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#1290752 - 30.06.17 08:18 Mit Kleinkindern über die Alpen
TortiBerlin
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 5
Hallo, ich bin neu hier und habe über die Suchfunktion nichts in der Richtung gefunden. Falls ich es übersehen habe, sorry dafür.

Wir wollen im August mit unseren beiden Kindern (3 und 1,5) im Croozer über die Alpen, entweder via Claudia Augusta oder den Radweg München-Venedig.
Vielleicht weiß jemand, ob einer der beiden mit Kindern besser wäre oder ob es kein wirklichen Unterschied macht. Wir selbst sind Tourenerfahren, zelten bevorzugt und haben im letzten Jahr in der gleichen Konstellation ca. 40-60 km am Tag gemacht (Berlin -Kopenhagen).
Wildcampen fällt mit Kindern m.M.n. aus, daher ist eine entsprechende Campingplatzdichte von Vorteil, da man nicht problemlos 20-30 km weiter fahren kann.

Vielen Dank schon mal für eure Mühe.
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#1290757 - 30.06.17 08:45 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 20.470
Hallo Torti,

an dem Vorhaben mit den Kleinen über die Alpen zu fahren sehe ich vom Grundsatz her kein Problem. Allerdings solltet ihr darauf vorbereitet sein.
Das betrifft zum einen die Räder. Ihr solltet wirklich kleine Gänge an Bord haben, die ihr in Berlin oder auf dem Weg nach Kopenhagen nie auch nur ansatzweise gebraucht haben werdet. Mit so Dingen wie Rennrad-Kompaktkurbel oder so wird das echt hart, von sowas rate ich euch klar ab.
Der zweite Punkt betrifft die Bremsen. Die sollten standfest genug sein für den Hängerbetrieb oder ihr zumindest darauf gefasst sein, dass eine Überhitzung der Bremse drohen kann.

Die beiden Radwege kenne ich nicht wirklich, daher kann ich dazu wenig sagen. Ein bisschen Streckenvorplanung ist aber sicher hilfreich. 20km weiter fahren ist, wenn ihr auf einer Abfahrt seid, kein Problem. Wichtig ist sich insbesondere vor Bergaufpässen einen Überblick über die Lage der Zeltplätze zu machen. Da können sich schon 5km eine Stunde hin ziehen. Und die Zeltplätze sind oft im Tal, aber nicht nur.
In der Schweiz gibt es noch "Schlafen im Stroh", das ist auch ein wirklich tolles Erlebnis (es sei denn, ihr seid Gräser-Alergiker). Unterkunft auf dem Bauernhof, oft ne Dusche und ein meist üppiges bäuerliches Frühstück. Keine Ahnung, ob es in Östereich ähnliches gibt, ist aber denkbar.

Ach ja, die Alpen sind wettertechnisch immer eine Wundertüte. Auf den Pässen könnt ihr zwischen Temperaturen um den Gefrierpunkt bis hin zu 30°C alles erleben. Denkt bei der Gepäckmitnahme daran. Wetterbereicht verfolgen und ggf. mal den Zug nehmen oder einen Tag warten.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.

Geändert von derSammy (30.06.17 08:46)
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#1290780 - 30.06.17 09:40 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: derSammy]
schmadde
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.123
Ich kenne die beiden Routen zwar nicht als Fernradwege, bin aber viele Abschnitte beider Routen davon schonmal gefahren, teilweise auch mit zwei Kleinkindern im Hänger.

Grundsätzlich geb ich derSammy zwar recht, was die Ausrüstung betrifft, aber bzgl. Schnee auf Pässen und guten Bremsen muss man es nicht übertreiben. Die Pässe sind alle relativ niedrig und Temperaturen um den Gefrierpunkt im Sommer eher unwahrscheinlich. Die Abfahrten sind nicht besonders steil, bis auf die am Achensee, dort bin ich aber noch nie den Radweg gefahren, sondern kenn nur die Bundesstraße und die alte Achenseestraße (letztere ist extrem steil, teilweise 20% und ich würde die vermutlich nicht mit dem Hänger fahren wollen).

Warme Kleidung/Schlafsäcke ist beim Zelten aber sehr wichtig, wir hatten im Pustertal nachts teilweise nur um die 5°C im Hochsommer, haben dort irgendwann die Reise abgebrochen, weil eins der Kinder sich immer aus dem Schlafsack gewälzt hat und beinahe erfroren ist.

Ich denke die Routen sind beide o.k., ich würde aber vermutlich die Route München-Venedig nehmen. Am Reschenpass kenn ich die Situation nicht, obs nen Radweg gibt, der ist ggfs stark befahren. Dafür hats im Vinschgau nen schönen und flachen Radweg (neben der Bahnstrecke IIRC). Zwischen Innsbruck und Brenner würde ich erwägen den Zug zu nehmen. Die Auffahrt von Innsbruck ist sehr steil und mit Kindern im Anhänger ohne Motor vermutlich nicht zu bewältigen. Bin da letzte Woche mit dem Rennrad hoch und hab auch ganz schön gekeucht. Die Römerstraße ist nicht so stark befahren aber auch nicht ohne Verkehr und es ist ein ständiges Auf- und Ab. Vom Brenner runter gibts allerdings nen schönen Radweg, den wir auch schon mit Kindern gefahren sind. Ins Pustertal muss man dann auch nochmal ordentlich berghoch. Eine MTB-Untersetzung ist hier dringend angeraten. Man kann dort aber auch einiges per Bahn abkürzen (mussten wir damals machen: eine Station vor dem Zeltplatz hat eins der Kinder sowas von keinen Bock mehr gehabt weiterzufahren, dass wir den Zug genommen haben).

