Re: Wien - Triest

von: veloträumer

Re: Wien - Triest - 21.10.21 14:23

In Antwort auf: Andreas aus Graz
Zu den Preisen in Slowenien: wenn man Preise von vorm Krieg vergleicht ... das hat nicht seit oder wegen Corona angezogen, die Adelsberger Grotte (Postojina) ist schon seit mindestens 2005 als Familienausflug kaum mehr erschwinglich, da haben wir das zum ersten Mal ausgelassen. Die Preiserhöhung kam halt mit dem Bekanntheitsgrad bzw der gestiegenen Nachfrage, dann wurde ein Besucherzentrum gebaut mit Restaurant, Parkplätze etc etc

Nun, ich habe ja Beispiele nicht vor dem Krieg aufgeführt. Habe soeben gesucht und tatsächlich ein Posting gefunden, dass in 2003 (als ich da war) der Eintritt 15 € kostete. Das bestätigt auch meine ungefähre Erinnerung. Die Preissteigerung liegt damit weit über den Lohnzuwächsen. Slowenien gehörte immerhin zu den Ländern, die sehr gezielt gegen missbräuchliche Erhöhungen in der Zeit der Euroeinführung vorging. Auch gibt es wenige willkürliche Jetsetpreisentwicklungen als z.B. in Kroatien, die dort in bestimmten Orten zu beobachten sind. Insofern ist das Beispiel schon recht krass und für mich überraschend. Die politische Klasse hat sich in Slowenien allerdings auch nicht unbedingt zum Besten entwickelt und insofern sehe ich auch einen (korrupten) Kontrollverfall an einigen Stellen des Landes. Angebot und Nachfrage deckt nicht exorbitante Preise, es macht sogar marktwirtschafltiche Ordnungen kaputt und zerstört soziale Strukturen (gute Beispiele liefern Sylt und Zell am See). Schon gar nicht dürfen derartige Exzesse für eine nationales Naturerbe gelten.

Preise, die sich ausschließlich der Zahlungsfähiogkeit von internationalen, reichen Gästen orientieren, gehen langfristig nach hinten los. In der Schweiz entpuppte sich z.B. die Jungfraubahn in der Coronakrise selbst für Schweizer als zu teuer, weil man immer nur von den zahlungskräftigen Auslandstouristen orientierte. Genau weiß ich es nicht mehr, aber zumindest im ersten Coronajahr hat man die Preise dann drastisch gesenkt, waren aber immer noch sehr teuer. Ein Regulativ gegen zu große Touristenmassen ist der Preis letztlich auch nicht. Es scheint sogar so zu sein, dass solche Überpreise eher eine betimmte Klientel noch mehr anlockt und der Nimbus des Must-Have-Seen noch bestärkt wird. Am Ende hat man die falschen Gäste, die die Natur nicht schätzen, sondern nur zum Posing benützen.