Re: Erinnerungen in einen Rahmen quetschen

von: veloträumer

Re: Erinnerungen in einen Rahmen quetschen - 29.03.15 21:27

In Antwort auf: ro-77654
Zitat:

Die fantastischen Aufnahmen, die von einsamen Weltradlern in tollen Umgebungen gemacht wurden und im Kalender zu sehen sind, können allermeist auch mit Profistativ nicht von ihnen selber angefertigt worden sein. Außer sie machen auf try+error und fahren halt 10x an der aufgebauten Kamera in 200 m Entfernung vorbei den Berg runter grins teuflisch


Entfernung bis 50 Meter: Kamera hohes Serienbiltempo, Funk-Fernauslöser. Rad auf die Stelle, an der es bei der Fahrt sein soll. Dort einen markanten kleinen Stock/Stein auf Höhe vorderrad legen.
Dann langsam losfahren und auf den Fernauslöser drücken, wenn man mit dem Vorderrad auf Höhe des Markierungs-Teils ist.

Einfacher: Sportlichkeit des Fahrers und Fotgrafen vorausgesetzt: Kompakte Brigdekamera (hier ein Canon Powershot A710S, moderne Modelle, auch was größer, gehen auch), Ministativ mit biegbaren 3 Stelzen (ca. 10-15 cm Höhe), auf Straße platziert, 10 sec. Selbsauslöser, Fahrrad ausreichend weit entfernt, Auslöser betätigen, los laufen, auf Rad springen und langsam abrollen lassen. Drei Versuch, zwei Treffer, sicherlich fürs Titelblatt eines Hochglanzmagazins, aber atmosphärisch ausreichend: schmunzel



Mit Stöckchen und und Lokalstativen funktioniert leider längst nicht überall. Für ein Wasserfallmotiv, dass es hier im Forum mal in den Kalender geschafft hat, musste ich dass stativ in einen sandigen bis schlmmigen Boden stellen - da wäre auch weit und breit kein geeignetes Naturmaterial gewesen. Auf vielen Passhöhen finden sich auch keine Mitmenschen, abgesehen davon, dass dann die Motive nicht immer so machbar sind, wie man es evtl. im Selbsversuch macht. Die Klemmstative nutzen auf großen freien Flächen leider auch nicht viel. Stuntzi (hier im Forum) alias Alpenzorro (im MTB-Forum) hat mit so einem Ding aber eine Reihe toller Actionbilder gemacht - muss man aber einen guten Finger haben und eher im Busch - eben alles eine Frage der Übung. Welches Stativ geeignet ist, hängt also auch immer etwas von der Umgebung der Fotos ab.

Nachteil bei Ministativen (ausreichende Stabilität vorausgesetzt): Die Arbeitshöhe ist oft zu niedrig, Foto wie hier ist häufig aus der Froschperpektive. Das ist nicht immer gewünscht. Viele Naturmotive verlangen auch ein andere Arbeitshöhe, weil z.B. hohes Gras ein Motiv verdecken, andere Steine oder so. Dadurch sind manchmal kleinere Wasserfallkaskaden, wo man die Fließbewegung einfangen will, nicht richtig im Bild. Ab einer Arbeitshöhe 80 cm lassen sich die meisten Situationen ganz gut meistern, natürlich nicht alle Situationen. Dafür gibt es auch hin und wieder ein paar wenige passable, leichte Stative, ohne dass sie teuer sein müssen. Profi-Hinweise sind hier leider meist nicht hilfreich, weil offenbar nur die Profimodelle bekannt sind oder weil Fotos gemacht werden, die selbst der fortgeschrittene Laie nie machen wird - schon gar nicht auf Radreise.