Zwischen München und Bad Tölz würde ich ein klein wenig anders fahren, aber man kann das schon so machen.

Fazit: kann man machen, die Campingplatzdichte könnte vor allem auf den Abschnitten am Alpenhauptkamm schon zum Problem werden - im Allgäu, vor allem in der Gegend um Füssen sind die auch gerne mal völlig überfüllt. Könnt Ihr Eure Leistung am Berg realistisch einschätzen? Mit zwei Kindern im Anhänger ist auch der leichteste Pass eine echte Herausforderung, in Berlin kann man das leider nirgends simulieren - nichtmal mit 20x am Stück die Moorlakenrunde fahren...
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#1290783 - 30.06.17 09:52 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
Cruising
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.805
Erstmal willkommen im Forum wein

Ich weiß jetzt nicht, was ihr euch als Ziel und für die Rückfahrt vorgestellt habt, aber falls das noch offen sein sollte werfe ich mal Bodensee - Alpenrheintal - San Bernardino in die Runde. Dieser Pass hat eine angenehme Steigung (okay, mit Anhänger sind wir das noch nicht gefahren); eine Straße eben, die noch in der Postkutschenzeit angelegt wurde, und zwischen den Steilstücken kommen immer wieder flachere Talabschnitte. Es gibt auch Interessantes zu sehen, die Via Mala etwa und das historische Passdorf Splügen. Die parallele Autobahn zieht wirkungsvoll den motorisierten Verkehr ab, und auch Campingplätze gibt's in angenehmen Abständen (Thusis, Via Mala, Andeer, Splügen und m.W. noch einen in Hinterrhein). Als Ziel wartet der schöne Lago Maggiore. Von Bellinzona kann man dann mit der Bahn zurückfahren.

Die Schweiz ist auch bekannt für ein recht gutes Radrouten-Netz (s. hier oder SuFu). Viel Spaß beim Planen,

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
Cycle. Recycle. For a better world...

Geändert von Cruising (30.06.17 09:53)
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#1290784 - 30.06.17 09:53 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: schmadde]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.661
Zitat:
Am Reschenpass kenn ich die Situation nicht, obs nen Radweg gibt, der ist ggfs stark befahren.

Nö, ganz im Gegenteil. Man fährt ab Nauders komplett abseits der Straßen über den Reschen bis fast nach Meran. Der einzige etwas Kfz-lastigere Abschnitt ist das Stück vorher von der Kajetansbrücke bis Martina. Weiter über die Norbertshöhe nach Nauders ist es idR. ruhig. Für Radler mit 'nem Anhänger dran sind die ersten Kilometer ab Landeck nicht so toll, der Radweg ist dort sehr schmal und teilw. zur Talseite abfallend. Die Straße ist dort aber auch keine Alternative, viel Verkehr, schmal und ansteigend. Wer will, kann ab Landeck in den Postbus steigen und sich auf den Reschenpass fahren lassen.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1290787 - 30.06.17 10:01 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: schmadde]
TortiBerlin
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 5
Prinzipiell (meine ich zumindest) bin ich was Steigungen angeht, mit dem Croozer schon recht fit (ich muss ihn ja ziehen schmunzel und nicht Madame). Bei der Alpenüberquerung allerdings geht es ja mitunter Kilometerlang steil bergauf, da ist natürlich mit so einem Anker von 45 Kg irgendwann Schluss (bei 20% Steigung auch ohne Hänger), das heißt, dass ich das erst nach der Tour wirklich realistisch sagen kann (ich werde berichten).

Bremsen sind bei mir Magura und bei Frauchen Scheibe, wobei ich von den Magura gerade bei Nässe nicht sonderlich überzeugt bin, wie ich gerade gestern bei dem Starkregen in Berlin gemerkt habe. Aber da werde ich, auch wegen der Übersetzung nochmal mit meinem Mechaniker reden.

Mir ist vor allem wichtig, ob die Wege an sich gut befahrbar sind mit Hänger und sicher sind. Wenn man mal schieben muss, ist das eben so.

Ziel soll Venedig sein und von da mit der Bahn zurück nach Berlin, was nen ganz schöner Trip ist, gerade für/mit Kinder(n).

Geändert von TortiBerlin (30.06.17 10:02)
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#1290792 - 30.06.17 10:19 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
schmadde
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.123
In Antwort auf: TortiBerlin
Prinzipiell (meine ich zumindest) bin ich was Steigungen angeht, mit dem Croozer schon recht fit

Hast Du das auch mal wo probiert, wo es Steigungen gibt? In Berlin ist da ja nix - ob man ne kurze Rampe wie den Willy oder zum Müggelturm hochkommt sagt noch nix darüber aus, ob man auch mal 1-2 Stunden bergauf fahren kann. Die ausgesuchten Routen haben keine wilden Steigungen, aber ich halte alles, was über längere Zeit deutlich über 5% geht für unfahrbar mit besetztem Doppelanhänger. Grade der anfängliche Anstieg zum Brenner aus Innsbruck raus hat es wirklich in sich. Solo kein Problem, aber mit Hänger...
In Antwort auf: TortiBerlin
Aber da werde ich, auch wegen der Übersetzung nochmal mit meinem Mechaniker reden.

