Pamir Highway 2019

Ich habe mich für 2019 für eine Tour entlang des Pamir Highways entschieden.
Reiserichtung „klassisch“, d.h. Flug nach Duschanbe und Rückflug von Osch aus.
In den vergangenen Monaten habe ich dutzende Blogberichte, Youtube-Reisedokumentationen und Forumsbeiträge gewälzt, die vieles vereinfacht haben, aber auch einige zusätzliche Fragen aufgeworfen haben.

Die Route steht noch nicht wirklich fest, ich hadere noch mit mir, ob ich die Nordroute von Duschanbe aus angehe, oder doch erst nach Süden raus fahre. Bei der Südroute bleibt auch die Überlegung, ob ich mit dem Bus zuerst nach Kulob fahre, um die Stelle des letztjährigen Anschlags weiträumig zu umfahren. Auch bin ich kein Fan von allzu großer Hitze, auf der Nordroute steigt man schneller auf, vielleicht sind dann die Temperaturen angenehmer.

Auch bin ich mir noch nicht sicher ob ich mir das Wakhan-Tal zutraue oder doch lieber auf der M41 bleibe. Wenn ich von Kulob aus dauernd am Grenzfluss entlang bin, könnte ich mir fast vorstellen die Abwechslung der M41 zu genießen. Ein wenig schreckt mich die Aussicht auf kilometerlanges Sandpisten-Schieben im Wakhan-Tal.

Klar ist mir: Egal welche der Routenmöglichkeiten ich wähle, es wird sicher schön, trotzdem würden mich eure Empfehlungen dahingehend interessieren.

Reisezeitraum wird der Juli, anders klappt es von der Arbeit her nicht. Derzeit plane ich ca. 3.5 Wochen, das dürfte ausreichend Reisezeit sein, um nicht unter Zeitdruck zu gelangen, oder? Zahlreiche Blogeinträge und Videos legen nahe, dass man genug Zeit für mühsame Aufstiege, aber natürlich auch für den obligatorischen Magen-Darm-Infekt mitbringen sollte.

Flüge habe ich auch noch nicht gebucht, da gäbe es die Option für 400€ + Fahrrad direkt von Frankfurt nach Duschanbe zu fliegen, allerdings kosten die Flüge von Utair via Russland ca. 100€ weniger, und ob ich jetzt in Moskau einmal umsteige, oder erst das Rad und mein Gepäck von Berlin nach Frankfurt schaffen muss macht wohl keinen Unterschied und spricht gegen Samon-Air von FFM aus. Oder habe ich noch einen Geheimtipp übersehen?

Ans Visum mache ich mich demnächst, ebenso muss ich wohl einige Impfungen auffrischen.

Ansonsten vielleicht die grundsätzliche Frage, ob irgendwer von euch ebenfalls plant im Juli in den Pamir aufzubrechen? Dies wäre für den Info-Austausch sehr hilfreich.

Mehr Fragen kommen sicherlich in nächster Zeit, danke euch schon mal für jegliche Antworten.

Liebe Grüße
Daniel

Welche konkreten Fragen hast du denn? Die Zeit reicht denke ich. Was das Wakhan betrifft - ich bin damals auch den normalen M41 gefahren weil ich mich recht schwach fühlte. War auf alle Fälle auch keine unschöne Strecke! Entscheide doch einfach wenn du in Khorog bist. Da hast du, besonders wenn du von der Nordroute kommst, schon m.M.n. die härtesten Passagen hinter dir.

Ach mir fallen sicherlich ein Haufen Fragen ein, nur kommen die nach und nach, je weiter ich in den Planungen voranschreite :-)
Zuerst ging es mir darum hier eine Sammelmöglichkeit für die diesjährigen Pamir-Fahrer und -Fahrerinnen zu generieren, vielleicht findet ja zusammen ein spannender Austausch statt.

Ich werde auch vieleBezogen auf den Wakhan:
Klar, ich habe die Bilder und Videos gesehen, auf denen das Rad durch den Sand geschoben werden muss. Aber von welchen Distanzen reden wir da? Wie viel Sandstrecke kommt ca. bei den ~300km auf der Wakhan-Route auf mich zu? Und sind es kürzere Sandpassagen oder muss man stellenweise kilometerlang durch den Sand buckeln?

Kraftstoff:
Neuer Multifuel-Kocher ist besorgt, ich sollte also abgedeckt sein.
Gibt es in Duschanbe die Möglichkeit Gas-Kartuschen oder Reinbenzin noch irgendwo zu kaufen, oder muss ich von Anfang an auf Auto-Benzin setzen?

