Nötige "Kraft" bei Rohbox und SRAM Hebel ?

von: MatthiasS

Nötige "Kraft" bei Rohbox und SRAM Hebel ? - 24.03.17 21:18

Der Radhändler meines Vertrauens hatte heute zufällig ein Rad mit Rohbox und SRAM Rennradhebeln stehen, wo ich doch gleich mal Probeschalten musste :-)
Vom praktischen Eindruck war ich aber doch überrascht. Ich hatte das Gefühlt man muss die Hebel auf bestimmt 45° oder mehr sehr weit nach innen schwenken. Und wenn man dann das Gefühl hat, gleicht bricht der Hebel, weil man richtig mit aller Kraft im Finger drücken muss, dann schaltete es.

Hat da jemand mit Rohbox ähnliche - oder hoffentlich eher andere - Erfahrungen?

Es hieß zwar "ist gerade erst dran, müssen wir wohl noch mal schauen, was man optimieren kann". Aber zumindest die Jagwire Züge waren sauber verlegt, mit den einzig engeren Radien halt direkt am Lenker entlang.
von: macbookmatthes

Re: Nötige "Kraft" bei Rohbox und SRAM Hebel ? - 24.03.17 21:38

Wenn ich das richtig im Kopf habe,

schaltest du den Schritt Richtung "grösserer Ritzel", wenn es noch Kettschaltung wäre. Hier ist der Weg bei Doubletap tatsächlich ein wenig weiter (ausser: große Hände), weil bei diesem Einhebel-System zuerst der "Release-Schritt" auf die kleineren Ritzel käme.

Genaueres kann dir aber sicher Georg sagen.
von: MatthiasS

Re: Nötige "Kraft" bei Rohbox und SRAM Hebel ? - 24.03.17 23:09

Danke, und ok bisher fahre ich Kettenschaltung und Shimano Hebel. Mehr Hebelweg stört mit mit meinen mittelgroßen Händen nicht, war halt eher das Gefühl ich muss da so stark Gegenpressen, dass mir nach 5-10 Schaltvorgängen wohl der Finger Schmerzen würde.
Mal schauen was Georg als Ferndiagnose sagt, falls er nicht eh schon hier antwortet.
von: GEBLA

Re: Nötige "Kraft" bei Rohbox und SRAM Hebel ? - 27.03.17 07:25

Hallo Matthias,

ich kenne jetzt natürlich den angesprochenen Fall nicht.
Aber generell sind die nötige Kraft und der nötige Schaltwinkel höher als bei einer Kettenschaltung. Der originale Rohloff Drehgriff benötigt ja auch eine höhere Kraft bei größerem Drehwinkel als ein Drehgriff für eine Kettenschaltung. Die Ansteuerung der Nabe benötigt eben relativ viel Schaltenergie.

Nichtsdestotrotz bietet auch die Rohbox noch Raum für Verbesserungen. Momentan werden neue Zahnräder mit eigenem Zahnprofil gefräst, die in verbindung mit neuen Federn Totweg und Schaltkraft verbessern und dann endlich auch zwei Gänge pro Schaltung erlauben sollen. Dauert alles lange, weil erst ein Spezialfräser für die Zahnradfräsmaschine gefräst werden mußte, bevor die Zahnräder gefräst werden können.

Viele Grüße,
Georg
von: Hilsab

Re: Nötige "Kraft" bei Rohbox und SRAM Hebel ? - 25.10.17 14:19

Auch wenn es vielleicht für eine Antwort etwas spät ist: Ich fahre seit Januar 2016 die Rohbox mit Campagnolo-Griffen. Die Schaltkraft empfinde ich als sehr hoch habe mich aber daran gewöhnt und brauche nichts anderes mehr. Man muss den Hebel tatsächlich ziemlich weit durchdrücken (35-40°), aber daran gewöhnt man sich sehr schnell (und mit der Stellschraube an der Rohbox kann man meist etwas optimieren).
Durch noch nicht optimale Zugverlegung habe ich allerdings einen m.E. sehr hohen Verschleiß an Campagnolo-Schaltzügen (etwa alle 2000 bis 2300 km ist jeweils ein neuer fällig - mir den 9fach Kettenschaltungen brauchte ich früher ca. alle 3 bis 4 Jahre einen neuen Zug, was ca. 15000 km entspricht)
Dennoch bin ich von der Box am Quasi-Rennrad nach wie vor begeistert. Schalten am Unterlenker ist schwergängig, aber mit den langen Hebeln geht es. Im Wiegetritt zu schalten ist einfach eine Super-Sache und gerade bei flotten Fahrten in einen Gegenhang bin ichb mist flotter durch das mehrmalige Klicken als ander, die Kettenblatt und Ritzel hinten gleichzeitig wechseln müssen.
von: MatthiasS

Re: Nötige "Kraft" bei Rohbox und SRAM Hebel ? - 25.10.17 14:31

Trotzdem besten Dank. Ich werd es jetzt einfach mal ausprobieren, heute kam gerade die Meldung, dass das Rad fertig ist schmunzel