Mir ist vor allem wichtig, ob die Wege an sich gut befahrbar sind mit Hänger und sicher sind. Wenn man mal schieben muss, ist das eben so.

Schieben kannst Du vergessen, das funktioniert am Berg mit Anhänger nicht. Ich musste einmal irgendwo im Allgäu kurz anhalten, weil ich die Fuhre nicht mehr ausbalanciert bekommen habe. Schieben geht aber nicht, wenn man nicht auf dem Sattel sitzt und so das Hinterrad an den Boden presst - denn dann geht das Hinterrad hoch und Du musst das Gespann quasi tragen. Ich bin nur wieder vom Fleck gekommen, als meine Frau den Anhänger festgehalten hat während ich aufgestiegen bin und dann weitergefahren. Das war aber noch mit dem CX1 und nur einem Kleinkind drin.

Also nimm die kleinste Übersetzung die Du bekommen kannst. Nabenschaltung kannst Du gleich vergessen, wenn da nicht "Rohloff" draufsteht. Mit ner normalen 3fach-Kettenschaltung und 22/32 geht das.
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#1290794 - 30.06.17 10:29 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.470
Die meisten Alpenpässe sind nicht steil, zumindest nicht so steil, wie das, was einem im Mittelgebirge erwarten kann. Selten geht es mal über 10%, zumindest dauerhaft.
Aber dafür sind die Pässe lang. Den größten Fehler, den man machen kann, ist unten mit Kraft reinzubrettern und irgendwie zu meinen, das "drück ich jetzt in ein paar Minuten weg". Nach wenigen Minuten bist du dann "tot" und hast noch 1h Passauffahrt vor dir.
Also, kleinstmöglichen Gang rein, Tachoanzeige einstellig werden lassen und kontinuierlich, aber relativ entspannt rauf treten. Dann ist das alles kein Akt.

Viele Leute kommen mit Magura klar (egal, ob nun Scheiben- oder Felgenbremse). Dem Kontext deines Beitrages entnehme ich mal, dass du eine Felgenbremse hast? Geht sicher, Leute sind auch mit Canties, U-Brakes und sogar Rücktrittsbremsen über die Alpen. Aber wohler würde ich mich an deiner Stelle mit einer Vier-Kolben-Scheibenbremsanlage mit entsprechend großen Scheiben fühlen.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1290796 - 30.06.17 10:54 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: derSammy]
TortiBerlin
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 5
Das Problem der Steigungen wird sich wohl erst vor Ort richtig zeigen, da man das, ohne es live gesehen und probiert zu haben nicht einschätzen kann. Also in Berlin ist mir keine wesentliche Steigung bekannt, auf dem Radweg nach Kopenhagen oder selbst am Ostseeradweg gibt es die ein oder andere , aber die sind, denke ich, eben nicht mit einer Dauersteigung in den Alpen vergleichbar.
Meine größeren Bedenken gehen da auch eher in Richtung Bremsen, da so ein Hänger nämlich ordentlich zusätzliche Bremskraft erfordert, erst recht bei evtl. Nässe.
Und ja, Felgenbremse zwinker
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#1290800 - 30.06.17 11:13 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
schmadde
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.123
In Antwort auf: TortiBerlin
Das Problem der Steigungen wird sich wohl erst vor Ort richtig zeigen, da man das, ohne es live gesehen und probiert zu haben nicht einschätzen kann. Also in Berlin ist mir keine wesentliche Steigung bekannt,

Die nächste Relevante ist der Brocken zwinker
In Antwort auf: TortiBerlin

Meine größeren Bedenken gehen da auch eher in Richtung Bremsen, da so ein Hänger nämlich ordentlich zusätzliche Bremskraft erfordert, erst recht bei evtl. Nässe.
Und ja, Felgenbremse zwinker

Nässe wär eher von Vorteil, die kühlt die Bremse zwinker Es gibt überhaupt kein Problem mit der Bremskraft, da ist ne brauchbare Bremse völlig ausreichend. Problem ist meist eher die Standfestigkeit, aber da seh ich wenig Schwierigkeiten, falls Du nicht übertrieben viel bremst.

Ich bin einige der Gefälle der "München/Venedig" Route mit HS33 und dem CX2 mit zwei Kindern gefahren, ohne Probleme.

Ich bin auf der Reise sogar mal von unserer Lieblingshütte den Waldweg runtergefahren. Das waren ca. 350hm mit durchschnittlich(!) 12%. Das ist ne ganz schöne Ansage und auf keinem Alpenpass zu finden. Hoch hätt ich das beladen auch nicht geschafft. Selbst da bin ich heil runtergekommen, wobei ich auf halbem Wege dann die Trommelbremsen des Anhängers als Schleppbremse missbraucht haben.
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#1290802 - 30.06.17 11:24 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
Toxxi
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In Antwort auf: TortiBerlin
Das Problem der Steigungen wird sich wohl erst vor Ort richtig zeigen, da man das, ohne es live gesehen und probiert zu haben nicht einschätzen kann. Also in Berlin ist mir keine wesentliche Steigung bekannt, auf dem Radweg nach Kopenhagen oder selbst am Ostseeradweg gibt es die ein oder andere , aber die sind, denke ich, eben nicht mit einer Dauersteigung in den Alpen vergleichbar.