Flug nach Duschanbe:
Zu meinen Fragen mit der Fluggesellschaft Utair hatte ich hier schon einen Thread erstellt: Erfahrung mit Fahrradmitnahme bei Utair (Treffpunkt)
Da bin ich noch gefangen in der letzten Informationsklärung.

So weit bisher, mehr kommt sicher bei den weiteren Planungen.
Liebe Grüße
Daniel

Kartuschen gibt es in Dushanbe, in der Innenstadt Rudakiprospekt findet man in so kleinen Läden, bisschen rumfragen, ist aber kein Problem.
Außerdem in Khorog erhältlich. Sind immer relativ teuer.
Susanne

Das Green House Hostel in Dushanbe verkauft ebenfalls Gaskartuschen (Schraubversion).

Das ist gut zu wissen, danke euch beiden!
Dann wäre das vielleicht ganz hilfreich, eine oder zwei Kartuschen auf Vorrat mitzunehmen, falls eine Strecke ohne Benzin ansteht, oder man doch mal Bock auf Essen ohne Krebserregende Stoffe drin hat ;-)

Hallo Daniel,

der Wakhan ist wirklich schön, die M41 aber auch. Ich kenne beide Strecken und kann nicht sagen, welche für Dich schöner ist. Sie sind zu verschieden um sie direkt miteinander zu vergleichen.
Um Dich zu beruhigen: Die Sandpassagen im Wakhan sind immer nur kurz, ich hatte die eigentlich schon aus dem Gedächtnis verdrängt. Am unangenehmsten taucht in meiner Erinnerung das Stück nach dem letzten Dorf auf, auch weil es dort ordentlich ansteigt. Aber wenn ich mich nicht täusche, war auch das in weniger als einer Stunde erledigt und der Untergrund dann wieder fahrbar. Schau einfach, wie Du Dich fühlst in Khorog. Vielleicht hast Du ja Glück und schaffst es ohne Durchfall von Dushanbe bis dorthin

Auch wenn Du Dich wohl schon für Utair entschieden hast:
Der Vorteil einer Direktverbindung wäre mir hundert Euro Mehrpreis wert. Zum einen kommt man ausgeruhter an, und, viel wichtiger (!), die Wahrscheinlichkeit dass das Rad auch heil mitkommt, ist deutlich höher! Nichts ist ärgerlicher, als in Dushanbe zu hocken und aufs Rad warten zu müssen, das irgendwo in Moskau in einer dunklen Ecke vergessen wurde oder erstmal nach Ersatzteilen suchen zu müssen, weil beim Umladen ein Schrankkoffer aufs Schaltwerk gefallen ist...

Grüße

zaher

Jetzt bringst du mich mal wieder gehörig ins Grübeln.
Der Preisunterschied ist heftiger, mit Bahnticket und co. kommen da eher 200-250€ Mehrkosten auf mich zu, zudem ist es ein Unterschied, ob ich nur in ein Taxi springe und mich nach Tegel fahren lasse in 15 Minuten, oder ob ich einen halben Tag mit dem ganzen Equipment nach Frankfurt gondel.
Aber natürlich hast du völlig recht mit den Vorteilen einer Direktverbindung, es wäre zu ärgerlich, wenn am Ende alles in Moskau steht, und ich die Reise um eine Woche verschieben muss, oder es gar defekt ankommt.

Vielleicht wäre Somon Air also doch den Aufpreis wert.
Ich werde noch mal in mich gehen.

Danke für die Infos zum Wakhan, das klingt tatsächlich besser als erwartet, dann werde ich einfach nach Zeitbedarf, Lust, Laune, körperlicher Verfassung etc. in Khorugh entscheiden.

So, inzwischen sind die Flüge und das Visum in trockenen Tüchern.
Habe mich umentschieden, hin geht es nun direkt mit Somon-Air von Frankfurt aus. Umsteigen muss ich dann erst beim Rückflug. Hoffe so die Gefahr zu minimieren, ohne Rad oder Gepäck in den Urlaub starten zu müssen.

Bisher habe ich es sowohl bei Somon-Air, wie auch bei S7 (Rückflug) verstanden, dass das Rad erst am Flughafen dazu gebucht wird, man konnte im Bestellprozess nichts angeben dazu.
Ich nehme also an es wird vor Ort gewogen und abkassiert, kann das wer bestätigen?
Und man meldet es nicht im Vorhinein via Hotline o.ä. an? Dann hoffe ich mal, dass da noch Platz im Flieger fürs Rad ist.

