket davon noch ausgenomme.
Auf Grund welcher Formulierungen wird denn das Deutschlandticket von der Mobilitätsgarantie in NRW ausgeschlossen? Mir ist bisher keine diesbezügliche Regelung bekannt. Falls es doch so sein sollte, hätte mein Vertragspartner für mein bis Ende April laufendes Abo für ein Bärenticket des VRR darauf hinweisen müssen, dass mit Umstellung vom Bärenticket des VRR auf das Deutschlandticket automatisch die bisher bestehenden Fahrgastrechte aus der Mobilitätsgarantie entfallen. Einen derartigen Hinweis habe ich vor der Umstellung nicht bemerkt, vermutlich gab es den auch nicht. Ich gehe daher zunächst mal davon aus, dass die Mobilitätsgarantie NRW weiterhin gilt. Ob in anderen Bundesländern ähnliche Mobilitätsgarantien für den ÖPNV bestehen, ist mir nicht bekannt.
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.05.23 07:53

In Antwort auf: hopi
Auf Grund welcher Formulierungen wird denn das Deutschlandticket von der Mobilitätsgarantie in NRW ausgeschlossen?
Im verlinkten Artikel zur Mobilitätsgarantie sind nur Nahverkehrstickets zum Verbund- oder NRW-Tarif genannt. Das ist das Deutschland-Ticket (noch) nicht, sonder auf Grund des Bundegesetzes bis Ende September vorläufig genehmigt.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.05.23 13:08

In Antwort auf: sugu
In Antwort auf: hopi
Auf Grund welcher Formulierungen wird denn das Deutschlandticket von der Mobilitätsgarantie in NRW ausgeschlossen?
Im verlinkten Artikel zur Mobilitätsgarantie sind nur Nahverkehrstickets zum Verbund- oder NRW-Tarif genannt. Das ist das Deutschland-Ticket (noch) nicht, sonder auf Grund des Bundegesetzes bis Ende September vorläufig genehmigt.
ja, in der Tat wird in der offiziellen Beschreibung der Mobilitätsgarantie zur Zeit noch immer auf "Verbund- oder NRW-Tarif" verwiesen. Wie denn die genannte "vorläufige Genehmigung auf Grund des Bundesgesetzes" aussehen könnte, erscheint mir ebenso unklar wie die Frage um welches Bundesgesetz es sich denn ganz konkret handelt. Nach meiner Einschätzung haben die an der formalen Vorbereitung und Umsetzung des Deutschlandtickets beteiligten Personen ihre Arbeit nicht besonders sorgfältig erledigt. Eine Anpassung der Formulierungen zur Mobilitätsgarantie dürfte doch auch ohne Einholung diverser Gutachten jedem der deutschen Sprache mächtigen Mitarbeiter der beteiligten Ministerien und Verbände möglich sein. Aber vielleicht kommt da noch was und bis dahin will ich mal auf "die vorläufige Genehmigung" vertrauen. schmunzel
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.05.23 13:31

In Antwort auf: hopi
Wie denn die genannte "vorläufige Genehmigung auf Grund des Bundesgesetzes" aussehen könnte, erscheint mir ebenso unklar wie die Frage um welches Bundesgesetz es sich denn ganz konkret handelt.
Tante Gugel hätte in 2,5 Sekunden geholfen ....

Es handelt sich um das Gesetz zur Regionalisierung des öf...msetzung des Vorhabens Deutschlandticket. Im ersten Absatz ist wird die Genehmigung des Tarifes gemäß Personenbeförderungsgesetz und Allgemeinem Eisenbahngesetz definiert.
Zitat
Nach meiner Einschätzung haben die an der formalen Vorbereitung und Umsetzung des Deutschlandtickets beteiligten Personen ihre Arbeit nicht besonders sorgfältig erledigt.
So sieht es halt aus, wenn mit der heißen Nadel gestrickt wird. Man wollte und konnte auch nicht lange warten.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.05.23 16:45

In Antwort auf: sugu
In Antwort auf: hopi
Wie denn die genannte "vorläufige Genehmigung auf Grund des Bundesgesetzes" aussehen könnte, erscheint mir ebenso unklar wie die Frage um welches Bundesgesetz es sich denn ganz konkret handelt.
Tante Gugel hätte in 2,5 Sekunden geholfen ....

Es handelt sich um das Gesetz zur Regionalisierung des öf...msetzung des Vorhabens Deutschlandticket. Im ersten Absatz ist wird die Genehmigung des Tarifes gemäß Personenbeförderungsgesetz und Allgemeinem Eisenbahngesetz definiert.
Zitat
Nach meiner Einschätzung haben die an der formalen Vorbereitung und Umsetzung des Deutschlandtickets beteiligten Personen ihre Arbeit nicht besonders sorgfältig erledigt.
So sieht es halt aus, wenn mit der heißen Nadel gestrickt wird. Man wollte und konnte auch nicht lange warten.
zunächst mal vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast zur Beantwortung meiner Frage nach der konkreten bundesgesetzlichen Regelung beizutragen. Ich will die Diskussion hier nicht auf die Spitze treiben, aber mir scheint, die erwähnte und verlinkte bundeseinheitliche Regelung befasst sich im Grundsatz mit der Finanzierung der bei den Ländern anfallenden Kosten. Eine Aussage zur Weitergeltung oder zum Auslaufen der NRW-Mobilitätsgarantie kann ich aus dem Text nicht ableiten.
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.05.23 07:44

In Antwort auf: hopi
Ich will die Diskussion hier nicht auf die Spitze treiben, aber mir scheint, die erwähnte und verlinkte bundeseinheitliche Regelung befasst sich im Grundsatz mit der Finanzierung der bei den Ländern anfallenden Kosten.
Es reicht nicht, den Link anzuklicken, sondern muss auch den Text lesen. Im ersten Absatz wird klar gesagt, dass der Tarif (= das Deutschlandticket) bis zur Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden (in NRW: Bezirksregierung) längstens bis zum 30.09. durch das Bundesgesetz genehmigt ist (ähnlich wie der bundesweite gültige Eisenbahn-Nahverkehrstarif). Demnach ist es bis zu dieser Genehmigung weder ein Verbund- noch ein Landesticket und fällt nicht unter die Mobilitätsgarantie, denn die umfasst ja nur die eigenen Tickets (DB-Nahverkehrsfahrkaten fallen ja auch nicht unter die Garantie). Wie es nach dem 30.09. aussieht, hängt von der Genehmigung in den Ländern ab. In der Zeit bis zur Genehmigung mag es sein, dass die NRW-Verkehrsbetriebe für die von ihnen verkauften Deutschlandtickets auch die Mobilitätsgarantie auf Kulanz gewähren.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.05.23 15:53

In Antwort auf: sugu
In Antwort auf: hopi
Ich will die Diskussion hier nicht auf die Spitze treiben, aber mir scheint, die erwähnte und verlinkte bundeseinheitliche Regelung befasst sich im Grundsatz mit der Finanzierung der bei den Ländern anfallenden Kosten.
Es reicht nicht, den Link anzuklicken
Wenn du meinst eine andere als deine eigene Interpretation kann nur Folge eines unterlassenen Lesens der verlinkten Information sein, dürfte eine wirklich sachbezogene Diskussion zumindest etwas erschwert sein.

Ich kann nach wie vor nicht erkennen, dass es eindeutiger Wille des Gesetzgebers war, die bestehende Mobilitätsgarantie für NRW ohne nähere Begründung oder entsprechendem ausdrücklichen Verweis mit einem bundesweit geltenden Gesetz ersatzlos aufzuheben. Das mag so sein, kann aber auch lediglich eine unterlassene Textanpassung in den Formulierungen zur Mobilitätsgarantie sein. Solche Diskrepanzen kommen gelegentlich vor, manchmal muss erst irgendein konkretes Gerichtsurteil vorliegen, bevor solche unterlassenen Textanpassungen nachgebessert werden.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.05.23 16:08

Noch als ein kleinen Nachtrag zur Diskussion um die NRW-Mobilitätsgrantie empfehle ich auch mal hier nachzulesen. Zur ersten Zeile unter "Zusatznutzen" gehen.

Die Leute, die diesen Text verfasst haben, scheinen das irgendwie ähnlich wie ich zu sehen. schmunzel
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.05.23 08:08

In Antwort auf: hopi
Ich kann nach wie vor nicht erkennen, dass es eindeutiger Wille des Gesetzgebers war, die bestehende Mobilitätsgarantie für NRW ohne nähere Begründung oder entsprechendem ausdrücklichen Verweis mit einem bundesweit geltenden Gesetz ersatzlos aufzuheben.
Ich habe n i r g en d s gesagt, dass die Mobilitätsgarantie aufgehoben werden soll sondern festgestellt, dass die vorübergehende Genehmigung des Deutschlandtickets kein Verbundticket ist und damit die Mobilitätsgarantie dem Wortlaut nach zunächst(!) nicht gilt. (...)
Zitat
Solche Diskrepanzen kommen gelegentlich vor, manchmal muss erst irgendein konkretes Gerichtsurteil vorliegen, bevor solche unterlassenen Textanpassungen nachgebessert werden.
Die wird es nicht geben, denn meine Vermutung ...
Zitat
Zitat
In der Zeit bis zur Genehmigung mag es sein, dass die NRW-Verkehrsbetriebe für die von ihnen verkauften Deutschlandtickets auch die Mobilitätsgarantie auf Kulanz gewähren.
hat der VRS inzwischen auf seiner Web-Seite inwischen so bekannt gegeben und umfasst sogar alle Deutschland-Tickets (auch nicht im VRS erworbene). Das bedeutet sogar sogar eine Erweiterung der Garantie.
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.05.23 08:54

Als Antwort auf den Eröffnungspost, da eine Rückkehr zum eigentlichen Thema:

Der Fernzug, mit dem ich nächstes Wochenende nach Braunschweig fahren wollte, um dort nach Helmstedt umzusteigen, hat sich in Luft aufgelöst, Alternativen mit Fernzug sind nicht nennenswert attraktiver* als mit RE und RB von Berlin mit Umstieg in Magdeburg nach Helmstedt zu reisen. 49-Euro-Ticket habe ich ohnehin, es wäre für diese Fahrt halt nur noch eine Fahrradkarte zu erwerben.

Nun ist die Radmitnahme in Sachsen-Anhalt kostenlos, und zwar auch bis zur ersten Station nach der Grenze zu Niedersachsen, was auf Helmstedt zutrifft.

Heißt das, eine einfache VBB(Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg)-Fahrradkarte würde reichen, oder heißt das trotzdem, dass ich eine Fahrradtageskarte Nahverkehr lösen müsste, da die Fahrt ja über die inneren Grenzen des Heiligen römischen Reichs deutscher Verkehrsverbünde hinausgeht?

(Und wie ich das so schreibe, denke ich mir: die Vorwürfe, mit allzu spitzem Stift zu rechnen hätte ich mir bei einer Differenz von 2,20 verdient, andererseits bin ich ein wenig genervt von der Situation und v.a. der Kommunikation. Und ganz allgemein fände ich interessant, was in so einem Fall gilt.)

*)tatsächlich entschied ich mich trotzdem, mit ICE nach Magdeburg zu reisen, nach der Buchung wurde mir allerdings mitgeteilt, dass die Fahrt nicht durchgeführt werden könne...
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.05.23 08:58

Zitat
Nun ist die Radmitnahme in Sachsen-Anhalt kostenlos, und zwar auch bis zur ersten Station nach der Grenze zu Niedersachsen, was auf Helmstedt zutrifft.

Das stimmt so nicht mehr, da selber vor 2 Wo hen ausprobiert. Du brauchst definitiv eine Fahrradticket ab Marienborn.

Hätte heftige Diskussionen mit dem Zugbegleiter, da ich nur eine günstigeres Fahrradticket für den Verbund gekauft hatte.

Und im VRB brauchst Du sowieso ein Fahrradticket.

Wenn Du an Mr. 100% geräts, dann biste schnell 60 Euro los.
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.05.23 09:17

In Antwort auf: Thomas1976
Zitat
Nun ist die Radmitnahme in Sachsen-Anhalt kostenlos, und zwar auch bis zur ersten Station nach der Grenze zu Niedersachsen, was auf Helmstedt zutrifft.

Das stimmt so nicht mehr, da selber vor 2 Wo hen ausprobiert. Du brauchst definitiv eine Fahrradticket ab Marienborn.

Hatte die Info hierher:
https://www.mein-takt.de/fahrkarten-und-tarife/tarife-und-ticket-tipps (ganz unten)

In der PDF "Beförderungsbedingungen", die auf folgender Seite im Bereich "Sachsen-Anhalt" verlinkt ist, wird explizit auch Marienborn-Helmstedt erwähnt:
https://www.bahn.de/service/individuelle-reise/bahn_und_fahrrad/rad-nahverkehr


Zitat
Hätte heftige Diskussionen mit dem Zugbegleiter, da ich nur eine günstigeres Fahrradticket für den Verbund gekauft hatte.

Und im VRB brauchst Du sowieso ein Fahrradticket.

Wenn Du an Mr. 100% geräts, dann biste schnell 60 Euro los.

VRB interessiert mich eigentlich nicht, meine Reise ist in Helmstedt zu ende. Womöglich war bei dir das Problem, dass deine Reise es nicht war? Damit wäre meine Frage auch zugunsten der Fahrradtageskarte Fernverkehr beantwortet. So oder so, vielen Dank!
von: nachtregen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.05.23 09:22

In Antwort auf: Thomas1976
Zitat
Nun ist die Radmitnahme in Sachsen-Anhalt kostenlos, und zwar auch bis zur ersten Station nach der Grenze zu Niedersachsen, was auf Helmstedt zutrifft.

Das stimmt so nicht mehr, da selber vor 2 Wo hen ausprobiert. Du brauchst definitiv eine Fahrradticket ab Marienborn.

Hätte heftige Diskussionen mit dem Zugbegleiter, da ich nur eine günstigeres Fahrradticket für den Verbund gekauft hatte.

Und im VRB brauchst Du sowieso ein Fahrradticket.

Wenn Du an Mr. 100% geräts, dann biste schnell 60 Euro los.
Ich nehme an, anderer Sachverhalt. Sascha möchte von Magdeburg nach Helmstedt fahren ==> Sachsen-Anhalt-Tarif, nach dem er keine Fahrradkarte benötigt. Du bist vermutlich von BS nach Magdeburg gefahren ==> Deutschlandtarif, die dazu notwendige bundesweite Nahverkehrsfahrkarte wird fällig. Allerdings könntest Du auch in Helmstedt kurz aussteigen und würdest dann nur die Fahrradkarte bis Helmstedt nach Tarifverbund Braunschweig benötigen und wieder einsteigen und dann den Rest gratis mit Sachsen-Anhalt-Tarif fahren. Den meisten Zub dürfte das zu blöd sein, aber wenn jemand regelkonform arbeitet, werden tatsächlich 60 € fällig.
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.05.23 09:34

Zitat
Ich nehme an, anderer Sachverhalt. Sascha möchte von Magdeburg nach Helmstedt fahren

Eigentlich von Berlin nach Helmstedt, damit wäre es im Grunde der selbe Sachverhalt, nur wäre Marienborn-Helmstedt bei mir nicht der Knackpunkt.
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.05.23 09:36

In Antwort auf: sascha-b
Fahrradtageskarte Fernverkehr
Streiche "Fern", setze "Nah" peinlich
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.05.23 14:31

In Antwort auf: sugu
. . . . inwischen so bekannt gegeben und umfasst sogar alle Deutschland-Tickets (auch nicht im VRS erworbene). Das bedeutet sogar sogar eine Erweiterung der Garantie.
worin soll denn die Erweiterung der NRW-Mobilitätsgarantie bestehen?
Soweit aus dieser Mobilitätsgarantie irgendwelche Ansprüche abgeleitet werden, muss ein in NRW eingetretenesEreignis vorliegen. Nur darauf zielt die Garantie ab. Es war auch bisher durchaus möglich mit nicht in NRW erworbenen Tickets Ansprüche anzumelden, wenn sich die verspätete Abfahrt oder der Ausfall eines fahrplanmässigen Fahrzeuges in NRW ereignete. Als praktisches Beispiel verweise ich auf ein irgendwo erworbenes Nahverkehrsticket für eine in NRW startende Verbindung. Ein solches Ticket könnte online oder an irgendeiner Verkaufsstelle erworben worden sein.

Da hat sich nichts geändert. Es erfolgte lediglich ein Hinweis darauf, dass das von der bisherigen Terminologie abweichend bezeichnete neue Deutschlandticket wie die bisherigen in NRW für den Nahverkehr geltenden Tickets behandelt wird. schmunzel

Dieser Vorgang hat nichts mit einer vorübergehenden Genehmigung des neuen Tarifs zu tun. Das zitierte und verlinkte Gesetz befasst sich mit der Finanzierung des Tarifs. Der von den Ländern und dem Bund gemeinsam beschlossene monatliche Preis von € 49,00 ist sicherlich nicht auskömmlich. Wie hoch die zusätzlich anfallende Unterdeckung ausfallen wird, ist noch nicht bekannt. Daher die vorübergehende Genehmigung des Monatspreises von € 49,00 sowie die im Gesetz genannten Zahlungen des Bundes an die Länder. Ob's demnächst einen anderen Monatspreis und/oder andere Zahlungen des Bundes an die Länder geben wird, bleibt abzuwarten, es ist eben eine vorübergehende Einigung zur Finanzierung dieses neuen bundesweit geltenden Angebotes.
von: Sickgirl

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.05.23 15:40

Hier in Stuttgart gibt es übrigens für VVS Aboinhaber im Juni einmalig 49 Euro Entschädigung, da es in den nächsten Monaten wegen Baumaßnahmen starke Einschränkungen im S-Bahn Verkehr gibt.
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 20.05.23 11:37

In Antwort auf: Sickgirl
Hier in Stuttgart gibt es übrigens für VVS Aboinhaber im Juni einmalig 49 Euro Entschädigung, da es in den nächsten Monaten wegen Baumaßnahmen starke Einschränkungen im S-Bahn Verkehr gibt.
Ich finde, die Erstattung ist billiger Ablasshandel!
Die Bahn hat sich kurzfristig zur Komplettsperrung von Bahn-Strecken entschieden, dabei wäre es auch neben dem Bahnbetrieb her gegangen. Die Berichte über den SEV lesen sich interessant, wenn man nicht betroffen ist.
Aber z.B. auf der S1 erfüllt die Bahn seit Monaten ihren Fahrplan nur mit halbem Takt.
Wie wollen wir denn die Leute zum Umstieg auf den ÖPNV überreden, wenn der ÖPNV in so einer verdichteten Region seine Zusagen nicht einhält?
Im Januar hab ich mal für eine Tour Ende Juni ne durchgehende Verbindung von Stuttgart nach Albstadt rausgesucht, aber jetzt gibt's die nur noch mit Umsteigen ...
von: Sickgirl

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 20.05.23 16:32

Ich sehe halt auch das Dilemma, das Netzt wurde über die Jahre so runter gerockt. Irgendwann muss man halt mal modernisieren und das geht halt schwer im laufenden Betrieb
von: Rennrädle

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 20.05.23 18:16

Interessant, ich habe am 12.5. ein Ticket von Aalen über Stuttgart und dann Darmstadt und heim für den 30.5. gebucht

In dem Ticket geht es noch direkt ohne Bus ab Waiblingen.
Warum wurde es bei der Buchung in Bahn.de nicht schon berücksichtigt obwohl die Sperrung schon bekannt war?

Muss nun deutlich früher in Aalen los, dass ich den Anschluss in Stuttgart bekomme.

Hoffentlich gilt mein Ticket auch wenn ich früher losfahre.

Bahn und ich werden wirklich nie Freunde…

Rennrädle
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 20.05.23 20:37

Eine Mail sollte dich über Veränderungen in der Reisekette informieren und damit die Zugbindung beim Sparpreis aufheben.
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.05.23 03:21

In Antwort auf: Sickgirl
Ich sehe halt auch das Dilemma, das Netzt wurde über die Jahre so runter gerockt. Irgendwann muss man halt mal modernisieren und das geht halt schwer im laufenden Betrieb
schwerer, aber nicht unmöglich und absolut Stand der Technik.
Aber vor allem würde dann S21 wieder ein paar Tage später fertig.
Und da haben wirs wieder: ist ein zuverlässiger NV-Betrieb wichtiger oder ein Sektereignis?
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.05.23 05:07

In Antwort auf: ta7h12
Und da haben wirs wieder: ist ein zuverlässiger NV-Betrieb wichtiger oder ein Sektereignis?
ist eine derartige Betrachtung angemessen? Wir haben eine gemeinsame Infrastruktur für den Nah- Fern- und den Güterverkehr. Da wird es sich kaum vermeiden lassen, dass größere Bauarbeiten gewisse temporäre Auswirkungen auf die Nutzung eben dieser Infrastruktur haben. Zur Abmilderung der Folgen vielleicht temporär nicht möglicher Zugverkehre hat sich dann die Einrichtung eines Schienenersatzverkehrs (SEV) als durchaus brauchbares Mittel etabliert. Ob jetzt in jedem Einzelfall ein SEV unvermeidbar war und/oder gut kommuniziert wurde könnte dann eine andere Frage sein.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.05.23 05:11

In Antwort auf: StephanBehrendt
Eine Mail sollte dich über Veränderungen in der Reisekette informieren und damit die Zugbindung beim Sparpreis aufheben.
das funktioniert nur wenn die mailadresse bekannt ist. Bei onlinekauf kein Problem, aber bei am Schalter erworbenen Fahrscheinen eher nicht. schmunzel
von: Sickgirl

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.05.23 07:16

Wegen mir hätte es Stuttgart 21 auch nicht gebraucht, aber inzwischen möchte ich nur noch das es endlich fertig wird.
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 22.05.23 09:28

In Antwort auf: hopi
worin soll denn die Erweiterung der NRW-Mobilitätsgarantie bestehen?
Es werden zum ersten Mal für außerhalb NRW gekaufte und auch benutzbare Nahverkehrskarten Leistungen versprochen. Das ist neu, denn bisher wurden nur Fahrkarten des Verbundes oder des NRW-Landestarifs berücksichtigt und noch nicht einmal alle
Zitat
in NRW erworbenen Tickets
berücksichtigt. Die Mobiliätsgarantie des VRS_Gemeinschatfstarifs schließt nach §11(1) aus- und einbrechende Nahverkehrs- und Fernverkehrs-Fahrkarten nach NRW aus, egal wo sie gekauft wurden. Insofern ist die Aussage
Zitat
Es war auch bisher durchaus möglich mit nicht in NRW erworbenen Tickets Ansprüche anzumelden, wenn sich die verspätete Abfahrt oder der Ausfall eines fahrplanmässigen Fahrzeuges in NRW ereignete. Als praktisches Beispiel verweise ich auf ein irgendwo erworbenes Nahverkehrsticket für eine in NRW startende Verbindung. Ein solches Ticket könnte online oder an irgendeiner Verkaufsstelle erworben worden sei
nicht konform mit den bisher gültigen Tarifbestimmungen zur Mobilitätsgarantie. In dem Fall greifen allerdings die EU-Fahrgastrechte im Eisenbahnverkehr.


Zitat
Das zitierte und verlinkte Gesetz befasst sich mit der Finanzierung des Tarifs.
und enthält die tarifliche Genehmigung, für die der Bund sonst eigenlich nicht zuständig ist, denn die ist laut PBefG eigentlich Sache der Länder. In der Hoffnung, dass die Mods das Zitat nicht rauskegeln, denn es ist ein öffentlich bekannt gemachter Text ohne Urheberrecht:

Die für die Umsetzung der in Satz 1 genannten Maßnahme erforderliche Zustimmung nach § 39 Absatz 1 Satz 1 und Absatz 6 Satz 1 und 2 des Personenbeförderungsgesetzes sowie die Genehmigung nach § 12 Absatz 3 Satz 1 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes gelten für den Zeitraum bis 31. Dezember 2023 als erteilt. Der Tarif ist bis zum Erlass entsprechender Regelungen durch die Aufgabenträger, längstens jedoch bis zum 30. September 2023 vorläufig anzuwenden
Bis dahin haben die Genehmigungsbehörden der Länder Zeit, das 49-€-Ticket in ihr Regelwerk aufzunehmen. Wenn sie es nicht schaffen sollten, würde es dort danach sogar ungültig.
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 22.05.23 09:30

In Antwort auf: hopi
aber bei am Schalter erworbenen Fahrscheinen eher nicht. schmunzel
Auch der Schalter verkauft in der Regel Online-Tickets und fragt nach der Email-Adresse. Eine klassische Fahrkarte bekommt man nur noch, wenn man drauf besteht.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 22.05.23 15:54

Na ja, wir interpretieren die aktuell gültigen Regelungen der Mobilitätsgarantie-NRW offenkundig sehr unterschiedlich. Für mögliche Ansprüche gemäß dieser Mobilitätsgarantie dürfte es unerheblich sein, wie wir beide die Rechtslage beurteilen. Wir müssen hier nicht zu einer übereinstimmenden Bewertung kommen Eine weitere Diskussion erübrigt sich zumindest aus meiner Sicht somit. Wir können den offenkundigen Dissens einfach "im Raum stehen lassen" lach
von: MichiV

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 12:53

Bin zwar grad ohne Fahrrad mit der Bahn und 49€ Ticket unterwegs, aber, und um es mal nicht ganz so polemisch und negativ auszudrücken, das 49€ Ticket ist der letzte Kack! Einfach nichts aus den Erfahrungen mit dem 9€ Ticket dazu gelernt.

Schreib dazu später oder morgen mehr, mit Fotos. zwinker
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 12:59

Schreibt man das Wort nicht mit Doppel-K am Ende, also mit 3xk grins

ps Nach Düsseldorf oder in die Eifel?
von: MichiV

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 13:12

Ne, bewegen mich auf Strecken Bremen - Cuxhaven - Hamburg. Meine Mutter wohnt ja halbjährlich in Italien. Heute fliegt sie wieder hin für ca. 6 Monate. Ich wohne in Bremen, meine Mutter in Cuxhaven, und der Flug geht von Hamburg.

Abholen werde ich sie beim nächsten mal aber wohl eher mit dem Lastenrad. Ist einfacher und komfortable, als aktuell mit den Regionalzügen, trotz der Entfernungen zwischen Bremen Cuxhaven und Hamburg;)
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 13:16

Ich bin gespannt. Muss nächste Woche in den Osten. zwinker Mit Fahrrad weinend
von: MichiV

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 13:19

Ich empfehle Fernverkehrszug.

Ich fahr am 01.07. nach Berlin. Das werde ich mir mit der Regionalbahn auf keinen Fall antun.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 15:31

In Antwort auf: MichiV
Ich empfehle Fernverkehrszug.

Ich fahr am 01.07. nach Berlin. Das werde ich mir mit der Regionalbahn auf keinen Fall antun.
das scheint mir eine sehr vernünftige Überlegung zu sein. Per Nahverkehr kreuz und quer durch's gesamte Land zu gondeln stößt fast immer an gewisse Grenzen. Auch wenn das 49- Euro-Ticket Deutschlandticket heißt, ist es doch eigentlich für den Nah- oder Regionalverkehr konzipiert. Für diesen Bereich scheint das zumindest bei uns am Niederrhein oder im Ruhrgebiet ganz gut zu funktionieren, trotz der zahlreichen Baustellen.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 15:33

Hier im Rheinland merkte ich im NV keine signifikanten Unterschiede zu früher. Die Probleme der letzten Jahre sind allerdings weiterhin da.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 16:35

In Antwort auf: MichiV
Bin zwar grad ohne Fahrrad mit der Bahn und 49€ Ticket unterwegs, aber, und um es mal nicht ganz so polemisch und negativ auszudrücken, das 49€ Ticket ist der letzte Kack! Einfach nichts aus den Erfahrungen mit dem 9€ Ticket dazu gelernt.
...
Kann ich für mich so nicht nachvollziehen. War gestern ohne Rad von Hannover aus mit D-Ticket im nördlichen Ostharz. Keine Bahnbaustellen, keine Zugausfälle. Das Umsteigen von Bahn zu Bahn und von Bahn zu Bus (4 min) hat geklappt. Was will ich mehr.
Freie Stellplätze für Fahrräder waren am Donnerstag in den Zügen auf der Hin- und Rückfahrt auch genügend vorhanden.
von: MichiV

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 17:17

Mit Sicherheit ist es auch Strecken- und Wochentags abhängig. Aber auf Strecken die von Touristen gerne genutzt werden, und/oder Drehkreuze sind, ist es die Hölle.

In Hamburg Harburg hat sich noch eine Radfahrerin rein gequetscht. Die Leute die eng an eng im Radabteil standen, wollten erst nicht zusammenrücken, damit die Radfahrerin noch rein kann. Ich hab gesagt, dass sie natürlich noch enger zusammen rücken können, schließlich sei das ein Radabteil. Mit viel Quetschen kam sie rein, dann kam aber ein Bahnangestellter und hat geschrien "Die Radfahrerin muss raus". Ich hab mich eingemischt und gesagt, dass das unfair sei, schließlich sei das ein Fahrradabteil. Die ganzen Fußgänger müssten raus". Dies hab ich mit einem freundlichen Ton gesagt. Mittlerweile ist dir Radfahrerin samt Fahrrad in der Menge im Radabteil untergetaucht. Der Schaffner hat kurz geschnauft, hat sich umgedreht, und ist kommentarlos gegangen. Er hat aufgegeben.
Die Radfahrerin konnte mit. Meine gute Tat des Tages zwinker Dieser Menschenmenge war nicht mehr Herr zu werden.

Dann auf dem Weg nach Bremen, anderer Zug. Wieder brechend voll. Auf den Bahnsteigen, im Zug. Radabteil war längst überfüllt, also haben sich zwei Radfahrer mitten in den Gang gestellt. Hätte ich auch so gemacht. Kam nicht bei Allen gut an. Stimmung drohte zu kippen.


Und wieder kommt es dadurch zu zahlreichen Verspätungen. Auch ICs und ICEs werden dabei in Mitleidenschaft gezogen.

Günstig Zug fahren und ein einheitliches Ticket, schön und gut.

Problem. Die Bahn hat gar nicht die Kapazität für ein 9€ oder 49€ Ticket. Das geht einfach nicht.
Erst die Infrastruktur massiv verbessern, DANN erst die Passagierzahl deutlich vergrößern. So wie es jetzt gemacht ist, verschlechtert sich die Infrastruktur zwangsläufig noch weiter. Menschen die nicht lange stehen können, schlecht zu Fuß sind, müssen sich da irgendwie durchquetschen, finden keinen Sitzplatz. Und bei der Menschenmenge sieht man die nicht mal, so dass eine sitzende Person gar nicht die Möglichkeit hat, ihnen ein Platz anzubieten.

Und wenn, hier mein 3-Punkte-Plan, der Millionen wert ist zwinker

1. Radabteil wird strickt für Fußgänger verboten. Radfahrerinnen, Kinderwagen (dann natürlich mit den dazugehörigen Fußgängern) und Rollstuhlfahrerinnen haben ausnahmslos Vorrecht.

Die Fußgänger müssen wo anders Platz suchen.

2. Ist keine Platz vorhanden, müssen Deutschlandticket-Inhaberinnen raus aus dem Zug. Wer ein reguläres Ticket, Wochenendticket oder Länderticket hat, darf immer mit.

3. Sitzplätze sind für die mit Standrad- Länder- oder Wochenendticket reserviert. Mit dem 49€ muss man stehen.

Kontrolliert wird das ganze natürlich in dem, ähm, mh? Also hier bin ich jetzt raus zwinker

Ne andere Möglichkeit wäre, beleibte Strecken und Drehkreuze vom Deutschlandticket auszuschließen.

Meine favorisiert Lösung jedoch, die ist jedoch komplett verrückt, haltet euch fest: die Infrastruktur verbessern! schmunzel

[ von live.staticflickr.com]

[ von live.staticflickr.com]

Hier in der Menge ist die Radfahrerin drin. Gut getarnt um nicht vom Personal entdeckt zu werden zwinker
[ von live.staticflickr.com]

Anderer Zug, Radabteil zu voll, also ab in den Gang:
[ von live.staticflickr.com]
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 17:34

Hier der Link zu einer Karte mit stark ausgelasteten Strecken. Die von Michi befahrenen scheint dazu zu gehören.
von: MichiV

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 17:37

Cool, die Karte kannte ich noch nicht. Aber natürlich ne Top Empfehlung der Bahn, auf das Rad am Wochenende zu verzichten. Mach ich halt meine Wochenendausflüge während der Woche zwinker
von: Deul

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 17:56

Wir hatten Anfang Mai Sonntags ne perfekte Rückreise von Erfurt mit dem Nahverkehr also 49 Euroticket Zügen.
1 Gleiswechsel in Erfurt frühzeitig in der DB App angezeigt.
2. ich bin dann torgesprintet und hab der Kontrolleurin gesagt, da kommen noch ein paar Radler. Antwort, kein Problem sie haben auf der Strecke noch Luft für ein paar Minuten.
3. Umstieg in Kassel, wir haben ein enges Radabteil mit unseren 3 voll beladenen Rädern erwischt.
Bei der Fahrkartenkontrolle meinte die Kontrolleurin weiter vorne wäre mehr Platz. Sie ist dann mit uns zu dem vorderen Abteil gelaufen. Die mitreisenden, die auf den Klappsitzen sassen machten bereitwillig platz.
4. Bahnhof Friedberg keine Aufzüge vorhanden. Eine Dame vom DB Service half uns bei dem Gepäcktransport über die Treppen, so dass wir unseren Anschlusszug bekommen haben.

Alle Kommunikation unsererseits mit den Beteiligten DB Mitarbeitern war sehr höflich und Respektvoll. Es kann also auch anders laufen. Wenn wir gemosert hätten hätte das sicher anders ausgesehen.
von: Thomas_Berlin

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 18:15

Sieh's optimistisch: Wenn das Proletariat jetzt die Bummelzüge verstopft werden die ICEs billiger.

//ironie off

Ich bin letzten Dienstag (!, statistisch sind Dienstags die Züge am leersten) mit Rad und 49€-Ticket von Berlin nach Saarbrücken gereist. Das ist quasi einmal quer durch Deutschland. 13 Stunden Fahrt - fünfmal Umsteigen. Kein Zuckerschlecken, aber wer rumgekommen ist kennt schlimmeres.

Hier die Vorteile:

a) ich brauche keinen NIE VERFÜGBAREN ICE Radstellplatz
b) mich kostet der Spass 6€, denn das 49€-Ticket ist quasi die Erweiterung meines ohnehin vorhandenen BVG (Berlin)-Tickets.

Man sollte idealerweise vor/nach der Schwemme reisen. Für die Nummer oben musste ich um 6:30 am Bahnsteig stehen. Auch gut, wenn man vor der Masse einsteigt: Wenn man in Berlin nach Westen fährt heisst das bspw. am Ostkreuz einsteigen statt in Charlottenburg.

Ich hab mir sogar ein leichtes Schlaf-Setup eingepackt, damit ich mich - wenn es mir mit dem 49€-Ticket absolut zuviel würde - irgendwo ausklinken und dann am nächsten morgen weiterreisen kann. Geht natürlich nur, wenn man keine Verbindlichkeiten am Zielort hat.
von: MichiV

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 18:40

Natürlich, freundlichen bleiben find ich immer gut. Zumal die Angestellten dort ja nun wirklich nichts dafür können, was deren Chefs bzw die Politik entscheiden.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.06.23 19:41

In Antwort auf: MichiV
Cool, die Karte kannte ich noch nicht. Aber natürlich ne Top Empfehlung der Bahn, auf das Rad am Wochenende zu verzichten. Mach ich halt meine Wochenendausflüge während der Woche zwinker
Der ADAC gibt vergleichbare Empfehlungen für Autofaher. Es gibt zu viele Wünsche bei zuwenig Platz.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.06.23 05:17

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: MichiV
Cool, die Karte kannte ich noch nicht. Aber natürlich ne Top Empfehlung der Bahn, auf das Rad am Wochenende zu verzichten. Mach ich halt meine Wochenendausflüge während der Woche zwinker
Der ADAC gibt vergleichbare Empfehlungen für Autofaher. Es gibt zu viele Wünsche bei zuwenig Platz.
und wenn die Infrastruktur irgendwo ausgebaut oder auch nur saniert werden soll, gibt's häufig auch erhebliche Vorbehalte bis hin zur Gründung von Bürgerinitiativen. Und möglichst billig soll's auch noch sein, schließlich möchte man eigenes Geld für andere Dinge, ob noteendig oder nur gewünscht, ausgeben. teuflisch
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.06.23 08:07

In Antwort auf: hopi
und wenn die Infrastruktur irgendwo ausgebaut oder auch nur saniert werden soll, gibt's häufig auch erhebliche Vorbehalte bis hin zur Gründung von Bürgerinitiativen. Und möglichst billig soll's auch noch sein, schließlich möchte man eigenes Geld für andere Dinge, ob noteendig oder nur gewünscht, ausgeben. teuflisch
Mehr Geld für die Schiene!
Damit liessen sich auch Bahnbaustellen mit weniger Störung abwickeln wie jetzt gerade der Umbau des digitalen Knotens in Stuttgart.
Aber der VM ist nach wie vor ein Auto(bahn)minister. Dabei ist Bahnfahren wirklich eine tolle Sache, eigentlich ...
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.06.23 08:39

Sitze mit Faltrad in der S5 von Hannover nach Hameln zum autofreien Felgenfest an der Weser. Ab Springe kein Zustieg mit Fahrrad mehr. Gibt auch Radfahrer, die nicht wissen, dass die kostenlose Fahrradmitnahme in der Region Hannover am Sonntag in Springe endet. Bis Hameln Fahrradkarte für 5,50€.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.06.23 09:00

Deine Vorschläge, teurere Tickets zu bevorzugen, teile ich nun so überhaupt nicht. Mein altes rotes Herz verkrampft sich dabei nahezu.

Aber dein Fazit, dass man sehr viel mehr in die Bahn hätte investieren müssen, um eine erfolgreiche Verkehrswende einzuleiten, ist so unbestreitbar richtig, dass man keinerlei Idee mehr hat, worum diese Feststellung bei denen, die Politik gestalten dürfen, nicht ankam. Zumal es immer in den letzten Jahrzehnten angemahnt wurde. Die Vorstellung, man könne in die bestehenden Strukturen einfach immer mehr Leute reinpressen und das ganze System dann auch noch auf Verschleiß fahren, ist von einer so atemberaubenden Dummheit, dass man sie außerhalb von psychiatrischen Fachkrankenhäusern nicht wirklich erwarten muss.
Und ja, es wäre gegangen. Wenn ich nur bedenke, was man mit dem Geld und den Kapazitäten hätte machen können, die bei uns in Berlin für die paranoide Idee des inneren Autobahnringes verschwendet werden. Eine Idee, die so aus der Zeit gefallen ist, dass man sich fragt, ob die demnächst noch weiter zurück gehen werden und Stadtmauern, Gräben und Zugbrücken errichten.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.06.23 11:57

In Antwort auf: ta7h12
. . . . aber der VM ist nach wie vor ein Auto(bahn)minister. Dabei ist Bahnfahren wirklich eine tolle Sache, eigentlich ...
tja, auch ein intaktes und vielleicht gar vergrößertes Schienennetz kann nicht alle berechtigten und vernünftigen Anforderungen an einen flächendeckenden ÖPNV abdecken. Wir benötigen auch einen deutlich sichtbaren ÖPNV auf unseren Straßen. Das mag für großstädtisch geprägte Menschen weniger wichtig erscheinen. Aber es wohnen nun mal sehr viele Menschen nicht in Großstädten oder in der Nähe von Eisenbahnhaltepunkten. Ich komme gerade von einer kleinen Wanderung zurück. Start- und Endpunkt waren kaum über den Schienenverkehr erreichbar. Aber zum Glück gab's da eine brauchbare Anbindung an das Busnetz der Stadt Duisburg. Also Eisenbahn allein reicht nicht. schmunzel
von: Sonntagsradler

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.06.23 21:09

In Antwort auf: StephanBehrendt
Hier der Link zu einer Karte mit stark ausgelasteten Strecken. Die von Michi befahrenen scheint dazu zu gehören.

Da fehlen aber die Strecken, die von anderen Unternehmen befahren werden.
z.B. München - Tegernsee
von: Felix-Ente

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.06.23 22:14

Ich wollte mich schon wundern, dass der Metronom Hamburg - Hannover und Köln - Koblenz Linksrheinisch nicht angezeigt werden. Aber wenn da nur DB-Züge gelistet sind, ist das natürlich die Lösung des Rätsels. Dann ist nur die Frage, wie sinnvoll die Karte ist.

Volle Züge auf der Strecke Euskirchen - Trier halte ich übrigens für ein Gerücht. Laut Fahrplanauskunft fährt da zwischen Euskirchen und Gerolstein immer noch ein Bus, der verschwindet, wenn man eine Verbindung mit Fahrradmitnahme sucht.

Selektion nach Fahrkarte ist, ganz unabhängig vom moralischen Standpunkt, natürlich nicht praktikabel. Wenn an den Endstationen 500 Leute gleichzeitig in den Zug einsteigen, kannst du überhaupt nicht kontrollieren, wer welches Ticket hat. Sollen da in jedem Zug 10-15 Türsteher mitfahren? Und wie lange soll der Zug stehen, bis alle kontrolliert und eingestiegen sind? Und wenn der Zug erst im Lauf der Fahrt voll wird, soll dann wer noch wissen, wer eine Stunde vorher welchen Fahrschein vorgezeigt hat? Ganz abgesehen davon ist das 49-Euro-Ticket vor allem als Pendlerticket gedacht. Wie unterscheidet man den Fernpendler vom Ausflügler? Muttizettel vom Arbeitgeber?

Nein, das Grundproblem, zu wenige zu kurze Züge, können wir leider nicht lösen. Im Fernverkehr sieht es ja nicht besser aus. Was wir aber tun KÖNNTEN, ist uns in den Zügen besser zu organisieren. Keine Leute ohne Fahrrad, Kinderwagen oder Rollstuhl ins Radabteil. Taschen abnehmen und die Räder nach Zielort sortieren. Dann kann man auch 5 oder 6 aneinanderlehnen. In der MRB hat das mal ein Zugbegleiter übernommen. Da sind in einem Abteil für (laut Aufschrift am Fenster) 6 Fahrräder 14 Stück mitgefahren und der Gang in der Mitte war trotzdem frei.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.06.23 04:40

In Antwort auf: Felix-Ente
Was wir aber tun KÖNNTEN, ist uns in den Zügen besser zu organisieren. .............................. In der MRB hat das mal ein Zugbegleiter übernommen. Da sind in einem Abteil für (laut Aufschrift am Fenster) 6 Fahrräder 14 Stück mitgefahren und der Gang in der Mitte war trotzdem frei.
So wie ich es letztens auf der Strecke Koblenz - Köln und eigentlich immer erlebe, ist das unmöglich. Fast alle Menschen stellen ihr Rad, ohne zu fragen, einfach vor die anderen Räder und verp***** sich irgendwo hin. Da bin ich scheinbar eine Ausnahme, wenn ich bei anderen nach dem Zielort frage.
Es kommt ja auch keiner auf die Idee, sein Rad festzubinden und es im Auge zu behalten.
von: derSammy

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.06.23 11:07

Weil es halt nicht organisiert ist. Aber ich habe es auch schon so erlebt, wie geschildert. Resolut auftretender Zugbegleiter, der die Sache in die Hand nimmt, nach Ausstiegsorten fragt, die Klappsitze vom Fußvolk räumt und dann passend die zusteigenden Radler einsortiert. Da geht dann in der Tat viel mehr als nach Radkapzität ausgewiesen. Braucht halt jemanden, der es macht. Von allein organisiert sich das nicht.
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.06.23 11:27

In Antwort auf: Sonntagsradler
Da fehlen aber die Strecken, die von anderen Unternehmen befahren werden.
z.B. München - Tegernsee
BRB wird doch nur von ein paar Einheimischen genutzt verwirrt zwinker Bin da mindestens 1/2 Stunde VOR Abfahrt M-HBF, für die Rückfahrt nutze, ich nur Endbahnhöfe und bleibe stets bei meinem Radl, damit ich auch aussteigen kann, wo ich möchte. Nach 21 Uhr sind die Züge aber meist relativ leer bier
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.06.23 16:02

In Antwort auf: derSammy
Weil es halt nicht organisiert ist. Aber ich habe es auch schon so erlebt, wie geschildert. Resolut auftretender Zugbegleiter, der die Sache in die Hand nimmt, nach Ausstiegsorten fragt, die Klappsitze vom Fußvolk räumt und dann passend die zusteigenden Radler einsortiert. Da geht dann in der Tat viel mehr als nach Radkapzität ausgewiesen. Braucht halt jemanden, der es macht. Von allein organisiert sich das nicht.

Schätze, dass die Neigung, sich zusätzliche Probleme einzuhandeln, unzureichend ausgeprägt sein wird:

https://www.n-tv.de/panorama/Gewalt-gegen-Zugbegleiter-nimmt-weiter-zu-article22622455.html
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.06.23 16:37

Hier noch ein Hinweis für die Radurlaubsplanungen:
Die Sommerferien 2023 fangen an am
22.06. NRW
06.07. Nds, Bremen, Sachsen-A.
13.07. Berlin, Brandenburg, HH
von: BvH

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.06.23 19:26

In Antwort auf: Juergen
Da bin ich scheinbar eine Ausnahme, wenn ich bei anderen nach dem Zielort frage.

Ich habe letzten Sonntag auch gefragt, wem das Rad gehört, weil ich wissen wollte, wo es aussteigt. Es gehörte zu einem Moderator des Forums lach

Gruß vom Lippesee

Bettina
von: derSammy

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.06.23 19:57

In Antwort auf: Uwe Radholz
Schätze, dass die Neigung, sich zusätzliche Probleme einzuhandeln, unzureichend ausgeprägt sein wird:

https://www.n-tv.de/panorama/Gewalt-gegen-Zugbegleiter-nimmt-weiter-zu-article22622455.html
Ich lese da subtil eine Reduktion auf die Gefahren raus, nicht auf Problemorientierung/-lösung.
Klar kann man "nichts tun", aber ich halte es für fatal anzunehmen, dass sich dadurch keine Probleme ergeben würden.
Und das Auftreten der Zugbegleiter ist in meinen Augen ein sehr valider Punkt. Einzelne mögen da intuitiv richtig reagieren, oder gar entsprechend geschult sein. Andere haben auch Talent durch ihr Auftreten Probleme quasi anzuziehen (eskalierendes, statt deeskalierendes Auftreten). Geben tuts alles, daher tue ich mich mit pauschalen Aussagen da schwer.
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.06.23 22:27

In Antwort auf: Sonntagsradler
Da fehlen aber die Strecken, die von anderen Unternehmen befahren werden.
Zum einen, woher sollte die DB Füllstanddaten ihrer Konkurrenz haben und selbst wenn sie die hätte, warum sollte sie das in ihrer Karte darstellen. zwinker
von: MichiV

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.06.23 04:32

Zugbegleiter möchte ich echt nicht sein. Auf Masken und Abstand mussten die immer wieder hinweisen, und haben Aggression erfahren.

Und beim 9€ und 49€ Ticket müsse sie nun die überfüllten Züge managen und den Rad- und Rollstuhlfahrerinen sowie Eltern mit Kinderwagen erklären, dass sie nun im Radabteil halt nicht mehr mitfahren können.
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.06.23 05:00

In Antwort auf: hopi
Wir benötigen auch einen deutlich sichtbaren ÖPNV auf unseren Straßen. Das mag für großstädtisch geprägte Menschen weniger wichtig erscheinen. Aber es wohnen nun mal sehr viele Menschen nicht in Großstädten oder in der Nähe von Eisenbahnhaltepunkten. Ich komme gerade von einer kleinen Wanderung zurück. Start- und Endpunkt waren kaum über den Schienenverkehr erreichbar. Aber zum Glück gab's da eine brauchbare Anbindung an das Busnetz der Stadt Duisburg. Also Eisenbahn allein reicht nicht. schmunzel
Ein Fall für Digitalisierung.
Bei sowas hab ich gute Erfahrung mit der App Oeffi.
Die hat uns in den österreichischen Alpen mit 2 Bussen über Pässe zum Ziel gebracht, während uns die sonst von mir sehr geschätzte DB App über Innsbruck geleitet hätte.
Absolute Empfehlung!
Aber neben einem Angebot brauchen die Leute einen Anlass zum Umsteigen!
Deswegen brauchen wir schmalere Straßen oder Strecken, die NUR der ÖV nutzen darf und Staus, an denen der ÖV vorbeifahren darf.
Ich weiß, ich mach mir damit keine Freunde, aber es geht nur mit Push und Pull und mit ganz viel Publicity für ein tolles System!
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.06.23 06:00

Ja, viele Freunde gewinnst du so nicht. Könnte sein, dass es sehr schnell sehr einsam um dich wird. Die alten Freunde rufen nicht mehr zurück. Die Familie wendet sich von dir ab. Die Nachbarn wechseln die Straßenseite wenn sie dich sehen.
Aber du hast trotzdem Recht. Die Priorisierung der Övis wäre zwingend geboten.
Und neben der Tatsache, dass die Verkehrswende nicht entschlossen angegangen wird, dass richtige Ansätze nur halbherzig verfolgt werden, wird das ganze auch schlecht "verkauft" Das ist alles wie schwarze Pädagogik. Wir werden euch alles mögliche verbieten. Wir werden euch viel Geld abnehmen. Ihr werdet verzichten, euch einschränken usw. Maßnahmen, wie zusätzliche CO2 - Abgaben, unerfreulich volle Züge durch das Deutschland-Ticket, mehr Geld für Parkraum u.ä. bestärken die Wahrnahme, der eben keine signifikante Verbesserung bei der Bahn und dem kommunalen Verkehr gegenüberstehen.
Müsste aber umgekehrt sein. Ihr werdet Zeit, Geld und Nerven sparen. Euer Leben wird einfacher, eure Gemeinden werden schöner. Und außerdem werdet ihr gesünder leben. Wenn man das dann erlebbar macht, nicht durch Reden und Beten, also den üblichen Berliner Methoden, sondern durch Verbesserungen in diese Richtung, wird die Auto - Verschrottung ein Gewerbe mit Zukunft.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.06.23 17:47

In Antwort auf: ta7h12
In Antwort auf: hopi
Wir benötigen auch einen deutlich sichtbaren ÖPNV auf unseren Straßen. Das mag für großstädtisch geprägte Menschen weniger wichtig erscheinen. Aber es wohnen nun mal sehr viele Menschen nicht in Großstädten oder in der Nähe von Eisenbahnhaltepunkten. Ich komme gerade von einer kleinen Wanderung zurück. Start- und Endpunkt waren kaum über den Schienenverkehr erreichbar. Aber zum Glück gab's da eine brauchbare Anbindung an das Busnetz der Stadt Duisburg. Also Eisenbahn allein reicht nicht. schmunzel
Ein Fall für Digitalisierung.
Bei sowas hab ich gute Erfahrung mit der App Oeffi.
Diesen Beitrag kann ich nicht so richtig einordnen. Es ging doch nicht um die Frage, wie ich Informationen über den Busverkehr in einer bestimmten Region erhalte. Es ging darum, dass der Ausbau des Schienennetzes insbesondere in der Fläche abseits von Großstädten nicht ausreicht. Wir benötigen auch auf den öffentlichen Straßen ein ordentliches und umfangreiches Angebot von Busverbindungen. schmunzel

Auch bei meiner heutigen Etappe über den Wittekindsweg irgendwo im Osnabrücker Land hat sich für meinen Startpunkt die Benutzung einer Buslinie angeboten. Diese führte zu etwa einem Viertel der Gesamtstrecke über eine autobahnähnlich ausgebaute Schnellstraße. Auch solche Verkehrswege sind nach wie vor notwendig. Allzu pauschal gegen den Ausbau und/oder Unterhalt von Straßen zu argumentieren scheint mir kein guter Ansatz zu sein. teuflisch
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.06.23 18:45

In Antwort auf: hopi
Allzu pauschal gegen den Ausbau und/oder Unterhalt von Straßen zu argumentieren scheint mir kein guter Ansatz zu sein.
Ohne Einschränkung der Strassen insbesondere für den MIV kommt die Mobilitätswende viel zu langsam voran.
Ich bin sicher, beim Umweltbundesamt kann man das nachlesen.
Der ÖV hat einige Nachteile, die leider nur durch eine Verschlechterung des persönlichen MIV-Nutzens auszugleichen sind. Insgesamt ist der MIV sowieso eine Umverteilung von unten nach oben.
Um (fast) zum Thema zurück zu kommen: toll, dass ich letzes Jahr flugfrei nach Schweden und zurück gekommen bin, aber ich würde halt auch gerne flugfrei nach England reisen und nach Spanien/Portugal, nach Tschechien usw.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.06.23 20:34

Wie willst Du denn die "Mobilitätswende" herbeiführen, wenn es beim derzeitigen Zustand des ÖPNV bleibt? Ich würde mich hier nur auf das vorhandene Streckennetz incl. seiner Auslastung, das Wagenmaterial, das Personal dort beziehen. Soll heißen, der ÖPNV kann nicht liefern, soll nicht liefern und wird auch nicht liefern... Ich würde ja mitgehen, dass eine Verschlechterung der mehr oder weniger persönlichen MIV - Nutzung geboten ist. Weil das Volk immer noch zu satt und zu fett ist, um drüber nachzudenken.