Radwege werden üblicherweise um Steigungen drumrumgelegt. Wenn du halbwegs in der Nähe mal sowas fahren willst, dann darfst du nicht nciht Radwege suchen. Es gibt schon einiges hier in der Nähe, ibs. in Richtung Osten zum Oderbruch hin.

Ich kann dir ein paar Trainigssteigungen anbieten:

- B158 von Bad Freienwalde bis zum Abzweig L35 - das ist so mit das längste überhaupt in der Nähe. Die Bundesstraße ist sehr breit und nur mittelmäßig befahren, das kann man auch mit Anhänger fahren (bis zum abzweig).

Die anderen sind danns schon kürzer...

- Ein paar km nordwestlich davon: Der Anstieg von Falkenberg (an der B167) nach Cöthen

- Die Straße von Oderberg nach Liepe (Nähe Schiffsheberwerk) geht über einen Berg, dann weiter flach nach Niederfinow, von da aus ordentlich bergan nach Hohenfinow.

- Von Schwedt nach Hohenwutzen auf der polnischen Oderseite, da geht es auch zweimal längere Zeit hoch (und wieder runter).

- Einen richtigen heftigen 12%igen Stich gibts ca. 2 km westlich von Hohenwutzen, die Straße von Schiffmühle nach Neuenhagen.

- Generell eigentlich alle Ost-West-Querungen der Linie Bad Freienwalde - Neuhardenberg - Seelow Frankfurt (Oder)

- Märkische Schweiz: Von Buckow nach Reichenberg macht es ganz gut Höhenmeter. Da kannste von Strausberg aus (S-Bhf Hegermühle) auf dem R1 hinradeln.

---

Klar, das sind alles keine Alpenpässe. Aber zum Ausprobieren sicher nicht ganz verkehrt. Wenn ihr da nicht hochkommt, wird es mit den Alpen auch nichts.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1290804 - 30.06.17 11:35 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: schmadde]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: schmadde
In Antwort auf: TortiBerlin
Das Problem der Steigungen wird sich wohl erst vor Ort richtig zeigen, da man das, ohne es live gesehen und probiert zu haben nicht einschätzen kann. Also in Berlin ist mir keine wesentliche Steigung bekannt,

Die nächste Relevante ist der Brocken zwinker

Ja. Die Straße ist auch ab Schierke autofrei, das wäe definitiv einen Test wert.

Das nächste, das einem richtigen Alpenpass nahe kommt, sind die zwei Straßen im Riesengebirge:

Start in Hrabačov an der Straße 14 auf 440 m Höhe, und dann über Vítkovice (580 m), Dolní Mísecky (820 m) und Horní Mísecky (1040 m) zur Vrbatova Bouda (1400 m). So richtig hoch gehts es erst am Vítkovice. Alternativ Start in Rokytnice Nad Jizerou.

Das sind 1000 m Höhenunterschied, und keine 300 km Luftlinie von Berlin weg! schmunzel

Ansonsten geht auch folgende Variante:

Vrchlabí (460 m) - Špindlerův Mlýn (750 m) - Špindlerova Bouda (1200 m) Das erste Teilstück geht so mit 3 bis 4% hoch, das zweite mit ca. 8% (autofrei und asphaltiert).

----

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1290815 - 30.06.17 11:56 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: Toxxi]
schmadde
Mitglied
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Beiträge: 2.123
In Antwort auf: Toxxi

Ich kann dir ein paar Trainigssteigungen anbieten:

- B158 von Bad Freienwalde bis zum Abzweig L35 - das ist so mit das längste überhaupt in der Nähe. Die Bundesstraße ist sehr breit und nur mittelmäßig befahren, das kann man auch mit Anhänger fahren (bis zum abzweig).

Die kenn ich recht gut, sind wir mit dem Rennrad öfter gefahren. Mit dem Hänger würde ich da nicht fahren. Viel Verkehr mit Berlin/Brandenburgtypisch extrem unentspannt bis gemeingefährlich aggressiven Autofahrern. Ist ausserdem kein brauchbarer Test für Alpenpasshärte.

Die anderen Strecken kenn ich auch alle. Nix wirklich steiles dabei (kein Problem, bei der via claudia auch nicht) aber eben auch viel zu kurz um ein Gefühl dafür zu bekommen. Da hat die Moorlakenrunde 20x gefahren mehr Aussagekraft...
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#1290849 - 30.06.17 14:10 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
panta-rhei
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Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: TortiBerlin
Meine größeren Bedenken gehen da auch eher in Richtung Bremsen, da so ein Hänger nämlich ordentlich zusätzliche Bremskraft erfordert, erst recht bei evtl. Nässe.
Und ja, Felgenbremse zwinker
Deine Bremsen gehen scnon, die Scheiben Deiner Frau sind ja für die Sicherheit der Kids gottseidank nicht relevant teuflisch

Ich bin mit Hänger und Kind schon über Pässe zwischen 2000 u 4000.

