Re: Gewicht sparen leicht gemacht

von: veloträumer

Re: Gewicht sparen leicht gemacht - 30.05.23 21:31

In Antwort auf: natash
Ansonsten ist die Gewichtfrage ja auch immer eine Geldfrage. Leichtausrüstung ist teurer als schwere
Bei Hotelübernachtern und Restaurantessern, klar. Ansonsten aber ein Gerücht. Ein leichtes, modernes Gravelrad aus Carbon mag wesentlich leichter sein als ein schwerer Reisepanzer, nicht aber unbedingt teurer. Das entscheiden andere Kriterien. Schon beim Verbrauchsmaterial wird es schnell schwer und teurer, siehe z.B. sog. pannensichere Reifen. Manchmal ist es Rechenkunst. Leichtmaterialen verschleißen ggf. schneller, stabilere Komponenten sind aber teurer. Am Ende evtl. gleiche Preiskategorie, nur anders verteilt im Zeitlauf.

Bei der Ausrüstung ist es simpel. Leichtübernachter haben nur Tarp, ggf. Biwackksack, oder auch Hängematte, schlafen zuweilen nur in Hütten mit Schlafsack. Auch die leichtesten Zelte sind nur begrenzt teuer zu bekommen. Die Dackelhütten gibt es auch ganz billig, aber nicht wirklich teuer. Teuer sind Expeditionszelte, die sind aber schwer und niemals unter 3 Kilo zu bekommen (eher über 4 kg). Das machen wenige, nicht mal die sog. Schwerlastfraktion. In der Balance dazwischen gibt es natürlich Unterschiede und je nach Zelttyp wird teuerer, nicht unbedingt aber umgekehrt proportional zum Gewicht. Eher kostet eben "schwere" Qualität.

Schlafsack dito. Bis zu einer gewissen Kompromissgrenze muss man mehr Geld für eine leichten, aber guten Schlafsack ausgeben. Die Gewichstsparer wählen aber untere Komfortklassen, verzichten auf Wäremereserve und sparen damit auch Geld. Geht man in wirklich gesteigerte Komfortzonen, steigt auch zwangsläufig das Gewicht und der Preis (mehr Daunen usw.). Bei Schlafmatten ist eher gleich, gibt gute, leichte und teuer, aber auch gute, fette und teuer. Klappbaren Vollkunststoff gibt es ganz billig, sehr leicht, nur etwas sperrig. Können wir weitergehen, gute Reckenjacke mit gutem Wärmeschild kostet viel und wiegt mehr, nur Regenschutz gibts eher billiger.

Am Ende bedeutet weniger Gewicht fast immer Komfortverzicht, es geht weniger um Geld. Siehe leichter Plastiklöffel der bricht, Messer, das nicht richtig schneidet oder abgesägte Zahnbürste, die man kaum in der Hand halten kann, weniger Ersatzmaterial und schlechteres Werkzeug für weniger Pannenvorsorge usw. Eher hat man als Leichtmatrose weniger Schönheitsmittel dabei, also kostet auch weniger. Campingstuhl ist halt Gewicht und Volumen, nicht aber unbedingt eine essentielle Geldfrage. Gutes Essen wiegt und kostet auch, im Zweifel sind alle Varianten denkbar, seltener aber wenig Gewicht und sehr teuer, eher umgekehrt. Ferner kosten diverse Hobbys Gewicht, gute Kameraausrüstung, oft heute auch Bordelektronik, manchmal auch Bücher u.a.m., also eher teuer mit mehr Gewicht.