Und da kommen wir zu der Frage, wer denn das Volk ist? Wen wir diese Verschlechterung beim MIV zunächst treffen? Wir müssen uns da keine Sorgen um Leute machen, die wir eigentlich erwischen wollen. Der SUV - Fahrer, der seine 2 Tonnen durch die Landschaft schiebt, Fahrgemeinschaften vermeidet und hohen Luftwiderstand/hohes Gewicht durch PS ausgleicht, weil er es bezahlen kann, der wird es auch weiter bezahlen. Du würdest mit der Maßnahme durchaus Autofahrer treffen. Ich denk nur nicht, dass es die sind, die Du wirklich treffen willst.

Folglich wird sich die Zahl der Autos eher wenig verringern, vielleicht hilft die Elektrisierung etwas dabei. Aber auch hier wird dann wohl die Waage Einzug halten, wenn es mit den Steuern nicht mehr so läuft. Alles in Allem denke ich, den Autofahrer als solchen kriegen wir nicht klein. Vielleicht werden es ein paar weniger. Der freigewordene Platz auf der Straße wird allerdings kaum durch Radfahrer gefüllt. Die verbleibenden Autofahrer hätten dann etwas exklusiveres und kümmern sich schon um die Durchsetzung iherer Interessen.

Und so, wie man gedenkt, den MIV zu verschlechtern, könnte man vielleicht auch hergehen und den Flugverkehr verschlechtern/empfindlich zu verteuern? Damit käme man doch dem Ziel der flugfreien Reise in diverse Länder recht nahe? Man sollte das doch im Hinblick auf den gegenwärtigen Kostenvergleich Flugreisekilometer/Pkw- km einfach mal machen?

meint der Peter
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.06.23 22:01

In Antwort auf: ta7h12
Deswegen brauchen wir schmalere Straßen oder Strecken, die NUR der ÖV nutzen darf und Staus, an denen der ÖV vorbeifahren darf.
Sprich aus vielen aktuell 2spuringen Straßen willst du 4spurige machen, damit der ÖPNV am MIV vorbei fahren kann. Wie passt das denn zusammen mit deiner Forderung, Straßen sollen nicht ausgebaut werden? Mal abgesehen davon, das dies häufig schon aus Platzgründen unrealistisch ist. Klar du kannst den Verkehr entschleunigen. Wenn du mal etwas Abseits der Innenstädte schaust... Ich bin in einem Vorort einer mittelgroßen Stadt aufgewachsen. Da gab es eine Busverbindung pro Stunde ins Zentrum und dafür hat der Bus 25min gebraucht. Per Fahrrad sinds 10min, per MIV 5min+5min Parkplatz suchen. So viel kannst du den Verkehr gar nicht entschleunigen, dass der Bus genutzt wird.

Allgemein kommt man mit Verboten nicht weiter. Mit Verboten überzeugst du keinen, jeder wird irgendwie versuchen drumrum zu kommen. Der ÖPNV muss so gut werden, dass das Volk diesen bevorzugt. Deutschland ist halt eine Demokratie und mir deucht, die ÖPNV-Beführworter sind nicht in der Mehrheit.
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.06.23 22:44

Danke, viele gute Überlegungen!
In Antwort auf: Peter Lpz
Und so, wie man gedenkt, den MIV zu verschlechtern, könnte man vielleicht auch hergehen und den Flugverkehr verschlechtern/empfindlich zu verteuern? Damit käme man doch dem Ziel der flugfreien Reise in diverse Länder recht nahe?
Bin ich sofort dabei!
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.06.23 22:46

In Antwort auf: aighes
Ich bin in einem Vorort einer mittelgroßen Stadt aufgewachsen. Da gab es eine Busverbindung pro Stunde ins Zentrum und dafür hat der Bus 25min gebraucht.
Tja, dringend ausbaubedürftig!
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.06.23 05:38

In Antwort auf: ta7h12
In Antwort auf: aighes
Ich bin in einem Vorort einer mittelgroßen Stadt aufgewachsen. Da gab es eine Busverbindung pro Stunde ins Zentrum und dafür hat der Bus 25min gebraucht.
Tja, dringend ausbaubedürftig!

Und wie soll das bezahlt werden für vielleicht 2 Leute die diesen nutzen? Woher kommen die ganzen Busfahrer?

Fragen über Fragen....
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.06.23 05:49

In Antwort auf: Peter Lpz
Und so, wie man gedenkt, den MIV zu verschlechtern, könnte man vielleicht auch hergehen und den Flugverkehr verschlechtern/empfindlich zu verteuern? Damit käme man doch dem Ziel der flugfreien Reise in diverse Länder recht nahe? Man sollte das doch im Hinblick auf den gegenwärtigen Kostenvergleich Flugreisekilometer/Pkw- km einfach mal machen?
tja, auch in diesem Forum wird sehr häufig von Anreisen per Flugzeug zu irgendwelchen Radtouren irgendwo in der Welt berichtet oder es werden Erfahrungen abgefragt, mit welcher Airline zu geringsten Kosten auch Fahrräder transportiert werden können. Das ist doch Teil der Lebenswirklichkeit auch so mancher vermeintlich umweltbewusster Radfahrer. schmunzel

Auch bei derartigen Fragestellungen könnte man unabhängig von gesetzlichen Verboten einfach bei sich selbst anfangen. Falls man zu der Entscheidung gelangt, für die eigene Radreise sei eine An- bzw. Rückreise per Flugzeug angemessen, sollte man ähnliche Entscheidungen anderer Menschen zu anderen Anlässen nicht leichtfertig kritisieren. teuflisch
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.06.23 05:57

In Antwort auf: Thomas1976
Und wie soll das bezahlt werden für vielleicht 2 Leute die diesen nutzen? Woher kommen die ganzen Busfahrer?

Fragen über Fragen....
frage mich auch warum Nachts alle 20 Minuten meist leere Gelenkbusse fahren und nicht Ruftaxis eingesetzt werden.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.06.23 06:10

In Antwort auf: Thomas1976
In Antwort auf: ta7h12
In Antwort auf: aighes
Ich bin in einem Vorort einer mittelgroßen Stadt aufgewachsen. Da gab es eine Busverbindung pro Stunde ins Zentrum und dafür hat der Bus 25min gebraucht.
Tja, dringend ausbaubedürftig!

Und wie soll das bezahlt werden für vielleicht 2 Leute die diesen nutzen? Woher kommen die ganzen Busfahrer?

Fragen über Fragen....
hier mal eine Antwort:
so manche Dinge der allgemeinen Daseinsvorsorge müssen halt aus unterschiedlich organisierten Finanzquellen bezahlt werden. Und zum ständigen Einsatz eines großen Linienbusses bei der erwähnten nachhaltigen Nachfrage durch nur 2 Leute gibt es durchaus sinnvolle Alternativen. Ich benutze beispielsweise für Wanderungen im niederländischen Montferland häufig eine Linienbusverbindung ab Emmerich. Da werden zu gewissen Zeiten kleine Fahrzeuge mit nur 6 Fahrgastplätzen eingesetzt. Andere Varianten sind die vielfach eingesetzten Anrufsammeltaxis. Also es gibt schon durchaus brauchbare Ansätze auch für gering frequentierte Strecken einen ÖPNV zu organisieren.

Trotz aller "Unkenrufe" meine ich in meinem Umfeld durchaus brauchbare Ansätze zur Verbesserung des ÖPNV feststellen zu dürfen. Und irgendwie gehört auch so etwas wie das Deutschlandticket dazu. schmunzel
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.06.23 08:28

In Antwort auf: Thomas1976
In Antwort auf: ta7h12
In Antwort auf: aighes
Ich bin in einem Vorort einer mittelgroßen Stadt aufgewachsen. Da gab es eine Busverbindung pro Stunde ins Zentrum und dafür hat der Bus 25min gebraucht.
Tja, dringend ausbaubedürftig!

Und wie soll das bezahlt werden für vielleicht 2 Leute die diesen nutzen? Woher kommen die ganzen Busfahrer?

Fragen über Fragen....

Der Einwand ist natürlich berechtigt und wenn es das Ziel wäre, möglichst viele Autos von den Straßen zu bekommen, müsste dort angefangen werden, wo die meisten fahren: in den Städten und Ballungsgebieten. Auf den Autobahnen, wo die meisten Pendelerströme unterwegs sind.
Da autonomes Fahren von der Utopie zu einer funktionierenden Technik wird, wäre es sinnvoll das da anzuwenden. Kopenhagen hat schon eine vollständig autonome U-Bahn und Istanbul hatte es geplant. Weiß jetzt nicht, ob die schon fertig ist.

Und das Geld, ja braucht man. Wenn man es nicht als pure Ausgabe sieht sondern als Investition?
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.06.23 08:48

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: Peter Lpz
Und so, wie man gedenkt, den MIV zu verschlechtern, könnte man vielleicht auch hergehen und den Flugverkehr verschlechtern/empfindlich zu verteuern? Damit käme man doch dem Ziel der flugfreien Reise in diverse Länder recht nahe? Man sollte das doch im Hinblick auf den gegenwärtigen Kostenvergleich Flugreisekilometer/Pkw- km einfach mal machen?
tja, auch in diesem Forum wird sehr häufig von Anreisen per Flugzeug zu irgendwelchen Radtouren irgendwo in der Welt berichtet oder es werden Erfahrungen abgefragt, mit welcher Airline zu geringsten Kosten auch Fahrräder transportiert werden können. Das ist doch Teil der Lebenswirklichkeit auch so mancher vermeintlich umweltbewusster Radfahrer. schmunzel

Auch bei derartigen Fragestellungen könnte man unabhängig von gesetzlichen Verboten einfach bei sich selbst anfangen. Falls man zu der Entscheidung gelangt, für die eigene Radreise sei eine An- bzw. Rückreise per Flugzeug angemessen, sollte man ähnliche Entscheidungen anderer Menschen zu anderen Anlässen nicht leichtfertig kritisieren. teuflisch

Es geht eben genau nicht um individuelle Entscheidungen. Da kann man noch so viele Einzelbeispiele für irgend was anführen und erklären, der "Einzelne" solle genau bei sich selbst anfangen. Mal abgesehen davon, dass mir noch immer kein einziges Beispiel dafür einfällt, keines aus fünftausend Jahren geschriebener Menschheitsgeschichte, wo es so was gab. Es geht darum konkrete Bedingungen zu schaffen, wo es für die Mehrheit von Menschen - alle werden es nie sein- vorteilhaft ist, sich auf eine bestimmte Weise zu verhalten. Und das muss erlebbar und erfahrbar sein, nicht eingeredet oder nur behauptet.

Die Entscheidung ÖVIS zu nutzen, wenn sie nicht allein aus finanzieller Not resultiert, sollte spürbar von Vorteil sein. Scheller, sicherer, bequemer, entspannter, billiger. Dass das heute der Fall ist, wenn man auf das Auto verzichtet, kann nicht wirklich behauptet werden. Die Probleme sind im Faden oft beschrieben worden und weiter oben haben wir Fotos, wo man sich das anschauen kann. Die Idee, ich schreibe es nicht zum ersten Mal, mehr Menschen ins bestehende System zu pressen, ist erkennbar Resultat sehr schlichten Denkens.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.06.23 09:10

Zitat
wenn es das Ziel wäre, möglichst viele Autos von den Straßen zu bekommen, müsste dort angefangen werden, wo die meisten fahren: in den Städten und Ballungsgebieten. Auf den Autobahnen, wo die meisten Pendelerströme unterwegs sind.
Da autonomes Fahren von der Utopie zu einer funktionierenden Technik wird, wäre es sinnvoll das da anzuwenden.
autonomen Fahren mag irgendwann sicher funktionieren und auch unter wirtschaftlichen Aspekten allgemein genutzt werden. Nur wieso soll das dann zu einer Verringerung des MIV führen?
Zitat
Kopenhagen hat schon eine vollständig autonome U-Bahn und Istanbul hatte es geplant. Weiß jetzt nicht, ob die schon fertig ist.
U-Bahnen sind schienengebundene Fahrzeuge und daher mit einem allgemeinen Kraftfahrzeugverkehr auf Straßen kaum vergleichbar. Aber selbst da tut man sich noch schwer, auf autonomes Fahren ohne weiteres Fahrpersonal in den Fahrzeugen umzustellen, von einigen Ausnahmen mal abgesehen. schmunzel
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.06.23 09:22

In Antwort auf: hopi
Zitat
wenn es das Ziel wäre, möglichst viele Autos von den Straßen zu bekommen, müsste dort angefangen werden, wo die meisten fahren: in den Städten und Ballungsgebieten. Auf den Autobahnen, wo die meisten Pendelerströme unterwegs sind.
Da autonomes Fahren von der Utopie zu einer funktionierenden Technik wird, wäre es sinnvoll das da anzuwenden.
autonomen Fahren mag irgendwann sicher funktionieren und auch unter wirtschaftlichen Aspekten allgemein genutzt werden. Nur wieso soll das dann zu einer Verringerung des MIV führen?...

Weil man sich dann kleinere Einheiten vorstellen kann. Keinen gewaltigen Bus, tausende Kilo schwer, der für drei Schichten in 24 Stunden entsprechend viele Fahrer brauchte, sondern autonome Kabinenroller mit vielleicht acht Plätzen, die in kurzer Abfolge fahren und auch Routen variabel gestalten können usw.
Ich weiß, ich fange an zu träumen aber technisch kommt das immer mehr in den Bereich des möglichen.
Es geht also darum eine Lage zu schaffen, wo es einfach keinen Sinn macht, ein Auto anzuschaffen, zu nutzen, zu unterhalten. Und auch der Schwachsinn, das Land mit einer Infrastruktur für Elektroautos zu verschandeln, die dann auch den meisten Teil des Tages doof rumstehen, wäre zu vermeiden.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.06.23 11:14

Kommen wir doch einfach mal wieder zurück, worum es hier geht. Morgen Früh werde ich mit meinem D-Ticket, meinem Trekkingrad und einer Fahrradfahrkarte eine Testfahrt für den Bodensee-Königsseeradweg mit dem Metronom in die Ostheide machen. Ich werde berichten, ob es bei der Fahrradmitnahme Probleme gab.
von: olafs-traveltip

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.06.23 16:30

Am Himmelfahrtswichende hatte ich ein.paar Probleme wegen ausgefallen Züge beim Metronom wg Personalausfall.
Am Sonntag war das Zug und auch das Radabteil schon in Göttingen voll.

Am Pfingstmontag war ich ab Bad Bevensen ohne Rad im Metronom.
Bis Üelzen war alles okay. Der Zug ab Uelzen war gut gefüllt,laut durchsagen gab es aber Zögeungen beim Ein- und Aussteigen der Radler.

Mal schauen, pb ich mir das nächsten Sonntag wieder antue.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.06.23 16:42

Probleme an Wochenenden auf der Strecke GÖ-H-UE hatte es schon vor der 9€-Zeit gegeben. Dass nicht alle Radreisende einer Gruppe rechtzeitig aus dem Metronom kamen, habe mal vor einigen Jahren im Bf Suderburg erlebt.
Das D-Ticket bietet jetzt aus meiner Sicht bei der Fahrradmitnahme den Vorteil, dass ich Mo-Fr schon vor 9:00 Uhr starten kann.
Allerdings werde ich wohl für meine Tagesausflüge ein Brompton nehmen. HH Hbf Gleis 13 ist eine Herausforderung.
von: Felix-Ente

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.06.23 20:01

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: ta7h12
Deswegen brauchen wir schmalere Straßen oder Strecken, die NUR der ÖV nutzen darf und Staus, an denen der ÖV vorbeifahren darf.
Sprich aus vielen aktuell 2spuringen Straßen willst du 4spurige machen, damit der ÖPNV am MIV vorbei fahren kann. Wie passt das denn zusammen mit deiner Forderung, Straßen sollen nicht ausgebaut werden?

Das Zauberwort heißt Absolutes Halteverbot. Erzähl mal einem Londoner, dass bei uns Hauptstraßen beidseitig durch dauer-stehende Blechlawinen eingeengt werden. Der lacht sich doch tot über so viel Blödheit...
von: Felix-Ente

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.06.23 20:23

In Antwort auf: Thomas1976
In Antwort auf: ta7h12
In Antwort auf: aighes
Ich bin in einem Vorort einer mittelgroßen Stadt aufgewachsen. Da gab es eine Busverbindung pro Stunde ins Zentrum und dafür hat der Bus 25min gebraucht.
Tja, dringend ausbaubedürftig!

Und wie soll das bezahlt werden für vielleicht 2 Leute die diesen nutzen? Woher kommen die ganzen Busfahrer?

Fragen über Fragen....
Tja, warum wird die Kostenfrage nicht gestellt, wenn für Milliarden aus vierspurigen Autobahnen sechsspurige oder abschnittsweise (Berliner Ring) sogar acht- oder zehnspurige werden? Oder wenn "Umgehungsstraßen" quer über Felder und durch Wälder und durch Naturschutzgebiete gebaut werden. Die Busse, die mit 2 Mann durch die Gegend fahren, werden ja immer gerne als Argument gegen Verbesserungen im ÖPNV gebracht. Aber die sind das kleinere Problem. Da muss man vermutlich noch ein paar Jahre auf die Zulassung der autonom fahrenden Busse warten. Dann kann man relativ einfach umstellen auf Schienennetz -> herkömmliche Linienbusse, die zu auf den Zugverkehr abgestimmten Zeiten die Hauptstraßen befahren -> autonome Pendelbusse, die bei Bedarf zwischen Kreuzung an der Landstraße und abseits gelegener Ortschaft fahren.

Aber es wird ja heutzutage nicht einmal auf regelmäßig und vorhersagbar auftretende Überfüllungen wie im Metronom oder in den Bahnen rund um Köln oder Hamburg oder Berlin reagiert. Da heißt es dann ganz schnell "Mimimi, die Zusatzzüge sind aber an den 3 Regenwochenenden leer", "Mimimi, die Wagen sind zwar da, aber dann braucht die Bahn mehr Energie und die Wartungsintervalle werden kürzer", "Mimimi, die Bahnsteige sind für längere Züge zu kurz und wir haben es seit 30 Jahren nicht geschafft, sie zu verlängern" oder einfach "Mimimi, wer soll das denn alles bezahlen?" Das viele schöne Geld wird ja dringend gebraucht, weil Benny Benzinschnüffler und Albert Allesfahrer unbedingt und sofort einen Straßenausbau brauchen, wenn sie sich in ihrem gemütlichen klimatisierten Zwei-Tonnen-Privatautochen auf dem Heimweg mal 30 Minuten hinten anstellen müssen, weil die ganzen anderen doofen Autofahrer "ihre" Straße verstopfen und die pöhsen Grünen sie auch noch schikanieren, in dem ein Fahrstreifen an den ÖPNV oder - schlimmer noch! - an DIE RADFAHRER abgegeben werden soll.

Achtung: Dieser Beitrag kann neben bitteren Wahrheiten noch Spuren von Sarkasmus oder gar Zynismus enthalten. Wer sie findet, darf sie behalten...
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.06.23 06:34

In Antwort auf: Felix-Ente
Das Zauberwort heißt Absolutes Halteverbot. Erzähl mal einem Londoner, dass bei uns Hauptstraßen beidseitig durch dauer-stehende Blechlawinen eingeengt werden. Der lacht sich doch tot über so viel Blödheit...
... oder allgemein: konsequente Verkehrsüberwachung!
Wie kann man nur so blöd sein, das Parken einzuschränken aber dann nicht genug Leute zu beschäftigen, die auch Strafzettel ausstellen und die Kostendeckung einfahren, und das auch mal nachts und am Wochenende?
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.06.23 07:43

Sitze in der oberen Etage des Metronomzugs von Hannover Richtung UE/HH. Die untere Ebene ist ein Fahrradabteil, dass circa zu 1/3 belegt ist. Um 9:40 kann man werktags erstmals die o.g. Verbindung mit einem Niedersachsenticket nutzen. Alles gut.
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 10.06.23 21:55

Zitat
Die MitschreiberInnen hier kaufen ja auch hochwertige Fahrräder und -Teile, auch wenn sich das nicht "rechnet". Warum also eine murksige Billig-Bahn-Flatrate?
Hier muss ich auch mal reinhaken: Wieso ist die murksig? Ich hatte vorher eine Abomonatskarte für die Zone 110 (Stadt Leipzig) premium, also an Wochenden und Feiertagen verbundseit gültig und mit Mitnahmeregeln, die ich so gut wie nie nutzen konnte. Das kostete zuletzt 86 € pro Monat. Jetzt ist diese Monatskarte viel günstiger und gilt deutlich weiter. Die Mitnahmeregeln vermisse ich nicht. Von daher ist diese Monatskarte ein Volltreffer. Wer nicht will, der lässt es eben. Muss dieser Futterneid hier wirklich sein? Was wirklich bekloppt ist, ist das Entweder-oder zwischen Karte und Datensatz auf Schmiertelefonen. Auf letzteres alleine verlasse ich mich aus Prinzip nicht. Eine leere Batterie macht einen damit zum Schwarzfahrer. Da die Karten beschreibbar sind, wäre es sinnvoll gewesen, sie zu vereinigen. Das wäre in diesem Fall die Monatskarte und die Bahncard gemeinsam auf einem Träger und zusätzlich als Rückfallebene im Telefon.
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 10.06.23 22:16

Zitat
frage mich auch warum Nachts alle 20 Minuten meist leere Gelenkbusse fahren und nicht Ruftaxis eingesetzt werden.
Weil die schon vorhanden sind, während die Ruftaxis erst beschafft werden müssten und dann tagsüber herumstünden – und weil kaum jemand seine Fahrten in der Nacht erst eine Stunde vorher anmelden möchte? Außerdem fuhren auf den Strecken, auf denen heute diese Busse verkehren, vor siebzig Jahren meist noch Straßenbahnzüge, bei denen die Gefäßgröße sehr einfach anzupassen war.
von: UrbanCosmonaut

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 04:36

In Antwort auf: Falk
Da die Karten beschreibbar sind, wäre es sinnvoll gewesen, sie zu vereinigen. Das wäre in diesem Fall die Monatskarte und die Bahncard gemeinsam auf einem Träger
Wende Dich da doch an den Herausgeber Deiner Karte. Die Polygo-Karte, die für den ÖPNV, Car-Sharing, Leihräder etc. in Stuttgart gültig ist, wurde um das 49€-Ticket erweitert. Die Karte gibts als Plastik oder digital. https://www.mypolygo.de/
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 04:57

In Antwort auf: UrbanCosmonaut
In Antwort auf: Falk
Da die Karten beschreibbar sind, wäre es sinnvoll gewesen, sie zu vereinigen. Das wäre in diesem Fall die Monatskarte und die Bahncard gemeinsam auf einem Träger
Wende Dich da doch an den Herausgeber Deiner Karte. Die Polygo-Karte, die für den ÖPNV, Car-Sharing, Leihräder etc. in Stuttgart gültig ist, wurde um das 49€-Ticket erweitert. Die Karte gibts als Plastik oder digital. https://www.mypolygo.de/
wie es erscheint, wird das Deutschlandticket in verschiedenen Regionen bzw. durch verschiedene Herausgeber technisch etwas unterschiedlich umgesetzt. Bei meinem Herausgeber wurde beispielsweise für einen großen Teil der bisherigen Abonnenten eine neue Karte ausgegeben, bei einem anderen Teil wurden die Informationen der bisherigen Karten per Softwareupdate angepasst und noch andere haben anfangs eine Papierversion erhalten. Diese Unterschiedlichkeit wurde mit temporär nicht verfügbaren Karten begründet. Aber das ist meines Erachtens doch nur ein wirklich unbedeutendes Detail. Das wird sich schon irgendwie normalisieren. Selbstverständlich kann man fast alle Dinge irgendwie anders oder gar besser machen. schmunzel

NS: bei meinen letzten Fahrten konnte ich zwar überwiegend eine recht gute Auslastung insbesondere der Züge beobachten, aber es waren fast immer noch freie Plätze verfügbar. In den Bussen etwas abseits der Ballungsgebiete war die Auslastung meist deutlich geringer. Vermutlich war das bei den Bussen auch zu Zeiten des 9-Euro-Ticket auch nicht anders.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 06:05

Die vollen Züge habe ich letzte Woche über 10 Stunden von Neuss nach Bad Kösen als das kleinere Übel empfunden.
Widerlich waren Zugausfälle, Verspätungen und kaputte Aufzüge, die in der Bahnhofsapp nicht angezeigt werden.
Wie schon immer: Der Fisch stinkt vom Kopf bäh
von: MajaM

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 08:49

In Antwort auf: Falk
Zitat
Die MitschreiberInnen hier kaufen ja auch hochwertige Fahrräder und -Teile, auch wenn sich das nicht "rechnet". Warum also eine murksige Billig-Bahn-Flatrate?
Hier muss ich auch mal reinhaken: Wieso ist die murksig? Ich hatte vorher eine Abomonatskarte für die Zone 110 (Stadt Leipzig) premium, also an Wochenden und Feiertagen verbundseit gültig und mit Mitnahmeregeln, die ich so gut wie nie nutzen konnte. Das kostete zuletzt 86 € pro Monat. Jetzt ist diese Monatskarte viel günstiger und gilt deutlich weiter.
Danke - Du belegst damit ja meine Thesen. Das 49€-Ticket macht das Leben für bestehende ÖV-PendlerInnen billiger (und sorgt für Gedränge auf interessanten Touri-Nahverkehrsverbindungen an sonnigen Wochenenden). Die ursprünglich versprochene Öko-Wirkung, dass damit im nennenswerten Umfang Leute Ihr Auto stehen lassen (oder gar abschaffen), ist offensichtlich nicht eingetreten. Staus auf den Autobahnen waren rund um die Pfingstferien mindestens so schlimm wie vor Corona.

Rund um Stuttgart kotzt einen das Bahnfahren aber gerade dermaßen an, dass massenhaft KollegInnen wieder aufs Auto umgestiegen sind. Streckensperrungen über Monate, ständige Zugausfälle, starke Verspätungen. Viele wären bereit mehr als bisher zu zahlen, wenn halbwegs wieder ein zuverlässiger Betrieb gewährleistet würde.

Liebe Grüße
Maja
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 08:52

Die lieben Autonarren werden aber noch erleben müssen, dass man ihnen ihre Stinker wegnimmt. Sie sind eins der Hauptprobleme und dazu kommt, dass die Führungskräfte bei der Deutschen Bahn ebenfalls und praktisch ausschließlich Pkw-sozialisiert sind. Nur dadurch konnte es zu den monatelangen Sperrungen von zweigleisigen Strecken kommen. Das konnten wir jahrzehntelang deutlich besser – und das ohne Gleiswechselbetrieb.
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 12:05

Zitat
Die ursprünglich versprochene Öko-Wirkung, dass damit im nennenswerten Umfang Leute Ihr Auto stehen lassen (oder gar abschaffen), ist offensichtlich nicht eingetreten. Staus auf den Autobahnen waren rund um die Pfingstferien mindestens so schlimm wie vor Corona.
Das kann man noch besser belegen. "Mein" ÖPNV-Unternehmen meldete: 90% der D-Ticket-Bestellungen kamen von bisherigen Zeitkarten-Abo-Besitzern. Zudem ist der Verkauf vor allem von Mehrfahrten-Tickets und Zeitfahrkarten an den Automaten soweit zurückgegangen, dass man schätzt, dass dies weitere 7% D-Ticket-Bezieher ausmacht. Schätzungsweise nur 3% der D-Ticket-Abonnementen sind Neukunden und ob die alle vom Kfz umgestiegen sind und dieses jetzt öfter mal stehen lassen, ist auch noch sehr fraglich.
Gruß
Uli
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 13:04

Bis Anfang Mai 2013 hatte ich eine Seniorenmonatskarte für die Region Hannover. Auf D-Ticket verzichtet, weil im Mai mit Mororrad auf Sardinien und in der Toskana. Im restlichen Mai eine Tageskarte A-C gekauft, um im Deister zu wandern. Ungekündigtes D-Ticket ab Juni für Wanderung im Harz, Radtour in Südheide und an der Weser und Stadtfahrten ausgenutzt. Die Stadtfahrten hätte ich sonst mit Rad gemacht. Erinnert mich an meine Zeit mit Jobticket.
Mein Kleinstwagen am Ostersonntag nach Fahrt zum Friedhof in der Garage abgestellt und seitdem nicht mehr genutzt. Erinnert mich an die 9 Euro-Zeit. Nach Wanderurlaub im Elsass im Mai 22 den UP 3,5 Monate nicht genutzt.
Die nächsten drei Urlaubsreisen sind Radtouren. An-/Rückreise mit IC, ICE und TGV mit BC25 mit eventueller Straßenbahnfahrt mit D-Ticket. Mal schauen, ob sich das D-Ticket für mich als Pensionär im August lohnt für Wanderungen im Harz und für Radtouren etc.
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 13:05

Eben kam die Durchsage in Minden, alle Fahrräder hätten unverzüglich die Abteile zu verlassen.
Es handelt sich um die Westfalenbahn.

Mein Klapprad habe ich hinter den Sitzen verstaut.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 13:14

In Antwort auf: Thomas1976
Eben kam die Durchsage in Minden, alle Fahrräder hätten unverzüglich die Abteile zu verlassen.
Es handelt sich um die Westfalenbahn.
Mein Klapprad habe ich hinter den Sitzen verstaut.
Warum sollten die Räder raus aus der Bahn? Waren die Fahrradabteile überfüllt?
Letzten Sonntag durften auf der Fahrt mit der S5 zum Felgenfest nach Hameln in Bad Münder keine Leute mit Rädern mehr zusteigen.
Am vergangenen Donnerstagnachmittag war auf der Fahrt mit dem ME von UE nach H Hbf der Fahrradabteil nur circa 50% mit Fahrrädern und mehreren Klapprädern belegt.
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 13:22

Zitat
Waren die Fahrradabteile überfüllt?

Ja, Großfamilie mit 5 Kinderwagen, 2 Rollstuhlfahrer. Laut Zugbegleiter kein Platz mehr in 2 Fahrrad Abteilen, da Kinderwagen vorgehen und Rollatuhlfahrer selbstverständlich auch.

Steht in der Westfalenbahn auch groß in den Abteilen angeschrieben.

Ohne Klapprad funktioniert Fahrradmitnahme in den Sommermonaten und Wochenenden nicht mehr. Ist doch klar, die EBike Schwelle begann vor ca. 10 Jahren, das Angebot und die Kapazitäten sind in den einzelnen Bahnen aber in den letzten 10 Jahren nicht erhöht worden. Davor kann ich nicht daran erinnern, jemals an den Wochenenden Probleme mit der Fahrradmitnahme gehabt zu haben.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 13:32

Im Falle des Metronomzugs hat es die Probleme mit zuwenig Fahrradstellplätzen an Wochenenden im Sommer 2007 schon gegeben.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 15:39

Die Moral von der Geschicht, fahre nie am WE nicht.
von: Michael B.

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 16:24

In Antwort auf: Juergen
Die Moral von der Geschicht, fahre nie am WE nicht.

war heute mit Klappratt der einzigste mit Rad im Fahrradabteil zwinker Die Kistenschieber (Kofferroller) stürmten aber wie immer in den Wagon.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 16:26

In Antwort auf: Uli
Zitat
Die ursprünglich versprochene Öko-Wirkung, dass damit im nennenswerten Umfang Leute Ihr Auto stehen lassen (oder gar abschaffen), ist offensichtlich nicht eingetreten. Staus auf den Autobahnen waren rund um die Pfingstferien mindestens so schlimm wie vor Corona.
Das kann man noch besser belegen. "Mein" ÖPNV-Unternehmen meldete: 90% der D-Ticket-Bestellungen kamen von bisherigen Zeitkarten-Abo-Besitzern. Zudem ist der Verkauf vor allem von Mehrfahrten-Tickets und Zeitfahrkarten an den Automaten soweit zurückgegangen, dass man schätzt, dass dies weitere 7% D-Ticket-Bezieher ausmacht. Schätzungsweise nur 3% der D-Ticket-Abonnementen sind Neukunden und ob die alle vom Kfz umgestiegen sind und dieses jetzt öfter mal stehen lassen, ist auch noch sehr fraglich.
Gruß
Uli
tja, wenn das so sein sollte, dass kaum eine Auswirkung auf das allgemeine Mobilitätsverhalten vorliegt, müssten die Verkehrsmittel eigentlich auch nicht mehr als bisher ausgelastet sein. Die oft auch hier in diesem Forum geäußerte Befürchtung, dass das Deutschlandticket zu überfüllten Nahverkehrsfahrzeugen führt müsste sich dann ja auch irgendwie als Fehleinschätzung herausstellen. schmunzel

Aber jetzt mal ganz ernsthaft: was sind die am Automat erhältlichen Zeitkarten und/oder Mehrfahrtentickets? Es dürfte sich hier um die 24- bzw.48-Stunden- sowie die Ländertickets handeln. Dann kennen wir beispielsweise im VRR Tickets für 4 oder 10 Fahrten in einer jeweils gewählten Preisstufe. Wenn mehr Leute als die Gruppe der früheren Abonnenten jetzt das Deutschlandticket benutzen, dürfte der Bedarf an den vorstehend erwähnten Zeit- und Mehrfahrtentickets nicht mehr so groß sein. Ein Rückgang der Nachfrage nach derartigen Angeboten ist doch eine zu erwartende Folge der verstärkten Nutzung des Deutschlandtickets.
von: Sickgirl

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 18:09

Ich fahre zu 99% nur im Verbund um Stuttgart und hier ist es genauso leer oder voll wie vor dem 1.Mai

Wenn ich mich jetzt nicht aufgerafft hätte und mein Abo aufs JobTicket umgestellt hätte wär es sogar ein Euro teurer geworden

Ein Vorteil noch, ich kann jetzt auch vor Neun Uhr fahren, das war ganz praktisch da ich wegen einer Verletzung im Mai drei Wochen nicht Radfahren konnte und mit dem Bus zur Arbeit gefahren bin. Da sind um 6 Uhr immer so 10 Leute mit gefahren
von: derSammy

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.06.23 19:20

Ich hänge mich hier mal dran.
Gestern überlegt, ob ich ne Radtour mit Bahn-An- und Abreise zum Samstag machen will.

Deutschlandticket binnen 2 Minuten über den DB Navigator gekauft - hätte nicht gedacht, dass das so problemls ginge.

Zugbegleiter vom RE von Dresden Richtung Chemnitz meinte gleich "Mit dem Rad bitte gaanz vor gehen". Gesagt, getan. Radabteil war gerade voll, aber auch weil andere Leute mit großvolumigem Gepäck sehr unökonmisch Plätze belegt hatten. Also blieb ich im Türbereich stehen, war die Stunde oder so für mich kein Problem.

Weil ich den Tag viel auf dem Smartphone rumgedaddelt habe, ging der Akku irgendwann unter die kritischen 15%. Kurz gezweifelt, ob das mit dem Handyticket so ne gute Idee ist? Aber dem Forumslader sei dank, war ich schnell wieder bei 70%.

Rückfahrt dann nach 20:00 von Frohburg, mit Umstieg in Geithain, Chemnitz. Umstiegszeit jeweils weniger als drei Minuten. Aber passte wirklich alles reibungslos. Interessant, was auf der S6-Strecke noch für Wagenmaterial Verwendung findet (Abteilwagen, mit Falttüren und steiler Einstiegstreppe). Aber grundsätzlich alles gar kein Problem gewesen. Gut, müssen die Faltsitze im Mehrzweckabteil belegt sein, wenn desderhalb Radler, die beim Rad bleiben wollen, dann stehen müssen? Aber Pünktlichkeit passte, Mitnahmekapazität auch. Ich hätte es viel schlimmer erwartet, für diesen Monat hat sich das Deutschlandticket fast schon rentiert für mich. schmunzel

Ach ja, bin kein einziges mal kontrolliert worden, das war gefühlt anders als sonst.

Und wie gesagt - während anderer Monate wird sich das Deutschlandticket für mich nicht rechnen, da steht dann halt Abo-Hop-On-Hop-Off an. Aber scheint ja so gewollt...
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.06.23 00:14

Zitat
Weil ich den Tag viel auf dem Smartphone rumgedaddelt habe, ging der Akku irgendwann unter die kritischen 15%. Kurz gezweifelt, ob das mit dem Handyticket so ne gute Idee ist?
Genau deshalb verlasse ich mich generell nicht nur auf die Laberkiste. Das war eine Idee aus dem Verkehrtministerium und es sollte ein Beitrag zur »Digitalisierung« sein. Warum auch einfach, wenn es auch umständlich geht.

Leipzig–Chemnitz ist aber nicht S6, sondern RE6. Die Z2-Wagen mit Klotzbremsen wollten die öffentlichen Besteller unbedingt haben. Das war eine der Kraftproben zwischen dem ZVNL und DB Regio und dank dieser war der Neigetechnikausbau zwischen Leipzig und Chemnitz nach nur zwölf Jahren ein Fall für den Frisör. Wir haben es schließlich. Wagen mit Scheibenbremsen waren seinerzeit nicht beschaffbar und heute stehen sie auf dem Rand im Stillstandsmanagement. Doppelstockwagen, die wirklich einen stufenlosen Einstieg bieten würden, wurden auch schon in Größenordnungen verschrottet.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.06.23 05:44

In Antwort auf: Uli
Zitat
Die ursprünglich versprochene Öko-Wirkung, dass damit im nennenswerten Umfang Leute Ihr Auto stehen lassen (oder gar abschaffen), ist offensichtlich nicht eingetreten. Staus auf den Autobahnen waren rund um die Pfingstferien mindestens so schlimm wie vor Corona.
Das kann man noch besser belegen. "Mein" ÖPNV-Unternehmen meldete: 90% der D-Ticket-Bestellungen kamen von bisherigen Zeitkarten-Abo-Besitzern. Zudem ist der Verkauf vor allem von Mehrfahrten-Tickets und Zeitfahrkarten an den Automaten soweit zurückgegangen, dass man schätzt, dass dies weitere 7% D-Ticket-Bezieher ausmacht. Schätzungsweise nur 3% der D-Ticket-Abonnementen sind Neukunden und ob die alle vom Kfz umgestiegen sind und dieses jetzt öfter mal stehen lassen, ist auch noch sehr fraglich.
Gruß
Uli


Das klingt plausibel. Nun finde ich es in Zeiten anhaltender Krise und Inflation nicht schlecht, wenn man Menschen finanziell entlastet, die sich ökologisch sinnvoll verhalten und regelmäßig Ovis nutzen. Aber zusätzliche Effekte bringt es nicht, wenn sich die Erfahrungen, die du zitierst, verallgemeinern lassen.
Jetzt kann ich auch nur spekulieren, warum sich die Effekte, die beim 9€-Ticket erreicht worden sein sollen, nicht fortschreiben lassen. Sicher der Preis, der, so wurde es im Verfahren schon kommuniziert, an der Grenze dessen sein sollte, was eben noch attraktiv erscheint. Und umgehende Verschlechterung wurde auch gleich angekündigt. Aber ich vermute auch, dass die hier regelmäßig vorgetragene Annahme stimmt, dass es nicht reicht, mehr Menschen in das bestehende System der Övis zu pressen, ohne entschiedene Verbesserungen eingeleitet zu haben. Und ich sehe nicht, dass es Entwicklungen gibt, die die dringend notwendige Verkehrswende aussichtsreich erscheinen lassen.
Trübe Aussichten.
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.06.23 06:06

Zitat
Kurz gezweifelt, ob das mit dem Handyticket so ne gute Idee ist?

Warum druckt Ihr Euch den QR Code nicht aus und nehmt diesen für "alle Notfälle" in Papierform mit? Habe ich so gemacht.

Und auch einen Screenshot gemacht, falls die App mal versagt. Eigentlich zeige ich immer nur den Screenshot vor, geht schneller wie jedesmal die App öffnen und suchen.
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.06.23 06:52

Zitat
Eben kam die Durchsage in Minden, alle Fahrräder hätten unverzüglich die Abteile zu verlassen.
Das bleibt aber dünn bis rechtswidrig. Mit allgemeinen Geschäftsbedinguingen kann man Gesetze auslegen, aber nicht aushebeln. Ein Rechtsgrundsatz, der noch von den Römern stammt, ist »Verträge sind einzuhalten«. Die Vertragspartner sind gleichberechtigt, Du hast Deinen Teil mit dem Kauf einer Fahrkarte geleistet und nun hast Du auch einen Anspruch darauf, ans Ziel gebracht zu werden. Beim Einsteigen weigern, weil es voll ist, ist (noch) legal. Aber irgendwo rauswerfen, das geht nicht. Es ist nicht Dein Problem, wenn andere und scheinbar höherberechtigte Reisende auftauchen. Es ist auch nicht Dein Problem, dass die Zugeinheit zu klein ist.
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.06.23 09:15

Zitat
Aber irgendwo rauswerfen, das geht nicht.

Das irgendwo war nicht irgendwo, sondern am Startort, da die Mehrzweckabteile mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrern voll waren und es zumindest bei der Westfalenbahn eindeutig groß in den Mehrzweckabteilen beschrieben steht wie der Ablauf ist.

Mein Dahon Cadenza wurde problemlos mitgenommen.

Meine Message ist ja, Fahrradmitnahme in Zügen funktioniert nur 100% bei einem klappbaren Gefährt. zwinker
von: Deul

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.06.23 09:29

Da rennst Du bei Falk offenen Türen ein.
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.06.23 09:44

Stimmt, und im kommenden Jahr habe ich fünfundzwanzigjähriges Gelenkrahmenjubiläum.

@T76, dann ist das zwar nicht angehehm, aber zumindest rechtens. Eine Begrüßung mit »Wenn ä Gindrwachn gommd, fliechste raus« hatte ich auch schon und so geht es nicht.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.06.23 12:45

In Antwort auf: Falk
Zitat
Eben kam die Durchsage in Minden, alle Fahrräder hätten unverzüglich die Abteile zu verlassen.
Das bleibt aber dünn bis rechtswidrig. Mit allgemeinen Geschäftsbedinguingen kann man Gesetze auslegen, aber nicht aushebeln. Ein Rechtsgrundsatz, der noch von den Römern stammt, ist »Verträge sind einzuhalten«. Die Vertragspartner sind gleichberechtigt, Du hast Deinen Teil mit dem Kauf einer Fahrkarte geleistet und nun hast Du auch einen Anspruch darauf, ans Ziel gebracht zu werden. Beim Einsteigen weigern, weil es voll ist, ist (noch) legal. Aber irgendwo rauswerfen, das geht nicht. Es ist nicht Dein Problem, wenn andere und scheinbar höherberechtigte Reisende auftauchen. Es ist auch nicht Dein Problem, dass die Zugeinheit zu klein ist.

Ich fürchte, dass deine Auslegung der Rechtslage entschieden zu einfach ist. Gibt es dazu eine gefestigte Rechtssprechung?
Der Beförderungrsvertrag kommt zu den Bedingungen zustande, die dir vorher zugänglich sind. Und die sehen nun mal diese Priorisierung vor. Du kannst in Kenntnis dieser vom Vertrag Abstand nehmen. Und ich bezweifele sehr ernsthaft, dass zum Beispiel der Vorrang von Fahrzeugen für Behinderte rechtswidrig ist.
In übrigen stimmt es auch nicht, dass das Verkehrsunternehmen sich vertraglich verpflichtet, dich mit jedem Zug, den du nutzen willst, ans Ziel zu bringen. Das ist bei Reservierungen und/oder Zugbindung anders.
Sowas aber hast du im Regionalverkehr nicht und im Fernverkehr brauchst du fürs Rad eh eine Reservierung und wirst nicht verwiesen.

Schätze, es wird in einer solchen Situation nicht die beste Idee sein, vorzutragen : Sie dürfen mich nicht rauswerfen . Das ist rechtswidrig. Hab ich im Internet gelesen.
Und nützen wird es eh nichts.
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.06.23 15:53

Vorasicht, das war mal Thema beim ADFC. Für das Zustandekommen eines Vertrages gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei Einzelfahrten ist es durch den fahrplanbasierten Verkauf einfach und mit dem Bezahlen und der Ausgabe der Fahrkarte kommt der Vertrag, der ja schließlich eine gemeinsame und gleichlautende Willensbekundung von zwei Vertragspartnern ist, zustande. Zeitkarten sind in dieser Hinsicht etwas komplizierter. Bei ihnen ist die Zeit der Leistungserbringung eben nur ungefähr vereinbart. Der konkrete Beförderungsvertrag von A nach B kommt in solchen Fällen durch das Einsteigen und den Fahrtbeginn zustande. In diesem Moment ist der Beförderer (der seinen Nutzen in Form des bezahlten Fahrpreises schließlich schon erzielt hat) in der Pflicht, die von ihm ja auch angebotene Leistung zu erbringen. Die Auswahl nach höherberechtigten Nutzern gibt es nur dann, wenn sie am gleichen Ort einsteigen wollen. Jemanden, der seine Fahrt bereits begonnen hat, rauszuswerfen ist so zu bewerten wie ein Käufer, der eine Ware erworben und den Laden verlassen hat und dem dann der Verkäufer hinterher kommt und sie ihm oder einen Teil davon wieder abnimmt.
Ein Verhältnis zwischen Obrigkeit und Untertanen, wie das noch im Kaiserreich gesehen wurde, gibt es zum Glück nicht mehr. So, wie Du das ausgedrückt hast, darf man natürlich nicht reagieren. Wenn, dann muss der, der plötzlich nicht mehr will, schon etwa zu hören bekommen »Wir haben einen Vertrag geschlossen und sie wollen ihrer Verpflichtung nicht mehr nachkommen«. Er kann gerne die Polizei rufen. Die wird ihm, wenn sie dann angekommen ist, das sehr wahrscheinlich auf gleiche Weise erklären.

Wenn ich meine Kunden, die mir immerhin den Unternehmensgewinn einbringen sollen, nicht ertragen kann, dann darf ich mich nicht mit Dienstleistungen beschäftigen.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.06.23 16:42

Hallo Falk,

wenn es hier um die Radmitnahme geht, ich hab noch nie, aber auch wirklich nie etwas von einer vertraglich vereinbarten Garantie im Regionalverkehr darauf auch nur gehört. Dir wird sehr deutlich gemacht, wieviele Räder maximal ins Radabteil gestellt werden dürfen. Was darüber hinausgeht, unterliegt der Willkür des Bahnpersonals.

Zur Ehrenrettung desselben möchte ich beitragen, dass wir Radfahrer am Unternehmensgewinn der Bahn eher unbeteiligt sind. Meistens kostet es nichts und für die Leistung des Deutschlandtickets zahlt überwiegend wer anders. Gerade durfte ich das Auftreten der E-Bike Garde im RE Schmölln-Göttingen miterleben. Beladen bis unters Dach und der Bitte um Demontage des Gepäcks ablehnend gegenüber. Es handelt sich hier um die Neigetechnikzüge mit einer sehr begrenzten Kapazität an Fahrradstellplätzen. Bis es mich selber betrifft, hab ich mir angewöhnt, nur noch zuzugucken. Ich bin also sogar noch pünktlich angekommen. Zur Dienstleistung gehören aber zwei, derjenige der sie erbringt und derjenige, der sie bezahlt. Letzerer sind wir meistens nicht und da seh ich die Behandlung als folgerichtig an. Weshalb ich mich darüber auch gern auskotz.