Eine andere Frage noch:
Brauch ich für den Übertritt nach Kirgistan etwas anderes als den Reisepass? Ich habe auf der deutschen u. britischen Website des Außenministeriums widersprüchliche Infos gefunden, ob eine Gelbfieber-Bescheinigung notwendig ist.

Liebe Grüße
Daniel

Hallo Daniel,
der Reisepass reicht für Kirgistan.
Für Takschikistan brauchst du ein Visum und eine Sondergenehmigung für die Region des Pamirhighways (zugleich mit dem e-Visum beantragbar), das wird unterwegs auch kontrolliert, aber ich nehme an, das weißt du bereits.
Ich wünsche dir eine tolle Tour!
LG, Peter

Habe überlesen, dass du das Visum bereits hast; vergiss meine Auslassungen einfach....

Bei Somon Air war das so wie Du vermutest.

Grüße

zaher

[zitat=zaher ahmad]
Bei Somon Air war das so wie Du vermutest.
/zitat]

Perfekt, vielen Dank!
Dir auch danke Peter, dann kann ich mich beruhigt an den Grenzübertritt machen.

Liebe Grüße
Daniel

So, nur noch ein paar Wochen dann gehts los.
Zwei Fragen haben sich bei mir noch aufgetan:

1) Ich komme Sonntag Vormittag in Duschanbe an, und würde noch den Sonntag komplett in der Stadt verbringen. Neben ein bisschen Sightseeing muss ich noch Lebensmittel in den Supermärkten kaufen und brauche eine SIM-Karte. Kriege ich das an einem Sonntag organisiert in der Stadt?

2) Ich werde dann Montag Früh mit dem Bus mich nach Kulob fahren lassen, von wo die Radreise dann startet.
Ist die Fahrradmitnahme in den Bussen problemlos? Macht es Sinn, das Rad noch im Karton zu lassen und erst in Kulob aus dem Karton zu nehmen? Würde es eigentlich lieber in Duschanbe schon wieder zusammenbauen, aber evtl. wird das Rad im zusammengebauten Zustand nicht so einfach mitgenommen im Bus?
Duschanbe - Kulob sind 200 Kilometer, laut Google Maps knappe 3,5h mit dem Auto. Darf ich annehmen, dass ein Bus auch nicht viel länger als 4h dafür braucht? Ich habe die Hoffnung, dass ich einen recht frühen Bus erwische, damit am Tag noch möglichst viel Zeit zum Radfahren bleibt.

Liebe Grüße
Daniel

Kleiner Tipp wäre noch, in Khorog eine Spezialgenehmigung für die Region um den Zorkul-See zu beantragen, wenn du auf Abgeschiedenheit und Einsamkeit stehst!

Danke dir Jens.
Zorkul See habe ich im Hinterkopf.
Ich werde mal schauen, wie es läuft wenn ich in Khorugh ankomme, wenn genug Zeit vorhanden ist, und ich gut mit der Strecke vorankomme, werde ich beim PECTA-Office mir dafür ein Permit besorgen. Hatte gelesen, dass man genau die Tage eintragen muss, wann man im Nationalpark sein wird, mal schauen ob ich das so genau planen kann.

Liebe Grüße
Daniel

Servus,
ich habs letztes Jahr gemacht, war großartig speziell die fahrt von Jarty Gumbez richtung Murghab .. freue Dich, Pamir ist großartig ,

Grüße, K

Hallo,

ich würde gleich bis Rushon oder Khorog hochfahren und dann die Zeit oben im Pamir genießen und schöne einsamere Straßen fahren (und zum Bergauffahren hättest Du trotzdem noch genügend Möglichkeiten :-) )

Cheers, K

Über Somon-Air weiß ich nichts, aber ich bin letzten Samstag auch mit S7 von Osh nach Berlin über Moskau zurückgeflogen. Schöne Überraschung: das Rad aufzugeben hat nichts extra gekostet und war auch sonst reibungslos. Hatte die Hotline am Vortag sicherheitshalber noch angerufen. Fazit keine Voranmeldung nötig.

Grüß dich und danke für die Info.

Nun, knappe 2 Wochen später als du habe ich die selben Flüge absolviert.
Ich durfte allerdings in Osch 5500 Som (= 80 Dollar) blechen. Das Wort Quittung haben sie dann auch keinesfalls auf Englisch verstanden, was natürlich nahelegt, dass das Geld schön unter der Theke verteilt wird.
Nun, 80 Dollar sind kein Weltuntergang, es war deutlich günstiger als der Hinflug mit Somon Air, also alles ok.
Aber schon spannend wie unterschiedlich die Erlebnisse sein können.

Liebe Grüße
Daniel