Juchem: Onkel Ju 2

von: iassu

Juchem: Onkel Ju 2 - 20.06.20 17:39

10 Monate Planung/Vorbereitung/Warten auf mich, auf Juchem, auf Corona. Jetzt ist es fertig, einschließlich meiner eigenen Ergänzungen und Anbauten:











Zur Historie von Onkel Ju:

Begonnen hatte das in der Versuchsphase mit Konstruktionsziel: vollgefedert + fahrstabile, gefederte Befestigung zweier Backroller. Tante Ju war das erste Stadium, noch recht ähnlich dem heutigen Onkel, aber sehr labil, vor allem war die Kilo-Gabel der Stabilitätskiller, was ich eine Weile, stolz auf dieses Gerät, nicht wahr haben wollte.

Dann kam Onkel Ju 1, bei dem ich das Gepäck weg vom hinteren Ausleger mit seinen Hebelwirkungen und hin zu einer Anbringung vorne verlagerte, an einer speziellen Konstruktion frei re und li über der Gabel schwebend und jede Menge Kopfschütteln auslösend. Allerdings immer noch mit der Kilo.

Bei Bergabfahrten mußte ich diese recht hart aufpumpen, weil, ganz im Gegensatz zu den Werbeaussagen verärgert , das Einfedern eine massive Veränderung des Nachlaufs bis hin zu kaum noch handlebarem Flattern bewirkte. Erinnere mich an eine schweißhändenasse Abfahrt den Maloja runter.

Dann folgte der Umbau des Onkels auf eine Foxgabel mit 120 mm Federweg: eine Offenbarung. Erstens waren alle Flattereien weg und zweitens erwies sie sich als spürbar komfortabler als die Kilo, die ja als Sensibilitätswunder galt/gilt. Dazu gab es ein Faltgelenk - unwahrscheinlich praktisch, weil den Zugang zu Kofferräumen und anderen Ladeabteilen öffnend.

Das Kapitel Sumo Ju mit seinem 40 cm längeren Radstand und dem Gepäck zwischen den Kurbeln und dem Vorderrad überspringe ich hier. Ein wunderbares Rad, mit dem ich nach wie vor viel unterwegs war/bin, die Fahrstabilität auch und gerade mit Beladung zaubert immer wieder ein Grinsen von Ohr zu Ohr in mein Gesicht. 80 km/h den Paß runter: ein Vergnügen, wie auf Schienen. Ebenfalls faltbar und schon im Kofferraum eines mittelkleinen Fiat in trauter, nicht coronakompatibler Gesellschaft mit dem Fahrer, mir und einer dreiköpfigen Jungfamilie in Apulien unterwegs gewesen.

Jetzt der zweite Onkel. Meine Wünsche waren: höheres Tretlager, damit ich auch mit meiner Bereifung 35/559 in den Kurven nicht aufsetze, längeres Oberrohr (+4 cm) und ein tapered-Steuerrohr. Dazu die vorige Bastellösung der Lenkertaschenanbringung fest am Rahmen ersetzend und mit einer klassischen Ständeraufnahme unter den Kettenstreben.

Über Weihnachten wurde das bei Juchem festgezurrt und Anfang Februar erfolgte auf einem Autobahnrastplatz die Übergabe.

Die Erstmontage offenbarte leider sehr schnell, daß das Faltgelenk aufgrund meiner Angaben zu weit hinten plaziert war, das große Kettenblatt konnte nicht frei drehen. Dumm gelaufen. Wir haben uns dann die Schuld gegenseitig geteilt....Der neue Hauptrahmen wurde dann in der Coronahauptphase fertig, allerdings warteten wir viele Wochen lang auf den Beschichter, der nur noch auf Sparflamme kochte. Im April war es dann so weit, das ersehnte Paket stand vor der Tür und ich begann, glücklich zu werden.

Vorübergehend. Denn auch einem alten Hasen mißlingt mal ein vertrauter Handgriff und ich ruinierte das Schaltaugengewinde. Diesesmal brauchte ich aber nur die natürlich demontierbare Kettenstrebeneinheit wegzuschicken und innerhalb von 5 Tagen kam sie mit einem sauberen Helicoileinsatz wieder zurück. 1 Tag später erfolgte die erste Probefahrt.

Eine gewisse Sorge, was noch weiterhin unerwartet alles zum Problem werden könnte, begleitete den Aufbau, bis nach 120 km Fahrens klar war: alles stimmt. Von der Geometrie bin ich begeistert, nochmal eine Steigerung für meine Körpermaße zu den in dieser Beziehung gleichen Vorgängern. Die handwerkliche Fertigungsqualität und das finish aus dem Hause Juchem halte ich für mindestens auf dem Niveau befindlich, wie die sagenhaften Rahmen von Klein und Canondale vergangener Jahrzehnte, denen aber die Pulverbeschichtung und die konstruktive Variierbarkeit voraushabend.

Die Gabel, wieder eine Fox, im Ausverkauf spektakulär günstig erworben, wartet mit 120 mm Federweg und breitem Booststandard sowie 15er Steckachse auf, das war ebenfalls aus Stabilitätsgründen auch ein Wunsch gewesen.





Details:





Die Befestigung des Scheinwerfers per Kralle von unten in der Gabel (oben nutze ich einen Expander, sodaß alles auch entfernbar ist):





Die Montage des vorderen, abklipsbaren Schutzblechs (wenn zwecks der Verkleinerung des Transportmaßes das VR ausgebaut wird, sollte das Schutzblech dringendst auch entfernt werden können), die Gabelbrücke weist hinten zwei neckische M3 Gewinde auf, klasse, aber zur Sicherheit noch mit zwei Kabelbindern verstärkt:







Das Schutzblech hinten wird ausschließlich an der Kettenstrebe befestigt, 4 Punkte sorgen für absolut vibrationsfreien Betrieb. Zur dauerhaften Schonung der M5 Alu-Gewinde habe ich VA Schrauben von innen nach außen geschraubt (auf der Antriebsseite Senkkopf), sodaß ich nur Stahlmuttern auf Stahlschrauben handhaben muß:



Jetzt das Thema Gepäckträger. Es ist die fünfte Generation von Eigenbauten. Dazwischen gab es noch den von mir konstruierten und in Auftrag gegebenen Träger von Juchem für die Tante. Das Ding sollte mit Baumarktaluminiumprofilen selber herstellbar sein, Biegevorgänge führe ich mit Hartholzschablonen durch.

Gewährleistet mußte werden: möglichst vieldimensionale Konstruktion für Stabilität, auch wenn und weil eine Abstützung an der Kettenstrebe nicht möglich ist, die Umgehung von Kontakten zur einfedernden Sitzstrebe, Aufhängung der Taschen an einem 16er Rundrohr und deren untere Abstützung mittels einem Extrabügel und natürlich Wahrung der Fußfreiheit und daß das Gepäck trotzdem möglichst seinen Schwerpunkt nicht hinter der Hinterachse hat.

Mein Modell der letzten zwei Jahre war schonmal stabil und praktisch, aber dennoch verbesserungsfähig, schon allein beim Gewicht. Irgendwann in einer Nacht hatte ich dann nach x verworfenen Ideen diejenige im Kopf, die ich dann verwirklichte:













Hier auch zu sehen, welchen Aufwand ich für die Biegung der linksseitigen Schutzblechstreben betreiben mußte, daß die nirgends anliegen und klappern:



Ein Gag ist die Trageschlaufe, die ich unterwegs oft vermißt hatte, das Greifen und Heben des bepackten Rads in irgendwelche scharfkantigen Aluteile ist unangenehm:



Das X-Blech, daß das Zusammendrücken der Seiten verhindert:



Tja und dann das Lackieren. Bei einem Versand für RAL Autolacke erwarb ich nicht nur einen Lackstift in Rahmenfarbe (RAL 5026 Perlnachtblau), sondern auch eine dazu passende Sprühdose und einen Grundierer, der speziel auch für Kuststoff gedacht war, denn die banal silbernen Bluemels haben mir auch nicht so extrem gefallen.

