Re: Via Claudia Augusta - Anfang Mai sinnvoll?

von: veloträumer

Re: Via Claudia Augusta - Anfang Mai sinnvoll? - 11.04.18 12:35

In Antwort auf: CarstenR
Von Donauwörth, wo ich starten werde, nach Venedig sind es etwas über 700 Kilometer. Ich gehe davon aus, dass es nach Verona ein ganzes Stück kürzer ist und ich die Strecke mit Tagesetappen von durchschnittlich 50 Kilometern in den zwei Wochen schaffen kann. Liege ich da richtig?

Da ist noch viel Luft drin für mehr.

In Antwort auf: CarstenR
- Wenn ich gut in der Zeit liege, würde ich gern hinter Rovereto an den Gardasee wechseln und mich entweder am Ost- oder Westufer entlang weiter nach Süden bewegen. Gibt es auf dem Abschnitt zwischen Rovereto und Torbole bzw. Riva eine nennenswerte Steigung? Gibt es sowohl hier als auch am Ufer des Gardasees eine bessere Möglichkeit, als die stark befahrene Hauptstraße zu benutzen? Wenn ja: Fährt man besser am Ost- oder am Westufer?

Meine Erinnerung ist schwach, zunmal ich umgekehrt von Torbole nach Rovereto gefahren bin. Gardasee-Seite ist wohl etwas steile, habe aber keine prominenten Steigungen in Erinnerung. Je nach Uhrzeit und Wochentag kann es auch viel Verkehr geben.

Wenn du Reschenpass fährst, sind eigentlich auch alle Alternativen denkbar, weil nicht schwerer. Von Trento kannst du recht einfach über Terlach fahren, geht auf gut 500 m hoch. Auch hier leider meine Erinnerung schwach und umgekehrt gefahren vom Gardasee via Arco. Auf der Südostseite jedenfalls auch recht harmlose Steigungserinnerungen, ich meine nach Trento war etwas mehr Gefälle - bin damals Ende März dort gefahren.

Wenn du die schönste Variante suchst, ist es etwas anstrenger. Dazu geht es bereits in Mezzolombardo über Andalao und Molveno-See (ca. 1000 m). Grandiose Berg-/See-Kulisse mit Brentagruppe. Nach der der Talsohle bei Ponte Arche lohnt auch der nächste Übergang via Passo del Ballino (755 m). Ist eine eher dezente Steigung. Auf der Südseite über den kleinen idyllischen Lago di Tenno herrliche Panoramaanfahrt auf den Gardasee nach Riva.

Gardasee: Gibt verschiedene Aspekte, musst du abwägen:
Es macht Sinn wegen Ufernähe bei Rechtsverkehr die Strecke mit Seeseite zu wählen, wäre in dem Fall das Ostufer. Das Westufer (Riva - Salo) ist rauer und urtümlicher, auch weniger belebt als das Ostufer, nördlich Salo verwunschene Uferorte mit kleine Häfen - daher landschaftlich das Westufer empfohlen. Das Westufer enthält zahlreiche auch etwas längere Tunnelpassagen. Wenn du da empfindlich gegenüber Motorgeräuschen bist, lieber das Ostufer wählen. Bei der Westuferfahrt auf Uhrzeiten usw. achten. Startet man morgens nach zeitigem Frühstück, ist es gar kein Problem. Die meisten Tunnels haben zuweilen kleine Felsfenster, wo man auch mal anhalten kann. Evtl. bietet sich auch ein Uferwechsel mit Schiff an.

Unterkünfte: Entgegen vieler Gasthöfe, die sich "Il Sole" o.ä. schimpfen, hatte ich in der Gardasee-Region mehr Regen und Schlechtwetter als es anmuten könnte. Aus diesem Grund habe ich schon dreimal mit Hotels Bekanntschaft gemacht, in Salo, Desenzano und Malcesine. In allen Fällen fand ich zivile Preise vor, soweit ich mich mit eher bescheidenen Zimmern zufrieden gab. Zumindest war das so aus meiner damaligen Sicht - allesamt 10 Jahre und mehr zurück, in zwei Fällen auch außerhalb der Saison.

In Antwort auf: CarstenR
- Aus Mittel- und Nordeuropa bin ich es gewohnt, tagsüber bei Stadtbesichtigungen das Gepäck am Fahrrad zu lassen und nur die Wertsachen mitzunehmen. Es wäre für mich schwer bis gar nicht vorstellbar, das Übernachtungsgepäck zu Fuß durch die Stadt zu tragen. Wie sieht es in den genannten Regionen Norditaliens, insbesondere am Gardasee und in Verona, mit dem Diebstahlrisiko aus? Ist es deutlich gefährlicher als in Mitteleuropa?

Gardasee ist teils stark touristisch, insbesondere das Südufer, Teile des Ostufers und Torbole im Norden mehr als Riva. Es gelten die selben Sicherheitsregeln wie in dir vertrauten Regionen, alles unbedenklich. Vielleicht nicht an einem Hotspot in Peschiera abstellen o.ä. Für Verona kann ich nicht vollends sprechen, aber so richtig Angst habe ich um meine Taschen fast nirgendwo in Italien gehabt - und ich bin schon bis Sizilien mal vorgestoßen, in Genua stand es sogar in der Hafengegend während eines Museumsbesuchs. Trentino ist ohnehhin noch nicht vollitalienisch, und Südtirol ist konservativer/"deutscher" als Tirol in Österreich - sprich eher "sicherer", wenn man das überhaupt so klassifizieren darf.