Gruß Peter
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.06.23 17:21

In Antwort auf: Peter Lpz
wenn es hier um die Radmitnahme geht, ich hab noch nie, aber auch wirklich nie etwas von einer vertraglich vereinbarten Garantie im Regionalverkehr darauf auch nur gehört. Dir wird sehr deutlich gemacht, wieviele Räder maximal ins Radabteil gestellt werden dürfen. Was darüber hinausgeht, unterliegt der Willkür des Bahnpersonals
Kaufe ich denn die Radkarte für 6,- erst dann, wenn ich weiß, dass ich mitgenommen werde?
Zurückgeben kann ich das Ticket ja nicht.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.06.23 17:35

Du hast das Dilemma verstanden. Dir helfen die erstatten 6,- € auch dann nicht, wenn Du sie bei Nichterbringung der Leistung zurückerstattet bekommst. Du willst ja "nur" von A nach B und Du bist nicht damit einverstanden, wenn Dir 6,-€ aufn Tisch gehauen werden und Dir gesagt wird, "nimm Dir dafür ein Taxi". Dein Rad am Bahnhof stehenlassen magst Du aus nachvollziehbaren Gründen auch nicht.

Letztlich seh ich nur eine Chance: Wir müssen uns als Bahnkunden daran gewöhnen, eine Bahnfahrt nicht hinterhergeworfen zu bekommen, die Bahn macht dann auch ihren Job. Die Realität, wie es läuft, wenn es der Staat mit Steuermitteln richten will, wird uns noch ein bissel um die Ohren gehauen werden müssen, damit wir helle werden. Es reicht offenbar noch nicht.

meint der Peter
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 12.06.23 19:27

Zitat
wenn es hier um die Radmitnahme geht, ich hab noch nie, aber auch wirklich nie etwas von einer vertraglich vereinbarten Garantie im Regionalverkehr darauf auch nur gehört. Dir wird sehr deutlich gemacht, wieviele Räder maximal ins Radabteil gestellt werden dürfen. Was darüber hinausgeht, unterliegt der Willkür des Bahnpersonals.
Das war jetzt aber wieder das klassische Prinzip Löschblatt: Alles aufsaugen und verkehrt wiedergeben. Genau um das, was Du schreibst, geht es nicht. Das alles ist bekannt und die Abhilfe auch: faltbare Rahmen, denn weder für Pakete noch Koffer, Taschen oder Fahrradteile gibt es irgendwelche Begrenzungen. Hier ging es um das unerwartete Rauswerfen auf einem Unterwegshalt während der Fahrt. Stell Dir vor, Du willst nach Ilsenburg, aber in Nachterstedt-Hoym wirst Du rausgekantet und darfst Du Deinem Zug hinterhergucken. Dein Geld kriegst Du auch nicht zurück. Eben das gibt es nicht.
Ein Teil der Fahrgastrechte ist übrigens, dass Du dann, wenn Du nicht weiterkommst und der Grund und Sinn der Fahrt dadurch nicht mehr besteht, den Fahrpreis zurückverlangen und außerdem ohne weiteren Fahrkartenkauf zum Ausgangspunkt zurückkehren kannst. Das ist mir in Westfalen tatsächlich mal passiert und es gab den Fahrpreis auch zurück.

Wir sind im Übrigen doch die, die die Dienstleistungen bezahlen. Zumindest die, die sich dem Steuerzahlen nicht entziehen können. Ich löhne auch für den Schnellstraßen- und Autobahnbau, von dem ich persönlich absolut nichts habe. Wer den öffentlichen Verkehr nutzt, muss sich nicht sagen lassen, er würde die Gesellschaft ausnutzen. Zumindest Nah- und Regionalverkehr sind aus gutem Grund eine staatliche Pflichtaufgabe.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.06.23 15:58

Hallo Falk,

danke für die Richtigstellung. Ich hab eben nicht alles aufgesaugt und verkehrt wiedergegeben, sondern ich habs nur verkehrt wiedergegeben, weil ich sehr oberflächlich aufgesaugt habe.

Die Fahrgastrechte, die Du hier beschreibst, beschreiben für mich recht nachdrücklich die Leidensfähigkeit des Bahnfahrers, dass er sich darüber zu freuen in der Lage ist. Mir nutzt das zurückerstattete Geld garnichts, wenn man mich aufm Bahnhof stehen lässt oder mich irgendwo rauskantet. Das Rauskanten hat schon mal einer bei mir probiert und ich bin einfach drin geblieben. Mir hatte die Methode geholfen, auch weil das Rad vorsorglich am Zug angeschlossen war... (IC von Mailand nach München) Sehr abenteuerlich, weil das Bahnpersonal vom freundlichen Italiener zum unfreundlichen Österreicher und zum sehr unfreundlichen deutschen Personal gewechselt hatte. Ich kann für mich nur sagen, meine Fahrgastrechte sind im Falle des Falles nicht mal zweitrangig. Ich will halt von A nach B und bin dabei auch gern bereit, Abstriche beim Komfort hinzunehmen. Mich mit dem Personal und/oder anderen Fahrgästen zu zanken, weil die sich nicht benehmen wollen, kann mir die billigste teure Billigfahrkarte nicht schönzeichnen.

Es ist ja richtig, dass Du als Steuerzahler die Billigfahrkarte und den Straßenverkehr finanzierst. Deine Aussage, Du hättest persönlich absolut nichts vom Schnellstraßen- und Autobahnneubau ist aber falsch. Der Nutzen ist für Dich aus meiner Sicht dem der Billigfahrkarte mindestens ebenbürtig. Wir hatten den Streit glaube ich, schon einmal. Der Straßenbau ist für die Versorgung unserer herrlichen Konsumgüter, die wir dringend brauchen, unerlässlich und falls es die Bahn mal wieder nicht packt, wirst auch Du womöglich einen Fernbus ertragen. Ich konnte es bislang auch vermeiden, wage aber keine Prognose auf die Zukunft.

Ich nutze den ÖPNV übrigens beinahe täglich und ich sage niemandem, der sich eine solche Fahrkarte kauft, er würde die Gesellschaft ausnutzen... Ich sage ihm, er trägt zum Unternehmensgewinn nicht bei. Ich trau es Dir zu, den Unterschied zu erkennen. Der Unternehmensgewinn der Bahn ist Dir bekannt und auch wie er erwirtschaftet wird?

https://www.faz.net/aktuell/wirtsch...ker-rettet-abermals-die-db-18787215.html

Das mit der staatlichen Pflichtaufgabe beim Nah- und Regionalverkehr ist auch für mich eine ausgesprochen gute Idee. Leider vergisst der Staat das zu gern. Um es nochmal zu verdeutlichen, ich bin als Bahnfahrer sicher nicht der Feind meiner Brieftasche und ich finde es außerordentlich fein, eine solche Leistung billig zu bekommen. Ich hätt sie halt nur gern, wenn ich sie brauche und eine staatliche Pflicht, den Regionalverkehr bei der gegenwärtigen Auslastung mit Steuermitteln billig zu machen, gibt es wohl nicht und ich nehm es ihm auch bitterübel.

Gruß Peter
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.06.23 20:31

Zitat
Deine Aussage, Du hättest persönlich absolut nichts vom Schnellstraßen- und Autobahnneubau ist aber falsch. Der Nutzen ist für Dich aus meiner Sicht dem der Billigfahrkarte mindestens ebenbürtig.
Ich bin aber lange genug im Dienst, um noch erlebt zu haben, dass die herrlichen Konsumgüter und auch Kohlrabi, Apfelsinen und Leberwürste ganz ohne Autobahnen und Lkw transportiert wurden. Dass das heute nicht mehr so ist, hat mit Naturgesetzen nichts zu tun, sondern mit Lobbyismus (und außerdem mit der Autoverliebtheit vieler Politiker).
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.06.23 21:01

Die herrlichen Konsumgüter in ihrer Anzahl und Halbwertszeit, von denen wir heute sprechen, sicher nicht. Und auch damals war die Vernunft nicht etwa von der Einsicht geprägt, sondern vom Mangel. Und ja, es hat heute eben auch mit Lobbyismus und Autoverliebtheit von Politikern zu tun. Jetzt muss man nur noch die Frage beantworten, wer in der guten alten Zeit und bis heute die ganzen Autos gekauft hat? 50 Mio Autos sind sogar für die Unzahl an Politikern bei uns ein wenig viel und sogar ich hab schon eins. Folglich wird die Zahl der Autos nicht kleiner, sondern anders und die Automobilität wird halt teuerer. Wenn man den Unfug nicht hinter dem Klimaschutz verstecken würde, würde ich es leichter ertragen.

Gruß Peter
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 03:49

In Antwort auf: Falk
Zitat
Deine Aussage, Du hättest persönlich absolut nichts vom Schnellstraßen- und Autobahnneubau ist aber falsch. Der Nutzen ist für Dich aus meiner Sicht dem der Billigfahrkarte mindestens ebenbürtig.
Ich bin aber lange genug im Dienst, um noch erlebt zu haben, dass die herrlichen Konsumgüter und auch Kohlrabi, Apfelsinen und Leberwürste ganz ohne Autobahnen und Lkw transportiert wurden. Dass das heute nicht mehr so ist, hat mit Naturgesetzen nichts zu tun, sondern mit Lobbyismus (und außerdem mit der Autoverliebtheit vieler Politiker).
nur mit Trampelpfaden wird es nich funktionieren und selbst so mancher Radfahrer hat vermutlich etwas andere Anforderungen an ein zeitgerechtes Wegesystem. Aber vielleicht sollten wir den Lebensstil der Amish übernehmen und unseren Mobilitätsbedarf nur noch mit leichten Pferdefuhrwerken organisieren. teuflisch
von: tirb68

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 09:22

Da ist ja ein richtige Popcorn-Thema draus geworden grins

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Ich fasse mal zusammen, Radmitnahme ist möglich, aber jedes mal vor der Überschreitung einer Bundeslandesgrenze im Detail zu klären, es sei denn, man kauft sich täglich mit 6,-€ davon frei.

Wenn man Pech hat, wird man raus geworfen, im schlimmsten Fall mitten in der Pampa.

Die Randbedingungen haben sich im Grunde genommen nicht geändert. Alles ist wie vor dem 49,-€ Ticket, nur die Fahrgastrechte wurden weiter eingeschränkt.

Ist das so?

Vielleicht sollte man beginnen, Räder in die Züge zu kleben ... teuflisch
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 10:16

In Antwort auf: tirb68
es sei denn, man kauft sich täglich mit 6,-€ davon frei ... teuflisch
das ist ja billiger wie die Radlermaß im Biergarten bier
von: tirb68

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 10:33

Für die typische Kleinfamilie mit 4 Rädern, Wochenendausflug mit Hin- und Rückfahrt fällt der Biergarten dann eher ganz weg. Nach 4 x 6 x 2 bleibt für Mass und Limo kein Euro übrig.

Darum ging es ja eigentlich beim 9,-€ Ticket. Das es wieder bezahlbar wird die Bahn zu benutzen...
von: derSammy

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 10:39

In Antwort auf: tirb68
Ich fasse mal zusammen, Radmitnahme ist möglich, aber jedes mal vor der Überschreitung einer Bundeslandesgrenze im Detail zu klären, es sei denn, man kauft sich täglich mit 6,-€ davon frei.
Nicht Bundeslandgrenze, sondern Verbundgrenze (derer gibt es viel mehr) So wie es bisher eben auch schon immer war.
Aber korrekt, das läuft einem der Pro-Deutschland-Ticket-Argumente entgegen. "Pauschaler Preis, mit allem fahren, Verbunddschungel vergessen". Wobei ich die 6€ durchaus ok finde, wenn man längere Strecken im Nahverkehr zurücklegt.

In Antwort auf: tirb68
Wenn man Pech hat, wird man raus geworfen, im schlimmsten Fall mitten in der Pampa.
Wie bereits schon diskutiert, das "Rauswerfen" geht eigentlich nicht. Da würde ich mich mit Händen und Füßen dagegen wehren, irgendwo im nirgendwo abgesetzt zu werden. Was aber nach wie vor sein kann, dass man "wenn voll" mit dem Rad nicht mit darf.

In Antwort auf: tirb68
Die Randbedingungen haben sich im Grunde genommen nicht geändert. Alles ist wie vor dem 49,-€ Ticket,
Genau, was sollte sich da auch geändert haben? Die äußeren Parameter (z.B. Transportkapazitäten) sind ja unverändert).

In Antwort auf: brit68
nur die Fahrgastrechte wurden weiter eingeschränkt.
Klingt so, als ob es da einen Abwärtstrend gäbe. Gefühlt sind für mich die Fahrgastrechte (konkret die monetäre Erstattung bei Verspätungen) erst eine neuere Erfindung. Für den Nahverkehr fand ich das aber nie groß relevant und das Verhältnis aus Aufwand (Nachweisführung) und Nutzen (Kosten pro Fahrt) nie in einem adäquaten Verhältnis. Dinge wie Schadenersatz habe ich noch nie praktisch erlebt, auch ohne Deutschlandticket. Und Fernverkehrszug statt Nahverkehr bei Verspätung/Ausfall ist ja auch eher ne theoretische Sache bei vielen Strecken. Also formal, ja, praktisch für mich nicht relevant.
von: tirb68

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 10:57

Das war das, was ich im Faden herausgelesen habe. Ob das alles realistisch ist, sei erst mal dahin gestellt.

Fakt ist, dass sich nichts verbessert hat. Und das war ja Sinn der ganzen Aktion.

Wenn Du 6,-€ für vertretbar hältst, wird das für dich schon passen. Für viele geht es halt nicht. Das ging sogar aus einer Studie vor der Einführung des 9,- Tickets hervor, die das Projekt ausgelöst hatte. Wer mit Familie unterwegs ist (auch ohne Rad) fährt nicht Bahn, weil es nicht ins Budget passt. Man flog laut Studie wohl eher mal nach Malle zum Baden ... Leider finde ich das gerade im Netz nicht wieder und kann es daher nicht verlinken.

Wenn man sich im Detail verliert, wird man sicher noch viele Argumente finden, warum 6,-€ oder nicht warum.

Persönlich kann ich jedenfalls keine Verbesserung erkennen, nur noch mehr Verwirrung.
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 11:15

Zitat
Gefühlt sind für mich die Fahrgastrechte (konkret die monetäre Erstattung bei Verspätungen) erst eine neuere Erfindung. Für den Nahverkehr fand ich das aber nie groß relevant ...

Wenn du ländlich wohnen würdest, wo der letzte Bus abends um 8 fährt und sonntags nur alle 2 Stunden, würdest du das spätestens anders sehen, wenn du eine dieser Fahrten wg. Verspätung oder Ausfall verpasst hast. Die dann quasi immer einzige Alternative heißt Taxi und ist alles andere als billig. Bitte auch nicht vergessen, dass es zwischen Fernverkehr und Nahverkehr signifikante Unterschiede beim "Schmerzensgeld" für Unbill wg. Ausfällen und Verspätungen gibt.
Gruß
Uli
von: Michael B.

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 11:20

Ich sitze in der S5 nach Hannover, mit Klappratt ,im leeren Fahrradabteil zwinker
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 11:56

Freu dich. Haste 6€ gespart.
Sitze im IC nach Oberstdorf. Mein Trekkingrad steht alleine im Fahrradabteil mit 16 Plätzen.
von: cyclist

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 12:24

Zitat
Für die typische Kleinfamilie mit 4 Rädern, Wochenendausflug mit Hin- und Rückfahrt fällt der Biergarten dann eher ganz weg.
Das DB Fahrradticket Nahverkehr gilt aber für den kompletten Tag bis "Betriebsschluss".
Genauso bei uns im VRR, das Fahrradticket für 3,80€ gilt innerhalb des Verbunds den ganzen Tag. Ebenso beim DB Fahrradticket Nahverkehr NRW für 5,10€.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 13:07

Weiter ab Buchloe Richtung Lindau-Insel mit RE. Fahrradplätze durch Sitzende erst beim Aussteigen frei gegeben. Anderer Stellplatz belegt mit Pedelec und nicht oder nicht vollständig abgehängten Packtaschen. Weigerung, sie abzuhängen. Gut, dass ich für die Rückreise einen durchgehenden IC gebucht habe und meine mehrtägigen Radtouren im Juli und im August mit An-/Rückreise mit Klapprad erfolgen werden.
von: tirb68

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 16:01

In Antwort auf: cyclist
Zitat
Für die typische Kleinfamilie mit 4 Rädern, Wochenendausflug mit Hin- und Rückfahrt fällt der Biergarten dann eher ganz weg.
Das DB Fahrradticket Nahverkehr gilt aber für den kompletten Tag bis "Betriebsschluss".
Genauso bei uns im VRR, das Fahrradticket für 3,80€ gilt innerhalb des Verbunds den ganzen Tag. Ebenso beim DB Fahrradticket Nahverkehr NRW für 5,10€.

Das Wochenende hat sogar in Hamburg mindestens 2 Tage ...
Aber egal, mir ging es im obrigen Post nicht um die Details. Insgesamt ist es ein Reinfall und da ist sehr ärgerlich.
von: Sickgirl

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 16:23

Oder ins richtige Bundesland ziehen wo es nichts kostet
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 18:59

In Antwort auf: tirb68
Für die typische Kleinfamilie mit 4 Rädern, Wochenendausflug mit Hin- und Rückfahrt fällt der Biergarten dann eher ganz weg. Nach 4 x 6 x 2 bleibt für Mass und Limo kein Euro übrig.

Darum ging es ja eigentlich beim 9,-€ Ticket. Das es wieder bezahlbar wird die Bahn zu benutzen...

Dieweil die "typische Kleinfamilie" mit 4 Rädern bei 50 Mio Autozulassungen über ein solches verfügt, wird sie es entweder nehmen oder im andern Falle den Biergarten vor der Haustür besuchen bzw. das Brötchen und die Wurst einfach mitführen und das Bier aus der Flasche ins feuchte Tuch einwickeln und mitschleppen.

Ich gönne es jeder Klein- und Großfamilie sowie der E-Bike Brigade von Herzen, sich die Bahn leisten zu können. Dafür gab es bislang die Länder- und das Schöne WE - Ticket. Das fand ich vertretbar, weil man nicht mit dem Berufsverkehr kollidieren konnte. Wenn ich also die Bahn bezahlbar im Sinne von billig mache, dann muss ich mich von dem dussligen Geschwätz lösen, sie wäre eine Alternative für besagte 50 Mio. Autozulassungen. Man müsste demnach auch mal anfangen, das verdrehte Bild und die Schmähungen der Autofahrerei irgendwie wieder gerade zu rücken.

Im übrigen hab ich was dagegen, wenn die Verkehrsbetriebe dafür missbraucht werden, Versäumnisse aus der Sozial- und Lohnpolitik auszubügeln. Man kann die 3 Mrd. und ähnlich verkaufte Subventionen auch zielgerichtet dort verwenden. Dann profitieren auch diejenigen, für die es vorgeblich gemacht wird und niemand anders. Das Argument betrachte ich deshalb als Unfug.

Ich bin nach wie vor überzeugt, dass die Bahn in der Lage sein könnte, den Irrsinn auf unseren Straßen ins geordnete Maß zurückzuführen. Sie war ja schonmal deutlich umfangreicher aufgestellt. Es wird halt nur sehr teuer, wenn man auf das Geschäft und die Steuern von vielleicht nur 10 Mio Autofahrern verzichten wollte. Ich gehör zu den 50 Mio reichen Bürgern mit Auto. Zählen wir die dazugehörigen Kinder/Jugendlichen und die Greise hinzu, wieviel arme Leute bleiben denn da noch übrig? Wieviele davon verzichten darauf, obwohl sie es sich leisten können? Und nee, ich verkenne die sozialen Probleme im Land nicht. Aber wir erklären doch der ganzen Welt, was für ein reiches Land wir sind und wofür wir Geld ausgeben, das wir noch nicht verdient haben... Dann sollten wir die Armut auch weiter ignorieren.

meint der Peter



Gruß Peter
von: tirb68

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 19:26

Ich finde es halt schade, dass die Chance vertan wurde, nachdem das 9,- Ticket so positiv begann, an dem bisherigen Konstrukt mal grundlegend was zu ändern.

Seit einigen Jahren bin ich im Winter nicht mehr in D, da ich nach einem arbeitsreichen Jahr den Sommer "nachhole".
Dort wurde zum 1.1. der kostenfreie Nahverkehr für Jedermann eingeführt. Ich stand an der Haltestelle und ein paar Journalisten wollten einige Rentner interviewen und Fotos mit den neuen Freitickets machen. Die Rentner hatter sich die noch gar nicht beschafft, weil sie als Rentner schon vorher freie Tickets hatten. Stell Dir das mal in D vor...
von: Sickgirl

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 19:43

Was nützt mir der kostenlose Nahverkehr wenn ich wie letzten Sommer nicht in die volle Bahn rein komme?
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 19:58

Ich möchte es mir garnicht vorstellen. Es wäre für mich der GAU. Meine persönlichen Ziele wären die Abschaffung des Autos, weil das mich unverschämt viel Geld kostet. Dazu brauch ich eine zuverlässige Bahn und die darf offenbar nicht sein. Man kann meinetwegen sehr gerne die Bahn mit Steuermitteln kostenlos machen. Aber erst nachdem man sie für die anstehende Nachfrage ertüchtigt hat und Ideen vorbringt, wie man mit den wegbrechenden Steuern der vormaligen Autofahrer und neuen Bahnbenutzer umgehen möchte. So wie es ist, wäre die Maßnahme für mich absoluter Irrsinn.

Gruß Peter
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.06.23 23:56

Zitat
Persönlich kann ich jedenfalls keine Verbesserung erkennen, nur noch mehr Verwirrung.
Dann machst Du aber schon was falsch. Die letzte Fahrradkarte habe ich irgendwann in den Neunzigern bezahlt und um die eigene Haustür etwa 1985. Fahrten ohne Fahrrad waren trotzdem die absolute Ausnahme. Auch ansonsten ist eine netzweit gültige Monatskarte ein Riesenfortschritt. Tariflich sicher einer der größten seit der Erfindung des öffentlichen Verkehrs. Hoffentlich bleibt sie auch nach den versprochenen zwei Jahren erhalten. Der luxemburger Weg ist noch besser, doch so etwas traue ich deutschen Politikern aufgrund der Autozentriertheit, die inzwischen in der vierten Generation ins Kraut schießt, einfach nicht zu.
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 00:39

In Antwort auf: tirb68
Stell Dir das mal in D vor...

Evtl. stehe ich ja auf dem Schlauch, aber ich dachte der Sinn des DeutschlandTickets sei notwendige MIV-Fahrten zu ÖPNV-Fahrten zu verlagern und nicht mit billigem ÖPNV zusätzliche ÖPNV-Fahrten zu erzeugen. So verstand ich jedenfalls den Klima-Aspekt.
Finanziell war ÖPNV auch vorher schon billiger als das Kfz (bei einer Person) 20km bei 50ct/km Vollkosten (vermutlich mittlerweile eher mehr) bekommt man in der Regel selbst mit einer Einzelfahrkarte hin. Es ist kein finanzielles Problem. Das Problem ist die Netzdichte und die Reisezeit.

Den Pendlern die heute mit dem Auto fahren kannst du vermutlich sogar 49 EUR im Monat zahlen, sie würden trotzdem mit dem Auto fahren.
von: UrbanCosmonaut

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 04:03

In Antwort auf: tirb68
Fakt ist, dass sich nichts verbessert hat.
Es war nie das Ziel des 49€-Tickets, dass sich bei der Fahrradmitnahme etwas verändert oder gar verbessert. Für alle anderen Bereiche hat sich viel verändert - und für den Geldbeutel Vieler auch verbessert!
Fakt ist: Für die Fahrradmitnahme hat sich nichts verändert, für mich als Person hat sich alles verändert, da mein persönlicher Aufwand gegen Null geht. Heute muss ich mich nur noch ums Rad kümmern, früher auch noch um mich als Reisenden.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 04:33

In Antwort auf: tirb68
Alles ist wie vor dem 49,-€ Ticket, nur die Fahrgastrechte wurden weiter eingeschränkt.
mit welchen Fakten kannst du diese Behauptung belegen? Ja, es gibt eine EU-Richtlinie zur Änderung gewisser Details bei den Fahrgastrechten. Aber was hat das mit dem erst kürzlich eingeführten Deutschlandticket zu tun?

Ich glaube gelegentlich werden Meinungsäußerungen mit tatsächlich vorliegenden Fakten verwechselt. Das gab's auch schon vor dem Internet mit seinen diversen Plattformen, aber es war auch früher nicht besonders zielführend. schmunzel
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 04:39

In Antwort auf: Uli
Zitat
Gefühlt sind für mich die Fahrgastrechte (konkret die monetäre Erstattung bei Verspätungen) erst eine neuere Erfindung. Für den Nahverkehr fand ich das aber nie groß relevant ...

Wenn du ländlich wohnen würdest, wo der letzte Bus abends um 8 fährt und sonntags nur alle 2 Stunden, würdest du das spätestens anders sehen, wenn du eine dieser Fahrten wg. Verspätung oder Ausfall verpasst hast. Die dann quasi immer einzige Alternative heißt Taxi und ist alles andere als billig. Bitte auch nicht vergessen, dass es zwischen Fernverkehr und Nahverkehr signifikante Unterschiede beim "Schmerzensgeld" für Unbill wg. Ausfällen und Verspätungen gibt.
Gruß
Uli
na ja, soweit derartige Verspätungen oder gar Ausfälle innerhalb Nordrhein-Westfalen ausgelöst werden, greift fast immer die hier geltende relativ kundenfreundliche NRW-Mobilitätsgarantie. Diese Garantie umfasst bis zu einer festgelegten Obergrenze auch die Erstattung von Taxikosten.
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 07:41

Genau - für Sammy unwichtig, wahrscheinlich wg. Wohnort in einer Großstadt. Für mich schon mehrfach wichtig, weil ich sonst nicht heim gekommen wäre. Zudem könnte man aus Sammys Beitrag schließen, dass wie beim Fernverkehr eine (Teil-) Erstattung des Fahrpreises wesentlicher Teil der Fahrgastrechte im Nahverkehr sind - sie ist es nicht. Kern der Fahrgastrechte im Nahverkehr ist die (Teil-) Erstattung von Kosten für das Nutzen alternativer Verkehrsmittel.
Gruß
Uli
von: tirb68

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 08:59

Hatte ich mehrfach geschrieben, dass ist das was ich aus dem Faden herausgelesen habe. Ob es richtig ist, weiß ich nicht wirklich und möchte es auch nicht überprüfen.

Ich sehe das eher global.
Wer will schon für sich und ggf. die ganze Familie neue Räder (mit Gelenkrahmen kaufen) um Beförderungsbestimmungen zu umgehen, in ein anders Bundesland ziehen etc., weil es da wohl im ÖVNV besser sein soll, sein Häuschen im Grünen für eine Stadtwohnung aufgeben, weil er abends nicht mehr vom Bahnhof weg kommt, etc.pp


Wie jeder das für sich sieht, mag auch jeder für sich selbst betrachten. Ich denke eher an diejenigen, denen die 6,-€ zu viel und auch das 49,-€-Ticket zu teuer ist. In Deutschland mag da ja niemand gerne aussprechen, dass er sich das Ticket nicht leisten kann, damit er nicht als Loser dasteht.

Schade, dass ich diese Studie im Netz nicht wieder finde. Darin ging es um eine fixtive Familie und die Kosten für eine Anreise mit der Bahn für ein verlängertes WE, ich glaube in die Sächsische Schweiz. Das kam im Zusammenhang damit hoch, dass die Leute wegen Corona mobil eingeschränkt waren, also nicht mehr mal eben nach Malle konnten und nun zu Hause fest saßen. Da gab es Leute, die sich wohl darüber wunderte, warum sie nicht innerhalb von D reisen und haben das mal durchgerechnet.
Da waren auch die Übernachtungskosten mit drin, bei Rädern bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Ich glaube, es ging um ein verlängertes Wanderwochenende. Jedenfalls kam da ein recht fantastische Preis zustande, wovon ein großer Anteil der Bahnanreise geschuldet war.
Für die betrachtete Familie kam innerhalb des Familienbudgets jedenfalls nur eine Anreise mit dem Auto in Frage.
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 09:30

Zitat
denen die 6,-€ zu viel und auch das 49,-€-Ticket zu teuer ist.

Ich war gerade in England. Da kostet eine einfach Bahnfahrt, ca. 100km von Oxford nach London mindestens 39GBP (etwa 45€).

Das 49€ ist der absolut richtige Preis, zumal es ja noch Förderungen wie Jobticket etc. gibt. Ich bekomme es im Monat für 30€. Den 9€ Irrsinn will doch auch keiner mehr haben.

Und Fahrradkarten sind in Deutschland vergleichsweise zu anderen Ländern unglaublich günstig. Schon mal in der Schweiz ein Fahrrad mitgenommen? In anderen Ländern ist die Fahrradmitnahme nahezu unmöglich, wenn ich mir z.B. Frankreich ansehe.

Das Problem ist seit dem E-Bike Boom, dass es nun mehr Radfahrer gibt, welche die Angebote nutzen wollen, aber die Kapazitäten nicht aufgestockt worden sind.
von: tirb68

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 09:38

Der Irrsinn sicher nicht, aber gegen ein sinnvolles Update das funktioniert, hat sicher niemand was schon.

Das könnte ein kostenloser Öffentlicher Nahverkehr sein, der so attraktiv ist, dass man ihn auch benutzen mag - mit und ohne Rad.

Das wäre hat ein Ziel, dass da nicht über Nacht vom Himmel fällt, ist wohl jedem klar.
von: Felix-Ente

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 10:02

Dann haben die aber ordentlich draufgesattelt. Vor drei oder vier Jahren bin ich noch für 25 Pfund nach Bristol und für 32 nach Sheffield gefahren. Haustarif, also direkt am Abfahrtsbahnhof gekauft, und nicht in der Peak Hour gültig.
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 10:33

Zitat
aber gegen ein sinnvolles Update das funktioniert, hat sicher niemand was schon.

Das 49€ Ticket ist doch ein funktionierendes Update. Perfekt ist es vielleicht nicht, aber ich finde es viel besser wie vermutet.

Durch das 49€ Ticket (wie schon erwähnt ich bekomme es für 30€, Rest Zuschuss vom AG) bin ich günstig nach England und zurück gekommen.

Mit 49€ Ticket von meinem Wohnort Vechelde nach Aachen (2x umsteigen, 1x Problemlos, 1x musste ich mit vollbeladenem Reiserad "sprinten" um Anschlusszug zu bekommen), dann für 23€ mit der belgischen Bahn einmal quer durch Belgien an die französische Grenze, dann für 25€ mit das Fähre nach England uns zurück.

Selbst wenn ich das 49€ Ticket mit einreichen würde, kommt man damit von Norddeutschland für knapp 100€ nach England. Schafft man weder mit Auto noch mit Flieger.

9€ Ticket oder kostenloser ÖPNV ist der absolute Schwachsinn, irgendwie muss der ÖPNV ja auch bezahlt werden. Ich finde 49€ einen guten Kompromiss, hätte mir aber sogar gewünscht es deutschlandweit gültig teurer zu machen (69€ z.B.) und in den Verkehrsverbünden günstiger. Ziel soll ja sein, u.a. das die arbeitende Bevölkerung von der Straße auf den ÖPNV umsteigen. "Spaßfahrten" können ruhig teurer sein.
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 10:35

In Antwort auf: Felix-Ente
Dann haben die aber ordentlich draufgesattelt. Vor drei oder vier Jahren bin ich noch für 25 Pfund nach Bristol und für 32 nach Sheffield gefahren. Haustarif, also direkt am Abfahrtsbahnhof gekauft, und nicht in der Peak Hour gültig.

In UK ist alles viel teurer zwinker

Da ich London nun doch ausgelassen hatte, waren die 39GBP dann mal Lehrgeld für mich. Nie wieder ein Ticket vorab kaufen, wenn man nicht im Zeitplan ist zwinker
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 10:35

In Antwort auf: tirb68
Hatte ich mehrfach geschrieben, dass ist das was ich aus dem Faden herausgelesen habe. Ob es richtig ist, weiß ich nicht wirklich und möchte es auch nicht überprüfen.
vielleicht sollte man unüberprüfte Negativbehauptungen anderer Leute nicht so einfach weiterverbreiten. schmunzel

Zitat
Ich sehe das eher global.
Wer will schon für sich und ggf. die ganze Familie neue Räder (mit Gelenkrahmen kaufen) um Beförderungsbestimmungen zu umgehen, in ein anders Bundesland ziehen etc., weil es da wohl im ÖVNV besser sein soll, sein Häuschen im Grünen für eine Stadtwohnung aufgeben, weil er abends nicht mehr vom Bahnhof weg kommt, etc.pp
was hat all das mit dem neu eingeführten Deutschlandticket zu tun? Sicherlich könnte noch einiges mehr an unserem öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) geändert und vielleicht auch verbessert werden. Aber einer der Beweggründe zur Einführung dieses neuen Tickets dürfte eher im Versuch einer gewissen "Entrümpelung" des reichlichen Wildwuches bei den verschiedenen Trägern des ÖPNV gelegen haben. Gleichzeitig wurde damit die Hoffnung verbunden, dass sich mehr Verkehrsströme vom MIV auf den ÖPNV verlagern. Da bleibt die weitere Entwicklung noch abzuwarten. Soweit mir bekannt, wurden die bisher verfügbaren sehr unterschiedlichen Tickets im ÖPNV nicht abgeschafft. Bei Bedarf könnte doch jeder potentielle Nutzer bei den bisherigen Tickets bleiben. Das mag ja für bestimmte Situationen sogar vernünftig sein. Und die Engpässe sowie die Tarifvielfalt beim Fernverkehr werden durch das neue Deutschlandticket nicht angesprochen. Das ist eine völlig andere Baustelle.

Zitat
Wie jeder das für sich sieht, mag auch jeder für sich selbst betrachten.
so sehe ich das auch und wie mir scheint gehöre mit der Entscheidung für das neue Ticket nicht zu einer kleinen und daher vielleicht zu vernachlässigenden Gruppe. Das Ticket wird vielfach angenommen. Zu den beim 9-Euro-Ticket zeitweise zu beobachtenden chaotischen Zuständen ist es allen Unkenrufen zum Trotz bisher nicht gekommen. schmunzel
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 15:31

In Antwort auf: UrbanCosmonaut
In Antwort auf: tirb68
Fakt ist, dass sich nichts verbessert hat.
Es war nie das Ziel des 49€-Tickets, dass sich bei der Fahrradmitnahme etwas verändert oder gar verbessert. Für alle anderen Bereiche hat sich viel verändert - und für den Geldbeutel Vieler auch verbessert!
...
bravo
Ich kenne mehrere, für die das D-Ticket günstiger ist, als die bisherige Monatskarte. Dagegen hat ein Kollege, der mit dem Auto von Salzgitter nach Hannover pendelt, keinen Vorteil vom D-Ticket.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.06.23 15:38

Warum auch? Er fährt doch jeden Tag mindestens 140km Auto. Das ist doch Vergnügen pur. grins
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.06.23 16:13

In Antwort auf: Thomas1976
Zitat
aber gegen ein sinnvolles Update das funktioniert, hat sicher niemand was schon.

Das 49€ Ticket ist doch ein funktionierendes Update. Perfekt ist es vielleicht nicht, aber ich finde es viel besser wie vermutet.

Durch das 49€ Ticket (wie schon erwähnt ich bekomme es für 30€, Rest Zuschuss vom AG) bin ich günstig nach England und zurück gekommen.

Mit 49€ Ticket von meinem Wohnort Vechelde nach Aachen (2x umsteigen, 1x Problemlos, 1x musste ich mit vollbeladenem Reiserad "sprinten" um Anschlusszug zu bekommen), dann für 23€ mit der belgischen Bahn einmal quer durch Belgien an die französische Grenze, dann für 25€ mit das Fähre nach England uns zurück.

Selbst wenn ich das 49€ Ticket mit einreichen würde, kommt man damit von Norddeutschland für knapp 100€ nach England. Schafft man weder mit Auto noch mit Flieger.

9€ Ticket oder kostenloser ÖPNV ist der absolute Schwachsinn, irgendwie muss der ÖPNV ja auch bezahlt werden. Ich finde 49€ einen guten Kompromiss, hätte mir aber sogar gewünscht es deutschlandweit gültig teurer zu machen (69€ z.B.) und in den Verkehrsverbünden günstiger. Ziel soll ja sein, u.a. das die arbeitende Bevölkerung von der Straße auf den ÖPNV umsteigen. "Spaßfahrten" können ruhig teurer sein.

Ein besser "funktionierendes Update" als die 9,- € Geschichte hinzukriegen, war nicht so schwierig. Funktionieren kann es aber nicht, weil die Bahn, sagen wir mal, nur im 3/4 Takt vor sich hinfunktioniert.

Wir sind auch noch am Anfang der Geschichte. Ich stelle heute schon eine Zunahme von Rentnergruppen in meiner 6:00 Uhr S-Bahn fest. Ich nenne das schon eine Verschlechterung, obwohl ich noch keinen Rausschmiss um diese Zeit erlebt hab. Entspannter ist die Fahrt mit dem Deutschlandticket aber auf gar keinen Fall geworden. Die Heimreise ab Leipzig probier ich erst garnicht. Hier war der Rausschmiss mit Rad schon vorher sehr wahrscheinlich.

Ich frag mich immer, wie der AG dazu kommt, mir die Anreise zur Arbeit im ÖPNV zu sponsorn? Wenn er ein ordentliches Gehalt bezahlt und dabei auch mal die Inflation berücksichtigt, dann ist sowas völlig sinnlos. Es würden auch Mietkostenzuschüsse in Ballungszentren obsolet, weil man einfach arbeiten geht und Geld verdient. Die Bahn würde ihre Fahrgäste etwas verhätscheln, weil sie den Fahrpreis von Ihnen bezieht und nicht vom Staat, der sowieso immer bezahlt. Ist ja eh nicht seins. Soll heißen, ein Anreiz für die Bahn, sich um ihre Defizite zu kümmern, ergibt sich so garnicht. Im Gegenteil!

Die Konkurrenz zum Auto verbessert man damit nur kurzfristig. Natürlich nutzt man ein solches Geschenk, solange es irgendeinen Sinn macht und den macht es bei mir und bei Dir offensichtlich. Das Auto bleibt aber vor der Tür und frisst weiter unser Geld, weil die Bahn ganz einfach nicht ausreichend zuverlässig ist und bleibt. Das betrifft regelmäßig ausfallende und inzwischen auch verspätete Züge ebenso, wie die permanent unzureichenden Kapazitäten bei der Radmitnahme im Berufsverkehr. Dir wird es doch so klar sein, wie mir, dass die Bahn keinen einzigen € "günstiger" geworden ist. Ich unterstelle, sie ist teurer geworden und der Zuverlässigkeit ist die nochmal gestiegene Nachfrage auch nicht dienlich. Man kann m.E. auch nicht hergehen und dem Bürger erklären, wann er eine "Spaßfahrt" macht und wann er zur Arbeit fährt. Woran willst Du das denn festmachen? Das hat der Bahn wurscht zu sein, finde ich. So wie man jahrelang Strecken stillgelegt und Wagenmaterial abgeschafft hat, kann man auch den umgekehrten Weg gehen. Dass das teurer wird, als Strecken und Wagenmaterial abzuhalftern, das ist so. Der Faktor Glaubwürdigkeit bei der "Verkehrswende" würde sich allerdings vom Erdmittelpunkt etwas nach oben begeben.

meint der Peter
von: olafs-traveltip

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 24.06.23 09:03

Was passiert, wenn die Bahn an ihrem finanziellen Defizit arbeitet, haben wir ja ein paar Jahrzehnte ausprobiert.
Herausgekommen ist, versammelte und reduzierte Infrakstruktur und weniger Personal. Wie soll das neue Kunden bringen?

Und das seltsame ist: Der ÖPNV muss Wirtschaftlichkeitberechnungen vorlegen zB zur Reaktivierung einer Bahnstrecke.

Für den Ausbau von Strassen reicht eine dubios Prognose, dass der Strassrnverkehr kontinuierluch weiter wächst. entsetzt

Dann bitte auch Schluß machen damit, dass insbesondere dS Fernstrassennetz ausschließlich vom Steueruahler finanziert wird.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 24.06.23 09:35

In Antwort auf: olafs-traveltip
Dann bitte auch Schluß machen damit, dass insbesondere dS Fernstrassennetz ausschließlich vom Steueruahler finanziert wird.
Ja wer denn sonst?
Beste Vorbilder gibts in Spanien. Ausnahmslos neue Straßen zwischen Saragossa und Sevilla. Bezahlt von der EU.
Schnellzüge fahren auf hermetisch abgeschlossenen Trassen und die Bahnhöfe sind so abgeschirmt wie Fort Knox.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 24.06.23 09:35

Die Bahn hat nach meinem Kenntnisstand noch nie an ihrem "finanziellen" Defizit gearbeitet und es war auch in meinem Beitrag nicht der Gegenstand. Mir ging es um alle übrigen Defizite.
Dass die Beseitigung derselben auch Geld bzw. viel Geld kosten würde, versteh offenbar nur ich. Wahrscheinlich reg auch deshalb nur ich mich drüber auf, wenn wir es für ne Billigfahrkarte wegschmeißen. Soll heißen:

Sofern wir eine Verlagerung des Autoverkehrs in Richtung Schiene wollen, was wir ganz offenbar um keinen Preis der Welt wollen, ist das finanzielle Defizit wirklich eins der kleinereren Defizite. 3 Mrd. in einer Billigfahrkarte zu versenken, ist vermutlich vom finanziellen Opfer her noch irgendwie verschmerzbar. Wir haben ja generell aufgehört, unsere Schulden noch in Mio. zu rechnen. Es ist nur ein ganz fatales Signal dafür, was wir unter "Verkehrswende" wirklich verstehen.

Für Gedankenspiele, das Straßennetz nicht mehr vom Steuerzahler finanzieren zu lassen, bin ich offen. Dann haben wir für den Waren- und öffentlichen Nahverkehr auf der Straße Die Bahn bzw. Straßenbenutzungsgebühren für irgendwelche privaten oder Öffentlichen Straßenbetreiber... Im Gegenzug könnten die Steuern auf die Autofahrerei gesenkt werden, weil die 50 Mio Autofahrer bei Dir offenbar nicht als Steuerzahler durchgehen. Wie dem auch sei, das finanzielle Defizit der Bahn wird gegenwärtig aufgefangen durch die Gewinne von DB Schenker.. Also der stark wachsenden Lkw - Sparte der Bahn. Vielleicht wird der Goldesel auch deshalb verkauft, weil man schon drüber nachdenkt, den Steuerzahler aus dem Straßenbau herauszunehmen? teuflisch

Dann hätte die Bahn direkt mal was schlaues gemacht.

Gruß Peter
von: cyclist

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.06.23 21:36

Hallo,
es gibt. mittlerweile einige IC, in denen das 49€-Ticket ausnahmsweise doch gilt - im Gegensatz zu den anderen IC/ICE. Klick
Neu hinzu gekommen (gültig ab dem 01.07.2023) ist jetzt der IC34 von Dortmund nach Dillenburg, siehe hier.
von: Sickgirl

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 01.07.23 08:16

Gestern habe ich schon befürchtet ich flieg wieder aus dem Zug

Bin morgens mit dem Erixx von Hannover nach Hodenhagen, in den Zug, schon gefreut das so leer ist

Kurz vor der Abfahrt stürmen noch zwei Schulklassen in den Zug, und stauen sich in den Gängen.

Nach dem zweiten Halt steigt der Zugbegleiter ein und bereitete mich schon mal mental auf den Rausschmiss vor. Der war aber recht tiefen entspannt und war mit der Deutschland Karte schon zufrieden. Nicht mal das Radticket wollte er sehen
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.08.23 09:15

Es ändert sich in Kürze etwas bei den Fahrgastrechten:

- Ist ein Nahverkehrszug mehr als 20 Minuten verspätet, dürfen D-Ticket-Nutzer nicht mehr kostenfrei auf den Fernverkehr umsteigen.

- Auch Fahrgästen, die aufgrund einer Verspätung ihres Nahverkehrszug einen anschließenden Fernzug nicht rechtzeitig erreichen, steht keine Entschädigung mehr zu.

- Generell gilt, dass die Entschädigung entfällt, wenn Züge aufgrund von außergewöhnlichen Umstände sich verspäten oder ausfallen. Als außergewöhnlich gelten u.a. Vandalismus, Notfälle im Zug und Personen auf dem Gleis.

Quelle u.a.: Artikel im GA

Beim fett markierten Punkt bin ich mir nicht sicher, ob das nur für das D-Ticket gilt (das wäre keine neue Regelung) oder generell - und damit auch - für alle Tickets mit Nah- und Fernverkehrsanteilen.

Gruß
Uli
von: UrbanCosmonaut

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.08.23 10:06

In Antwort auf: Sickgirl
Gestern habe ich schon befürchtet ich flieg wieder aus dem Zug
Scheinbar könnte das wohl nun doch auch noch unterwegs passieren: Drei Männer mit Rad müssen unterwegs den Zug verlassen
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.08.23 10:12

Was macht man in solch einem Fall? Einfach die Tür blockieren? Warten bis die Polizei kommt?
Ich persönlich würde es drauf ankommen lassen.
Aber ich habe auch Zeit, ne Rechtsschutz und ne Haftpflichtversicherung.
von: Wuppi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.08.23 10:49

In NRW benötige ich für die Fahrradmitnahme ein Fahrradticket, auch in RE und RB. Dieses Ticket berechtigt mich ein Fahrrad mitzunehmen.
Ist es auch dann möglich, mir aus "Platzgründen" die Weiterfahrt zu untersagen?
Schließlich habe ich ein Ticket gekauft und somit einen Beförderungsvertrag (fürs Fahrrad) geschlossen.

Bei der Bahn gibt es ja auch ein bundesweites Fahrradticket. Wie sieht es denn da mit der Mitnahmepflicht aus?
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.08.23 11:08

Auch wenn man ein Fahrradticket kauft ist das nicht automatisch mit irgendeinem bestimmten Zug verbunden. Für Nahverkehrszüge wird doch immer recht deutlich auf die beschränkte Mitnahmemöglichkeit für Fahrräder verwiesen. Meines Erachtens kann nur bei ausdrücklich reservierten Fahrradplätzen eine Mitnahme eingefordert werden. Das kenne ich nur bei unseren Fernverkehrszügen. Hier besteht ohnehin im Regelfall eine Reservierungspflicht. Eine andere Frage ist, wie es sich verhält, wenn unterwegs weitere Plätze insbesondere in den Mehrzweckabteilen für zusteigende Fahrgäste benötigt werden. Gibt es da rechtssicher Vorrang für bestimmte Nutzungen, wie beispielsweise Rollstühle oder Kinderwagen oder gilt das Prinzip "Wer zuerst einsteigt hat Vorrang" ?
von: UrbanCosmonaut

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.08.23 12:16

@juergen @wuppi @hopi

Diese Fragen wurden wohl der DB gestellt, aber die reagiert laut dem Artikel nicht.
Der ADFC meint laut Artikel: Passiert halt mal und ist dann so.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.08.23 17:30

In Antwort auf: hopi
Eine andere Frage ist, wie es sich verhält, wenn unterwegs weitere Plätze insbesondere in den Mehrzweckabteilen für zusteigende Fahrgäste benötigt werden. Gibt es da rechtssicher Vorrang für bestimmte Nutzungen, wie beispielsweise Rollstühle oder Kinderwagen oder gilt das Prinzip "Wer zuerst einsteigt hat Vorrang" ?

Schau mal bitte in die einzelnen Transportbedingungen. M.W. haben z.B. in der S-Bahn Hannover Kinderwagen Vorrang vor der Mitnahme von Fahrrädern.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.08.23 19:07

In Antwort auf: Wuppi
In NRW benötige ich für die Fahrradmitnahme ein Fahrradticket, auch in RE und RB. Dieses Ticket berechtigt mich ein Fahrrad mitzunehmen.
Ist es auch dann möglich, mir aus "Platzgründen" die Weiterfahrt zu untersagen?
Schließlich habe ich ein Ticket gekauft und somit einen Beförderungsvertrag (fürs Fahrrad) geschlossen.

Bei der Bahn gibt es ja auch ein bundesweites Fahrradticket. Wie sieht es denn da mit der Mitnahmepflicht aus?

Die Beantwortung deiner Frage findest du tatsächlich unter genau dem Link, den du oben eingestellt hast. Kurze Antwort: Nein, gibt es nicht
von: chrisli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.08.23 19:33

..es ist allerdings möglich, im Nahverkehr Gruppen von Radreisenden im Voraus anzumelden, z.B. im Cantus von GÖ nach Eschwege.. Grüße, Chris
von: Wuppi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 13.08.23 21:20

In Antwort auf: Uwe Radholz
Kurze Antwort: Nein, gibt es nicht
Dann müsste ich ja den Ticketpreis wieder zurück bekommen?
Und wenn wärend der Fahrt weitere Räder reinkommen; wer muss dann weichen?
Fragen über Fragen. unsicher
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 04:55

Die Regelungen zur Mitnahme von Fahrrädern im ÖPNV sind für NRW beispielsweise hier recht klar beschrieben. Ich gehe mal davon aus, dass diese Beschreibung rechtssicher ist und in anderen Bundesländern vergleichbare Regelungen bestehen.

Anspruch auf Beförderung besteht nicht. Mitnahme ist nur möglich, wenn Platz verfügbar ist, Kinderwagen und Rollstühle haben Vorrang.

Und so ganz nebenbei: es handelt sich um eine allgemeine Regelung und ist nicht besonders auf oder für das Deutschlandticket abgestimmt. Also auch durch den Kauf von Einzelfahrscheinen kann diese Regelung nicht unterlaufen werden. schmunzel
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 05:57

In Antwort auf: Wuppi
Dann müsste ich ja den Ticketpreis wieder zurück bekommen?
Und wenn wärend der Fahrt weitere Räder reinkommen; wer muss dann weichen?
Fragen über Fragen. unsicher
Wenn es Schule macht, dass Radfahrende aus den Zügen fliegen, dann sollte es möglich sein, die Radkarte im Zug kaufen zu können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man eine Radkarte bei Nichterfüllung des abgeschlossenen Beförderungsvertrags erstattet bekommt.
von: Wendekreis

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 06:37

Zitat
Wenn es Schule macht, dass Radfahrende aus den Zügen fliegen
Die Zustände bei der Bahn haben mich soweit gebracht, dass ich mich vorwiegend im heimischen Revier zwischen Lech und Ammersee mit dem Rad bewege. Längere, Bahn gestützte Radreisen plane ich keine mehr. Ich wähle nur noch einen meinen Ansprüchen gerecht werdenden Campingplatz, den ich noch unbeschwert mit der Bahn erreiche, und mache von dort aus meine kleinen Rundfahrten.
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 07:01

Zitat
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man eine Radkarte bei Nichterfüllung des abgeschlossenen Beförderungsvertrags erstattet bekommt.