Der erste Versuch vom Grundierer und dem Lack war verblüffend: jede Schicht war nach 5 Minuten trocken. Die Ausbreitung einer Garnitur großer Kartonagen auf meinem Balkon in der Sonne machte das zu einem ungefährlichen Vorhaben.







Der Haftvermittler war allerdings mit den polierten Plastedingern völlig überforfert. Man konnte den Belag mit dem Fingernagel wieder abschieben. Sehr viel besser haftet das dunklere Blau auch auf dem Metall nicht: klarer Mißgriff. Neuer Versuch. Mit einem Markengrundierer und vor allem der groben Aufrauhung der Bleche mit der Drahtbürste (drastischer kann auch Boruttisieren nicht sein) ergab sich dann ein ganz anderes Bild: das Lichtblau RAL 5012 scheint diesesmal fest zu sein. Den Träger lackiere ich nach der Reise ggf nochmal neu.

Noch einige Details:

Die Entkoppelung der beladenen Lenkertasche vom Lenker hat sich als außerordentlicher Gewinn erwiesen, will ich nie mehr missen. Die zweite (blaue) Klemmung über den Spacern ermöglicht, den Vorbau zum Transport einfach abnehmen zu können:





Weiteres:





Naturgemäß sehr eng geht es im Bereich Bremsscheibe-Rahmen hinten zu:



Tja, und dann natürlich Bilder mit Beladung:









Noch ein paar technische Angaben:

Rahmenhöhe: 53
Oberrohrlänge waagerecht: 65
Laufräder: 559
Reifen: 35/559 Slick
Lenkwinkel: 71°
Sitzwinkel 74°

SON 110/15
Nabe hinten DT 440
Kurbeln XT 785 3x9 44-32-20 (Mountain Goat)
Kassette XT 11-34
je 32 Speichen DT 2,0/1,8/2,0
Schaltwerk XT
Umwerfer E-Type
Schalthebel XTR 9-fach
Kette HG 93

Bremsen Saint, Beläge Metall, Scheiben Tektro 2x 180

Smart Rücklicht unter dem Sattel
Edelux 1

Pedale XT mit entfernter einseitiger Klickaufnahme und Haken und Riemen

Im kleinen Flaschenhalter: das Werkzeug in der Toolflasche

Fertich. schmunzel





von: macbookmatthes

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 20.06.20 17:50

Alle reden von individuellen Rädern,

Und dann kommt einer und hat es einfach gemacht! Chapeau!
Nicht immer meine persönliche Optik aber viele schöne Details.
von: Martina

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.06.20 08:36

Ich mag das abklipsbare Schutzblech und die zusätzliche Klemmung am Vorbau. Beides würde sich an unserem Tandem sehr gut machen. In Verbindung mit teilbaren Zügen könnte man den Lenker sogar ganz abnehmen, wenn das opportun ist. Hast du für die zusätzliche Klemmung eine Sattelklemmschelle verwendet oder was ist das genau?

Und ich bin neidisch auf den blauen SON, unserer ist so langweilig schwarz...

Zum Rest kann ich nicht viel sagen, da mich das Fahrgefühl vollgefederter Räder nach wie vor so stark irritiert, dass ich damit nicht fahren kann.
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.06.20 08:44

In Antwort auf: Martina
Hast du für die zusätzliche Klemmung eine Sattelklemmschelle verwendet oder was ist das genau?
Ja, und zwar diese. Den Kragen muß man abfeilen. Gibt aber auch solche ohne Kragen.
von: Martina

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.06.20 10:01

Lila ist sogar lieferbar lach
von: Juergen

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.06.20 10:11

Das Grundgerüst, um dich und drei Taschen zu transportieren ist dir bestens gelungen! bravo bravo
Denkst Du in einer stillen Minute über die Farbe der Taschen nach grins
von: Martina

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.06.20 10:18

Nochwas: was issn das für ein Ständer?
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.06.20 11:18

derda schmunzel
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.06.20 11:22

In Antwort auf: Juergen
Denkst Du in einer stillen Minute über die Farbe der Taschen nach grins
Ungefähr so? teuflisch
von: lufi47

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.06.20 13:00

Es wird für meinen Geschmack nicht besser......

Aber der Rest....ein tolles individuelles Rad. Mir persönlich wohl zu mächtig und zu schwer. Aber an Deinen Reiseberichten erkennt man ja das Du damit wunderbar zurecht kommst.
Es bleibt mir nur zu denken, er hat viel Spaß mit dem Rad und ganz egoistisch.....dann bekomme ich auch weiterhin tolle Berichte zu lesen.
Danke!!!!!!

Gruß
Lutz
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.06.20 13:03

In Antwort auf: lufi47
Aber der Rest....ein tolles individuelles Rad....Es wird für meinen Geschmack nicht besser......
Dankeschön!

Und nein, ich werde das Gelb nicht in den Bach kippen. Die bleiben schön so gelb, wie sie sind. verliebt
von: BaB

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.06.20 13:49

Ganz individuell mal in blau und ausnahmsweise von Juchem! schmunzel
Wenn du mal ab und zu hier im Forum lesen würdest, wüsstest du, dass es für 26" schon lang keine Reifen mehr gibt und 9fach einfach nur Tod ist. listig

So, genug gelästert. grins zwinker Das Rad ist toll geworden. Und da du "diese" Art von Rad ja schon länger gefahren bist, ist dieses Exemplar eine weitere Entwicklungsstufe einer interessanter Interpretation eines Reiserades. Die Oberrohrlänge z.B. lässt unser einen schon neidisch werden.
Auch die ganzen Detaillösungen sind schön gemacht.
Gratulation zum Rad und Hut ab vor deinen eigenen Bauleistungen! schmunzel
Ich hoffe, wir können das Rad auf dem nächsten Forumstreffen sehen.
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.06.20 14:20

Dankeschön auch dir und ja, sollte es ihro Gnaden der heiligen Korinna noch gefallen, uns ein Forumstreffen abhalten dürfen zu lassen, wird das Rad selbstmurmelnd auch teilnehmen. verliebt
von: olafs-traveltip

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.06.20 20:21

Spannende Geschichte.
Du musst ja schon reichlich Geld in die Entwicklung eines speziell für Dich abgestimmten Fahrradmodels gesteckt haben...

Einige Details finde ich durchaus interessant, aber ich fürchte auch, dass es mir viel zu schwer wäre - und dann noch das irre lange Oberrohr.
Wäre eher an einem Tourentauglichen Pedelec unter 20kg interessiert. ;-)

Trotzdem viel Spaß damit. Freue mich schon auf den nächsten Reisebericht und natürlich die Fotos!
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.06.20 22:04

In Antwort auf: lufi47
Mir persönlich wohl zu mächtig und zu schwer.

In Antwort auf: olafs-traveltip
... aber ich fürchte auch, dass es mir viel zu schwer wäre...
Das Rad wiegt mit Träger ohne Schloß und ohne Taschen 18,8 kg.
von: ro-77654

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 23.06.20 06:26

Das ist schön zu lesen!