Der erste Knackpunkt sind die kleinen "Gaenge" Entfaltungen - da du anscheinend noch nie in den Alpen warst, würde ich die "kleinsten" wählen, die du kriegst.
Zweiter Punkt Klamotten: leicht warm schnelltrocknend, das, was warm halten soll in schwarz und möglichst ohne Baumwolle.
Drittens Uebernachtung: gerade MIT kleinen Kids würde ich keine Option ausschliessen, wildcampen geht in den Alpen mit Kleinkindern ohne Probleme! Ist den Zwergen piesegal, wo sei spielen pennen oder die Windeln füllen grins
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1290872 - 30.06.17 16:39 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
StephanBehrendt
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Beiträge: 13.862
Bei der VCA kann man den Reschenpass aufwärts mit dem Radelbuss überbrücken. Am Fernglas kann man aufwärts das Schotterstück schieben, wenn man genügend Zeit einplant.

Die andere Route kenne ich nicht.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1290910 - 30.06.17 21:16 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
Schneehase
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 306
Wir sind beide Routen bis Venedig gefahren - die Via Claudia erst vor 2 Wochen.

Im Prinzip wäre der Fernradweg München-Venedig etwas einfacher zu fahren, allerdings gibt es auf der Brenner-Nordseite keine am Weg liegenden Campingplätze und ab Matrei keine Alternative mehr zur Brenner-Bundesstraße.
Auf der Via Claudia gab es mehr Campingplätze - aber auch deutlich steilere Teilstücke. Insbesondere die Rampe von Trento ins Valsugano solltet ihr euch nicht antun. Auch die Abfahrt vom Fernpass auf der Radroute ist nicht ohne, mit einem Anhänger würde ich die nicht fahren wollen. Bei unserer ersten Tour sind haben wir ein Schild übersehen und sind auf der Straße bis zum Fernsteinsee abgefahren. Haben wir als deutlich angenehmer empfunden.

In Venedig haben wir ein Paar getroffen das mit Kindern in ähnlichem Alter unterwegs war. Eins bei ihr im Anhänger und eins mit ihm auf einem Stufentandem. Das Zelt könnte ich erfragen, das Gewicht lag aber bei 6+x kg. Die beiden haben die Strecke auch gemeistert.

Gruß

Klaus
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#1290933 - 01.07.17 06:48 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: Schneehase]
schmadde
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.123
In Antwort auf: Schneehase

Im Prinzip wäre der Fernradweg München-Venedig etwas einfacher zu fahren, allerdings gibt es auf der Brenner-Nordseite keine am Weg liegenden Campingplätze und ab Matrei keine Alternative mehr zur Brenner-Bundesstraße.

Wie gesagt, mit zwei Kindern im Anhänger würde ich von Innsbruck bis Brenner den Zug nehmen. Ansonsten kann man auch mal statt zelten in einer Pension unterkommen (haben wir damals so gemacht, in Gossensass).
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#1294455 - 22.07.17 19:14 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
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Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: TortiBerlin
Hallo, ich bin neu hier und habe über die Suchfunktion nichts in der Richtung gefunden. Falls ich es übersehen habe, sorry dafür.

Wir wollen im August mit unseren beiden Kindern (3 und 1,5) im Croozer über die Alpen, entweder via Claudia Augusta oder den Radweg München-Venedig.


Ubd? Wie weit seit ihr?
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1295048 - 26.07.17 06:42 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: panta-rhei]
TortiBerlin
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Montag geht's los. Mal sehen wie sich das Wetter entwickelt. Ich werde mal nach der Reise berichten, wie es mit Kindern so klappt und wie kinderfreundlich die via ist.
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#1295053 - 26.07.17 06:59 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
speichenheld
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 73
In Antwort auf: TortiBerlin
Montag geht's los. Mal sehen wie sich das Wetter entwickelt. Ich werde mal nach der Reise berichten, wie es mit Kindern so klappt und wie kinderfreundlich die via ist.

Ich bin vor etwa 3 Wochen die Via mit 6jähriger Selbstfahrerin von Mittenwald nach Trento gefahren. Auch für "Nicht-Selbstfahrer" ist die Strecke spannend - es gibt eigentlich immer was zu entdecken. Wenn ihr am Etsch ankommt, fahrt lieber die Variante über die Dörfer, direkt am Fluss wird es schnell monoton und langweilig.
Für die Pässe nehmt die Shuttle, alles andere wäre mit Kindern und entsprechendem Gepäck ohnehin kein Genuss.
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#1299143 - 22.08.17 20:12 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
TortiBerlin
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 5
So, wir sind zurück und nun kommt das Urteil. In meinen Augen und für unsere Konstellation, Eltern plus zwei kleine Kinder (3,5 und fast 2 mit Croozer for two und Follow-me für die Große, zeitweise) war es eine sehr schöne Radtour in natürlich atemberaubender Landschaft. Aber, als wirklich Kinderfreundlich würde ich die Claudia Augusta nicht bezeichnen.
Das liegt vor allem an den Unterkunftsmöglichkeiten bzw. deren Auffindbarkeit. Am schönsten mit Kindern in diesem Alter ist natürlich zelten, dass fiel von vornherein auf wenigen Abschnitten sowieso aus, da es keine Campingplätze in entsprechenden Entfernungen gab. Aber auch die verzeichneten lehnten uns in wenigen Fällen ab, da angeblich überfüllt, das war für mich als Radtourist eine neue Erfahrung, da bisher immer irgendwo ein kleiner Fleck frei war, wenn vielleicht auch nicht in idealer Lage. Das bedeutete aber im Zweifelsfall weitere Kilometer, die man mit Kleinkindern nicht mal eben so macht oder Zimmersuche. Dafür gab es vieler Orts Werbeschilder mit dem Zusatz "Zimmer frei", allerdings lässt man diese Zusätze scheinbar gerne mal hängen, auch wenn man voll ist, was einfach nervig war, da Zeitraubend. Irgendwie haben wir dann aber immer eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden, 2-3 mal aber wirklich mühselig und zeitraubend.