Es gelten die in diesem Thread schon mehrfach angesprochenen Fahrgastrechte im Nahverkehr. Die Nichtmitnahme aufgrund Überfüllung o.ä. Umständen ist wie ein ausgefallener Zug zu behandeln.
Gruß
Uli
von: kaman

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 08:40

Ihr macht jetzt als passiert so etwas andauernd. Wenn man die Hauptverkehrzeiten und Hotspots meidet, passiert das eher selten. Notfalls muss man halt einen späteren Zug nehmen. Das musste ich, auf dem Weg zur Arbeit, selbst als Fußgänger, schon öfters machen weil der Zug schon überfüllt war.
Ärgerlich ist das trotzdem.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 09:41

Die Fahrrad Tageskarte Nahverkehr berechtigt nicht zur sicheren Mitnahme in einem bestimmten Zug. Die Tageskarte kann man auf der DB Seite auch übers Handy buchen und sich das PDF mit dem Aztec-Code anzeigen classen. Man kann sie also auch kurz vor Abfahrten noch kaufen. Leider geht es noch nicht über den DB next Navigator. Zumindestens finde ich es dort nicht. Über den Ausschluss bestimmter Fahrgäste - In dem Falle Radfahrer - entscheidet im Zweifel das Zugpersonal und bei Eskalation die Bundespolizei.
von: iwp

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 10:09

Moin, du findest alle Tagesfahrradkarten im NEXT DB Navigator unter Tickets und Angebote --> Regionale Angebote.
von: Dietmar

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 10:12

In Antwort auf: Juergen
... dass Radfahrende aus den Zügen fliegen, ...
Im Zug sollte man eben nicht Rad fahren. schmunzel

Gruß Dietmar
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 11:19

Zitat
M.W. haben z.B. in der S-Bahn Hannover Kinderwagen Vorrang vor der Mitnahme von Fahrrädern.
Das hatten wir doch schon. Es wirkt nur beim gleichzeitigen Einsteigen. Wer sich bereits im Zug befindet und gefahren ist, kann so nicht rausgeworfen werden. Das ist Vertragsbruch und daran kann sich auch nichts ändern. Das hat mit den Grundsätzen des Rechtsstaates und der einfachen Regel »Verträge sind einzuhalten« zu tun. Ich kann, wenn ich einmal einen Vertrag eingegangen bin und mein Vertragspartner seinen Teil geleistet hat, es mir nicht einfach so aus heiterem Himmel anders überlegen. Gut möglich, dass den beteiligten Mitarbeitern das Wissen um solche Feinhheiten fehlt. Polizisten wissen es in aller Regel und eben deshalb kann man derartige Forderungen guten Gewissens aussitzen. Eventuell hilft auch der Hinweis, dass ein Stehenbleiiben den Gesamtbetrieb aufhält. Nur, weil man ein Fahrrad mitführt, wird man nicht einfach so rechtlos.

@Wuppi, ja, wenn Du die bezahlte Fahrt nicht antreten kannst, dann ist Dir der Fahrpreis zu erstatten. Auch, wenn Du beim Umsteigen nicht weiterkommst, der Zweck der Fahrt damit nicht mehr erreichbar und diese damit sinnlos wird, ist das so. Dann steht Dir auch der kostenlose Rücktransport zu Deinem Ausgangsort zu und letztlich bist Du mit der vertanen Zeit genug bestraft. Der Transporteur, der es nicht hinbekommt, darf davon nicht noch Einnahmen erzielen. Im Ruhrgebiet ist mir das tatsächlich schon passiert und es gab auch keine Diskussionen.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 15:12

Das mag wohl sein. Die Frage die sich stellt, ist aber, wie man es fertig bringt, die Mutti mit dem Kinderwagen oder einen Behinderten ggf. draußen im Regen stehenzulassen? Auf der Basis irgendeines Paragrafen - ich tät mich in Grund und Boden schämen. Wenn ich als Radfahrer in die S-Bahn steige, dann weiß ich, dass ich mich auf ein Abenteuer einlasse. Man kann anführen, dass es die Mutti auch wissen muss. Ich stufe meine Zwänge hier aber niedriger ein, als die der Mutti. Das war auch einmal anders, aber dafür muss mir Mutti dumm kommen.

Ob ich nun die Mutti mit nem Kinderwagen bin, Rollstuhl- oder Radfahrer mag zwar in irgendwelchen Beförderungsbestimmungen wurscht sein. Dass es unsereinem leichter fällt mit den Unwägbarkeiten der Bahn umzugehen, erscheint aber schlüssig. Dass man es sich allzuoft antut, scheint mir aber auch schlüssig widerlegt. Der Verweis auf den "Vertragsbruch" hilft hier wohl niemandem und um jeden Preis recht haben, willst du wahrscheinlich in diesem Fall auch nicht.

meint der Peter
von: kaman

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 16:46

In Antwort auf: UrbanCosmonaut
In Antwort auf: Sickgirl
Gestern habe ich schon befürchtet ich flieg wieder aus dem Zug
Scheinbar könnte das wohl nun doch auch noch unterwegs passieren: Drei Männer mit Rad müssen unterwegs den Zug verlassen
Ich habe leider kein Abo bei dieser Zeitung und kann das daher nicht lesen. Standen die Fahrräder ordentlich auf Fahrradplätzen oder evtl. irgendwo wild ?
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 16:54

Sofern Du das überhaupt mitkriegst. Letztlich kann es jedem passieren, nicht mitzukommen und es ist ausgesprochen heikel, hier eine Rangfolge einführen zu wollen. Das kann sich zum Fass ohne Boden entwickeln und irgendwann wird die Willkür zum Prinzip. Wenn Du sowieso am nächsten Briefkasten absteigen will, ist es letzten Endes auch etwas anderes als wenn Du in den hoffentlich wohlverdienten Urlaub willst, vielleicht schon Verspätung eingefahren hast, obwohl Du Reserven eingebaut hast und den Anschluss nach Madrid kriegen musst – weil die Fahrkarte sonst verfällt. Das lässt sich fortsetzen.

Denk an die Zeiten, als in den LVB-Fahrplanbüchern mehrfach der Satz »Wir bitten unsere jugendlichen Fahrgäste, die Sitzplätze älteren und gebrechlichen Personen zu überlassen« stand. Der führte in den vielen Jahren zu einem unglaublichen Anspruchsdenken und ging voll nach hinten los. Im Übrigen gerade nicht bei den Gebrechlichen.
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 17:24

In Antwort auf: Peter Lpz
.....und um jeden Preis recht haben, willst du wahrscheinlich in diesem Fall auch nicht.
Das scheint mir wichtig zu sein. Beispiel: Ich hatte eine Reise von Milano nach Romanshorn mit der SBB geplant. Incl Ticket für mich, das Rad, und incl der Reservierungen für mich und das Rad. Dann kam die Sperrung des Gotthardtunnels dazwischen. In der Folge konnte ich in Zürich erst zwei Stunden später weiterfahren als geplant und reserviert. Die Zugbegleiterin im IC nach Romanshorn stellte mich vor eine klare Entscheidung: entweder nochmal hier eine Reservierung für den tatsächlichen Zug kaufen oder raus. Das Gottharddesaster interessierte sie keine Bohne und daß die SBB in der Erfüllungsschuld ihrer vertraglichen Verpflichtungen war, ebenso wenig. Angesichts des Streitwertes verzichtete ich auf meine Rechte und zahlte eben nochmal


(2 SFr lach ).
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 17:27

Mein Vertrauen in die Umgebung in der Bahn, auf dem Bahnhof ist nicht so groß, dass ich mein Rad unbeaufsichtigt lasse. Ich bin also dort in der Nähe und bekomme somit auch mit, was sich abspielt. Es ist im Fernverkehr allerdings auch mal anders. Das mit der "Rangfolge" hat wirklich Schwächen. Drauf zu bauen, dass es der Pöbel im Zug richtet, geht aber garantiert immer schief. Man wird hier immer etwas falsch machen, egal wie es angestellt wird.

Ich kann mich auch erinnern, als jugendlicher Platz gemacht zu haben, für wenig gebrechliche Leute. Aber die waren eben stärker und der Schaden aufzustehen, war gering. Es wäre wohl allen geholfen, wenn die Bahn das Ziel verfolgen würde, jeden Fahrgast mitzunehmen. Wir würden dann solchen Disput nicht führen und unseren Fahrpreis löhnen. Mir wärs den wirklich wert.

Gruß Peter
von: jutta

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 18:14

Vor paar Jahren, zu kalten Jahreszeit, es war schon dunkel draußen. Irgend so ein Shuttle von Bernburg nach Halle, auch Fahrgäste mit Rädern (einige wollten imho noch nach Erfurt weiter),hatten alle erst mal Platz. Unterwegs glaube Familie mit Kind, hätten theoretisch keinen Platz mehr gehabt, da dann eben kein Fluchtweg mehr. Die Zugbegleiterin hat auch erst mal gezögert, aber dann wahrscheinlich gebetet, dass nix passiert. Hat gsd zumindest alles bis Halle geklappt.
Man hats immer noch mit Menschen zu tun (ein Roboter hätte wahrscheinlich anders gehandelt).
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 18:36

In Antwort auf: iwp
Moin, du findest alle Tagesfahrradkarten im NEXT DB Navigator unter Tickets und Angebote --> Regionale Angebote.
Danke,
Das seitliche Wischen hatte ich übersehen und fand nur die Bahncards.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 21:36

In Antwort auf: Falk
. . . . es ist ausgesprochen heikel, hier eine Rangfolge einführen zu wollen.
für den Nahverkehr gib es das bereits, zumindest in NRW. Hierzu habe ich wenige Beiträge früher auf eine entsprechende Veröffentlichung verlinkt. Man muss das nicht besonders gut finden. Es reicht, es zur Kenntnis zu nehmen und sich darauf einzustellen, schmunzel
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 23:29

In den Bedingungen 9.4.4 (pdf) steht aber nur was von "weiteren Fahrrädern". Sprich bereits vorhandene Fahrräder können bleiben. Ein Ausschluss ist nach 4.1. nur vorgesehen, wenn die Sicherheit gefährdet ist. Das dürfte schwer werden zu argumentieren, dass das Fahrrad mindestens seit einem Halt sicher war und dann plötzlich durch Zustieg eines Kinderwagens unsicher wurde. Oder was meinst du?
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 14.08.23 23:43

In Antwort auf: Peter Lpz
Die Frage die sich stellt, ist aber, wie man es fertig bringt, die Mutti mit dem Kinderwagen oder einen Behinderten ggf. draußen im Regen stehenzulassen?
Gegenfrage: Wie bringt es eine Mutti mit Kind oder ein Behinderter fertig, einen Radfahrer draußen im Regen stehen zu lassen? Sind nicht alles drei Menschen die das gleiche Recht auf Beförderung erworben haben? Die alle drei bei im Regen stehen würden und auf den nächsten Zug warten würden und da dann ihr Glück versuchen?

Keine Frage, es mag Situationen geben, da kann der Radfahrer auf einen Zug verzichten und ja, dann sollte man evtl. zurück stecken. Aber nicht nur weil ich ein Rad dabei habe, habe ich unendlich Zeit oder kann mich frisch machen vor meinem Termin nach 20km Radfahren.
von: UrbanCosmonaut

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 05:47

In Antwort auf: kaman
Standen die Fahrräder ordentlich auf Fahrradplätzen oder evtl. irgendwo wild ?
Laut dem Artikel standen sie korrekt.
Der Arktivel war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht hinter einer Bezahlschranke. Schade, dass er es nun ist.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 05:51

Gut, das gleiche „Recht" haben sie nicht. So steht das in den Beförderungsbedingungen. Und ich selbst bin auch bereit, die Priorisierung von Kindern , Behinderten und Alten, die Rollstühle brauchen, zu akzeptieren.
Aber wenn ich die Textfetzen des verlinkten Artikels richtig verstehe, schmeißen die uns auch raus, um Fahrgäste ohne Rad mitnehmen zu können? Das ist schon echt die Härte.
Und wie es aussieht, ist man ziemlich wehrlos.

Dass man auch mit Widrigkeiten klarkommen muss, ist schon zu bedenken. Einige von uns sind schon in Weltgegenden getourt, die einiges vom Radler abverlangen. Aber wenn ein längerer Bahn-Transport durch Mitteleuropa ein größeres Problem ist als ne Tour durch Ferne Länder, scheint das arg unerfreulich. Du buchst Stellplätze, musst größere Entfernungen überbrücken, umsteigen usw und dann lassen sie einfach einen Zug ausfallen oder du erreichst ihn wegen der üblichen Verspätungen nicht.
Als vor ein paar Tagen mein Zug von Frankfurt nach Berlin ganz humorlos gecancelt wurde, hätte ich erst drei Tage später wieder einen Stellplatz bekommen können. Service oder Unterstützung der Bahn dabei absolut Null.
Ich hatte dann die Möglichkeit, ohne Rad zu fahren. Aber denken wir uns eine Familie mit zwei Kindern und vier Rädern -so war ich früher oft unterwegs- steht in Frankfurt, die beiden Alten müssen Montag zur Arbeit usw. Die Fahrt mit noch möglichen zehn Stunden -wenn alles gut geht- Regio willst du auch nicht haben, wenn du allein unterwegs und noch ausreichend fit bist. Dann eben doch das Auto. Gleich mit dem eigenen losfahren oder eben mieten.
Fliegen....?
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 05:59

In Antwort auf: aighes
In den Bedingungen 9.4.4 (pdf) steht aber nur was von "weiteren Fahrrädern". Sprich bereits vorhandene Fahrräder können bleiben.
das ändert doch nicht den Grundsatz, dass Reisende im Rollstuhl oder mit Kinderwagen Vorrang haben. Irgendwann wird es irgendwo vorkommen, das in einen nahezu vollständig belegten Zug noch ein Rollstuhl und ein weiterer Fahrradfahrer zusteigen möchte. Wenn dann nur noch für einen Fahrgast in den entsprechenden Bereichen Platz verfügbar sein sollte, wird wohl die Person mit dem Rollstuhl Vorrang haben und der Radfahrer hat dann halt Pech. Ja, selbst bereits im Zug befindliche Radfahrer könnten in seltenen Fällen betroffen sein, wenn diese beispielsweise ihr Rad an den ausdrücklich für Rollstühle reservierten Plätzen abgestellt haben. Wie oft das tatsächlich vorkommt, ist eine andere Frage. Ich denke, es dürfte sich immer, oder zumindest fast immer, um Ausnahmesituationen handeln.

Und dann sollte man noch bedenken, dass auch im Nahverkehr noch Wagen unterwegs, in die man nur über eine oder gar mehr Stufen einsteigen kann. Für derartige Verkehrsmittel können Rollstuhlfahrer mit einer gewissen Vorlaufzeit eine Person mit einer technischen Einsteigehilfe vorbestellen. Sollen solche Gäste wirklich abgewiesen, weil sich ein Radfahrer auf seine vermeintlich vertraglich zugesichert Beförderung genau mit diesem Zug beruft? Der Rollstuhlfahrer kann ja nach Hause rollen und sich für einige Tage später eine erneute Einsteigehilfe bestellen. teuflisch
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 06:17

In Antwort auf: Uwe Radholz
Gut, das gleiche „Recht" haben sie nicht. So steht das in den Beförderungsbedingungen. Und ich selbst bin auch bereit, die Priorisierung von Kindern , Behinderten und Alten, die Rollstühle brauchen, zu akzeptieren.
Aber wenn ich die Textfetzen des verlinkten Artikels richtig verstehe, schmeißen die uns auch raus, um Fahrgäste ohne Rad mitnehmen zu können? Das ist schon echt die Härte.
Und wie es aussieht, ist man ziemlich wehrlos.
Ein Vorrang für Rollstühle und Kinderwagen ist doch meines Wissen nur im Nahverkehr geregelt. Im Fernverkehr ist das bekanntlich anders, dort besteht im Regelfall für
Fahrräder eine Reservierungspflicht.

Dann gibt es im Nahverkehr häufig gewisse Zeitfenster, in denen die Fahrradmitnahme generell ausgeschlossen ist. Wenn es in solchen Fällen gelegentlich dazu führen sollte, dass Radfahrer einen ohnehin bis zum allerletzten Stehplatz belegten Zug verlassen sollen, damit vielleicht einige wenige andere Fahrgäste ohne Fahrrad zusteigen können, dürfte das regelkonform sein. Gelegentlich mögen schlechte Entscheidungen durch das Zugpersonal getroffen werden, der Regelfall dürfte das jedoch nicht sein.

Und nochmals zur Erinnerung: ich habe mich hier lediglich zum Tatbestand einer zumindest in NRW geltenden Regelung für den Nahverkehr geäußert.

Verweise auf den Fernverkehr oder gar die Alternative von Flügen erscheinen mir da wenig zielführend. schmunzel
von: Felix-Ente

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 07:56

Ich halte den Fall, dass es unmöglich ist, Radfahrer und Mutter mit Kinderwagen und/oder Rollstuhlfahrer mitzunehmen, für einen konstruierten unrealistischen Fall. So etwas kommt allenfalls als absolute Ausnahme vor, z.B. wenn man an einem Pfingstwochenende mit einem ganz bestimmten Zug von Berlin an die Ostsee fahren will. Was ohnehin nur der tut, der nicht ganz bei Trost ist.

In weit über 99% der Fälle kann man aber alle mitnehmen, sofern man alle strunzdummen Egoisten von den Plätzen entfernt, die ihnen nicht zustehen. Da kann man gerne mit den Mitradlern anfangen, die sich auf den Klappsitzen hinter ihrem vollbepacktem Rad verbarrikadieren und damit mit einem Rad 4 Plätze blockieren. Abpacken und sich einen anderen Platz suchen und schwupps finden dort 3-5 Räder Platz, wenn der Zugchef ein Auge zudrückt und nicht auf den markierten Bereich besteht, sondern eine Mannsbreite als Durchgang genügt, auch mehr. Wenn das immer noch nicht reicht, scheuche man alle Reisenden ohne Gepäck aus dem Mehrzweckbereich. Als nächstes kann man das Gepäck sortiert nach Ausstiegshaltestelle in einer Ecke stapeln und die dazu gehörenden Reisenden bitten, in den Wagen durchzugehen. Und als letztes bringt man den Kinderwagen samt zugehöriger Familie in einem anderen Türbereich unter, wo man dann wieder Reisende weiter in den Wagen scheucht, die meinen, sie müssten die nächsten 20 Stationen als Türsteher mitfahren. Rollstuhlfahrer und Fahrräder haben übrigens in den meisten Zügen und Triebwagen mittlerweile unterschiedliche Abteile und Zugangstüren.

Und, ja, selbstverständlich bringt so eine Umpackaktion für viele Fahrgäste Unannehmlichkeiten wie den Verlust eines Sitzplatzes, oder man muss enger zusammenrücken. Aber das kann doch kein Grund dafür sein, Leute am Bahnsteig zurückzulassen. Wer es nicht glaubt, der darf gerne mal an einem Sommerwochenende mit Badewetter nach Fürstenberg an der Havel fahren und zusehen, wie die Zugbegleiter mit ebenso energischen wie eindeutigen Anweisungen die Umsteiger von gleich 2 knackvollen Zügen (regulärer RE und Entlastungszug) nebst Rädern, Kinderwägen, Zeltausrüstungen und sonstigem Sperrgepäck in einem Mini-Triebwagen nach Mirow befördern.

Und, nochmal ja, auch ich hätte es gerne bequemer, aber da muss ich wohl auf den Sankt-Nimmerleinstag hoffen, bis sich Bahn und Länder darauf einigen, für chronisch überlastete Strecken weitere und/oder längere Züge zu organisieren. Die Bundesländer und die Bundesregierung sind ja in der Regel damit beschäftigt, den Herren Autofahrern mehr und breitere Straßen zu bauen.
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 08:10

In Antwort auf: Felix-Ente
sofern man alle strunzdummen Egoisten von den Plätzen entfernt, die ihnen nicht zustehen
bravo dafür
von: noireg-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 08:41

In Antwort auf: iassu
Das Gottharddesaster interessierte sie keine Bohne und daß die SBB in der Erfüllungsschuld ihrer vertraglichen Verpflichtungen war, ebenso wenig. Angesichts des Streitwertes verzichtete ich auf meine Rechte und zahlte eben nochmal

Ich dachte, du seist mit einem Faltrad unterwegs?
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 08:46

Schon richtig. Aber einfach rein und los ist schon bequemer. Zumal oft noch Schutzverpackung verlangt wird. Und dann hat man ja auch noch die Taschen und Zeugs: bei Umsteigen alle Stunde ist das schon lästig.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 10:28

In Antwort auf: Felix-Ente
Ich halte den Fall, dass es unmöglich ist, Radfahrer und Mutter mit Kinderwagen und/oder Rollstuhlfahrer mitzunehmen, für einen konstruierten unrealistischen Fall. So etwas kommt allenfalls als absolute Ausnahme vor,
das sehe ich auch so. Darum habe ich ja geschrieben, dass das nicht der Regelfall ist. schmunzel

Ich kann auch nicht so richtig nachvollziehen, warum das hier so heftig beklagt und teilweise der Eindruck vermittelt wird, es handele sich dabei um sehr häufig auftretende Ereignisse. Wieviel Nahverkehrsfahrten führen unsere Eisenbahnunternehmen täglichlich durch und wie oft ist es bisher vorgekommen, dass Radfahrer des Zuges verwiesen oder, gröber formuliert, einfach hinausgeworfen wurden? Das dürfte ein verschwindend kleiner Anteil bezogen auf alle Nahverkehrsfahrten der Eisenbahnunternehmen sein.


Nachsatz: während ich diesen Beitrag geschrieben habe wurde vom Spiegel diese Meldung über eine sehr ärgerlicher Störung im Fernverkehr veröffentlicht. Ja, bei allem Optimismus will ich ja nicht leugnen, dass wir bei unserem öffentlichen Personenverkehr noch deutlichen Verbesserungsbedarf haben. schmunzel
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 10:35

Zitat
Und dann sollte man noch bedenken, dass auch im Nahverkehr noch Wagen unterwegs, in die man nur über eine oder gar mehr Stufen einsteigen kann. Für derartige Verkehrsmittel können Rollstuhlfahrer mit einer gewissen Vorlaufzeit eine Person mit einer technischen Einsteigehilfe vorbestellen. Sollen solche Gäste wirklich abgewiesen, weil sich ein Radfahrer auf seine vermeintlich vertraglich zugesichert Beförderung genau mit diesem Zug beruft?
Sowas ist wie die Sitzplätze, die für Schwerbehinderte und ähnliche Nutzer reserviert sind und in der Regel kurze Wege zum Ein- und Ausstieg bieten. Es wäre nicht sinnvoll, die nicht zu nutzen, wenn niemand in Zug ist, der zu den auf diese Weise privilegierten Gruppen gehört. Es hat aber nichts damit zu tun, dass ein Raussetzen von Reisenden, die bereits gefahren sind, einen Vertragsbruch darstellt. Da kommst Du auch nicht raus und es ist mir völlig rätselhaft, wie man mit allen möglichen Scheinargumenten dagegen polemisieren kann. Nochmal und jetzt auch ausgezeichnet: Verträge sind einzuhalten. Den rechtlichen Dammbruch, den das, was Du immer wieder forderst, wirst Du vermutlich selber nicht wollen und ich vermute, dass Du die Konsequenzen nicht überblickst. Es wäre ein Rückfall hinter Grundsätze, die seit den Römern nicht infragegestellt werden. Einfacher kann man den Rechtsfrieden gar nicht zerstören und das Nächste, was dann fällt, ist das Verbot des Besitzes und der Anwendung von Schusswaffen. Das möchte ich nicht erleben müssen.

Es gibt nur sehr wenige Wagen und Zugeinheiten, wo die Räume für Großgepäck nach Nutzergruppen unterteilt sind. Schon, weil das in aller Regel kaum sinnvoll, sondern Platzverschwendung ist. Das Einzige, was ich dazu erlebt habe, sind die Ecken mit Rückhaltegurten in einigen spanischen Triebzügen. Die werden vielen hier noch nie aufgefallen sein und ich habe bisher auch nie erlebt, dass sie dafür genutzt werden. Wer etwas dort reinstellt, der weiß, dass er diesen Raum gegebenenfalls freimachen muss. Jemanden in Sankt Hinterposemuckel willkürlich rauswerfen ist trotzdem eine andere und praktisch immer rechtswidrige Sache.

Ich wiederhole es auch nochmal: Der durchaus verständliche Vorrang für Rollstühle und Kinderwagen wirkt so nur beim Einsteigen beim selben Verkehrshalt.
von: natash

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 10:50

Dass Leute mit Rad zum Ausstieg aufgefordert wurden, auch nachdem diese schon ein paar Stationen mitfuhren, habe ich nun schon häufiger gehört (von Kollegen). Und da gings nicht um Rollstuhl und Co sondern um zusätzliche Fahrgäste. Die meisten Kinderwägen werden, zumindest hier in der Region, eher im Minivan transportiert.
In Zeiten komplett ausfallender oder stark verspäteter Züge aller Art, sowie einem sehr eingeschränktem Fahradmitnahmekontingent im Fernverkehr, wird die Bahn für viele, die mit dem Rad verreisen wollen, aktuell nicht gerade attraktiver. Gerade für Menschen, die die Nahzugsverbindung benötigen, um zum Fernzug zu kommen, ergeben sich da ggf unschöne Situationen. Wer jetzt in Ferienzeiten auf die Naheverkehrsverbindung Karlsruhe -Pforzheim-Stuttgart angewiesen ist, wird zudem feststellen, das viele der fahrplanmäßigen Verbindungen (ich hörte von fast jeder zweiten) ersatzlos ausfallen. Das ist zwar vor allem für Pendler unerfreulich, aber die verbliebenen Züge werden dadurch natürlich noch voller - und die Straßen gleich mit. Das ist schade, weil gerade diese Verbindung auf einem guten Weg war mit verschiedenen neuen und häufigeren Verbindungen. Ich hoffe, das bessert sich.
Ich benutze die Bahn (überwiegend Nahverkehr) mittlerweile vorzugsweise radlos oder mit dem Faltrad (mit dem ich nur bei allergrößter Verzweiflung eine größere Tour, geschweige denn eine Reise antreten wollte).
Bei meinen letzten Bahn-Radversuchen (Schwarzwaldbahn)hat alles halbwegs geklappt, obwohl ich gerade bei dieser Verbindung von einem Radrauswurf (mehrere) wegen Überfüllung im lieblichen Triberg vernahm.
Ich fahre aber ohnehin bevorzugt daheim los. Im Gegensatz zu Falk kann ich dem Aufenthalt in Zügen und Bahnhöfen nichts abgewinnen und finde meine Freizeit zu kostbar um sie dort länger als nötig zu verbringen.

Aber diese Lösung ist sicher für die wenigsten tauglich und bei mir natürlich auch nicht immer


Gruß

Nat
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 11:44

In Antwort auf: Falk
Sowas ist wie die Sitzplätze, die für Schwerbehinderte und ähnliche Nutzer reserviert sind und in der Regel kurze Wege zum Ein- und Ausstieg bieten. Es wäre nicht sinnvoll, die nicht zu nutzen, wenn niemand in Zug ist, der zu den auf diese Weise privilegierten Gruppen gehört.
hat denn hier in diesem Faden irgendwer derartiges gefordert?

Zitat
Den rechtlichen Dammbruch, den das, was Du immer wieder forderst,
na ja, wenn du meine Interpretation der zitierten Beförderungsbedingungen als meine "Forderung" nach irgendwelchen Regeln uminterpretierst, will ich das mal zur Kenntnis nehmen. Aber hat das noch etwas mit dem Versuch einer sachbezogenen Diskussion tun ?

Zitat
ich vermute, dass Du die Konsequenzen nicht überblickst.
Das ist auch wieder so eine wenig zielführende Unterstellung.

Zitat
Es gibt nur sehr wenige Wagen und Zugeinheiten, wo die Räume für Großgepäck nach Nutzergruppen unterteilt sind. Schon, weil das in aller Regel kaum sinnvoll, sondern Platzverschwendung ist.
in unserer Region werden vielfach Wagen von Stadtler eingesetzt. Da sind sehr häufig durchaus neben allgemeinen Bereichen für Radfahrer, Kinderwagen und Großgepäck auch noch gesonderte Bereiche für Rollstuhlfahrer eingerichtet. Aber auch das ist im Grunde ein Nebenthema und ändert die Situation für gleichzeitig einsteigende Radfahrer und Rollstuhlfahrer in keiner Weise. Gelegentlich wird man entscheiden müssen, wer denn mitfahren darf und wer warten muss. Ist nicht schön, aber Teil der Lebenswirklichkeit. Da dürften auch verbale Attacken von wem auch immer, kaum hilfreich sein. teuflisch
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 11:57

In Antwort auf: Falk
Es gibt nur sehr wenige Wagen und Zugeinheiten, wo die Räume für Großgepäck nach Nutzergruppen unterteilt sind.
Im ital. Nahverkehr derzeit Normalität. Man braucht nur auf die Symbole bei den Türen zu achten. Fahrräder im Rollstuhl- bzw Kinderwagenbereich geht garnicht.
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 12:04

In Antwort auf: Falk
Es hat aber nichts damit zu tun, dass ein Raussetzen von Reisenden, die bereits gefahren sind, einen Vertragsbruch darstellt.
Ich fürchte, da kommt es aufs Kleingedruckte an. Ich könnte mir zB vorstellen, daß nicht Fahrgäste, die schon gefahren sind, rausgeworfen werden, sondern Fahrräder. Daß das bedeutet, daß deren Eigentümer auch mit raus gehen, ist dann eben so. Ich nehme an, daß bei der DB, der SBB, Der ÖBB, der Trenitalia und wie sie alle heißen die Beförderungsbedingungen schon juristisch durchdacht sind und daß sie sich nicht die Blöße geben, da ungenau zu arbeiten und als vertragsbrüchig dazustehen. Dein altrömisch-orientiertes Gerechtigkeitsempfinden teile ich, aber ich fürchte, das hat jenseits der Emotionen keine Relevanz.
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 12:18

Winde Dich nicht, werde nicht unsachlich und interpretiere nichts in die Aussagen anderer, was diese nicht gesagt oder geschrieben haben. Es ging beim Vorrang von Rollstühlen und Kinderwagen von Anfang an um das Rauswerfen von anderen, bereits vorher im Zug befindlichen Fahrgästen. Eben das geht nicht und ich weiß noch immer nicht, was daran missverständlich ist.

Unterschiedliche Bereiche für verschiedene und ziemlich willkürliche Arten von größeren Objekten in Zügen sind Platzverschwendung und bin ich wirklich der Einzige, der in solchen Fällen Konfliktpotential sieht? Was für die einen Nutzer gilt, muss auch für die anderen gelten. Was machst Du, wenn ein Kinderwagen auf einem Fahrradplatz steht? Ich halte sowas für einen klaren Fall von »nicht zu Ende gedacht« und werde den Verdacht nicht los, dass die, die sowas planen, selber ausschließliche Pkw-Nutzer sind.

Der besonders flexible Hersteller von Eisenbahnrollmaterial heißt übrigens Stadler Rail und er liefert auch nur, was die Besteller wollen und bezahlen.
von: Wendekreis

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 13:02

In Antwort auf: natash
...Bei meinen letzten Bahn-Radversuchen (Schwarzwaldbahn)hat alles halbwegs geklappt, obwohl ich gerade bei dieser Verbindung von einem Radrauswurf (mehrere) wegen Überfüllung im lieblichen Triberg vernahm...
Du gehst die Lage mit Optimismus an.
Das Bahnchaos schreckt mich ab. Dazu kommt die inflationäre Preistreiberei. Touristenströme beherrschen einst idyllische Plätzchen. Das alles hat in mir das Interesse an weiterführenden Radreisen zum Erliegen gebracht. Mir steht noch für kleine Radtouren das gut geeignete Gebiet zwischen Lech, Ammersee und Voralpen offen. Mit meinem 20 Jahre alten Reiserad unter der Masse von mich überholenden Ebikes komme ich mir vor wie aus der Welt gefallen.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 13:08

In Antwort auf: hopi
Gelegentlich wird man entscheiden müssen, wer denn mitfahren darf und wer warten muss. Ist nicht schön, aber Teil der Lebenswirklichkeit.
Man nennt das auch Triage. teuflisch
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 13:28

Zitat
Ich fürchte, da kommt es aufs Kleingedruckte an. Ich könnte mir zB vorstellen, daß nicht Fahrgäste, die schon gefahren sind, rausgeworfen werden, sondern Fahrräder. Daß das bedeutet, daß deren Eigentümer auch mit raus gehen, ist dann eben so.
Das ist noch immer Vertragsbruch. Mit allgemeinen Geschäftsbedingungen sind gesetzliche Regelungen zwar auszulegen, aber eben nicht auszuhebeln.

Stell Dir einfach mal vor, jemand kauft einen Pkw und bezahlt bar. Während er noch vor dem Autohaus mit seinem Schmiertelefon posiert und Neidfotos aufnimmt, kommt der Verkäufer aus dem Laden, zieht ihm Schlüssel und Dokumentation aus den Händen und erklärt »Ich habe einen besseren Kunden, das Fahrzeug gehört Dir nicht und Dein Geld bekommst Du auch nicht zurück. Verschwinde oder wir rufen die Polizei!«

Schwer vorstellbar? Rechtlich aber ziemlich dasselbe. Zwei Partner schließen einen Vertrag und einer von Beiden kommt aus heiteren Himmel auf die Idee, seine vereinbarte Leistung nicht mehr erbringen zu wollen.
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 13:33

Das Beispiel Auto passt nicht ganz: Du hast (im Nahverkehr, d.h. ohne Reservierung) einen Beförderungsvertrag geschlossen, aber nicht für einen bestimmten Zug. Und den Vertrag hast du mit dem Kauf der Fahrkarte, egal ob du im Zug sitzt, oder draußen stehst (und nicht reinkommst - auch beim Umsteigen).
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 13:54

Doch, das passt schon. Der Beförderungsvertrag kommt in solchen Fällen mit dem Einsteigen zustande. Vergleichsweise unsicher ist die Zeit zwischen Einsteigen und Anfahren. Danach sind die Messen allerdings gelesen und ein Rauswerfen für bessere Kunden geht nicht mehr. Umsteigen ist eine andere Baustelle. Kommst Du nicht weiter und die Fahrt wird damit nutzlos, weil Du eben nicht mehr zu dem Zeitpunkt dort ankommst, wann es erforderlich ist (weil Du vielleicht ins Theater willst und man dort nicht solange warten wird, bis alle Zuschauer eingetrudelt sind), dann hast Du das Recht, den Fahrpreis zurückzuerhalten und zusätzlich an Deinen Ausgangspunkt zurückgebracht zu werden (ohne seinerseits dafür zu zahlen, weil Du davon letztlich nichts hast).
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 13:55

In Antwort auf: Falk
Zitat
Ich fürchte, da kommt es aufs Kleingedruckte an. Ich könnte mir zB vorstellen, daß nicht Fahrgäste, die schon gefahren sind, rausgeworfen werden, sondern Fahrräder. Daß das bedeutet, daß deren Eigentümer auch mit raus gehen, ist dann eben so.
Das ist noch immer Vertragsbruch. Mit allgemeinen Geschäftsbedingungen sind gesetzliche Regelungen zwar auszulegen, aber eben nicht auszuhebeln.
Wie sieht denn deiner Meinung so ein Vertrag genau aus? Schließt er die Mitnahme von Gegenständen explizit mit ein? Wenn das so ist, wie ich vermute, ist im Nahverkehr die Fahrradmitnahme ein goodwill, mehr nicht. Die Bahn kann ohne weiteres verlangen, daß das Fahrrad raus muß, wenn sie das für richtig hält. So schätze ich das jedenfalls ein. Geben tut es zwar alles, aber was wäre, wenn ich zur Hauptverkehrszeit 6 Pakete einer IKEA Schlafzimmereinrichtung mitnehmen wollte?
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 14:07

Zitat
Die Bahn kann ohne weiteres verlangen, daß das Fahrrad raus muß, wenn sie das für richtig hält.
Nein, eben nicht und wer mit Fahrgastrechten nicht klar kommt, der hat mit dem öffentlichen Verkehr den falschen Berufszweig gewählt. Wenn ich als Verkehrsbetrieb die Mitnahme von Gepäckstücken anbiete, dann muss ich das auch tun. Die Nutzungsbedingungen sind Vertragsbestandteil und ich kann sie nicht einfach nach Vertragsabschluss ändern. Als Nutzer zahlst Du und damit gibt es überhaupt keinen Grund, dass Du Dich anschließend der Willkür aussetzt. Das Verhältnis zwischen Fahrgast und Beförderer ist nicht wie zwischen Rekrut und Unteroffizier, auch wenn das mal von einigen so gesehen wurde und wohl, siehe diese Beitragskette, auch noch wird.

Zeitkarten sind in dieser Hinsicht anderen Fahrkarten wie Einzelfahrten gleichgestellt und Verkehrsunternehmen sollten sich gehalten fühlen, Zeitkarteninhaber als Stammkunden besonders zuvorkommend zu behandeln. Das ist allerdings nicht einklagbar, doch wer dagegen verstößt, merkt das auf Dauer beim kommerziellen Erfolg.
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 14:42

In den Beförderungsbedingungen steht für den Nahverkehr, daß die Mitnahme eines Fahrrads oder Pedelecs "möglich" ist, daß die Beförderung bei Platzmangel aber abgelehnt werden kann. Der Beförderungsvertrag bezieht sich nach meinem Verständnis somit auf die Person, nicht auf das Fahrrad. Demzufolge kann das Fahrrad auch unterwegs des Zuges verwiesen werden, ohne daß der Vertrag mit dem Eigentümer verletzt wird.

Klick
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 14:48

Der Beförderungsvertrag kommt schon mit dem Kauf der Fahrkarte zustande und die Beförderungsbestimmungen (unter der Annahme, dass sie rechtens sind) sind Teil des Vertrages. Für den Fall, dass man ohne Fahrkarte einsteigt, kommt er mit Betreten des Fahrzeuges zustande und hat die Folge, dass man als Schwarzfahrer belangt werden kann.

Die interessante Frage ist, ob mit einer Fahrkarte sich das Verhältnis beim Einsteigen gegenüber dem Verkehrsunternehmen ändert: Vorher hatte man keinen Anspruch auf einen bestimmten Zug, nach dem Einsteigen hat das Verkehrsunternehmen meine Wahl akzeptiert und somit ist dieser spezielle Zug Teil des Vertrags geworden?

Die Tarifbedinungen des Deutschlandtarifs(nicht verwechseln mit 49 € - Ticket, das Teil des Deutschlandtarifs ist), schweigen sich dazu aus. Aber gleich in den Grundsätzen wird zumindest festgehalten, das Zusatzkarten wie 1. Klasse oder eben die Fahrradkarte Bestandteil des (Personen-)Beförderungsvertrages sind.
von: Felix-Ente

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 18:09

In Antwort auf: natash
Dass Leute mit Rad zum Ausstieg aufgefordert wurden, auch nachdem diese schon ein paar Stationen mitfuhren, habe ich nun schon häufiger gehört (von Kollegen). Und da gings nicht um Rollstuhl und Co sondern um zusätzliche Fahrgäste. Die meisten Kinderwägen werden, zumindest hier in der Region, eher im Minivan transportiert.

Dass man zum Aussteigen aufgefordert wird, habe ich bisher nur von anderen gehört. Ich bin aber schon öfter mit dem Rad dort eingestiegen, wo die Radmitnahme offiziell nicht erlaubt ist. Das lag aber nie an echter Überfüllung, sondern daran, dass das sogenannte Mehrzweckabteil eine magische Anziehungskraft auf alle möglichen Leute hat. Ab und zu kommt dann mal ein Zugbegleiter und meckert mit mir (Mimimi Fluchtwege und so) und mein Standardspruch ist dann "Wäre der Zug tatsächlich voll, dann würde ich aussteigen. Aber wie ich sehe sind da hinten/oben/vorne noch Sitzplätze und wenn sich der Junggesellenabschied/das Kaffeekränzchen/die Türsteher aus dem Radabteil dorthin begeben würden, könnte ich mein Rad ordnungsgemäß abstellen. Von mir lassen die sich nicht überzeugen, und ich bin nicht bereit aus einem halbleeren Wagen auszusteigen. Rufen Sie doch die Bahnpolizei, mal sehen, ob die das anders sieht."

Von bestimmt 50 derartigen Gesprächen gab es ganze dreimal einen Zugbegleiter, der daraufhin das Mehrzweckabteil freigemacht hat, null haben auf einen Ausstieg bestanden, und der Rest hat mit den Schultern gezuckt und es war ihnen fortan völlig egal, wo ich mein Rad abgestellt habe. Und den allermeisten ist von vornherein egal, ob Räder im Türraum oder bei Doppelstockwagen die halbe Treppe rauf neben dem Wagenübergang stehen, Hauptsache ein Durchgang bleibt frei. Würde mal einer auf einem Ausstieg in so einer Situation bestehen, würde ich das alles hübsch ordentlich dokumentieren und dann wäre es mir den Spaß wert, dem Personal, welches derart unsinnige Anordnungen erlässt, auf Schadenersatz zu verklagen. Egal ob mit Erfolgsaussicht oder ohne.
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 18:39

Zitat
Der Beförderungsvertrag kommt schon mit dem Kauf der Fahrkarte zustande und die Beförderungsbestimmungen (unter der Annahme, dass sie rechtens sind) sind Teil des Vertrages. Für den Fall, dass man ohne Fahrkarte einsteigt, kommt er mit Betreten des Fahrzeuges zustande und hat die Folge, dass man als Schwarzfahrer belangt werden kann.
Dabei übersiehst Du zwei Punkte. Einmal gibt es gar nicht so wenige Zeitkarteninhaber, die vor der Fahrt eben keine Fahrkarte kaufen, weil sie immer eine besitzen und dann sind auch Zugeinheiten mit Fahrkartenautomat im Innenraum immer üblicher geworden. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, eine Fahrkarte nach dem Einsteigen online zu erwerben. Eben deshalb entsteht der konkrete Beförderungsvertrag beim Einsteigen und alle drei Punkte sind letztlich im Sinn der Verkehrsunternehmen. Man wurde sich nicht einig, wer Fahrkartenautomaten auf den Bahnsteigen zu unterhalten habe. Ein vierte Fall sind Zeitkarteninhaber, die über den Geltungsbereich ihrer Zeitkarte hinausfahren, dafür eine Anschlusskarte benötigen und diese am Automat im Zug oder beim Zugpersonal erwerben.
Ein spezieller Zug wird ebenfalls durch das Einsteigen Teil des Vertrages. Es gibt schließlich niemanden, mit dem ein Nutzer das vereinbaren könnte. Es spielt letztlich auch keine Rolle, weil die Beförderer im Regionalverkehr als staatliche Pflichtaufgabe eine Beförderungspflicht haben.
von: Tom72

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 18:40

Dass unterwegs nicht nur ich, sondern alle Reisenden mit Fahrrädern per Lautsprecheransage zum Aussteigen aus dem Regionalzug aufgefordert wurden, habe ich zumindest einmal erlebt (wenn noch weitere Male, erinnere ich mich daran zumindest gerade nicht). Das war letztes Jahr während der Gültugkeit des 9-Euro-Tickets.
Ich war von Freiburg nach Offenburg unterwegs, wo ich nach Kehl umsteigen wollte, da ich ab Straßburg eine Fahrradreservierung für den TGV nach Marseille hatte. Es war Samstag oder Sonntag, und dass es auf der Oberrheinstrecke voll werden würde, auch wegen des 9-EuroTickets, war mir vorher klar. In Emmendingen (oder eine Station später, ich erinnere mich nicht mehr genau) hieß es dann "Fahrräder raus". So voll, dass das wirklich nachvollziehbar gewesen wäre, war der Zug nicht, aber schon sehr voll. Da ich mit so etwas gerechnet hatte, hatte ich zum Glück einen Zug früher als eigentlich nötig genommen und habe meinen TGV in Straßburg trotzdem noch bekommen.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 18:55

Hallo Falk,

Zumindest im Westen der Republik sind inzügige Automaten sehr selten und die 10 Min Regelung gilt nur im Fernverkehr.
Spätestens wenn die BuPo kommt und der Zug erstmal stehen bleibt haben Alle verloren.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 19:46

Ich möcht mal bemerken, worüber wir hier diskutieren und was das eigentlich mit Bahnfahren bzw. der Radmitnahme als solcher zu tun hat. Das soll mal keine Kritik an der Abschweifung vom Thema sein, weil ich das selbst gut kann und auf etwas anderes hinaus will:

Wenn man nur von A nach B mit der Bahn fahren möchte, kann man doch nicht ernsthaft darüber diskutieren, ob ein Vertrag zustande kommt, wieso und zu welchen Bedingungen, wer hat welche Fahrkarte gekauft, wer bleibt ggf. auf dem Bahnsteig stehen, wer war zuerst im Zug... Und dann reden wir von "Beförderungspflicht". Der Sachverhalt ist an sich absurd und offenbart einmal mehr das Unvermögen der Bahn. Es sind alles Diskussionen, die ein funktionierendes Unternehmen Zukunft definitiv nicht hat.

Ich möchte das mit dem Unvermögen der Bahn nicht auf die Spitze treiben: Für das, was ich bezahle, funktioniert sie durchaus ganz hervorragend. Sie wird nur dem Anspruch, den sie an sich selbst gestellt hat und dem, den die Bevölkerung an sie hat, nicht im Ansatz gerecht und ich fürchte, die nächsten hundert Jahre klappt das auch nicht. Absehen würde ich hier nur vom Preis, weil wir es billig wollen und uns beschweren, wenn wir billig kriegen.

Mein Autochen verschlingt an reinen Betriebskosten (das sind bei mir Versicherung, Kfz-Steuer, Werkstatt, Sprit, Waschanlage und Krümelkram) mehr als das dreifache der Billigfahrkarte. Davon ist es noch nicht gekauft, der Parkplatz ist nicht enthalten und auch die Mwst. Grunderwerbsteuer fürn Parkplatz ist nicht enthalten. Die Km - Leistung ist recht gering und gegenwärtig überwiegt wieder das Radfahren. Ich hab somit einen Anreiz, mich von Auto zu lösen, ganz allein die Finanzen betreffend. Ich brauch dazu gar keine Umwelt und kein Klima retten wollen. Ich muss nur zählen können. Deshalb ist für mich die billige Bahn ein Zusatzgeschäft, weil sie mir diese Option schlichtweg verhagelt.

Gruß Peter
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 15.08.23 23:28

Im Nahverkehr ist in der Regel die Fahrradmitnahme begrenzt möglich. Je nach Region ist das in meinem Personenticket enthalten oder ich muss ein separates Fahrradticket lösen.

Es ist nachvollziehbar, dass wenn ein neues Fahrrad hinzukommt, es sein kann, dass der begrenzte Platz nicht mehr vorhanden ist. Dann kann ich nicht mehr mit Fahrrad zusteigen. Das kann man noch verstehen. Auch wenn es ein Armutszeugnis der Bahn ist.

Ein ordentlich (am dafür vorgesehenen Platz) im Zug abgestelltes Rad kann aber auf einmal nicht diese Bedingung verletzen.

Wenn 4 Räder transportiert werden können und 4 Fahrräder drin sind, kann kein 5tes hinzu kommen. Aber dann irgendwann zu sagen, so: jetzt ist nur noch Platz für 3 Räder geht nicht. Bzw. klar kann die Bahn das anordnen, verletzt dann aber den mit mir geschlossenen Vertrag. (in dem sie mir zugesichert hat, wenn mein Rad innerhalb der Begrenzung ist, darf ich es mitnehmen). Vermutlich bleibt dann vor Ort aber nur sich das ganze schriftlich vom Schaffner geben zu lassen (oder zur Not auf die BuPo zu warten) und dann sich später wehren.
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 05:33

Bei den Privatbahnen, bei mir vor der Haustür die Westfalenbahn, steht eindeutig angeschrieben, dass es kein Recht auf Fahrradmitnahme gibt und dass Kinderwagen und Personen mit Beeinträchtigungen jederzeit Vorrang vor Fahrradfahrern haben.

Wenn man Pech hat und eine Großfamilie mit Kinderwagen-SUV einsteigt, kann es in der Tat passieren dass man das Fahrrad aus dem Zug entfernen muss.