Die "Evolution" ist interessant, das Ergebnis originell. Selbst die Kabelbinder sind blau....
Insgesamt ist mir das Rad etwas zu exzentrisch - aber immerhin habe ich selbst an zwei Rädern Excenter ;-)
von: farnotfast

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 23.06.20 07:05

Als bekennender Anhänger der "form follows function"-Philosophie bin ich schwer begeistert von den vielen kleinen und größeren Details, die du dir überlegt hast.

Mich interessiert vor allem die Befestigung des vorderen Schutzbleches, weil ich gerade eine ähnliche Lösung suche. Sehe ich das richtig, dass die Schraube der oberen Halterung nur eingeschoben wird, sich dann dort verklemmt und letzten Endes durch die unteren Halterungen in dieser Position gehalten wird? Hast Du Erfahrung damit gemacht, wie gut das auf holpriger Strecke hält?
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 23.06.20 08:52

Es handelt sich, wie du richtig siehst, um einen abgesägten Lampenhalter, in den die überstehende Senkkopfschraube eingezogen und geklemmt wird. In Verbindung mit den zwei Rucksackklipsen, die mit dunkeleloxiertem 1,5 mm Alublech an der Gabel befestigt sind, hält das bombenfest auf allen Wegen.
von: farnotfast

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 23.06.20 09:03

War mir nicht sicher, wie sich das verhält, da sich die Klipse ja theoretisch verdrehen könnten. Aber auf die Antwort hatte ich gehofft, jetzt werde ich das wohl nachbauen.
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 23.06.20 09:06

Ich würde an die Schutzbleche jetzt nicht zwingend gefüllte Frontroller hängen, aber ansonsten ist das erdbebensicher. lach
von: Thomas S

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 23.06.20 09:14

Hallo Andreas,

hast Du schon mal versucht, die Secu-Clips (oder ähnliches) für den Abbau der Schutzbleche zu verwenden? Die waren mein erster Gedanke für die Befestigung. Ich vermute aber, dass die ausleiern und dann nicht mehr vernünftig halten.

Du hattest doch in der Vergangenheit auch schon abnehmbare Schutzbleche. Waren die genauso befestigt?
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 23.06.20 09:32

Die Secuclips sind nicht wirklich haltbar, manche klappern schon im Neuzustand.

Ja, dieses Blech war schon genauso, mit genau denselben Teilen am Vorgänger.

Am anderen Rad (Sumo) ist es andersherum gelöst: die Senkkopfschrauben hängen von einem Aluteil runter und dem Blech sind zwei Langlöcher.

Klick 1
Klick 2
Klick 3
von: Martina

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 23.06.20 09:46

In Antwort auf: Thomas S

hast Du schon mal versucht, die Secu-Clips (oder ähnliches) für den Abbau der Schutzbleche zu verwenden? Die waren mein erster Gedanke für die Befestigung. Ich vermute aber, dass die ausleiern und dann nicht mehr vernünftig halten.


Die Idee hatte ich schon, als Andreas das erste Mal eine ähnliche Konstruktion vorgestellt hat. Leider weiß ich aus eigener Erfahrung, dass das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht funktioniert. Bei uns haben die Secuclips einmal ihren vorgesehenen Job gemacht und das Schutzblech freigegeben. Seitdem hielt zumindest der eine auf unebenem Grund nicht mehr.
von: akro

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 23.06.20 19:29

Also ich bin tief und nachhaltig beeindruckt was man alles selbst bauen kann. Herzlichen Glückwunsch. Bin leider technisch nicht so versiert und daher gezwungen Reiseräder von der Stange zu fahren. Aber so ein Rad ist schon ein echter Hingucker. Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Bike. Darf man fragen wie lange so ein Projekt von der ersten Schraube bis zur ersten Ausfahrt gedauert hat ? Und wieviel Arbeitsstunden da reingeflossen sind ?
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 23.06.20 20:57

Deine Frage kann ich nicht so glatt beantworten, denn es ist nicht klar, worauf man das bezieht. Ich hatte zB die Laufräder schon fix und fertig. Das HR noch vom Vorgänger immerhin mit neuer Kassette, das VR hatte ich schon im Winter umgespeicht, weil ich das Weihnachtsgeschenk, den SON, endlich mal einbauen wollte. Für Laufräder ab Stadium Null bis Ende bräuchte ich sonst vielleicht anderthalb Stunden, schwer zu schätzen.

Dann will man natürlich zuerst das Rad irgendwie fahrfertig kriegen, das kommt dann wieder drauf an, wie weit man vorbereitet ist und ob es irgendwelche Unvorhergesehenheiten gibt usw. Das dauert dann ab Rahmenauspacken vielleicht 2 Stunden. Hektik kommt da bei mir nicht auf. Jetzt ist die Schaltung montiert und die ungekürzten Bremsen und es geht raus und in der Folge ergeben sich eigentlich immer Nacharbeiten.

Was mit großem Abstand am meisten Zeit kostet, sind natürlich alle nicht normierten Arbeiten. ZB der Ständer. In die Öffnung paßt eine M10 Schraube, die aber bei mir etwa 10 cm lang sein muß und somit nicht von oben reingesteckt werden kann. Also: VA Gewindestange am Samstag Abend kurz vor Ladenschluß aus dem Baumarkt holen.

Tja, die Rechnung ohne den Wirt: das Gewinde im Ständer ist nicht metrisch, die mitgelieferte Schraube kein Edelstahl und zu kurz . Zum Glück (!) kleiner als M10, daher: ein sauberes Gewinde nachschneiden. Die Gewindestange nicht zu kurz ablängen und mit Schraubenkleber in den Ständer montieren. Die VA Mutter ziert das Ganze und es ist wackelfrei fest. Sowas aber dauert extra.

Thema Schutzbleche. Eigentlich übernommen vom Vorgänger. Hnten aber brauchte ich eine Spacer aus Alu, kein Ding, aber will gesägt und gebohrt werden. Ich länge alles mit einem Universalsägeblatt für Nichteisenmatalle an der Tischkreissäge ab, dort habe ich einen Schiebeschlitten und diverse andere Optionen, dadurch werden sie Teile dann rechtwinklig, wo ich das will.

Lackiert habe ich zwar wie beschrieben neue Bleche, etwas breitere, das Ergebnis war aber Murks, so kamen die alten zum Einsatz, bedeutet: die Nieten aufbohren, grundieren, Lackieren, die Strebenbrücken mit M4 VA Schrauben neu befestigen, montieren. Dazu muß natürlich das Hinterrad wieder raus uswusw. Ich schaue dabei nicht auf die Uhr.

Wirklich viele Stunden und so einige verworfene Lehrstücke bedurfte das Gepäckträgerprojekt, ebenfalls zeitlich kaum bezifferbar. Und dann all die Kleinigkeiten, die ja auch auf den Fotos zu sehen sind: Scheinwerferbefestigung, Kragenentfernung in der Klemmschelle unterm Lenker, finale Bremseneinstellung. Hier habe ich gstern die Befestigung am Postmountadapter nochmal umgerüstet auf die Original-Shimanolösung in der Hoffnung, daß es weniger Geräusche gibt.

Umbau Lenkertasche nebst Kameraeinsatzherstellung....

Uswuswusw....

Nächste Baustelle ist eine Taschensicherung auf dem Gepäckträger, die mir kurze Einkäufe erlaubt. Bin da aber guter Dinge, das wird gut.

