Re: USA_Pazifik+C2C_Seattle-SanFrancisco-Denver-NY

von: Puink

Re: USA_Pazifik+C2C_Seattle-SanFrancisco-Denver-NY - 25.02.14 23:39

24.bis 26.8 – Tag 36 bis 38 – Zion CG - > LaVillage - > Florindice - > Kanab + 2Pausentage
Unüblich früh war ich auf der Strecke, der Wetterbericht gebot mir mich zu sputen. Von der gestrigen Nacht nehme ich viel mit. In der Feiergesellschaft war u.a. ein Native American, von dem ich viel über ihre Probleme, speziell die mit den USA, erfuhr. Zudem brauche ich offenbar einen anderen Namen, den Florian wird zu Flowin, Fluijan oder anderen Abwandlungen ohne stimmhaftes „r“, der Versuch den Namen herzuleiten anhand des Staates Florida -“d“ +“n“ scheiterte. Wo sollte ich entlang fahren – wieder durch den Tunnel? Lieber nicht – da nehme ich ein paar Km (es sollten 80km zusätzlich werden) mehr in kauf. In einem großen Halbkreis entgegen gegen den Uhrzeigersinn ließen mich nach gut 2 Stunden endlich wieder nach Westen fahren.


Hinter mir zogen tiefschwarze Wolken in den Canyon. Hoffentlich hatte der C2C-Radler von seinem Plan, einen Tag im Zion NP zu wandern, abgelassen. Zwei Roadrunner (Rennkuckuck) kreuzten den Weg, ich tat es ihnen gleich und nahm die Bein in die Hand.


Leider war die Straße nur im Bereich Arizonas super – Utah präferiert Straßen mit grobkörnigen Beton. Generell hatte ich mit Utah Pech – jedes Mal wenn ich hineinfuhr begann es zu tröpfeln/regnen.

(Leider sind die Straßen weithin nicht aufgeräumt)
In Erinnerung ist ein nächtlicher Einkauf geblieben – draußen gewitterte es bei nur leichtem Regen, als der Strom ausfiel. Da die Kassen nicht funktionierten waren die Taschenrechner- und Taschenlampenapps der Smartphones die Helden der Stunde. Als Grund wurde ein Blitzeinschlag in einem nahegelegenen Umspannwerk genannt.
Das Nass vom Himmel zwang mir zwei Pausentage auf.


27.8 – Tag 39 – Kanab - > Page



Heute fuhr ich an der Cottonwood-Road vorbei. Die Straße wäre ich bei gutem Wetter gefahren – doch ein Schild verwies auf die Problematik. Die Straße wand sich durch die Natur.


Die kleineren Berge ähneln den Sandburgen die man als Kind am Stand auftürmt – als XXL-Version.




Kurz vor Ende einen Abstecher in den Lonely-Rock-NP gemacht, der sich aber nur zur Besichtigung nicht lohnte.


Ebenfalls weniger spektakulär als gedacht war der Stausee Lake Powell. Durch die verzweigten Canyons in die sich der Stausee ausgebreitet hat, ist der sichtbare Bereich klein. Deutlich ist stark gesunkene Wasserlinie zu sehen – ein Zeichen für die Wasserproblematik in den letzten Jahren in diesem Gebiet der USA. Doch fährt man einen Kilometer weiter nach Page hinein, wartet eine Golfanlage mit Vollbewässerung die selbst bei weit über 30°C in saftigem grün.


28.8 – Tag 40 – Page - > Kayenta

Fährt man auf Page zu sieht man drei Rauchsäulen – fast könnte man meinen wie passend, da hier im Gebiet um 4Corners das größte Gebiet der Native Americans ist (ich weiß Vorurteil, mit Lagerfeuer und Rauchsignalen werden sicher keine Nachrichten mehr transportiert...), einen Hügel weiter sieht man, es ist eines von vier großen Kohlekraftwerken dessen Stromtrasse nach Südosten, nach Las Vegas, läuft.



Die leise Erinnerung von der Streckenplanung – da war doch ein Berg - sollte sich bewahrheiten. In welligem Profil fuhr ich bei leichtem Gegenwind die ersten 75 km zwar nur 800hm Differenz gefühlt waren es aber 3000. In Kayenta selber gab es keinen RV/Campingplatz. Die 40km welche 200 km dann für heute voll gemacht hätten, wollte und konnte ich nicht mehr fahren. Die Passanten wussten auch keinen Rat, aber ein Polizist - dein Freund und Helfer – zeigte mir vage ein Haus hinter dem ich mein Zelt aufbauen könne.


29.8 – Tag 41 – Kayenta - > Bluff
Vor meinem Zelt standen am nächsten morgen eine Reihe von Polizeifahrzeugen. Ich war etwas verblüfft und irritiert. Das Gebäude hinter dem ich zeltete war ein Verwaltungsgebäude der Polizei der Native Americans, und die nehmen scheinbar ihre Fahrzeuge über Nacht mit nach Hause.
Der Tag fuhr sich super – einzig die grobmaschigen Viehzäune samt agiler Wachhunde ohne Grenzempfinden störten.




Der Weg führte durch das Monument Valley, einer meiner POIs. Von den Bildern dachte ich zuerst mir würde eine Kilometerlange sandige Piste bevorstehen. Es war und ist eine einwandfreie asphaltierte Straße. Die in der Landschaft aufragenden Tafelberge wirken wie aus einer Fantasiewelt. Rund 21 km nach dem Grenzübergang Arizona - > Utah galt meine Aufmerksamkeit einem Hinweisschild etwa 200 m neben der Straße. Hier ist der Forest-Gump-Punkt, das Ende seiner USA-Querunge(n).

(So in etwa dürfte meine (Sonnen-)Bräunungslinie auch ausgesehen haben. Oberschenkel, Arme und Gesicht gebräunt, der Rest weiß schmunzel




Ich war erfreut als nach weiteren zwei Stunden die Natur andere Farben in das Landschaftsbild einfließen ließ – ständig nur das gedämpfte orange/rot war auf die Dauer etwas trist.