Re: Gerissener Stangenkanal

von: Freundlich

Re: Gerissener Stangenkanal - 05.08.10 06:43

In Antwort auf: irg
Aber wie soll das Zusammenschnappen an sich einen Schaden hervorrufen?

Gar nicht. Wie Du schon richtig vermutest, gibt es da keinen Zusammenhang. Sehr gut ist Dein Hinweis, dass die Segmente natürlich komplett ineinander schnappen müssen. Kratzer durch Sand beim Zusammenstecken wären ebenfalls nicht so dramatisch, weil die Riefen längs verlaufen würden. Für einen ordentliche Spannungskonzentration mit nachfolgendem Dauerbruch sollte es schon eine quer verlaufende Kerbe sein. So etwas entsteht nicht beim Zusammenstecken.
Übrigens ist es auch völlig belanglos, wann der Bruch letztendlich stattfand: Oben genannte Befürchtungen und Vermutungen, man hätte vielleicht die Stange falsch aus dem Kanal geschoben bzw. gezogen oder die Bögen in der falschen Reihenfolge entspannt sind völlig unbegründet. Wenn ein Dauerbruch über längere Zeit entstanden ist (Mikroriss, kaum sichtbar), bricht der noch verbleibende, tragende Querschnitt eben bei nächstbester Gelegenheit, z.B. beim Entspannen zur geraden Stange beim Abbau des Zeltes.
Eine genaue Analyse der Belastungen ist uns nicht möglich. Es gibt zwar eine kostenlose FEM-Software, die Analyse würde aber bereits bei der Annahme sinnvoller Eingangsgrößen scheitern. Mir genügt die Praxis: Auch 8 mm-Gestänge können ohne Bruch über 10 Jahre halten, wenn das Material gut verarbeitet ist.
Bei einem fehlerhaften Gestänge ohne Wert, aber sonst zu empfehlen:
1. immer gut abspannen, V-förmig und im unteren Drittel, flach mit langen Leinen
2. den Bogen nicht enger spannen (und damit den Tunnel höher biegen), als vorgesehen