Re: Navigation per Kompass

von: Toxxi

Re: Navigation per Kompass - 29.03.21 11:31

Ich halte das für eine Schnapsidee...

Ja, ich kann mit dem Kompass navigieren. Aber ein Kompass ohne Karte ist mehr oder weniger wertlos. Ich weiß auch ohne Kompass am Sonnenstand, wo die Himmelsrichtungen sind (bin einmal reingefallen in Südamerika, da steht die Sonne mittags im Norden). Und genau deshalb halte ich das für eine Radtour für völlig unpraktikabel.

Du fährst ja nicht geradeaus querfeldein, sondern bist i.d.R. an bestimmte Wege gebunden. Selbst wenn du das ignorierst und quer über Felder, durch Wälder etc. fährst, dann bleibst du spätestens am nächsten Fluss stehen. Du wirst staunen, was ein Fluss für ein Hindernis ist! Z.b. zwischen Wittenberg und Torgau gibts auf an der Elbe auf 50 km keine Brücke (aber ein paar Fähren).

Ich glaube, du wirst genau den gegenteiligen Effekt haben. Ohne vernüftiges Kartenmaterial landest du immer wieder auf großen Straßen, weil du die kleinen einfach nicht findest und zu oft in Sackgassen endest.

Wenn du wirklich naturverbunden radeln willst, was ich sehr begrüße, dann bist du auf gutes Kartenmaterial angewiesen.

Ja, Papierkarten sind schwer und teuer. Ein elektronisches Gerät mag einmal teuer sein, das relativiert sich mit kostenlosem Kartenmaterial (z.B. Openstreetmap) sehr schnell wieder.

Ob nun ein dezidiertes GPS-Gerät oder ein Smartphone, ist eigentlich egal. Die meisten Smartphones haben sowieso GPS. Wenn du das nicht magst, dann kann du es auch ausschalten und die elektronische Karter einfach wie eine Landkarte benutzen (auch mit einnorden etc.). Da hast du höchstaufgelöste Karten der ganzen Welt in der Tasche. Sofern du genug Speicher hast, allein Europa braucht schon so 15 GB.

Das GPS würde dir nur zusätzlich anzeigen, wo du gerade bist. Wozu auf diese Funktion verzichnen?

Eine einfach zu bedienende Kartenapp ist z.B. Mapy.cz. Kann ich sehr empfehlen. Karten kannst du runterladen, damit brauchst du auch keinen Empfang unterwegs.

Gruß
Thoralf