Re: Das Leid mit der Bahn

von: Falk

Re: Das Leid mit der Bahn - 04.05.18 09:00

Zitat:
Keine wusste, wohin der Zug ohne funktionierende Bremsen von der Automatik geleitet wird, weil es eben keinen festen Gleisplan gab.

Auch, wenn das alles schon ein paar Tage her ist, so etwas wie eine Bahnhofsfahrordnung gibt es auch in Frankreich. Nicht jedes Bahnsteiggleis ist aus jeder Richtung erreichbar und bei Bahnhöfen mit nur kurzer Längenentwicklung wie Leipzig Hbf ist das noch drastischer. ein quer über den gesamten Bahnhof fahrender Zug legt verdammt viele andere lahm. Der entscheidende Begriff ist Fahrstraßenausschluss, er hängt unmittelbar mit dem physikalischen Prinzip zusammen, dass da, wo sich ein Körper befindet, kein zweiter sein kann. Ausgerechnet im Bahnhof Stuttgart Hbf, der gerade verimmobilienmarktet wird, hat man das beizeiten bemerkt und ihn mit einer Menge von Überwerfungsbauwerken verziert. So richtig blöd waren die Schwaben in den Zwanzigern nicht. Bei uns in Leipzig reicht dafür der Platz nicht, trotzdem ist es beim letzten Umbau ganz gut gelungen, insbesondere die Strecken, über die die langlaufenden Fernzüge verkehren, so sinnvoll einzubinden, dass man in der Regel vom Bahnsteig an mit 80km/h aus- und in Gegenrichtung (weil es da jedesmal auf einen Bock geht) erst ab dem letzten Zwischensignal mit 40km/h einzufahren. Viel zu oft gibt es auch noch Richtungsbetrieb, der fälllt in der Regel durch fehlende Signale in einer Richtung auf. Jedenfalls haben wilde Gleisänderungen ziemliche Konsequenzen und das nicht nur für die Reisenden, die ab- oder aufsteigen wollen. In Frankreich, Schweden und einigen anderen Ländern will man nur möglichst flexibel bleiben. Dass das nicht wie gehofft funktioniert und trotzdem beibehalten wird, zeigt, dass die Entscheidungsträger ihr eigenes Produkt nicht benutzen.