Es steht da ja auch so angeschrieben.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 05:49

In Antwort auf: aighes
Im Nahverkehr ist in der Regel die Fahrradmitnahme begrenzt möglich. Je nach Region ist das in meinem Personenticket enthalten oder ich muss ein separates Fahrradticket lösen.
dieser einfachste Tatbestand, dass die Fahrradmtnahme nur begrenzt möglich ist, scheint gelegentlich von einzelnen Personen übersehen oder gar vorsätzlich verdrängt zu werden. Dann sollte auch noch beachtet werden, daß eine irgendwo und irgendwie erworbene Fahrkarte für den Nahverkehr nicht bedeutet, zu jeder Zeit mit jedem beliebigen Zug des Nahverkehrs samt Fahrrad zu fahren. Es müssen schon im Rahmen der eingeplanten Verfügbarkeit freie Plätze vorhanden sein. Da hilft auch ein Beharren auf eine vermeintlich vertraglich zugesicherte Mitnahme des Fahrrades nicht weiter. Auch ein einfaches Einsteigen mit einem gültigen Fahrradticket dürfte kaum automatisch eine Beförderungspflicht für das Fahrrad auslösen. Es muss schon der in den einschlägigen Beförderungsregelungen entsprechende Platz verfügbar sein. Möglicherweise könnte diese "Problematik" ein interessantes Thema für irgendein verkehrsrechtliches Seminar sein. Vielleicht irre ich mich ja ebenso, wie der eine oder andere Zugbegleiter, der gelegentlich eine Mitnahme eines weiteren Fahrrades verweigert. schmunzel

Zitat
Es ist nachvollziehbar, dass wenn ein neues Fahrrad hinzukommt, es sein kann, dass der begrenzte Platz nicht mehr vorhanden ist. Dann kann ich nicht mehr mit Fahrrad zusteigen. Das kann man noch verstehen. Auch wenn es ein Armutszeugnis der Bahn ist.
So ist das halt. Irgendwann kann selbst eine sehr großzügige Ausstattung mit Fahrradstellplätzen ausgeschöpft sein. Ob das dann immer ein "Armutszeugnis" der Bahnunternehmen ist, kann man so sehen, muss man aber nicht. Gerade in Zeiten der stetigen Ausweitung der Fahrradutzung wird man mehr und mehr dazu kommen müssen, ordentliche Fahrradparkhäuser einzurichten. Ein Blick in die auch hier gelegentlich gelobten Niederlande dürfte sehr hilfreich sein. Auch bei uns tut sich in dieser doch einiges. Ich bin erst gestern wieder zu einer Wanderung im westlichen Münsterland unterwegs gewesen. Da durfte ich mich in der Stadt Dülmen von einem neuen Bahnhofgebäude und einem zumindest auf mich sehr positiv wirkenden neuen Fahrradparkhaus überraschen lassen. Trotz aller zu Recht beklagten Probleme bei unserem öffentlichen Personenverkehr kann man durchaus viele deutliche Verbesserungen erkennen. Es dauert halt noch eine längere Zeit, bis die Nachlässigkeit der Vergangenheit behoben und der erforderliche weitere Ausbau der Infrastruktur einschließlich des rollenden Materials flächendeckend erkennbar werden. schmunzel

Zitat
Ein ordentlich (am dafür vorgesehenen Platz) im Zug abgestelltes Rad kann aber auf einmal nicht diese Bedingung verletzen.
ich glaube, dass diese Konstellation in der Praxis nicht oder nur in kaum erwähnenswerter Größenordnung auftritt. Die gelegentlich erwähnten einschlägigen Beobachtungen mögen während der 3 "Chaos-Monate" des 9-Eurotickets tatsächlich so vorgekommen sein, aber das ist doch nicht die übliche Praxis. Es sind überall Menschen am Werk, die gelegentlich Fehler machen. Warum soll das bei dem Zugbegleitpersonal völlig anders sein? schmunzel
von: drachensystem

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 07:28

Wer sich für die Vorschläge einer Reservierungspficht in Regionalzügen des ehemaligen Berliner Fahrradaktisten und "Berater für die DB" Ph. Stößenreuther interessiert, kann den Artikel in der Berliner Zeitung lesen.

Man muß ja wissen auf welche glorrreichen Ideen diese bezahlten Berater so kommen.
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 07:58

Sobald der Fahrgast Geld bezahlt hat, ist ein Vertragsverhältnis zustande gekommen: Sei es für eine Einzelfahrt, eine Monatskarte oder eine Abo. Das mag zwar zunächst nur eine abstrake Verpflichtung zur Leistung sein, die sich in dem Moment konkretisiert, wenn man das Fahrzeug besteigt, aber es besteht eben ein Vertrag. Auch wenn ich nicht einsteige, habe ich Rechte aus diesem Beförderungsvertrag wie z.B. die Erstattung der Kosten bei Verspätung oder Ausfall des Zuges. Ohne Vertragsverhältnis wären solche Forderungen des Fahrgastes nicht möglich.

Ich habe nicht geschrieben, dass das Einsteigen ohne Fahrausweis zwangsläufig eine Schwarzfahrt ist, sondern dass s p ä t e s t e n s in dem Fall ein Beförderungsvertrag zustande kommt und man als Schwarfahrer belangt werden k a n n, d.h. das Unternehmen hat alleine durch das Einsteigen eine Rechtsgrundlage für ihre Forderung. Die Klärung dieser Frage ging sogar bis zum EuGH. Im Zug bin ich dann verpflichtet, mir einen Fahrausweis zu besorgen wie es auch in dem belgischen Fall möglich gewesen wäre. Sogar eine nachträgliche Zahlung hätte dort Schlimmeres für die Fahrgäste verhindert.
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 08:47

In Antwort auf: drachensystem
Wer sich für die Vorschläge einer Reservierungspficht in Regionalzügen des ehemaligen Berliner Fahrradaktisten und "Berater für die DB" Ph. Stößenreuther interessiert, kann den Artikel in der Berliner Zeitung lesen.

Man muß ja wissen auf welche glorrreichen Ideen diese bezahlten Berater so kommen.

Ach da steckt PreetzStößenreuther jetzt...

Aua.

Ich verstehe seine Motivation, aber irgendwie ließ sich das in solchen Situationen immer lösen. Locker und vor allem kooperativ bleiben und -solange machbar- die Räder nach Ausstiegsbahnhof sortieren ist da hilfreich. Reservierungspflicht -und damit de facto Zugbindung- im Nahverkehr scheint mir aber nicht erstrebenswert. Damit fiele die Bahn als Rückfallmöglichkeit bei Problemen auf einer Radtour aus, und ich wäre bei Tagestouren mit Bahnrückfahrt auf einen Zug festgenagelt, könnte nicht einen Zug früher nehmen wegen Rückenwind oder einen Zug später wegen Panne.

Dazu kommen noch Situationen wie Zugausfall, Zug hält nicht wegen Überfüllung, verpasste Anschlüsse, deren Handling (nächster Zug, alternative Route,...) durch Reservierungspflicht für Räder verkompliziert würde.
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 09:06

OK, habe überlesen, dass er zur Härtefallvermeidung einen Teil reservierungsfrei halten möchte. Das hieße aber, den ZuBs, deren Job an den Reisegroßkampftagen so schon nicht spaßig sein dürfte, noch die konfliktträchtige Entscheidung über "darf auf die freien Plätze" und "darf nicht auf die freien Plätze" aufzuhalsen und wer den Anschluss in Angermünde verpasst, wird wohl trotzdem ein Problem haben wegen der vermiedenen Härtefälle aus Züssow...
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 10:38

In Antwort auf: drachensystem
Wer sich für die Vorschläge einer Reservierungspficht in Regionalzügen des ehemaligen Berliner Fahrradaktisten und "Berater für die DB" Ph. Stößenreuther interessiert, kann den Artikel in der Berliner Zeitung lesen.
Mir gefällt die Idee. Ein Fahrrad benötigt mehr Platz als ein Hund und der kostet den halben Fahrpreis. Jeder darf sein Fahrrad ansonsten mit einem professionellen Paketservice verschicken. Kostet halt.
Als Motorrad- oder Autofahrer komme ich auch nicht ohne Reservierung für 3-cent mit dem Zug von A nach B. Selbst im Flugzeug brauche ich ein Ticket.
Und die Bahn = Steuerzahler ist doch nicht für das Vergnügen ein paar weniger Radfahrer verantwortlich, dass die an Pfingsten für Ömme an die Ostsee transportiert werden und da langradeln können. omm
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 11:19

Solange in D Verbindungen und Anschlüsse so unzuverlässig sind, halte ich Zwangsreservierungen jeglicher Art für sinnlos.
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 11:38

In Antwort auf: Juergen
Und die Bahn = Steuerzahler ist doch nicht für das Vergnügen ein paar weniger Radfahrer verantwortlich, dass die an Pfingsten für Ömme an die Ostsee transportiert werden und da langradeln können. omm
heutzutage sind nur noch Andere (Staat, Bahn, etc.) für einzelne Personen verantwortlich, Eigenverantwortung ist "out". Für die Spaßgesellschaft muss man schon Verständnis haben. Bei schönem Wetter muss auch die kleine Minderheit der Ostseeradler transportiert werden - bei schlechtem Wetter soll sich die Bahn doch gefälligst was einfallen lassen, wie die nicht genutzten Kapazitäten gewinnbringend eingesetzt werden können bier
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 11:43

Klug gesprochen wein
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 11:55

In Antwort auf: Juergen
Jeder darf sein Fahrrad mit einem professionellen Paketservice verschicken. Kostet halt.

richtig praktikabel, wenn du mitten in der Pampa steckst und es warum auch immer mit dem Rad nicht weitergeht.

Zitat
Ein Fahrrad benötigt mehr Platz als ein Hund und der kostet den halben Fahrpreis.

Dass die Mitnahme eines Hündchens zuweilen deutlich mehr kosten kann als die eines Fahrrades finde ich aus dem Bauch heraus auch fragwürdig (bei ausgewachsenen deutschen Doggen hingegen nicht so sehr... Und: mein Rad haart nicht), ebenso müsste es meinetwegen auch nicht beim streckenunabhängigen Pauschalpreis für die Fahrradmitnahme bleiben. Aber da schon der Preis für Menschen oft streckenunabhängig ist (QDL, Ländertickets, D-Ticket im Nahverkehr; sehr früh gebuchte Sparpreise oder Sparpreise auf weniger gefragten Verbindungen im Fernverkehr), halte ich das für nicht übermäßig unkompliziert umsetz-bzw. vermittelbar.

Zitat
Als Motorrad- oder Autofahrer komme ich auch nicht ohne Reservierung für 3-cent mit dem Zug von A nach B.
Erst redest du von Äpfeln und Birnen, na gut. Warum jetzt auch noch Broccoli? Mitnahme von Motorrädern und Automobilen in Zügen ist nicht so trivial wie bei Fahrrädern, es braucht spezielle Wagen und eine spezielle Infrastruktur.

Zitat
Selbst im Flugzeug brauche ich ein Ticket.
Ach, sag bloß. Und?
von: Velomade

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 12:10

In Antwort auf: Juergen
Selbst im Flugzeug brauche ich ein Ticket.
Du bist lange nicht mehr geflogen! Schon vor Jahren haben die Fluggesellschaften das Papierticket und das E-Ticket abgeschafft. Beim Einchecken genügt der PA oder RP. OK, den Flug buchen und bezahlen musst du allerdings.

Bernd
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 12:14

In Antwort auf: Margit
Bei schönem Wetter muss auch die kleine Minderheit der Ostseeradler transportiert werden - bei schlechtem Wetter soll sich die Bahn doch gefälligst was einfallen lassen, wie die nicht genutzten Kapazitäten gewinnbringend eingesetzt werden können bier

Die Rede ist vom Nahverkehr, die Klappsitze in den Mehrzweckabteilen finden schon ihre Inanspruchnehmer.

Beim Fernverkehr besteht die Reservierungspflicht jetzt schon. Ich halte sie dort trotz der ihr innewohnenden Probleme und Inflexibilität für sinnvoll. Ich möchte diese aber nicht auf die ganze Bahn ausgedehnt wissen.
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 12:35

In Antwort auf: sascha-b
Beim Fernverkehr besteht die Reservierungspflicht jetzt schon.
Halte ich auch für sinnvoll. Einer meiner Träume wird wohl so schnell nicht in Erfüllung gehen, zu einem späteren Zeitpunkt nach einen durchgehenden Zug mit freiem Fahrradstellplatz zu suchen mag ich nicht, die Meteorologen lügen ja noch mehr als die ... Die Rückfahrt mit Nahverkehrszügen kann meinetwegen auch ein paar Tage dauern, nur möchte ich nicht die ganze Strecke nach Hause radeln.
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 12:43

Das ganze funktioniert, weil im System der Fluggesellschaft irgendwo irgendwas hinterlegt ist, das sagt: der Mensch mit diesem Perso oder jenem Reisepass hat einen Anspruch auf diesen Flug erworben. Man könnte es Ticket nennen, wer mag, darf gerne das Adjektiv 'virtuell' voranstellen ;-)
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 12:48

In Antwort auf: sascha-b
Beim Fernverkehr besteht die Reservierungspflicht jetzt schon.
Ich merke gerade wieder, dass ich älter werde. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als man das Rad (mit angebrachter Fahrradkarte) einfach beim Ladeschaffner am Gepäckwagen abgegeben hatte und am Ziel/Umsteigebahnhof wieder abgeholt. Sogar die TEE hatten noch Gepäckwagen. Der "Niedergang" im großen Stil begann mit dem Intercity (1971, nur 1. Klasse und alle zwei Stunden) und fand sein Ende, als die Bahn sich nicht mehr in der Lage sah, das am Gepäckschalter aufgegebene Reisegepäck im Zug zu befördern sondern den Transport auf die Straße verlagerte (mit Abholung und Lieferung an der Haustür).

Die EC der ÖBB über den Brenner haben meist noch einen Gepäckwagen.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 13:13

In Antwort auf: sascha-b
In Antwort auf: Juergen
Jeder darf sein Fahrrad mit einem professionellen Paketservice verschicken. Kostet halt.

richtig praktikabel, wenn du mitten in der Pampa steckst und es warum auch immer mit dem Rad nicht weitergeht.
Und weil Du mit dem Rad nicht weiterkommst, musst dich die Bahn retten? Du kannst dir ja auch n Taxi bestellen.


In Antwort auf: sascha-b
Mitnahme von Motorrädern und Automobilen in Zügen ist nicht so trivial wie bei Fahrrädern, es braucht spezielle Wagen und eine spezielle Infrastruktur.
In Anbetracht hunderter Fäden in diesem Forum, scheint mit die Fahrradmitnahme im Zug nun ganz und gar nicht trivial zu sein.
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 13:49

In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: sascha-b
In Antwort auf: Juergen
Jeder darf sein Fahrrad mit einem professionellen Paketservice verschicken. Kostet halt.

richtig praktikabel, wenn du mitten in der Pampa steckst und es warum auch immer mit dem Rad nicht weitergeht.
Und weil Du mit dem Rad nicht weiterkommst, musst dich die Bahn retten? Du kannst dir ja auch n Taxi bestellen.

Die Bahn wie sie ist kann mich retten, ich empfinde diesen Zustand als erhaltenswert. Ganz ohne schlechtes Gewissen bäh

Zitat
In Antwort auf: sascha-b
Mitnahme von Motorrädern und Automobilen in Zügen ist nicht so trivial wie bei Fahrrädern, es braucht spezielle Wagen und eine spezielle Infrastruktur.
In Anbetracht hunderter Fäden in diesem Forum, scheint mit die Fahrradmitnahme im Zug nun ganz und gar nicht trivial zu sein.

ich zähle aktuell derer zwei. Da wir hier über _Nahverkehr_ reden können fernverkehrsspezifische Probleme -die eben auch mit der dort geltenden Reservierungspflicht zusammenhängen- außen vor gelassen werden, das schließt schon mal einen Teil der Probleme aus. Und ja, im Nahverkehr ist Fahrradmitnahme trivial, halt nur nicht wenns voll wird. Da macht Nahverkehr aber auch ohne Fahrrad schon keine Freude.

Und die Bahn nicht nur aus dem Forum zu kennen scheint mir von Vorteil zu sein ;-)
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 14:41

In Antwort auf: sascha-b
Und die Bahn nicht nur aus dem Forum zu kennen scheint mir von Vorteil zu sein ;-)
Allerdings: Düsseldorf-Naumburg in 10,5 Std.

Mich würde ja interessieren, ob ich im RE die First mit Fahrrad buchen kann. Also 4 Tickets oder so?
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 14:51

Ladeschaffner? Gepäckwagen? In den Zügen des Nahverkehrs gab es zu dieser Zeit nach meiner Erinnerung überhaupt keine Mitnahme Möglichkeit. Sie war schlicht nicht existent.
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 15:01

Zitat
und fand sein Ende, als die Bahn sich nicht mehr in der Lage sah, das am Gepäckschalter aufgegebene Reisegepäck im Zug zu befördern sondern den Transport auf die Straße verlagerte (mit Abholung und Lieferung an der Haustür).
Soviel zum Thema »verklärte Vergangenheit«. Der Transport von aufgegebenem Reiegepäck hat möglicherweise vor dem ersten Weltkrieg funktioniert, als nur »gutbürgerliche Kreise« finanziell und zeitlich in der Lage waren, zu reisen. Ich, Jahrgang 1962, habe nie erlebt, dass das funktioniert. Entweder kam der Krempel an, wenn der Urlaub zu Ende war, oder gar nicht. Über den Fahrradversand als Reiesgepäck habe ich mich schon mehrmals geäußert, Grundtenor »bloß nicht«. Kalkulierbar war nur, dass hinterher die Reifen platt und die Ventile verschwunden waren, zumal es seinerzeit zumindest im europäischen Raum eben keine Fahrradbereifung ohne Dunlopventile gab.

Vergesslichkeit macht es nicht besser und für die Halbgepäckwagen der ÖBB kannst Du Dir auch nichts mehr kaufen, zumal auch dieses Eisenbahnverkehrsunternehmen solche Feinheiten wie die von Weltfremden und Nichtnutzern gelobte Fahrradreservierungspflicht pflegt. Auf der Brennerstrecke habe ich nach 2010 keine mehr gesehen.
von: Wolfgang M.

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 15:56

In Antwort auf: Falk
[...]
Der Transport von aufgegebenem Reiegepäck hat möglicherweise vor dem ersten Weltkrieg funktioniert, als nur »gutbürgerliche Kreise« finanziell und zeitlich in der Lage waren, zu reisen. Ich, Jahrgang 1962, habe nie erlebt, dass das funktioniert. Entweder kam der Krempel an, wenn der Urlaub zu Ende war, oder gar nicht.
[...]

Vielleicht solltest du dazuschreiben in welchem der beiden deutschen Staaten du diese Erfahrung gemacht hast. zwinker Ich bin mit meiner damals alleinerziehenden Mutter in den 1960er Jahren mehrmals per Bahn (DB) nach Österreich gereist. Die Koffer wurden ein oder zwei Tage vor der Abfahrt am Gepäckschalter in Bonn abgegeben. Ich kann mich nicht erinnern, dass das Reisegepäck bei unserer Ankunft mal nicht am Zielbahnhof war oder beschädigt dort ankam. Soviel zum Thema "verklärte Vergangenheit" träller In der Verwandschaft war die Gepäckaufgabe vor der Bahnreise ein gern genutzter Service der DB.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 16:01

Zitat
oder einen Zug später wegen Panne.
vielleicht ist auch der letzte Gastronomiestopp so einladend, dass man dort etwas mehr Zeit verbringen möchte. Ich möchte auf jeden weiterhin sehr flexibel nach Lust und Laune entscheiden, zumindest bei Radtouren oder Wanderungen im Nahverkehrsbereich. schmunzel
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 16:15

In Antwort auf: Wolfgang M.
In Antwort auf: Falk
[...]
Der Transport von aufgegebenem Reiegepäck hat möglicherweise vor dem ersten Weltkrieg funktioniert, als nur »gutbürgerliche Kreise« finanziell und zeitlich in der Lage waren, zu reisen. Ich, Jahrgang 1962, habe nie erlebt, dass das funktioniert. Entweder kam der Krempel an, wenn der Urlaub zu Ende war, oder gar nicht.
[...]
schmunzel
Vielleicht solltest du dazuschreiben in welchem der beiden deutschen Staaten du diese Erfahrung gemacht hast. zwinker Ich bin mit meiner damals alleinerziehenden Mutter in den 1960er Jahren mehrmals per Bahn (DB) nach Österreich gereist. Die Koffer wurden ein oder zwei Tage vor der Abfahrt am Gepäckschalter in Bonn abgegeben. Ich kann mich nicht erinnern, dass das Reisegepäck bei unserer Ankunft mal nicht am Zielbahnhof war oder beschädigt dort ankam. Soviel zum Thema "verklärte Vergangenheit" träller In der Verwandschaft war die Gepäckaufgabe vor der Bahnreise ein gern genutzter Service der DB.
ich kann von vergleichbaren Erfahrungen von meinen Wintersportreisen in den frühen 60er Jahren in die Steiermark berichten. Meine Skier habe ich in Dinslaken am damaligen Gepäckschalter abgegeben und konnte diese immer bei meiner Ankuft am Zielbahnhof in Empfang nehmen. War kein schlechter Service, ist aber heutzutage nicht nehr zeitgemäß. schmunzel
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 16:34

In Antwort auf: sugu
Sobald der Fahrgast Geld bezahlt hat, ist ein Vertragsverhältnis zustande gekommen: Sei es für eine Einzelfahrt, eine Monatskarte oder eine Abo. Das mag zwar zunächst nur eine abstrake Verpflichtung zur Leistung sein, die sich in dem Moment konkretisiert, wenn man das Fahrzeug besteigt, aber es besteht eben ein Vertrag.
diese Beschreibung dürfte grundsätzlich richtig sein. Aber die Mitnahme von Fahrrädern ist nun mal an gewisse in den vertraglichen Bedingungen definierte Voraussetzungen gebunden. Liegen diese Voraussetzungen im Einzelfall nicht vor, besteht dann auch keine Beförderungspflicht. Diese kann meines Erachtens auch nicht durch einfaches Einsteigen erzwungen werden. Das mag zwar gelegentlich ärgerlich sein, aber so dürfte die Rechtslage sein. In der täglichen Praxis stellt eich das meist deutlich anders dar. Heute habe ich beispielsweise beobachten dürfen wie einige Radler ihre Fahrräder einfach irgendwo im Gang zwischen den Sitzreihen abgestellt haben, weil die vorgesehenen Radabstellplätze bereits belegt waren. Niemand hat sich beklagt und der Zugbegleiter hat die Situation einfach ohne Klagen zur Kenntnis genommen. So oder so ähnlich ist doch meist die tägliche Praxis. schmunzel

Meist erübrigen sich langwierige Diskussionen mit dem Zugbegleitpersonal über die Rechtslage, die ohnehin oftmals nur auf "sehr wackeliger Grundlage" geführt werden. teuflisch
von: fema

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 16:40

In Antwort auf: hopi
[...]Mitnahme von Fahrrädern[...]

Das Problem könnte ganz erheblich dadurch entschärft werden, wenn die Fahrradmitnahme sich auf die Mitnahme von Fahrrädern beschränken würde - sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr. Solange der Platz derart knapp ist, müssen m.E. einfach Prioritäten gesetzt werden und Mofas ("Pedelecs") generell nicht mitgenommen werden. Im Flugzeug werden sie ja in der Regen auch nicht mitgenommen, nicht einmal mit ausgebauter Batterie. Als Mofas noch Mofas genannt wurden, wäre wohl auch kaum jemand auf die Idee gekommen, diese im Zug mitzunehmen. Grundsätzlich finde ich, wenn man einen Motor hat, sollte man diesen auch nutzen. cool

Generell wäre es allerdings wünschenswert, wenn möglichst bald Platz für "alle" geschaffen würde. Wie schon mal an anderer Stelle erwähnt, fände ich die Wiedereinführung von Gepäckwagen, wie sie beispielsweise in Südostasien noch Gang und Gäbe sind und wo selbst größere Motorräder mitgenommen werden, äußerst sinnvoll. Selbstverständlich sollten sich die Preise für die Mitnahme von Fahr- und anderen Rädern dann auch an den tatsächlich anfallenden Kosten orientieren; sofern politisch bzw. gesellschaftlich erwünscht, auch bezuschusst. So gäbe es dann auch für Trikes, Velomobile und andere Gefährte die Möglichkeit, transportiert zu werden - gegen entsprechende Bezahlung. schmunzel
von: MichiV

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 16:42

Ich würde alle Personen aus dem Fahrradwagen raus werfen, die kein Fahrradticket haben (ausgenommen Rollstühle und Personen mit Kinderwagen) . Schon ist Platz. Wer als reiner Fußgänger nur noch Platz im Fahrradabteil findet, darf nicht mit, wenn der Fußgänger kein Fahrradtickt hat. Problem gelöst zwinker
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 16:47

In Antwort auf: hopi
Zitat
oder einen Zug später wegen Panne.
vielleicht ist auch der letzte Gastronomiestopp so einladend, dass man dort etwas mehr Zeit verbringen möchte. Ich möchte auf jeden weiterhin sehr flexibel nach Lust und Laune entscheiden, zumindest bei Radtouren oder Wanderungen im Nahverkehrsbereich. schmunzel

bier

gibt halt Menschen, denen es ein Dorn im Auge zu sein scheint, dass Reisen auch Vergnügen bereiten kann. Denen wollte ich mit der Wahl des Beispiels entgegenkommen. Aber einfach in den Zug steigen zu können scheint manchen selbst dann des Vergnügens sträflich zu viel zu sein, wenn bei der vorhergehenden Radtour einigermaßen gelitten wurde.

Naja, schade. Aber meine Freude, diesen calvinistischen Ansatz nicht teilen zu müssen.
von: kaman

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 17:09

Und dann stehen da noch die, immer größer werdenden, e-Scooter im Radabteil.
von: fema

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 17:23

In Antwort auf: kaman
e-Scooter im Radabteil

Auch diese sollten meines Erachtens, genau wie Mofas und Leute ohne Fahrrad, aus den Fahrradabteilen verbannt werden und das sollte auch konsequent durchgesetzt werden!
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 17:32

Ich bekomme auch voll die Krise, wenn ich das mit der Pflicht zur Reservierung im Nahverkehr lese. Und angesichts alberner Vergleiche zu Motorrädern und der Aufforderung, sich doch nen Taxi zu nehmen, auch wenn sie vom geschätzten Jürgen kommt, steigt mein Missmut nochmal heftig.

Ich schlage vor, das nochmal neu und nichtig zu sortieren. Klimawandel will ich dabei noch nicht mal diskutieren, obwohl man das hier auch zu bedenken hat.
Es ist aber einfach eine erfreuliche Entwicklung, dass mehr Menschen Rad fahren und die Bahn nutzen. Dazu kommt, dass in den letzten Jahren die Zahl der im Land lebenden Menschen stark anstieg und die meisten von denen mangels Auto die Öffis nutzen. Darauf muss reagiert werden. Nicht mit Reden und Beten sondern mit Investitionen. Mit dem Ausbau von Strecken, mit kürzeren Zugfolgen, mit neuem rollenden Material. Und was ist in den letzten zwanzig Jahren passiert, in denen sich diese Entwicklung abzeichnete? Nichts, was der Dynamik dieser Entwicklung auch nur im geringsten gerecht wird. Nein, es ist nicht mehr hinnehmbar und wenn ich dann lese, das man , statt den sehr wünschenswerten Trend zu Bahn und Fahrrad mit allen Mitteln zu fördern, bürokratische Regeln neu bedenkt, weil man ganz offensichtlich davon ausgeht, dass man außerstande ist, die Probleme zu lösen, steigert sich mein Missmut erneut. Taxi fahren? Oder Kuchen essen, wenn man kein Brot hat?

In den letzten Wochen, ging ein Video viral, dass über die Entwicklung des italienischen Hochgeschwindigkeitsnetzes berichtete: schneller, pünktlicher, sauberer als die Deutsche Bahn und, wie im Beitrag behauptet wurde, durchschnittlich 50% billiger. Den Espresso gibt es für 1,20 € vom Automaten und er soll gut sein.
Ich bin in den letzten Tagen viermal in verschieden Gegenden der Republik mit der Bahn gefahren und nur eine Fahrt davon verlief wie geplant. Eine! Und ich rede nicht über ein paar Minuten Verspätung sondern ausgefallene Züge mit Stellplatzbuchung u.ä.

Vor ein paar Tagen wurden nach zehn Jahren Bauzeit und paar hundert Meter Rheinbrücke für den Verkehr freigegeben. Darüber wurde im Ausland berichtet. Man amüsierte sich gewaltig.....
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 17:48

Auch diese sollten wie in Paris alle eScooter aus den Innenstädten verbannt werden.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 17:56

In Antwort auf: Uwe Radholz
Ich schlage vor, das nochmal neu und nichtig zu sortieren.

In den letzten Wochen, ging ein Video viral, dass über die Entwicklung des italienischen Hochgeschwindigkeitsnetzes berichtete: schneller, pünktlicher, sauberer als die Deutsche Bahn und, wie im Beitrag behauptet wurde, durchschnittlich 50% billiger. Den Espresso gibt es für 1,20 € vom Automaten und er soll gut sein.
Was hat jetzt bitte das italienische, oder auch das spanische gerne auch französische Hochgeschwindigkeitsnetz mit dem RE von Duisburg nach Wanne Eikel zu tun?

Und warum bitte muss die DB in der Lage sein, jeden Radfahrer mit vollem Gepäck fürn Appel und Ei quer durch die Republik zu transportieren? Gäbe es hier die gleichen Preise für den Regionalverkehr wie in Frankreich, wären unsere Züge leer.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 18:14

Das habe ich in dem Beitrag, auf den du antwortest, schon begründet: weil es in hohem Maße vernüftig und wünschenswert ist, dass Bahn und Rad gefahren werden. Und auch in Kombination. Klar, wenn man das teurer und unbequemer macht, wird man das von dir beschriebene erreichen. Es wird weniger Bahn und Rad gefahren.
Blendende Idee.

Das italienische Beispiel habe ich zur Untermauer meiner These angeführt, dass man etwas tun muss, bauen und investieren, um Verbesserungen zu erreichen, statt an einem immer schlechter werdenden Zustand rumzureglementieren. Könnte auch in Wanne Eikel zutreffen. Duisburg weiß ich jetzt nicht. Was ist Duisburg ?
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 18:26

In Antwort auf: Wolfgang M.
In Antwort auf: Falk
[...]
Der Transport von aufgegebenem Reiegepäck hat möglicherweise vor dem ersten Weltkrieg funktioniert, als nur »gutbürgerliche Kreise« finanziell und zeitlich in der Lage waren, zu reisen. Ich, Jahrgang 1962, habe nie erlebt, dass das funktioniert. Entweder kam der Krempel an, wenn der Urlaub zu Ende war, oder gar nicht.
[...]

Vielleicht solltest du dazuschreiben in welchem der beiden deutschen Staaten du diese Erfahrung gemacht hast. zwinker Ich bin mit meiner damals alleinerziehenden Mutter in den 1960er Jahren mehrmals per Bahn (DB) nach Österreich gereist. Die Koffer wurden ein oder zwei Tage vor der Abfahrt am Gepäckschalter in Bonn abgegeben. Ich kann mich nicht erinnern, dass das Reisegepäck bei unserer Ankunft mal nicht am Zielbahnhof war oder beschädigt dort ankam. Soviel zum Thema "verklärte Vergangenheit" träller In der Verwandschaft war die Gepäckaufgabe vor der Bahnreise ein gern genutzter Service der DB.

Dein Einwand ist wohl berechtigt, Da ich in der gleichen Weltgegend wie Falk groß wurde, weiß ich, dass man bei uns, wenn man seine Klamotten im Urlaub brauchte, die Koffer nicht aus der Hand gab.
Wobei ich denke, dass die Tatsache, dass etwas in der DDR nicht funktionierte, keine ausreichende Begründung dafür sein muss, dass es nie funktionieren wird.
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 18:34

In Antwort auf: Uwe Radholz
In den letzten Wochen, ging ein Video viral, dass über die Entwicklung des italienischen Hochgeschwindigkeitsnetzes berichtete....Ich bin in den letzten Tagen viermal in verschieden Gegenden der Republik mit der Bahn gefahren und nur eine Fahrt davon verlief wie geplant.
Ich bin in den letzten zwei Wochen rel viel im ital Nahverkehr unterwegs gewesen. Mein Fazit: sehr erfreulich. Von der vielleicht hinterletzten Verbindung bis aufs Dorf abgesehen, durchweg modernes Wagenmaterial mit (so es der Bahnsteig ermöglicht) Tiefeinstieg, Platz für bici und: pünktlich.

Nicht immer an jeder Station, aber: sie haben soviel Puffer eingebaut, daß Verspätungen in der Regel wieder aufgeholt werden können. Einmal wurden 11 Minuten ritardo innerhalb von 50 Minuten (!) wieder aufgeholt, ein andersmal blieben von 9 Minuten 4 am Zielbahnhof übrig (innerhalb von 45 Minuten). Die Züge sind sauber, auch die Toilettenn.

Das Einzige, was ich nicht kapiere, sind die Arbeitgewohnheiten der Schaffner und Schaffninnen. Mal kontrollieren sie die Fahrgäste, mal hüpfen sie bei einem Halt nur raus, schauen, pfeifen, warten innen, bis ihre Tür wirklich geschlossen ist und eilen dann rein in die gute Stube ins Lokführerreich.

Eine schöne neue Einrichtung sind die ICs (leider Hocheinstieg). Die haben in der Mitte des Zuges ein Fahrradabteil mit 6 Haken, ich habe zweimal sehr kurzzeitig eine Reservierung bekommen. Das mag aber daran liegen, daß die spürbar teurer sind als die Regionalzüge (+60% ) und/oder, daß sich das noch nicht so rumgesprochen hat. Dadurch, daß sie nicht an jeder Milchkanne halten, sind sie zeitgewinnmäßig auf halbem Weg zu den Frecce rosse.
von: speichenheld

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 18:56

Nachdem ich mittlerweile seit mehreren Tagen stiller und interessierter Mitleser an diesem Thread bin muss ich mich nun auch mal zu Wort melden.
Zitat
Und warum bitte muss die DB in der Lage sein, jeden Radfahrer mit vollem Gepäck fürn Appel und Ei quer durch die Republik zu transportieren?
Weil es angeboten, ja sogar beworben und offenbar gewünscht ist. Ich kann als Bäcker auch keine Sandwiches mit Salat bewerben und dann an der Theke lediglich trockene Brötchen bereitstellen. Ob die Preise jetzt einem "Appel und nem Ei" entsprechen ist zu diskutieren. Radfahrende mit kleinem Einkommen sehen das u.U. anders.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 19:13

In Antwort auf: MichiV
Ich würde alle Personen aus dem Fahrradwagen raus werfen, die kein Fahrradticket haben (ausgenommen Rollstühle und Personen mit Kinderwagen) . Schon ist Platz. Wer als reiner Fußgänger nur noch Platz im Fahrradabteil findet, darf nicht mit, wenn der Fußgänger kein Fahrradtickt hat. Problem gelöst zwinker

Darüber kann ich nach meinen Erfahrungen aus dem letzten Jahr und auch in diesem Jahr nur lachen. Willst du etwa Selbstjustiz üben? Da kannste 10x drauf hinweisen, dass im Bereich der Klappsitze die Fahrradstellplätze sind. Und dann sind da noch die unsozialen Radfahrer im Zug, die sich weigern ihre Packtaschen vom Gepäckträger zu nehmen. Das Thema hatten wir hier auch schon öfter.
Ich habe mir für Tagesausflüge mit Rad und Bahn mit wenigen Ausnahmen (22.04.23) angewöhnt, eins meiner Falträder zu nutzen.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 19:25

Brich mir nicht das Herz. Zehn Minuten nehme ich gar nicht mehr als Verspätung war.
Der Regio, mit dem ich eben von Anklam nach Berlin fuhr, hatte 30. Die Ansage der Zugbegleiterin bei der Einfahrt im Hauptbahnhof war in einem einem unüberhörbar zynischen Ton: wir haben 30Minuten Verspätung, dafür entschuldigen wir uns. Das klang wie: ihr könnt uns mal, ihr wisst doch selbst was läuft.
Ich bin bei den von mir aufgeführten vier letzten Fahrten gar nicht mehr kontrolliert worden. Es kam einfach keiner mehr durch den Zug und ich verstehe es.

In dem Regio war übrigens eine einzige Toilette intakt. Die war hinten, wo ich mich aufhielt und die ganzen drei Stunden stand ein Schlange vor der Tür, die auch nicht richtig funktionierte. Beständig kamen versehentlich Passagiere, weil es so voll war, an den Notruf. Der Zugführer agierte erst sachlich, dann mit Humor, schließlich genervt.

Wir sind heute mitten in der Woche und mein Zug fuhr um die Mittagszeit. Aber er verbindet das Ballungszentrum Berlin mit der Küste - Stralsund, Greifswald, Usedom. Wir sind noch im Sommer und die Gegend wird von zwei Regios bedient, die um eine Stunde versetzt, alle zwei Stunden fahren. Darüber, dass das nicht reicht, auch wenn keine Räder an Bord sind, wird seit Jahrzehnten geschrieben, ohne dass das geringste passiert. Also außer dumme Sprüche: meiden sie das Wochende und im Sommer sowieso.
Mit Kindern am Wochenende, vielleicht noch zum Ende der Schulferien, möchte ich das nicht mal als Video auf der heimischen Couch sehen.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 19:33

In Antwort auf: Falk
Vergesslichkeit macht es nicht besser und für die Halbgepäckwagen der ÖBB kannst Du Dir auch nichts mehr kaufen, zumal auch dieses Eisenbahnverkehrsunternehmen solche Feinheiten wie die von Weltfremden und Nichtnutzern gelobte Fahrradreservierungspflicht pflegt. Auf der Brennerstrecke habe ich nach 2010 keine mehr gesehen.
Komisch.
Wir sind in den letzten Jahren mehrmals mit den Brenner-ECs gefahren, alle hatten diese praktischen Halbgepäckwagen - praktischerweise immer zwischen der 1. und 2. Klasse.
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 19:35

In Antwort auf: Uwe Radholz
In dem Regio war übrigens eine einzige Toilette intakt. Die war hinten, wo ich mich aufhielt und die ganzen drei Stunden stand ein Schlange vor der Tür, die auch nicht richtig funktionierte.
In den Zügen in I wird "überall" angezeigt, wo in Fahrtrichtung die Toiletten liegen und ob sie gerade belegt sind. Aber ich kann dich beruhigen: mitten im Ferragosto war der Vormittags-Regionale-Veloce in Richtung Rimini&Co auch knallstvollst. Corona? Wardamalwas?
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 19:37

In Antwort auf: speichenheld
Nachdem ich mittlerweile seit mehreren Tagen stiller und interessierter Mitleser an diesem Thread bin muss ich mich nun auch mal zu Wort melden.
Zitat
Und warum bitte muss die DB in der Lage sein, jeden Radfahrer mit vollem Gepäck fürn Appel und Ei quer durch die Republik zu transportieren?
Weil es angeboten, ja sogar beworben und offenbar gewünscht ist. Ich kann als Bäcker auch keine Sandwiches mit Salat bewerben und dann an der Theke lediglich trockene Brötchen bereitstellen. Ob die Preise jetzt einem "Appel und nem Ei" entsprechen ist zu diskutieren. Radfahrende mit kleinem Einkommen sehen das u.U. anders.

Möchte ich dir zustimmen. Und ich freue mich für Jürgen, dass sein Einkommen in einem Bereich liegt, der die Tarife als außerordentlich gering erscheinen lässt. Wenn man - zum Beispiel als Auslieferungssfahrer in Berlin - mit einem Einstiegsgehalt von 26.000€ an den Start geht, könnte man es in der Tat anders beurteilen .
von: Felix-Ente

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 16.08.23 22:29

Zitat
In den Regionalzügen mit Reservierungspflicht müssten die Zugbegleiter allerdings Einsteiger kontrollieren
aus dem Artikel über Kollege Strößenreuther. Daran würde die Reservierungspflicht schon scheitern. Und wenn die Zugbegleiter die Belegung der Abteile kontrollieren würden, bräuchte man keine Reservierungspflicht. Der Platz ist nämlich da, er wird nur nicht sachgerecht genutzt.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.08.23 04:56

Ich hänge hier mal eine allgemeine Meinung an.

Eigentlich wurde dieser Faden eröffnet, um über die Mitnahme von Fahrrädern bei Einsatz des neuen "Deutschlandtickets" zu diskutieren. Zur Kernfrage gibt es eine sehr einfache Antwort. Die Mitnahme ist in diesem Ticket nicht enthalten. Hierzu greifen andere Regelungen.

Selbstverständlich liegt es nahe, bei derartigen Diskussionen auch weitere Gesichtspunkte anzusprechen, seien es vertragliche Fragen (Rechte und Pflichten beider Vertragsparteien), Umfang der Minahmemöglichkeiten oder technische Ausstattung der Fahrradabstellflächen. Aber wir sollten uns doch darauf fokussieren, dass es sich hier um Nahverkehr handelt. Da erscheinen mir beispielsweise Wünsche oder gar Forderungen nach flächendeckendem Einsatz von Gepäckwagen doch etwas fragwürdig.

Ich glaube auch, ähnlich wie ich es aus dem vorstehenden Beitrag glaube herauslesen zu dürfen, dass viele Behinderungen eines reibungslosen Ablaufs durch Mitreisende verursacht oder zumindest verstärkt werden. Erst gestern konnte ich wieder einmal beobachten, dass mir im Eingangsbereich dicht an dicht stehende Menschen den von mir ausdrücklich gewünschten Durchgang zu einem erkennbar weniger stark belegten Bereich verweigern wollten. Ich musste mehrfach um eine Durchgangsmöglichkeit bitten.
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.08.23 07:47

Doch schon. Es gab sogar noch in den 1980ern wenige Nahverkehrszüge zwischen Köln und Koblenz mit Gepäck (Silberling-Steuerwagen mit Gepäckabteil) und Ladeschaffner. Die meisten waren nicht besetzt und der Schaffner musste aufschließen. Oft hatte er keine Lust und das Rad durfte im Türraum bleiben. War natürlich mit den hohen Stufen nicht ganz einfach.

Sogar der Motorwagen im Schienenbus war im Gepäckabteil Platz für Räder und das haben wir bei Familienausflügen auf der Eifelquerbahn (damals noch durchgehend bis Daun und weiter) genutzt.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.08.23 07:48

Sitze mit D-Ticket in Begleitung meines Faltrads im ziemlich leeren RE8 von Hannover nach Bremen-Lehe. Fahrradstellplätze auch noch genug vorhanden. Problem mit normalem Rad wäre die Sperrzeit in der Straßenbahn und die Fahrradfahrkarte im Zug für 5,50€ gewesen
Alles gut bisher auf meinem Ausflug an die Nordsee.
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.08.23 07:53

In Antwort auf: Falk
Über den Fahrradversand als Reiesgepäck habe ich mich schon mehrmals geäußert, Grundtenor »bloß nicht«.
Man konnte die Fahrräder versenden oder mit der Fahrradkarte selber zum Gepäckwagen bringen und abholen. Da war das Rad immer in denselbem Zug, wie man selber.
Zitat
Vergesslichkeit macht es nicht besser
Ich habe andere Erfahrungen gemacht - oder auche eine andere Bahn kennen gelernt
Zitat
und für die Halbgepäckwagen der ÖBB kannst Du Dir auch nichts mehr kaufen, zumal auch dieses Eisenbahnverkehrsunternehmen solche Feinheiten wie die von Weltfremden und Nichtnutzern gelobte Fahrradreservierungspflicht pflegt.
Im Juni noch mit gefahren (EC Dortmund - Bregenz - Innsbruck). Natürlich mit Reservierung.
Zitat
Auf der Brennerstrecke habe ich nach 2010 keine mehr gesehen.
An der Stelle glaube ich mal dem aktuellen Umlauf von Vagonweb für EC 87 München - Bologna. Ist nicht der einzige EC auf der Linie.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.08.23 08:48

In Antwort auf: Jaeng
Sitze mit D-Ticket in Begleitung meines Faltrads im ziemlich leeren RE8 von Hannover nach Bremen-Lehe. Fahrradstellplätze auch noch genug vorhanden. Problem mit normalem Rad wäre die Sperrzeit in der Straßenbahn und die Fahrradfahrkarte im Zug für 5,50€ gewesen
Alles gut bisher auf meinem Ausflug an die Nordsee.

Ich war jetzt auch mit einem Falter unterwegs, den ich sogar verpackt habe, weil ich die Radlaschen da mit rein bekomme und dann nur mit einem Gepäckstück hantiere. Das machte die letzten beiden Fahrten tatsächlich entspannter. Hoffentlich kaufen jetzt nicht Tausende solche Räder und die Bahn fängt an, über Tarife für Falträder nachzudenken. Gestern war das Interesse an meiner Packung außerordentlich groß. Viele Fragen. Oft auch, ob das Rad, was man von außen nicht sah, einen Motor hat.
Na ja, jeder wird das Bewegen von sowas auch nicht meistern. Bis der Handel eine elektrisch angetriebene Transporttasche verkauft.
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.08.23 10:36

Das reicht nicht. Es braucht auch noch Treppenlifte für die Bahnhöfe und in den Zug zwinker
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.08.23 10:37

In Antwort auf: Uwe Radholz
Hoffentlich kaufen jetzt nicht Tausende solche Räder
darüber hatte ich sogar schon vor längerer Zeit nachgedacht, nur die Probefahrt hat mir nicht gefallen. Werde den Gedanken wahrscheinlich demnächst in die Tat umsetzen. Sah mal einen Beitrag, wo wer einen Einkaufstrolley zum Transport des Faltrades umgebaut hatte. Während der Fahrt Trolley an Klapprad koppeln, im Zug Klapprad auf die selbst gebastelte Kiste stellen. Leider finde ich diesen Beitrag nicht mehr, vielleicht kann mir hier wer weiter helfen.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.08.23 12:11

Nimm doch ein Faltrad im Kinderwagen mit. Rollt sich gut und kostet nix. Und nirgendwo steht geschrieben, dass im Kinderwagen ein Baby liegen muss. teuflisch
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.08.23 13:40

Das Brompton passt in den Chubby von Radical Design.
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.08.23 13:56

Zitat
Man konnte die Fahrräder versenden oder mit der Fahrradkarte selber zum Gepäckwagen bringen und abholen. Da war das Rad immer in denselbem Zug, wie man selber.
Für den Transport auf Fahrradkarte musste es in allen Züge einer Verbindung einen Gepäckwagen geben und das wurde ziemlich schnell zum Problem. Selbst, als ich vom Militär entlassen wurde, sah das schlecht aus, doch mit dem EK-Tuch um den Hals drückte der Zugführer ein Auge zu und sagte »Bleib aber in der Nähe und lass die Leute durch«. In den Halberstädter Mitteleinstiegwagen und zusätzlich am Zugschluss ging das (und es war am 25. April 1985 morgens etwa 7.00 ab Falkenberg (Elster).
Ohne den Ärger mit schon planmäßig nicht mitlaufenden Gepäckwagen (ausgerechnet das wichtige Nachtzugpaar 710/711 Leipzig–Binz und Sassnitz–Leipzig hatte, solange ich das beobachtete, nie einen) hätte ich den Versuch mit der Aufgabe als Reisegepäck nie gemacht. Nach den allerdings zu erwartenden schlechten Erfahrungen habe ich mir weitere Versuche dann verkniffen.

Seit 1998 sind mir Gepäckwagen und Fahrradreservierungspflichten allerdings Wurscht. Im Sack ist ein Fahrrad kein Fahrrad.
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.08.23 14:18

Meine Erfahrung mit der Reichsbahn und Fahrrad konnte ich nur in der kurzen Zeit nach der Wende bis zur Eisenbahn-Wiedervereinigung machen: 1990 Nahverkehr von Dörrberg nach Oberhof war die Fahrt problemlos im Türbereich eines Halberstädters möglich, mit Fahr- und Fahrradkartenverkauf durch die Schaffnerin im Zug. Auf der Hinfahrt hatte ich das Rad als Gepäck nach Prag aufgegeben (DB und CSD). 1991 Nahverkehr von Saßnitz nach Stralsund und dann am nächsten Tag im Interregio (der natürlich mit Reservierung) von Stralsund nach Köln.
In Antwort auf: Falk
Nach den allerdings zu erwartenden schlechten Erfahrungen habe ich mir weitere Versuche dann verkniffen
Gemäß dem Sprichwort: "Erfahrung ist das, was man selber tatsächlich gemacht hat". schmunzel
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.08.23 14:30

Und eben diese Erfahrung habe ich im Sommer 1979 auch gemacht. Das Fahrrad nicht noch einmal als Reisegepäck aufzugeben heißt jedenfalls nicht, auf die Fahrradmitnahme zu verzichten.
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 17.08.23 23:12

In Antwort auf: hopi
Ein Blick in die auch hier gelegentlich gelobten Niederlande dürfte sehr hilfreich sein. Auch bei uns tut sich in dieser doch einiges. Ich bin erst gestern wieder zu einer Wanderung im westlichen Münsterland unterwegs gewesen. Da durfte ich mich in der Stadt Dülmen von einem neuen Bahnhofgebäude und einem zumindest auf mich sehr positiv wirkenden neuen Fahrradparkhaus überraschen lassen.

Das Fahrradparkhaus hilft da jetzt genau wie? Wie kommt damit mein Fahrrad von A nach B? Wenn, dann solltest du nach Asien schauen und zu deren Shared Bikes. Die an jeder Bushaltestelle auf einen warten. Damit bis du dann immerhin das Transportproblem beim Pendelverkehr, aber immer noch nicht bei den Ostsee-Urlaubern.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.08.23 06:12

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: hopi
Ein Blick in die auch hier gelegentlich gelobten Niederlande dürfte sehr hilfreich sein. Auch bei uns tut sich in dieser doch einiges. Ich bin erst gestern wieder zu einer Wanderung im westlichen Münsterland unterwegs gewesen. Da durfte ich mich in der Stadt Dülmen von einem neuen Bahnhofgebäude und einem zumindest auf mich sehr positiv wirkenden neuen Fahrradparkhaus überraschen lassen.

Das Fahrradparkhaus hilft da jetzt genau wie? Wie kommt damit mein Fahrrad von A nach B? Wenn, dann solltest du nach Asien schauen und zu deren Shared Bikes. Die an jeder Bushaltestelle auf einen warten. Damit bis du dann immerhin das Transportproblem beim Pendelverkehr, aber immer noch nicht bei den Ostsee-Urlaubern.
Wenn man bei der Nutzung von Fahrrädern nur an Radreisen denkt, sind in der Tat Fahrradparkhäuser entbehrlich oder zumindest von untergeordneter Bedeutung. Das mag auf sehr viele Mitglieder unseres Forums auch zutreffend sein. Aber wenn der verstärkte Gebrauch von Fahrrädern ein ernst zu nehmender Faktor bei der Verkehrswende sein soll, dürften Fahrradparkhäuser eine durchaus sinnvolle Einrichtung sein. Die fast schon. "massenhafte" Annahme derartiger Parkhäuser in den Niederlanden und mittlerweile auch in vielen deutschen Städten und Regionen scheint zumindest mir die Richtigkeit einer derartigen Bewertung zu bestätigen.

