8.1.2022: Frontera - Westlich von Paraiso

von: joeyyy

8.1.2022: Frontera - Westlich von Paraiso - 10.01.22 00:55


Die Kombination aus dicken Reifen und einer minimal gefederten Sattelstütze erweist sich im Hinterland Mexikos als ausgesprochen wertvoll für meine Orthopädie. Und für Sandwege.

Heute geht es zum ganz großen Teil zwischen Fluss und Meer entlang. Wunderschöne Landschaft, ich rieche das Wasser und in den Ortschaften den gegrillten Fisch.

In Cuauhtémoc mache ich Mittagspause und kaufe mir eine Mandarine und zwei Mangos, nachdem ich vorher schon zwei Bananen aß. Ich setze mich auf den zentralen Platz in den Schatten, Pedro, ein Mann meines Alters, setzt sich zu mir und meint, dass es gut wäre, Obst zu essen. Die Menschen in Mexiko täten das nicht mehr, obwohl es doch so viel Obst überall gäbe. Ananas, Kokosnüsse, Bananen, Mangos, Papaya, man müsse es doch nur pflücken. Aber die Menschen seien zu faul und würden lieber Fleisch und Chips essen. Nach einem kurzen Gespräch über meine Reise lädt er mich zu sich nach Hause ein, damit ich duschen könne. Ich bedanke mich ganz herzlich, möchte aber weiterfahren, damit ich noch im Hellen an meinem Schlafplatz ankomme.

In Chiltepec esse ich die bisher besten Empanadas meines Lebens. Eine mit gebratenem Fisch und eine mit Krabben und Käse. Fisch und Krabben kommen frisch vom Grill, die Empanadas frisch aus der Fritteuse. Köstlich.

Nach hundert Tageskilometern - heute mache ich die ersten Tausend voll - komme ich an dem Hotel an, dass ich mir bei Google ausgesucht habe. Allein, das Hotel existiert nicht mehr. Eine alte Frau, die vor ihrem Haus steht, frage ich nach Wasser. Sie füllt mir meine Flasche auf, ich will ihr zehn Pesos geben, der übliche Preis für einen Liter Wasser, wenn ich es an der Tankstelle kaufe. Sie lehnt ab. Hinter ihr ist ein Ständer mit Keksen und Chips, ich kaufe eine Packung Cracker. Kostet 15 Pesos, ich gebe ihr 25, sie lacht und ich fahre weiter.

Direkt am Strand finde ich ein leeres Ferienhaus, in dessen Garten ich mein Zelt aufstellen. Es gibt sogar einen Wasserhahn, so dass ich mich duschen kann. Die Moskitos haben mich erspäht und greifen in Schwärmen an. Mein Zelt ist schnell aufgebaut, ich bin jedoch zu langsam mit dem Reißverschluss auf und wieder zu machen. Im Zelt muss ich dann ungefähr 30 bis 50 Moskitos killen, damit ich heute Nacht meine Ruhe habe. Ich weiß noch nicht, wie ich das mit dem Pullern mache, falls ich denn dann nachher mal muss. Zähneputzen fällt heute mückenbedingt aus.