Von der Strecke mit Anhänger kann man sagen, dass sie mit ein wenig Training/Übung zu bewältigen ist, wir starteten in Augsburg und von da an ist sie zuerst sehr flach und steigt dann eigentlich erst kurz vor Lechbruck am See allmählich an. Über den Fernpass und nach Nauders haben wir das Shuttle benutzt, wobei es mich ein wenig ärgert, dass wir es nach Nauders nicht wenigstens mal probiert haben. Was gar nicht geht sind die Anstiege um Trient herum. Hier haben wir es probiert und ich wage zu behaupten, dass die Steigungen (sicher über 18%) schon ohne 45 KG Hänger fast nicht zu fahren sind. Zudem war die Ausschilderung mehr als dürftig, weswegen wir wieder irgendwie bergab sind und am Bahnhof in den empfohlenen Zug nach Pergine gestiegen sind. Darauf hin haben wir im Gespräch mit einem anderen Radler (Grüße an Georg(?) aus Ulm schmunzel beschlossen die folgenden Steigungen ebenfalls zu lassen und einfach am Brenta entlang durchs Tal Richtung Bassano del Grappa zu radeln, ein sehr schöner Radweg, der am Ende der Alpen außerhalb der autonomen Region Trentino zwar auf Straßen verlief aber sehr gut und m.M. auch sicher zu fahren war.
Laut Tourismusprospekt der Region, sollte dieser Weg nach Bassano auch weiter am Brenta nach Padova führen, wo er dann auf dem Weg Verona - Venedig führen sollte. Dieser Weg war leider nicht auffindbar und die Sonne schien so unerbittlich, dass wir unseren Kindern zuliebe abgebrochen haben und in den Regionalzug stiegen und nach Venedig fuhren und dort noch einige Tage verbrachten.
Alles in allen kann man sagen, bis zum Ende der Autonomen Regionen Südtirol und Trentino gut beschildert und als Radweg ordentlich ausgebaut, aber im "richtigen" Italien eher was für Navi-Fahrer oder Strampler mit wenig Gepäck und nicht unbedingt mit Kindern im Anhänger oder auf dem Follow-me.
Ich weiß nicht ob ich ihn nochmal mit Kleinkindern fahren würde, aber ich bin wiederum auch froh es getan zu haben.
Unbedingt empfehlen würde ich eine rechtzeitige Buchung der Rückfahrt, was mit Kindern immer schwer zu planen ist, da man nie vorher weiß, wann man wann, wo sein wird. Unsere Heimfahrt war dann auch sehr chaotisch aber irgendwie auch wieder schön.
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#1299148 - 22.08.17 21:12 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
stefan1893
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 560
Danke für deinen Erlebnisbericht.

Ich bin ja kinderlos, kann aber irgendwie doch recht gut nachempfinden, wie das mit Kindern sein muss. Eigentlich müsste man gerade die Unterkünfte so gut es geht vorplanen, um eine Übernachtungsmöglichkeit sicher zu haben, aber genau daran scheitert es ja, da man nie weiß, wie lange die Kinder gerade noch Lust haben. Ich habe Respekt davor, wenn man diesen schwierigen Spagat jeden Tag auf's Neue hinbekommt und trotzdem noch Freude daran hat. zwinker

Was die "Zimmer frei"-Schilder angeht, sei folgendes gesagt: Vielleicht war ja in dem Fall wirklich noch was frei, bloß war es vielleicht ein Einzel- oder kleines Doppelzimmer ohne Zustellbett und nicht für Familien geeignet. Dann sagt man einfach schnell, dass man ausgebucht ist, damit man keine unnötigen Diskussionen führen muss. Wer in der Hotelbranche arbeitet, weiß, dass man die Menschen (leider) in allen möglichen Situationen anlügen muss, damit Enttäuschungen und Frustrationen auf beiden Seiten vermieden werden.
Grüße, Stefan

komoot-Profil


Geändert von stefan1893 (22.08.17 21:14)
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#1299162 - 23.08.17 05:19 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
Toxxi
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Interessanter Bericht. Danke dafür! schmunzel

In Antwort auf: TortiBerlin
Dafür gab es vieler Orts Werbeschilder mit dem Zusatz "Zimmer frei", allerdings lässt man diese Zusätze scheinbar gerne mal hängen, auch wenn man voll ist, was einfach nervig war, da Zeitraubend.