Vielleicht haben viele Niederländer auch irgendeine besondere Kombination von Genen, die sie in die Fahradparkhäuser und vergleichbare sonstige Abstellanlagen in unmittelbarer Nähe von Bahnhöfen oder großen Busstationen treibt. Unsere Mitbürger in grenznahen Gebieten scheinen zunehmend dazu zu neigen dummerweise einfach solche Verhaltensweisen zu kopieren. Aber keine Sorge, ich propagiere keinen Benutzungszwang für derartige Einrichtungen. teuflisch
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.08.23 07:51

In Antwort auf: aighes
Das Fahrradparkhaus hilft da jetzt genau wie?
Die Zielgruppe fürs 49-€-Ticket sind in die Pendler. Da ist es durchaus sinnvoll, die Häufigkeit des Rad-Transports durch eine Zwei-Rad-Lösung zu reduzieren. Das setzt voraus, dass man das Rad am jeweiligen Bahnhof sicher abstellen kann. Während des Studiums hatte ich dafür die Stadtschlampe am Studienort (waren insgesamt drei - nacheinander traurig ), aber auch die musste ab und an mal nach Hause in die "Werkstatt". Da war es gut, dass man es im Nahverkehr ohne großen Aufwand einfach so mitnehmen konnte.
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.08.23 08:03

In Antwort auf: sugu
Die Zielgruppe fürs 49-€-Ticket sind in die Pendler.
Beim Lesen der Beiträge in diesem Faden dachte ich, die Zielgruppe fürs 49-€-Ticket wären die Freizeit-Spaß-Radler, welche jetzt über den Kauf von Falträdern nachdenken omm
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.08.23 08:08

In Antwort auf: sugu
In Antwort auf: aighes
Das Fahrradparkhaus hilft da jetzt genau wie?
Die Zielgruppe fürs 49-€-Ticket sind in die Pendler. Da ist es durchaus sinnvoll, die Häufigkeit des Rad-Transports durch eine Zwei-Rad-Lösung zu reduzieren. Das setzt voraus, dass man das Rad am jeweiligen Bahnhof sicher abstellen kann. Während des Studiums hatte ich dafür die Stadtschlampe am Studienort (waren insgesamt drei - nacheinander traurig ), aber auch die musste ab und an mal nach Hause in die "Werkstatt". Da war es gut, dass man es im Nahverkehr ohne großen Aufwand einfach so mitnehmen konnte.
Ein ordentliches Fahrradparkhaus hat auch eine Werkstatt für solche Fälle.
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.08.23 09:32

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: sugu
In Antwort auf: aighes
Das Fahrradparkhaus hilft da jetzt genau wie?
Die Zielgruppe fürs 49-€-Ticket sind in die Pendler. Da ist es durchaus sinnvoll, die Häufigkeit des Rad-Transports durch eine Zwei-Rad-Lösung zu reduzieren. Das setzt voraus, dass man das Rad am jeweiligen Bahnhof sicher abstellen kann. Während des Studiums hatte ich dafür die Stadtschlampe am Studienort (waren insgesamt drei - nacheinander traurig ), aber auch die musste ab und an mal nach Hause in die "Werkstatt". Da war es gut, dass man es im Nahverkehr ohne großen Aufwand einfach so mitnehmen konnte.
Ein ordentliches Fahrradparkhaus hat auch eine Werkstatt für solche Fälle.
Heute schon. Aber eine Grundreinigung nach dem Winter kann man dort auch nicht machen.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.08.23 10:13

In Antwort auf: sugu
Aber eine Grundreinigung nach dem Winter kann man dort auch nicht machen.
Zumindestens die Radstation am Hauptbahnhof in Mönchengladbach bietet das an, ich glaube für 17 Euro.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.08.23 15:02

In Antwort auf: sugu
Aber eine Grundreinigung nach dem Winter kann man dort auch nicht machen
In Neuss kann man das Rad in der Radstation am HBF "bis zum letzten Ritzel" waschen lassen. schmunzel
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.08.23 18:55

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: sugu
In Antwort auf: aighes
Das Fahrradparkhaus hilft da jetzt genau wie?
Die Zielgruppe fürs 49-€-Ticket sind in die Pendler. Da ist es durchaus sinnvoll, die Häufigkeit des Rad-Transports durch eine Zwei-Rad-Lösung zu reduzieren. Das setzt voraus, dass man das Rad am jeweiligen Bahnhof sicher abstellen kann. Während des Studiums hatte ich dafür die Stadtschlampe am Studienort (waren insgesamt drei - nacheinander traurig ), aber auch die musste ab und an mal nach Hause in die "Werkstatt". Da war es gut, dass man es im Nahverkehr ohne großen Aufwand einfach so mitnehmen konnte.
Ein ordentliches Fahrradparkhaus hat auch eine Werkstatt für solche Fälle.

Wieviele Fahrradparkhäuser willst Du denn bauen? Ich würde Henning ja darin bestätigen, dass so eine Zwei-Rad-Lösung bzgl. der Menge an Radtransporten in der Bahn einen Vorteil hat. Ich hab die Lösung aber sehr schnell verworfen. Das Zweitrad in Leipzig hatte ich ca. 2 Wochen am Bahnhof stehen, dann war es geklaut. Es war ein billiges Rad, aber leider in technisch gutem Zustand. Sowas lässt man besser nicht in Leipzig stehen. Und eine "Bahnhofsschlampe" will ich auch nicht fahren. Das Rad darf schon billig sein, soll aber verkehrssicher und zuverlässig sein und darum kann ich mich selbst kümmern.

Die Zwei-Rad Lösung ist leider keine Lösung ggü. Zugausfällen oder dem Wunsch, auf dem Heimweg mal aufs Abenteuer zu verzichten und gleich mit dem Rad heimzufahren bzw. in Regionen, die die Radmitnahme wahrscheinlicher machen. Für mich käme sie nicht mehr in Frage und ich bin den Heimweg betreffend auch einigermaßen schmerzfrei. Der Zeitverlust liegt nur bei knapp 20 min ggü. der Bahn, wenn sie denn fährt. Dann macht man sogar gut. Hinzu wirds blöd, wenn man nicht mitkommt. Allerdings ist mir das auch noch nicht passiert, weil der Zug am Heimatort eingesetzt wird. So einen Vorteil braucht es aber schon.

meint der Peter
von: nachtregen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.08.23 19:07

In Antwort auf: Uwe Radholz
Darüber, dass das nicht reicht, auch wenn keine Räder an Bord sind, wird seit Jahrzehnten geschrieben, ohne dass das geringste passiert. Also außer dumme Sprüche:
Ab nächstes Wochenende gibt es auf Bestellung des Landes M-V an Wochenenden zwei zusätzliche Züge Berlin - Stralsund, für 2024 sind Zusatzverbindungen Berlin - Rügen und Berlin - Rostock angekündigt.

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Land-bestellt-Zusatz-Zuege-zwischen-Berlin-und-Stralsund-,bahnmv106.html

Mirror: https://archive.is/7NtD0
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.08.23 19:38

In Antwort auf: nachtregen
In Antwort auf: Uwe Radholz
Darüber, dass das nicht reicht, auch wenn keine Räder an Bord sind, wird seit Jahrzehnten geschrieben, ohne dass das geringste passiert. Also außer dumme Sprüche:
Ab nächstes Wochenende gibt es auf Bestellung des Landes M-V an Wochenenden zwei zusätzliche Züge Berlin - Stralsund, für 2024 sind Zusatzverbindungen Berlin - Rügen und Berlin - Rostock angekündigt.

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Land-bestellt-Zusatz-Zuege-zwischen-Berlin-und-Stralsund-,bahnmv106.html

Mirror: https://archive.is/7NtD0

Die von dir verlinkte Meldung ist interessant. Zum einen bestätigt sie was ich erlebte und dass es eben der Normalzustand des Sommers war. Und eben auch, dass es weiterhin keine sunstanziellen Änderungen geben wird.
Lustig finde ich auch, dass man die, wie sie selber bei der Bahn sagen "nicht zuzumutenden" Umstände auf das D-Ticket zurückführen. Nein, das ist falsch. Es liegt daran, dass die Instandhaltung und der Ausbau der Bahn, die über drei Jahrzehnte ausgebliebenen Investitionen in der Fläche, in eklatantem Missverhältnis zum gestiegenen Interesse am Bahnfahren und zu den Erfordernissen einer erfolgreichen Verkehrswende stehen.
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 18.08.23 23:32

Lass es mich mal so sagen: Ja, in dem Sonderfall, dass ich regelmäßig NUR von A nach B fahre kann so ein Parkhaus helfen. Jeder Pendler belegt dann 2 Parkhausplätze, braucht 2 Fahrräder... und wenn das Fahrrad in B über Nacht beschädigt wurde oder einen neuen Besitzer gefunden hat, ist blöd. Wenn ich dann noch regelmäßig nach C fahren möchte, bin ich beim Drittrad usw. Klingt für mich nicht wirklich nach einem durchdachten System.

Gar kein Vergleich ausreichend Mieträder überall. Man verlassen den ÖPNV irgendwo und schnappe sich einen Zossen für die letzte Meile. Nach der Schicht/Termin wieder zum ÖPNV und weiter geht es mit Bus und Bahn.

Damit hast du dann zwar das Problem des Radtransports gelöst, Werbung nicht mit dem Auto zu pendeln ist das vermutlich aber immer noch nicht. zwinker
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.08.23 00:13

Zitat
Das setzt voraus, dass man das Rad am jeweiligen Bahnhof sicher abstellen kann.
Eben das setzt voraus, dass der Weg jeden Tag derselbe ist. Das trifft möglicherweise auf die, die vorsichtig ausgedrückt Büroangestellte in Verwaltungen sind, zu. Ansonsten und beispielsweise bei mir in der Bahnunterhaltung ist es weltfremd. Wenn wir nicht zum Schuss kommen, landen alle anderen bei der Infanterie. Blicke über den eigenen Tellerrand halte ich für nicht verzichtbar.

@Peter, danke. Zwischen »Arbeit« und »Schreibtisch« wird es nie ein Gleichheitsszeichen geben und ohne die, die auch mal dreckig werden und dann aktiv sind, wenn Beamte und Angestellte Kneipen, Clubs und ähnliches bevölkern, würden erstere hungernd erfrieren oder frierend verhungern. Die übliche Missachtung ändert daran nichts – und ist nicht doch irgendwie verständlich, dass sie nervt, wenn sie einem ein ganzes Arbeitsleben lang an der Backe hängt?
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.08.23 00:14

Sorry, noch was vergessen...

Ich denke aber nicht, dass die kritischen Fälle auf Pendler zurückzuführen ist, weil das ist ja eine regelmäßige Last auf die man sich einstellen kann. Kritisch ist doch vor allem der "touristische" Verkehr. Ala, dass Wetter ist schön, Radtour und abends heim mit dem Zug und auf diese Idee kommen dann nicht nur 4 Radler, sondern 40 und dann ist das Problem da.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.08.23 06:19

In Antwort auf: aighes
Lass es mich mal so sagen: Ja, in dem Sonderfall, dass ich regelmäßig NUR von A nach B fahre kann so ein Parkhaus helfen. Jeder Pendler belegt dann 2 Parkhausplätze, braucht 2 Fahrräder... und wenn das Fahrrad in B über Nacht beschädigt wurde oder einen neuen Besitzer gefunden hat, ist blöd. Wenn ich dann noch regelmäßig nach C fahren möchte, bin ich beim Drittrad usw. Klingt für mich nicht wirklich nach einem durchdachten System.
Ob dieses Szenario dem tatsächlichen Verhalten der Nutzer von Fahrradparkhäusern entspricht scheint mir nicht so sicher zu sein. Aber ich will es auch nicht ausschließen. schmunzel

Zitat
Gar kein Vergleich ausreichend Mieträder überall. Man verlassen den ÖPNV irgendwo und schnappe sich einen Zossen für die letzte Meile. Nach der Schicht/Termin wieder zum ÖPNV und weiter geht es mit Bus und Bahn.
ein ordentliches Angebot von Mieträdern dürfte oder könnte sicherlich eine weitere sinnvolle Sache sein.
So hat vermutlich auch irgendwann mal unser Andy Scheuer gedacht und hat uns die ungeeignete Flutwelle der e-Roller beschert. Ob diese spezielle Variante nun eine "bescheuerte" Idee war, sei mal dahingestellt teuflisch

Zitat
Damit hast du dann zwar das Problem des Radtransports gelöst, Werbung nicht mit dem Auto zu pendeln ist das vermutlich aber immer noch nicht. zwinker
Dazu ist sicherlich ein weiterer flächendeckender Ausbau des ÖPNV auch jenseits des bestehenden oder auch noch weiter auszubauenden Schienennetzes erforderlich. Ob man einem großen Teil unserer Mitbürger die Affinität zum Unterhalt und ständigen Gebrauch eines eigenen Autos abgewöhnen kann, erscheint mir fraglich. Es wird sicherlich nicht "von heute auf morgen" gehen. schmunzel
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.08.23 06:33

In Antwort auf: Falk
Blicke über den eigenen Tellerrand halte ich für nicht verzichtbar.
genauso sollte man sich auch selbst verhalten und nicht nur als allgemeine Forderung an andere Personen, die zu einer anderen Einschätzung einer gewissen Sachlage gekommen sind, appellieren. Es scheint in der realen Welt nicht nur Büroangestellte oder an wechselnden Einsatzstellen tätiges Wartungs- und Montagepersonal zu geben. Irgendwo dürften neben Gastronomie und Handel auch noch Produktions- und Montagehallen vorzufinden sein. Das ist meines Erachtens nicht auf das an meinen Wohnort angrenzende Ruhrgebiet beschränkt. teuflisch
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.08.23 06:44

In Antwort auf: aighes
Sorry, noch was vergessen...

Ich denke aber nicht, dass die kritischen Fälle auf Pendler zurückzuführen ist, weil das ist ja eine regelmäßige Last auf die man sich einstellen kann. Kritisch ist doch vor allem der "touristische" Verkehr. Ala, dass Wetter ist schön, Radtour und abends heim mit dem Zug und auf diese Idee kommen dann nicht nur 4 Radler, sondern 40 und dann ist das Problem da.
ja, bei diesem Punkt kann ich dir nahezu vollständig zustimmen.

Meines Erachtens wurde das Deutschlandticket weder eingeführt, um massenhaft Berufspendler mitsamt ihrer Fahrräder in die Eisenbahn zu locken noch sollte es als besonderer Anreiz zur Förderung der Fahrradtouristik dienen. Hätte man diese Ziele als vorrangig angesehen, hätte man sicherlich die Mitnahme von Fahrrädern ausdrücklich in diesen neuen Tarif flächendeckend eingeschlossen. Hat man aber nicht. Das muss doch nicht zwingend Folge einer Nachlässigkeit sondern könnte durchaus ausdrücklich so beabsichtigt sein. schmunzel
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.08.23 09:12

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: Falk
Blicke über den eigenen Tellerrand halte ich für nicht verzichtbar.
genauso sollte man sich auch selbst verhalten und nicht nur als allgemeine Forderung an andere Personen, die zu einer anderen Einschätzung einer gewissen Sachlage gekommen sind, appellieren. Es scheint in der realen Welt nicht nur Büroangestellte oder an wechselnden Einsatzstellen tätiges Wartungs- und Montagepersonal zu geben. Irgendwo dürften neben Gastronomie und Handel auch noch Produktions- und Montagehallen vorzufinden sein. Das ist meines Erachtens nicht auf das an meinen Wohnort angrenzende Ruhrgebiet beschränkt. teuflisch

Um das noch etwas mit Zahlen zu untermauern: Das Verhältnis von Arbeitnehmern mit festem Arbeitsort und Arbeitnehmern mit sog. Einsatzwechseltätigkeit liegt bei ca. 65 zu 35. Bei letzterer Gruppe sind z.B. auch Leiharbeiter und Gebäudereiniger enthalten, die über längere Zeiträume an immer demselben Einsatzort tätig sind.
Gruß
Uli
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.08.23 09:20

Zitat
Lass es mich mal so sagen: Ja, in dem Sonderfall, dass ich regelmäßig NUR von A nach B fahre kann so ein Parkhaus helfen. Jeder Pendler belegt dann 2 Parkhausplätze, braucht 2 Fahrräder

Ich vermute mal, dass davon ausgegangen wird, dass die meisten Pendler ein Fahrrad nur brauchen, um A oder B zu erreichen / verlassen. Für diese Pendler sind Parkhäuser schon hilfreich. Der Fall A und B wird als seltenerer Fall angesehen, was ich durchaus für realistisch halte. Ich stimme dir und Peter trotzdem zu, dass die Nicht-Mitnahme des Rads in der Bahn die Flexibilität arg einschränkt und die Mitnahme die "erstrebenswertere" Lösung ist.
Gruß
Uli
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.08.23 09:42

In Antwort auf: Falk
Zitat
Das setzt voraus, dass man das Rad am jeweiligen Bahnhof sicher abstellen kann.
@Peter, danke. Zwischen »Arbeit« und »Schreibtisch« wird es nie ein Gleichheitsszeichen geben und ohne die, die auch mal dreckig werden und dann aktiv sind, wenn Beamte und Angestellte Kneipen, Clubs und ähnliches bevölkern, würden erstere hungernd erfrieren oder frierend verhungern. Die übliche Missachtung ändert daran nichts – und ist nicht doch irgendwie verständlich, dass sie nervt, wenn sie einem ein ganzes Arbeitsleben lang an der Backe hängt?

Hallo Falk,

das beruht ein wenig auf Gegenseitigkeit. Es würden ja nicht nur Beamte und Angestellte hungernd und viel schlimmer, durstend, erfrieren. Es würden auch die ganzen dreckigen und weniger dreckigen "echten Arbeiter" dasselbe Schicksal erleiden. Man braucht sich schon gegenseitig und wenn man die "übliche Missachtung" an den Tag legt, bekommt man eben Echo und da ist es unerheblich, wer gerade schreit. Das Leben wird einfach schöner, ohne die übliche Missachtung.

Was man am Gegenüber hat, bemerkt man gern erst, wenn er nicht mehr da ist oder plötzlich Geld für seine Leistung haben will. Wir bemerken es beim Handwerk gerade. Das hat die übliche Missachtung durchaus schon verringert. Wenn mal keine Polizei, keine Verwaltungsangestellten, Versicherungsleute oder Lehrer mehr hat, verringert das an der Missachtung gegenwärtig wenig, aber man spürt es durchaus auch schmerzlich. Ich würde deshalb meine Branche auch nicht als die einzig arbeitende darstellen. Ich mag nämlich auch garnicht viel arbeiten und wenig Geld verdienen... Ich will faul sein und dafür einen Haufen Kohle bekommen. lach Die übliche Missachtung ist dabei aber auch nur hinderlich.

Gruß Peter
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.08.23 15:26

In Antwort auf: Uwe Radholz
Es liegt daran, dass die Instandhaltung und der Ausbau der Bahn, die über drei Jahrzehnte . . . .
na ja, ob es wirklich in der mehr als drei Jahrzehnte zurückliegenden Zeit im öffentlichen Personenverkehr wirklich umfassend besser war, möchte ich doch zumindest für die "alte" Bundesrepublick etwas bezweifeln. Hierzu ein uralter Beitrag aus der WDR-Mediathek. Man könnte noch so manche andere aus heutiger Sicht merkwürdige Regelung im damaligen Bahnbetrieb anführen.

Aber selbst wenn es früher irgendwo irgendwie besser war, hilft das ja nicht weiter. Wir müssen mit dem aktuellen Zustand leben und jetzt daran arbeiten, dass es besser wird. Es hilft auch wenig, vermeintlich oder tatsächlich Verantwortliche für die Versäumnisse der Vergangenheit zu benennen. Es kommt darauf an, dass jetzt vernünftig gearbeitet wird.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.08.23 19:53

Dazu fragt man sich einmal, wieviele Fahrgäste und Güter damals bzw. heute mit der Bahn befördert wurden. Dann rechnet man 64 Jahre Entwicklungsgeschichte rückwärts und kommt zwangsläufig zu dem Schluss: "Klar konnten die damals mehr". Das mussten sie auch, weil die Büchse der Pandorra mit dem Automobil noch nicht so weit geöffnet war. Soll heißen, die Fehler wurden schon damals gemacht und die haben uns auch den Wohlstand beschert, den wir heute nicht mehr haben wollen.

Dein letzter Absatz galt übrigens schon damals und dass er heute auch noch gilt, heißt nicht, dass wir irgendeine Idee hätten, die zum Ziel führt. Obwohl...! jetzt regiert die Ampel und damals nicht. Da freuen wir uns doch alle, dass jetzt vernünftig gearbeitet wird. party

Gruß Peter
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 19.08.23 20:26

Es wurde in diesen Jahrzehnten nichts gemacht, um die gestiegenen Anforderungen besser zu erfüllen und schon gar nichts, um durch gute Angebote, und damit meine ich nicht mal zuerst den Preis, den MIV zurückzudrängen.

Wer aus den Fehlern der Vergangenheit nicht lernt, wird sie immer und immer wiederholen. Und dein fett geschriebener Wunsch bleibt unerfüllt. Wetten?
Statt der notwendigen Investitionsflut gibt es eine Flut von Ausreden und leeren Versprechungen. Die Probleme werden größer sein. Die Infrastruktur weiter bröseln, die Zuverlässigkeit der Bahn weiter abnehmen. Ich bin auch sehr sehr sicher, dass es über kurz oder lang auch größere Katastrophen geben wird.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.08.23 10:11

Aus den beiden letzten Beiträgen scheint mir ein sehr ausgeprägter Pessimismus zu sprechen. Ich kann niemanden zum Optimisten umprogrammieren. Aber ich habe trotz aller bekannten Schwierigkeiten zumindest meinen Optimismus noch nicht verloren.

Zum Thema Erneuerung oder gar Ausbau unseres Schienenetzes scheinen mir zur Zeit ausreichend finanzielle Mittel durch die Politik bereitgestellt zu sein. Ich kann an sehr vielen Orten umfangreiche Baumaßnahmen beobachten. Ob da gegenwärtig noch mehr oder eine deutlich schnellere Abwicklung möglich wäre, scheint mir auch nicht sicher. Letztlich müssen alle Baumaßnahmen zumindest erst einmal vernünftig geplant und dann durch geeignete Fachfirmen und mit geeignetem Fachpersonal ausgeführt werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegen genau hier einige Probleme. Der vielfach beklagte Fachkräftemangel dürften in so manchen Teilbereichen durchaus der realen Situation entsprechen.

Tja, wenn dann Baumaßnahmen durchgeführt werden, beklagen sich relativ viele potentielle Kunden über die mit eben solchen Baumaßnahmen verbundenen temporären Beeinträchtigungen. Nur beides, Baumaßnahmen und ein störungsfreier Bahnbetrieb, wird wohl kaum gleichzeitig zu realisieren sein.

Da müssen wir jetzt durch. Noch so plausibel klingende Verweise auf frühere Versäumnisse helfen wirklich nicht weiter. teuflisch
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.08.23 11:15

Zitat
Da freuen wir uns doch alle, dass jetzt vernünftig gearbeitet wird.
Wenn man es nur täte. Guck Dir mal an, was auf der Strecke LH/6362 (Leipzug–Hof) zwischen Regis-Breitingen und Werdau sowie Zwickau seit Mai und noch bis Ende September abgeht. Ich kann doch nicht zweigleisige Strecken über vier Monate völlig dichtmachen. Will man den Reisenden das Busfahren schmackhaftmachen? Tageweise Vollsperrungen beispielsweise zum Einschieben von Brücken sind verständlich, aber auf einer Strecke, wo praktisch durchgehend Gleiswechselbetrieb möglich ist, gar nicht mehr zu fahren, hat eher was mit Unfähigkeit zu tun.
Mit Bussen kann man die Eisenbahn schon deshalb nicht ersetzen, weil das Straßennetz nicht dafür geplant wurde. Gerade leistungsfähige Straßen wie Autobahnen führen, weil sie für den Individualverkehr gebaut wurden, um Siedlungskerne herum. Für einen fahrplanmäßigen Busfernverkehr müsste man in jeder Stadt von der Autobahn abfahren, sich ins Zentrum tasten und dann dasselbe nochmal machen. Mit einer Organisation wie in Südamerika mit Fahrten zwischen den Zentren und vielen Einzelzielen entsteht kein Netz. Dort gibt es praktisch keine Querverbindungen und überhaupt keinen Taktverkehr. Könnte das mal jemand den Planern bei DB Netz sagen? In die sowas entscheidenden Kreise habe ich keine Verbindungen.
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.08.23 11:25

In Antwort auf: Falk
Mit Bussen kann man die Eisenbahn schon deshalb nicht ersetzen, weil das Straßennetz nicht dafür geplant wurde. Gerade leistungsfähige Straßen wie Autobahnen führen, weil sie für den Individualverkehr gebaut wurden, um Siedlungskerne herum.
Wie du ja weißt, ist das auch bei den in GR nachträglich gebauten Bahnstrecken Normalität. Bahnhöfe liegen grundsätzlich außerhalb des Ortes, weil für eine Untertunnelung kein Geld da ist. Ausnahmen bestätigen die Regel. Inzwischen gibt es, google zeigt es einem, eine Trasse der neuen Normalspurbahn bis fast nach Patras rein, der Vorortbahnhof Rio wurde schon geplättet, aber damit ist Ende Gelände. Keine Ahnung, ob irgendwo überhaupt schon Pläne liegen, wie die Bahn nach Patras rein realisierbar wäre. Umfahren geht in dem Fall aus topografischen Gründen kaum.
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.08.23 11:51

Das ist richtig, aber genau diese Strecke zwischen Pireás und Patra hat mit »Netz« ohnehin nicht mehr viel zu tun. Dazu müsste man schon die meterspurigen Anschlussstrecken wieder in Betrieb nehmen. Kórinthos–Tripoli ist seinerzeit praktisch vollkommen saniert, aber dann nie genutzt worden. Dass die Busse schneller wären, halte ich für ein Gerücht. Das betraf vielleicht die Strecke über die Westküste, doch da war in den letzten Betriebsjahren vor allem die Ehrenrunde über Kiparissía und generell der Oberbauzustand vor allem auf der Bergstrecke Kaló Neró–Zevgolatió schuld. Bergab nach Kalamáta habe ich selber und auf dem leichten Oberbau Hs erstaunliche 110 km/h erlebt. Die Fahrten endeten im Übrigen nie im Gemüse.
von: Sickgirl

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.08.23 16:12

Was du immer gegen Büroangestellten hast. Auch die meisten Blue Collar Arbeiter pendeln jeden Tag in die gleiche Fabrik

Meine Werkzeugmaschinen stehen jedenfalls immer am gleichen Platz
von: Muskatreibe

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.08.23 18:04

In Antwort auf: Sickgirl
Was du immer gegen Büroangestellten hast. Auch die meisten Blue Collar Arbeiter pendeln jeden Tag in die gleiche Fabrik

Meine Werkzeugmaschinen stehen jedenfalls immer am gleichen Platz
Wenn die Schreibtische oder Werkzeugmaschinen irgendwo rumstehen, um –über das Abgreifen von Subventionen hinaus– produktiv zu sein, dann lohnen sich sogar Investitionen in Infrastruktur dafür. Gilt aber halt nur für unternehmende Unternehmer mit Produktivenkräften, aber nicht für Pendlergesellschaften als Beute.
https://de.wikipedia.org/wiki/Siemensbahn
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 21.08.23 21:15

Ich wollte damit auch nicht wirklich kundtun, dass man es täte. Das war mehr ironisch gemeint. Was auf der Strecke Regis- Breitingen - Werdau - Zwickau gerade abgeht, nehem ich durchaus wahr und auf der Strecke Borna - Böhlen hab ich ebensolche 4 Monate SEV erleben dürfen. Mir fehlt es deshalb wohl etwas an der gebotenen Ernsthaftigkeit. Wie haben uns halt ne billige Bahn bestellt und wir haben sie bekommen. Ich kann mich nur wiederholen, für das, was ich bezahle, funktioniert sie ganz ordentlich. Weiter mag ich garnicht mehr gucken, weil wir es eben ums verrecken nicht haben wollen.

Gruß Peter
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 22.08.23 04:47

Zitat
Wenn die Schreibtische oder Werkzeugmaschinen irgendwo rumstehen, um –über das Abgreifen von Subventionen hinaus– produktiv zu sein, dann lohnen sich sogar Investitionen in Infrastruktur dafür. Gilt aber halt nur für unternehmende Unternehmer mit Produktivenkräften, aber nicht für Pendlergesellschaften als Beute
was soll man unter "Pendlergesellschaft als Beute" verstehen? Und ab welcher Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte soll es sich um eine derartige Beute handeln? Ich glaube, diese Begrifflichkeiten führen kaum zu realistischen Einschätzungen zur Organisation eines ÖPNV.

Wenn ich mir dann noch beispielsweise beim großen Hättenwerk in meiner Nachbarschaft anschaue, wie sich der Betrieb über mehrere Stadtteile ausdehnt, stellst sich schon die Frage, wo denn eine wirklich passende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr per Eisenbahn erfolgen sollte. Meines Erachtens haben wir viele Situationen, bei denen eher eine Anbindung durch Busse sinnvoll sein dürfte.
Nicht jeder ÖPNV auf herkömmlichen Straßen ist per se schädlich teuflisch
von: ta7h12

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 22.08.23 18:09

In Antwort auf: Peter Lpz
Mir fehlt es deshalb wohl etwas an der gebotenen Ernsthaftigkeit. Wie haben uns halt ne billige Bahn bestellt und wir haben sie bekommen. Ich kann mich nur wiederholen, für das, was ich bezahle, funktioniert sie ganz ordentlich. Weiter mag ich garnicht mehr gucken, weil wir es eben ums verrecken nicht haben wollen.
In und um Stuttgart hat man uns eine sehr teure Bahn bestellt und es wäre toll, wenn sie eigens Tages besser funktionieren würde als der Status quo, vom Preis-Leistungsverhältnis will ich dabei nicht reden.
Die Bahn ist vor dem geplanten Börsengang absichtlich kompliziert worden, um Transparenz zu vermeiden. Warum hat denn der Bahnkonzern ca. 250 AGs, die alle nicht offenlegungspflichtig sind? Selbst der Eigentümer (also ich und du) hat nicht das Recht, die Bilanzen einzusehen.

Richtig ist, dass in Deutschland zu wenig Geld in den ÖV gesteckt wird.
Fraglich ist aber auch, ob die Bahn besser wäre, wenn man mehr reinstecken würden oder ob bloss die Boni der Manager steigen würden.
Im Aufsichtsrat sitzen nicht unbedingt Leute, die Interesse an einer guten Beförderungsleistung haben. Ein Teil davon wurde benannt, als der Börsengang anstand.
Wo sind eigentlich die Vertreter der Kunden im AR? Ich meine solche, die die zweite Klasse von innen kennen und nicht vom Spitzenpolitikerprivileg profitieren?

Ihr seht, ich habe viele Fragen und muss zugebeben, dass mir gute Antworten fehlen.

Thomas
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 22.08.23 19:48

Immerhin stellst Du schon mal ein paar richtige Fragen. schmunzel

Die Bahn kann also absurd teure Projekte verwirklichen und trotzdem billig sein. Wobei die Bahn alleine vom Bahnhof nicht unbedingt besser werden muss. Und die billige Bahn kommt ja auch nicht billig. Aber das sieht keiner oder will es nicht sehen. Mir würde auch die Transparenz nicht helfen, wenn es einfach keiner wissen will und jeder nach mehr Geld für die Bahn schreit. Ich wage kein Urteil darüber, ob die Bahn zu wenig oder zu viel Geld aus dem Steuersäckel bekommt. Aber sie versenkt deutlich zu viel davon und als "Eigentümer" bzw. kleiner Finanzier des Ladens würde ich halt damit anfangen.

Wir müssen allerdings auch mal gucken, welche Privilegien unsere Politiker bei den Autobauern genießen. Man steht ja immerhin in Konkurrenz oder man vermittelt das Bild davon... Da werden schon auch mal andere Preise gemacht, als für jemanden, der für sein Geld arbeiten geht. Inwiefern die Bahn ihr "Spitzenpolitikerprivileg" überhaupt umsetzen kann, wenn die tatsächlich mal die Bahn, statt dem Dientswagen nehmen, scheint mir fraglich.

Gruß Peter
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 22.08.23 22:39

In Antwort auf: ta7h12
Richtig ist, dass in Deutschland zu wenig Geld in den ÖV gesteckt wird.

Wenn du herum fragst, wird in Deutschland vermutlich überall viel zu wenig investiert und gleichzeitig sind die Steuern viel zu hoch. zwinker

Selbst wenn der Staat den Invest verdoppel würde, wo kämen die Busfahrer/Zugführer her und selbst wenn du diese auch verdoppeln würdest und auch die nötigen Fahrzeuge herstellen können würdest...wird der ÖPNV davon nicht doppelt so attraktiv. Einfach weil sich unser Leben angepasst hat.

Es gibt nicht mehr die ganzen Großbetrieben und Arbeiterwohngebiete, wo es sich lohnt, ein Massentransportmittel pendeln zu lassen. Die regelmäßigen Wege sind in den meisten Fällen einfach zu unterschiedlich. Ebenso die Zeiten. Viele Jobs sind einfach flexibler geworden, was die Arbeitszeiten anbelangt. Eine heutige Gesellschaft und ein ÖPNV von vor 30 Jahren passt nicht zusammen.

Aus meiner Sicht wird einfach in Deutschland sehr viel falsch investiert. Schau dir das 49EUR-Ticket an, um hier beim Thema zu bleiben. 3 Mrd. futsch für quasi 0 Verbesserung (quasi, weil es ja durchaus bequemer ist für die Nutzer). Aber das sind 3 Mrd Steuern, die weniger in Zukunft investiert werden, auch in die eine Zukunft des ÖPNV.
von: Juergen

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 23.08.23 07:07

In Antwort auf: ta7h12
Die Bahn ist vor dem geplanten Börsengang absichtlich kompliziert worden, um Transparenz zu vermeiden. Warum hat denn der Bahnkonzern ca. 250 AGs, die alle nicht offenlegungspflichtig sind? Selbst der Eigentümer (also ich und du) hat nicht das Recht, die Bilanzen einzusehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Unternehmen_im_DB-Konzern
Du siehst, es gibt ne Menge Geschäftsführer, die alle ihr Geschäftsführergehalt brauchen.
Es gibt auch zwischen Duisburg und Dortmund ne Menge Verkehrsbetriebe, die alle ihre Geschäftsführer brauchen.

So dreht sich das Karussell bis zum letzten Abstellgleis weiter .
von: Wer

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 23.08.23 10:31

Hallo Thomas,

unter https://www.unternehmensregister.de/ kannst du den den Konzernabschluss einsehen und auf Wunsch auch als PDF herunterladen. Mit viel Zeit lassen sich hier sicher einige interessante Informationen finden.

Gruß
Werner
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 23.08.23 16:41

In Antwort auf: ta7h12
Warm hat denn der Bahnkonzern ca. 250 AGs, die alle nicht offenlegungspflichtig sind?
ich habe nicht nachgezählt und beabsichtige auch nicht, das demnächst zu machen. Ausserdem sind viele der Teilgesellschaften nicht als AG sondern als GmbH organisiert. Dass insbesondere größere Unternehmen gerne für diverse Teilaufgaben rechtlich eigenständige Gesellschaften errichten ist kein Alleinstellungsmerkmal der Deutschen Bahn. Von diesem Drang nach verschachtelten Firmenstrukturen weichen nur wenige Unternehmen ab. Als besondere Beispiele für derartige Verhaltensweise möchte ich Wolfgang Grupp als Inhaber der Trigema und als nicht so positives Beispiel Herrn Schlecker als ehemaligen Besitzer der Firma Schlecker nennen. Beide haben die Rechtsform des eingetragenen Kaufmanns gewählt was gleichzeitig eine umfangreiche persönliche Haftung, weit über die bei AGs und GmbHs üblichen Rahmen bedeutet.

Zur Offenlegungspflicht von Aktiengesellschsften gibt es eindeutige Regelungen im Aktienrecht.

Zitat
Selbst der Eigentümer (also ich und du) hat nicht das Recht, die Bilanzen einzusehen.
hierzu fällt mir ein flotter Spruch eines vor Jahrzehnten tätigen Bankiers ein:
"Aktionäre sind dumm und frech. Zuerst sind sie so dumm, ihr Geld bei uns zu investieren und dann wollen sie auch noch mitreden" teuflisch

Ansonsten verweise ich auf die im vorstehenden Beitrag beispielhaft genannten Informationsquellen. Wahrscheinlich gibt es für tatsächlich an detailreichen Fakten interessierte Personen auch noch andere Quellen. Man müsste halt etwas Recherche betreiben. schmunzel
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 23.08.23 17:42

Wenn Du dir anschaust, wie das mit den Subventionen läuft, dann steht der ÖPNV garnicht unter dem Druck, doppelt so attraktiv zu werden, wie er teurer wird. Wir müssen deshalb auch immer unterscheiden, ob teurer für den Fahrgast oder teurer für den Steuerzahler. Und wir müssen berücksichtigen, dass es letzteren gnadenlos anstinkt, wenn er nur bezahlt, das Angebot aber nicht nutzen kann. So ganz langsam fängt der gemeine Autofahrer ja auch an, entsprechend angesäuert zu reagieren, womit er aus meiner Sicht vollkommen richtig liegt.

Für mich bedauerlich ist die Tatsache, dass nach wie vor viel zu wenig darüber nachgedacht wird, wie es anders geht, als mit dem Auto. Das wird dem Autofahrer durch dieses Angebot leider auch unglaublich leicht gemacht. Es geht eben in zu vielen Fällen ganz wirklich garnicht und in ebenso vielen Fällen mit einem Aufwand, den man nicht treibt. 3 Mrd. sind kein Geld in dem Subventionssumpf und ich würde diese Investition bei einer leistungsfähigen Bahn sehr begrüßen. Leider ist sie nicht leistungsfähig und Deine Ausführungen zum 49,- € Ticket entsprechen auch meiner Wahrnehmung. Ich nehm es pragmatisch: Die Bahn zu nehmen ist billig und funktioniert nicht immer. Ein wenig fett geworden bin ich leider und so ist es nicht schlimm, auch mal 30 km Rad zu fahren, auch wenn man keine Lust drauf hat, weil die Bahn grad überfüllt ist oder ausfällt. Für mich ist sie billig und ich hab nichts anderes erwartet, als ich bekommen hab. Dafür läuft es sogar noch halbwegs erträglich. Mehr, als dass es so bleiben möge, trau ich mir garnicht mehr zu äußern.

meint der Peter
von: Rennrädle

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 24.08.23 11:14

(Hänge mich einfach hinten an)

Eben wieder erlebt warum ich nicht gern Bahn fahre.

Ich habe eine 25er Bahnkarte, um hin und wieder den Zug zu verwenden. Fast nur entweder Elsenfeld/Main nach Aalen, oder Babenhausen nach Stuttgart.

Das zweite war heute angefacht. Kurzfristig vorgestern entschieden, gute Verbindung mit RE nach Darmsatdt und EC nach Stuttgart incl Fahrrad- und Cityticket. Insgesamt 42€ finde ich angemessen.

Realität:
Abfahrt Darmstadt 20 Minuten zu spät
Anschluß in DA wäre weg gewesen.
Weiterfahrt wegen fehlender Fahrradreservierung ungewiss.

Da ich heute mich sowie so nicht gut fühle, habe ich es komplett bleiben lassen und bin nicht mal in den ersten Zug eingestiegen. Den Stress will ich mir momentan nicht antun.

Wie wäre es eigentlich nun gegangen mit einer neuen Fahrradreservierung in einem späteren EC- Zug? Wo bekommt man die dann? Und verfällt die erste, die immerhin 9€ kostete (komplette Strecke) ?

Darf ich nun dennoch eine Erstattung beantragen, da ich mit Sicherheit über eine Stunde Verspätung gehabt hätte?

Rennrädle
von: sugu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 24.08.23 12:03

In Antwort auf: Rennrädle
Wie wäre es eigentlich nun gegangen mit einer neuen Fahrradreservierung in einem späteren EC- Zug? Wo bekommt man die dann? Und verfällt die erste, die immerhin 9€ kostete (komplette Strecke)?
"Zuständig" ist der Info-Punkt am Umsteigebahnhof und für die Reservierung werden sie dich zum (hoffentlich geöffneten) Reisezentrum schicken. Alternativ die Telefon-Hotline versuchen. Die Reservierung mit bereits vorhandener Fahrradkarte ist günstiger (4,50 €). Die fällt z.B. an, wenn man einen für den Nahverkehr frei gegeben IC nutzt und "nur" die Reservierung im Fernzug braucht. Aber im Fall Zugausfall bzw. wegen Verspätung verpasst sollte die Zweitreservierung meiner Meinung nach umsonst sein. Eventuell kann man sich das Geld dafür über den Erstattungsantrag zurückholen, aber die Gesamtsumme der Erstattungen muss dann 4,00 € übersteigen.
Zitat
Darf ich nun dennoch eine Erstattung beantragen, da ich mit Sicherheit über eine Stunde Verspätung gehabt hätte?
Rennrädle
Versuchen kannst du es. Es gibt die Option "Reise wegen Verspätung nicht angetreten" auf den Formularen.
von: Rennrädle

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 24.08.23 13:50

In Antwort auf: sugu
Zitat
Darf ich nun dennoch eine Erstattung beantragen, da ich mit Sicherheit über eine Stunde Verspätung gehabt hätte?
Rennrädle
Versuchen kannst du es. Es gibt die Option "Reise wegen Verspätung nicht angetreten" auf den Formularen.

Das habe ich nun tatsächlich getan. Leider gab es kein Bemerkungsfeld, indem ich auf die Fahrradmitnahme hätte verweisen können.

Denn ohne Fahrrad wäre ich innerhalb der 60 Minuten Toleranzzeit angekommen. Ich hoffe dass dies nun auch automatisch berücksichtigt wird.

Gruß Rennrädle
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 24.08.23 14:36

Wenn du den Antrag Fahrgastrechte schriftlich einreichst, hindert dich niemand daran, ein individuelles Schreiben anzuhängen.
von: Daaani

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 29.08.23 18:36

In Antwort auf: derSammy
Konkret ist mir dazu nix bekannt, aber alles andere würde mich wundern.
Also dort, wo bisher die Radmitnahme schon kostenlos möglich ist, wird das mutmaßlich auch weiter möglich sein. Aber allerandernorten gehe ich mal davon aus, dass man das Radticket noch zusätzlich braucht.

Im VMS (Sachsen) wird jetzt ab dem 1. September das Zusatzticket für das Fahrrad für Leute mit D-TICKET verlangt. Für Reisende mit normalen Tickets bleibt die Mitnahme des Fahrrads kostenlos.

Bei regelmäßiger Fahrradmitnahme sind die 10€ (gleitend für einen Monat) okay. Bei einzelnen Fahrten ist ein Kinderticket für das Rad zu zahlen. Inwiefern ich Leute mit normalen Tickets für die Beförderung meines Rades gewinnen könnte, weiß ich nicht. Das Fahrrad Ticket ist auch personengebunden.

Dennoch:49€ statt 180€ für den Pendelweg und das Wegfallen der Kosten für Fahrten in der Freizeit außerhalb des Tarifgebietes sind deutlich mehr wert als gelegentlich für das Rad zu zahlen. Merkwürdig finde ich die Variante dennoch und etwas ungerecht fühlt es sich trotzdem an.

Viele Grüße
Daniel
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 00:34

In Antwort auf: Daaani
Merkwürdig finde ich die Variante dennoch und etwas ungerecht fühlt es sich trotzdem an.

Beim regulären Ticket hat das vermutlich der Freistaat bei der Ausschreibung so eingefordert. Beim D-Ticket kompensiert er das nicht oder will es nicht oder wie auch immer. zwinker
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 05:41

Einer der großen Vorteile das D-Tickets ist, dass man sich mit den verwirrenden Bestimmungen der Verbünde nicht beschäftigen muss.
Eigentlich.
Hast du das Rad dabei, wird es wieder ohne einiges googeln nicht gehen. Und der Erfolg ist nicht garantiert.
Vor ein paar Tagen fuhren wir mit so einer Privatbahn -Abelion, die soll wohl insolvent sein - von Berlin in der Harz. Widersprüche schon auf der HP : Alle Verbundtickets gelten - Alle außer das D-Ticket gelten nicht. Faustregel ist, dass immer die schlechtere Variante stimmt. So wurde zwar das D-Ticket akzeptiert, nicht aber die Radtickets für den VBB.
Dieses Durcheinander, diese Kleinstaaterei ist einfach nur Müll und eine einzige Zumutung. Was uns als deutschen Muttersprachlern mit Hochschulabschluss nicht gelang, dürfte für Touris und Zuwanderer unlösbar sein. Die Zugbegleiterin, die recht fit war und ein brauchbares English sprach, scheiterte an einem Ehepaar, vieleicht Inder oder Pakistanis, bei der etwas mit dem Ticket für eines der Kinder nicht ok war. Ich habe es übrigens auch nicht verstanden. Sie drehte nicht am Rad und ließ es einfach gut sein.

Vielleicht bekommen wir bald einen KI Bot : "Sag mir, was ich für Tickets brauche , wenn ich mit drei Personen und Rädern von A nach B fahre und wo ich die bekomme. "
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 07:17

In Antwort auf: Uwe Radholz
. . . nicht aber die Radtickets für den VBB.
nur eine Frage zum Verständnis des beklagten Mangels: Gehört denn der Harz oder zumindest der besuchte Teil davon zum VBB (Verkehrsverbund Berlin und Brandenb)? Von der Namensgebung für diesen Verkehrsverbund würde ich das zunächst einmal ausschließen. Aber gut, an verwirrenden Sonderregelungen besteht offenkundig kein Mangel. schmunzel
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 07:23

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: Uwe Radholz
. . . nicht aber die Radtickets für den VBB.
nur eine Frage zum Verständnis des beklagten Mangels: Gehört denn der Harz oder zumindest der besuchte Teil davon zum VBB (Verkehrsverbund Berlin und Brandenb)? Von der Namensgebung für diesen Verkehrsverbund würde ich das zunächst einmal ausschließen. Aber gut, an verwirrenden Sonderregelungen besteht offenkundig kein Mangel. schmunzel

Nein, er gehört nicht dazu. Aber in Sachsen-Anhalt braucht man gar kein Rad-Ticket. Die Mitnahme im Nahverkehr ist generell kostenlos. Auch bei dieser Privatbahn. Das Ticket wird nur in Berlin und Brandenburg fällig. Aber eben nicht das des Verbundes sondern das der Privatbahn.
von: Dietmar

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 07:25

In Antwort auf: Uwe Radholz
... So wurde zwar das D-Ticket akzeptiert, nicht aber die Radtickets für den VBB. ...

Wir sind am WE ebenfalls mit ODEG, Abellion und DB nach Sachsen-Anhalt und zurück gefahren. Da in S.-A. die Fahrradmitnahme kostenlos ist, haben wir die Einweg-VBB-Fahrradtickets für das Gesamtnetz gelöst.

Auf der Rückfahrt habe ich die Fahrradtickets ab Landesgrenze Brandenburg gelöst.

Alles ohne Probleme.

Gruß Dietmar
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 07:27

In Antwort auf: Dietmar
In Antwort auf: Uwe Radholz
... So wurde zwar das D-Ticket akzeptiert, nicht aber die Radtickets für den VBB. ...

Wir sind am WE ebenfalls mit ODEG, Abellion und DB nach Sachsen-Anhalt und zurück gefahren. Da in S.-A. die Fahrradmitnahme kostenlos ist, haben wir die Einweg-VBB-Fahrradtickets für das Gesamtnetz gelöst.

Auf der Rückfahrt habe ich die Fahrradtickets ab Landesgrenze Brandenburg gelöst.

Alles ohne Probleme.

Gruß Dietmar

Du bist dann aber ab BB nicht mit Abellion gefahren?
von: speichenheld

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 07:32

Zitat
Abellion
"Abellion" gibt es nicht, zumindest nicht im Nahverkehrsbereich. Ich vermute ihr meint "Abellio".
von: Dietmar

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 07:33

In Antwort auf: Uwe Radholz
... Du bist dann aber ab BB nicht mit Abellion gefahren?
Nein, mit ODEG und Abellio. Aber das ist doch egal. In allen Zügen wurde das D-Ticket akzeptiert. Die Fahrradtickets wurden nur im Geltungsbereich des VBB kontrolliert. In S.-A. wurde nicht nach Fahrradtickets gefragt.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 07:33

In Antwort auf: speichenheld
Zitat
Abellion
"Abellion" gibt es nicht, zumindest nicht im Nahverkehrsbereich. Ich vermute ihr meint "Abellio".

Oder so. Merken muss man sich das wohl nicht mehr, da sie, wie ich las, abgewickelt werden sollen.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 07:41

Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass es für Abellio oder deren Nachfolgegesellschaft irgendwelche Sonderregelungen mit negativer Auswirkung für die Fahrgäste gibt.

Die Abellio war die deutsche Tochtergesellschaft der Niederländischen Eisenbahn (NS = Nederlandsche Spoorwegen) Das Unternehmen war auch bei uns am Niederrhein und in Teilen des Ruhrgebietes tätig. Deren Strecken wurden überwiegend von dem Unternehmen "VIAS" übernommen. Für die Fahrgäste haben sich keine Änderungen ergeben. Möglicherweise hat sich die NRW-Landesregierung hier abweichend von anderen Regionen eine ordentliche Lösung einfallen lassen, schmunzel
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 07:41

In Antwort auf: Dietmar
In Antwort auf: Uwe Radholz
... Du bist dann aber ab BB nicht mit Abellion gefahren?
Nein, mit ODEG und Abellio. Aber das ist doch egal. In allen Zügen wurde das D-Ticket akzeptiert. Die Fahrradtickets wurden nur im Geltungsbereich des VBB kontrolliert. In S.-A. wurde nicht nach Fahrradtickets gefragt.

Das verstehe ich nicht. Bist du in Brandenburg zwischen ODEG und Abellio umgestiegen? Wir sind Ostbahnhof eingesteigen, wiesen die Radtickets des VBB vor und mussten Radkarten (3€) von Abellio kaufen. Und wie ich schon schrieb, die Begleiterin war fit und kooperativ: "Ich weiß auch nicht warum das so ist"
von: Dietmar

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 07:43

Wir sind mit ODEG nach Magdeburg und mit Abellio in den Harz.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 08:08

In Antwort auf: Dietmar
Wir sind mit ODEG nach Magdeburg und mit Abellio in den Harz.