Also irgendwas zwischen 1 und 10000 Stunden. schmunzel zwinker verliebt
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 25.06.20 20:13

Finale Abschluss-iess-Arbeit:

Ein Dorn im Auge war mir die extrem leichte Abnehmbarkeit der Backroller am neuen Träger. Dem wurde jetzt ein Riegel, ähm Bügel vorgeschoben:

Aufgeklappt:



Zugeklappt:



Seitlich:



Halbgeklappt:



Von hinten:



Ein Briefkastenschloss dient zur Verriegelung;





Mit Gewalt kriegt man alles kaputt, natürlich auch die Ortliebplanen. Aber der schnelle Zugriff ist nun unterbunden. Die Schnallen können jetzt weder durch den üblichen Zug an der Trageschlaufe noch sonstwie geöffnet werden. zwinker cool
von: derSammy

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 26.06.20 04:50

Das ist mal richtig genial! dafür
von: ro-77654

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 26.06.20 11:18

Wenn die Klappvorrichtung das Scharnier vor den hinteren Ortlieb-Klemmen hätte UND einen Bügel zum öffnen, könnte die aufgeklappt als Fahrrad-Schloss zum Anschließen dienen.
Die Ortlieb-Klemmmen wären dan entweder vorn oder hinten von oben abgedeckt. Als Diebstahlschutz würde es ja an einer Seite reichen.
von: extraherb

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 27.06.20 10:59

Sehr hybsch!

Es sieht schwerer aus, aber 18,8 kg ist okay. Meine Reisegurke, ohne Vollfederung wiegt auch 18 kg. Sorgen tät ich mich um den Gepäckträger. Durch die Federung entstehen an den Befestigungspunkten gewaltige Kräfte. Überhaupt ist das mit der Vollfederung natürlich ein ziemlicher Aufwand. Aber wer Wert legt auf komfortables Reisen...

Ich wünsche dir jedenfalls viele tolle Radtouren mit Onkel Ju 2.

Gruß, Uwe
von: derSammy

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 27.06.20 11:14

Naja nee, eigentlich eher nicht. Bei der Federung federn die Reifen (und ihre Aufhängung) ein, die Rahmen-Fahrer-Gepäck-Einheit "gleitet" weitgehend ohne große Vertikaländerung des Masseschwerpunktes dahin, das ist ja gerade der Unterschied zu einem ungefederten Rad.
Der Hebelarm des Gepäckträgers ist aber recht lang, dadurch kommen schon gewisse Kräfte zustande. Werden wir ja sehen, wie sich Andreas Lösung auf Dauer so schlägt.
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 27.06.20 11:21

Danke dir!

Die auftretenden Kräfte haben der Rahmen, die Gewinde, der Träger und ich im Griff. Ich fahre so oder so ähnlich ja seit 15 Jahren rum. Der erste meiner Träger war ja noch viel fragiler an den Rahmen fixiert und hat bestens gehalten. Die obere Montage stützt sich an das Blech mit U-Profil, welches an den zwei Flaschenhalterschrauben (!) fixiert ist und außerdem durch die ganze Lage am Verdrehen gehindert wird. Das Geröhr hatte nur 12 mm im Quadrat, mein jetziges 16 mm, die Befestigungsschrauben waren damals oben M5, unten M6, heute alle M8.

Präsentation von Mario
von: Keine Ahnung

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 27.06.20 15:50

Andreas, Deine Räder kann man definitiv nicht in die Klasse "Rad von der Stange" einordnen zwinker . Würde ich Dir auf einer Radreise begegnen, würde ich Dich wahrscheinlich zuerst am Fahrrad erkennen. Ich finde es toll, dass Du Dir hier ein wirklich individuelles Rad mit allerlei Besonderheiten zusammengestellt hast. Raffiniert finde ich z. B. die Taschensicherung. Ich vertraue bislang immer auf eine zu geringe Attraktivität meiner Ortliebs, würde mich aber mit einem gewissen Diebstahlschutz doch etwas sicherer fühlen.

Nun müssen noch die passenden Touren folgen. Wie wäre es z. B. einmal mit Griechenland? zwinker
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 27.06.20 15:58

Danke auch dir für die Blumen.

[Meine Reise steht seit Ende 2019 fest, bzw die Planung. Entscheidungsdeadline war/ist der kommende Montag, dreieinhalb Wochen vor Start. Aber Spanien hat sich ja bislang komplikationsfrei geöffnet und so werde ich wohl die Europäische-Kleinstaaten-Tour fahren, wie gedacht.

Griechenland wäre ein Ausweichziel gewesen, eigentlich nicht gewollt, aber Spanien war ja lange ungewiß. Griechenland ist aber seinerseits seit gestern für mich dieses Jahr gestorben, denn sie führen dort stichprobenartig Tests der Ankommenden durch, also nicht nur Fiebermessungen, wie ich bisher dachte. Wer getestet wird, muß 1 Tag in Quarantäne, in ein angemietetes Hotel. Dazu habe ich keine Lust, das Einsperren von 1000en Kreuzfahrtkunden auf ihren Schiffen mit den bekannten Masseninfektionsfolgen ist mir noch in Erinnerung.

Die dann nötigen Hotelstornierungen zahlt mir auch niemand und ich darf dann dort Bus fahren oÄ. Nö.]
von: extraherb

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 27.06.20 16:38

Bei einer ideal abgestimmten Federung magst du Recht haben. Fahrrad-Federungen sind davon in der Regel aber weit entfernt. Die in der Feder gespeicherte Energie wird deshalb zu einem großen Teil in den Rahmen weitergegeben, halt nur phasenverschoben.

Ich mache mir Sorgen, dass nach einem ordentlichen Schlagloch das Gepäck nach oben geschleudert wird und dann evtl. die untere Befestigung abreißt. Andererseits hat Andreas allem Anschein nach recht stabiles Material verbaut. Man sollte diese Stellen auf alle Fälle gelegentlich auf Risse untersuchen.

Gruß, Uwe
von: Wendekreis

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 27.06.20 16:46

In Antwort auf: iassu
...das Einsperren von 1000en Kreuzfahrtkunden auf ihren Schiffen mit den bekannten Masseninfektionsfolgen ist mir noch in Erinnerung.

Friedtjof Nansen
Kreuzfahrtschiff Friedtjof Nansen sticht mit 150 Unerschrockenen als Testfahrer in See.
von: extraherb

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 27.06.20 16:46

Das sind in der Tat Probleme, denen man nur mit Erfahrung beikommt. Sowas kann man nicht ausrechnen.

Auf den ersten Bildern sah die Trägerstrebe recht schmächtig aus. Die Großaufnahmen zeigen aber, dass das Profil ordentlich bemessen ist. Und wenn du schreibst, du würdest M8 Schrauben verwenden, kann man wohl auch davon ausgehen, dass dies keine Sollbruchstellen sind schmunzel

Wie schon geschrieben: viele erfreuliche km mit deinem Baby!
von: Keine Ahnung

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 27.06.20 18:13

Dann wünsche ich Dir eine schöne "Jungfernradreise" - Ich habe zwei Radreisepläne verworfen und habe mich nun für einen Start in Wien (Zugticket habe ich letzte Woche gekauft) und eine Strecke durch Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowakei, Polen, Deutschland bis möglichst nahe oder ganz nach Hause entschieden. Alles allerdings mit meinem "langweiligen", aber recht gut tauglichen alten Reiserad.
von: extraherb

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 28.06.20 17:14

Ein bisschen lästern muss ich doch: Kommt hinten auf das X- Blech das Lidl Logo? grins
von: Anonym

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 28.06.20 17:42

Das X-Blech gibt es an etwas anderer Stelle bei dem Rad von Mario und bei idworx und hat dort natürlich nicht so einen profanen Namen, sondern heißt idworx The Brace grins .
von: LudgerP

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 30.06.20 13:41

In Antwort auf: Martina
Hast du für die zusätzliche Klemmung eine Sattelklemmschelle verwendet oder was ist das genau?