Das kenne ich auch zur Genüge. entsetzt Ich war vor ein paar Jahren mal im Juni(!) in der Slowakei. Immer wenn ich bei so einem Schild nachgefragt hatte, habe ich vollkommen verständnislose Blicke geerntet und die Ansage "aber jetzt ist doch noch gar keine Saison"... böse

Ich kann nur dringend empfehlen, ein Smartphone mitzunehmen und Booking & Co. zu bemühen. lach Solchen Schildern traue ich schon lange nicht mehr.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1299229 - 23.08.17 10:34 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: Toxxi]
Sharima003
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Ich bin die Via-Claudia ja letztes Jahr mit meiner 10jährigen Tochter gefahren.
Übernachtungsprobleme hatten wir keine. Ich habe ab 14.00 Uhr geschaut, wie weit wir noch kommen und habe dann die Bikeline Adressen abtelefoniert. Wir sind aber auch nach Roveretto abgebogen zum Garda See. Da gab es kaum noch Steigung.
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#1299291 - 23.08.17 14:17 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
Hansflo
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Hallo,

vielen Dank für die Zusammenfassung der Erfahrungen. Wir waren selber einige Tausend Kilometer mit unseren Kindern auf Radreisen, ebenfalls teilweise mit Anhänger und Follow-Me. Einige der Erfahrungen können wir absolut teilen, einige nicht.

Deinem Eingangs-Statement zur VCA kann ich nicht beipflichten. Ich halte die VCA für absolut familientauglich und kinderfreundlich. Der Radweg ist landschaftlich abwechslungsreich und interessant, weitgehend verkehrsfrei, für die großen Steigungen gibt es kindertaugliche Alternativen zum Selbertreten, dazu eine dichte touristische Infrastruktur.

Zu eurer Unterkunftssuche kann ich nur sagen: ungeschickt angestellt. Ein paar Minuten im (jetzt roaminggebührenfreien) Internet oder ein paar vorausschauende Telefonate laut Verzeichnis im Bikelineführer hätten euch die nervige Suche und den Ärger erspart. Zur absoluten Hauptreisezeit mit Rad und Kindern auf Zimmersuche von Tür zu Tür tingeln, halte ich schon fast für fahrlässig.

Bahnfahren war auch bei uns oft genug ein spezielles Thema. Alleine schon ein Umsteigen mit Bahnsteigwechsel (oft auf Bahnhöfen ohne Lift) und das Verladen und Verstauen im Zug von drei Rädern und einem Anhänger oder von vier Rädern (mit Follow-Me) und einer Menge Gepäck durch zwei Erwachsene, während das größere Kind auf das kleinere aufpasst und an der Hand nimmt, war oft genug ein kleines Abenteuer für sich.

Ich möchte jetzt keine neue Grundsatzdiskussion über Orientierung auf Reisen auslösen, aber ich behaupte, mit Satellitenunterstützung wär euch einiges Ungemach erspart geblieben. So hättet Ihr auch die Radstrecke von Bassano nach Padua problemlos gefunden. Uns ist es vor Jahren in Bassano auf der Suche nach der Strecke nach Vicenza ähnlich ergangen. Wenn ich mich recht erinnere, war es damals unsere letzte Radreise ohne Navi und der Umstieg von der Papierkarten- zu GPS-Navigation war für uns eine deutliche Erleichterung, vor allem in Italien.

Was wir bei unseren Radreisen mit den Kindern völlig anders gehandhabt haben als Ihr: wir haben fast immer die Tagesetappen vorweg fixiert und die Unterkünfte gebucht. Damit konnten wir untertags nicht auf Tagesverfassung oder Launen reagieren, was bei uns aber nie ein Thema war. Unsere Kinder konnten damit gut umgehen. Sie wussten von der Früh weg, wie lange der Tag sein wird und wie die Strecke in etwa aussieht. Damit war untertags auch immer klar, wie weit es denn noch sein würde. Und ganz wichtig: sie wussten auch von der Früh weg, WAS am Ende des Tages sein würde, also Unterkunft so und so im Ort X, ein Schwimmbad nicht weit davon, ein Eis auf dem Hauptplatz, oder was auch immer.

Mit diesen Festlegungen konnten wir alle miteinander besser umgehen, als mit der Unsicherheit, wann wird denn der erste sagen, dass er keine Lust mehr hat.

Hans
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#1299306 - 23.08.17 15:11 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
Uli
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Zitat:
Zur absoluten Hauptreisezeit mit Rad und Kindern auf Zimmersuche von Tür zu Tür tingeln, ....

Habt ihr das wirklich so gemacht? entsetzt
Das ist schon mir als Solo-Reisender zu nervig. Unterkünfte direkt ansteuern habe ich nur gemacht, wenn sich spontan etwas angeboten hat. Ansonsten waren immer Touristen-Infos, Übernachtungsverzeichnisse und das Handy erste Wahl bei der Suche.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.

Geändert von Uli (23.08.17 15:13)
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#1299326 - 23.08.17 18:52 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: TortiBerlin]
panta-rhei
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Hallo Torti


Danke für Deinen Bericht.


