Re: Schweden - (fast) ganz hoch

von: Fichtenmoped

Re: Schweden - (fast) ganz hoch - 20.11.18 11:57

In Antwort auf: Bicyclista


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Ich bin mir bewusst dass es dort oben kaum Alternativrouten gibt, würde mich aber sehr freuen über Erfahrzungsberichte und Dinge die man sich anschauen kann. Wobei ich vor allem an Natur interessiert bin und nicht an Sakralbauten oder anderen Bauwerken der Moderne.


Moin,

ich habe Schweden schon oft auf Nebenrouten durchquert. Dabei war ich zwar nicht mit dem Fahrrad, sondern mit der Enduro unterwegs kann aber etwas zu den Nebenstrecken sagen:

Mit der richtigen Karte wirst Du Dich wundern, wieviele Strecken es durch den Busch gibt. Ganz oft handelt es sich dabei um gepflegte feinschotterige Wege,zweispurig ausgebaut und mit sehr festem Untergrund, der sich ganz ausgezeichnet auch mit dem Rad befahren läßt, wenn der Weg nicht gerade erneuert wurde. Das kann man leider nicht vorhersagen, wann und wo gerade gearbeitet wird. Mit dem Rad dürfte das dann sehr unangenehm werden, auf solch einen Streckenabschnitt zu stossen. Meist werden die Schlaglochstrecken einfach dadurch saniert, dass da so eine Art Grubber druberfährt, der reißt den Untergrund hoch, lockert ihn auf und hinterläßt eine gleichmäßig weiche und für Radfahrer nicht mehr zu fahrende Oberfläche zurück. Aber schon nach ein paar Stunden sind die ersten Autos gefahren und hinterlassen schön planierte Fahrsteifen.

Die in Deutschland erhältlichen Karten sind nicht so toll, weisen die Schotterrouten kaum oder nur unvollständig aus. In Schweden kann man aus dem Motormännens - Verlag eine Super Karte kaufen "Vägatlas Sverige" da werden auch die allerkleinsten Wege aufgeführt.

Dann kann man die Routo so wählen, dass nur noch die Versorgungspunkte berücksichtigt werden müssen.

Navi hilft zumindest zur Standortbestimmung, will einen jedoch im Routing immer wieder auf die Straße schicken. Planung mit Navi haben wir nie gemacht.

Schwedenreisen können sehr vielfältig gestaltet werden. Sucht man das Naturerlebnis mit Übernachtung am See oder Wildbach, sollte man die großen Seen eher meiden. Soweit die Ufer zugänglich sind, sind Sie mit Wochenendhäuschen zugepflastert.

Im Verlauf der Nebenstrecken gelegen Seen und Flüsse bieten schöne Übernachtungsmöglichkeiten. Dort befinden sich oft Schutzhütten oder sogenannte Windschilde, die für Paddler und Wanderer gedacht sind und eine Feuerstelle manchmal auch eine Toilette bieten.

Ende Mai bis Mitte / Ende Juni stellen sich ziemlich zuverlässig Schönwetterphasen ein und die Mücken sind noch nicht solch eine Plage. Die Mücken kommen mit den Touristen.

Karte kaufen, Rad sinnvoll beladen und einfach losfahren. So werde ich das 2019 machen. Einfach mal ganz leise durchschleichen und keine Tankstelle suchen müssen ...

Und sooo einsam ist es auch oben im Norden nicht. Einmal am Tag kommt da mindestens jemand vorbei ...

Viele Grüße
Günter