Hallo Martina,

ich hbae mir diese besorgt.

Grüße, Ludger
von: LudgerP

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 30.06.20 13:44

Hallo ANdreas,

da steckt 'ne Menge Gehirnschmalz drin. Sehr individuelles Rad. Ich würde aber von den Proportionen her die Laufräder wieder in das Kinderfahrrad zurückbauen und anständige Laufräder für Erwachsene einbauen grins.

Ludger
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 30.06.20 15:36

Große Umfänge verlangen starke Übersetzungen und ebensolche Waden.... zwinker schmunzel
von: rayno

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 15.08.20 07:02

Bei dem mächtigen Rahmen erscheint die Bereifung arg schmächtig. Welche Überlegung steckt dahinter, Andreas?
Deutlich breitere Reifen müssten - mit ebenfalls breiteren Schutzblechen - doch passen.
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 15.08.20 10:12

Optisch hast du sicher recht.

Ich bevorzuge allerdings schlanke Bereifung. Sie ist leichter, in meinem Falle (559) auch durch den geringeren Umfang bergtauglicher und ich kann meinerseits den brachialen Eroberungslook der verbreiteten 29er Imperatorenreiteruntersätze unserer Dorfradwegritter und Elektrofußgängerzonensportler nicht so sehr leiden.

Daß umgekehrt ein schlankerer Rohrsatz beim Rahmen gut ausgesehen hätte, kann gut sein. Bei den Vorgaben (150 kg Systemgewichtsreserve) und Stabiltät incl Faltgelenken war das aber keine Option. Zudem entsteht der massige Eindruck auch durch das Steuerrohr mit dem Taschenhalterfortsatz und andere solche Elemente.

Insgesamt optisch nicht so stimmig. Auf der Straße aber, auch 70 km/h bergab um so mehr. party
von: Stylist Robert

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 19.08.20 12:54

Deine durchdachten, eingenständigen Lösungswege finde ich immer wieder sehr inspirierend! bravo dafür
von: LudgerP

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.08.20 07:05

Moin Andreas,

verrate uns doch mal, wie du die engen Radien an den "Ohren" des Gebäckträgers gebogen hast. Wie es aussieht, ist das vierkant Hohlprofil. Hast du das Alu irgendwie erwärmt? Ist das Alu aus dem Baumarkt nicht sehr brüchig/spröde? Ich habe mal Aluflachmaterial aus dem Baumarkt gebogen, das hat an der Biegestelle Risse bekommen.

Grüße, Ludger
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.08.20 13:04

Hallo Ludger!
Man braucht in erster Linie ein Gefühl dafür, wie eng das Biegen im Verhältnis zum Rohr-/Stangenquerschnitt noch möglich ist. Da das Material natürlich immer den Weg des geringsten Widerstands gehen möchte, muß man verhindern, daß eine einzige Stelle zu stark gebogen wird. Dort würde sofort ein Kollaps eintreten.

Deswegen fertige ich aus Buchenholz gekrümmte Schablonen an, die zusammen mit dem Rohr in den Schraubstock geklemmt werden. Erhitzen ist dann nicht mehr nötig.

Und nein, ein Zurückbiegen ist absolut unmöglich. Allerhöchstens ist eine leichte Korrektur möglich, weil und insoweit sich das Geröhr gerne beim Biegen verdreht.

Die Kunst bei diesem rel. primitiven Vorgehen ist dann, zwei Teile identisch bzw spiegelbildlich zu biegen.

Gruß von meiner Caffèpause in Asola. schmunzel
von: Juergen

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.08.20 13:27

Als malochender Schüler in einer Rohrbiegerei der siebziger des letzten Jahrhunderts lernte ich das Füllen der Profile mit Sand.
Es war eine unglaubliche Schinderei! weinend
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 22.08.20 14:04

Ja, diesen Rat gab mir Herr Juchem auch. Aber mit Erhitzen hab ichs noch nicht probiert. Das Schöne daran ist natürlich, daß man hinterher noch eine Weile korrigieren kann.
von: LudgerP

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 25.08.20 07:06

Danke für die Info. Ich hoffe, du berichtest hier wahrheitsgemäß über die Dauerfestigkeit des Gepäckträgers.

Laß dir den Caffè schmecken,
Ludger
von: cyclerps

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 25.10.20 08:32

Es ist Dir mal wieder gelungen party
Allerdings hätte ich Dir mehr Stil bei der Auswahl des Schlaufenteils (Hebegriff am Gepäckträger) zugetraut.
Omas Griff vom Henkelkorb wäre die deutlich stylistischere Alternative gewesen. grins
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 25.10.20 16:56

Danke Markus! Der Regenbogenschlaufenhebegriff hat es allerdings auch nicht über das Beta-Stadium hinaus geschafft und mußte der abschließbaren Gepäcksicherung weichen.
von: joese

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 11.11.20 10:30

Respekt, Iassu. Mut hast Du! Mut, das Rad hier zu zeigen.

Technisch bestimmt interessant, und Alles sehr zweckdienlich.

Aber wie sagt man: Design follows function.... grins
von: Keine Ahnung

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 11.11.20 11:20

In Antwort auf: joese

Aber wie sagt man: Design follows function.... grins


Nun, Design ist aber natürlich auch Geschmackssache. Ich finde den Onkel auch von Aussehen her ganz gut. Mein Reiserad mit "langweiligem" Standardrahmen und schwarzem Anstrich fällt schon eher in den Bereich - "Nicht umwerfend". Da hat tatsächlich nur die "Funktion" gezählt zwinker .
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 11.11.20 13:04

In Antwort auf: joese
Technisch bestimmt interessant, und Alles sehr zweckdienlich.
In der Tat.

In Antwort auf: joese
Aber wie sagt man: Design follows function.... grins
Ja, eine der üblichen Phrasen. Sie suggeriert, daß sich gutes Aussehen und gute Funktion ausschließen und man sich entscheiden muß. Daran ist soviel richtig, als ich mich für beides entschieden habe.

In Antwort auf: joese
Respekt, Iassu. Mut hast Du! Mut, das Rad hier zu zeigen.
Nunja, man könnte überlegen, ob nicht auf deiner Seite ebensoviel "Mut" erforderlich war, das hier so zu formulieren. lach
von: joese

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 11.11.20 13:14

Naja, es ist natürlich alles Geschmacksache.....

Um etwas Konkreter zu werden: Die Räder sind viel zu klein ( das wurde ja bereits gesagt) Sieht aus, als hättest du irgendwo von einem Kinderfahrrad ein paar Räder übrig gehabt

Die Farbe der Schutzbleche "beißt" sich mit der Farbe des Rahmens....

Und das Gewirr der Rohre und Profile hinter dem Sitz...nun ja....da sag ich besser Nix zu.

Aber Mir muss es nicht gefallen.....
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 11.11.20 18:05

In Antwort auf: joese
Naja, es ist natürlich alles Geschmacksache.....
Man kann nicht alles nach demselben Maßstab bemessen. Ein klassischer Diamantrahmen aus dem letzten Jahrhundert mit klassisch dünnen Stahlrohren, zB das klassische Columbus SLX ist etwas ganz anderes. Wenn jemand alles Nachfolgende nur mit diesen Augen anschaut, bekommt er natürlich Probleme.

Wenn dir 32-559 an diesem Rahmen nicht gefällt, was sagst du dann zu Liegerädern mit 406? Das sind doch alles nur Sehgewohnheiten. Ich finde zB die 76-622 nicht schön. Zumal wenn sie an kleinen Rahmen Verwendung finden. Dasselbe Ding, nur andersherum.