Dann ist es ja klar. Du bist nicht in Brandenburg mit Abellio gefahren und nur dort verlangen sie ihr eigenes Radticket. In Sachsen-Anhalt hingegen transportieren sie Räder, wie alle anderen Unternehmen, kostenlos.
Die ODEG ist wie üblich kein Thema. Die macht so einen Zirkus nicht.
von: Dietmar

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 08:10

Dann hast du ja ordentlich Geld gespart. schmunzel 3 € statt 3,80 €!
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 08:44

In Antwort auf: Dietmar
Dann hast du ja ordentlich Geld gespart. schmunzel 3 € statt 3,80 €!

Nee, leider nicht weil wir die BB-Tickets für Rad schon hatten. Martin brauchte die auch schon für die S-Bahn. Wir haben also draufgezahlt.. Mit anderen Worten, nach diesem herben Verlust wäre es nur anständig, wenn du beim nächsten Treff mein Bier bezahlst. teuflisch
von: Dietmar

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 08:47

Darüber lässt sich reden. schmunzel Abellio konntest du offenbar nicht mehr vor der Pleite retten, dafür aber den VBB. Er wird dir ewig dankbar sein! schmunzel
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 10:11

In Antwort auf: Dietmar
Wir sind mit ODEG nach Magdeburg und mit Abellio in den Harz.
Es ist doch ziemlich egal, mit welchem Unternehmen man fährt. Die Preise bestimmt der beauftragende Verkehrsverbund.
von: Axurit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 11:24

In Bayern braucht man eine Fahrradkarte im RE und in Agilis-Zügen. Vielleicht gibt es für die Abelio in Brandenburg ja eine ähnliche Regelung.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 11:47

Noch ein kleiner Nachtrag zu meinem vorhergehenden Beitrag:
Es scheint da eine "Sonderregelung" zum Harz-Berlin-Express zu bestehen. Hier gibt es Informationen zum passenden Ticket. Tja, es gibt halt trotz diverser Äußerungen zur Vereinheitlichung der Nahverkehrstarife immer noch verschiedene Sonderwünsche und/oder Sonderregelungen zu geben. Wäre ja auch zu schön, wenn's wirklich im gesamten Bundesgebiet einheitliche Regelungen gäbe. teuflisch
von: Dietmar

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 12:25

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: Dietmar
Wir sind mit ODEG nach Magdeburg und mit Abellio in den Harz.
Es ist doch ziemlich egal, mit welchem Unternehmen man fährt. Die Preise bestimmt der beauftragende Verkehrsverbund.
Das ist leider nicht so, siehe Beitrag von hopi.

Gruß Dietmar
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 15:20

In Antwort auf: Axurit
In Bayern braucht man eine Fahrradkarte im RE und in Agilis-Zügen. Vielleicht gibt es für die Abelio in Brandenburg ja eine ähnliche Regelung.
Das gilt auch für das halbe Dutzend weiterer Unternehmen, die im Auftrag der BEG fahren.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 30.08.23 15:26

In Antwort auf: Dietmar
In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: Dietmar
Wir sind mit ODEG nach Magdeburg und mit Abellio in den Harz.
Es ist doch ziemlich egal, mit welchem Unternehmen man fährt. Die Preise bestimmt der beauftragende Verkehrsverbund.
Das ist leider nicht so, siehe Beitrag von hopi.
Der HBX ist aber kein Regelzug, der fährt nur an einigen Wochenenden einmal am Tag.
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 31.08.23 00:56

In Antwort auf: Uwe Radholz
"Sag mir, was ich für Tickets brauche , wenn ich mit drei Personen und Rädern von A nach B fahre und wo ich die bekomme. "

Die Antwort wäre dann: Stenkelfeld - Sondertarife der Bahn lach
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 31.08.23 04:57

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: Uwe Radholz
"Sag mir, was ich für Tickets brauche , wenn ich mit drei Personen und Rädern von A nach B fahre und wo ich die bekomme. "

Die Antwort wäre dann: Stenkelfeld - Sondertarife der Bahn lach

Ach, das ist ja einfach. Fast schon zu einfach zwinker
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 31.08.23 05:25

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: Dietmar
In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: Dietmar
Wir sind mit ODEG nach Magdeburg und mit Abellio in den Harz.
Es ist doch ziemlich egal, mit welchem Unternehmen man fährt. Die Preise bestimmt der beauftragende Verkehrsverbund.
Das ist leider nicht so, siehe Beitrag von hopi.
Der HBX ist aber kein Regelzug, der fährt nur an einigen Wochenenden einmal am Tag.
ich habe mir das nochmals näher angeschaut. Im Bereich des VBB betreibt Abellio nur diesen besonderen "Ausflugszug" auf einer Strecke zwischen Berlin und dem Harz. Ansonsten ist Abellio im VBB nicht aktiv. Dieser Harz-Berlin-Express muss wohl eher wie irgendeine andere rein touristische Sonderverbindung betrachtet werden. Hier fallen mir spontan beispielsweise die Kasbachtalbahn zwischen Linz und Kalenborn oder der "Rasende Roland" auf Rügen ein. Bei derartigen "Sonderstrecken" sollte man in der Tat stets davon ausgehen, dass hier auch Sondertarife gelten.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 31.08.23 12:43

Bei den Museumsbahnen ist es als Sonderverkehr sofort ersichtlich, beim HBX ist aber ein ansonsten in der Fläche tätiges EVU der Betreiber. Für den gemeinen Fahrgast ist das vermutlich etwas unübersichtlich. Im Navigator stehen aber deutlich die Ticketmöglichkeiten.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 31.08.23 12:59

In Antwort auf: StephanBehrendt
Bei den Museumsbahnen ist es als Sonderverkehr sofort ersichtlich, beim HBX ist aber ein ansonsten in der Fläche tätiges EVU der Betreiber. Für den gemeinen Fahrgast ist das vermutlich etwas unübersichtlich. Im Navigator stehen aber deutlich die Ticketmöglichkeiten.
Dann dürfte das doch in Ordnung sein. Ausdrückliche Hinweise zu den Ticketbedingungen sollte man schon lesen oder ersatzweise den Ticketverkäufer fragen. Nicht fragen, nicht lesen aber anschließend "nörgeln" wenn's irgendwie schief gelaufen ist, mag zwar menschlich verständlich sein, aber eine wirkliche Lösung ist es doch auch nicht. teuflisch
von: sascha-b

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 31.08.23 13:39

In Antwort auf: hopi
ich habe mir das nochmals näher angeschaut. Im Bereich des VBB betreibt Abellio nur diesen besonderen "Ausflugszug" auf einer Strecke zwischen Berlin und dem Harz.

Außerhalb der Sachsen-Anstalt war der HBX schon immer ein eigenes Ding. Hab das als Mischung aus bestelltem Verkehr in LSA und "privates EVU fährt auf eigene Kappe" darüber hinaus wahrgenommen. So wie früher Interconnex (wie HBX seinerzeit von Veolia betrieben) oder heutzutage Flix-Train.

Hab den, als ich bis vor 10 Jahren öfter zwischen Berlin und Magdeburg hin- und herfuhr und mir die Abfahrtzeit passte auch deshalb gerne genommen, weil der Haustarif günstiger war als der DB-Tarif und er auch selten so voll wurde wie der RE1. Es wurde auch dauernd angesagt, dass DB-Tickets nur bis zu einer bestimmten Station gelten würden und es half nur bedingt...
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 02.09.23 13:35

Der VDV hat jetzt das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage zum D-Ticket veröffentlich:

42% der D-Ticket-Nutzer hatten bislang ein ÖPNV-Abo;
47% waren schon vorher ÖPNV-Nutzer, haben aber erstmals ein Abo abgeschlossen;
8% sind Neukunden, die den ÖPNV vorher nicht genutzt haben.
3% ???

5% aller Fahrten wären ohne D-Ticket mit dem Auto unternommen worden.

Der VDV verkauft das als Erfolg ....

https://www.vdv.de/deutschlandticket.aspx

Gruß
Uli
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 02.09.23 14:18

In Antwort auf: Uli
Der VDV hat jetzt das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage zum D-Ticket veröffentlich:

42% der D-Ticket-Nutzer hatten bislang ein ÖPNV-Abo;
47% waren schon vorher ÖPNV-Nutzer, haben aber erstmals ein Abo abgeschlossen;
8% sind Neukunden, die den ÖPNV vorher nicht genutzt haben.
3% ???

5% aller Fahrten wären ohne D-Ticket mit dem Auto unternommen worden.

Der VDV verkauft das als Erfolg ....

https://www.vdv.de/deutschlandticket.aspx

Gruß
Uli
na ja, zum Erfolg oder zum Gegenteil gibt es bekanntlich häufig recht unterschiedliche Meinungen. Ich frage mich jetzt nur, warum man zur Ermittlung der Anzahl der neuen Abo-kunden eine repräsentative Umfrage veranstalten musste. Eigentlich müssten doch bei den Verkehrsverbünden bzw. deren Verkaufsstellen relativ exakte Zahlen vorliegen. Eine andere Frage ist selbstverständlich die Zufriedenheit mit dem Ticket und die Bereitschaft es auch weiterhin oder zukünftig zu nutzen.
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 02.09.23 14:41

Zitat
Vor ein paar Tagen fuhren wir mit so einer Privatbahn -Abelion, die soll wohl insolvent sein - von Berlin in der Harz.
Abellio ist tatsächlich insolvent und man hat sich offenbar mit den Kosten verkalkuliert. Der Betrieb soll 2026 auf eine DB-Regio-Tochterfirma übergehen und inzwischen sind die Beteiligten soweit, dass sie einen Personalübergang anbieten müssen. Sonst ständen beide Unternehmen in wenigen Wochen ohne Personal da und die Dreistigkeiten, die sich die Eisenbahnverkehrsunternehmen ihren Mitarbeitern gegenüber noch vor zehn Jahren herausnehmen konnten, sind ihnen böse auf die Füße gefallen. Eigentlich wäre es eine Aufgabe für den Gesetzgeber gewesen, doch der ignoriert das seit über zwanzig Jahren.

Was aber die Tarifierung betrifft, da haben die öffentlichen Besteller die Mütze auf und das sind die Zweckverbände und Verkehrsverbünde. Ein einzelnes Verkehrsunternehmen, dass im öffentlichen Auftrag fährt, kann nicht einfach so tarifliche Extrawürste braten. Das betrifft auch die Monatsnetzkarten (um mal den so dämlichen wie dümmlichen Anglizismus »ticket« zu vermeiden). Bei der Fahrradmitnahme herrscht dagegen echter Wildwuchs, siehe VMS. Keine Ahnung, was die Kameraden aus dem Erzgebirge damit erreichen wollen. Bei einer Fahrt aus Berlin in den Harz ist es aber vergleichsweise einfach: In Sachsen-Anhalt ist die Fahrradmitnahme aufpreisfrei, abgesehen vom Stadtgebiet Halle (Saale) auf HAVAG-Linien. Du brauchst also eine Fahrradkarte für den VBB oder nach Deutschlandtarif. Es kommt hier nur darauf an, was für Dich günstiger ist.

Das dieser Zirkus Mist ist, stimmt. Ich muss aber doch Akkusäure in den Wein kippen. Es sind Fachpersonale mit Hochschulabschlüssen, die sowas verzapfen. Jemand, der die Züge auch praktisch benutzt, würde nie auf solche Spitzfindigkeiten kommen. Wieso drängelt sich bei solchen Bolzen nur immer wieder das Wort »Dienstwagenprivileg« in den Vordergrund?

Nachtrag: Von der HBX-Extrawurst war vorher keine Rede. Bei solchen Leistungen steht in der Regel in der Fahrplanauskunft, welche Fahrkarten gelten oder nicht gelten.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 02.09.23 17:10

Irgendwo steht immer was und auf der HP von Abellio steht, dass alle Verbundtickets gültig sind. Nachdem man das las, nochmal an anderen Stellen gegenprüfen? Wenn ich eine verf... Fahrkarte kaufen will?
Wir haben eine Verbindung nach Aschersleben gesucht und dann kommt - unter anderem- eine Teilstrecke mit diesem Zug. Wir hatten noch ein paar andere Varianten, abhängig von verschiedenen Fahrzeiten. Die launig vorgetragene Erwartung, man müsse längeres Studium von Tarifen betreiben, ist nichts als die Affirmation einer einzigen Zumutung. Ok, wer es mag....
Dieser ganze Privatisierung hat bei der Bahn keine für mich erkennbaren Vorteile gebracht. Zurückhaltend ausgedrückt.

Wo ich mich besser auskenne, und ich habe dadurch sogar nennenswert Geld verdient, ist die von der EU erzwungene „Liberalisierung" des Versicherungsmarktes. Das Monopol in der Gebäudeversicherung wurde gebrochen und nichts wurde für den Versicherungsnehmer besser. Für die Unternehmen sieht es wohl eher anders aus und das war der Plan. Der allerdings wird aufgegangen sein.

Bei der Bahn war die ganze Idee, weil die Kosten für die Technik und das Netz nicht vom Betreiber reduziert werden können, von Anfang an, Lohndrückerei zu betreiben. Dank GDL und und zunehmendem Personalmangel ist das wohl nicht aufgegangen. Es ist aber eine abgrundtief bösartige Idee von Menschen, deren Charakter ich nicht viel besser vermute.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 02.09.23 18:14

In Antwort auf: Falk
Abellio ist tatsächlich insolvent und man hat sich offenbar mit den Kosten verkalkuliert. Der Betrieb soll 2026 auf eine DB-Regio-Tochterfirma übergehen und inzwischen sind die Beteiligten soweit, dass sie einen Personalübergang anbieten müssen.
nach meiner Kenntnis besteht schon sehr lange die Regelung, dass bei Verkauf von Unternehmensteilen an andere Unternehmen das jeweils übernehmende Unternehmen auch sämliche Mitarbeiter des übernommenen Unternehmensanteiles übernehmen muss. Das müste meines Erachtens auch auf Eisenbahnverkehrsunternehmen zutreffen.

Gelegentlich mag es vorkommen, dass die beteiligten Unternehmen für Teile des Personals andere Absprachen treffen, um gewisse Sonderfälle abzudecken. Solche Absprachen sind jedoch rechtlich nicht verbindlich. Ich konnte aus einer derartigen Absprache einige Jahre vor Ende meiner Berufstätigkeit komfortable Zusagen für meinen vorzeitigen Ruhestand ableiten.


Zitat
Eigentlich wäre es eine Aufgabe für den Gesetzgeber gewesen, doch der ignoriert das seit über zwanzig Jahren.
diese Darstellung überzeugt mich nicht so richtig. Vielleicht fehlen mir auch weitere Details zu einer anderen Bewertung. Wie weiter oben geschildert, kenne ich eine völlig andere Rechtslage zu diesem Thema aus eigener Anschauung.
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 02.09.23 22:13

Daran sieht man, dass Du mit den Gepflogenheiten im Regionalverkehr eben doch nicht vertraut bist.
Ginge es um Betriebsübergänge, hättest Du recht. Eben das passiert in solchen Fällen nicht. Bei einer Neuausschreibung im Regionalverkehr geht nur dem unterlegenen Unternehmen ein Auftrag und ein Kunde, meist der Hauptkunde und gelegentlich der einzige und damit die Geschäftsgrundlage verloren. Die Mitarbeiter weiterzubeschäftigen, ist dann mangels Geschäftsgrundlage praktisch unmöglich. Eben das war mit der Liberalisierung des Regionalverkehrs beabsichtigt. Die Geschassten landeten seit Einführung regelmäßig auf kurzem Weg bei ALG II oder in prekären Beschäftigungen. Eine Verpflichtung des neuen Betreibers, das Personal zu übernehmen, war ausdrücklich nicht gewollt. In anderen EU-Ländern lief das ebenso und Schweden war, beginnend 2001, das erste abschreckende Beispiel. Dort übertrieb es die Unternehmerseite dermaßen, dass sich praktisch niemand mehr auf Arbeit im Regionalverkehr einlassen wollte. Die Übernahmeangebote bedeuteten, wenn es sie gab, jedesmal drastische Einkommensverluste. Die Deutsche Bahn mischte da übrigens kräftig mit und an den letztlich sinnlosen Zirkus, den Kollegen (ungegegendert) im Hochsommer kurze Hosen zu verbieten, worauf sie dann auf Röcke auswichen, dürften sich noch der eine oder andere erinnern. Kennt noch jemand »Sydvästen«? Dieses Unternehmen erhielt 2001 den Zuschlag für die attraktive Verbindung Malmö–Göteborg, stellte noble Fahrkartenautomaten auf und war pleite, bevor auch nur ein Zug einen Meter fahren konnte.

In Deutschland lief es nach einer bemerkenswert kurzen Lernphase auf gleiche Weise. Kaum ein Kollege wollte zu einem der neuen Betreiber wechseln, weil die Gehälter deutlich unter den schon nicht kaiserlichen der DB (vor allem im Tarifbereich Ost) lagen und Zusatzleistungen wie die Fahrvergünstigungen, die es bei der Eisenbahn seit Anfang an gibt, verschwanden.

Dass das inzwischen nicht mehr funktioniert, ist nicht das Verdienst der seinerzeit regierenden Konservativen und Stockkonservativen. Ihnen fiel auf die Füße, dass diejenigen, die für sich keine Perspektive sahen, keine Kinder in die Welt gesetzt haben. Eigentlich ist Häme keine sachliche Reaktion, doch das geschah ihnen recht.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.09.23 05:36

In Antwort auf: Falk
Daran sieht man, dass Du mit den Gepflogenheiten im Regionalverkehr eben doch nicht vertraut bist.
Ginge es um Betriebsübergänge, hättest Du recht.
Tja, ich hatte mich auf die Situation der in Liquidation befindlichen Abellio bezogen. Hier geht es nicht um erforderliche Änderungen nach einer verlorenem Ausschreibung, sondern darum, wer unter welchen Bedingungen den Betrieb fortsetzt. Ich kann nur wiederholen, dass diese Aufgabe zumindest für die von Abellio in NRW früher betriebenen Strecken allem Anschein nach vernünftig gelöst wurde. schmunzel
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.09.23 08:53

In Sachsen-Anhalt sieht es nicht nach einem Betriebsübergang aus. Abellio stellt den Betrieb ein, eine Tochtergesellschaft von DB Regio übernimmt ihn mitsamt dem Fahrzeugbestand und bestehenden Instandhaltungsverträgen. Die Mitrbeiter erhlten ein Übernahmeangebot und ein Drücken der Gehälter sollte ausgeschlossen sein, da sowohl Abellio als auch DB Regio tarifgebunden sind. Anders stünde man ohne Personal da und es dürfte einer der ersten Betreiberwechsel im mitteldeutschen Raum sein, der nicht auf Kosten der Mitarbeiter geht. Jetzt hoffe ich nur, dass auch alles so klappt. Die niederländische Unternehmenskultur bei der NS-Tochter Abellio wurde von den Mitarbeitern als angenehm und Fortschritt empfunden. Zumindest von denen, mit denen ich mal drüber reden konnte.
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.09.23 09:13

Zitat
Ich frage mich jetzt nur, warum man zur Ermittlung der Anzahl der neuen Abo-kunden eine repräsentative Umfrage veranstalten musste.

Teil des Projekts "D-Ticket" ist begleitende Marktforschung. Da wird mehr abgefragt, als wir zu lesen bekommen. Meine Nachfrage nach detaillierteren Infos wurde vom VDV nicht beantwortet.

Zitat
zum Erfolg oder zum Gegenteil gibt es bekanntlich häufig recht unterschiedliche Meinungen

Natürlich - aber warum meldet der VDV bei so einer unbestreitbar kleinen Zahl "Erfolg" und weisst gleichzeitig wie mit dem Maschinengewehr abgefeuert immer wieder darauf hin, dass die bei weitem wichtigste Maßnahme der Ausbau des ÖPNV-Angebots wäre?

Gruß
Uli
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.09.23 09:15

Zitat
Ein einzelnes Verkehrsunternehmen, dass im öffentlichen Auftrag fährt, kann nicht einfach so tarifliche Extrawürste braten.

Wenn ich es richtig gelesen habe, dann fährt dieser Zug NICHT im öffentlichen Auftrag, sondern auf eigene Rechnung. Man könnte auch sagen: Das ist Fernverkehr, kein Nahverkehr.

Gruß
Uli
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.09.23 15:27

In Antwort auf: Uli
Natürlich - aber warum meldet der VDV bei so einer unbestreitbar kleinen Zahl "Erfolg" und weisst gleichzeitig wie mit dem Maschinengewehr abgefeuert immer wieder darauf hin, dass die bei weitem wichtigste Maßnahme der Ausbau des ÖPNV-Angebots wäre?
der VDV will doch festgestellt haben, dass 42 % der aktuellen Nutzer des Deutschlandtickets bereits früher ein Abo hatten. Um es jetzt ganz einfach zu sagen, hatten 58 % der aktuellen Nutzer vorher kein Abo. Das darf man schon als einen gewissen Erfolg betrachten und nach außen auch so darstellen

Die prozentualen Angaben mögen möglicherweise zu falschen Schlussfolgerungen führen. Vielleicht wäre es hilfreich, auch die absoluten Zahlen der verkauften Abos zu kennen. Wahrscheinlich dürften nur wenige der früheren Abonnenten anderer Abos nach Einführung des Deutschlandtickets auf die Umstellung auf dieses neue Angebot verzichtet haben.Bei einem derartigen Szenario scheinen mir die vom VDV genannten Zahlen nicht so besonders "mickrig" zu sein. schmunzel
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.09.23 16:14

Zitat
Um es jetzt ganz einfach zu sagen, hatten 58 % der aktuellen Nutzer vorher kein Abo. Das darf man schon als einen gewissen Erfolg betrachten und nach außen auch so darstellen

... wovon absolute 47% schon vorher den ÖPNV genutzt haben und man vermuten kann, dass diese Gruppe mit dem D-Ticket zum allergrößten Teil "nur" billiger mit dem ÖPNV unterwegs ist und nicht weniger unterwegs im MIV. Das ist ein Erfolg im Sinne des preisbewussten ÖPNV-Kunden, aber m.E. nicht nennenswert im Sinne des angestrebten Ziels einer Mobiltätswende.
Gruß
Uli
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.09.23 18:30

Man muss aber schon etwas naiv sein, ein angestrebtes Ziel der Mobilitätswende mit dieser Maßnahme überhaupt zu unterstellen. Wenn ich statistisch erfasse, wieviele Abos verkauft werden, ist der Rückschluss auf Nutzer des ÖPNV recht abenteuerlich oder schlimmer, Statistik. Es wird ja eher nicht erfasst, wer seine Fahrkarte selber kauft und wann bzw. wozu er den ÖPNV nutzt.

Ich kenne das Spiel aus der DDR mit Kino - und Theaterkarten. Hier wurden auch die ganzen Anrechtkarten dazu genommen, Zuschauer für DEFA - und Russenfilme herbeizuzaubern. Ich bin immer erfreut, wenn wir doch ein wenig von der DDR gelernt haben. Nur hats der Ossi irgendwie abschätzen können, dass er verarscht wird.

Ich hab die Folgen des Deutschlandstickets allerdings schlimmer eingeschätzt, als es dann gekommen ist, jedenfalls bisher. Die Ursache liegt sicher nicht darin, dass wir jetzt 58 % neue Bahnfreunde bekommen haben. Worüber ich ganz ausdrücklich sehr froh bin. träller

meint der Peter
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 03.09.23 20:08

Zitat
Man muss aber schon etwas naiv sein, ein angestrebtes Ziel der Mobilitätswende mit dieser Maßnahme überhaupt zu unterstellen
Yepp, sehe ich genauso. Aber leider ist das D-Ticket Wasser auf den Mühlen derer, die finden, dass "man" jetzt mal ruhig sollte, der Staat hätte den ÖPNV und deren Nutzer schon genau gesponsert ....
Gruß
Uli
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.09.23 02:59

So verstehe ich die Zahlen auch. 89% fahren weiterhin ÖPNV wie früher und zahlen jetzt weniger.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.09.23 05:47

In Antwort auf: aighes
So verstehe ich die Zahlen auch. 89% fahren weiterhin ÖPNV wie früher und zahlen jetzt weniger.
wir reden hier auf der Grundlage meines Erachtens relativ knapper veröffentlichter Daten. Dass dieses neue Ticket zu weiteren Unterdeckungen führt, ist doch keine Überraschung. Warum sonst gab und gibt es die Diskussionen über die vom Bund und den Ländern zu übernehmenden Kostenanteile?

Wenn es sich bei den 89 % um Fahrgäste handelt, die auch vorher schon den ÖPNV benutzt haben, bleiben immer noch 11 % Nutzer, die vermutlich vorher entweder keine Mobilitätswünsche hatten oder diese anderweitig abdeckten. Es sollen mittlerweile mehr als 11 Mio Abos abgeschlossen sein. Darauf bezogen dürften 11 % irgendwie neuer Kunden eine durchaus erwähnenswerte Größenordnung sein. schmunzel

ob die früher mit Einzelfahrscheinen fahrenden Personen nach Abschluss eines Abos insbesondere die Häufigkeit der Nutzung des ÖPNV gesteigert haben, ist aus den genannten Zahlen zumindest für mich nicht zu erkennen. Es gibt jedoch diverse Auswertungen anomysierter Mobilfunkdaten, die auf eine deutliche Zunahme der Fahrtgastzahlen im ÖPNV hinweisen.

Das tollste Ticket zum geringsten Preis behebt doch leider auch nicht die in sehr vielen Regionen noch immer bestehenden Angebotsschwächen des ÖPNV. Darum war doch nicht zu erwarten, dass "von jetzt auf gleich" unsere Mitbürger massenhaft ihre Autos abmelden oder zumindest kaum noch nutzen.

Das Deutschlandticket ist doch auch nur eine von vielen notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation oder ein weiterer Anstoß zur gewünschten oder erhofften Verkehrswende. Die Menschen müssen schon irgendwie mitmachen. Egal was gemacht wird, immer eine andere Lösung zu fordern oder zu wünschen führt auch nicht sofort in eine neue perfekte Welt.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.09.23 08:02

In Antwort auf: aighes
So verstehe ich die Zahlen auch. 89% fahren weiterhin ÖPNV wie früher und zahlen jetzt weniger.

Wenn das bedeutet, dass man so 11% mehr Menschen für die Offis gewann, ist das doch gut? Außerdem bin ich sehr überzeugt davon, dass Menschen, die ein Abo haben, sich öfter dafür entscheiden werden, das Auto stehen zu lassen. Jedenfalls soll das in Wien so sein, seit sie das 365€-Ticket einführten.
von: Dietmar

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.09.23 08:33

In Antwort auf: Uwe Radholz
...
Wenn das bedeutet, dass man so 11% mehr Menschen für die Offis gewann, ist das doch gut? ...
Was denn, einfach mal was gut finden? Geht doch gar nicht!! lach

Ich finde es auch bemerkenswert, dass nach nur 4 Monaten schon solche Bewegungen feststellbar sind. Und das bei dem "typisch deutschen" Beharrungsvermögen.

Gruß Dietmar
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.09.23 11:04

Ich war als Ruheständler von der Monatskarte für 35€ (kein Abo) für die Region Hannover auf das D-Ticket mit erheblicher Ausweitung des räumlichen Nutzungsgebiets umgestiegen. Im September habe ich keine Urlaubsreisen geplant. Deshalb werde ich das D-Ticket wie im August intensiv für Tagesausflüge mit und ohne (Falt-) Rad außerhalb der Region Hannover nutzen.
Mein kleines Auto habe ich das letzte Mal am 1.4.2023 (kein Aprilscherz) betankt.
Ich bin zufrieden mit dem D-Ticket und der Bahn- und Busnutzung.
schmunzel
von: albinkessel

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.09.23 13:01

In Antwort auf: Uli
Der VDV hat jetzt das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage zum D-Ticket veröffentlich:

42% der D-Ticket-Nutzer hatten bislang ein ÖPNV-Abo;
47% waren schon vorher ÖPNV-Nutzer, haben aber erstmals ein Abo abgeschlossen;
8% sind Neukunden, die den ÖPNV vorher nicht genutzt haben.
3% ???

5% aller Fahrten wären ohne D-Ticket mit dem Auto unternommen worden.

Der VDV verkauft das als Erfolg ....

https://www.vdv.de/deutschlandticket.aspx

Gruß
Uli

Immerhin: Bei 10 mio. Personen, die das D-Ticket gekauft haben, entsprechen 8% rund 800.000 Personen, die sich ein Abo gekauft haben, obwohl sie vorher den ÖPNV gar nicht genutzt haben. Das ist, gemessen an der Gesamtbevölkerung, nicht viel, absolut gesehen aber trotzde nicht zu vernachlässigen.
von: fema

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.09.23 14:46

In Antwort auf: albinkessel
Immerhin: Bei 10 mio. Personen, die das D-Ticket gekauft haben, entsprechen 8% rund 800.000 Personen, die sich ein Abo gekauft haben, obwohl sie vorher den ÖPNV gar nicht genutzt haben. Das ist, gemessen an der Gesamtbevölkerung, nicht viel, absolut gesehen aber trotzde nicht zu vernachlässigen.
Interessant wäre hierzu allerdings auch, wie viele Nutzer das Abo schon wieder beendet haben. Und das nicht nur von den 8% bisherigen Nicht-Nutzern, sondern auch von den anderen 47%. Gut vorstellbar, dass viele das Abo nur abgeschlossen haben, um beispielsweise über die Sommerferien etwas zu reisen oder sogar für eine einzelne Fahrt, wo das Abo einfach günstiger war. Denn ohne Abo geht’s ja gar nicht.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.09.23 15:06

Interessant ist m.E. nur Eines: Inwiefern sich nämlich der Autoverkehr seither verringert hat. Das Abo ist ja kein Problem, wenn man Autofahrer gewinnen möchte. Es wird da ohne Abo oder Zeitkarte kaum wirtschaftlich funktionieren. Wenn die Mineralölindustrie klagt, dass sie 9% weniger Treibstoff an ihren Tankstellen verkauft hat, ist das für mich allenfalls ein Indiz und lässt keinen Rückschluss zu. Da der Mineralölkonzern dafür ca. den dreifachen Preis seit 2020 einnimmt, ist Mitleid vielleicht auch ein wenig unangebracht und der Rückgang resultiert eher daraus?

Inwiefern versorgt man sich mit Treibstoff im Ausland, besonders beim Transitverkehr wird man hier auch auf die Kosten des jeweiligen Landes schauen.

Mein Autokonsum ist stark rückläufig, von ohnehin niedrigem Niveau. Bei mir liegts nicht an der Attraktivität der Bahn, sondern daran, dass ich lange gebraucht hab, um zu verstehen, wie ich als Autofahrer abgezogen und vorgeführt werde. Mir drängt sich nur der Verdacht auf, dass ich der Einzige bin, dem solche Überlegungen kommen. Man nimmt es weder am Verkehrsaufkommen, noch an der Zahl der Insassen in den Pkw wahr. Hier ist nichts passiert, das man bemerken würde.

meint der Peter
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.09.23 16:34

In Antwort auf: Dietmar
In Antwort auf: Uwe Radholz
...
Wenn das bedeutet, dass man so 11% mehr Menschen für die Offis gewann, ist das doch gut? ...
Was denn, einfach mal was gut finden? Geht doch gar nicht!! lach

Doch, mache ich immer, wenn etwas gut ist. Ist bloß so selten der Fall teuflisch
von: Rennrädle

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.09.23 17:13

In Antwort auf: Uwe Radholz
...
Wenn das bedeutet, dass man so 11% mehr Menschen für die Offis gewann, ist das doch gut? ...


11% bedeutet jedoch nicht, dass diese für die Öffies gewonnen wurden.

Wenn jemand das Abo für eine längere Zugfahrt genommen hat, bei der es sich gelohnt hat, bedeutet es noch lange nicht, dass er den Rest des Monats dann das Auto stehen gelassen hat.

Aber klar, jede Fahrt mit Öffies ist gut.

Rennrädle
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.09.23 17:23

In Antwort auf: Rennrädle
.

Aber klar, jede Fahrt mit Öffies ist gut.

So ein klein wenig wird das aber "von der Fahrt" abhängen...

Würde ich mal zum Bedenken geben
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 04.09.23 22:39

In Antwort auf: Rennrädle
Aber klar, jede Fahrt mit Öffies ist gut.

Dafür wird hier aber reichlich gemeckert, *SCNR*
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 12:38

Zitat
Interessant wäre hierzu allerdings auch, wie viele Nutzer das Abo schon wieder beendet haben.
Sowas ist doch aber die normale und zu erwartende Fluktuation. Dass man sich für eine zu bezahlende Leistung den günstigsten Preis raussucht, wenn man schon wählen kann, ist doch verständlich. Es gibt mit Sicherheit auch Nutzer, die erst so dachten und dann dabei geblieben sind.
Irgendwie ist seltsam, dass die, die schon lange Zeitkarten benutzen und hier mal einen richtig großen Schluck aus der Pulle nehmen konnten, überhaupt keine Rolle zu spielen scheinen. Offenbar denkt auch niemand darüber nach, was eine Abschaffung dieser Monatsnetzkarte für negative Folgen hätte. Mit Sicherheit würde das auch bisherige Nutzer von Zeitkarten vertreiben. Ich jedenfalls genieße die massiv erweiterten Möglichkeiten. Ich habe nur viel zu wenige Gelegenheiten (und noch immer 23 Urlaubstage vom letzten Jahr). So ähnlich wird es vielen gehen. Richtig gewonnen haben vor allem Pendler, die in Verbünden über viele Zonen oder verbundraumübergreifend fahren müssen. Man sollte es ihnen einfach mal gönnen. Unter dem Strich ist es mit solchen Zeitkarten wie mit den klassischen Freifahrten. Viele werden ausgegeben, aber nur wenige wirklich genutzt. Wer jeden Tag zur Arbeit und zurück fährt, der hat an Arbeitstagen kaum Gelegenheiten oder Zeit für Ehrenrunden. An freien Tagen seien Extrafahrten allen Nutzern gegönnt. Die bringen Netz und Betrieb nicht in die Bredouille.
Diejeingen, die Dienst-Pkw mit der ein-Prozent-Regelung privat nutzen dürfen, beschießt auch niemand. Mit einer günstigen und netzweit gültigen Monatskarte haben auch mal die echte Vorteile, die das Dienstwagenprivileg nie erhalten werden. Ich halte das für einen Riesenerfolg.
Wer nie einen qualmenden Schnellroster hatte, taucht in allen Statistiken gar nicht auf. Dabei ist keinen Pkw zu besitzen genauso der Normalfall wie nicht zu rauchen.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 15:18

Mir sind nur "böhmische Schnellroster" bekannt und das waren seinerzeit die Automobile der damals noch tschechischen Marke Skoda. Auch die rosten heute nicht mehr so schnell. Keinen Pkw zu besitzen ist sicher nicht ungewöhnlich, allerdings hat es das Deutschlandticket nicht geschafft, eine gegensätzliche Entwicklung bei den Autozulassungen herbeizuführen. Wir befinden uns da eher auf einem pragmatischen, wenn auch teurem und das Klimageschwätz Lügen strafenden Weg:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/pkw-deutschland-statistisches-bundesamt-100.html

Ich hab ein Dienstwagenprivileg auch nie erhalten, kenne aber Beispiele, die ich nicht unbedingt beneide. Man bekommt so ein Dienstwagenprivileg sicherlich manchmal hinterhergeworfen. Im Regelfall wird dafür aber durchaus etwas getan und Auto gefahren wird hier sehr überwiegend für andere. Das hat System, wenn Du nämlich fürn Arbeitgeber einen Haufen Km im heiligen Blech schrubbst, haste einfach keinen Bock mehr, das auch privat zu tun. Das ist doch dasselbe Spiel, wie bei den Zeitfahrkarten. Die Kalkulation geht vielleicht nicht immer auf, aber für mich sind solche Privilegien einfach keine und ich beneide auch niemanden darum.

Ich bin ja überhaupt kein Freund der Statistik, halte es aber für recht wahrscheinlich, dass man der Zahl der zugelassenen Autos trauen darf. Und hier würde ich gern mal die Frage beantwortet haben, wie das denn passieren konnte, bei solchen Steuergeschenken fürn Bahnfahrer und der doch stark zunehmenden gesellschaftlichen Ächtund der Autofaherer? Man mag es mit der Ignoranz des Autofahrers erklären können und immer ist es auch nicht falsch. Ich seh nur, dass das Deutschlandticket den Autofahrer nicht überzeugt. Und da wird man sich die Frage nach dem warum mal beantworten müssen. Es ist eine sehr leicht zu beantwortende Frage..

meint der Peter
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 15:34

Meine Beine, mein Fahrrad und mein Auto stehen mir 24/7/365 an jedem Ort zu sofortigen Verfügung, wenn ich sie/es dorthin mitgenommen habe. Öffies können davon naturgemäß nur Ausschnitte abdecken. Das dürfte der weitest überwiegende Grund sein, warum weder 9er, noch 49er noch xy9er Tickets eine Verhaltensänderung auslösen.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 15:50

Nee, das stimmt so nicht und trifft letztlich nur auf Deine Beine zu. Das Auto steht Dir nur dort zur Verfügung, wo Du es abgestellt hast, was besonders bei Fahrradtouren ein böses Manko ist. Du musst immer zu der Kalesche zurück. Die Bahn hat hier eigentlich ein gewaltiges Privileg. Man muss nur einen Bahnhof und eine Verbindung finden und braucht keinen Kreisel drehen. Besonders beim Berufsverkehr mit gleichbleibenden Zielen hat auch der ÖPNV einen gewaltigen Vorteil, wenn das Rad mit reinpasst. ÖPNV ohne Rad geht für mich nur gegen den Baum und kommt absolut garnicht in Frage, weil er einfach nicht zuverlässig ist. Heute stand ich grad mal wieder am Bahnhof und hab aufm Absatz kehrt machen müssen, weil die S-Bahn mal wieder ausgefallen ist. Mich in die nächste, mit der Anzahl der doppelten Fahrgäste zu quetschen, bin ich zu dekadent und halte dafür ein unverschämt teures Automobil vor.

Ansonsten bin ich leidgeprüft und vermeide den Einsatz des Autos. Ich hab auch das Ziel, das gute Stück abzuschaffen, weil ich verstanden hab, was mich die Automobilität so kostet und schlimmer, was mit dem eingenommen Geld so veranstaltet wird. Leider verhindert die Bahn und die dazugehörige Politik das aber mit allem, was sie hat und ich denke, sie wissen auch, warum.

Gruß Peter
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 15:55

In Antwort auf: Peter Lpz
Nee, das stimmt so nicht und trifft letztlich nur auf Deine Beine zu. Das Auto steht Dir nur dort zur Verfügung, wo Du es abgestellt hast.
Sag ich doch. Aber das tut es. Die paar mal, bei denen ich hier ein- und dort aussteigen will, sind übers Jahr hin extrem wenig.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 15:56

In Antwort auf: Peter Lpz
........ Ich seh nur, dass das Deutschlandticket den Autofahrer nicht überzeugt. Und da wird man sich die Frage nach dem warum mal beantworten müssen. Es ist eine sehr leicht zu beantwortende Frage..

meint der Peter

Ob dass D-Ticket "die Autofahrer" zu überzeugen vermochte, halte ich für nicht so leicht zu beantowrten. Ich jedenfalls kann es nicht. Von den drei Autofahrern, mit denen ich zuletzt auf Radtour war, hatten zwei sowas und der dritte kauft es für den September. Ich habe es auch, bin aber kein Autofahrer-

Warum der Trend zum MIV ungebrochen weitergeht, hast du in mehreren Beiträgen in den letzten Jahren selbst beantwortet: weil es drei Jahrzehnte lang verschlafen wurde, brauchbare Alternativen zu entwickeln. Der Preis ist wichtig, aber nicht alles. Und wenn, wie angekündigt, sich der Bund aus der Finanzierung zurückzieht und das Ticket wegfällt oder deutlich teurer wird, wird dieser Trend verstärkt. Die BVG erhöht derweilen um 8%. Was wird das wohl bewirken?

Wie man angesichts solcher Entwicklungen - der von dir verlinkte Beitrag gehört dazu - auch nur Spuren von Optimismus haben kann, bleibt unverstanden. Die "Verkehrswende" ist eine Phantasie, ein Märchen aus 1001 Nacht und das diese Administration da irgendwas erreichen wird, ist ausgeschlossen. Vollkommen unmöglich. Aber das das Klima auf dem Planeten ändern? Einfach nur albern.
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 16:01

Dein Maximalpessimismus schlägt wieder zu.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 16:20

Naja, der Autofahrer hat die Frage schon mal beantwortet und für den ist der Preis des Deutschlandtickets ein Witz. Er wird die Bahn mitunter nutzen, weil sie sogar billiger ist, als die reinen Spritkosten. Das geht mir jedenfalls so. Man bemerkt aber leider, dass man sich auf keinen Fall vom Auto trennen soll.

Ob man sich bei der Bahn unbedingt auf das Spiel zwischen Angebot und Nachfrage als kleinsten gemeinsamen Nenner einigen muss, darf man bezweifeln. Um Autofahrer zu überzeugen, muss sie zuerst funktionieren und dann darf sie billig sein. Und erst wenn man weiß, was die funktionierende Bahn und wegbrechende Autofahrer so unterm Strich kosten, kann man sich m. E. über billig unterhalten. Bis dahin wollen wir mehr Autofahrer als Steuerzahler und zum draufrumhacken. Geht aber auch nicht ewig gut.

meint der Peter
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 18:00

Ich sehe das etwas anders. Mal angenommen, der Bus fährt 1x/Stunde und das von 06:00 bis 22:00. Unterschlagen wir mal die Zeit zu laufen bis zur Haltestelle. Die übrig bleibenden 59 Minuten kann ich, wenn ich ein Auto habe, alle nutzen. Es bleibt ein Zebra: 17 schmale schwarze Streifen und dazwischen riesige weisse Flächen.

Es kann jetzt einen ganzen Stapel von Gründen geben, mich trotzdem auf Punktlandungen auf die schwarzen Streifen einzulassen. Geschenkt. Aber mich über den Preis allein zu kriegen, dürfte je nach Lebensumstände schwierig werden.

Ungeeignet, mich von den verführerischen weißen Flächen abzuhalten sind jedenfalls Ereignisse, die die schwarzen Streifen auch noch tilgen, also Zugausfälle, unzumutbare Verspätungen, Ausdünnung des Busnetzes wegen Personalmangel uvm.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 18:04

In Antwort auf: iassu
Dein Maximalpessimismus schlägt wieder zu.


Nee, das Wort heißt "Realismus"
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 18:11

lach
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 19:17

Ja, damit rennst Du bei mir offene Türen ein. Allerdings musst Du dir den Luxus auch leisten können, Dich nicht über den Preis allein kriegen zu lassen. Offenbar können wir das beide, noch. Wir lassen uns die Bequemlichkeit der Automobilität aber so einen Haufen Geld kosten, dass sich die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Modells ganz zwangsläufig auftut, obwohl wir keine praktikable Alternative haben, sondern eine billige. Im Gegenzug ist der Preissprung der bequemen, praktikablen Lösung vorprogrammiert und wir wissen auch beide, dass sie nicht immer bequem und praktikabel ist. Der Verfall betrifft nun wirklich nicht nur die Bahn, sondern auch das Straßennetz und insbesondere Brücken. Dieweil man selbst fährt, gibts zwar keinen Mangel an Personal, aber die Auslastung ist zumeist unterirdischer als die der Bahn.

Letztlich ist der hohe Preis der Autofahrerei für mich garnicht das Problem. Aber wenn man sich einmal dazu entschlossen hat, pünktlicher als die Bahn sein zu wollen, muss man mit den Eiern leben, die man sich damit legt. Mir tut das weh, weil ich mit der Mittelverwendung nicht einverstanden bin. So passt es mir nicht, wenn eine grün geprägte Regierung dafür sorgt, dass der Mineralölkonzern mal eben das dreifache für seinen Saft kassiert und noch dazu von mir... Mein Gehalt ist seither um keine 10 % gestiegen und dabei bin ich allemal klimafreundlicher als so ein Ölkonzern. Wie es um die Aufgaben des Staates hinsichtlich Bildung, Gesundheitswesen, ÖPNV und das Straßen- und Stromnetz bestellt ist, erleben wir alle gerade. Die Verwendung der Steuermittel passt mir halt nicht und da ist man als "mündiger Bürger" eben bestrebt, die klein zu halten. Dazu ist die Abschaffung des Autos im Grunde unausweichlich, aber das scheitert nunmal an den Realitäten und ein klein wenig auch an der eigenen Bequemlichkeit.

Gruß Peter
von: Toxxi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 20:02

In Antwort auf: aighes
89% fahren weiterhin ÖPNV wie früher und zahlen jetzt weniger.
Yep, ich zum Beispiel.
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 20:30

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: Peter Lpz
Nee, das stimmt so nicht und trifft letztlich nur auf Deine Beine zu. Das Auto steht Dir nur dort zur Verfügung, wo Du es abgestellt hast.
Sag ich doch. Aber das tut es. Die paar mal, bei denen ich hier ein- und dort aussteigen will, sind übers Jahr hin extrem wenig.
Das ist trotzdem nicht immer hilfreich.
Ich sprach heute mit einem anderen Hotelgast aus der gleichen Gegend. Für die Strecke ins Hotel nach Seis am Schlern benötigte er
am gleichen Tag mit seinem KFZ mehrere Stunden mehr als wir mit Bahn und Bus.
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 05.09.23 20:32

Ich sag ja: es kann viele Gründe geben, den Öffies den Vorzug zu geben.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 06:03

In Antwort auf: iassu
Ich sag ja: es kann viele Gründe geben, den Öffies den Vorzug zu geben.
tja, wenn hier in einigen anderen Beiträgen darauf herumgeritten wird, dass mit Einführung des neuen Tickets für den öffentlichen Nahverkehr keine breite Welle der Stillegung oder zumindest eine starke Einschränkung der Nutzung privater Autos zu beobachten sei, ist das auch wenig zielführend. Das Angebot gibt es doch erst seit wenigen Monaten. Auch wenn dieses neue Angebot Fahrten von Flensburg bis nach Füssen oder von Frankfurt an der Oder bis nach Aachen ermöglicht, sollte es in erster Linie um den alltäglichen Nahverkehr gehen. Der bezieht sich nicht nur auf die Eisenbahn. Nicht alle Leute wohnen in der Nähe von Bahnhaltepunkten oder möchten zu solchen Haltepunkten. Zum Nahverkehr gehören auch Busse und vergleichbare Angebote auf unseren Straßen. Bekanntlich haben wir außerhalb großer Städte da erhebliche Lücken. Allein schon unter diesem Gesichtspunkt wird weiterhin Besitz und/oder Nutzung privater Autos eine wesentliche Rolle spielen. Auch bei deutlicher Verbesserung des ÖPNV sollte man da keine allzu großen Erwartungen an Verhaltensänderung unserer Menschen haben. Ein erster Beitrag sollte meines Erachtens immer sein, bei sich selbst anzufangen. schmunzel
von: Martina

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 06:20

In Antwort auf: iassu
Ich sehe das etwas anders. Mal angenommen, der Bus fährt 1x/Stunde und das von 06:00 bis 22:00. Unterschlagen wir mal die Zeit zu laufen bis zur Haltestelle. Die übrig bleibenden 59 Minuten kann ich, wenn ich ein Auto habe, alle nutzen. Es bleibt ein Zebra: 17 schmale schwarze Streifen und dazwischen riesige weisse Flächen.

Das ist die typische Argumentation von jemand, der ein Auto hat und der es selbstverständlich findet, ein Auto zu haben. Hier muss ich allerdings Falk entschieden recht geben: das ist es nicht. Es ist in vieler Hinsicht ein Privileg.

Und als jemand, der dieses Privileg aus verschiedenen Gründen nie hatte, freue ich mich im Moment einfach, dass es mir mit dem Deutschland-Ticket nun möglich ist, mir wenigstens einen Teil der Flexibilität zu kaufen, die für Autofahrer selbstverständlich ist. Ja, sie beschränkt sich auf die schwarzen Streifen, aber immerhin auf alle schwarzen Streifen aller öffentlichen Verkehrsmittel deutschlandweit. Und das ist weit mehr als ich bisher hatte.

Ich würde das Ticket auch kaufen, wenn es deutlich teurer wäre und wenn ich vorher keine Monatskarte besessen hätte. Natürlich bin auch ich finanziell privilegiert, aber eine exakte Kalkulation, ob sich das 'lohnt' würde ich genausowenig durchführen, wie es die überwiegende Mehrheit der Autobesitzer tut. 'Man' hat ein ein Auto, weil man die Flexibiltät toll findet.
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 06:50

Ich versuchte nichts weiter, als zu formulieren, warum meiner Ansicht nach die Öffies gegenüber der KfZ kaum eine Chance haben. Meine eigene Einstellung zum Thema ist damit nicht ausgesprochen.
von: Martina

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 07:05

Sie werden erst dann eine Chance haben, wenn den Leuten wieder bewusst wird, dass der Besitz eines Autos ein Privileg ist. Wie vieles andere, das die meisten für selbstverständlich halte auch. Z.B. der Zugriff auf einen ÖPNV. zwinker
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 07:39

In Antwort auf: fema
Interessant wäre hierzu allerdings auch, wie viele Nutzer das Abo schon wieder beendet haben.

Der NRW-Umweltminister wird vom VDV besser informiert als das gemeine Volk, z.B. hier nachzulesen.

Gruß
Uli
von: rayno

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 08:17

Für viele ist es kein Privileg, sondern ein notwendiges Übel.
von: Martina

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 09:26

Aha und wie leben dann all diejenigen, die nicht Auto fahren können bzw. dürfen? Die können noch so sehr der Meinung sein, dass ein Auto notwendig ist (egal ob Übel oder nicht), es wird ihnen nichts nützen.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 12:48

In Antwort auf: Martina
Aha und wie leben dann all diejenigen, die nicht Auto fahren können bzw. dürfen? Die können noch so sehr der Meinung sein, dass ein Auto notwendig ist (egal ob Übel oder nicht), es wird ihnen nichts nützen.

Es kommt immer darauf an, wie die Lebenssituation des Einzelnen aussieht. Mein Vater, der keinen Führerschein hatte, war als Schichtarbeiter und Pendler aus einer Kleinstadt ins VW-Werk in WOB auf die Mitnahme durch Dritte im Auto angewiesen. ÖPNV und Fahrradmitnahme hätten ihm nix genutzt. Allenfalls ein Umzug einer fünfköpfigen Familie aus dem eigenen Haus in eine Trabantensiedlungen von WOB.

