Re: Stufentandem

von: Mash

Re: Stufentandem - 09.04.17 18:14

In Antwort auf: irg
Hallo Mash!

Aktuell sehe ich an gebrauchten Pinos nur sehr, sehr teure. Der Markt scheint es her zu geben, oder alle warten auf Leute, die es sich gefallen lassen. Das schaut nicht nach einem gebrauchten Pino mit Stahlrahmen aus, außer, ihr habt Glück und jemand möchte wirklich verkaufen. (Das kommt vor, auch mein Liegeradl hätte ich nicht zu den üblichen Apothekerpreisen gekauft. Dafür muss man aber warten können.)

Deshalb werden wohl eher die Alternativen bleiben: Ein neues Velomo oder doch ein neues Pino.

Was in meinen Augen für ein Pino spricht, wäre, dass sie, wenn ich den Berichten hier folge, offenbar ihre unfreiwillige Sollbruchstelle im Rahmen lokalisiert und neutralisiert haben. Besonders nett zu den Leuten, die den Bruch hatten, waren sie offenbar nicht immer. Da wäre noch mehr an Kundenfreundlichkeit gegangen. Aber VW war bei unserem Caddy deutlich schlechter unterwegs.
Ein gebrauchtes Pino mit Alurahmen aus den für Brüche bekannten Baujahren würde ich nicht nehmen. Allenfalls mit einer dieser Nachrüst-Manschetten, aber dann wird wohl das Zerlegen umständlich bis kaum möglich. Ich würde auch diese Nachrüstlösung selbst anschauen, ob ich ihr traue oder nicht.

Dann bleiben die Velomo Tandems. Wie gut sie sind, kann ich nur raten. An sich sollten die Hersteller aus Vergleichswerten mit älteren Tandems abschätzen können, was hält und was nicht. Garantie ist das natürlich keine. Aber die haben wir, wie man am Pino sieht, nirgends. Tandemteile werden einfach weit stärker belastet als Teile an normalen Rädern, das sorgt auch beim Verbauen von besten Teilen für ein höheres Defektrisiko.

Wenn kein Lowrider für große Taschen für das Velomo aufzutreiben ist, könntet ihr auch einen selbst bauen. Ich habe mich gewundert, wie einfach es war, den Gepäcksträger meines Liegerades mit selbst hergestellten Teilen zu verstärken. Auch einen Gepäcksträger für vorne für das Rad meiner Frau habe ich gleich mit gebaut. Das Material dafür waren Nirostarohre und wenige Nirostaplättchen vom Schrottplatz. Nicht einmal das Biegen der Rohre war ein Problem.

lg!
georg


Danke Georg, für deinen guten Beitrag. Der hat uns weiter geholfen, besondern deine Recherche.
Ein neues Pino oder ein neues Hi-Life (Velomo). Pino ist bewiesen gescheitert ein Tourtandemvartiante zu bauen. Ca. 10 Jahre lang bauten Sie Pinos die Reihenweise brachen, vll. mit etwas Chance sind die 2015+ besser. Ich rief bei Hase an und wurde abgewimmelt, da ich kein Fachgeschäft bin. Super. Bei Velomo habe ich eine halbe Stunde inviduelle Beratung bekommen, noch bevor klar was das wir Tandem fahren werden.

Vll kaufen wir ein Hi-Life. Wenn dem so ist, berichten wir vom wohl ersten Hi-Life das Europa mit Gepäck verlässt. (Wenn das schon gab, dann her mit dem Bericht).


Zitat:
Als ich unfallbedingt zur Liege-Trike-Fahrerin wurde und erfuhr, dass ich für so ein Teil etliche 1000 € ausgeben sollte, wollte ich mir zunächst eines mieten. Erst einmal wollte ich wissen, ob mir das überhaupt auch auf längeren Touren als einmal um den Block Spaß macht. Und der Mietpreis wäre bei Kauf angerechnet worden.

http://www.mainvelo.de/infos/testcenter-2017-seite-2.pdf

Nur so als Beispiel. Gibt es bestimmt auch anderswo. Obwohl diese Teile auch in meinem Fall gebraucht unglaublich teuer waren, fanden sich im Handumdrehen nagelneue kaum gebrauchte Teile zu Tiefstpreisen, so dass es dazu nicht mehr kam. Das waren die Fahrzeuge all der Leute, die die witzig fanden und schnell feststellten, dass es auch Widrigkeiten in der Benutzung gibt.

Ihr habt also im Grunde weder Erfahrung mit Radreisen noch mit Pino/Velomo und wollt viel Geld ausgeben und ratzfatz auf Weltreise gehen. Bitte schreibt einen Blog und gebt den Link bekannt. Ich lese sowas sehr, sehr gerne.

Habt ihr denn ohne Rad schon gemeinsame Reiseerfahrungen? Und nach Erwerb des teuren Teils noch genug Geld, um euch ab und zu mal was zu essen und eine Dusche leisten zu können?


Ich mag deinen Sarkasmus. Ich fahre seit meinem 4 Jahr Radreisen - da noch auf dem Rad meiner Mutter. Seitdem ich ein 22 Zoll Rad bekam, fuhr ich mit meiner Familie auf Sommerurlaub. Drei Wochen Polen, 4 oder 5 mal drei Wochen Frankreich, dreimal drei Wochen Italien und nocheinmal drei Wochen Deutschland mit meiner Familie. Dann mit 14 Jahren fuhr ich mit einem Freund von Bratislava nach die Donau hinauf nach Deutschland (2 Wochen).
Meine Freundin war tatsächlich nicht die Radfahrerin wie ich, sie fuhr nicht im Alltag wöchentlich als Schülerin in die nächste Großstadt (90km hin und zrück). Ich kenne ihr Mentalitä, dass ich sie das erstemal mit in die Alpen genommen habe und von den Radtouren der letzten 12 Monate. Wir sind keine Profis. Abgesehen davon, dass ich ein Jahr in Neuseeland und Südkorea reiste.