Zweifarbigkeit ist dir als solche ein Dorn im Auge, oder magst du diese speziellen zwei Blaus nicht?

Das Geröhr des Gepäckträgers mag nicht sehr schön aussehen, stimmt schon. Aber hier muß das Aussehen tatsächlich hinter der Funktion den zweiten Platz einnehmen, wenn man gefedertes Gepäck will.
von: Biotom

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 11.11.20 19:52

Ich find's eine tolle und freakige Konstruktion. Wenn ich dem Teil auf einer Tour begegnen würde, würde es mir wohl ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, genau wie Familien, welche mit dem Kinderanhänger über die Alpen purzeln, oder ältere Herren, welche mit einem Velo mit Körbli Pässe fahren: individuell und nonkonformistisch. Besonders gefällt mir das Ding für die Lenkertasche, das hebt Deine Velo schon fast in die Sphären von mystischen Tieren wie Narwalen und Einhörnern verliebt
von: lutz_

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 11.11.20 19:56

Hallo Andreas!


In der Tat ein höchst individuelles Rad. Mich würde noch interessieren, was das Ganze wiegt?


Gruß LUTZ
von: natash

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 11.11.20 20:09

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: lufi47
Mir persönlich wohl zu mächtig und zu schwer.

In Antwort auf: olafs-traveltip
... aber ich fürchte auch, dass es mir viel zu schwer wäre...
Das Rad wiegt mit Träger ohne Schloß und ohne Taschen 18,8 kg.

mir wärs zu schwer. Ich finde unter 15 kg für ein Reiserad ideal. Dann kann ichs auch noch mit Gepäck tragen. Aber für mich ist es auch nicht, ich fahre eher einfacher gestrickte Räder.
Aber, das muss auch mal gesagt: Die Farbe ist wunderbar schmunzel Sollte ich die Rahmenfarbe mal wählen können, dann wäre es diese.
Gruß
Nat
von: panta-rhei

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 11.11.20 20:16

In Antwort auf: joese
.

Um etwas Konkreter zu werden: Die Räder sind viel zu klein ( das wurde ja bereits gesagt) Sieht aus, als hättest du irgendwo von einem Kinderfahrrad ein paar Räder übrig gehabt

Die Farbe der Schutzbleche "beißt" sich mit der Farbe des Rahmens....

Und das Gewirr der Rohre und Profile hinter dem Sitz...nun ja....da sag ich besser Nix zu.


Verstehe Deine aesthetische Kritik gut. Mirgefällt das blau auch nicht ... und einen Gebaeckträger an einem gefederten Hinterbau zu konstruieren, ist echt schwierig. Und den Namen finde ich absolut bescheuert.

Aber:
Für mich ist Iassus Rad viel interessanter als 99% der hier vorgestellten Räder.

Mein vollgefedertes Reiserad gewinnt übrigens auch keine Schönheitskonkurrenz ... habe schon von vielen Leuten gehört, dass das Dingbestenfalls "interessant" aussieht ... ich sehe das natürlich anders zwinker

Es gibt da ein schoenes Sprichwort aus Aegypten:
Fi ain ummuha, quirid ghazal = In den Augen der Mutter ist der Affe eine Gazelle.
teuflisch
von: joese

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 11.11.20 21:17

In Antwort auf: panta-rhei



Aber:
Für mich ist Iassus Rad viel interessanter als 99% der hier vorgestellten Räder.


Fi ain ummuha, quirid ghazal = In den Augen der Mutter ist der Affe eine Gazelle.
teuflisch


Bei beidem stimme ich zu.
von: joese

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 12.11.20 07:10

In Antwort auf: iassu


W


Zweifarbigkeit ist dir als solche ein Dorn im Auge, oder magst du diese speziellen zwei Blaus nicht?




Ich mag Farben, und ich finde auch, daß das Blau deines Rades ein schönes Blau ist.

Aber das ins Türkis gehende Blau der Schutzbleche passt einfach nicht dazu.
Diese beiden "Blaus" harmonieren nicht.....
von: Martina

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 12.11.20 07:38

In Antwort auf: joese

Ich mag Farben, und ich finde auch, daß das Blau deines Rades ein schönes Blau ist.

Aber das ins Türkis gehende Blau der Schutzbleche passt einfach nicht dazu.
Diese beiden "Blaus" harmonieren nicht.....


Ich empfinde das zumindest auf den Fotos ebenso. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass das 'in echt' anders rauskommt (womit ich natürlich auch nicht sagen will, dass ausgerechnet die Fotos von Andreas nicht farbtreu sind zwinker ).

Martina
von: Martina

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 12.11.20 07:42

In Antwort auf: natash

Aber, das muss auch mal gesagt: Die Farbe ist wunderbar schmunzel Sollte ich die Rahmenfarbe mal wählen können, dann wäre es diese.


Ich glaub, ich habs schon mal erzählt: mein erstes 'Nicht-Kinderrad' hatte praktisch die gleiche Farbe und ich habe damals eben wegen der Farbe auf genau dieses Fahrrad bestanden, obwohl mir mehrere Erwachsene erklärt haben, dass ein anderes doch die bessere Wahl sei. Und es sei doch auch blau. Ja schon, aber das war halt nicht dieses blau, sondern ein unauffälliges Marine, fast schon etwas grünstichig. Das wollte ich auf gar keinen Fall.
von: derSammy

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 12.11.20 07:54

Das mit den Farben ist immer so eine Sache. Man bestellt die Teile ja meist im Internet, ein Farbcode steht nicht dran, also probiert man "auf gut Glück". Da die wenigsten Bildschirme kalibriert sind, sieht das sowieso überall anders aus.
Das beste Blau ist ja RAL 5017, manche wissen das (wir z.B., als wir es als Rahmenfarbe rausgesucht haben lach ), andere lernen es noch.
Zu bike24 gefahren, blaue Flaschenhalter gesehen, an den Rahmen gehalten - bingo! RAL 5017! party Sogar diverse Verkehrsbehörden haben übrigens den durchschlagenden Erfolg dieses Farbtons erkannt. zwinker
Aber ich hab auch schon daneben gegriffen. Diverse blaue Lenkerbänder passten nicht so geschmeidig zur Rahmenfarbe, blau eloxierte Aluschrauben auch nie (zumal die jedes mal anders aussehen), Kettenblattschrauben auch nicht.
Man kann das ja ganz pragmatisch machen und bei den Anbauteilen auf eine andere Farbe setzen. Aber auch dann bleibt die Herausforderung, dass diese optisch zueinander passen sollten. Dürfte einer der Gründe für die vielen schwarzen Anbauteile sein. Das ist recht neutral und schwarz passt eigentlich immer zu schwarz, ist halt nur langweilig...
von: joese

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 12.11.20 08:23

Jou, schwarz passt immer und ist auch immer ein bisschen langweilig; da stimme ich zu. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich mit dem kauf eines neuen Rades geliebäugelt habe: Weil mein Jetziges Schwarz ist, und ich hätte tatsächlich gerne mal etwas Knalliges.

Komplementärfarben passen im Zweifelsfall auch immer. Bei Iassus Rad wäre das dann also gelb....womit ich nicht sagen will, daß gelbe Schutzbleche an diesem Rad wirklich gut aussehen würden... listig
Abgesehen davon, daß es dann wie ein FDP-Werberad aussehen würde... zwinker
von: BeBor

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 12.11.20 08:39

In Antwort auf: joese
Abgesehen davon, daß es dann wie ein FDP-Werberad aussehen würde... zwinker

Mit dem schönsten und schlauesten Parteivorsitzenden aller Zeiten haben die doch umlackiert auf Magenta.

