Ich hoffe, dass man trotzdem auch noch langfristig im Fachhandel Räder mit Nabendynamo statt Akkuleuchten bekommt.
Nabendynamo und Akkuleuchte halte ich nicht für ein Gegensatzpaar. Irgend 'ne Lichtmaschine am Rad wird man in Zukunft wohl immer dringender benötigen, aber die Funzel ist dabei nur einer der Verbraucher und m.E. auch längst nicht der wichtigste. Wer reiseradelt schon durch die finstere Nacht? Elektrische Getriebe- und Fahrwerkskomponenten sind auf dem Vormarsch, ohne GPS oder Streichelhändi mag auch niemand mehr sein, der Fotoapparat/Blitzgerät will gefüttert sein etc. - und all das braucht Strom. Bei 'ner Akkuleuchte braucht man den wenigstens nicht in Echtzeit zu erzeugen, sondern kann asynchron aufladen, wenn's einem grad in den Kram paßt, z.B. bergab oder bei Rückenwind. Dafür hat man volle Spannung auch dann, wenn's mit Schrittgeschwindigkeit steil bergauf geht und genießt außerdem den Vorzug, daß man in der Situation nicht auch noch Leistung für den Dynamo aufbringen muß. Ein weiterer Vorteil ist, daß man die meisten Akkuleuchten selbst beim Fahren mit einem Handgriff vom Lenker lösen kann, um z.B. einen Wegweiser anzufunzeln, der sich andernfalls grundsätzlich außerhalb des Lichtkegels befindet, sobald man nah genug dran ist, daß man ihn lesen könnte. Außerdem macht sie jede weitere Taschenlampe überflüssig, einige kann man sogar als Stirnlampe verwenden. Das spricht m.E. alles für die Kombination Dynamo + Akkuleuchte, während ich für die festverdrahtete Beleuchtung fast keinerlei Argumente mehr finde. Alleine die Tatsache, daß man tagsüber nicht abtakeln und den ganzen Quatsch geschützt in Tasche oder Rucksack verschwinden lassen kann, genügt mir, um zu wissen, daß ich das nicht will und nicht gebrauchen kann.
Dynamo also grundsätzlich ja - aber ob der unbedingt so aussehen muß, wie die heutigen Konstruktionen, da bin ich mir auch nicht sicher. Wenn ich mir alleine angucke, was beim SON für ein Aufwand getrieben wird, um eine zuverlässige Abdichtung hinzubekommen. Wozu braucht man die überhaupt und wieso kann man nicht Rotor und Stator als zwei separate Bauteile konfigurieren, wie z.B. Bremsscheibe und Bremszange? Wäre doch viel vernünftiger, einfacher, robuster und billiger. Irgendwo habe ich im Netz auch mal was gefunden, das auf dem Wirbelstromprinzip beruht und die Felge als Rotor verwendet. Die Konstruktion kam sogar ohne jedes Kabel aus und ließ sich mit zwei Handgriffen komplett demontieren. Das sah ganz vielversprechend aus und da sollte die Entwicklung m.E. hingehen.
Gruß,
Clemens