_____________________________________________________________________________________
Der Stahlrahmen mag rein passen, aber ich kann den nicht einfach mit diskutieren in einen Zug rein bekommen, der keinen Gepäckwagon hat. Ich kann es nicht auf den Pickup werfen, wenn usn jemand mitnehmen will. Vll schon, aber nicht wenn noch drei Schafe mit drin sind.

Zitat:
Zumindest konstruktiv haben einige der Velomo-Tandems Vorteile gegenüber einem Pino.
Beim Hi-Fly Nr. 2 beispielsweise laufen Unter- und Oberrohr wie bei einem Diamantrahmen erst am Steuerrohr zusammen. Damit ist dieser Rahmen schon vom Aufbau her steifer als das einzelne Rohr zwischen Lenker und Gabel beim Pino, wo überdies noch der Teilungspunkt liegt.
Damit ändert sich aber auch die Geometrie im Vergleich zu einem Pino. Der Stoker sitzt höher und somit wandert auch der Schwerpunkt des ganzen Gefährts wieder mehr Richtung Auftrechttandem. Inwieweit man als Stoker im Sitzen schnell die Füsse auf den Boden bringen kann sollte auch abgeklärt werden. Ist bei bei ungeplanten Stops (Sandkuhle) öfters mal nützlich. Und der Stoker sitzt weiter weg vom Captain, was aber erst den normalen Lenker ermöglicht (für mich einer der Pluspunkte von Velomo). Das Fahrgefühl wird also schon etwas von dem eines Pino abweichen.
Bleibt noch das Vertrauen in deren Schweisserkünste...


Schweißnähte, ja das ist so eine Sache. Nachdem letzten Fusch an Drehgestell, denn ich mir angeschaut habe, möchte ich sowas niht am Rad haben. Aber es gibt auch bei Hase keine Garantie, dass nicht gerade ein Schlosse aushelfen musste im Stressbetrieb im Frühling.

Zitat:
In Antwort auf: kossihh

Inwieweit man als Stoker im Sitzen schnell die Füsse auf den Boden bringen kann sollte auch abgeklärt werden. Ist bei bei ungeplanten Stops (Sandkuhle) öfters mal nützlich.


Laut Gebrauchsanweisung können die Füße des Stokers leicht von den Pedalen rutschen, so dass man nur eingeklickt fahren sollte. Für noch nicht so Liegeraderfahrene Nutzer und bei langen Tagen unterwegs finde ich das ziemlich wichtig.

Steht aber irgendwie im Widerspruch.....


Füße runter, klicken. Nun ja, klicken oder ähnloiches muss sein. Das werden wir dann wohl mal testfahren müssen. Es gibt ja nicht umsonst die 14 Tage Rückgaberecht beim Onlienkauf...

Zitat:
Die Gebrauchsanweisung stimmt sicher.
Nur: Bei meinem Liegeradl habe ich (leider) entdeckt, dass ich genau dann, wenn ich die Klickpedale am meisten brauche, nämlich bergauf, sie nicht einhängen kann. Durch das relativ große Vorderrad (26") stoße ich bei stärkeren Lenkausschlägen, wenn ich eingeklickt fahre, leicht seitlich am Vorderrad an und behindere die Lenkung. Das stärkere Einschlagen wird durch das eher instabile Verhalten des Rades bei langsamem Fahren ab und zu nötig. Inzwischen habe ich mich an das Rad recht gut gewöhnt und fahre seit Neuestem wieder ohne Klickies. Mit Schuhen mit deutlichem Absatz geht das recht gut, auch wenn ein Restrisiko bleibt. Aber das bleibt auch, wenn es mich wegen der eingeklickten Schuhe schmeißt.

Auf das Pino übersetzt würde ich sagen: Der/die StokerIn fährt grundsätzlich eingeklickt, außer, wenn plötzliches Absteigebedürfnis erwartbar ist. Das wäre z.B. sehr enger und hektischer Stadtverkehr, oder Straßen, bei denen Sand oder loser Schotter auftreten kann. (Dabei braucht es nicht viel, um zu plötzlichem Abbremsen zu führen.)

lg!
georg


Zitat:
Straßen, bei denen Sand oder loser Schotter auftreten kann. (Dabei braucht es nicht viel, um zu plötzlichem Abbremsen zu führen.)


Und genau da rutscht man natürlich auch am schnellsten ab. Oder bei Schlaglöchern. Oder wenn man müde wird und die Konzentration nachlässt.

Selber fahre ich nicht gerne eingeklickt. Zwar stellt man sich auf dem Trike um. Die Füße werden eigentlich nur zum Aussteigen runter gesetzt. Zum Nicht-Umkippen braucht man sie nicht. Trotz inzwischen 4000 zurückgelegter Kilometer fühle ich mich nicht sicher genug, auf die festgeklickten Schuhe zu verzichten.

Auf Radreisen hat das zur Folge, dass die Füße den ganzen Tag in derselben Stellung bleiben müssen. Im Winter frieren sie mir mangels Bewegungsmöglichkeiten ab. Im Sommer werden sie taub. Ich kriege das hin, weil es nicht anders geht. Aber bequemes Reisen geht für mich anders.


Danke für die Hinweise. Wäre hier ein Riemen oder ähnliches eine Alternative bzw. Ergänzugn wenn klicken anfängt zu schmerzen?