Bernd
von: Juergen

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 12.11.20 08:52

Ich bitte darum, die Diskussion zur Farbe einzustellen und den Faden nicht weiter zu kapern. Danke für die Kenntnisnahme.
von: Keine Ahnung

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 12.11.20 08:55

Die Farbe meiner Fahrräder ist "Zufall" - Ich bin ein "Schnäppchenjäger" und wenn dann das Fahrrad schwarz ist, wie mein aktuelles Reiserad, so ist es eben schwarz. Ich mag Orange am liebsten, werde aber nicht den Aufwand betreiben, den Rahmen neu lackieren zu lassen. Außerdem "repariere" ich Lackschäden einfach mit einer Spraydose, wo Schwarz recht "dankbar" ist. Auch wenn ich das eigene Rad betreffend eher "unkritisch" bin, was die Farbe angeht, gefallen mir Fahrräder, die mit etwas mehr Farbe daher kommen.

Andreas hat hier Mut zur Farbe und zum außergewöhnlichen (technischen) Design bewiesen. Wenn er mit dem Onkel nun auch gut fahren kann, so hat er genau das, was er haben wollte und Aufmerksamkeit wird er nebenbei auch noch mit dem Fahrrad auf sich ziehen. Das ist bei meinem Fahrrad bestenfalls aufgrund der bunten Taschen der Fall, die - ohne dass ich das so beabsichtigt hatte - mit Schwarz, Rot, Gelb eine Deutschlandfahne ersetzen. In Polen hat mich dieses Jahr sogar ein anderer Radfahrer darauf angesprochen - er fand das "originell" zwinker .
von: Keine Ahnung

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 12.11.20 08:56

In Antwort auf: Juergen
Ich bitte darum, die Diskussion zur Farbe einzustellen und den Faden nicht weiter zu kapern. Danke für die Kenntnisnahme.


Habe ich zu spät gelesen zwinker
von: Keine Ahnung

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 12.11.20 09:21

Lieber Andreas,

um auch wieder von der "Farben-Diskussion" wegzukommen, die ja sowieso nur Geschmäcker widergeben kann, würde mich interessieren, welche Probefahrten Du bereits mit dem Onkel unternommen hast. Sinnvoll wäre ja beim "Full-Suspension-Bike" ein Test mit üblichem Reisegepäck. Meine Frau hat ein Patria Linero, welches ebenfalls vollgefedert ist. Sie ist damit recht glücklich (von der eckigen Form abgesehen). Allerdings würde ich einen Lockout vermissen, den sie nur für die Gabel hat. Ich nehme an, dass Du auch die Federung hinten "sperren" kannst?
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 12.11.20 19:05

Lieber Arnulf,

der zweite meiner Onkel hat jetzt knapp 3000 km gedient und ich bin vorbehaltlos zufrieden damit.

Um das Thama mal humorvoll zu charakterisieren: so Typen wie ich - faul, fett und gefräßig - brauchen zur Aufrechterhaltung ihrer unabdingbar beanspruchten Komfortzone eine wirksame Federung. Es ist unsereiner unwürdig, wie ein Sack Kartoffeln durchgeschüttelt zu werden. Wir reagieren ernsthaft verärgert, wenn wir - meist in heimtückischer Manier - von solchen Ereignissen überrascht werden. Wir fluchen dann nicht laut, aber nachtragend. grins

Der neue Dämpfer DT Swiss R 535 One hinten braucht ein Viertel mehr Luftdruck, ist aber auch ein bißchen komfortabler als die Vorgänger und kann selbstverständlich halb oder ganz blockiert werden.

Die Gabel Fox 34 Factory mit 120 Federweg ist ein Traum. Ob die Seitensteifigkeit dank des Booststandards nun größer ist, weiß ich nicht so recht, möchte es aber gerne glauben. Ich habe da sehr wenig Druck drin, ergo mehr sag als vielleicht im Lehrbuch empfohlen wird. Dank des üppigen Federwegs ist sie aber eine echte Sänfte, ohne daß ich wie dazumal bei der Kilo regelrecht Angst um die Fahrstabilität kriegen muß, weil sich durchs Einfedern der Nachlauf verändert (100% gegenteilig zu den Werbeversprechen). Auch die Gabel kann natürlich blockiert werden.

Wer das leichte Wippen psychisch nicht verarbeiten kann, ist a) mit Vollfederung vielleicht doch falsch beraten und/oder kann b) in der Ebene blockieren. Für mich sinnlos, denn ich habe die Federung ja nicht im Rad, um sie zu deaktivieren. zwinker schmunzel Ich stelle ja immer wieder fest, daß jeder Reisetag mindestens eine Stelle aufweist, wegen der allein sich Federung auf der ganzen Radreise lohnt. Aber bitte, ich weiß, daß ich da zur Spezies "Principessa sul pisello" zähle. peinlich

Die Fahrstabilität in beladenem Zustand ist vollbefriedigend, viel stabiler/besser wird man gefedertes Gepäck nicht erreichen können. Nur mein langes Rad Sumo Ju ist noch unbeirrter, wenn es mit mir und Gepäck mit 80 Sachen irgendwo runterrollt party

Da ich nicht nur faul, fett und gefräßig bin, sondern auch alt, unflexibel und schwerfällig, habe ich mich damit abgefunden, daß mir inzwischen gewisse Seniorenkomponenten außerordentlich gefallen, die ich früher als spießig und kleinkariert angesehen haben mag: in diesem Fal der Zweibeinständer. Böse Zungen könnten jetzt behaupten, das sei ein Symptom dafür, daß ich das Rad lieber hinstelle als damit zu fahren, aber das ist natürlich vollkommen abwegig. unsicher

Natürlich ist die Faltbarkeit ein weiteres Highlight, sie wurde schon einige Male genutzt. So beneidenswert grip-push-fold wie bei einem Dahon oder Tern oder Kollegen geht es leider nicht, dafür ist es dauerhaft hochbelastbar und ich muß nicht ausgeschlagene Gelenke befürchten. Da ist Juchem auf der erdbebensicheren Seite. Sehr hilfreich ist beim Falten meine vordere Schutzblechbefestigung, so bleiben bei ausgebautem Vorderrad Schäden an demselben aus.

Meine gegenüber den Vorgängern, die alle nach derselben Geometrie gebaut wurden, nochmals optimierte Sitz- bzw Fahrhaltung hat sich bewährt, das war für meine Bedürfnisse ein Glücksgriff (4 cm länger, Lenker 3 cm höher). Ich sitze gestreckt und trotzdem aufrecht genug, damit ich a) am Lenker ziehen kann und b) keinerlei Nackenbeschwerden bekomme. Das Geweih, das ich lange Zeit hatte, vermisse ich so nicht mehr.

Gar nie mehr möchte ich im Übrigen die Lenkertasche am Lenker haben. Echt nicht. Die Anbringung am Steuerrohr ist einfach nur genial.

Das Einzige, was ich nicht gut gelöst habe, und damit möchte ich gegen die freundlichen Lästerer argumentieren, die beim Onkel in erster Linie Funktion und wenig Ästhetik erkennen, ist die Dimension der Schutzbleche. Die Reifen sind ja nur 32er und ich finde 35er Bleche sehr elegant. Funktional aber Krampf. Nach einer Regenfahrt sehen der Hinterbau einschließlich Gepäck und ich aus wie ein Ehrenamtlicher, der einen Tag Rettungseinsatz im Verschlammungsgebiet hinter sich hat.