Entweder kommt man mal wieder auf das Thema zurück oder der Thread hier sollte m.E. dicht gemacht. Auf Auto- und Autofahrerbashing kann ich verzichten. Ohne 49€-Ticket wäre meine Fahrradnutzung in Hannover höher. Ich würde dann auch mein Auto häufiger für Wanderausflüge in den Harz nutzen.
Zum Thema:
Gestern Schienenersatzverkehr von HL-Travemünde-Strand bis HL Hbf. Fahrradmitnahme mit Ausnahme eine Faltrads wäre gestern Nachmittag wegen der Auslastung des Busses der Linie 30 nicht möglich gewesen. Ein eRollifahrer war mitgenommen worden. Ich war gestern ohne Rad an der Küste unterwegs. Morgen werde ich wieder mit meinem 49€-Ticket und einem Faltrad zu meinem Vergnügen und zu touristischen Zwecken unterwegs sein.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 13:35

In Antwort auf: Uli
In Antwort auf: fema
Interessant wäre hierzu allerdings auch, wie viele Nutzer das Abo schon wieder beendet haben.

Der NRW-Umweltminister wird vom VDV besser informiert als das gemeine Volk, z.B. hier nachzulesen.

Gruß
Uli

Der FAZ-Artikel beschreibt auch ein Problem sehr anschaulich, vor dem viele Unternehmen stehen: Der Kunde, der sich so verhält, wie es für ihn vorteilhaft ist und nicht für das Unternehmen. Hier Konkret, dass er ein Abo kündigt, wenn er es nicht braucht. Das verursacht - das wird tatsächlich so gesagt - Kosten, weil Kunden in ein Kundenzentrum gehen. Was zum Teufel haben Kunden in einem Kundenzentrum zu suchen? Dabei ist für jeden Profi erkennbar richtig, also für BWLer und so, dass er zwar nicht fährt aber weiter bezahlt. Die einzige Schlussfolgerung, die gezogen werden kann, ist das ganze teuerer und unbequemer zu machen. Aber sieht so aus, als wenn daran gearbeitet. wird.

Es ist in anderen Bereichen des Dienstleistungsgewerbes eine Entwicklung im Gange, die bei der Bahn erst beginnt. Das Anbieten bezahlter Dienstleistungen wo dem Kunden zunehmend mehr Verantwortung zukommt. Er bezahlt die Dienstleistung, die er dann nach Möglichkeit selbst erbringt. Partiell klappt das schon ganz gut.
Vor ein paar Tagen waren wir in einem Hotel in Sachsen Anhalt, übrigens nicht wirklich billig, angehalten, uns online selber einzuchecken und noch besser, uns auf einer Seite der Stadt, in der wir eine Nacht blieben, zu registrieren und die Tourismusabgabe zu überweisen. Da wir aber tatsächlich die Nacht vor Ort verbrachten, musste man die beiden Zimmer reinigen und vier Betten neu beziehen. Was das für Kosten verursacht!

Aber bleiben wir bei Bahn. Da ein Ausbau des Angebotes der Öffis nicht erfolgen wird und die in ihrem gegenwärtigen Zustand kaum mehr Passagiere aufnehmen können, ist es dringend geboten einerseits die Einnahmen zu erhöhen, anderseits die Kosten zu reduzieren, die durch das lästige Transportieren von Fahrgästen entstehen. Die Lösung kann nur sein, dass man für Wege zu Fuß ein Ticket zu lösen hat, während man die Preise für die uneinsichtigen Menschen, die dann noch fahren wollen, kräftig erhöht. Und zwei Euro für das Ziehen einer Wartemarke im Kundenzentrum sollten auch drin sein.
von: Martina

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 13:41

In Antwort auf: Jaeng
Allenfalls ein Umzug einer fünfköpfigen Familie aus dem eigenen Haus in eine Trabantensiedlungen von WOB.

Oder ein Wechsel des Arbeitgebers. Oder eine clevere Kombination aus ÖPNV und Fahrrad am Bahnhof. Ja ich weiß, alles nicht toll. Aber genau deshalb bleibe ich dabei, dass es ein Privileg ist, ein Auto zu besitzen. Wer eines hat, hat all diese Probleme nicht.
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 13:59

Zitat
Das verursacht - das wird tatsächlich so gesagt - Kosten, weil Kunden in ein Kundenzentrum gehen.

Ich denke, die Aussage ist ein deutlicher Seitenhieb auf die Politiker, die - entgegen des Wunsches der ÖPNV-Anbieter - unbedingt wollten, dass das D-Ticket nur per Abo erhältlich ist, weil sie sich davon mehr Verkäufe versprachen.

Kein Kommentar ....

Gruß
Uli
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 15:05

In Antwort auf: Martina
dass es ein Privileg ist, ein Auto zu besitzen. Wer eines hat, hat all diese Probleme nicht.
dafür andere Probleme. Bin echt froh, dass ich mich nicht mehr um Parkplatzsuche, Kundendienst, Ölwechsel, Tanken, TÜV etc. etc. kümmern muss. ÖPNV im Nahbereich mag ich nur im Notfall. Heute war der 20-jährige Angestellte eines Geschäftes total überrascht, dass ich alte Frau zum Termin mit dem Fahrrad kam, das wären doch mindestens 10 km entsetzt Als ich ihn dann auch noch mitteilte, dass in meinem Gepäckträger-Trolley für den Heimweg über einen Park (Umweg) auch noch eine kleine Kühltasche mit Vesper und sogar alkoholfreies Bier ist war er ...
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 15:17

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Jaeng
Allenfalls ein Umzug einer fünfköpfigen Familie aus dem eigenen Haus in eine Trabantensiedlungen von WOB.

Oder ein Wechsel des Arbeitgebers. Oder eine clevere Kombination aus ÖPNV und Fahrrad am Bahnhof. Ja ich weiß, alles nicht toll. Aber genau deshalb bleibe ich dabei, dass es ein Privileg ist, ein Auto zu besitzen. Wer eines hat, hat all diese Probleme nicht.

Zu welchem Arbeitgeber denn damals im Landkreis Gifhorn oder in der Kleinstadt? Erst ins Unreine denken und dann ggf. verwerfen. Komm mal so langsam raus aus deinem ÖPNV-Elfenbeinturm.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 15:23

Zitat
Der Kunde, der sich so verhält, wie es für ihn vorteilhaft ist und nicht für das Unternehmen.
Warum soll ich Transportleistungen mit und ohne Fahrradmitnahme bezahlen, die ich nicht in Anspruch nehme oder nicht nehmen will oder aus anderen Gründen nicht nehmen kann in einem Monat? Da wäre ich ich doch dumm. Ich habe nichts zu verschenken. Aus Barmherzigkeit ggü. der Eisenbahngesellschaft kaufe ich doch auch keine Fahrradfahrkarte, wenn ich kein Rad dabei habe.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 15:25

In Antwort auf: Jaeng
Zitat
Der Kunde, der sich so verhält, wie es für ihn vorteilhaft ist und nicht für das Unternehmen.
Warum soll ich Transportleistungen bezahlen, die ich nicht in Anspruch nehme oder nicht nehmen will oder aus anderen Gründen nicht nehmen kann in einem Monat? Da wäre ich ich doch dumm. Ich habe nichts zu verschenken.

Ich dachte, dass ich genau, das geschriebenen ?
von: StephanBehrendt

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 16:40

In Antwort auf: Jaeng
Zitat
Der Kunde, der sich so verhält, wie es für ihn vorteilhaft ist und nicht für das Unternehmen.
Warum soll ich Transportleistungen mit und ohne Fahrradmitnahme bezahlen, die ich nicht in Anspruch nehme oder nicht nehmen will oder aus anderen Gründen nicht nehmen kann in einem Monat? Da wäre ich ich doch dumm. Ich habe nichts zu verschenken. Aus Barmherzigkeit ggü. der Eisenbahngesellschaft kaufe ich doch auch keine Fahrradfahrkarte, wenn ich kein Rad dabei habe.
Die meisten KFZ-Besitzer handeln aber genau so wie du beschreibst.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 18:22

Für mich hat der Begriff vom "notwendigen Übel" etwas von Merkels "Alternativlosigkeit". Für mich ist das Auto nicht notwendig und schon garnicht alternativlos. Ich gebs trotzdem nicht her, um mich alltäglich mit der Bahn herumzuärgern. Interessant wäre für mich, wie auf das Paradoxum der ÖPNV- Subventionen und Autofahrerschelte, beim gleichzeitigen Höchststand der Pkw- Zulassungen reagiert wird. Es ist halt für mich ne Form von Offenbarungseid, die in ihrer Peinlichkeit zum Handeln auffordert. Wobei...? Bisher ging es auch ohne handeln. Es bleibt spannend und ich schließe es nicht aus, dass das Auto wieder zum Privileg für besonders gutbetuchte wird. Da wollen wir hier ja überwiegend auch hin. Und wenn der Bäcker sein Mehl per Lastenrad angeliefert bekommt, wird es heilsam für uns alle sein und bedauerlicherweise vielleicht sogar nötig.

meint der Peter
von: Uli

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 19:51

Ich habe nicht den Eindruck, dass du Martina verstanden hast. Gilt auch für ein paar andere.
Gruß
Uli
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 20:06

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: Jaeng
Zitat
Der Kunde, der sich so verhält, wie es für ihn vorteilhaft ist und nicht für das Unternehmen.
Warum soll ich Transportleistungen mit und ohne Fahrradmitnahme bezahlen, die ich nicht in Anspruch nehme oder nicht nehmen will oder aus anderen Gründen nicht nehmen kann in einem Monat? Da wäre ich ich doch dumm. Ich habe nichts zu verschenken. Aus Barmherzigkeit ggü. der Eisenbahngesellschaft kaufe ich doch auch keine Fahrradfahrkarte, wenn ich kein Rad dabei habe.
Die meisten KFZ-Besitzer handeln aber genau so wie du beschreibst.

Wenn ein Abo gegenüber dem Kauf von mehreren ggf. zeitversetzten Einzelmonatskarten günstiger ist, kann ich ich ein Abo nehmen. Als Pensionär überlege ich bei meinem Freizeitverhalten unter Berücksichtigung von Abwesenheit aufgrund von Urlaub schon, ob ich überhaupt ein 49€ oder eine GVH- Monatskarte brauche. Einige Tage im Mai lief noch meine GVH-Monatskarte und danach war ich im Urlaub. Danach lohnte sich für Mai keine D-Ticket.
Zurück zum Thema. Das D-Ticket lohnt sich für mich nur, wenn ich wegen des Vorhandenseins der Monatskarte mehrmals im Monat mit und ohne Rad mit der Bahn oder mit der Straßenbahn unterwegs bin.
So, das 49€-Ticket habe ich nebenbei gekündigt. Ich warte jetzt auf die Mitteilung von Dietmar wegen der Reformationstour ab, damit ich meine Probebahncard 25 noch einmal einsetzen kann.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 20:09

In Antwort auf: Uli
Ich habe nicht den Eindruck, dass du Martina verstanden hast. Gilt auch für ein paar andere.
Gruß
Uli
Ich bin mir ganz sicher, dass ich die Dame richtig verstanden habe. Ihre Anmerkung zum Arbeitgeberwechsel meines Vater und dem ÖPNV und dem Fahrrad war in meinen Augen eine Unverschämtheit.
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 06.09.23 22:55

In Antwort auf: Martina
Aha und wie leben dann all diejenigen, die nicht Auto fahren können bzw. dürfen?

So hat jeder seine "Brille" durch die er die Welt anschaut und häufig ist es hilfreich, diese auch mal abzusetzen und die Welt durch die Brillen der Anderen zu betrachten.

Es ist völlig richtig, dass für ÖPNV-Nutzer mit dem D-Ticket der Preis idR. gesunken ist (oder anders ausgedrückt, die Gesellschaft zahl jetzt etwas mehr dafür der Einzelne etwas weniger). Ich möchte das nicht bewerten.

Die Kritik kommt aber nicht aus diesem Grund, sondern weil das Ticket angetreten ist, MIV-Nutzer in den ÖPNV zu locken. Da kann das D-Ticket nur scheitern, weil der ÖPNV in vielen Regionen (aus bekannten Gründen) nicht konkurrenzfähig (angebotsmäßig) ist bzw. einfach nicht existent ist. Sprich wer sich ein Auto leisten bzw. fahren kann wird dieses weiterhin Nutzen. Ob nun gerne oder nicht ist nebensächlich. Mit einer zuverlässigen Radmitnahme erhöht sich zumindest die Nutzbarkeit für Leute die das wollen. So kann man immerhin Strecken, wo der ÖPNV laaaangsam ist abkürzen.

Das D-Ticket erreicht, dass neue Nutzer mitfahren, auch das ist nicht verwunderlich. Das sind aber idR. Leute die ohne das Ticket die Fahrt nicht gemacht hätten oder aber evtl. zu Fuß bzw. mit dem Rad gefahren wären. Bspw. der Rad-Pendler, der bei Regen dann lieber S-Bahn/Bus fährt. Sprich unterm Strich ist das Ticket vermutlich eher "klimaschädlich" als das es dem Klima großartig nutzt. Was zumindest der kommunizierte Sinn des Tickets war.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.09.23 03:53

In Antwort auf: aighes
Das sind aber idR. Leute die ohne das Ticket die Fahrt nicht gemacht hätten oder aber evtl. zu Fuß bzw. mit dem Rad gefahren wären. Bspw. der Rad-Pendler, der bei Regen dann lieber S-Bahn/Bus fährt.
gibt es denn für diese Aussage wirklich belastbare Zahlen? Es mag ja durchaus so sein, dass der beispielhafte Radpendler sich bei weniger einladenden Wetterlagen so verhält, aber ist es auch die Mehrheit der zusätzlichen Fahrgäste?
Zitat
Sprich unterm Strich ist das Ticket vermutlich eher "klimaschädlich" als das es dem Klima großartig nutzt. Was zumindest der kommunizierte Sinn des Tickets war.
Ob der von manchen Leuten erwartete sehr umfangreiche Umstieg vom MIV auf den ÖPNV und hier insbesondere den Eisenbahnanteil in naher Zukunft eintreten wird, erscheint mir auch nicht so sicher zu sein. Dafür sind die Lücken im Nahverkehrsangebot in vielen Regionen noch zu groß. Man sollte dabei auch nicht nur auf den Bahnverkehr schauen, wir können doch nicht ernsthaft erwägen, flächendeckend bis hin zu kleinsten Städten und Dörfern ein Schienennetz aufzubauen. Wir werden meines Erachtens nur dann eine erwähnenswerte Reduzierung des MIV erreichen, wenn wir ein wirklich flächendeckendes Angebot unter Einzug von Bussen und Eisenbahnen zustande bekommen. Das benötigt Zeit und leider auch Geduld beim anvisierten Publikum. schmunzel

Aber in Verbindung mit dem Deutschlandticket die Keule "klimaschädlich" auszupacken, erscheint mir doch neben der Realität zu liegen, zumindest etwas teuflisch
von: derSammy

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.09.23 04:38

Ich finde das "klimaschädlich"-Argument nicht überzogen. Bei Straßen wird es ja auch andauernd bemüht. Jede Maßnahme, die zu mehr Mobilität (die es vorher garnicht gegeben hätte) führt, sollte man kritisch hinterfragen.

Was die Schlechtwetterbewertung betrifft: Das ist doch noch gar nicht wirklich möglich. Dafür muss das Ticket erst mal im Schmuddelherbst, Winter, Regenfrühling verkauft werden. Bisher stand das Angebot doch hauptsächlich nur im Sommer wirklich zur Verfügung.
Wieviele Pkw-Nutzer im Winter z.B. auf den Bus umsteigen, weil sie keine Lust auf Eiskratzen, Rutschpartien und schlechte Sicht haben, kann man derzeit noch gar nicht sagen.

Überhaupt meine ich, dass für eine wirklich umfassende Bewertung das Angebot deutlich länger als ein Jahr zur Verfügung stehen muss, damit gewisse Angebotsanlaufeffekte (Wo gibts das Ticket? Wo fahren meine Busse? Ach, das ist echt ne Option, macht XYZ ja auch? ) nicht mehr so das Bild verzerren.
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.09.23 13:51

Ich werde den Eindruck nicht los, dass die Kritiker dieses Monatskartenangebot deswegen bekämpfen, weil sie es doch für den Ausgangpunkt einer Mittelverschiebung vom Individual- zum öffentlichen Verkehr sehen. Der Begriff dafür ist «Futterneid«, zusätzlich auch «Besitzstandswahrung«.
von: Uwe Radholz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.09.23 14:59

In Antwort auf: Falk
Ich werde den Eindruck nicht los, dass die Kritiker dieses Monatskartenangebot deswegen bekämpfen, weil sie es doch für den Ausgangpunkt einer Mittelverschiebung vom Individual- zum öffentlichen Verkehr sehen. Der Begriff dafür ist «Futterneid«, zusätzlich auch «Besitzstandswahrung«.

Glaube ich nicht. Peter hatte es verlinkt - die Zulassungen steigen weiter und die Hersteller ersaufen im Geld
Ich denke, der Bund will nix mehr zahlen und bricht deswegen - und da hat Sammy Recht, weil es viel zu früh ist, das Ticket sachgerecht zu beurteilen - diese Diskussion vom Zaun. Die Ansage war ja, dass er, also der Bund, aus der Finanzierung austeigen will bzw wird.
Das wird lustig, wenn die Millionen, die das Abo haben und auch danach brauchen, mit einem Schlag wieder das Doppelte und Dreifache nur für ihren Verbund zahlen müssen.
Hallo Verkehrswende, wir kommen. Geht gleich los. Gleich nach dem Deutschlandtakt

Wer regiert grad Deutschland? Schwarz/Gelb, Schwarz/Blau, Blau/Schwarz?
von: Falk

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.09.23 15:21

Ich habe es doch schonmal geschrieben: Der FDP das Verkehrsministerium zu überlassen ist so, wie einen Braunbär zu beauftragen, den Honig zu bewachen.
von: jutta

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.09.23 15:52

Och, da gibt's genügend 'Institute', die sich mit Fahrgästen befassen. Normalerweise würde früher das Ticket angeschaut (wenn denn der Fahrgast zugestimmt hat) und z
B gefragt, wie der weiterfährt,...

Heute fragt man eben beim D-Ticket, ob der Fahrgast zB schon immer ein Abo hatte. Wenn nicht dann könnte man weiter fragen, ob der das Abo behalten will,...
Ich schätze, dass das heutzutage über Apps,... läuft. Früher lief das ia papern und dann per Post.
Aber man musste ziemlich flott sein; aber ordentlich arbeiten, denn man wurde immer mal manuell kontrolliert.
Und falls wir mal wieder einen Winter haben, gibt's da vielleicht eine Antwort-Möglichkeit 'das Wetter war zu schlecht'...

Ob das in der Realität so abl3, weiß ich nicht, ich bin lange nicht mehr mit der Bahn gefahren. Aber imho könnte das so erfolgen.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.09.23 17:17

Ich würde sagen, der Eindruck trügt. Wenn man Mittel verschiebt, um ein propagiertes Ziel zu erreichen, wird man daran gemessen, wie geistreich das Ziel scheint und in diesem Falle viel wichtiger, inwiefern die Erreichung des Ziels durch die Verwendung der verschobenen Mittel glaubhaft scheint. Ich würde ja beipflichten, dass das Deutschlandticket noch nicht so lange besteht und man vielleicht noch Zeit braucht. Aber das scheint mir wenigstens hoffnungslos.

Ich hab aber meinen Frieden mit der Fahrkarte gemacht. Es ist angenehm, keine Fahrkarte mehr lösen zu müssen, es ist einfach fein, in jeden Nahverkehrszug einsteigen zu können und keinen Stress mehr mit irgenwelchen Verkehrsverbünden zu haben, wobei man das wohl allmählich schon wieder etwas in Frage stellen muss... Alles in allem ist das Deutschlandticket für mich ein Gewinn. Den gesellschaftlichen Nutzen stelle ich fast vollständig in Frage. Er ist begrenzt auf den niedrigen Preis und ich kann mich an jemanden erinnern, der gern gesagt hat, "wer billig kauft, kauft zweimal" schmunzel. Kauft man billig für teuer, hat man dagegen schon zweimal gekauft, beim erlebten Resultat.

Man steht hier in Konkurrenz zum MIV, viel weniger die Kosten betreffend, als als Alternative dazu, in Kalkulierbarkeit/Pünktlichkeit und ein wenig auch in Bequemlichkeit. Da kann man schon heute sagen, dass es vollständig gescheitert ist. Auch weil die Mittelverschiebung in Richtung ÖPNV ins Verhältnis zur erfolgten Verbesserung gesetzt werden wird. Ich würde wetten, dass es so kommt.

meint der Peter
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.09.23 18:51

In Antwort auf: derSammy
Ich finde das "klimaschädlich"-Argument nicht überzogen.
na ja, wir befinden uns hier in einem Radreiseforum. Sehr viele Radreisen sind im Vor- bzw. Nachlauf meist mit der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und nicht so furchtbar selten auch mit Fahrzeugen des MIV verknüpft. Irgendwie scheinen mir zumindest die nicht mit eigener Muskelkraft bewältigten Streckenabschnitte bei strenger Betrachtung einen durchaus negativen Beitrag zur Klimarntwicklung einzuschliessen. Aber einfach zuhause hocken bleiben, dürfte auch keine angemessene Verhaltensweise sein. teuflisch


Zitat
Überhaupt meine ich, dass für eine wirklich umfassende Bewertung das Angebot deutlich länger als ein Jahr zur Verfügung stehen muss, damit gewisse Angebotsanlaufeffekte (Wo gibts das Ticket? Wo fahren meine Busse? Ach, das ist echt ne Option, macht XYZ ja auch? ) nicht mehr so das Bild verzerren.
Da kann ich Dir nur vollkommen zustimmen. Nach der bisherigen recht kurzen Zeitspanne seit Einführung des Tickets
und den nur bruchstückhaft vorliegenden Zahlen halte ich diesen Teil der Diskussion auch nicht für besonders zielführend schmunzel
von: Muskatreibe

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.09.23 19:26

In Antwort auf: Peter Lpz
Ich würde sagen, der Eindruck trügt. […]
Auch weil die Mittelverschiebung in Richtung ÖPNV […]

meint der Peter

Ja, der Eindruck der Mittelverschiebung weg vom MIV trügt, wenn man sich die steigenden Etats für Autobahnen und die halbierten Etats für Radwegebau ansieht.
Da nützt ach ein Feigenblatt wie das 9€-, 29€-, 49€-Ticket nichts.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.09.23 19:52

Es lohnt sich tatsächlich, sich damit auseinanderzusetzen. Ich hab dazu auf die Schnelle mal das hier herausgepickt:

https://de.statista.com/themen/786/verkehrsinfrastruktur/#topicOverview

Ich neige grundsätzlich dazu, vor Statistiken zu warnen und ich tu das auch hier. Über die Aussagekraft solcher Zahlen wage ich kein Urteil. Es wird hier seinen Grund haben, dass man die Investitionen in die "Straßeninfrastruktur" mit 8,4 Mrd. € beziffert und Vergleiche dazu mit Luxemburg und der Schweiz anführt. Investitionen in die Schieneninfrastruktur gibt man Pro Kopf mit 88,- € an. Multipliziert mit 83 Mio Köpfen kommt man hier allerdings auch auf 7,3 Mrd. € Dazu noch ein paar €uro aus den Fahrkartenverkäufen sieht es mit den Investitionen ins Schienennetz garnicht so viel schlechter aus, als fürn bösen Autofahrer. Guckt man sich an, was zurück ins Steuersäckel fließt, ist es womöglich erklärlich, wenn man den Autofahrer etwas hofiert hat? Früher meine ich. Heute muss es ohne gehen, weshalb wir Rekorde bei den Autozulassungen einfahren. schmunzel

Gruß Peter
von: derSammy

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.09.23 20:38

Liebe Jutta,
kraft meiner akademischen Qualifikation würde ich mal behaupten, dass ich das mit den Statistiken und so schon ganz gut einschätzen kann.
Mir geht es nicht darum, wie man befragen müsste, sondern schlicht, dass das Verhalten von Leuten noch gar nicht beurteilbar ist, wenn es die Zukunft betrifft. Und Personen nach derem zukünftigen Verhaltensabsichten zu fragen, hat kaum belastbaren statistischen Wert. Eben aus diesem Grund fragt man bei den Fahrgastbefragungen auch sehr konkret nach der aktuellen Fahrt, nicht wie der Fahrgast sich sonst meist/in der Regel verhält oder verhalten würde.
Aber die Institute sind da unterschiedlich clever. Ich hatte auch schon mal so ne Fahrgastbefragung an einem Tag mit bundesweiten Streiks. Dann ist das Ergebnis natürlich genauso unbrauchbar, wie wenn im Umfeld eines Feiertags fragt.
Achja, fragen über App ist ne ähnlich schlechte Idee. Fürs Umfrageinstitut natürlich super, weil billig zu erheben. Da kassierst du dir aber einen ganz fürchterlichen Bias ein, die gesammelten Daten sind dann wenig bis nix wert. Kann man machen, ist dann natürlich sch***e...
von: Felix-Ente

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 07.09.23 20:59

Ist doch immer dasselbe - 3 Milliarden Euro für das 49-Euro-Ticket sind nicht tragbar, 3 Milliarden Euro für das Dienstwagenprivileg sind alternativlos.

Das 49-Euro-Ticket hätte es ohne Tankrabatt übrigens nie gegeben. Danke, fdP lach
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 00:08

In Antwort auf: hopi
Wir werden meines Erachtens nur dann eine erwähnenswerte Reduzierung des MIV erreichen, wenn wir ein wirklich flächendeckendes Angebot unter Einzug von Bussen und Eisenbahnen zustande bekommen.
Mein reden, aber dazu trägt das Ticket 0,0 bei. Das Ticket macht den ÖPNV nur erschwinglicher, nicht besser.

In Antwort auf: hopi
Aber in Verbindung mit dem Deutschlandticket die Keule "klimaschädlich" auszupacken, erscheint mir doch neben der Realität zu liegen
Wenn das Ticket zusätzliche Mobilität generiert (liest man hier im Faden an manchen Stellen) ist das erstmal "klimaschädlich". Wenn es Radfahrer oder Fußgänger in den Bus/S-Bahn treibt, ist das erstmal "klimaschädlich". Wenn ÖPNV existiert, ist das jedenfalls bei Schmuddelwetter naheliegend. Statt 10min durch den Regen zu radeln würde ich jedenfalls einen Bus vorziehen (wenn er fast nix kostet). So "gerne" Radel ich dann doch nicht im Alltag.
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 05:10

In Antwort auf: aighes
Statt 10min durch den Regen zu radeln würde ich jedenfalls einen Bus vorziehen
Bevor ich bei Regen und Wind mit Regenschirm bewaffnet ca.300m zur Bushaltestelle gehe, in überfüllten Bus unter all den Menschen mit nasser Kleidung und Schirmen stehe, dann wieder durch den Regen zum Ziel, ziehe ich lieber zu Hause im Treppenhaus Regenkleidung, Gummistiefel und Gummihandschuhe an. Am Ziel stelle ich direkt vor der Eingangstür mein Rad ab. Bisher war stets ein Eingangsbereich, wo ich mich umkleiden konnte. Es ist dann übrigens egal, ob ich 10min oder 100min radle.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 05:33

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: hopi
Wir werden meines Erachtens nur dann eine erwähnenswerte Reduzierung des MIV erreichen, wenn wir ein wirklich flächendeckendes Angebot unter Einzug von Bussen und Eisenbahnen zustande bekommen.
Mein reden, aber dazu trägt das Ticket 0,0 bei.
das scheint mir eher ein "Bauchgefühl" als an tatsächlich vorliegenden Erkenntnissen orientiert zu sein. lach
Zitat
Das Ticket macht den ÖPNV nur erschwinglicher, nicht besser.
na ja, man kann sicherlich die Prioritäten so wie jetzt mit dem Deutschlandticket auch völlig anders setzen. Es wird immer Gruppen geben, die es gerne anders hätten. Im übrigen zahlen nicht alle früheren Abonnenten eines jeden Verkehrsverbundes mit dem neuen Ticket weniger. Beispielsweise für die Abonnenten des Bärentickets des VRR hat sich eine deutliche Verringerung der Leistungen (Entfall diverser Minahmeregelungen, Entfall der 1. Klasse) ergeben, die jetzt mit durchaus erwähnenswerten Zusatztickets zugekauft werden müssen/können. Dagegen steht zwar die bundesweite Geltung, aber für manch einen Abonnenten war das doch recht große Gebiet des VRR schon sehr einladend, auch unter Freizeitgesichtspunkten. schmunzel

Und so generell bin ich der Meinung, dass ein Ausbau des ÖPNV durchaus mit gleichzeitigen finanziellen Anreizen für zukünftige Nutzer einhergehen darf. Trotz aller offensichtlichen Schwächen sehe ich an vielen Stellen positive Entwicklungen. Aber vielleicht bin ich da auch nur Gefangener meines stark ausgeprägten Optimismus. Niemand muss sich meiner Denkweise anschließen, man darf auch alles völlig anders, bis hin zu ausgeprägtem Pessimismus sehen. schmunzel
von: SchottTours

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 05:37

In Antwort auf: hopi
...sehr viele Radreisen sind im Vor- bzw. Nachlauf meist mit der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und nicht so furchtbar selten auch mit Fahrzeugen des MIV verknüpft. Irgendwie scheinen mir zumindest die nicht mit eigener Muskelkraft bewältigten Streckenabschnitte bei strenger Betrachtung einen durchaus negativen Beitrag zur Klimaentwicklung einzuschliessen.
Noch schlimmer: sehr oft mit dem Flugzeug um die halbe Welt fliegend. Meist Flug-/Radreisende ohne Kinder. Nach mir die Sintflut. Hauptsache, ich habe meinen Spaß.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 05:45

In Antwort auf: Peter Lpz
Es lohnt sich tatsächlich, sich damit auseinanderzusetzen. Ich hab dazu auf die Schnelle mal das hier herausgepickt:

https://de.statista.com/themen/786/verkehrsinfrastruktur/#topicOverview

Ich neige grundsätzlich dazu, vor Statistiken zu warnen und ich tu das auch hier. Über die Aussagekraft solcher Zahlen wage ich kein Urteil. Es wird hier seinen Grund haben, dass man die Investitionen in die "Straßeninfrastruktur" mit 8,4 Mrd. € beziffert und Vergleiche dazu mit Luxemburg und der Schweiz anführt. Investitionen in die Schieneninfrastruktur gibt man Pro Kopf mit 88,- € an. Multipliziert mit 83 Mio Köpfen kommt man hier allerdings auch auf 7,3 Mrd. € Dazu noch ein paar €uro aus den Fahrkartenverkäufen sieht es mit den Investitionen ins Schienennetz garnicht so viel schlechter aus, als fürn bösen Autofahrer.
wir sollten neben den absoluten Zahlen für irgendein Jahr auch noch einen Vergleich zu früheren Perioden anschauen. Dann kann man durchaus nennenswerte Verbesserungen feststellen. Das sieht auch das "Bündnis pro Schiene" so, auch wenn man gerne noch mehr hätte. Hierzu hatte ich mal einen Beitrag im allgemeinen Faden ". . . es ist zum Heulen" gepostet.
von: Margit

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 06:14

manchmal hat sogar die Wettervorhersage recht und es überrascht einen auf freier Strecke ein Regenschauer, da bin ich über meinen Regenschirm froh. Manche Supermärkte sind sehr Radlerfreundlich und man kann direkt neben dem Lift in der Tiefgarage parken.
von: Martina

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 07:26

In Antwort auf: aighes
Die Kritik kommt aber nicht aus diesem Grund, sondern weil das Ticket angetreten ist, MIV-Nutzer in den ÖPNV zu locken. Da kann das D-Ticket nur scheitern, weil der ÖPNV in vielen Regionen (aus bekannten Gründen) nicht konkurrenzfähig (angebotsmäßig) ist bzw. einfach nicht existent ist. Sprich wer sich ein Auto leisten bzw. fahren kann wird dieses weiterhin Nutzen.

Ich glaube, dass diese Argumentation in eine Sackgasse führt. Ich bestreite nicht, dass der ÖPNV besser sein könnte, das ist eine Binsenweisheit. Nur wird sich nie Einigkeit darüber erzielen lassen, wann er 'gut genug' ist. Es gibt nämlich Aspekte, die der ÖPNV prinzipiell nicht abdecken kann, z.B. maximal flexibel sein oder das Verkehrsmittel nicht mit anderen teilen müssen. Wer den ÖPNV aus eben diesen prinzipiellen Gründen nicht benutzen will, wird immer argumentieren, dass er halt noch nicht gut genug ist. Und natürlich wird er immer ein Beispiel finden können, das sich mit dem ÖPNV egal wie gut er ist nicht abdecken lässt. Z.B. das berühmt-berüchtigte Teamevent in einem wunderschön mitten in der Natur gelegenen Tagungshotel, in dessen Nähe wenns hochkommt genau zweimal am Tag ein Bus fährt. zwinker

Eine günstige und flexible Fahrkarte kann zumindest einen Teil dieser prinzipiell vorhandenen Nachteile ausgleichen. Allerdings muss man sich natürlich darauf einlassen und die Bereitschaft dafür ist leider erschreckend gering. Es ist ja viel einfacher zu behaupten, dass es der ÖPNV gar nicht funktionieren kann.
von: SchottTours

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 07:39

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: aighes
Die Kritik kommt aber nicht aus diesem Grund, sondern weil das Ticket angetreten ist, MIV-Nutzer in den ÖPNV zu locken. Da kann das D-Ticket nur scheitern, weil der ÖPNV in vielen Regionen (aus bekannten Gründen) nicht konkurrenzfähig (angebotsmäßig) ist bzw. einfach nicht existent ist. Sprich wer sich ein Auto leisten bzw. fahren kann wird dieses weiterhin Nutzen.

Ich glaube, dass diese Argumentation in eine Sackgasse führt. Ich bestreite nicht, dass der ÖPNV besser sein könnte, das ist eine Binsenweisheit. Nur wird sich nie Einigkeit darüber erzielen lassen, wann er 'gut genug' ist. Es gibt nämlich Aspekte, die der ÖPNV prinzipiell nicht abdecken kann, z.B. maximal flexibel sein oder das Verkehrsmittel nicht mit anderen teilen müssen. Wer den ÖPNV aus eben diesen prinzipiellen Gründen nicht benutzen will, wird immer argumentieren, dass er halt noch nicht gut genug ist. Und natürlich wird er immer ein Beispiel finden können, das sich mit dem ÖPNV egal wie gut er ist nicht abdecken lässt. Z.B. das berühmt-berüchtigte Teamevent in einem wunderschön mitten in der Natur gelegenen Tagungshotel, in dessen Nähe wenns hochkommt genau zweimal am Tag ein Bus fährt. zwinker

Eine günstige und flexible Fahrkarte kann zumindest einen Teil dieser prinzipiell vorhandenen Nachteile ausgleichen. Allerdings muss man sich natürlich darauf einlassen und die Bereitschaft dafür ist leider erschreckend gering. Es ist ja viel einfacher zu behaupten, dass es der ÖPNV gar nicht funktionieren kann.
Sehr guter Beitrag. Genau so sehe ich das auch! Man kann (fast) überall mit dem ÖPNV unterwegs sein, wenn man vorher plant bzw. auch mal umplant und flexibel ist. Ich bin da insgesamt zufrieden mit dem ÖPNV, zumal wenn ich es mit vielen anderen Ländern vergleiche (Ausnahmen wie die Schweiz bestätigen die Regel)!
von: iassu

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 07:49

In Antwort auf: SchottTours
Man kann (fast) überall mit dem ÖPNV unterwegs sein, wenn man vorher plant bzw. auch mal umplant und flexibel ist.
Nun, das Forum ist bekanntlich inzwischen eine Senior-innen und Senior-außen-Veranstaltung. Wir alle habe inzwischen viel Zeit, Gelassenheit und keinen Termindruck mehr. Wir leben die Freiheiten das Alters. Für uns ist Flexibilität bez des ÖPNV und des ÖPFV also gar kein Problem. Wir freuen uns, wenn der Bus kommt, kommt er heute nicht, kommt er morgen. Es gibt schlechtere Optionen, als mit einer Packung Bio-Vollkorn-Dinkel-Kekse an einer Bushaltestelle zu übernachten. party
von: Martina

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 07:54

In Antwort auf: iassu
Es gibt schlechtere Optionen, als mit einer Packung Bio-Vollkorn-Dinkel-Kekse an einer Bushaltestelle zu übernachten. party

Zum Beispiel im Stau stehend zu übernachten und gar keine Kekse zu haben. omm
von: michels

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 08:06

In Antwort auf: SchottTours
Meist Flug-/Radreisende ohne Kinder. Nach mir die Sintflut. Hauptsache, ich habe meinen Spaß.

Leute ohne Kinder sind wirklich ganz schlimm.

Ich pendele mit dem 49€ Ticket nun tatsächlich zur Arbeit, vorher war es mir Aufgrund von verbundübergreifender Pendelstrecke zu teuer und unpraktikabel. Mein Auto habe ich noch nicht verkauft.
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 08:18

Es kommt darauf an, wo man wohnt.

Seitdem ich Eigenheim Besitzer bin und direkt den Bahnhof vor der Haustür habe (Bankverbindung u. a. nach Berlin) und auch die Bushaltestelle die mich 100 Meter vor der Firma absetzt (12km entfernt, 20 Minuten Fahrzeit mit Bus) steht das 15 Jahre alte Auto fast nur noch rum. Dazu gibt mir mein Arbeitgeber noch unverschämte 25€ zum 49€ Ticket dazu und einen unverschämten 4-stelligen Betrag habe ich noch als KVP Prämie bekommen, weil ich den Vorschlag gemacht habe sich am Job Ticket als Arbeitgeber zu beteiligen, weil man so Ressourcen einspannt wie z B. Parkplätze.

Man Auto wurde zuletzt im April getankt und Der Tank ist noch zu 3/4 voll.

Würde ich nun 6km weiter im Nachbars-/Nachbarsdorf wohnen, wo keine Bahnstrecken ist, würde der Weg zur Arbeit mit 2x umsteigen 1:22h mit dem Bus pro Strecke dauern.

Ob das 49€ für einem in Frage kommt, ist eine Sache des Wohnortes.
Bei uns in der Firma haben fast alle "Städtler" das 49€ oder welche die eine gute ÖPNV Anbindung haben. Von den "Dörflern" hat es so gut wie keiner.
von: Martina

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 08:31

In Antwort auf: Thomas1976
Ob das 49€ für einem in Frage kommt, ist eine Sache des Wohnortes.

Ich weiß das, habe lange genug auf dem Dorf gewohnt. Und mich deshalb sehr bewusst dafür entschieden, nie wieder in eines zu ziehen. Ich kann trotzdem nicht jede Arbeitsstelle annehmen, auch Arbeitgeber befinden sich manchmal auf dem Dorf.

Aber in der Umgebung von besagtem Dorf ist der ÖPNV heute unendlich viel besser als vor 40 Jahren. Das merken aber nur die, die ihn benutzen, die anderen behaupten nach wie vor, dass da eh nichts fährt.
von: Thomas1976

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 11:17

Zitat
Aber in der Umgebung von besagtem Dorf ist der ÖPNV heute unendlich viel besser als vor 40 Jahren. Das merken aber nur die, die ihn benutzen, die anderen behaupten nach wie vor, dass da eh nichts fährt.

Die Arbeitswelt hat sich in 40 Jahren gewaltig geändert.
Früher hat man eine Lehrstelle beim örtlichen Metzger, Bäcker, Maler, Heizungsinstallateur etc. gemacht und ist vor Ort zur Schule gegangen.

Da brauchte man/Frau keinen ÖPNV oder PKW.

Meine Großeltern haben in einem Dorf mit 2000 Einwohner gewohnt M, wo es früher alles gab. Heute gibt es noch nicht einmal mehr einen Dorfarzt.
von: Martina

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 12:06

In Antwort auf: Thomas1976
Zitat
Aber in der Umgebung von besagtem Dorf ist der ÖPNV heute unendlich viel besser als vor 40 Jahren. Das merken aber nur die, die ihn benutzen, die anderen behaupten nach wie vor, dass da eh nichts fährt.

Die Arbeitswelt hat sich in 40 Jahren gewaltig geändert.
Früher hat man eine Lehrstelle beim örtlichen Metzger, Bäcker, Maler, Heizungsinstallateur etc. gemacht und ist vor Ort zur Schule gegangen.

Äh nö, auch vor 40 Jahren gabs schon ein Gymnasium, sogar eins mit einem riesigen Einzugsbereich. Und es gab Schulbusse und sogar einen Kindergartenbus sowie mindestens zwei größere Betriebe mit eigenem Werksbusverkehr. Das alles hat aber denjenigen nichts genutzt, die einfach nur mal so in einen Nachbarort wollten. Die erste deutliche Verbesserung war, als man die Schulbusse zur allgemeinen Nutzung freigab.
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 15:47

In Antwort auf: Thomas1976
Es kommt darauf an, wo man wohnt.
. . . . . Ob das 49€ für einem in Frage kommt, ist eine Sache des Wohnortes.
Bei uns in der Firma haben fast alle "Städtler" das 49€ oder welche die eine gute ÖPNV Anbindung haben. Von den "Dörflern" hat es so gut wie keiner.
das ist meines Erachtens eine für sehr viele Regionen zutreffende Beschreibung. Es reicht neben nicht aus, sich beim Ausbau des ÖPNV nur auf den Eisenbahnverkehr zu fokussieren. Wir benötigen außerdem einen deutlich ausgeweiteten Busverkehr. Dazu sind nun mal auch die oft gescholtenen bis verteufelten Straßen erforderlich. AlsobScheuklappen oder alte Denkmäler ablegen und nach vorne schauen!

Mein Wohnort ist nicht besonders weit von den Niederlanden entfernt. Dort kann ich neben der guten Radfahrerinfrastruktur stets auch einen gut ausgebauten Busverkehr abseits des Schienennetzes erleben. Es besteht fast überall auch außerhalb größerer Städte ein 30-Minutentakt für den Busverkehr. In größeren Städten selbstverständlich mit deutlich dichterer Taktung. Vielleicht kommen wir auch mal dahin. Gewisse positive Ansätze kann ich zumindest in meiner Region erkennen.
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 16:24

Ja, das trifft oft zu. Jetzt musst Du nur noch den ÖPNV mit Eisenbahn und Busverkehr bezahlen oder wissen, wer es tut. Das klingt recht einfach, die Lösung suchen wir aber auch in Zukunft vermutlich vergeblich. Die Bereitschaft dazu sehe ich im Autofahrervolk völlig erwürgt und die sind es ja, die wir schröpfen wollen? Selber bezahlen finden wir doof. Ich bin da auch nicht anders, also nicht wirklich... Aber heut bin ich halt auch Autofahrer party

Ich sehe hier bspw. das die S-Bahn schon besser ist, als ihr Ruf. Aber der ist so schlecht, dass die Schlussfolgerung, sie wäre deshalb gut, falsch ist. Ich nehm sie tatsächlich, weil sie billig ist und nehme damit einiges ein Kauf. Das als Zukunftsmodell zu betrachten, ist m.E. zum Scheitern verurteilt und bislang behalte ich damit auch Recht. 53 % Autofahrer sind nun mal eine Lobby, die man nicht nur verprellen kann. Ich glaub auch nicht, dass das unterschätzt wird, sondern ich zweifel die Ziele an, die propagiert werden. Man hört halt pausenlos, was alles muss... Ich find nur kaum jemanden, der es leisten will und ich will es übrigens auch nicht.

Gruß Peter
von: HeinzH.

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 08.09.23 23:29

In Antwort auf: Felix-Ente
(....) Das 49-Euro-Ticket hätte es ohne Tankrabatt übrigens nie gegeben. Danke, fdP lach
So isses!
Und ja, das Deutschland-Ticket ist ne geile Sache, die sich die Bürger nicht wieder aus der Hand nehmen lassen werden.
Bis denne,
HeinzH.,
der seit mehr als zwanzig Jahren eine BahnCard 50 hat...
von: aighes

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 09.09.23 00:02

In Antwort auf: hopi
Mein Wohnort ist nicht besonders weit von den Niederlanden entfernt. Dort kann ich neben der guten Radfahrerinfrastruktur stets auch einen gut ausgebauten Busverkehr abseits des Schienennetzes erleben. Es besteht fast überall auch außerhalb größerer Städte ein 30-Minutentakt für den Busverkehr.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie es auch nur Ansatzweise besser sein kann, einen 50-sitzigen Bus (das ist der typische Stadtbus) im 30min Takt zwischen einem 1000-Seelendorf und dem nächsten Bahnhalt pendeln zu lassen. Das es auch nur halbwegs sinnvoll sein kann, musst du mehrere Dörfer anfahren und dann bist du schnell bei Fahrtzeiten, dass keiner mehr mitfahren möchte. Durfte ich schon als Schüler lernen, dass es schneller ist 5km nach Hause zu laufen als mit dem Schulbus/Linienbus zu fahren.
~10% des Tages im "ÖPNV zu verschwenden" muss man halt auch wollen, das muss die Kinderbetreuung mit machen etc.

Klar, die Gesellschaft kann wollen, dass wir zentralistischer werden. Rein in die Städte. Den Trend gab es ja vor nicht allzu langer Zeit. Irgendwann kam man dann auf die schlaue Idee, irgendwer müsste dann ja in den Städten Wohnraum schaffen. Wieder andere setzten sich sogar das Ziel 400.000 Wohnungen im Jahr zu bauen. Ausgang sollte bekannt sein zwinker

Nicht jeder kann bei Thomas am Bahnhof wohnen lach
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 09.09.23 05:54

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: hopi
Mein Wohnort ist nicht besonders weit von den Niederlanden entfernt. Dort kann ich neben der guten Radfahrerinfrastruktur stets auch einen gut ausgebauten Busverkehr abseits des Schienennetzes erleben. Es besteht fast überall auch außerhalb größerer Städte ein 30-Minutentakt für den Busverkehr.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie es auch nur Ansatzweise besser sein kann, einen 50-sitzigen Bus (das ist der typische Stadtbus) im 30min Takt zwischen einem 1000-Seelendorf und dem nächsten Bahnhalt pendeln zu lassen. Das es auch nur halbwegs sinnvoll sein kann, musst du mehrere Dörfer anfahren und dann bist du schnell bei Fahrtzeiten, dass keiner mehr mitfahren möchte.
tja, man kann jedwede Schilderung über tatsächlich gemachte Beobachtungen bzw. eigene Erfahrungen in Zweifel ziehen oder zumindest deren Sinnhaftigkeit bestreiten. Vielleicht wäre es hilfreich, sich die geschilderten Abläufe einmal anzuschauen. Es gibt halt nicht nur den 50-sitzigen Bus und es muss auch nicht immer der nächste Bahnhof von jedem 1000-Seelendorf im Pendelverkehr angefahren werden.

Es scheint mir, dass wir hier im Faden mittlerweile bei einer Endlosschleife über den Sinn oder Unsinn des Deutschlandtickets angekommen sind. Es werden halt die jeweils vorliegenden persönlichen Einstellungen zum pro und contra in lediglich leicht unterschiedlichen Varianten vorgetragen. teuflisch
von: hopi

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 09.09.23 06:04

In Antwort auf: HeinzH.
In Antwort auf: Felix-Ente
(....) Das 49-Euro-Ticket hätte es ohne Tankrabatt übrigens nie gegeben. Danke, fdP lach
So isses!
im Rahmen der politischen Reaktionen auf die hohe Inflation der jüngeren Vergangenheit gab es neben dem Tankrabatt und dem jetzt eingeführten Deutschlandticket noch eine ganze Reihe anderer Maßnahmen. Man muß nicht alle dieser Maßnahmen für richtig halten, aber sich auf den Tankrabatt zu fokussieren führt auch nicht zu besonders tiefgründigen Entkenntnissen über den Zustand oder die weitere Entwicklung unserer Gesellschaft. schmunzel
von: Peter Lpz

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.09.23 17:23

Es geht ja schon um die Radmitnahme beim 49,- € - Ticket und da sind wir tatsächlich in eine Diskussion um Für und Wider desselben abgedriftet. Aber dass man als Radfahrer wenig erbauliches über Busverbindungen findet, wundert mich wirklich nicht. Ich finde da garnichts. Tankrabatt und Deutschlandticket gehören nunmal zusammen und ich finde, man rechtfertigt hier Unfug mit Unfug. Ob es jetzt besonders tiefgründig den Zustand oder die weitere Entwicklung der Gesellschaft darstellt, wird unterschiedlich betrachtet. Wenn es der einzige Irrsinn wäre, würde man sich vielleicht auch weniger aufregen. Es kommt, wie es kommt und das gilt für Spritpreise gleichermaßen, wie für den Zustand und den Preis des ÖPNV, unabhängig, woraus der sich zusammensetzt.

Gruß Peter
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.09.23 17:47

Tankrabatt gibt es schon lange nicht mehr. Der hat auch nix zu tun mit einer Fahrradmitnahme beim D-Ticket. Kostenlose Fahrradmitnahme ist bei der GVH zu bestimmten Uhrzeiten möglich.
von: Felix-Ente

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.09.23 18:59

Der Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket galten exakt gleichzeitig. Der Tankrabatt wurde zuerst vorgeschlagen und das 9-Euro-Ticket nach der empörten Frage, warum denn nur Pendler mit Auto entlastet werden sollen.

Während der Gültigkeit des 9-Euro-Tickets erlebten viele Menschen wie unkompliziert die Nutzung von Bus und Bahn sein kann, wenn man sich keine Gedanken über Verbünde, Tarifzonen, Ticketautomaten und ähnlichen Kokolores machen muss. Das Deutschlandticket für 49 Euro ist eine direkte Folge daraus und würde auch gekauft, wenn es 59 oder 39 Euro kosten würde. Ergo ohne Tankrabatt kein Deutschlandticket.
von: Jaeng

Re: Radmitnahme beim 49-Euro Ticket - 11.09.23 19:40

Da ist nix mit Ergo. Außerdem hat der Tankrabatt nix mit der Fahrradmitnahme beim 49€ zu tun.