Re: Geschottert-geschüttelt-gerührt: Savièse-Nice

von: Biotom

Re: Geschottert-geschüttelt-gerührt: Savièse-Nice - 23.12.21 20:49


Tag 5: Condove – Mattie – Colle delle Finestre – Colle dell'Assietta – Casa Assietta
Karte

Und wieder beginnt der Tag mit einer kurzen Abfahrt.





Es ist frühmorgens, so dass ich auf Hauptstrassenvermeidung verzichte. In Borgone Susa gönne ich mir in einer Bar das zweite Frühstück und kaufe auf dem Markt die Tagesvorräte ein – und weiter geht’s, Richtung Colle delle Finestre. Die Beine zicken am Anfang ein bisschen rum, aber wenigstens ist es dank 1-2 Rough-Stuff-Cycling-Kniffen schön ruhig:







Gestern auf dem Colombardo hat mich der Trialfahrer gewarnt: Auf dem Colle delle Finestre sei halt schon recht Verkehr, und Richtung Colle dell’Assietta stäube es teils heftig. Er hat mir als Alternative die Gallerie dei Saraceni empfohlen, gemäss ihm eine sehr verkehrsarme und brutale Sache. Aber das Teil liegt voll am Südhang, startet weiter westlich als der Finestre und führt nicht in ein anderes Tal. Dario, der Sohn der Gastgeberin von gestern Abend, erzählt mir beim Znacht dann noch, dass er diesen Sommer Teile der Finestre-Nordrampe frisch asphaltiert hat. Klarer Fall, dass ich da den Finestre wähle schmunzel

Und ich bereue die Wahl nicht: die Ausblicke sind toll, und es hat sehr viele Velofahrer.











Klar, es hat auch viele laute Motorräder, aber Idioten gibt es so wie Kühe praktisch überall zwinker





Der Schotter ist wesentlich feiner als gestern am Colombardo, und auch die Streckenführung ist filigraner.







Ach, bin ich froh als ich oben bin!! Ich suche mir ein Schattenplätzchen, esse etwas und mache anschliessend ein Nickerchen. Die Aussichten? Schön! Auch der Bartgeier scheint es hier oben zu mögen (ihr müsst nicht suchen: er ist nicht auf dem Bild schmunzel ).







Zum Colle dell’Assietta gibt eine nördliche, hohe und schwierige Piste, sowie eine südlichere, unschwierige. Soll ich mir wirklich die schwierige antun? Der Schilderwald beim Einstieg in die nördliche Route erleichtert mir die Entscheidung, auch wenn man wohl das Brimborium nicht allzu ernst nehmen müsste.





Bei der Alp auf ca. 1900 müM kann ich mich noch ordentlich verpflegen (und vor allem mal aufs WC träller) bevor der Aufstieg auf die Hochebene der Assietta beginnt.







Es ist später Nachmittag, es hat wenig Verkehr, und die Ausblicke sind unglaublich schön!







Hm, ist aber eine lange Sache… Entgegenkommende Mountainbiker meinen, dass die Kammstrasse sehr lang sei. Kommt das wirklich gut? Egal, die Landschaft ist toll und ich habe alles dabei für eine Nacht in den Bergen – alles wunderbar schmunzel









Oh Leute, es ist unglaublich schön dort oben verliebt









Ich nehme noch die Testa dell’Assietta mit und frage kurz darauf in der Casa Assietta auf gut Glück nach einem Bett. So cool, sie haben eins! Sogar ein Einzelzimmer. Und leckeres Essen. Und eine Dusche. Und ein nettes Team. Und vor allem eine unglaubliche Landschaft rund um die Hütte. Shiiit, was habe ich für ein Glück!!











Aus der Küche tönt Golden Brown, und ich schmökere in einem Wälzer über die Schlacht auf der Assietta. Krass, ein alpiner Krieg, als der Alpinismus noch kaum erfunden war… Die Casa Assietta ist glaub eine Unterkunft des damaligen Krieges, und auch sonst findet man dort oben allenthalben Spuren von militärischen Anlagen. Aber der wunderschönen Stimmung tut dies keinen Abbruch.