In Antwort auf: TortiBerlin
war es eine sehr schöne Radtour in natürlich atemberaubender Landschaft. Aber, als wirklich Kinderfreundlich würde ich die Claudia Augusta nicht bezeichnen.

...
gab. Aber auch die verzeichneten lehnten uns in wenigen Fällen ab, da angeblich überfüllt, das war für mich als Radtourist eine neue Erfahrung, da bisher immer irgendwo ein kleiner Fleck frei war, wenn vielleicht auch nicht in idealer Lage.


Oh, dass ist aber echt gemein! Ist mir bis jetzt nur an der Atlantikküste passiert - mit 2 Kids ...

In Antwort auf: TortiBerlin

Das bedeutete aber im Zweifelsfall weitere Kilometer, die man mit Kleinkindern nicht mal eben so macht oder Zimmersuche.


Ja, aber in den Alpen kann man doch auch Wildcampen oder beim Bauer aufer Wiese fragen?!


In Antwort auf: TortiBerlin

nach Padova führen, wo er dann auf dem Weg Verona - Venedig führen sollte. Dieser Weg war leider nicht auffindbar und die Sonne schien so unerbittlich, dass wir unseren Kindern zuliebe abgebrochen haben


Wieso "den Kids zu Liebe" ? Im Anhänger kann man doch gut für Schatten sorgen und aufm FollowMe ist der Kleine doch gut gelüftet wirr ? Warm wirds halt für euch Zugesel ...
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1299357 - 24.08.17 05:04 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: panta-rhei]
Hansflo
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In Antwort auf: panta-rhei
Ja, aber in den Alpen kann man doch auch Wildcampen oder beim Bauer aufer Wiese fragen?!

ganz so einfach stelle ich mir das "in den Alpen" nicht vor. Das ganze Etschtal etwa ist dicht besiedelt und intensiv landwirtschaftlich genutzt bis hin zu den automatischen Beregnungsanlagen. Da hätte ich als Bauer keine große Freude mit derartigen Anfragen und da muss ich noch nicht einmal an die Fäkalien denken, die zwangsläufig anfallen.

Hans
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#1299358 - 24.08.17 05:30 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: Hansflo]
panta-rhei
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In Antwort auf: Hansflo
In Antwort auf: panta-rhei
Ja, aber in den Alpen kann man doch auch Wildcampen oder beim Bauer aufer Wiese fragen?!

ganz so einfach stelle ich mir das "in den Alpen" nicht vor. Das ganze Etschtal etwa ist dicht besiedelt und intensiv landwirtschaftlich genutzt bis hin zu den automatischen Beregnungsanlagen.

Ok, hatte ich nicht so auf dem Schirm, dass der TE da grössten Teils unten im Tal gefahren ist. Und über die Pässe immer mit Bus o.ae. - was übernachtungstechnisch schade ist, "oben" ist es natürlich einfacher mit Wildcampen (auch mit Kids).

In Antwort auf: Hansflo

Da hätte ich als Bauer keine große Freude mit derartigen Anfragen u


Hast Du es denn schonmal probiert - oder sind das nur Mutmassungen (oder Ansichten eines betroffenen Bauerns schmunzel )?! wirr Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht, viele Bauern haben damit kein Problem, wenn man vorher freundlich fragt. Mit Kind aufm Arm geht das noch besser listig
Liebe Grüsse - Panta Rhei
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#1299370 - 24.08.17 06:38 Re: Mit Kleinkindern über die Alpen [Re: panta-rhei]
Hansflo
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In Antwort auf: panta-rhei
Hast Du es denn schonmal probiert - oder sind das nur Mutmassungen (oder Ansichten eines betroffenen Bauerns schmunzel )?! wirr

Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und lebe in einer ländlichen Umgebung. Durch meine Herkunft und über eine ehrenamtliche Funktion für zwei bäuerlich geprägte Dörfer habe ich regelmäßig mit Bauern zu tun und weiß daher so halbwegs, was sie denken.

Es gab einmal eine Zeit, wo bei meinen Eltern (später bei meinem Bruder) immer wieder nach „Zeltaufstellen“ auf einer Wiese mit Seeblick gefragt wurde. Mein Vater hat das öfters gerne gestattet und ich kann mich an einige durchaus skurrile Gestalten erinnern, die dann am Abend auf dem Hof gestanden sind und noch den einen oder anderen Wunsch hatten: Milch oder Butter, Wasser, Klopapier, Toilettenbenützung, …

Nette Begegnungen, aber letztlich hauptsächlich störend. So hat das dann auch irgendwann ein Ende gefunden, noch dazu, wo es im Umkreis von wenigen Kilometern mehrere Campingplätze direkt am See gibt. Das Verständnis für diese Touristen, denen ein Campingplatz irgendwie „zu touristisch“ (so hat es einmal ein alternativ angehauchtes Pärchen ausgedrückt) war oder die sich ein paar Schilling an Campinggebühren sparen wollten, und dafür das Gras auf der Wiese zertrampeln, sich wie selbstverständlich am Zwetschkenbaum bedienen und es möglicherweise mit dem Aufräumen dann nicht so genau nehmen, war endenwollend und so schätze ich es auch heute ein.

Hans

Geändert von Hansflo (24.08.17 06:39)
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