Aber sowas läßt sich ja ändern. Dann muß ich eben zu klobigen 45er Blechen greifen, ich kann ja dann die Anregungen aufnehmen und ein anderes Blau wählen. lach

Fazit für mich: alles super. (Sorry, bei Aral geklauter Spruch; immerhin sind die ja auch blau).
von: Keine Ahnung

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 12.11.20 19:52

Ohne Federung möchte ich auch nicht mehr fahren. Allerdings reicht mir die gefederte Sattelstütze (Thudbuster LT). Dabei wird natürlich das Gepäck hinten nicht gefedert. Bei extremen Schlaglöchern springen die unteren Ortlieb-Haken schon einmal von der Stange des Gepäckträgers. Inzwischen habe ich zwei solcher Haken angebracht und es passiert seltener -aber doch ab und zu. Die Fronttaschen sind über den faiv-Lowrider gefedert. Bei den von mir gefahrenen Strecken wäre eine Vollfederung eigentlich vorteilhaft, aber im Gegensatz zu Dir mag ich es nicht, wenn ich das Gefühl habe, dass das Fahrrad nicht steif ist und so habe ich bei jedem nennenswerten Anstieg auch sofort den Lockout aktiviert.

Meine Frau hat eher Deine "Vorlieben" und lasst sich lieber durch die Gegend "schaukeln" als zu heftig durchgeschüttelt zu werden. Sie ist daher mit dem Linero recht zufrieden. Wenn ich hinter ihr herfahre, sehe ich das ständige Federn des Hinterbaus.

Ich finde es schon toll, dass Du ein derart individuelles Fahrrad aufbaust. Wenn Du damit nun auch gut fährst, so ist das prima. Falls ich es doch einmal wieder zu einem Forumstreffen schaffe und Du auch dort sein solltest, werde ich mir den Onkel sicherlich einmal näher ansehen.
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 12.11.20 22:45

In Antwort auf: Keine Ahnung
Falls ich es doch einmal wieder zu einem Forumstreffen schaffe und Du auch dort sein solltest, werde ich mir den Onkel sicherlich einmal näher ansehen.
dafür
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 02.04.22 02:06

In Antwort auf: LudgerP
Danke für die Info. Ich hoffe, du berichtest hier wahrheitsgemäß über die Dauerfestigkeit des Gepäckträgers.
Zwischenstand nach zwei Radreisen mit dem abgebildeten set. Leider muß ich zugeben, daß es mit dem Gebäckträger doch nicht so dolle ist: der Lack wird von den Taschen stellenweise abgeschürft! lach Dieses Desaster kann natürlich auch durch die vollkommen problemlose Stabilität und Dauerhaftigkeit nicht ausgeglichen werden.

Spaß beiseite: das Ding ist über alle Zweifel erhaben. Allerdings würde mir ein geschweißtes und beschichtetes Rundrohrmaterial besser gefallen, aber wenn ich damit zu Juchem komme, braucht der Herzmassage und danach einen arabischen Sponsor grins

Und ja, ich habe mich von den kinderradverdächtigen 32/559 Reifen verabschiedet und fahre jetzt 43 mm breite Contis. Damit sieht das Rad nun auf einen Schlag 12,8% seriöser aus bäh Diese haben auch den Vorteil, daß sie nicht wie ihre Vorgänger, die Maxxis Detonator, als Spurrillensuchgerät fungieren, sondern dorthin rollen, wohin ich, als der Souverän, das möchte. Hat was. zwinker verliebt
von: LudgerP

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 02.04.22 09:22

Wow! Danke, daß du daran gedacht hast!!!
Schön, daß der Gepäckträger hält. Meine Bedenken bezogen sich ja auf feine Risse an den Biegestellen und evtl. Ermüdungsbrüche eben dort.

Grüße,
Ludger
von: tomrad

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 02.04.22 10:19

Hallo Andreas,

darf ich fragen, welche Contis du fährst und, wie die sich bewährt haben (Fahrgefühl, Pannensicherheit)?
Vielen Dank im voraus.
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 02.04.22 11:10

Hallo Tom,

es sind diese. Nach 1800 km keine Abnutzung am Profil (sofern man diese aufgerauhte Slickoberfläche so bezeichnen möchte) erkennbar. Pannen: Null. Aber ich fahre auch weder ständig am Altglascontainer vorbei noch Lavageröllhalden runter. Ich fahre die bockelhart mit 3 bis 4 bar (Federung machts möglich) und finde das Fahr- und Lenkverhalten vollbefriedigend. Allzuviel Starkregenfahrten habe ich allerdings auch nicht gemacht.
von: esGässje

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 03.04.22 09:45

Hallo iassu,

wie sieht der Farberhalt deiner Schutzbleche nach x.000 km aus?

Gruß
Joachim
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 03.04.22 13:36

Hallo Joachim,
die hellblauen "Bleche" mußten weichen, sie waren 35 mm breit und bedeckten schamhaft 32er Reifen. Die neuen 42er Reifen verlangten auch breitere Bleche (50 mm), damit sie nicht so knapp ausfallen wie manche Stringtangas mancher Models an manchen Stränden. Die hellblauen Schützer erfuhren nur an exponierten Stellen etwas Farbabrieb, der Farbton war unverändert.
von: esGässje

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 03.04.22 14:12

In Antwort auf: iassu
Die hellblauen Schützer erfuhren nur an exponierten Stellen etwas Farbabrieb, der Farbton war unverändert.


Das ist ja auch an den Blümels so. Aber schwarz ist halt langweilig. Danke für die Auskunft.
Gruß
Joachim
von: Martina

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 05.04.22 07:05

In Antwort auf: iassu
Ich fahre die bockelhart mit 3 bis 4 bar


Ich bin mir gerade total unsicher, ob bockelhart in Verbindung mit 3 bis 4 Bar ernst oder ironisch gemeint ist. schockiert
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 05.04.22 08:37

Bei 42er Reifen sind 4 bar knüppelhart. Bei voller Beladung auf Reise gehe ich vielleicht noch bis 5 bar, aber dann muß ich unterwegs schon immer zahlen, weil ich Straßenschäden verursache.
von: Martina

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 05.04.22 08:45

In Antwort auf: iassu
Bei 42er Reifen sind 4 bar knüppelhart.


Beim Tandem fühlen sich 4 Bar wie ein Platten an :o, meine Frage war also ernst gemeint. Rechnungen für verursachte Straßenschäden kann man dann nur noch durch größere Geschwindigkeit und damit schnell wieder weg sein umgehen...
von: iassu

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 05.04.22 16:29

wie ihr habt Felgen aus Raumfahrtedelstahl. Gut, bei mir sind sie außen 28 mm breit, da wäre noch etwas (Vorsicht: Wortspiel) Luft nach oben, aber wenn 4 bar = platt sind, was pumpt ihr dann rein? Ich weiß nicht, ob meinetwegen 7 bar noch gut für die Felgen sind und für die Reifen auch nicht. Conti macht laut Aufdruck bei mir jedenfalls bei 6 bar die Vorhänge zu.
von: Martina

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 05.04.22 16:34

In Antwort auf: iassu
aber wenn 4 bar = platt sind, was pumpt ihr dann rein?


Das was auf dem Reifen als maximal zulässig steht.

Ok, dass sich 4 Bar wie ein Platten anfühlen und eine Weiterfahrt effektiv nicht mehr möglich war, war bei einem schmäleren Reifen. Aber so richtig gut fühlt sich das auch bei 42 mm nicht an.
von: Schneekoppe

Re: Juchem: Onkel Ju 2 - 03.04.23 11:09

Richtig geiles Rad!
Danke für's Mitnehmen und Teilen!